[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zur Erzeugung und automatischen Nachführung
von Antennen-Diagrammen in der Elevationsrichtung für Luftfahrzeuge, wie Flugzeuge
oder erdgebundene Flugkörper, bei Flugmanövern zum Zwecke der Datenübertragung, insbesondere
der Breitband-Datenübertragung.
[0002] Die Breitband-Datenübertragung zwischen sich relativ zueinander bewegenden Flugzeugen
muß im höheren Frequenzbereich, also im Mikrowellenbereich, erfolgen, da nur dort
ausreichend viele Übertragungskanäle mit größerer Bandbreite zur Verfügung stehen.
Da aber die Freiraumdämpfung mit wachsender Frequenz immer höher wird und die Sendeleistung
nicht beliebig erhöht werden kann, müssen Antennen mit höherem Gewinn, also gerichtete
Antennen eingesetzt werden.
[0003] Zur schnellen Nachführung von Richtantennen sind sogenannte Phased-Array-Antennen
im Bereich der Radar-Technik bekannt. Der Nachteil dieser üblichen Phased-Array-Antennen
ist, daß sie zur Ausrichtung der Antennen-Diagramme Phasenschieber im Sende-Frequenzbereich
verwenden, die vor allem bei höheren Frequenzen eine beträchtliche Dämpfung in den
Phasen-Netzwerken bewirken und aufgrund der Anforderungen an die Phasenstabilität
verhältnismäßig aufwendig sind.
[0004] In der Druckschrift US 5 493 306 ist eine phasengesteuerte Antenne für automatisches
Scannen mittels Nachführung eines Antennendiagramms über einen vorgegebenen Winkelbereich
beschrieben. Hierbei werden phasenschiebende Verzögerungsleitungen in der Zwischenfrequenzebene
angeordnet und die Zwischenfrequenz wird in den einzelnen Zweigen mit dem Signal eines
Lokaloszillators in je einem Mischer gemischt, bevor das hochfrequente Signal den
einzelnen Antennen des Arrays zugeleitet wird. Die Phasenverschiebung zur Nachführung
des Antennendiagramms erfolgt nach dem Prinzip der Butler-Matrix, in deren Netzwerk
die Verzögerungsleitungen eingebunden sind.
[0005] Weiterhin ist aus der Druckschrift DE 197 37 136 A1 eine Antenne mit azimuthal steuerbarer
Richtwirkung für die Kommunikation zwischen einer ortsfesten und mehreren mobilen
Stationen bekannt geworden, bei der eine Einstellung der Phase im Zwischenfrequenzbereich
erfolgt, wobei vor und hinter dem Schaltungsteil zur Phaseneinstellung eine Frequenzumsetzung
mittels je eines Oszillators und eines Mischers erfolgt.
[0006] Für den Einsatz bei Radargeräten ist das sogenannte Frequency-Scanning-Verfahren
bekannt, das auf einstellbare Phasenschieber verzichtet und daher billiger ist. Bei
diesem Frequency-Scanning-Verfahren werden die einzelnen Antennen eines Arrays mit
unterschiedlich langen Zuleitungen gespeist, so daß sich in Abhängigkeit der eingespeisten
Frequenz unterschiedliche Phasenlagen an den einzelnen Antennen einstellen, woraus
sich unterschiedliche Abstrahlwinkel ergeben. Dieses Verfahren ist für die Datenübertragung
leider unbrauchbar, da sich die Sendefrequenz je nach der erforderlichen Abstrahlrichtung
verändert, so daß der Empfang mit einer Gegenstelle nur schwer zu realisieren ist
und eine Antennen-Nachführung nach demselben Prinzip völlig unmöglich ist.
[0007] Durch die Relativbewegung zwischen den Flugzeugen ist auch eine Nachführung im Azimuth-Bereich
erforderlich, wobei die erforderliche Nachführungsrate relativ gering (einige Sekunden)
ist. Demgegenüber muß die erforderliche Nachführungsrate zur Ausrichtung der Antennen
im Elevations-Bereich auf Grund der möglichen Flugmanöver vor allem durch die üblicherweise
sich schnell ändernden Fluglagen in der Rollachse der Flugzeuge sehr viel höher sein.
Die Festlegung des jeweiligen Elevationswinkels erfolgt in Abhängigkeit der Lagewinkel,
d.h. dem Roll- und dem Nickwinkel des Flugzeuges, und des Azimuthwinkels zur Gegenstelle.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen, mit der eine
Nutzdaten-Übertragung zwischen Flugzeugen während Flugmanövern und eine schnelle Nachführung
von Antennen-Diagrammen in der Elevationsrichtung bei geringem funktionalem und gerätetechnischem
Aufwand möglich ist.
[0009] Ein Vorteil der Erfindung ist, daß die Datenübertragung unabhängig vom Winkel, unter
dem sich die miteinander kommunizierenden Flugzeuge zueinander befinden, bei konstanter
Träger-Frequenz erfolgen kann. Ein weiterer Vorteil ist, daß die Phasenverschiebung,
die zur Ausrichtung der Antennen-Diagramme der beteiligten Teil-Antennen erforderlich
ist, auf niedrigen Frequenzen erzeugt wird, so daß mit dem Einsatz verhältnismäßig
preisgünstiger Bauteile für die Sende- und Empfangseinrichtungen ohne Aufwand eine
hohe Stabilität der Nachführung erreicht werden kann.
[0010] Der verbleibende kritische Teil der Schaltung im hohem Frequenzbereich ist weitgehend
unproblematisch hinsichtlich der Übertragungs-Qualität, da sich die Antennen-Baugruppe
mit den Funktionen zur Erzeugung und Nachführung der Antennen-Diagramme in unmittelbarer
Nähe des Antennen-Einspeise-punkts befindet und sich auf kleinsten Raum erstreckt.
Somit sind die Zuleitungen äußerst kurz, daher für Phasenänderungen unempfindlich
und praktisch dämpfungsfrei.
[0011] Ein weiterer Vorteil besteht in der Tatsache, daß für den Sendeteil keine teuere
Endstufe mit hoher Leistung benötigt wird, sondern eine Anzahl kleiner preisgünstiger
parallel geschalteter Sende-Verstärker geringer Leistung verwendet werden. Durch diese
Parallelschaltung von mehreren Sende-Endstufen oder Antennen-Baugruppen erhöht sich
zudem die Zuverlässigkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0012] Die Aufgabe wird mit den Merkmalen des Hauptanspruches gelöst. Alternative Ausführungsformen
sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0013] Im folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Figuren 1, 2 und 3 beschrieben,
die zeigen:
- Fig. 1
- ein Blockschaltbild, das schematisch den funktionalen Aufbau der erfindungsgemäßen
Anordnung zur Erzeugung und Nachführung eines Antennen-Diagramms darstellt,
- Fig. 2
- ein Beispiel für die Gestalt eines von der Anordnung erzeugten Antennen-Diagramms
in verschiedenen Diagramm-Schwenkpositionen und
- Fig. 3
- die Anordnung eines möglichen Antennenarrays in einer gemeinsamen Einheit.
[0014] Das in Fig. 1 gezeigte Blockschaltbild zeigt die erfindungsgemäße Anordnung 1 zur
Erzeugung und Nachführung von Antennen-Diagrammen mit einer Systemsteuerung 3, einem
Modulator 5, einem Demodulator 6 und einer Oszillatoreinheit 7, umfassend einen ersten
8 und einen zweiten 9 Oszillator, die zweckmäßigerweise zusammen in einem Modul ausgebildet
sind. Diese speisen Netzwerke oder-Baugruppen 11, 12, 13, 14, 15, die einen Sendezweig
21 und einen Empfangszweig 22 umfassen.
[0015] Jeder Sendezweig 21 steht über eine Leitung 23 mit dem Modulator 5 und jeder Empfangszweig
22 mit einer Leitung 24 mit dem Demodulator 6 in Verbindung. Sowohl der erste Oszillator
8 als auch der zweite Oszillator 9 sind mit der Systemsteuerung 3 verbunden, über
die die Anordnung der Figur 1 mit anderen Flugzeugsystemen, insbesondere dem Lagereferenzsystem
25 des Flugzeugs verbunden ist. Der Modulator 5 dient dazu, hochfrequente Signale
mit Nutzdaten zu beaufschlagen. Dementsprechend setzt der Demodulator 6 empfangene
modulierte hochfrequente Signale in digitale Signale (Nutzdaten) um, die dann weiterverarbeitet
werden können.
[0016] Jeder Sendezweig 21 weist auf der Seite des Modulators 5 einen ersten Mischer 31
auf, der von dem ersten Oszillator 8 empfangene hochfrequente Signale mit den vom
Modulator 5 kommenden Signalen mischt. Dadurch wird das vom Modulator 5 kommende Signal,
das eine Zwischenfrequenz darstellt, in ein Signal mit einer um die Ausrichtungsfrequenz
unterschiedlichen Frequenz umgesetzt. Von dem Modulator 5 aus gesehen ist dem ersten
Mischer 31 eine Verzögerungsleitung 33a nachgeschaltet, die das Signal durch die Sende-Ausrichtungsfrequenz
mit einer Phasenverschiebung beaufschlagt und das zu einem zweiten Mischer 35 geführt
wird. Der zweite Mischer 35 mischt das von der Verzögerungsleitung 33a kommende Signal
mit dem von dem zweiten Oszillator 9 erzeugten Signal. Dadurch wird das von der Verzögerungsleitung
33a kommende Signal in ein Signal mit der Sende-Übertragungsfrequenz umgesetzt. Dieses
Signal wird zu einem Sende-Endverstärker oder einer Sende-Endstufe 37 geführt, das
mit einer Sendeantenne 39 in Verbindung steht. Vorzugsweise sind die Sendezweige 21
hardwaremäßig auf einer Antennen-Baugruppe, also z.B. auf einer Platine integriert.
[0017] In ähnlicher Weise umfaßt der Empfangszweig 22 eine Empfangsantenne 49 und weiterhin
von dieser aus gesehen einen Empfangsverstärker 47, einen ersten Mischer 45, eine
Verzögerungsleitung 43a, 43b, 43c, 43d, 43e und einen zweiten Mischer 41 auf. Dabei
ist der erste Mischer 45 mit dem zweiten Oszillator 9 und der zweite Mischer 41 mit
dem ersten Oszillator 8 verbunden. Auf diese Weise wird das von der Empfangsantenne
49 kommende Signal mit der Empfangs-Übertragungsfrequenz mit dem vom zweiten Oszillator
9 erzeugten Signal gemischt und zu einem Signal mit einer Sende-Ausrichtungs-Frequenz
verändert. Dieses Signal wird durch die Verzögerungsleitung 43a, 43b, 43c, 43d, 43e
mit einer Phasenverschiebung beaufschlagt, dem zweiten Mischer 41 zugeführt und durch
diesen mit einem von dem ersten Oszillator 8 kommenden Signal gemischt, so daß das
Signal eine konstante Sende-Zwischenfrequenz erhält. Der Schalter 8b und der Schalter
9b , die durch die Systemsteuerung geschaltet werden, sorgen dafür, daß für die Sendephase
die Mischer 31 bzw. 35 des Sendezweigs und für die Empfangsphase die Mischer 41 bzw.
45 des Empfangszweigs mit Oszillatorsignalen versorgt werden.
[0018] Die Empfangs-Übertragungsfrequenz ist dabei vorzugsweise gleich der Sende-Übertragungsfrequenz
und liegt beispielsweise im Bereich von 10 GHz. Die Sende-Ausrichtungsfrequenz bzw.
die Empfangs-Ausrichtungsfrequenz ist jedoch geringer als die Sende-Übertragungsfrequenz
bzw. die Empfangs-Übertragungsfrequenz, die beide vorzugsweise im Bereich von 1 GHz
liegen.
[0019] In der Ausrichtungsanordnung 1 sind parallel zum beschriebenen Antennen-Netzwerk
11 weitere Antennen-Netzwerke 12, 13, 14, 15 angeordnet. Diese weisen im wesentlichen
dieselben Komponenten wie das beschriebene Antennen-Netzwerk 11 auf. In entsprechender
Weise wurden Bauteile mit derselben Funktion in den verschiedenen parallel zueinander
arbeitenden Antennen-Netzwerken mit denselben Bezugszeichen versehen. Die Antennen-Netzwerke
12, 13, 14, 15 weisen also in ihrem Sendezweig 21 jeweils einen ersten Mischer 31,
einen zweiten Mischer 35, einen Sende-Endverstärker oder Sende-Endstufe 37 und eine
Sendeantenne 39 und in ihrem Empfangszweig 22 jeweils einen ersten Mischer 45, einen
zweiten Mischer 41, einen Empfangsverstärker 47 und eine Empfangsantenne 49 auf.
[0020] Die Verzögerungsleitungen 33a, 33b, 33c, 33d, 33e bzw. 43a, 43b, 43c, 43d, 43e im
jeweiligen Antennen-Netzwerk 11, 12, 13, 14, 15 weisen jedoch verschiedene Längen
auf. Die Längen der Verzögerungsleitungen sind so vorgesehen, daß in der Mittenstellung
oder einer anderen definierten Stellung des Antennen-Diagramms einer Antenne bzw.
eines Antennen-Netzwerks 11, 12, 13, 14, 15 die in den Verzögerungsleitungen bewirkten
Phasenlagen sich relativ zueinander um ein Vielfaches der Wellenlänge unterscheiden.
So weist das Antennen-Netzwerk 12 in seinem Sendezweig 21 eine Verzögerungsleitung
33b und in seinem Empfangszweig 22 eine Verzögerungsleitung 43b auf. Analog sind im
Antennen-Netzwerk 13 die Verzögerungsleitungen 33c bzw. 43c, im Antennen-Netzwerk
14 die Verzögerungsleitungen 33d bzw. 43d und im Antennen-Netzwerk 15 die Verzögerungsleitungen
33e bzw. 43e vorgesehen. Dabei sind die Verzögerungsleitungen 33b und 43b so beschaffen,
daß in ihnen eine Phasenverschiebung auftritt, die sich um mindestens eine Wellenlänge
von der in den Verzögerungsleitungen 33a bzw. 43a auftretenden Phasenverschiebungen
unterscheidet. Im Vergleich zu den in der Verzögerungsleitung 33a oder 43a auftretenden
Phasenverschiebungen tritt in den Verzögerungsleitungen 33c bzw. 43c eine um die mindestens
zweifache Wellenlänge größere Phasenverschiebung, in den Verzögerungsleitungen 33d
bzw. 43d eine um die mindestens dreifache Wellenlänge größere Phasenverschiebung und
in den Verzögerungsleitungen 33e bzw. 43e eine um die mindestens vierfache Wellenlänge
größere Phasenverschiebung auf. Durch die in den Verzögerungsleitungen der verschiedenen
Antennen-Netzwerke 11, 12, 13, 14, 15 auftretenden, voneinander unterschiedlichen
Phasenverzögerungen wird erreicht, daß das jeweilige Antennen-Diagramm der Sende-Antennen
39 bzw. der Empfangs-Antennen 49 in einem bestimmten Winkel zu einer Referenz- oder
Nullstellung ausgerichtet ist, so daß die Abstrahlung immer in horizontaler Richtung
erfolgt. Wegen der relativ großen Entfernung der Gegenstelle im Vergleich zu den Höhenunterschieden
der jeweils kommunizierenden Flugzeuge ist eine Korrektur aufgrund unterschiedlicher
Höhen der Flugzeuge nicht erforderlich. Dabei wird unter der horizontalen Richtung
eine Richtung verstanden, die parallel zur Erdoberfläche verläuft. Die Ausrichtung
bzw. Veränderung der Antennen-Diagramme erfolgt durch die vektorielle Addition der
einzelnen Signale jeder Sende-Antenne 39 bzw. jeder Empfangs-Antenne 49, so daß sich
in entsprechender Weise die Signal-Pegel der verschiedenen Antennen-Netzwerke 11,
12, 13, 14, 15 beim Empfang bzw. Senden in einer bestimmten Sende- bzw. Empfangs-Richtung
vektoriell auf-addieren. Da die Phasenverschiebung in den verschiedenen Antennen-Netzwerken
11, 12, 13, 14, 15 durch die unterschiedlich langen Verzögerungsleitungen 33a, 33b,
33c, 33d, 33e bzw. 43a, 43b, 43c, 43d, 43e im Zusammenwirken mit der vom ersten Oszillator
8 erzeugten Speisefrequenzen bewirkt wird, kann durch die Veränderung dieser Speisefrequenzen
des ersten Oszillators 8, die über den jeweils ersten Mischer 31 mit dem vom Modulator
5 kommenden Signal überlagert werden, die Ausbildung der Hauptstrahlrichtung der Antenne
in einer definierten Richtung bewirkt werden. Diese Richtung ist die Richtung zum
Flugzeug, das die zu sendenden Nutzdaten bzw. Signale empfangen soll.
[0021] Bei der Veränderung der relativen Lage der beiden miteinander kommunizierenden Flugzeuge
aufgrund von Flugmanövern wird der sich jeweils ergebende Sollwinkel der Antennen-Hauptstrahlrichtung
durch die Systemsteuerung 3 oder durch ein diesem zugeordneten System ermittelt und
daraus die Frequenz des ersten Oszillators 8 so verändert, daß eine Ausrichtung der
Antennen-Hauptstrahlrichtung in der durch den Sollwinkel gegebenen Sollrichtung bewirkt
wird. Der Sollwinkel wird dabei vorzugsweise durch das Flugzeug-Referenzsystem, z.B.
das Inertialsystem, ermittelt und mit dem Azimuthwinkel zur Gegenstelle in den Elevationswinkel
umgerechnet.
[0022] Der zweite Oszillator 9 im Sendeteil 21 bewirkt, daß das aus der jeweiligen Verzögerungsleitung
33a, 33b, 33c, 33d, 33e kommende Signal letztendlich auf die konstante Sende-Übertragungsfrequenz
umgesetzt wird. Die vom ersten Oszillator 8 über den jeweils ersten Mischer 31 zur
Ausrichtung der jeweiligen Antennen-Diagramme eingebrachte Frequenz-Abweichung wird
also durch die Subtraktion einer gleichen Frequenz-Abweichung durch den zweiten Oszillator
9 und den jeweils zweiten Mischer 35 eliminiert. Auf diese Weise senden die jeweiligen
Sende-Antennen 39 die betreffenden Daten mit derselben Übertragungsfrequenz, unabhängig
von der Ausrichtung der zu den jeweiligen Sende-Antennen 39 gehörenden Antennen-Diagramme.
Dabei bestimmt die vom zweiten Oszillator 9 eingebrachte Grundfrequenz im wesentlichen
die Sende-Übertragungsfrequenz der Sende-Antennen 39, da die Frequenz des zweiten
Oszillators 9 groß gegenüber der Frequenz des ersten Oszillators 8 und der Frequenz
des vom Modulator 5 kommenden Signals 23 ist. Bei der Mischung der entsprechenden
Signale durch die Mischer 31, 35 im Sendeteil 21 sind die Schalter 8b, 9b so einzustellen,
daß die Signale des ersten Oszillators 8 zu dem zugeordneten ersten Mischer 31 bzw.
die Signale des zweiten Oszillators 9 zu dem jeweils zugeschalteten zweiten Mischer
35 gelangen.
[0023] Im Empfangsbetrieb findet eine Überlagerung der im jeweiligen Empfangsteil 22 auftretenden
Empfangssignale zum einen über den zweiten Oszillator 9 und des diesem jeweils zugeordneten
ersten Mischer 45 sowie über den ersten Oszillator 8 in Verbindung mit dem diesen
zugeordneten zweiten Mischer 41 statt. Hierzu sind die Schalter 8b, 9b so einzustellen,
daß die Signale des ersten Oszillators 8 zu den zugeordneten zweiten Mischern 41 bzw.
die Signale des zweiten Oszillators 9 zu den jeweils zugeschalteten ersten Mischern
45 gelangen. Die Wirkung der in die jeweiligen Empfangszweige 22 über den ersten 8
und zweiten Oszillator 9 eingebrachten Phasenverschiebungen ist umgekehrt zu der in
den jeweiligen Sendezweigen 21 vorgesehenen Wirkungsweise. Das von der Empfangs-Antenne
49 kommende und vom Empfangsverstärker 47 verstärkte Signal wird mittels des zweiten
Oszillators 9 bei einer entsprechenden Stellung des Schalters 9b und mittels des jeweiligen
ersten Mischers 45 mit einem Signal überlagert, das sich aus einer Grundfrequenz und
einer für die Diagramm-Schwenkung erforderlichen variablen Frequenz bildet. Dadurch
entsteht ein Signal mit einer Empfangs-Ausrichtungsfrequenz, das durch den zweiten
Mischer 41 auf eine Zwischen-Frequenz gebracht wird. Das Signal mit der Zwischen-Frequenz
wird über die Leitung 24 dem Demodulator 6 zugeführt. Durch die vektorielle Addition
der nach der zweimaligen Mischung erhaltenen Empfangssignale 24 entsteht wie beim
Sendefall durch unterschiedliche Phasenverschiebung die Diagrammschwenkung. Von den
Empfangs-Antennen 49 aus gesehen werden die Signale hinter den jeweiligen ersten Mischern
45 über die Verzögerungsleitungen 43a, 43b, 43c, 43d, 43e geführt, um die durch diese
Verzögerungsleitungen entstehende Phasenverzögerung in eine Diagramm-Änderung umzuwandeln,
die den Empfang von Signalen der Gegenstelle aus der horizontalen Richtung bewerkstelligen,
d.h. aus einer im wesentlichen parallel zur Erdoberfläche verlaufenden Richtung. Wie
für den Sendefall wird durch die zweimalige Mischung im ersten Mischer 45 und im zweiten
Mischer 41 die Empfangsfrequenz auf die in der Leitung 24 vorliegende konstante Zwischen-Frequenz
umgesetzt und dem Demodulator 6 zugeführt.
[0024] Die Systemsteuerung 3 berechnet den Elevationswinkel aus den Lagewinkeln, d.h. den
Roll-, Nick- und Azimuth-Winkeln, und setzt diese in die erforderliche Frequenzablage
zur Erzeugung der zusammen mit den Verzögerungsleitungen 33a, 33b, 33c, 33d, 33e bzw.
43a, 43b, 43c, 43d, 43e bewirkten Phasenverschiebungen bei der ebenfalls bewirkten
Sende- bzw. Empfangs-Ausrichtungs-frequenz um, indem sie die Ansteuersignale für den
ersten Oszillator 8 bzw. den zweiten Oszillator 9 erzeugt. Die Phasenverschiebungen,
die zwischen den Antennen-Netzwerken auftreten, sind so vorgesehen, daß sich für das
Senden bzw. das Empfangen eine Antennen-Hauptstrahlrichtung der Ausrichtungs-Anordnung
1 ergibt, die einen Sollwinkel relativ zu einer flugzeugfesten Bezugsachse hat, d.h.
bei jeder Fluglage zur Gegenstelle ausgerichtet ist. Die dazu in jedem Antennen-Netzwerk
vorzusehende Phasenverschiebung hängt dabei von den Abständen zwischen den jeweiligen
Sende 39 - bzw. den jeweiligen Empfangs 49 - Antennen der Antennen-Netzwerke 11, 12,
13, 14, 15 ab. Diese sind vorzugsweise gleich groß. Sind diese unterschiedlich, ermitteln
sich die erforderlichen Phasenlagen zur Erzeugung oder Bildung und Ausrichtung der
Antennen-Hauptstrahlrichtung nach bekannten Algorithmen.
[0025] Durch die zweiten Mischer 35 im jeweiligen Sendezweig 21 und die ersten Mischer 45
im jeweiligen Empfangszweig 22 wird erreicht, daß die End-Frequenz oder Übertragungs-Frequenz
konstant bleibt, auch wenn sich die Ausrichtung der Antennen-Hauptstrahlrichtung ändert.
In der Figur 2 ist beispielhaft eine Antennen-Hauptstrahlrichtung 70 dargestellt.
Mit Hilfe der beschriebenen Vorrichtung kann diese in andere Schwenkpositionen 71,
72, 73, 74, 75, 76 bewegt werden.
[0026] Weiterhin ist die Systemsteuerung 3 dazu vorgesehen, die Steuersignale zur Umschaltung
von Senden auf Empfangen und umgekehrt sowie Ein- und Ausschaltsignale für Verstärkerbausteine
(nicht gezeigt) zu erzeugen. Außerdem kann vorgesehen sein, daß die Systemsteuerung
3 die Sende- bzw. Empfangs-Frequenzwahl durch Festlegung bzw. Veränderung der vom
zweiten Oszillator 9 erzeugten Grundfrequenz steuert.
[0027] Mit Hilfe der Schalter 8b bzw. 9b wird zwischen den Betriebsarten Senden und Empfangen
umgeschaltet. Alternativ dazu kann jedoch, wenn für Senden und Empfangen unterschiedliche
Frequenen benutzt werden (frequency diversity) auch ein paralleles Senden und Empfangen
vorgesehen sein. Dabei können dann zwei erste 8 bzw. zweite 9 Oszillatoren vorgesehen
sein.
[0028] Der Modulator 5 und der Demodulator 6 kann die zu sendenden bzw. empfangenen Daten
für alle gebräuchlichen Modulationsarten, wie beispielsweise AM (Amplituden-Modulation),
FM (Frequenz-Modulation), PM (Phasen-Modulation) oder Spread Spectrum, umsetzen.
[0029] Die gesamte Schaltung der Antennen-Netzwerke 11, 12, 13, 14, 15, möglicherweise auch
einschließlich der Antennen 39, 49 ist zweckmäßigerweise auf einer gemeinsamen oder
wenigstens pro Sende- oder Empfangszweig gemeinsamen Leiterplatte 80 (Figur 3) untergebracht,
die als Multilayer ausgeführt sein kann. Weiterhin können auch die Sende-Antennen
39 und Empfangs-Antennen 49 auf dieser gemeinsamen Platte untergebracht sein, wobei
die Antennen dann z.B. Patch- oder Schlitzantennen sein können und die aktiven Bauteile
in SMD- oder Chip-Technik ausgeführt sind.
[0030] Dadurch, daß für jede Antenne ein Sende- bzw. Empfangs- Netzwerk und/oder Vorverstärkereingangsstufe
vorhanden ist, ist die Ausfallsicherheit der Ausrichtungsanordnung 1 hoch. Vor allem
wird diese mit geringem funktionalem Geräte-Aufwand erreicht.
[0031] Durch das zweimalige Mischen der Abstrahlungs- bzw. Empfangsfrequenz mit den durch
den ersten 8 und zweiten Oszillator 9 erzeugten Signale wird erreicht, daß die Phasenverschiebung
in einem leicht beherrschbaren tieferen Frequenzbereich und somit bei geringerer Leistung
erfolgt. Da sich die Antennen-Netzwerke 11, 12, 13, 14, 15 direkt am Einspeisepunkt
der jeweiligen Sende- 39 bzw. Empfangs- 49 Antenne befinden, sind die Zuleitungen
äußerst kurz und somit für Phasenänderungen unempfindlich und praktisch dämpfungsfrei.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß für die Sendezweige 21 keine teueren Endstufen
mit hoher Leistung benötigt werden, sondern nur eine Anzahl kleiner, parallel geschalteter
und preiswerter Verstärkerbausteine verwendet werden. Durch diese Parallelschaltung
von mehreren Antennen-Netzwerken wird die Ausfallsicherheit erhöht. Dadurch können
mit geringem Aufwand die herrschenden Anforderungen leicht erreicht werden.
[0032] In einer weiteren Ausführungsforrn können die Sende- 39 und Empfangs-Antennen 49
Teile der Flugzeugstruktur sein. Bei Flugzeugen ergibt sich durch diese Anordnung
insbesondere der Vorteil, daß sich der Radar-Rückstreu-querschnitt und die aerodynamischen
Verhältnisse nicht oder nur verhältnismäßig gering verändern.
[0033] In einer weiteren Ausführungsform kann jedes Antennenfeld der Antennen-Netzwerke
11, 12, 13, 14, 15 für den Sende- (21) und den Empfangszweig (22) auch mit nur einem
Antennenfeld realisiert sein. Einem solchen Antennenfeld müßte dann je Antenne ein
entsprechender Umschalter oder ein Zirkulator zugeordnet sein, um diese Antennen für
den Fall des Sendens die entsprechenden Funktionen des Sendezweigs 21 und für den
Fall des Empfangs die entsprechenden Funktionen des Empfangszweigs 22 zuzuordnen.
[0034] Die Antennen-Netzwerke oder-Baugruppen 11, 12, 13, 14, 15 können in Flugzeug-Strukturteilen
integriert sein.
1. Einrichtung zur Erzeugung und automatischen Nachführung des Antennen-Diagramms in
der Elevationsrichtung bei Flugmanövern zum Zwecke der Breitband-Datenübertragung
zwischen Luftfahrzeugen,
bei der eine Arrayantenne aus mehreren Antennen (39, 49) mit zugeordneten Speisenetzwerken
(11, 12, 13, 14, 15) mit jeweils einem Sende- und jeweils einem Empfangszweig (21,
22) gebildet wird und das Antennen-Diagramm mittels des aus den Lagewinkeln des Luftfahrzeugs
berechneten Steuersignals (3) in Elevationsrichtung so nachgeführt wird, daß die Abstrahl-
oder Empfangsrichtung immer in horizontaler Richtung zeigt,
bei der die von den Antennen (39, 49) zu sendenden und zu empfangenden Signale zur
Erzeugung des Antennen-Diagramms in jeder Antenne einer Phasenverschiebung unterworfen
werden,
bei der die Phasenverschiebungen zwischen den einzelnen Antennen mittels jeweils einer
Antenne zugeordneten Zuleitungen erreicht werden, die als Verzögerungsleitungen (33a,..,
33e, 43a,.., 43e) ausgebildet sind, die sich voneinander jeweils um mindestens eine
oder um jeweils ein Vielfaches einer Wellenlänge unterscheiden, so daß sich bei Frequenzen,
die von der Mittenfrequenz abweichen, für jede Antenne unterschiedliche Phasenlagen
ergeben,
bei der sich die Verzögerungsleitungen (33a, 33b, 33c, 33d, 33e; 43a, 43b, 43c, 43d,
43e) zur Erzeugung der Phasenverschiebungen zwischen jeweils einem ersten (31, 45)
und einem zweiten (35, 41) Mischer befinden,
bei der die Mischer (31,45) durch je einen ersten (8) und einen zweiten (9) Oszillator
angesteuert werden, deren Frequenz mittels des aus den Lagewinkeln des Luftfahrzeugs
berechneten Steuersignals (3) so gesteuert werden, daß die Signalfrequenz in den Verzögerungsleitungen
(33a, 33b, 33c, 33d, 33e; 43a, 43b, 43c, 43d, 43e) derart verändert wird, daß sich
aus den Phasenverschiebungen für eine dem Elevationswinkel entsprechende Diagrammschwenkung
einstellt, wobei die Erzeugung der Phasenverschiebungen in einem im Vergleich zur
Übertragungsfrequenz tieferen Frequenzbereich erfolgt und eine konstante Übertragungsfrequenz
durch den zweiten Mischer (35; 41) durch Abziehen einer der Stellgröße entsprechende
Frequenz erreicht wird,
und bei der das Steuersignal (3) aus den Roll-, Nick- und Azimuth-Winkeln der Fluglage
des Luftfahrzeugs zur Gegenstelle berechnet wird.
2. Einrichtung zur Erzeugung und automatischen Nachführung des Antennen-Diagramms in
der Elevationsrichtung für Luftfahrzeuge nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Antennen (39, 49) des Sendezweigs (21) und des Empfangszweigs (22) durch je
eine gemeinsamr Antenne ersetzt wird, die mit den anderen Speisenetzwerken (11, 12,
13, 14, 15) durch einen Schalter oder einen Zirkulator verbunden ist.
3. Einrichtung zur Erzeugung und automatischen Nachführung des Antennen-Diagramms in
der Elevationsrichtung für Luftfahrzeuge nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Speisenetzwerke (11, 12, 13, 14, 15) zwei Einheiten durch die Integration
der Sendezweige (21) und der Empfangszweige (22) auf insgesamt zwei Leiterplatten
bilden.
4. Einrichtung zur Erzeugung und automatischen Nachführung des Antennen-Diagramms in
der Elevationsrichtung für Luftfahrzeuge nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet,
daß die Speisenetzwerke (11, 12, 13, 14, 15) eine einzige Einheit durch die Integration
auf einer Leiterplatte bilden.
5. Einrichtung zur Erzeugung und automatischen Nachführung des Antennen-Diagramms in
der Elevationsrichtung für Luftfahrzeuge nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antennennetzwerke (11, 12, 13, 14, 15) in Flugzeug-Strukturteilen
integriert sind.