[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zum Auswechseln der Walzen
von Walzgerüsten unterschiedlicher Baugröße, wobei der Walzeneinbau des Walzgerüstes,
bestehend im wesentlichen aus mittels Verbindungselementen verbundenen Einbaustücken
sowie den in ihnen gelagerten Walzen, unter Verwendung eines Fördermittels dem Walzenständer
des Walzgerüstes entnommen und einer außerhalb der Walzlinie angeordneten Einrichtung
zum Auswechseln der Walzen zugeführt wird.
[0002] Aus der Praxis ist es bereits bekannt, die Walzen von Walzgerüsten derart zu wechseln,
daß der mittels eines geeigneten Flurfördermittels, beispielsweise eines Krans, dem
Walzenständer des Walzgerüstes entnommene Walzeneinbau außerhalb der Walzlinie in
aufrechter Lage in eine Walzenwechseleinrichtung abgesetzt wird.
Im Anschluß daran werden zur Demontage der Walzen die erforderlichen Verspannungen
und Verbindungen gelöst und die Walzen mittels einer entsprechend ausgestalteten Walzenabstützung
in ihrer ursprünglichen Lage abgestützt. Danach werden die Einbaustücke, samt Zuganker
und anteiligem Anstellgetriebe beidseitig der Walzen unter Zuhilfenahme einer Verschiebevorrichtung
von den Aufnahmezapfen abgezogen.
Anschließend werden die Walzen nacheinander gegen neue Walzen ausgetauscht. Dies erfolgt
in der Weise, daß unter Zuhilfenahme eines Walzentransportwagens die zu wechselnden
Walzen nacheinander von der Walzenabstützung aufgenommen und auf den Walzentransportwagen
abgelegt sowie die neuen Walzen von dem Walzentransportwagen aufgenommen und auf der
Walzenabstützung abgelegt werden.
Nachdem die neuen Walzen auf der Walzenabstützung abgelegt wurden, kann die Montage
des Walzeneinbaus in umgekehrter Reihenfolge fortgesetzt werden.
[0003] In der Praxis werden bekanntermaßen den Walzstraßen jeweils den Baugrößen der Walzgerüste
angepaßte Walzenwechselvorrichtungen mit dem entsprechend hohen Ausrüstungs- und Wartungsaufwand
sowie Platzbedarf zugeordnet.
Hier setzt die nachfolgend beschriebene Erfindung an.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung zum Auswechseln
der Walzen von Walzgerüsten unterschiedlicher Baugröße zu schaffen, mit denen sich
die genannten Nachteile des Standes der Technik dahingehend vermeiden lassen, daß
mit geringerem technischen Ausrüstungsaufwand der Wechsel der Walzen unterschiedlicher
Gerüstbaugrößen, ausgehend von der Entnahme des Walzeneinbaus aus dem Walzgerüst,
über den Wechsel der Walzen ansich, bis zum Wiedereinbau des Walzeneinbaus in das
Walzgerüst, wenigstens in der Zeiteinheit realisierbar ist, die benötigt wird, um
bei Verwendung je einer jeder Walzgerüstbaugröße zugeordneten Walzenwechselvorrichtung
den Walzenwechsel durchzuführen.
Insbesondere soll auch der erforderliche Platzbedarf für den Walzenwechsel reduziert
werden.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Auswechseln der Walzen von
Walzgerüsten unterschiedlicher Baugröße gelöst, wobei der Walzeneinbau des Walzgerüstes,
bestehend im wesentlichen aus mittels Verbindungselementen verbundenen Einbaustücken
sowie den in ihnen gelagerten Walzen, unter Verwendung eines Fördermittels dem Walzenständer
des Walzgerüstes entnommen und einer außerhalb der Walzlinie angeordneten Einrichtung
zum Auswechseln der Walzen zugeführt wird,
und wobei mittels der Einrichtung zum Auswechseln der Walzen folgende Verfahrensschritte
nacheinander durchgeführt werden:
- der Walzeneinbau wird in aufrechter Lage abgesetzt und anschließend in eine horizontale
Lage geschwenkt,
- nachfolgend werden die Einbaustücke des Walzeneinbaus beidseitig der Walzen in horizontaler
Lage von den Aufnahmezapfen der Walzen abgezogen und in eine Parkstellung verfahren,
- danach werden die Walzen im Paar ausgewechselt,
- im Anschluß daran werden die Einbaustücke des Walzeneinbaus in Richtung der Aufnahmezapfen
der neuen Walzen zurückverfahren und auf dieselben aufgeschoben,
- abschließend wird der komplette Walzeneinbau in die ursprüngliche aufrechte Lage geschwenkt
und mittels des Fördermittels in den Walzenständer des Walzgerüstes zurückgeführt.
In einer Ausgestaltung der Erfindung wird der Walzeneinbau in aufrechter Lage auf
einen auf die Gerüstbaugröße bezogenen und auswechselbaren Aufnahmeadapter einer einen
Teil der Einrichtung zum Auswechseln der Walzen bildenden in eine horizontale Lage
und zurück verschwenkbaren Vorrichtung zum Schwenken I abgesetzt.
[0005] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden die Einbaustücke des Walzeneinbaus
beidseitig der Walzen in horizontaler Lage mittels einer einen zweiten Teil der Einrichtung
zum Auswechseln der Walzen bildenden Vorrichtung zum Verschieben 11 sowohl von den
Aufnahmezapfen der Walzen abgezogen und in eine Parkstellung verfahren als auch aus
der Parkstellung heraus auf die Aufnahmezapfen der neuen Walzen wieder aufgeschoben.
[0006] Des weiteren erfolgt der Wechsel der Walzen paarweise mittels einer einen dritten
Teil der Einrichtung zum Auswechseln der Walzen bildenden auf die Gerüstbaugröße bezogenen
und auswechselbaren multifunktionellen Vorrichtung III zum Transport für eine Überflurförderung.
[0007] Weiterhin wird im Sinne der Erfindung vorgeschlagen, daß sowohl der Transport des
vollständigen Walzeneinbaus als auch der Transport der Walzen und des auswechselbaren
Aufnahmeadapters mittels der Vorrichtung zum Transport III erfolgt.
[0008] Auch wird vorgeschlagen, daß für jede Gerüstbaugröße ein gesonderter Aufnahmeadapter
der Vorrichtung zum Schwenken I und eine gesonderte Vorrichtung zum Transport III
verwendet wird.
[0009] Die Einrichtung zum Auswechseln der Walzen von Walzgerüsten unterschiedlicher Baugröße,
wobei der Walzeneinbau des Walzgerüstes, bestehend im wesentlichen aus mittels Verbindungselementen
verbundenen Einbaustücken sowie den in ihnen gelagerten Walzen, unter Verwendung eines
Fördermittels dem Walzenständer des Walzgerüstes entnommen und einer außerhalb der
Walzlinie angeordneten Einrichtung zum Auswechseln der Walzen zugeführt wird, zeichnet
sich insbesondere dadurch aus, daß sie eine Vorrichtung zum Schwenken I des Walzeneinbaus
aus einer aufrechten in eine horizontale Lage und zurück, eine Vorrichtung zum Verschieben
II der Einbaustücke sowie eine multifunktionelle auf die Gerüstbaugröße bezogene und
auswechselbare Vorrichtung zum Transport III aufweist.
[0010] In Fortbildung der erfindungsgemäßen Einrichtung ist die Vorrichtung zum Schwenken
I des Walzeneinbaus mittig zwischen zwei auf einem Grundrahmen spiegelbildlich zueinander
angeordneten Verschiebeschlitten der Vorrichtung zum Verschieben II der Einbaustücke
angeordnet und weist einen auswechselbaren auf die Gerüstbaugröße bezogenen und schwenkbaren
Aufnahmeadapter für den Walzeneinbau auf, der so auf den Grundrahmen ablegbar ist,
daß die Walzen nebeneinander mittig symmetrisch zu den Symmetrieachsen der Verschiebeschlitten
angeordnet sind.
[0011] Eine weitere Maßnahme sieht vor, daß die Verschiebeschlitten mittels Linearantriebe
in Achsrichtung der Walzen verschiebbar sind und jeweils Zentrier- und Verspannelemente
für das jeweils zugehörige Paar von Einbaustücken des Walzeneinbaus aufweisen.
[0012] Weiterhin wird im Sinne der Erfindung vorgeschlagen, daß die Vorrichtung zum Schwenken
I des Walzeneinbaus aus einem mittig und unterhalb der Vorrichtung zum Verschieben
II drehbeweglich angeordneten Schwenkzylinder besteht, dessen Kolbenstangenkopf wiederum
mit dem auswechselbaren Aufnahmeadapter drehbeweglich verbunden ist und der Aufnahmeadapter
seinerseits aus zwei parallel zueinander angeordneten und fest miteinander verbundenen,
am Maschinen- oder Hallenboden oder am Grundrahmen schwenkbar angelenkten Aufnahmeelementen
besteht, die ihrerseits mit auf die Gerüstbaugröße angepaßten Konturen für die Aufnahme
der Aufnahmezapfen der Walzen ausgeführt sind.
[0013] Ebenso ist vorgesehen, daß der Abstand der beiden Aufnahmeelemente des Aufnahmeadapters
so gewählt ist, daß diese im Bereich zwischen den Einbaustücken die Walzen an ihren
Aufnahmezapfen aufnehmen.
[0014] Ferner wird vorgeschlagen, daß die Aufnahmeelemente selbst die Konturen der Aufnahmezapfen
aufweisen oder mit entsprechend ausgeführten und auswechselbaren Konturenelementen
versehen sind.
[0015] Weiterhin wird es als zweckmäßig angesehen, wenn dem Kolbenstangenkopf des Schwenkzylinders
sowohl eine Zentrierung zum Zentrieren desselben am Grundrahmen als auch lastaufnehmende
Zentrierelemente zum Zentrieren desselben am Aufnahmeadapter zugeordnet sind.
[0016] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die Vorrichtung zum
Transport III als ein auf die Gerüstbaugröße bezogener Transportadapter in Form einer
stabilen Traverse ausgeführt, die ihrerseits wenigstens stirnseitig zwei spiegelbildlich
zueinander fest angeordnete sowie über den Umfang jeweils eines Aufnahmezapfens einer
Walze greifende Ausleger aufweist, wobei jedem fest angeordneten Ausleger je ein um
eine vertikale Achse unter den Aufnahmezapfen schwenkbarer Gegenausleger so zugeordnet
ist, daß die Walzen während des Transports derselben im Paar in den Gegenauslegern
zum liegen kommen.
[0017] Die Kontur der fest angeordneten Ausleger und der schwenkbaren Gegenausleger ist
dabei so gewählt ist, daß die Walzen während des Transports zwischen denselben in
ihrer Lage fixiert sind.
[0018] Als zweckmäßig wird des weiteren angesehen, wenn der Transportadapter in Form der
stabilen Traverse Anschlagelemente für den Krantransport ansich, Anschlagelemente
für die Aufnahme des vollständigen Walzeneinbaus und Anschlagelemente für den auswechselbaren
Aufnahmeadapter aufweist.
[0019] Desgleichen ist es sachgemäß, wenn die Einrichtung zum Auswechseln der Walzen für
jede Gerüstbaugröße einen gesonderten Aufnahmeadapter der Vorrichtung zum Schwenken
I und eine gesonderte Vorrichtung zum Transport III aufweist.
[0020] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile werden insbesondere darin gesehen, daß nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren, mittels einer einzigen erfindungsgemäßen Einrichtung
zum Auswechseln der Walzen, die Walzen von Walzgerüsten verschiedenster Baugrößen
nacheinander in angemessener Zeit gewechselt werden können und diese erforderliche
Zeit höchstens der Zeit entspricht, die benötigt wird, um bei Verwendung je einer
der Baugröße des betreffenden Walzgerüstes angepaßten Walzenwechseleinrichtung den
Wechsel zu realisieren.
Des weiteren konnte durch die Erfindung der erforderliche Platzbedarf für den Walzenwechsel
erheblich reduziert werden.
[0021] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden
Erläuterung eines in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles,
hier als ein ständerloses Duo-Walzgerüst ausgeführt, bei dem der Walzeneinbau aus
Einbaustücken mit den in ihnen gelagerten Walzen, sowie Verbindungselementen in Form
von Zugankern und einem im Bereich einer Kupplung teilbaren und auf den oberen Einbaustücken
angeordneten Anstellgetriebe für die Walzenanstellung besteht.
[0022] Es zeigen:
- Figur 1
- die Draufsicht der Vorrichtung zum Verschieben II der Einbaustücke,
- Figur 2
- die Vorderansicht nach Figur 1, einschließlich einer Vorrichtung zum Schwenken I des
Walzeneinbaus in Beschickungsstellung sowie einer Vorrichtung zum Transport III,
- Figur 3
- den Schnitt A-A nach Figur 2 in Beschickungsstellung,
- Figur 4
- den Schnitt A-A nach Figur 2 in Ablagestellung,
- Figur 5
- die Vorderansicht nach Figur 4 nach dem Verschieben der Einbaustücke,
- Figur 6
- die Draufsicht nach Figur 5,
- Figur 7
- die Vorderansicht der Vorrichtung zum Transport III,
- Figur 8
- die Seitenansicht nach Figur 7 während des Aufnehmens der Walzen.
[0023] Die Einrichtung zum Auswechseln der Walzen 1, besteht gemäß den Figuren 1 bis 3 aus
einer Vorrichtung zum Schwenken I des Walzeneinbaus 2, einer Vorrichtung zum Verschieben
II der Einbaustücke 3, im vorliegenden Ausführungsbeispiel samt Zuganker 4 und anteiliegem
Anstellgetriebe 5 sowie einer multifunktionellen Vorrichtung zum Transport III.
Die Vorrichtung zum Schwenken I des Walzeneinbaus 2 ist mittig zwischen zwei auf einem
Grundrahmen 6 spiegeibildlich zueinander angeordneten Verschiebeschlitten 7a und 7b
der Vorrichtung zum Verschieben II angeordnet und weist einen auswechselbaren auf
die Gerüstbaugröße bezogenen schwenkbaren Aufnahmeadapter 8 für den Walzeneinbau 2
auf.
Die Figur 2 zeigt den an der Vorrichtung zum Transport III hängenden Walzeneinbau
2 in aufrechter Beschickstellung, wobei die Vorrichtung zum Transport III ihrerseits
an einem Überflurfördermittel, beispielsweise an einem nicht näher dargestellten Kran
hängt.
Der Aufnahmeadapter 8 der Vorrichtung zum Schwenken I ist in eine annähernd vertikale
Betriebsstellung geschwenkt.
Er besteht im wesentlichen aus zwei parallel zueinander angeordneten und fest miteinander
verbundenen, am Maschinen- oder Hallenboden oder am Grundrahmen 6 schwenkbar angelenkten
und mittels Bolzen 9 leicht montierbaren und demontierbaren Aufnahmeelementen 10.
Die Vorrichtung zum Schwenken I weist des weiteren einen mittig und unterhalb der
Vorrichtung zum Verschieben II drehbeweglich angeordneten Schwenkzylinder 11 auf,
dessen Kolbenstangenkopf 12 wiederum mit dem Aufnahmeadapter 8 drehbeweglich verbunden
ist.
[0024] Das Absetzen des Walzeneinbaus 2 zum Auswechseln der Walzen 1 erfolgt wie in den
Figuren 3 und 4 gezeigt derart, daß der Walzeneinbau 2 über die Vorrichtung zum Transport
III am Kran hängend mit den Aufnahmezapfen 13 der unteren Walzen 1 in an die Gerüstbaugröße,
insbesondere dem Durchmesser der Aufnahmezapfen 13 angepaßte Konturen 14 der Aufnahmeeiemente
10 des Aufnahmeadapters 8 gestellt wird.
Aus Sicherheitsgründen kann es angezeigt sein, den Aufnahmeadapter 8 nicht exakt vertikal
aufzurichten, sondern in einer solchen Position zu fixieren, daß die Aufnahmezapfen
13 der unteren Walze 1 in die jeweils zugehörige untere Kontur 14 der Aufnahmeelemente
10 eingreifen und anschließend der gesamte Walzeneinbau 2 mit dem Kran in eine solche
Stellung gekippt wird, daß auch die Aufnahmezapfen 15 der oberen Walze 1 in der jeweils
zugehörigen oberen Kontur 14 der Aufnahmeelemente 10 zur Anlage kommen.
Der Abstand der beiden Aufnahmeelemente 10 des Aufnahmeadapters 8 voneinander ist
so gewählt, daß diese im Bereich zwischen den Einbaustücken 3 die Walzen 1 an ihren
Aufnahmezapfen 13 und 15 aufnehmen
Hat der Walzeneinbau 2 auf den Aufnahmeelementen 10 eine stabile Lage eingenommen,
kann die Vorrichtung zum Transport III vom Walzeneinbau 2 gelöst werden.
Im Anschluß daran wird der Aufnahmeadapter 8 mittels der Vorrichtung zum Schwenken
I in eine solche horizontale Lage geschwenkt und auf dem Grundrahmen 6 abgelegt (Figur
4), daß die Walzen 1 nebeneinander mittig symmetrisch zu den Symmetrieachsen 16 der
Verschiebeschlitten 7a und 7b angeordnet sind (Figur 6).
[0025] Bevor jedoch die vorgenannte Betriebsstellung des Aufnahmeadapters 8 erreicht wird,
werden die beiden Verschiebeschlitten 7a, 7b vermittels Linearantrieben 17, beispielsweise
Hydraulikzylindern, auf dem Grundrahmen 6 in nicht näher dargestellten, jedoch ansich
bekannten Führungen, wie z.B. Schienen, in eine solche Stellung verfahren, daß nach
Absetzen der Aufnahmeelemente 10 des Aufnahmeadapters 8 die beidseitig angeordneten
Einbaustücke 3 mit ihren Seitenflächen auf dem jeweils zugehörigen Verschiebeschlitten
7a bzw. 7b zum Liegen kommen.
Dabei lösen sich die Aufnahmeelemente 10 geringfügig von den Aufnahmezapfen 13 und
15 nach unten ausweichend ab, um eine Auflage der Einbaustücke 3 bei allen denkbaren
Tolleranzen und ein Verspannen derselben an den Verschiebeschlitten 7a bzw. 7b gewährleisten
zu können.
[0026] Es ist weiterhin zu bemerken, daß der Kolbenstangenkopf 12 des Schwenkzylinders 11
zum einen über eine Zentrierung 18, die denselben bei eingefahrener Kolbenstellung
am Grundrahmen 6 gegen beliebiges seitliches Verschieben sichert, verfügt (Figur 3).
[0027] Zum anderen sind dem Kolbenstangenkopf 12 lastaufnehmende Zentrierelemente 19 zugeordnet,
in denen am Aufnahmeadapter 8 fest angeordnete gabelförmige Zentrierelemente 20 eingreifen
(Figuren 3 bis 5).
Die Funktionsweise des Zentrierens wird derart beschrieben, daß zu Beginn der Hubbewegung
des Schwenkzylinders 11 der Kolbenstangenkopf 12 aus der Zentrierung 18 am Grundrahmen
6 gleitet und gleichzeitig die lastaufnehmenden Zentrierelemente 19 mit den gabelförmigen
Zentrierelementen 20 am Aufnahmeadapter 8 zur Anlage kommen. Dieser kann nun aufgerichtet
werden, bis er eine Stellung erreicht, die sich zur Beschickung mit dem Walzeneinbau
2 eignet. Beim Zurückschwenken des Aufnahmeadapters 8 wird die Zentrierung 18 im Grundrahmen
6 wieder hergestellt.
[0028] Nachdem der Walzeneinbau 2 nunmehr mit seinen Einbaustücken 3 auf den Verschiebeschlitten
7a, 7b abgelegt wurde, werden die Verschiebeschlitten 7a, 7b mittels nicht näher dargestellter
ansich bekannter Zentrier- und Verspannelemente mit dem jeweils zugehörigen Paar Einbaustücke
3 samt Zuganker 4 und anteiligem Anstellgetriebe 5 verbunden. Nunmehr können die Verbindungen
zwischen den beiden Paaren von Einbaustücken 3 sowie die Verbindung des teilbaren
Anstellgetriebes 5 gelöst werden.
[0029] Durch Verfahren der Verschiebeschlitten 7a, 7b in Achsrichtung der Walzen 1 von diesen
weg, werden die Einbaustücke 3 von den Walzen 1 abgezogen und in eine Parkstellung
befördert. Dabei kommen die Walzen 1 mit ihren Aufnahmezapfen 13, 15 in den Konturen
14 der Aufnahmeelemente 10 zur Ablage (Figuren 5 und 6). In diesem Zusammenhang wird
darauf aufmerksam gemacht, daß die Aufnahmeelemente 10 selbst die Konturen 14 aufweisen
können bzw. in diese eingearbeitet sind. Es ist jedoch auch denkbar, daß die Konturen
14 durch nicht näher dargestellte austauschbare Konturenelemente gebildet werden,
die auf die Aufnahmelemente 10 fest aufgebracht werden können.
[0030] Nunmehr ist der Zeitpunkt gegeben, bei der wiederum die Vorrichtung zum Transport
III zum Einsatz kommt.
Sie ist im wesentlichen als ein auf die Gerüstbaugröße bezogener Transportadapter
in Form einer stabilen Traverse 21 ausgeführt, die ihrerseits wenigstens stirnseitig
zwei spiegelbildlich zueinander fest angeordnete sowie jeweils über den Umfang eines
Aufnahmezapfens 13 bzw. 15 der Walzen 1 greifende Ausleger 22 aufweist. Jedem fest
angeordneten Ausleger 22 ist weiterhin ein unter den Aufnahmezapfen 13 bzw. 15 schwenkbarer
Gegenausleger 23 so zugeordnet, daß die Walzen 1 während des Transports in den Gegenauslegern
23 zum Liegen kommen. Das Aufnehmen der Walzen 1 wird derart durchgeführt, daß die
mittels einem Anschlagelement 24 erfindungsgemäß am Kran hängende Traverse 21 auf
die auszuwechselnden Walzen 1 aufgesetzt und die Gegenausleger 23 per Hand unter den
zugehörigen Aufnahmezapfen 13 bzw. 15 geschwenkt werden.
Die Kontur der Ausleger 22 und Gegenausleger 23 ist so gewählt, daß die Walzen 1 beim
anschließenden Abheben derselben von den Aufnahmeelementen 10 des Transportadapters
8 in ihrer Lage fixiert sind.
Per Kran erfolgt der Abtransport der auszuwechselnden Walzen.
[0031] Im Anschluß daran werden wie vorbeschrieben neue einzuwechselnde Walzen 1 mittels
der Vorrichtung zum Transport III aufgenommen und in dem noch horizontal angeordneten
Aufnahmeadapter 8 abgelegt.
Die Montage des Walzeneinbaus 2 kann dann in umgekehrter Reihenfolge der Demontage
erfolgen, wobei die Einbaustücke 3 samt Zuganker 4 und anteiligem Anstellgetriebe
5 in Richtung der Aufnahmezapfen 13, 15 der neuen einzuwechselnden Walzen 1 zurückverfahren
und auf dieselben aufgeschoben werden.
Ist der Walzeneinbau 2 vollständig montiert, wird dieser mittels der Vorrichtung zum
Schwenken I aus der horizontalen in die aufrechte Lage geschwenkt, an geeignete Anschlagelemente
25 der Vorrichtung zum Transport III für den Walzeneinbau 2 angeschlagen und in den
Walzenständer des Walzgerüstes eingesetzt.
[0032] Ändert sich die zu bedienende Baugröße des Walzgerüstes und damit des Walzeneinbaus
2, werden erfindungsgemäß der auf die Gerüstbaugröße bezogene Aufnahmeadapter 8 und
die ebenfalls auf die Gerüstbaugröße bezogene Vorrichtung zum Transport III gewechselt.
Dabei wird lediglich die neue geeignete Vorrichtung zum Transport III am Kran angeschlagen
und dann mittels derselben über weitere Anschlagelemente 26 der ungeeignete Aufnahmeadapter
8 gegen einen geeigneten ausgetauscht. Im wesentlichen wird der Austausch des Aufnahmeadapters
8 durch Lösen der Bolzen 9 am Grundrahmen 6 realisiert.
[0033] Es versteht sich von selbst, daß die vorliegende Erfindung nicht nur für ständerlose
Walzgerüste, sondern auch für Ständerwalzgerüste Verwendung finden kann, wobei in
diesem Fall die Verbindung zwischen den Einbaustücken nicht durch Zuganker, sondern
durch entsprechend andere Verbindungselemente, wie z. B. Wechselkassetten oder sonstige
Verhakungselemente, gewährleistet wird.
1. Verfahren zum Auswechseln der Walzen von Walzgerüsten unterschiedlicher Baugröße,
wobei der Walzeneinbau des Walzgerüstes, bestehend im wesentlichen aus mittels Verbindungselementen
verbundenen Einbaustücken sowie den in ihnen gelagerten Walzen, unter Verwendung eines
Fördermittels dem Walzenständer des Walzgerüstes entnommen und einer außerhalb der
Walzlinie angeordneten Einrichtung zum Auswechseln der Walzen zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
mittels der Einrichtung zum Auswechseln der Walzen (1) folgende Verfahrensschritte
nacheinander durchgeführt werden:
- der Walzeneinbau (2) wird in aufrechter Lage abgesetzt und anschließend in eine
horizontale Lage geschwenkt,
- nachfolgend werden die Einbaustücke (3) des Walzeneinbaus (2) beidseitig der Walzen
(1) in horizontaler Lage von den Aufnahmezapfen (13, 15) der Walzen (1) abgezogen
und in eine Parkstellung verfahren,
- danach werden die Walzen (1) im Paar ausgewechselt,
- im Anschluß daran werden die Einbaustücke (3) des Walzeneinbaus (2) in Richtung
der Aufnahmezapfen (13, 15) der neuen Walzen (1) zurückverfahren und auf dieselben
aufgeschoben,
- abschließend wird der komplette Walzeneinbau (2) in die ursprüngliche aufrechte
Lage geschwenkt und mittels des Fördermittels in den Walzenständer des Walzgerüstes
zurückgeführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Walzeneinbau (2) in aufrechter Lage auf einen auf die Gerüstbaugröße bezogenen
und auswechselbaren Aufnahmeadapter (8) einer einen Teil der Einrichtung zum Auswechseln
der Walzen (1) bildenden in eine horizontale Lage und zurück verschwenkbaren Vorrichtung
zum Schwenken I abgesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einbaustücke (3) des Walzeneinbaus (2) beidseitig der Walzen (1) in horizontaler
Lage mittels einer einen zweiten Teil der Einrichtung zum Auswechseln der Walzen (1)
bildenden Vorrichtung zum Verschieben II sowohl von den Aufnahmezapfen (13, 15) der
Walzen (1) abgezogen und in eine Parkstellung verfahren als auch aus der Parksteliung
heraus auf die Aufnahmezapfen (13, 15) der neuen Walzen (1) wieder aufgeschoben werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Wechsel der Walzen (1) paarweise mittels einer einen dritten Teil der Einrichtung
zum Auswechseln der Walzen (1) bildenden auf die Gerüstbaugröße bezogenen und auswechselbaren
multifunktionellen Vorrichtung zum Transport III für eine Überflurförderung erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
sowohl der Transport des vollständigen Walzeneinbaus (2) als auch der Transport der
Walzen (1) und des auswechselbaren Aufnahmeadapters (8) mittels der multifunktionellen
Vorrichtung zum Transport III erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
für jede Gerüstbaugröße ein gesonderter Aufnahmeadapter (8) der Vorrichtung zum Schwenken
I und eine gesonderte Vorrichtung zum Transport III verwendet wird.
7. Einrichtung zum Auswechseln der Walzen von Walzgerüsten unterschiedlicher Baugröße,
wobei der Walzeneinbau des Walzgerüstes, bestehend im wesentlichen aus mittels Verbindungselementen
verbundenen Einbaustücken sowie den in ihnen gelagerten Walzen, unter Verwendung eines
Fördermittels dem Walzenständer des Walzgerüstes entnommen und einer außerhalb der
Walzlinie angeordneten Einrichtung zum Auswechseln der Walzen zugeführt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zum Auswechseln der Walzen (1) eine Vorrichtung zum Schwenken I des
Walzeneinbaus (2) aus einer aufrechten in eine horizontale Lage und zurück, eine Vorrichtung
zum Verschieben II der Einbaustücke (3) sowie eine multifunktionelle auf die Gerüstbaugröße
bezogene und auswechselbare Vorrichtung zum Transport III aufweist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung zum Schwenken I des Walzeneinbaus (2) mittig zwischen zwei auf einem
Grundrahmen (6) spiegelbildlich zueinander angeordneten Verschiebeschlitten (7a, 7b)
der Vorrichtung zum Verschieben II der Einbaustücke (3) angeordnet ist und einen auswechselbaren
auf die Gerüstbaugröße bezogenen und schwenkbaren Aufnahmeadapter (8) für den Walzeneinbau
(2) aufweist, der so auf dem Grundrahmen (6) ablegbar ist, daß die Walzen (1) nebeneinander
mittig symmetrisch zu den Symmetrieachsen (16) der Verschiebeschlitten (7a, 7b) angeordnet
sind.
9. Einrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Verschiebeschlitten (7a, 7b) mittels Linearantriebe (17) in Achsrichtung der Walzen
(1) verschiebbar sind und jeweils Zentrier- und Verspannelemente für das jeweils zugehörige
Paar von Einbaustücken (3) des Walzeneinbaus (2) aufweisen.
10. Einrichtung nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung zum Schwenken I des Walzeneinbaus (2) aus einem mittig und unterhalb
der Vorrichtung zum Verschieben II drehbeweglich angeordneten Schwenkzylinder (11)
besteht, dessen Kolbenstangenkopf (12) wiederum mit dem auswechselbaren Aufnahmeadapter
(8) drehbeweglich verbunden ist und der Aufnahmeadapter (8) seinerseits aus zwei parallel
zueinander angeordneten und fest miteinander verbundenen, am Maschinen- oder Hallenboden
oder am Grundrahmen (6) schwenkbar angelenkten Aufnahmeelementen (10) besteht, die
ihrerseits mit auf die Gerüstbaugröße angepaßten Konturen (14) für die Aufnahme der
Aufnahmezapfen (13, 15) der Walzen (1) ausgeführt sind.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand der beiden Aufnahmeelemente (10) des Aufnahmeadapters (8) so gewählt ist,
daß diese im Bereich zwischen den Einbaustücken (3) die Walzen (1) an ihren Aufnahmezapfen
(13, 15) aufnehmen.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Aufnahmeelemente (10) selbst die Konturen der Aufnahmezapfen (13, 15) aufweisen
oder mit entsprechend ausgeführten und auswechselbaren Konturenelementen versehen
sind.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
dem Kolbenstangenkopf (12) des Schwenkzylinders (11) sowohl eine Zentrierung (18)
zum Zentrieren desselben am Grundrahmen (6) als auch lastaufnehmende Zentrierelemente
(19, 20) zum Zentrieren desselben am Aufnahmeadapter (8) zugeordnet sind.
14. Einrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Vorrichtung zum Transport III als ein auf die Gerüstbaugröße bezogener Transportadapter
in Form einer stabilen Traverse (21) ausgeführt ist, die ihrerseits wenigstens stirnseitig
jeweils zwei spiegelbildlich zueinander fest angeordnete sowie über den Umfang jeweils
eines Aufnahmezapfens (13, 15) einer Walze ( 1) greifende Ausleger (22) aufweist,
wobei jedem fest angeordneten Ausleger (22) je ein um eine vertikale Achse unter den
Aufnahmezapfen (13, 15) schwenkbarer Gegenausleger (23) so zugeordnet ist, daß die
Walzen (1) während des Transports derselben im Paar in den Gegenauslegern (23) zum
liegen kommen.
15. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kontur der fest angeordneten Ausleger (22) und der schwenkbaren Gegenausleger
(23) so gewählt ist, daß die Walzen (1) während des Transports zwischen denselben
in ihrer Lage fixiert sind.
16. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Transportadapter in Form der stabilen Traverse (21) Anschlagelemente (24) für
den Krantransport ansich, Anschlagelemente (25) für die Aufnahme des vollständigen
Walzeneinbaus (2) und Anschlagelemente (26) für den auswechselbaren Aufnahmeadapter
(8) aufweist.
17. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtung zum Auswechseln der Walzen (1) für jede Gerüstbaugröße einen gesonderten
Aufnahmeadapter (8) der Vorrichtung zum Schwenken I und eine gesonderte Vorrichtung
zum Transport III aufweist.