[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Befestigen eines Verschlusses
an einem Behälter, wobei der Behälter und der Verschluss mit zum Zwecke der Befestigung
zusammenwirkenden Eingriffsmitteln versehen sind. Insbesondere betrifft die Erfindung
die Befestigung eines Drehverschlusses.
[0002] Bekannte Vorrichtungen zum Befestigen eines Schraubverschlusses an einem Behälter,
beispielsweise einer Tube, sind wie in Figur 1 dargestellt ausgebildet. Dabei wird
eine Tube 1 von einem als Positioniermittel 3 wirkenden Dorn in einer bestimmten Ausgangsstellung
positioniert und in dieser Ausgangsstellung in einer Rotationsbewegung um die eigene
Längsachse versetzt. Ein Drehverschluss 2 für die Tube 1 wird von einer Haltezange
4 in einer zur Tube 1 genau positionierten Ausgangsstellung gehalten. In dieser Ausgangsstellung
liegen sich die beiden miteinander zu verschraubenden Schraubgewinde der Tube 1 und
des Drehverschlusses 2 exakt fluchtend gegenüber. Die Haltezange 4 ist aus der Ausgangsstellung
entlang der Fluchtachse A der beiden Schraubgewinde auf die Tube 1 zu mittels einer
entsprechenden Antriebsvorrichtung geradverfahrbar. Im Zuge der Befestigung fährt
zunächst die Haltezange 4 mit dem von ihr klemmend gehaltenen Drehverschluss 2 auf
die Tube 1 zu. Nachdem die Tube 1 und der Verschluss 2 bzw. deren Schraubgewinde miteinander
in Eingriff gelangt sind, wird eine weitere Verschiebung des Drehverschlusses 2 durch
die nun einsetzende Verschraubung bewirkt. Die Ausgangsstellung von Tube 1 und Drehverschluss
2 ist im oberen Teil und die Endstellung nach erfolgter Befestigung ist im unteren
Teil der Figur 1 dargestellt. In dieser Endstellung sind die Tube 1 und der Drehverschluss
2 form- und vorzugsweise auch kraftschlüssig mit einem bestimmten Anziehmoment verbunden.
[0003] Bei Erreichen dieses vorgegebenen Anziehmoments wird der Drehverschluss 2 gegenüber
seiner Haltezange 4 noch ein wenig verdreht, wodurch die meist vergütete Oberfläche
des Drehverschlusses 2 beschädigt werden kann.
[0004] Die EP 0 205 803 A1 beschreibt eine Vorrichtung, bei der zur Vermeidung zu hoher
Anziehmomente in einem das Haltemittel bildenden Schraubkopf ein Drehantrieb des Schraubkopfs
und ein den Drehverschluss unmittelbar haltendes Haltemittel über eine nachgiebige
Torsionskupplung miteinander verbunden sind. Die Torsionskupplung nimmt die Rotationsenergie
der von dem Behälter und dem Drehverschluss gebildeten weiterdrehenden Masse auf und
gewährleistet dadurch einen sogenannten weichen Schraubfall beim Aufschrauben des
Drehverschlusses. Die Gefahr von Beschädigungen der Oberfläche des Drehverschlusses
werden verringert, jedoch nicht gänzlich beseitigt. Auch eine Forderung nach einer
drehlagegenauen Position des Drehverschlusses relativ zur Tube kann Probleme aufwerfen.
[0005] Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, einen Verschluss an einem Behälter
so zu befestigen, dass der Verschluss bei dem Befestigen nicht beschädigt wird.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst.
[0007] Die Erfindung geht von einem Behälter, beispielsweise einer Tube, Dose, Flasche oder
dergleichen, und einem Verschluss dafür aus, die zum Zwecke der Befestigung bzw. Anbringung
des Verschlusses an dem Behälter mit zusammenwirkenden Eingriffsmitteln versehen sind.
Vorzugsweise handelt es sich bei dem Verschluss um einen Drehverschluss und bei den
Eingriffsmitteln um Schraubgewinde oder Eingriffsmittel eines Bajonettverschlusses.
Grundsätzlich läßt sich die Erfindung jedoch auch bei anderen Verschlüssen und Eingriffsmitteln
verwenden, bei denen der Verschluss beispielsweise einfach auf den Behälter aufgeschoben
und die form- und vorzugsweise kraftschlüssige Verbindung durch einfache Verkeilung
oder Verrastung hergestellt wird; bei letzterer wären der Behälter und der Verschluss
in der Endstellung des Verschlusses gegebenenfalls zwar nur formschlüssig miteinander
verbunden, es würde ein kombinierter Form- und Kraftschluss jedoch bis zur eigentlichen
Verrastung bestehen.
[0008] Zum Zwecke der Befestigung werden der Behälter und der Verschluss zunächst in einer
Ausgangsstellung zueinander positioniert. Aus der Ausgangsstellung findet anschließend
eine durch die zusammenwirkenden Eingriffsmittel vorgegebene Relativbewegung zwischen
dem Behälter und dem Verschluss statt, an deren Ende der Verschluss form- und kraftschlüssig
mit dem Behälter verbunden bzw. an dem Behälter befestigt ist. Zum Positionieren wird
der Verschluss von einem geeigneten Haltemittel mittels Klemmgriff gehalten. Das der
Positionierung des Verschlusses dienende Haltemittel wird dementsprechend im folgenden
als Klemmhaltemittel bezeichnet.
[0009] Nach der Erfindung wird der positionierte Verschluss, d.h. der in einer definierten
Ausgangsstellung zum Behälter von dem Klemmhaltemittel gehaltene Verschluss, von einem
nichtklemmenden Haltemittel übernommen und nach der Übernahme der Klemmgriff des Klemmhaltemittels
gelöst. Da die Übernahme in einer definierten Position des Verschlusses erfolgt, kann
das übernehmende Haltemittel, das den Verschluss vorzugsweise bis zum Abschluss der
Befestigung hält, durch ein nichtklemmendes Haltemittel gebildet werden. Hierdurch
wird die Gefahr von Beschädigungen einer vergüteten Oberfläche des Verschlusses am
Ende des Befestigungsvorgangs wegen des aufzubringenden Anziehmoments effektiv verhindert;
in der Praxis werden Beschädigungen vermieden, da ein Haltegriff des Verschlusses
in diesem kritischen Moment nichtklemmend erfolgt.
[0010] Eine Vorrichtung, die insbesondere zur Durchführung des vorstehend beschriebenen
Verfahrens geeignet ist, weist ein Positioniermittel für den Behälter sowie eine Halte-
und Positioniereinrichtung für den Verschluss auf, die das Klemmhaltemittel umfasst,
das den Verschluss in der definierten Ausgangssstellung zu dem Behälter klemmend hält.
[0011] Nach der Erfindung umfasst die Halte- und Positioniereinrichtung zusätzlich zu dem
Klemmhaltemittel das nichtklemmende Haltemittel, das an dem positionierten Verschluss,
d.h. an dem noch von dem Klemmhaltemittel gehaltenen Verschluss, befestigt wird. Das
nichtklemmende Haltemittel ist zusammen mit dem Verschluss erfindungsgemäß relativ
zu dem klemmenden Haltemittel bewegbar. Der Klemmgriff, mit dem das Klemmhaltemittel
den Verschluss bis zur sicheren Übernahme durch das nichtklemmende Haltemittel in
der Ausgangsstellung gehalten hat, wird gelöst.
[0012] Vorzugsweise weist das nichtklemmende Haltemittel ein unmittelbar an dem Verschluss
verdreh- und verschiebegesichert befestigtes Kontaktstück und ein Verbindungsstück
auf, das seinerseits an einer Plattform befestigt ist, die vorzugsweise gegenüber
einem Gestell der Vorrichtung bewegbar angeordnet ist. Grundsätzlich kann die Plattform
durch das Gestell selbst gebildet werden. Im Falle einer stationären Anordnung des
nichtklemmenden Haltemittels wäre der Behälter aus der. Ausgangsstellung auf den Verschluss
zu bewegbar.
[0013] Um den Verschluss mit einem bestimmten Anziehmoment oder einer bestimmten Anziehkraft
an dem Behälter zu befestigen, wodurch aus einem zunächst rein formschlüssigen Eingriff
von Behälter und Verschluss ein form- und kraftschlüssiger Verbund wird, ist das Kontaktstück
des nichtklemmenden Haltemittels gelenkig, vorzugsweise mittels eines Drehlagers,
mit dem Verbindungsstück verbunden, und es verhindert eine Kopplung, vorzugsweise
eine Reibkupplung, die mit einer dem Anziehmoment bzw. der Anziehkraft entsprechenden
Reibkraft gegen das Kontaktstück gepresst wird, eine Bewegung der Gelenkverbindung
und damit eine Relativbewegung zwischen dem Kontaktstück und dem Verbindungsstück.
Sobald das gewünschte Anziehmoment bzw. die gewünschte Anziehkraft erreicht wird,
löst die Reibkupplung die starre Verbindung zwischen dem Kontaktstück und dem Verbindungsstück
oder der Plattform, wodurch eine weitere Relativbewegung zwischen dem Behälter und
dem Verschluss verhindert wird. Gleichzeitig mit der Auflösung der starren Verbindung
zwischen dem Kontaktstück und dem Verbindungsstück oder der Plattform wird vorzugsweise
auch die Befestigung des Kontaktstücks an dem Verschluss gelöst.
[0014] Das nichtklemmende Haltemittel kann mit dem Verschluss rein formschlüssig verbunden
sein, was jedoch eine entsprechende Vorbereitung des Verschlusses erfordert. Ganz
grundsätzlich könnte bei beispielsweise metallischen Verschlüssen auch ein Haltemagnet
Verwendung finden.
[0015] In einer bevorzugten Ausführungsform ist das nichtklemmende Haltemittel ein Saughaltemittel
mit einem Saugstutzen, der unmittelbar an den Verschluss angesetzt und mittels Saugkraft
befestigt wird.
[0016] Bei Ausbildung des nichtklemmenden Haltemittels als Saughaltemittel wird nicht nur
eine beschädigungsfreie Befestigung erreicht. Da das Saughaltemittel besonders einfach
an einer hinteren Stirnfläche des Verschlusses angebracht werden kann, ist auch die
Verwendung unabhängig von der Form und Oberflächengestaltung der äußeren Mantelfläche
des Verschlusses möglich. Da das Klemmhaltemittel den Verschluss lediglich noch in
der Ausgangsstellung halten muss, ist eine Anpassung an unterschiedliche Mantelformen
des Verschlusses ebenfalls auf einfache Weise möglich.
[0017] Bei Anordnung einer Reibkupplung wird desweiteren auf konstruktiv besonders einfache
Weise erreicht, dass der Verschluss drehwinkelgenau und mit einem definierten Anziehmoment
bzw. einer definierten Anziehkraft an dem Behälter befestigt werden kann.
[0018] Eine drehwinkelgenaue Befestigung bei gleichzeitig exakter Einstellung eines gewünschten
Anziehmoments bzw. einer gewünschten Anziehkraft wird jedoch auch grundsätzlich durch
die Verwendung eines nichtklemmenden Haltemittels begünstigt. Insbesondere in einer
bevorzugten Ausbildung des nichtklemmenden Haltemittels als Saughaltemittel kann dies
durch die bei Erreichen des gewünschten Anziehmoments bzw. der gewünschten Anziehkraft
quasi verzugslos lösbare Befestigung solch eines Saughaltemittels erreicht werden.
[0019] Bei dem Behälter handelt es sich um eine Tube, Dose, Flasche, Glas oder dergleichen
vorzugsweise aus dem Bereich der Ernährung, Hygiene, Kosmetik oder Medizin. Behälter,
zu deren Verschließen die Erfindung bevorzugt verwendet wird, sind beispielsweise
Tuben für Pasten wie Zahnpasta, Salben und Lebensmittel in Pastenform, Flaschen für
Getränke, Gläser für Konfitüren oder auch Parfümeriefläschchen.
[0020] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren
2 und 3 beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Vorrichtung zum Befestigen eines Verschlusses an einem Behälter aus dem Stand
der Technik,
- Figur 2
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit einem Saughaltemittel und
- Figur 3
- die Vorrichtung nach Figur 2, jedoch zusätzlich mit einer Reibkupplung.
[0021] Figur 1 zeigt eine aus dem Stand der Technik bekannte Vorrichtung, wie sie einleitend
bereits beschrieben worden ist.
[0022] Figur 2 zeigt einen Behälter 1 und einen an dem Behälter 1 zu befestigenden Verschluss
2 in einer definierten Ausgangsstellung. Der Behälter 2 wird durch eine Tube und der
Verschluss wird durch einen Schraubverschluss gebildet. In der definierten Ausgangsstellung
nimmt der Verschluss 2 relativ zu dem Behälter 1 eine Position ein, in der die jeweils
als Schraubgewinde ausgebildeten Eingriffsmittel des Behälters 1 und des Verschlusses
2 fluchtend zueinander angeordnet sind, so dass der Verschluss 2 lediglich noch auf
den Behälter 1 zu entlang der Flucht A verfahren wird.
[0023] Der Verschluss 2 wird in der Ausgangsstellung von einem Klemmhaltemittel 4 gehalten.
Die Halterung erfolgt mittels eines auf eine Mantelfläche des Verschlusses 2 wirkenden
Klemmgriffs. Das Klemmhaltemittel 4 wird im folgenden als Verschlusszange bezeichnet.
[0024] Noch während die Verschlusszange 4 den Verschluss 2 in Position zum Behälter 1, d.h.
in der Ausgangsstellung hält, wird an eine hintere, plane Stirnfläche des Verschlusses
2 ein nichtklemmendes Haltemittel 5 angesetzt und verdreh- und verschiebegesichert
befestigt. Die Befestigung beruht auf einer Saugwirkung. Das nichtklemmende Haltemittel
5 saugt sich an der Stirnfläche des Verschlusses 2 fest. Es wird dementsprechend im
folgenden als Saughaltemittel bezeichnet.
[0025] Da das Saughaltemittel 5 an dem Verschluss 2 befestigt wird, während der Verschluss
2 noch von der Verschlusszange 4 in Position gehalten wird, ist auch die Stellung
des Verschlusses 2 relativ zum Saughaltemittel 5 wohl definiert, und es kann nun die
Übergabe des Verschlusses 2 von der Verschlusszange 4 an das Saughaltemittel 5 vollzogen
werden.
[0026] Das Saughaltemittel 5 weist einen Saugstutzen 6 auf, der als unmittelbares Kontaktstück
zu dem Verschluss 2 dienend an die Stirnfläche des Verschlusses 2 ansetzt, derart,
dass ein Durchgangskanal durch den Saugstutzen 6 im aufgesetzten Zustand an der Stirnfläche
des Verschlusses 2 mündet. Der Durchgangskanal ist zu dem Verschluss 2 hin um die
Mündungsöffnung herum abgedichtet. An seinem von dem Verschluss 2 abgewandten, rückwärtigen
Ende ist der Saugstutzen 6 von einem Verbindungsstück 7 umgeben. Das Verbindungsstück
7 weist einen Hülsenkörper auf, der einen rückwärtigen Hülsenbereich des Saugstutzen
6 konzentrisch umgibt. Der Saugstutzen 6 ist in dem Hülsenkörper des Verbindungsstücks
7 mittels eines Radiallagers 8 gelagert. Die Drehachse des Radiallagers 8 fällt in
der Ausgangsstellung mit der Fluchtachse A zusammen. Die Verbindung zwischen dem Saugstutzen
6 und dem Verbindungsstück 7 ist luftdicht.
[0027] Wie am besten in Figur 3 zu erkennen ist, weist ein von dem Saugstutzen 6 und dem
Verbindungsstück 7 umschlossener Hohlraum einen Auslass 10 zu einer Vakuumquelle und
einen von einem Ventil verschlossenen Lufteinlass 11 vorzugsweise zu einer Druckluftquelle
auf. In dem Hohlraum kann somit zur Herstellung der Saugbefestigung des Saughaltemittels
5 an dem Verschluss 2 ein Unterdruck erzeugt werden, der zum Lösen der Saugverbindung
durch Wiederbedruckung des Hohlraums schlagartig aufgehoben werden kann; zur besonders
sicheren Lösung der Verbindung kann auch die Herstellung eines Überdrucks in dem Hohlraum
vorgesehen sein.
[0028] Nachdem das Saughaltemittel 5 sicher an dem Verschluss 2 befestigt ist, wird der
Klemmgriff der Verschlusszange 4 gelöst. Hierzu werden die Klemmbacken der Klemmzange
4 in radialer Richtung von dem Verschluss 2 wegbewegt. Nachdem der Verschluss 2 von
der Klemmzange 4 frei ist, wird das Saughaltemittel 5 von einer Antriebseinrichtung
13 entlang der Fluchtachse A auf den Behälter 1 zu geradverschoben. Die Antriebseinrichtung
13 wird durch einen Hydraulik- oder Pneumatikzylinder gebildet, der mit einem Ende
an einem Gestell 14 der Vorrichtung und mit seinem anderen Ende mit einer geradverschiebbar
am Gestell 14 gelagerten Plattform 12 angelenkt ist. Grundsätzlich könnte das Saughaltemittel
5 auch stationär an dem Gestell 14 angebracht sein und stattdessen der Behälter 1
entsprechend verschoben werden. Ebenso ist es grundsätzlich möglich, das Saughaltemittel
5 drehanzutreiben und den Behälter 1 zur Erzeugung der zum Verschrauben erforderlichen
Relativbewegung verdrehgesichert anzuordnen. Bevorzugt wird jedoch die drehangetriebene
Anordnung des Behälters 1 in Verbindung mit der verdrehgesicherten, verschiebbaren
Anordnung des Saughaltemittels 5.
[0029] Im Ausführungsbeispiel ist ein Positionermittel 3 für den Behälter 1 vorgesehen,
das den Behälter 2 in der dargestellten, vorgegebenen Ausrichtung positioniert und
in dieser Stellung um seine Längsachse drehantreibt. Das Positioniermittel 3 wird
durch einen drehangetriebenen Dorn gebildet, auf den der hohlzylindrische Körper des
Behälters 1 aufgesteckt ist. Insoweit entspricht die Vorrichtung der Figur 2 bekannten
Vorrichtungen, beispielsweise derjenigen der Figur 1. Auch die Relativbewegung zwischen
dem Behälter 1 und dem Verschluss 2 zum Zwecke des Befestigens des Verschlusses 2
ist die Gleiche wie bei solchen bekannten Vorrichtungen. Es wird im Ausführungsbeispiel
der Behälter 1 um seine Längsachse rotiert, während der Verschluss 2 entlang der Längsachse
der Verschraubung geradgeführt verschiebbar gelagert ist, so dass sich die beiden
Schraubgewinde nach Herstellung eines ersten Eingriffs übereinanderziehen und am Ende
des Verschraubens gegeneinander angezogen werden, so dass die form- und krafschlüssige
Verbindung des Behälters 1 und des Verschlusses 2 hergestellt wird.
[0030] In dem unteren Teil der Figur 2 ist ein Zustand dargestellt, in dem das Aufschrauben
des Verschlusses 2 nahezu abgeschlossen ist. In diesem Zustand besteht noch die Saugverbindung
zwischen dem Verschluss 2 und dem Saughaltemittel 5. Diese Saugverbindung wird bei
Erreichen des gewünschten Anziehmoments durch Druckbeaufschlagung des Saughaltemittels
5 schlagartig gelöst.
[0031] Bis zum Erreichen des gewünschten Anziehmoments wird der Saugstutzen 6 und damit
der Verschluss 2 durch eine mit einer bestimmten Reibkraft gegen den Saugstutzen 6
drückenden Reibkupplung 9 daran gehindert, mit dem rotierenden Behälter 1 mitzudrehen.
Die Reibkupplung 9 stellt bis zum Erreichen der auf den Saugstutzen 6 wirkenden Reibkraft
eine Verdrehsicherung des Saugstutzens 6 gegenüber der Verschiebeplattform 12 dar.
Die Reibkupplung 9 ist mit der Plattform 12 vermittels des Verbindungsstücks 7 verdrehgesichert
und mit dem Saugstutzen 6 reibschlüssig verbunden. Überschreitet das Anziehmoment
des Verschlusses 2 die von der Reibkupplung 9 auf den Saugstutzen 6 ausgeübte Reibkraft,
wird der Verschluss 2 und mit dem Verschluss 2 auch der Saugstutzen 6 von dem weiterdrehenden
Behälter 1 mitgenommen. Die Reibkupplung 6 kann ihrer Wirkungsweise entsprechend auch
als Reibbremse bezeichnet werden. Sie ist im Ausführungsbeispiel als Trommelbremse
ausgebildet.
[0032] Die Enddrehlage des aufgeschraubten Verschlusses 2 ist durch das Gewindeende des
Behälters 1 oder das Anschlagen des Verschlusses 2 an einer Behälterschulter vorgegeben.
1. Vorrichtung zum Befestigen eines Verschlusses an einem Behälter, wobei der Behälter
(1) und der Verschluss (2) mit zum Zwecke der Befestigung zusammenwirkenden Eingriffsmitteln
versehen sind, die Vorrichtung umfassend
a) ein Positioniermittel (3) für den Behälter (1),
b) eine Halte- und Positioniereinrichtung (4, 5) mit einem Klemmhaltemittel (5), das
den Verschluss (2) klemmend hält und in einer Ausgangsstellung zu dem Behälter (1)
positioniert,
c) wobei das Positioniermittel (3) und die Halte- und Positioniereinrichtung (4, 5)
den Behälter (1) und den Verschluss (2) miteinander in Eingriff bringen und durch
zwangsweise Relativbewegung form- und vorzugsweise auch kraftschlüssig miteinander
verbinden,
dadurch gekennzeichnet, dass
d) die Halte- und Positioniereinrichtung (4, 5) ein nichtklemmendes Haltemittel (5)
umfasst, das an dem positionierten Verschluss (2) befestigt wird, und
e) das nichtklemmende Haltemittel (5) relativ zu dem klemmenden Haltemittel (4) bewegbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmhaltemittel (4)
seinen Klemmgriff des Verschlusses (2) löst, wenn das nichtklemmende Haltemittel (5)
an dem Verschluss (2) befestigt ist und dass das nichtklemmende Haltemittel (5) den
Verschluss (2) bei der Relativbewegung zur Herstellung der form- und vorzugsweise
auch kraftschlüssigen Verbindung mit dem Behälter (1) hält.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das nichtklemmende
Haltemittel (5) ein unmittelbar an dem Verschluss (2) verdreh- und verschiebegesichert
befestigtes Kontaktstück (6) und ein Verbindungsstück (7) umfasst, die gelenkig miteinander
verbunden sind, wobei die Gelenkverbindung (8) nur solch eine Relativbewegung zwischen
dem Kontaktstück (6) und dem Verbindungsstück (7) zulässt, die der Relativbewegung
des Behältnisses (1) und des eingreifenden Verschlusses (2) entgegengesetzt ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das nichtklemmende Haltemittel (5) ein unmittelbar an den Verschluss (2) verdreh-
und verschiebegesichert befestigtes Kontaktstück (6) und ein Verbindungsstück (7)
umfasst, die mittels einer Gelenkverbindung (8) miteinander verbunden sind, und dass
eine Reibkupplung (9) kraftschlüssig mit dem Kontaktstück (6) verbunden ist und eine
Bewegung der Gelenkverbindung (8) verhindert, solange eine bestimmte Reibkraft zwischen
dem Kontaktstück (6) und der Reibkupplung (9) nicht überschritten wird.
5. Vorrichtung nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Gelenkverbindung (8) ein Drehlager ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das nichtklemmende Haltemittel (5) ein Saughaltemittel ist.
7. Vorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Saughaltemittel
(5) mit einem als Saugstutzen ausgebildeten Kontaktstück (6) an den von dem Klemmhaltemittel
(4) positionierten Verschluss (2) angesetzt und daran durch Ansaugen befestigt wird.
8. Verfahren zum Befestigen eines Verschlusses an einem Behälter, die mit zum Zwecke
der Befestigung zusammenwirkenden Eingriffsmitteln versehen sind, bei dem
a) der Behälter (1) und der Verschluss (2) in einer Ausgangsstellung zueinander positioniert
und
b) anschließend form- und vorzugsweise auch kraftschlüssig miteinander verbunden werden,
wobei
c) der Verschluss (2) bei dem Positionieren mittels Klemmgriff gehalten wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
d) der positionierte Verschluss (2) von einem nichtklemmenden Haltemittel (5) übernommen
und
e) der Klemmgriff des Verschlusses (2) vor dem form- und vorzugsweise auch kraftschlüssigen
Verbinden gelöst wird.
9. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter
(1) und der Verschluss (2) miteinander verschraubt werden.