[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Kontaktierung eines Motorsteuergerätes
mit Stromverbrauchern, insbesondere Aktuatoren einer elektromagnetischen Ventilsteuerung,
von Brennkraftmaschinen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Aus der DE 42 25 329 A1 ist eine gattungsgemäße Vorrichtung zur Kontaktierung eines
Motorsteuergerätes mit Aktuatoren einer elektromagnetischen Ventilsteuerung einer
Brennkraftmaschine bekannt. Die Brennkraftmaschine weist einen Zylinderkopf auf in
dem Gaswechselventile angeordnet sind, die durch die elektromagnetischen Aktuatoren
betätigt werden, wobei der Zylinderkopf durch eine Zylinderkopfhaube abgedeckt ist.
Die Aktuatoren umfassen Öffnungs- und Schließmagneten, deren Ansteuerung durch das
Motorsteuergerät erfolgt. Dazu weist jeder Aktuator ein Kabel auf, das ausgehend vom
jeweiligen Aktuator innerhalb der Zylinderkopfhaube zu einer Ausnehmung in der Zylinderkopfhaube
geführt wird, durch die das Kabel zur Anbindung an das Motorsteuergerät anschließend
durchgesteckt wird.
[0003] Ein Nachteil der Vorrichtung liegt darin, daß beim Aufsetzen der Zylinderkopfhaube
Quetschungen der in der Zylinderkopfhaube lose geführten Kabel möglich sein können.
Ein weiterer Nachteil der Vorrichtung liegt in den Dichtigkeitsproblemen, da die Zylinderkopfhaube
durch die Ausnehmungen für die Kabel potentielle Leckstellen aufweist. Im übrigen
muß die Zylinderkopfhaube durch die innerhalb der Zylinderkopfhaube angeordneten Kabel
ausreichend dimensioniert sein, so daß alle für die Aktuatoren benötigten Kabel ungehindert
ihren Platz finden.
[0004] Zum allgemeinen technischen Hintergrund wird noch auf eine ältere Anmeldung DE 197
56 095.4 verwiesen.
[0005] Es ist die Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung zur Kontaktierung von Stromverbrauchern
mit einem Motorsteuergerät einer Brennkraftmaschine derart auszubilden, daß bei gleichzeitiger
Bauraumoptimierung eine Montageverbessserung ermöglicht ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruchs 1
gegebenen Merkmale gelöst.
[0007] Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt in der Optimierung
der Montage und des Bauraumbedarfs. Die Integration der zur Kontaktierung benötigten
elektrischen Bauteile, d.h. der Leistungsendstufen, der Aufnahmen für die stromverbraucherseitigen
Stecker, und der die Leitungsendstufen und die Aufnahmen verbindenden Leitungen, in
das Rahmenteil des Zylinderkopfes, bedeutet eine deutliche Erleichterung bei der Montage,
weil vor dem Aufsetzen der Zylinderkopfhaube auf den Zylinderkopf alle Stromverbraucher
insbesondere Aktuatoren mit dem Motorsteuergerät verbunden werden können, ohne daß
beispielsweise Kabel durch die Zylinderkopfhaube durchgeführt werden müssen. Bei der
Montage werden lediglich die Stecker der stromverbraucherseitigen Leitungen in die
rahmenseitigen Steckeraufnahmen eingesteckt, wobei das Rahmenteil selbst über nur
ein Kabel mit dem Motorsteuergerät verbunden ist. Vor dem Aufsetzen der Zylinderkopfhaube
ist nunmehr lediglich zu prüfen, ob ein Kabel ohne Kontakt ist oder gequetscht wurde.
[0008] Zusätzlich werden durch das Rahmenteil die potentiellen Leckstellen in der Zylinderkopfhaube
vermieden, die beim Durchführen der Kabel durch die Ausnehmungen der Zylinderkopfhaube
möglich waren, da die Stecker der Stromverbraucher nurmehr in die Steckeraufnahmen
des Rahmenteiles eingesteckt werden müssen und die Stromverbraucher über ein vom Rahmenteil
ausgehendes, zentrales Kabel mit dem Motorsteuergerät verbunden sind.
[0009] Im übrigen ist durch die Integration der elektrischen Bauteile in das Rahmenteil
eine Optimierung des Bauraumes erreicht. Die in das Rahmenteil integrierten elektrischen
Bauteile umfassen sämtliche zur Kontaktierung von Stromverbrauchern mit dem Motorsteuergerät
notwendigen Elemente, wie Leistungsendstufen, Steckeraufnahmen und Leitungen zur Verbindung
von Leistungsendstufen und Steckeraufnahmen, wodurch nurmehr die stromverbraucherseitigen
Leitungen mit Steckern innerhalb des Ventiltriebraumes zu den Steckeraufnahmen geführt
werden müssen. Durch diese Reduzierung der Bauteilezahl ist eine kompakte Anordnung
der Vorrichtung möglich.
[0010] Durch Einbringen einer dem Zylinderkopf zugewandten und/oder eine der Zylinderkopfhaube
zugewandten Dichtleiste entfällt eine separate Haubendichtung. Dadurch, daß die Kontaktierung
über das Rahmenteil erfolgt und keine Leitungen mehr durch die Zylinderkopfhaube nach
außen geführt werden und eine Dichtleiste zwischen Rahmenteil und Zylinderkopfhaube
vorgesehen ist, wird eine schwingungs- bzw. akkustische Entkoppelung der Zylinderkopfhaube
erreicht.
[0011] Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung gehen aus den übrigen Unteransprüchen
und der Beschreibung hervor.
[0012] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im folgenden in zwei Zeichnungen mit
weiteren Einzelheiten näher erläutert, und zwar zeigen:
- Fig. 1
- in einem ersten Ausführungsbeispiel eine Vorrichtung zur Kontaktierung eines Motorsteuergerätes
mit Zündspulen und Aktuatoren einer elektromagnetischen Ventilsteuerung einer Brennkraftmaschine
mittels elektrischer Bauteile, welche vollständig in ein auf einen Zylinderkopf der
Brennkraftmaschine aufgesetztes Rahmenteil integriert sind und
- Fig. 2
- in einem zweiten Ausführungsbeispiel eine Vorrichtung zur Kontaktierung, dessen elektrischen
Bauteile teilweise in das Rahmenteil integriert sind.
[0013] Fig. 1 zeigt in einem ersten Ausführungsbeispiel eine Vorrichtung zur Kontaktierung
eines hier nicht dargestellten Motorsteuergerätes mit Stromverbrauchern einer mehrzylindrigen
Brennkraftmaschine, bei denen es sich insbesondere um unten näher beschriebene Aktuatoren
1 einer elektromagnetischen Ventilsteuerung sowie um Zündspulen 2 handelt. Die hier
nicht näher dargestellte, dreizylindrige Brennkraftmaschine weist einen Zylinderkopf
3 auf, der aus drei Gehäuseteilen 3a, 3b besteht, wobei das erste Gehäuseteil 3a den
eigentlichen Zylinderkopf, das zweite Gehäuseteil 3b ein an den Zylinderkopf angeflanschtes
Rahmenteil und das dritte, hier nicht sichtbare Gehäuseteil eine auf das Rahmenteil
3b aufsetzbare Zylinderkopfhaube ausbildet.
[0014] Im Zylinderkopf 3 sind pro Zylinder eine Zündspule 2 und vier Gaswechselventile 4
(s. Fig. 2) gelagert, welche entsprechende, nicht sichtbare Gaswechselkanäle steuern
und über jeweils einen ebenfalls im Zylinderkopf 3 gelagerten Aktuator 1 betätigt
werden, wobei die Gaswechselventile 4 im wesentlichen im Bereich des ersten Gehäuseteiles,
d.h. des Zylinderkopfes 3a und die Zündspule 2 sowie die Aktuatoren 1 im wesentlichen
im Bereich des angeflanschten, einen Ventiltriebraum ausbildenden Rahmenteils 3b angeordnet
sind. Auf das Rahmenteil 3b kann das dritte Gehäuseteil des Zylinderkopfes, die Zylinderkopfhaube,
aufgesetzt werden.
[0015] Jeder Aktuator 1 weist einen Wegsensor 5 zur Erfassung einer Position und/oder Bewegung
des Gaswechselventils 4 und zwei elektrisch angesteuerte Schaltmagneten 6, 7 auf,
d.h. einen Schließmagneten 6 und einen Öffnungsmagneten 7, zwischen deren Polflächen
8, 9 ein mit dem Gaswechselventil 4 verbundener Anker 10 koaxial zu der Ventilachse
11 (s. Fig. 2) verschiebbar angeordnet ist. Ein hier nicht sichtbarer Federmechanismus,
der aus zwei vorgespannten Druckfedern besteht, bildet mit dem Gaswechselventil 4
einen Feder-Masse-Schwinger, dessen Ruhelage zwischen den beiden Ventilendstellungen,
d.h. zwischen Offenstellung und Schließstellung des Gaswechselventils 4 liegt.
[0016] Aus dieser Ruhelage wird der Ventilbetrieb dadurch gestartet, daß der Anker 10 vom
Schließmagneten 6 oder Öffnungsmagneten 7 gegen die elastische Rückstellkraft des
Federmechanismus in Richtung der zugehörigen Endstellung angezogen wird. Anschließend
wird das Gaswechselventil 4 abwechselnd dadurch geöffnet und geschlossen, daß die
Bestromung des momentan haltenden Schaltmagneten 6, 7 abgeschaltet wird, wodurch das
Gaswechselventil 4 vom Federmechanismus aus der bisherigen Endstellung heraus zunächst
bis zum Erreichen der Ruhelage beschleunigt wird. Das sich auf diese Weise über die
Ruhelage hinaus bewegende Gaswechselventil 4 wird dann vom gegenüberliegenden Schaltmagneten
6, 7 gegen die elastische Rückstellkraft des Federmechanismus gefangen, wozu der Schaltmagnet
6, 7 mit einem sogenannten Fangstrom beaufschlagt wird.
[0017] Jedem Zylinder ist eine Leistungsendstufe 12 zugeordnet, welche die aus vier Aktuatoren
1 nebst vier Wegsensoren 5 und einer Zündspule 2 bestehende Verbrauchergruppe ansteuert.
Die Leistungsendstufen 12 nebst zugehörigen Aufnahmen für aktuatorseitige 13, 14 und
zündspulenseitige Stecker 15 sind in das Rahmenteil 3b integriert und entweder einzeln
oder zentral über ein nicht dargestelltes Kabel vom Rahmenteil 3b aus mit dem Motorsteuergerät
verbunden.
[0018] Zur Stromversorgung eines Aktuators 4 mit einem zugehörigen Wegsensor 5 werden sieben
Leitungen, die in zwei Stecker 13, 14 münden, benötigt. Drei Leitungen 17 werden für
den Wegsensor 5 benötigt und vier Leitungen 18 sind für die Schaltmagnete 6, 7 vorgesehen,
wobei die Leitungen 17 des Wegsensors 5 in einen Stecker 13 und die Leitungen 18 der
Schaltmagnete 6, 7 des Aktuators 1 ebenfalls in einen Stecker 14 münden. Zur Stromversorgung
der Zündspule 2 ist eine Leitung 19 mit einem Stecker 15 vorgesehen, wobei die Aufnahme
für den zündspulenseitigen Stecker 15 ebenfalls in das Rahmenteil 3b integriert ist.
[0019] Bei der Kontaktierung des Motorsteuergerätes mit den Aktuatoren 1 und den Zündspulen
2 müssen nur die aktuatorseitigen Stecker 13, 14 und die zündspulenseitigen Stecker
15 in die rahmenseitigen Aufnahmen eingesteckt und die Leistungsendstufen 12 bzw.
das Rahmenteil 3b mit dem Motorsteuergerät verbunden werden, wobei pro Zylinder neun
Steckverbindungen anfallen. Im übrigen ist auch eine Stromversorgung weiterer Stromverbraucher,
die in der Zylinderkopfhaube sitzen, wie beispielsweise Druckregelventile oder Fußpunktversteller,
über das Rahmenteil 3b möglich.
[0020] Fig. 2 zeigt in einem weiteren Ausführungsbeispiel eine Vorrichtung zur Kontaktierung,
dessen elektrischen Bauteile 12' nur teilweise in das Rahmenteil 3b' integriert sind.
Die Leistungsendstufen 12' sind an dem Rahmenteil 3b' angeordnet und nur die Leitungen,
welche die Leistungsendstufen 12' mit den Aufnahmen für die stromverbraucherseitigen
Stecker 14' verbinden, sowie die Aufnahmen selbst sind in das Rahmenteil 3b' integriert.
[0021] Ferner ist auch denkbar, daß der Zylinderkopf nur aus zwei Gehäuseteilen besteht,
wovon das erste Gehäuseteil den Zylinderkopf und das weitere Gehäuseteil eine Zylinderkopfhaube
ausbildet, in welche die elektrischen Bauteile teilweise oder ganz integriert sind
und welche über mindestens eine Leitung mit dem Motorsteuergerät verbunden ist.
[0022] Desweiteren kann in das Rahmenteil eine dem Zylinderkopf zugewandte Dichtleiste und/oder
eine der Zylinderkopfhaube zugewandte Dichtleiste eingebracht sein.
1. Vorrichtung zur Kontaktierung eines Motorsteuergerätes mit Sromverbrauchern, insbesondere
Aktuatoren einer elektromagnetischen Ventilsteuerung, von Brennkraftmaschinen, wobei
die Brennkraftmaschine einen Zylinderkopf aufweist, der einen ersten Gehäuseteil und
mindestens einen, an den ersten Gehäuseteil angeflanschten weiteren Gehäuseteil umfaßt,
und wobei die Kontaktierung des Motorsteuergerätes mit den Stromverbrauchern mittels
elektrischer Bauteile durch den weiteren Gehäuseteil erfolgt,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrischen Bauteile (12, 12') zur Kontaktierung wenigstens teilweise in dem
weiteren Gehäuseteil (3b, 3b') integriert sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die elektrischen Bauteile Leistungsendstufen (12, 12'), Leitungen und Steckeraufnahmen
umfassen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das weitere Gehäuseteil (3b, 3b') ein Rahmenteil bildet, das zwischen dem ersten
den Zylinderkopf bildenden Gehäuseteil (3a) und einem eine Zylinderkopfhaube bildenden
dritten Gehäuseteil vorgesehen ist, wobei die elektrischen Bauteile (12, 12') mindestens
teilweise in das Rahmenteil (3b, 3b') integriert sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das weitere Gehäuseteil eine Zylinderkopfhaube bildet, in das die elektrischen Bauteile
(12, 12') mindestens teilweise integriert sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leitungen und die Steckeraufnahmen in das weitere Gehäuseteil (3b') integriert
sind und die Leistungsendstufen (12') an dem Gehäuseteil (3b') angeordnet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das weitere Gehäuseteil (3b, 3b') bzw. die Leistungsendstufen (12, 12') über mindestens
ein Kabel mit dem Motorsteuergerät verbunden ist bzw. sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stromverbraucher (1, 2) jeweils mindestens eine Leitung (17, 18) mit Stecker
(13, 14, 14') aufweisen, wobei der Stecker (14, 14') in die Steckeraufnahme des weiteren
Gehäuseteils (3b, 3b') einsteckbar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in das Rahmenteil (3b, 3b') eine dem Zylinderkopf (3a) zugewandte Dichtleiste und/oder
eine der Zylinderkopfhaube zugewandte Dichtleiste eingebracht ist.