Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht von einem Verfahren zur Steuerung der Empfindlichkeit eines Mikrofons
nach der Gattung des Hauptanspruchs aus.
[0002] Aus der deutschen Patentanmeldung mit dem Aktenzeichen 197 41 596 ist ein Verfahren
bekannt, bei dem eine adaptive Nachführung der Empfangsempfindlichkeit in Abhängigkeit
des Ortes der Nutzschallquelle erfolgt. Die Steuerung der Empfindlichkeit wird dabei
durch Auswertung von empfangenen akustischen Signalen durchgeführt.
Vorteile der Erfindung
[0003] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Steuerung der Empfindlichkeit mindestens eines
Mikrofons mit den Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß Videodaten
einer Schallquelle, insbesondere einer Sprachquelle, von einer Kamera aufgezeichnet
werden, wobei die Kamera in einer vorgegebenen Position relativ zum mindestens einen
Mikrofon angeordnet ist, daß in Abhängigkeit der aufgezeichneten Videodaten und/oder
einer Fokuseinstellung eines Objektivs der Kamera eine Position der Schallquelle relativ
zum mindestens einen Mikrofon ermittelt wird und daß die Empfindlichkeit des mindestens
einen Mikrofons in Abhängigkeit der ermittelten Position eingestellt wird. Auf diese
Weise kann eine besonders genaue Anpassung der Empfindlichkeit des mindestens einen
Mikrofons an die Position der Schallquelle bewirkt werden, die vor allem dann keinen
wesentlichen Zusatzaufwand erfordert, wenn die Kamera die Kamera einer Bildtelefonanlage
und somit sowieso vorhanden ist. Die Funktionalität der Kamera wird dadurch erhöht.
Das mindestens eine Mikrofon kann dabei ebenfalls das Mikrofon der Bildtelefonanlage
sein. Während einer Videokonferenz fällt es den Gesprächspartnern nicht immer leicht,
geradeaus in die Kamera zu blicken, um auch genau in das mindestens eine Mikrofon
der Bildtelefonanlage zu sprechen. Wenn die Gesprächspartner bei der Videokonferenz
beispielsweise an einem Personal Computer arbeiten oder in Unterlagen lesen, so ist
ihre eigentliche Sprechrichtung oft eine andere als die direkte Linie zu den Mikrofonen.
Dabei werden Nebengeräusche aus der Umgebung mitübertragen. Durch das erfindungsgemäße
Verfahren gemäß Anspruch 1 kann die Empfindlichkeit des mindestens einen Mikrofons
an die wirkliche Sprech- oder Schallrichtung angepaßt werden, nachdem diese durch
Auswertung der Videodaten und/oder der Fokuseinstellung des Objektivs bestimmt worden
ist, wobei auch die Nebengeräusche aus der Umgebung zumindest teilweise unterdrückt
werden können.
[0004] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im Hauptanspruch angegebenen Verfahrens möglich.
[0005] Besonders vorteilhaft ist es, daß die Empfindlichkeit des mindestens einen Mikrofons
so eingestellt wird, daß ein mit einem ersten vorgegebenen Pegel von der Schallquelle
in Richtung zum mindestens einen Mikrofon abgegebenes akustisches Signal vom mindestens
einen Mikrofon mit einem zweiten vorgegebenen Pegel empfangen wird. Auf diese Weise
wird gewährleistet, daß unabhängig von der Entfernung der Schallquelle zum mindestens
einen Mikrofon die akustischen Signale der Schallquelle im wesentlichen mit gleichem
Volumen vom mindestens einen Mikrofon empfangen werden. Somit ist beispielsweise das
Volumen bei einer Sprachwiedergabe an einem Empfänger der Bildtelefonanlage im wesentlichen
konstant, unabhängig davon, in welcher Position sich der Gesprächspartner als Schallquelle
vor der Kamera befindet und in welche Richtung er spricht.
[0006] Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß der zweite vorgegebene Pegel in Abhängigkeit
einer Referenzposition der Schallquelle relativ zum mindestens einen Mikrofon festgelegt
wird. Auf diese Weise kann die Empfindlichkeit des mindestens einen Mikrofons ausgehend
von der Referenzposition der Schallquelle an den zweiten vorgegebenen Pegel angepaßt
werden, unabhängig davon, wo sich die Schallquelle befindet, indem die Position der
Schallquelle relativ zu ihrer Referenzposition ermittelt und die Empfindlichkeit entsprechend
gesteuert wird.
[0007] Eine besonders einfache Maßnahme zur Ermittlung der Position der Schallquelle relativ
zum mindestens einen Mikrofon besteht darin, daß ein Abstand der Schallquelle vom
mindestens einen Mikrofon in Abhängigkeit der Fokuseinstellung des Objektivs ermittelt
wird. Diese Maßnahme erfordert ein Minimum an Aufwand.
[0008] Eine genauere Positionsermittlung der Schallquelle kann dadurch erfolgen, daß die
Position der Schallquelle an Hand der aufgezeichneten Videodaten durch Verfolgung
mindestens eines vorgegebenen Bildausschnittes der Schallquelle in aufeinanderfolgenden
Bildern ermittelt wird. Durch Verfolgung nur eines Bildausschnittes kann Speicherplatz
bei der Auswertung der Videodaten eingespart und die Geschwindigkeit der Auswertung
erhöht werden.
[0009] Besonders vorteilhaft ist es, daß eine Richtcharakteristik des mindestens einen Mikrofons
an die ermittelte Position der Schallquelle angepaßt wird. Auf diese Weise kann der
Empfang von Störgeräuschen aus der Umgebung am Mikrofon erheblich unterdrückt werden.
[0010] Besonders vorteilhaft ist es, daß akustische Signale der Schallquelle von zwei Mikrofonen
empfangen werden, daß bei einer Bewegung der Schallquelle, bei der ein Abstand der
Schallquelle zu einem ersten Mikrofon verringert und zu einem zweiten Mikrofon vergrößert
wird, die Empfindlichkeit des zweiten Mikrofons verringert und die Empfindlichkeit
des ersten Mikrofons so eingestellt wird, daß ein mit dem ersten vorgegebenen Pegel
von der Schallquelle in Richtung zum ersten Mikrofon abgegebenes akustisches Signal
vom ersten Mikrofon im wesentlichen mit dem zweiten vorgegebenen Pegel empfangen wird.
Auf diese Weise ist ebenfalls eine erhebliche Unterdrückung von Störgeräuschen aus
der Umgebung beim Empfang des akustischen Signals an den beiden Mikrofonen möglich,
da sich durch die unterschiedliche Einstellung der Empfindlichkeiten der beiden Mikrofone
ebenfalls eine an die ermittelte Position der Schallquelle angepaßte Richtcharakteristik
ergibt. Es wird außerdem bewirkt, daß unabhängig von der Position der Schallquelle
die akustischen Signale mit im wesentlichen konstantem Volumen an den Mikrofonen empfangen
werden, so daß insbesondere das Volumen bei der Sprachwiedergabe am Empfänger der
Bildtelefonanlage im wesentlichen konstant ist.
Zeichnung
[0011] Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 eine Anordnung mit einer Schallquelle,
einem Mikrofon und einer Kamera, Figur 2 ein Blockschaltbild für die Anordnung gemäß
Figur 1, Figur 3 eine Bildauswertung, Figur 4 ein Mikrofon mit Richtcharakteristik,
Figur 5 einen Ablaufplan für das erfindungsgemäße Verfahren, Figur 6 eine Anordnung
aus einer Schallquelle, zwei Mikrofonen und einer Kamera und Figur 7 ein Blockschaltbild
für die Anordnung gemäß Figur 6.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0012] In Figur 1 kennzeichnet 10 eine als Sprachquelle ausgebildete Schallquelle in Form
eines menschlichen Sprachorgans, wobei in Figur 1 ein Kopf 40 eines Benutzers einer
Bildtelefonanlage 90 dargestellt ist. Die Bildtelefonanlage 90 umfaßt eine Kamera
15 und ein erstes Mikrofon 1. Die Kamera 15 ist in einer vorgegebenen Position relativ
zum ersten Mikrofon 1 angeordnet und weist einen ersten Abstand 80 zum ersten Mikrofon
1 auf. Der Kopf 40 des Benutzers wird von einem Objektiv 20 der Kamera 15 aufgenommen,
wobei Videodaten vom Kopf 40 mit der Sprachquelle 10 von der Kamera 15 aufgezeichnet
werden. Von der Sprachquelle 10 werden Sprachsignale in Form von Schallwellen 95 in
Richtung zum ersten Mikrofon 1 abgegeben. Umgekehrt weist das erste Mikrofon 1 eine
erste Richtcharakteristik 30 auf, die in Richtung zu der Schallwelle 95 ausgerichtet
ist.
[0013] In Figur 2 ist ein Blockschaltbild der Anordnung gemäß Figur 1 dargestellt, wobei
gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente kennzeichnen. An die Kamera 15 ist einerseits
über eine Bildverarbeitungseinheit 45 und andererseits über eine Fokuseinheit 50 eine
Steuerung 55 angeschlossen. Die Steuerung 55 steuert ein erstes Pegeleinstellglied
60 an, daß den Pegel eines am ersten Mikrofon 1 empfangenen akustischen Signals einstellt
und einem ersten Audioausgang 70 zuführt.
[0014] An Hand von Figur 5 wird der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben.
In einem ersten Schritt 100 wird bei einer Aktivierung der Bildtelefonanlage 90 eine
Referenzposition des Kopfes 40 mit der Sprachquelle 10 in einem überwachten Bildbereich
120 vom Objektiv 20 der Kamera 15 erfaßt. Der Benutzer der Bildtelefonanlage 90 stellt
daraufhin einen zweiten vorgegebenen Pegel als Lautstärkepegel für diese Referenzposition
der Sprachquelle 10 an der Steuerung 55 beispielsweise mittels einer in Figur 2 nicht
dargestellten Eingabeeinheit ein. Über den ersten Abstand 80 ist somit der zweite
vorgegebene Pegel in Abhängigkeit der Referenzposition der Sprachquelle 10 relativ
zum ersten Mikrofon 1 festgelegt.
[0015] Während die Bildtelefonanlage 90 aktiv ist, werden Videodaten der Sprachquelle 10
von der Kamera 15 vorzugsweise digital aufgezeichnet, wobei bei einem zweiten Schritt
105 die Position der Sprachquelle 10 an Hand der aufgezeichneten Videodaten durch
Verfolgung mindestens eines vorgegebenen Bildausschnittes 25 der Sprachqelle 10 in
aufeinanderfolgenden Bildern ermittelt wird. Dieser Vorgang ist in Figur 3 dargestellt.
Figur 3a) zeigt den Kopf 40 im Bildbereich 120 in einer Referenzposition, wobei als
Bildausschnitt 25 beispielsweise der Mund des Kopfes 40 als Ort der Sprachquelle 10
vorgegeben wird. Gemäß Figur bewegt sich der Kopf 40 mit dem vorgegebenen Bildausschnitt
25 im Bildbereich 120 aus einer ersten Position, die durch ununterbrochene Liniendarstellung
gekennzeichnet ist, in Pfeilrichtung zu einer zweiten Position, die durch gestrichelte
Linienführung in Figur 3b) gekennzeichnet ist. Die Verfolgung des Bildausschnittes
25 erfolgt dabei mittels der Bildverarbeitungseinheit 45. Weiterhin kann beim zweiten
Schritt 105 durch die Bildverarbeitungseinheit 45 der aktuelle relative Abstand der
Sprachquelle 10 von der Kamera 15 bzw. vom ersten Mikrofon 1 bezüglich der bei Schritt
100 erfaßten Referenzposition ermittelt werden, indem die Bildverarbeitungseinheit
45 die Größe, beispielsweise die Fläche oder den Umfang, des Bildausschnittes 25 in
der aktuellen Position der Sprachquelle 10 ermittelt und mit der Größe des Bildausschnittes
25 in der Referenzposition vergleicht. Die Berechnung des relativen Abstands kann
dabei auch durch Vergleich der Größe des Kopfes 40 bzw. eines anderen charakteristischen
Bildausschnittes der Sprachquelle 10 im Bildbereich 120 in der aktuellen Position
mit der Größe des Kopfes 40 in der Referenzposition erfolgen. Alternativ oder zusätzlich
kann der relative Abstand der Sprachquelle 10 von der Kamera 15 bzw. vom ersten Mikrofon
1 bezüglich der Referenzposition der Sprachquelle 10 bei einem dritten Schritt 110
in der Fokuseinheit 50 durch Vergleich der Fokuseinstellung des Objektivs 20 zur Fokussierung
des Bildausschnittes 25 in der aktuellen Position mit der Fokuseinstellung des Objektivs
20 zur Fokussierung des Bildausschnitts 25 in der Referenzposition ermittelt werden.
Die Größe des Bildausschnittes 25 oder des Kopfes 40 in der Referenzposition und/oder
die Fokuseinstellung des Objektivs 20 zur Fokussierung des Bildausschnittes 25 in
der Referenzposition können in Datenform in einem in Figur 2 nicht dargestellten Speicher
der Bildtelefonanlage 90 abgelegt sein.
[0016] Bei einem vierten Schritt 115 wird dann von der Steuerung 55 die Empfindlichkeit
des ersten Mikrofons 1 in Abhängigkeit der ermittelten aktuellen Position des Bildausschnittes
25 bezüglich der Referenzposition des Bildausschnittes 25 am ersten Pegeleinstellglied
60 eingestellt, wobei die im zweiten Schritt 105 und/oder im dritten Schritt 110 ermittelten
Ergebnisse verwendet werden. Die Empfindlichkeit des ersten Mikrofons 1 wird dabei
im vierten Schritt 115 von der Steuerung 55 am ersten Pegeleinstellglied 60 so eingestellt,
daß ein mit einem ersten vorgegebenen Pegel von der Sprachquelle 10 in Richtung zum
ersten Mikrofon 1 abgegebenes akustisches Signal vom ersten Mikrofon 1 mit dem zweiten
vorgegebenen Pegel empfangen wird. Somit kann unabhängig vom Abstand der Sprachquelle
10 zum ersten Mikrofon 1 am ersten Audioausgang 70 ein Sprachsignal mit gleichmäßigem
Volumen an eine in Figur 2 nicht dargestellte Sprachwiedergabeeinheit abgegeben werden,
an der die Sprachsignale mit im wesentlichen konstantem Volumen wiedergegeben werden
können. Falls sich die Lage des Bildausschnittes 25 gemäß Figur 3b) innerhalb des
Bildbereichs 120 verändert, so kann die Steuerung 55 im vierten Schritt die Empfindlichkeit
des ersten Mikrofons 1 auch durch Änderung der ersten Richtcharakteristik 30 mittels
des ersten Pegeleinstellgliedes 60 steuern. In Figur 4 ist eine entsprechende Änderung
der ersten Richtcharakteristik 30 des ersten Mikrofons 1 für eine Verschiebung des
Kopfes 40 mit dem Bildausschnitt 25 dargestellt. Die erste Richtcharakteristik 30
bildet dabei eine Keule, die in Richtung zur Sprachquelle 10 ausgerichtet ist und
deshalb entsprechend der Bewegung der Sprachquelle 10 gedreht wird.
[0017] Durch Anpassung der ersten Richtcharakteristik 30 des ersten Mikrofons 1 an die jeweilige
Position der Sprachquelle 10 können störende Nebengeräusche aus der Umgebung der Sprachquelle
10 erheblich unterdrückt werden.
[0018] Eine Veränderung der Richtcharakteristik kann auch dadurch erreicht werden, daß mehrere
Mikrofone verwendet werden. Figur 6 zeigt dazu als Beispiel die Bildtelefonanlage
90 mit dem ersten Mikrofon 1 und einem zweiten Mikrofon 5, wobei die beiden Mikrofone
1, 5 in einer vorgegebenen Position relativ zur Kamera 15 angeordnet sind. In Figur
6 kennzeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente. So ist das erste Mikrofon 1
wieder fest im ersten Abstand 80 von der Kamera 15 angeordnet. Das zweite Mikrofon
5 ist fest in einem zweiten Abstand 85 von der Kamera 15 angeordnet. Das erste Mikrofon
1 weist die erste Richtcharakteristik 30 auf und das zweite Mikrofon 5 weist eine
zweite Richtcharakteristik 35 auf.
[0019] In Figur 7 ist ein Blockschaltbild für die Anordnung gemäß Figur 6 dargestellt. Auch
in Figur 7 kennzeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche Elemente. Dabei entspricht das
Blockschaltbild in Figur 7 dem Blockschaltbild gemäß Figur 2, wobei das Blockschaltbild
gemäß Figur 7 zusätzlich die Ansteuerung eines zweiten Pegeleinstellgliedes 65 zur
Steuerung der Empfindlichkeit des zweiten Mikrofons 5 und zur Einstellung eines entsprechenden
Lautstärkepegels an einem zweiten Audioausgang 75 vorsieht. Außerdem ist die Fokuseinheit
50 in Figur 7 gestrichelt eingetragen, da sie wie beschrieben optional vorgesehen
sein kann.
[0020] Die Steuerung der Mikrofonempfindlichkeit erfolgt gemäß den beschriebenen vier Schritten
100, 105, 110, 115. Der Unterschied der in Figur 7 dargestellten Ausführungsform im
Vergleich zur Ausführungsform nach Figur 2 besteht darin, daß akustische Signale der
Sprachquelle 10 nun von den beiden Mikrofonen 1, 5 empfangen werden, so daß bei einer
Bewegung der Sprachquelle 10, bei der ein Abstand der Sprachquelle 10 zum ersten Mikrofon
1 verringert und zum zweiten Mikrofon 5 vergrößert wird, die Empfindlichkeit des zweiten
Mikrofons 5 im vierten Schritt 115 verringert und die Empfindlichkeit des ersten Mikrofons
1 so eingestellt wird, daß ein mit dem ersten vorgegebenen Pegel von der Sprachquelle
10 in Richtung zum ersten Mikrofon 1 abgegebenes akustisches Signal vom ersten Mikrofon
1 im wesentlichen mit dem zweiten vorgegebenen Pegel empfangen wird. Somit ergibt
sich bei Einstellung unterschiedlicher Mikrofonempfindlichkeiten am ersten Pegeleinstellglied
60 und am zweiten Pegeleinstellglied 65 durch die Steuerung 55 eine gemeinsame überlagerte
Richtcharakteristik, die ähnlich der in Figur 4 gezeigten Richtcharakteristik ist,
so daß die überlagerte Richtcharakteristik der beiden Mikrofone 1, 5 an die jeweils
ermittelte Position der Sprachquelle 10 angepaßt wird und entsprechende störende Nebengeräusche
aus der Umgebung der Sprachquelle 10 erheblich unterdrückt werden können, ohne daß
die beiden Mikrofone 1, 5 Richtsmikrofone sein müssen. Außerdem wird durch die gemäß
Figur 7 beschriebene Anordnung gewährleistet, daß das überlagerte Ausgangssignal an
den beiden Audioausgängen 70, 75 eine Sprachwiedergabe mit im wesentlichen konstantem
Volumen ermöglicht, unabhängig von der Position, insbesondere dem Abstand der Sprachquelle
10 zu den beiden Mikrofonen 1, 5. Dazu kann es erforderlich sein, daß die Empfindlichkeit
des ersten Mikrofons 1 bei Bewegung der Sprachquelle 10 in Richtung zum ersten Mikrofon
1 durch entsprechende Einstellung des ersten Pegeleinstellgliedes 60 reduziert werden
muß.
[0021] Je mehr Mikrofone an der Bildtelefonanlage 90 zur Aufnahme der akustischen Signale
von der Sprachquelle 10 vorgesehen sind, desto differenziertere und an die jeweilige
Position der Sprachquelle 10 stärker angepaßte überlagerte Richtcharakteristiken der
verwendeten Mikrofone lassen sich realisieren, so daß störende Nebengeräusche aus
der Umgebung der Sprachquelle 10 immer besser unterdrückt werden und eine Sprachwiedergabe
durch Überlagerung der zugehörigen Audioausgänge der verwendeten Mikrofone mit immer
gleichmäßigerem Volumen unabhängig von der jeweiligen Position der Sprachquelle 10
ermöglicht wird.
[0022] Eine Weiterverarbeitung der an den Audioausgängen anliegenden Audiosignale kann analog
oder digital erfolgen. Als Kamera 15 kann eine digitale Kamera verwendet werden, es
können jedoch auch andere Kameras verwendet werden, die eine entsprechende Bildverarbeitung
in der Bildverarbeitungseinheit 45 ermöglichen, wobei von einer analog ausgebildeten
Kamera 15 aufgezeichnete analoge Videodaten vor ihrer Weiterverarbeitung in der Bildverarbeitungseinheit
45 beispielsweise durch einen Analog-/Digitalwandler digitalisiert werden können.
[0023] Voraussetzung für eine Ermittlung der jeweils aktuellen Position der Sprachquelle
10 vor allem bei einer raschen Bewegung der Sprachquelle 10 ist die Festlegung eines
ausreichend großen Bildbereiches 120 und eine Positionierung der Kamera 15 so, daß
die Sprachquelle 10 in ihrer Referenzposition möglichst in der Mitte des Bildbereichs
120 angeordnet ist. Im einfachsten Fall bleibt der überwachte Bildbereich 120 konstant.
[0024] Die Audiosignale am ersten Audioausgang 70 gemäß Figur 2 bzw. die überlagerten Audiosignale
der beiden Audioausgänge 70, 75 gemäß Figur 7 können entweder einer Sprachwiedergabeeinheit,
beispielsweise einem Lautsprecher, der Bildtelefonanlage 90 zur akustischen Wiedergabe
oder einem Telekommunikationsnetz zur Übertragung an einen weiteren Teilnehmer des
Telekommunikationsnetzes zugeführt werden.
[0025] Das beschriebene Verfahren ist nicht auf die Anwendung bei einer Bildtelefonanlage
beschränkt, sondern überall dort einsetzbar, wo die Empfindlichkeit mindestens eines
Mikrofons in Abhängigkeit der Position einer Schallquelle eingestellt werden soll.
1. Verfahren zur Steuerung der Empfindlichkeit mindestens eines Mikrofons (1, 5), dadurch gekennzeichnet, daß Videodaten einer Schallqelle (10), insbesondere einer Sprachquelle, von einer Kamera
(15) aufgezeichnet werden, wobei die Kamera (15) in einer vorgegebenen Position relativ
zum mindestens einen Mikrofon (1, 5) angeordnet ist, daß in Abhängigkeit der aufgezeichneten
Videodaten und/oder einer Fokuseinstellung eines Objektivs (20) der Kamera (15) eine
Position der Schallquelle (10) relativ zum mindestens einen Mikrofon (1, 5) ermittelt
wird und daß die Empfindlichkeit des mindestens einen Mikrofons (1, 5) in Abhängigkeit
der ermittelten Position eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfindlichkeit des mindestens
einen Mikrofons (1, 5) so eingestellt wird, daß ein mit einem ersten vorgegebenen
Pegel von der Schallquelle (10) in Richtung zum mindestens einen Mikrofon (1, 5) abgegebenes
akustisches Signal vom mindestens einen Mikrofon (1, 5) mit einem zweiten vorgegebenen
Pegel empfangen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite vorgegebene Pegel
in Abhängigkeit einer Referenzposition der Schallquelle (10) relativ zum mindestens
einen Mikrofon (1, 5) festgelegt wird.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Abstand
der Schallquelle (10) vom mindestens einem Mikrofon (1, 5) in Abhängigkeit der Fokuseinstellung
des Objektivs (20) ermittelt wird.
5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Position
der Schallquelle (10) anhand der aufgezeichneten Videodaten durch Verfolgung mindestens
eines vorgegebenen Bildausschnittes (25) der Schallquelle (10) in aufeinanderfolgenden
Bildern ermittelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Schallquelle
(10) vom mindestens einen Mikrofon (1, 5) aus dem verfolgten mindestens einen Bildausschnitt
(25) in Abhängigkeit von dessen Größe, insbesondere seiner Fläche oder seines Umfangs,
ermittelt wird.
7. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Richtcharakteristik
(30, 35) des mindestens einen Mikrofons (1, 5) an die ermittelte Position der Schallquelle
(10) angepaßt wird.
8. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß akustische
Signale der Schallquelle (10) von zwei Mikrofonen (1, 5) empfangen werden, daß bei
einer Bewegung der Schallquelle (10), bei der ein Abstand der Schallquelle (10) zu
einem ersten Mikrofon (1) verringert und zu einem zweiten Mikrofon (5) vergrößert
wird, die Empfindlichkeit des zweiten Mikrofons (5) verringert und die Empfindlichkeit
des ersten Mikrofons (1) so eingestellt wird, daß ein mit dem ersten vorgegebenen
Pegel von der Schallquelle (10) in Richtung zum ersten Mikrofon (1) abgegebenes akustisches
Signal vom ersten Mikrofon (1) im wesentlichen mit dem zweiten vorgegebenen Pegel
empfangen wird.