Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ansteuerung eines elektromagnetischen
Verbrauchers gemäß den Oberbegriffen der unabhängigen Ansprüche.
[0002] Ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Ansteuerung eines elektromagnetischen Verbrauchers
sind aus der DE-OS 44 20 282 bekannt. Dort wird eine Vorrichtung zur Ansteuerung eines
Verbrauchers beschrieben, der ein bewegliches Element umfaßt. Bei dem Verbraucher
handelt es sich um ein Magnetventil zur Ansteuerung der Kraftstoffzumessung in eine
Brennkraftmaschine. Innerhalb eines Zeitfensters wird ein Schaltzeitpunkt erkannt,
bei dem das bewegliche Element eine bestimmte Lage erreicht. Dies erfolgt durch die
Auswertung des zeitlichen Verlaufs einer Größe, die den Strom, der durch den Verbraucher
fließt, entspricht. Während des Zeitfensters, in dem der Strom ausgewertet wird, ist
vorgesehen, daß die Spannung, die an dem Verbraucher anliegt, auf einen konstanten
Wert geregelt oder gesteuert wird.
[0003] In der Kaltstartphase sind die Zuleitungen zu dem Verbraucher niederohmig, so daß
die Ströme bei konstanter Spannung ein höheres Niveau erreichen, als im normalen Betrieb.
Ist eine Stromüberwachung vorgesehen, die ab einem bestimmten Schwellenwert des Stromes
die Endstufe abschaltet, so kann dies dazu führen, daß die Endstufe von der Stromüberwachung
abgeschaltet wird.
[0004] Dies ist insbesondere dann problematisch, wenn während des Zeitfensters in dem die
Schaltzeitpunkt erkannt wird, der Verbraucher mit der Versorgungsspannung verbunden
ist. Abhängig von der Dauer des Zeitfensters steigt der Strom, der durch den Verbraucher
fließt, auf unterschiedlich hohe Werte an.
Aufgabe der Erfindung
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren und einer Vorrichtung
zur Ansteuerung eines elektromagnetischen Verbrauchers der eingangs genannten Art
die Dauer des Zeitfensters, innerhalb dem die Schaltzeitpunkt erfaßt wird, geeignet
vorzugeben. Das Zeitfenster soll ausreichend groß sein, damit der Schaltzeitpunkt
erfaßt werden kann. Andererseits soll das Zeitfenster so klein sein, so daß es nicht
zu einem Stromanstieg auf unzulässige Werte und damit zu einer Abschaltung der Endstufe
kommt.
Vorteile der Erfindung
[0006] Durch die erfindungsgemäße Vorgehensweise werden Stromabschaltungen der Endstufe
während der Erfassung des Schaltzeitpunkts vermieden. Das Zeitfenster, innerhalb dem
der Schaltzeitpunkt erfaßt wird, wird derart vorgegeben, daß zum einen eine Erfassung
des Schaltzeitpunkts möglich ist und zum anderen der Strom nicht auf unzulässig hohe
Werte ansteigt.
[0007] Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Zeichnung
[0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen
erläutert. Es zeigen Figur 1 eine schematische Darstellung der Endstufe, Figur 2 verschiedene
über der Zeit aufgetragene Signale und Figur 3 ein Flußdiagramm zur Verdeutlichung
der erfindungsgemäßen Vorgehensweise.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0009] Nachfolgend wird die Erfindung am Beispiel eines Verbrauchers beschrieben. Bei dem
Verbraucher handelt es sich insbesondere um eine Magnetventil zur Steuerung der Kraftstoffzumessung
in eine Brennkraftmaschine. Der Verbraucher umfaßt ein bewegliches Element, das bei
einem Magnetventil üblicherweise als Ventilnadel bezeichnet ist.
[0010] In Figur 1 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung anhand eines Blockdiagrammes dargestellt.
Ein Verbraucher 100 ist mit einem ersten Anschluß mit einer Versorgungsspannung Ubat
verbunden, der zweite Anschluß des Verbrauchers 100 steht mit dem ersten Anschluß
eines Schaltmittels 110 in Verbindung. Der zweite Anschluß des Schaltmittels 110 steht
mit dem ersten Anschluß eines Strommeßmittels 120 in Verbindung. Der zweite Anschluß
des Strommeßmittels steht mit Masse in Kontakt.
[0011] Die Anschlüsse des Verbrauchers 100 und die Anschlüsse des Strommeßmittels 120 beaufschlagen
eine Steuereinheit 130 mit Signalen, die wiederum das Schaltmittel 110 mit einem Ansteuersignal
A beaufschlagt.
[0012] In der dargestellten Ausführungsform ist der Verbraucher 100, das Schaltmittel 110
und das Strommeßmittel 120 in dieser Reihenfolge in Reihe geschaltet. Diese Reihenfolge
ist nur beispielhaft gewählt. Die drei Elemente können auch in anderer Reihenfolge
angeordnet sein. So kann das Schaltmittel auch zwischen der Versorgungsspannung und
dem Verbraucher angeordnet sein. Desweiteren kann das Strommeßmittel 120 zwischen
dem Schaltmittel 110 und dem Verbraucher 100 bzw. zwischen dem Verbraucher 100 und
der Versorgungsspannung angeordnet sein. Desweiteren ist es möglich, daß weitere Schaltmittel,
insbesondere ein zwischen dem Verbraucher 100 und der Versorgungsspannung, vorgesehen
sind.
[0013] Das Schaltmittel 110 ist vorzugsweise als Transistor, insbesondere als Feldeffekttransistor,
realisiert. Das Strommeßmittel 120 ist vorzugsweise als ohmscher Widerstand ausgebildet.
Bei dem Verbraucher 100 handelt es sich vorzugsweise um die Spule eines Magnetventils
daß zur Zumessung von Kraftstoff eingesetzt wird.
[0014] In der Teilfigur 2a ist der Strom I, der durch den Verbraucher 100 fließt, und vorzugsweise
durch das Strommeßmittel 120 erfaßt wird, über der Zeit aufgetragen. In der Figur
2a ist eine Zumessung bzw. ein Einspritzvorgang dargestellt. Zum Zeitpunkt t1 beginnt
die Ansteuerung des Verbrauchers 100.
[0015] Zu diesem Zeitpunkt t1 steigt der Strom I steil an. Zum Zeitpunkt t2 wird ein erster
Wert S1 erreicht. Zu diesem Zeitpunkt öffnet das Schaltmittel. Fällt der Strom um
einen bestimmten Wert ab, so schließt das Schaltmittel 110 und der Strom steigt wieder
auf den Wert S1 an. Der Wert S1 wird auch als Anzugsstrom bezeichnet.
[0016] Der Zeitraum zwischen dem Zeitpunkt t1 und dem Zeitpunkt t2 wird als freier Stromhochlauf
bezeichnet. An diesen schließt sich die Regelung auf den Anzugsstrom an.
[0017] Zum Zeitpunkt t3 beginnt ein Zeitfenster innerhalb dem das Schaltmittel 110 sich
ständig in seinem geschlossenen Zustand befindet. Dies hat zur Folge, daß der Strom
ansteigt. Zum Zeitpunkt tBIP erreicht das bewegliche Element aufgrund der Magnetkraft
seine neue Endlage. Dies hat eine Änderung der Induktivität des Verbrauchers zur Folge.
Dies bewirkt einen veränderten Stromanstieg. Zum Zeitpunkt t4 endet das Zeitfenster.
[0018] Ab dem Zeitpunkt t4 wird auf einen zweiten Wert S2 für den Strom geregelt. Dieser
Wert wird auch als Haltestrom bezeichnet. Die Ansteuerung des Verbrauchers endet zum
Zeitpunkt t5, bei dem das Schaltmittel 110 geöffnet wird und der Strom bis zum Zeitpunkt
t6 auf 0 abfällt.
[0019] Der Stromverlauf ist nur schematisch dargestellt und kann bei anderen Typen von Magnetventilen
oder anderen Ansteuerverfahren auch andere Verläufe annehmen. Insbesondere das Verhalten
während des Erreichens der neuen Endlage zum Zeitpunkt tBIP kann unterschiedlich sein.
Wesentlich ist, daß zum Schaltzeitpunkt tBIP der Stromverlauf einen Knick und/oder
eine Unstetigkeit aufweist. Üblicherweise wird dieser Knick durch eine Stromauswertung
erkannt.
[0020] Problematisch ist nun, daß während des Zeitraumes t3 bis t4 das Schaltmittel 110
ständig geschlossen ist. Bei einem kleinen ohmschen Widerstand des Verbrauchers 100
steigt der Strom daher in diesem Zeitraum sehr stark an. Dies kann dazu führen, daß
ein höchstzulässiger Stromwert überschritten wird, und die Endstufe abschaltet, d.h.
das Schaltmittel 110 dauerhaft geöffnet wird.
[0021] Die Zeitpunkte t3 und t4 definieren ein Zeitfenster innerhalb dem der Schaltzeitpunkt
erfaßt wird. Dabei ist vorgesehen, daß innerhalb dem Zeitfenster das Schaltmittel
110 sich in seinem geschlossenen Zustand befindet. Durch Auswertung des Stromverlaufs
innerhalb des Zeitfensters wird der Schaltzeitpunkt tBIP erkannt. Während des Zeitfensters,
das durch die Zeitpunkte t3 und t4 definiert ist, wird der Verbraucher 100 mit der
Versorgungsspannung Ubat beaufschlagt und der zeitliche Verlauf des Stroms zur Ermittlung
der Schaltzeit ausgewertet. Dadurch, daß der Verbraucher im Zeitfenster mit Versorgungsspannung
beaufschlagt wird, vereinfacht sich die Ansteuerung im Zeitfenster wesentlich, eine
Spannungsregelung ist nicht erforderlich.
[0022] Die Grenzen für das Zeitfenster t3 und t4 werden vorzugsweise ausgehend von dem Schaltzeitpunkt
tBIP der vorhergehenden Ansteuerung und der Breite B des Zeitfensters vorgegeben.
Dabei erfolgt die Berechnung vorzugsweise gemäß der Formel.

[0023] Die Breite B des Zeitfensters wird dabei, wie in Figur 3 beschrieben, vorgegeben.
[0024] Erfindungsgemäß wird durch eine Vorgabe des Zeitfensters d.h. des Zeitabstandes zwischen
den Zeitpunkten t3 und t4 der Stromanstieg während des Zeitfensters begrenzt. Dies
erfolgt insbesondere beim Start der Brennkraftmaschine.
[0025] In Teilfigur 2b ist der zeitliche Verlauf der Dauer des Zeitfensters mit einer durchgezogenen
Linie aufgetragen. Der Höchstwert IB des Stromes I, der kurz vor dem Zeitpunkt t4
erfaßt wird, ist mit einer gestrichelten Linie aufgetragen. Desweiteren ist der Schwellwert
SW mit einer Doppellinie aufgetragen. Es sind die Verhältnisse im normalen ungestörten
Betrieb dargestellt.
[0026] Zum Zeitpunkt 0 d.h. beim Start der Brennkraftmaschine wird ein minimaler Wert BMIN
für die Dauer des Zeitfensters d.h. im Abstand zwischen t3 und t4 vorgegeben. Der
Höchstwert IB des Stromes liegt deutlich unterhalb des Schwellwertes SW. Dies hat
zur Folge, daß bei der nächsten Einspritzung ein größerer Wert für das Zeitfenster
vorgegeben wird. Dies bedeutet, die Dauer B des Zeitfensters steigt über der Zeit
mehrere Stufen an, bis ein Maximalwert BMAX erreicht ist. Der Wert BMIN ist so gewählt,
daß auch bei ungünstigen Bedingungen der Maximalstrom IB nicht größer als der Schwellwert
SW ist.
[0027] Gleichzeitig mit dem Anstieg der Dauer B des Zeitfenster steigt auch der Höchstwert
IB des Stroms an. Der Höchstwert erreicht aber nicht den Schwellwert SW. Der Schwellwert
SW ist so gewählt, daß er geringfügig kleiner ist als der höchstzulässige Stromwert,
bei dem die Stromüberwachung anspricht.
[0028] Der Figur 2b ist ferner zu entnehmen, daß der Schwellwert SW nicht konstant ist,
sondern abhängig von der Batteriespannung Ubat, mit dem der Verbraucher beaufschlagt
wird, vorgegeben wird. Wie in der Figur 2b zu erkennen ist, steigt dieser Wert während
des Startvorganges langsam an.
[0029] In Figur 3 ist die erfindungsgemäße Vorgehensweise anhand eines Flußdiagrammes erläutert.
Vorzugsweise wird die erfindungsgemäße Vorgehensweise nur einmal nach dem Start der
Brennkraftmaschine durchgeführt. Dies bedeutet, nach dem Start der Brennkraftmaschine
beginnt das Programm in Schritt 300.
[0030] Im sich anschließenden Schritt 310 wird der Wert B für das Zeitfenster auf den Minimalwert
BMIN gesetzt. Die sich anschließende Abfrage 320 überprüft, ob der Höchstwert des
Stromes IB größer als der Schwellwert SW ist. Ist dies nicht der Fall, d.h. der Höchstwert
IB des Stromes ist kleiner als der Schwellwert SW, so wird im Schritt 330 das Zeitfenster
B um den Wert X vergrößert.
[0031] Der Höchstwert IB des Stromes entspricht dem Stromwert, der zum Zeitpunkt t4 vorliegt.
Kann dieser meßtechnisch nicht oder nur schwer erfaßt werden, so kann auch ein Stromwert
unmittelbar vor der Zeitpunkt t4 als Höchstwert IB verwendet werden. Der Höchstwert
IB des Stroms entspricht dem größten Stromwert, der im Zeitfenster gemessen wird.
Der Höchstwert IB des Stromes I wird vorzugsweise unmittelbar vor dem Ende des Zeitfensters
(t4) erfaßt.
[0032] Die sich anschließende Abfrage 340 überprüft, ob die Breite B des Zeitfensters größer
als der Maximalwert BMAX ist. Ist dies der Fall, so endet das Programm in Schritt
350.
[0033] Ist dies nicht der Fall, erfolgt erneut die Abfrage 320. Im normalen Betrieb werden
die Programmschritte 320, 330 und 340 mehrmals durchlaufen, bis die Breite B des Zeitfensters
den Maximalwert BMAX erreicht hat. Ist dies der Fall endet das Verfahren.
[0034] Erkennt die Abfrage 320, daß der Höchstwert IB des Stromes größer als der Schwellwert
SW ist, so wird in Schritt 360 die Breite B des Fensters um den Wert Y verringert.
Die anschließende Abfrage 370 überprüft, ob die Breite B kleiner oder gleich als der
Minimalwert BMIN ist. Ist dies nicht der Fall, so erfolgt erneut die Abfrage 320.
Ist dies der Fall, so wird unter Schritt 380 die Breite B auf den Minimalwert BMIN
gesetzt, und die Abfrage 320 erfolgt erneut.
[0035] Dies bedeutet, ist der Höchstwert des Stromes IB größer als der Schwellwert SW, so
wird die Breite des Fensters B um den Wert Y verringert, bis der Höchstwert IB des
Stromes kleiner als der Schwellwert ist. Vorzugsweise ist vorgesehen, daß der untere
Wert BMIN nicht unterschritten wird.
[0036] Erfindungsgemäß wird ausgehend von einem Startwert (BMIN) die Zeitdauer des Zeitfensters
vergrößert, wenn der Strom kleiner als der Schwellwert ist. Die Zeitdauer des Zeitfensters
wird vergrößert, bis ein Maximalwert (BMAX) für die Zeitdauer erreicht ist. Die Zeitdauer
des Zeitfensters wird verkleinert, wenn der Strom größer als der Schwellwert ist.
1. Verfahren zur Ansteuerung eines elektromagnetischen Verbrauchers, der ein bewegliches
Element umfaßt, insbesondere eines Magnetventils zur Steuerung der Kraftstoffzumessung
in eine Brennkraftmaschine, wobei innerhalb eines Zeitfensters ein Schaltzeitpunkt
ermittelt wird, bei dem das bewegliche Element eine bestimmte Lage erreicht, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zeitdauer des Zeitfensters derart vorgebbar ist, daß der Strom,
der während des Zeitfensters durch den Verbraucher fließt einen Schwellwert nicht
übersteigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ausgehend von einem Startwert
(BMIN) die Zeitdauer des Zeitfensters vergrößert wird, wenn der Strom kleiner als
der Schwellwert ist.
3. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, die Zeitdauer
des Zeitfensters verkleinert wird, wenn der Strom größer als der Schwellwert ist.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitdauer
des Zeitfensters vergrößert wird, bis ein Maximalwert (BMAX) für die Zeitdauer erreicht
ist.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, während der
Zeitdauer der Verbraucher mit einer Versorgungspannung beaufschlagt wird und der zeitliche
Verlauf des Stroms zur Ermittlung einer Schaltzeit ausgewertet wird.
6. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Strom
unmittelbar vor Ende des Zeitfensters erfaßt wird.
7. Vorrichtung zur Ansteuerung eines elektromagnetischen Verbrauchers, der ein bewegliches
Element umfaßt, insbesondere eines Magnetventils zur Steuerung der Kraftstoffzumessung
in eine Brennkraftmaschine, mit Mitteln, die innerhalb eines Zeitfensters ein Schaltzeitpunkt
ermitteln, bei dem das bewegliche Element eine bestimmte Lage erreicht, dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel vorgesehen sind, die die Zeitdauer des Zeitfensters derart vorgeben, daß
der Strom, der während des Zeitfensters durch den Verbraucher fließt einen Schwellwert
nicht übersteigt.