[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dosiervorrichtung zum dosierten Zusammenführen
von mindestens zwei fliessfähigen Komponenten, insbesondere eine Dosiervorrichtung,
die für Kleingebinde geeignet ist.
[0002] In der Industrie sowie im Gewerbe stellt sich immer wieder die Aufgabe, zwei fliessfähige
Komponenten in einem bestimmten Verhältnis zu dosieren und zusammenzuführen. Industriell
lässt sich dies am einfachsten realisieren, indem beide Komponenten unabhängig voneinander
volumetrisch gefördert und zusammengetragen und erst vor dem Fügen vermischt werden.
Dies ist aufwendig, verlangt dies doch zwei unabhängig voneinander wirkende Fördereinrichtungen,
die mittels spezieller Steuerung aufeinander abgestimmt werden müssen, um das entsprechende
Mischverhältnis zu erhalten. In der gewerblichen Anwendung oder bei Anwendungen, die
eine hohe Mobilität verlangen, sind solche Mischsysteme äusserst ungeeignet. Entsprechend
hat man sich dadurch beholfen, dass man die beiden zu mischenden Komponenten erst
vor Ort in einem speziellen Behälter im gewünschten Verhältnis zusammengeführt, danach
vermischt und die Mischung wiederum in eine spezielle Austragsvorrichtung eingefüllt
hat. Dies ist von der Handhabung her aufwendig und unangenehm, führt zu erheblichen
Verschmutzungen und zu unvermeidlichen Verlusten an Material. Bei Mischungen von zwei
fliessfähigen Komponenten, die etwa im gleichen Verhältnis dosiert und zusammengeführt
werden sollen, werden heute beide Komponenten z.B. in Kartuschen angeliefert und beide
Kartuschen in einer speziellen Auspressvorrichtung gleichzeitig ausgedrückt und homogen
vermischt.
[0003] Ein einfacher Dosieraufsatz ist in der Patentanmeldung EP 0 749 530 (Anmelde Nr.95908865.9)
beschrieben. Dieser wird kurz vor Gebrauch auf eine Kartusche aufgeschraubt und kann
verwendet werden, wenn die Beimischkomponente in sehr geringen Mengen (bis ca. 1-10%)
zugefügt werden soll. Dabei wurde die Beimischkomponente direkt in den Dosieraufsatz
integriert. Auf diese Weise können pastös/zähflüssige Komponenten exakt dosiert und
mittels einem Statikmischer gemischt werden. Jedoch besteht dieser Dosieraufsatz aus
ca. 15 Einzelteilen und ist somit komplex und kostenaufwendig.
[0004] Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, eine einfache und kostengünstige Dosiervorrichtung
für pastös/zähflüssige Komponenten, welche insbesondere aus Kleingebinden, wie z.B.
Kartuschen oder Schlauchbeuteln, verarbeitet werden, bereitzustellen.
[0005] Dieses Ziel wurde erreicht durch Bereitstellen der Dosiervorrichtung gemäss Anspruch
1. Spezielle Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen und in den Figuren
beschrieben.
Figur 1 zeigt im Längsschnitt eine erfindungsgemässe Dosiervorrichtung mit einem durch
Kolbenmittel verschlossenen zweiten Kanal, der innerhalb eines ersten Kanals zentriert
ist.
Figur 2 zeigt im Längsschnitt eine erfindungsgemässe Dosiervorrichtung mit einem durch
Kolbenmittel verschlossenen ersten Kanal, innerhalb dessen ein zweiter Kanal zentriert
ist.
Figur 3 stellt einen Längsschnitt durch das Innenteil einer erfindungsgemässen Dosiervorrichtung
mit integrierter Beimischkomponente dar.
Figur 4 ist ein Querschnitt durch das Innenteil der Dosiervorrichtung gemäss Figur
3 entlang der Linie IV-IV.
Figur 5 ist ein Längsschnitt durch eine Applikationsvorrichtung mit erfindungsgemässer
Dosiervorrichtung für die Verwendung mit Schlauchbeuteln.
Figur 6 stellt die erfindungsgemässe Dosiervorrichtung für die Verwendung mit einer
Kartusche und gekoppelt an eine solche dar.
Figur 7 zeigt im Längsschnitt ein Innenteil mit zwei parallel zur Längsachse angeordneten
Ausgängen.
Figur 8 zeigt im Längsschnitt ein Innenteil mit zwei in einem Winkel zur Längsachse
angeordneten Ausgängen.
Figur 9 zeigt im Längsschnitt ein Innenteil mit mehreren Ausgängen, die innerhalb
einer "Lochplatte" angeordnet sind.
[0006] Die erfindungsgemässe Dosiervorrichtung umfasst mindestens einen ersten Kanal 1 für
eine erst Komponente und mindestens einen zweiten Kanal 2 für eine zweite Komponente,
wobei der erste Kanal 1 und der zweite Kanal 2 in einem Eingangsbereich kommunizieren
und wobei entweder der mindestens eine erste Kanal oder der mindestens eine zweite
Kanal im Eingangsbereich mit einem Kolbenmittel 3 verschlossen ist und wobei der mindestens
eine erste Kanal 1 und der mindestens eine zweite Kanal 2 in einem Ausgangsbereich
kommunizieren, derart, dass ein Druck im Eingangsbereich ein Zusammenführen der mindestens
einen ersten Komponente mit der mindestens einen zweiten Komponente im Ausgangsbereich
bewirkt.
[0007] Diese erfindungsgemässe Dosiervorrichtung kann als Teil einer ganzen Applikationsvorrichtung
für das Zusammenführen zweier oder mehrerer Komponenten eingesetzt werden. Eine solche
Applikationsvorrichtung umfasst eine Ausdruckpresse, eine erfindungsgemässe Dosiervorrichtung
mit mindestens einer integrierten Komponente (im mit Kolbenmittel verschlossenen Kanal
1 oder 2), gegebenenfalls einem Statikmischer und einer Applikationsdüse. Diese Applikationsvorrichtung
kann für das ebenfalls erfindungsgemässe Applikationsverfahren resp. Verfahren zum
Zusammenführen von Komponenten, insbesondere zum dosierten Zusammenfügen zweier Komponenten,
verwendet werden.
[0008] Die vorliegende Erfindung hatte in einem weiteren Aspekt auch zum Ziel, bei der Realisierung
der erfinderischen Applikationsvorrichtung auf möglichst viele auf dem Markt erhältliche
Elemente zurückgreifen zu können.
[0009] Die erfindungsgemässe Dosiervorrichtung eignet sich insbesondere für Schlauchbeutel
als Vorratsbehälter für die eine Komponente, die Hauptkomponente, weil hier das beste
Kosten-Nutzen-Verhältnis verbunden mit optimaler Öko-Bilanz erzielt werden kann. Sie
ist aber auch auf andere Gebinde, wie z.B. Kartuschen, anwendbar.
[0010] Die erfindungsgemässe Dosiervorrichtung besteht aus mindestens zwei Kanälen 1 und
2, die in ihrem Eingangsbereich und in ihrem Ausgangsbereich kommunizieren und von
welchen der eine durch ein Kolbenmittel 3, z.B. einen Stempel, derart verschlossen
ist, dass bei Druckausübung auf eine erste Komponente, eine Hauptkomponente, das Kolbenmittel
3 in Richtung Ausgangsbereich verschoben wird, wodurch, infolge der Volumenverringerung,
eine zweite Komponente, die sich in dem durch das Kolbenmittel 3 einseitig verschlossenen
Kanal befindet, im Ausgangsbereich ausgestossen und der ersten Komponente zugeführt
wird. Eine solche Dosiervorrichtung mit einem durch ein Kolbenmittel verschlossenen,
innerhalb eines ersten Kanals angeordneten zweiten Kanal ist in Figur 1 dargestellt,
eine Dosiervorrichtung mit einem durch ein Kolbenmittel verschlossenem ersten resp.
äusseren Kanal in Figur 2. Eine Ausführungsform mit einem innerhalb des ersten Kanals
gelegenen, mit Kolbenmittel verschlossenen zweiten Kanal ist bevorzugt.
[0011] Es ist selbstverständlich möglich, die erfindungsgemässe Vorrichtung auch für die
Zudosierung von mehr als einer Beimischkomponente zu konzipieren, indem mehr als zwei
Kanäle vorgesehen sind, die mit einem Kolbenmittel verschlossen sind und die sowohl
im Eintrittsbereich als auch im Austrittsbereich kommunizieren.
[0012] Die mindestens zwei Kanäle, insbesondere aber derjenige für die Zugabe der Beimischkomponente,
können im Austrittsbereich mehr als einen Ausgang 6 aufweisen. Dies ist insbesondere
vorteilhaft für die raschere Verteilung mindestens einer Beimischkomponente in einer
Hauptkomponente, resp. die raschere Homogenisierung der mindestens zwei Komponenten.
Ferner lassen sich durch die Ausgestaltung mindestens eines Kanals mit einem oder
mehreren Ausgängen sowie die Ausgestaltung dieser Ausgänge selbst Viskositätsunterschiede
besser auffangen, was für die genaue Dosierung vorteilhaft ist.
[0013] Die mindestens zwei Kanäle können als ein Teil gefertigt oder aus mehreren Teilen
aufgebaut sein. Bei einem Aufbau aus mehreren Teilen kann z.B. auf ein einen ersten
Kanal bildendes Teil, auch als Aussenteil 4 bezeichnet, zurückgegriffen werden, das
bereits bekannt und im Handel erhältlich ist, nämlich Kunststoffteile, die für das
Befestigen an Schlauchbeuteln und gegebenenfalls an einem Statikmischer vorgesehen
sind. Diese Teile können zusammen mit einem oder mehreren Einsätzen oder Innenteilen
5, die ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind, zu erfindungsgemässen
Dosiereinrichtungen zusammengebaut werden.
[0014] Solche Einsätze 5 können einen oder mehrere Kanäle bilden, die je nach Bedarf mit
Kolbenmitteln 3 verschliessbar sind. Selbstverständlich ist es auch möglich mehrere
aufeinander abgestimmte Einsätze vorzusehen. Solche mehrere aufeinander abgestimmte
Einsätze resp. Innenteile können gleichzeitig die Funktion eines Aussenteils 4 und
eines Innenteils 5 übernehmen, nämlich dadurch, dass sie einem anderen Aussenteil
gegenüber ein Innenteil darstellen, einem weiteren Innenteil gegenüber aber ein Aussenteil,
z.B. bei konzentrischer Anordnung mehrerer Kanäle.
[0015] Die Einsätze 5 sind vorzugsweise von einfacher Geometrie und bevorzugt, wie das Aussenteil
4, aus Kunststoff kostengünstig fertigbar. Ein Innenteil 5, welches in das Aussenteil
4 einsetzbar ist, verjüngt sich vorzugsweise im Ausgangsbereich zu mindestens einem
dünnen Ausgang 6, aus dem die Beimischkomponente austritt (siehe Figur 1). Die Beimischkomponente
befindet sich bei dieser Ausführungsart in einem vorzugsweise zylinderförmigen Hohlraum,
welcher durch mehrere, in der beispielhaften Ausführungsform gemäss Figur 3 und 4
drei, symmetrisch angeordnete, vorzugsweise strömungsoptimierte oder der zu erzielenden
Strömung angepasste Rippen 7 in der Mitte der Dosiervorrichtung resp. des Aussenteils
4 festgehalten wird. Die Höhe des zylinderförmigen Reservoirs für die Beimischkomponente
sollte vorzugsweise nicht allzu gross sein, weil sonst beim Aufsetzen der neuen Dosiervorrichtung
auf das Ende des geöffneten Schlauchbeutels zuviel von der Hauptkomponente 10 verdrängt
würde, was zu unangenehmen Verschmutzungen des Applikationsgerätes führen würde. Eine
gute Höhe des aus strömungstechnischen Gründen vorzugsweise zylindrischen Reservoirs
liegt im Bereich 1 bis 5 cm.
[0016] In einer anderen Ausführungsform (siehe Figur 2) ist die Anordnung des Kolbenmittels
umgekehrt, d.h. die Hauptkomponente fliesst zentrisch durch Kanal 2 der Dosiervorrichtung,
und die Beimischkomponente in Kanal 1 wird durch einen den Kanal 1 verschliessenden
runden Kolben gegen den Ausgangsbereich und damit zur Hauptkomponente gepresst. Es
wurde aber gefunden, dass das Reservoir für die Beimischkomponente vorzugsweise ein
Kanal 2 ist, der, sowohl aus konstruktiven als auch aus strömungstechnischen Gründen,
innerhalb des Kanals 1, speziell bevorzugt in der Mitte der Dosiervorrichtung angeordnet
ist. Innenteil(e) und Aussenteil sind so gestaltet, dass sie vorstehende Bereiche
und/oder Aussparungen zur Befestigung aneinander aufweist, wobei die vorstehenden
Bereiche des einen Teils in Aussparungen oder auf Schultern des anderen Teils zu liegen
kommen, derart, dass formschlüssiges Ineinandergreifen gewährleistet ist (siehe Figuren
1-4).
[0017] Figur 5 zeigt die Verwendung der erfindungsgemässen Dosiervorrichtung für einen Schlauchbeutel
10, mit dem Durchmesser einer Kartusche, als Reservoir für die üblicherweise pastös/zähflüssige
Hauptkomponente, die durch Kanal 1 fliesst. Der Schlauchbeutel 10 wird durch das Rohr
11 der Ausdruckpresse, wie z.B. einer Handpistole, aufgenommen und mit einem Verschluss
13, insbesondere einem Schraubverschluss, im Rohr 11 festgehalten, wobei ein Aussenteil
4, insbesondere aus Kunststoff, auf das geöffnete Ende des Schlauchbeutels aufgesteckt
wird. Neben neu gestalteten Aussenteilen 4 können auch bekannte Teile mit entsprechenden
Einsätzen verwendet werden. Solche erhältlichen Teile sind aufgrund ihrer guten Verfügbarkeit
bevorzugt. Das Rohr 11 der Ausdruckpresse ist mit einem Kolben oder Stempel 12 versehen.
Mit dem Stempel 12 wird die Hauptkomponente durch die erfindungsgemässe Dosiervorrichtung
(siehe Figuren 1, 3 und 4), den Statikmischer 8 und die Applikationsdüse 9 ausgepresst.
[0018] Bei der Applikation fliesst die aktiv geförderte Hauptkomponente einerseits um die
Rippen 7 ausserhalb des Reservoirs für die Beimischkomponente, d.h. Kanal 2, herum
und andererseits übt sie einen Druck auf den kolbenartigen Deckel 3 des Reservoirs
der Beimischkomponente derart aus, dass dieser Deckel 3 nach vorne Richtung Ausgang
6 gedrückt wird. Dies bewirkt ein simultanes Auspressen der Hauptkomponente und der
Beimischkomponente aus ihrem Reservoir, wobei die Beimischkomponente bei ihrem Austritt
aus dem Innenteil 5 der erfindungsgemässen Dosiervorrichtung direkt in den Strom der
Hauptkomponente gelangt. Durch einen gegebenenfalls vorne auf das Aussenteil 4 der
erfindungsgemässen Dosiervorrichtung geschraubten Statikmischer 8 können die beiden
Komponenten vermischt werden.
[0019] Je nach Anwendung kann es vorteilhaft sein, mindestens einen der Kanäle, insbesondere
jenen für die Zumischung der Beimischkomponente, mit mehr als einem Ausgang 6 zu gestalten.
Dies führt zu einer Aufteilung des Stromes am Zugabeort und gestattet raschere Vermischung
der Komponenten und mehr Freiheitsgrade für die Steuerung der Zudosierung. Ferner
kann man durch die Zugabe der Beimischkomponente in einem geteilten Strom die Länge
des statischen Mischers um einige Mischelemente verkürzen, was den Staudruck vermindert
und damit die Verarbeitung höherviskoser Pasten ohne Erwärmung derselben erlaubt.
[0020] Die Ausgestaltung des mindestens einen Kanals mit mehr als einem Ausgang kann durch
entsprechende Ausgestaltung der Dosiervorrichtung oder eines Innenteils derselben
erfolgen oder - bei Ausgestaltung der Dosiervorrichtung resp. des Innenteils mit einer
grösseren als der gewünschten Anzahl Ausgängen - durch einen die Anzahl der Ausgänge
vermindernden Einsatz.
[0021] Ein Kanal mit mehreren Ausgängen kann im Ausgangsbereich unterschiedlich gestaltet
werden. Er kann sich beispielsweise in verschiedene dünnere Kanäle (Teilkanäle) aufteilen,
die in bezug auf ihren Durchmesser (konstant oder verjüngend) und ihre Länge auf die
jeweilige Pastenkombination abgestimmt sein können (siehe Figuren 7 und 8). Beim Übergang
von einem Ausgang auf mehrere Ausgänge kann gegebenenfalls die Länge jedes einzelnen
Teilkanals, der zu einem der Ausgänge 6 führt gegenüber der Verjüngung des zu einem
einzelnen Ausgang 6 führenden Kanals verkürzt werden. Die verschiedenen Teilkanäle
können zudem entweder parallel zu einer Mittelachse der Dosiervorrichtung (siehe Figur
7) oder in einem Winkel zu einer solchen Achse angeordnet sein (siehe Figur 8).
[0022] Es ist selbstverständlich auch möglich, einen Kanal ausgangseitig durch Anbringen
einer Lochplatte resp. eines Siebes mit mehreren Ausgängen zu versehen, wobei der
Kanal vor der Lochplatte einen konstanten oder sich zumindest teilweise verjüngenden
Durchmesser aufweisen kann.
[0023] Die erfindungsgemässe Dosiervorrichtung ist strömungstechnisch so gestaltet, dass
möglichst geringe Strömungswiderstände auftreten, was auch das Dosieren und Vermischen
von pastös/zähflüssigen Medien ermöglicht und das früher (für den in EP 0 749 530
beschriebenen Dosieraufsatz) zur Viskositätserniedrigung notwendige Vorwärmen wegfallen
oder zumindest reduzieren lässt. Von Vorteil für ein einwandfreies Dosieren und Vermischen
ist es, wenn die beiden zu vermischenden Komponenten von ähnlicher Viskosität sind.
Wenn aus technischen Gründen unterschiedliche Viskositäten von Hauptkomponente und
Beimischkomponente notwendig sind, kann die Dosierung der innen liegenden Komponente,
üblicherweise der Beimischkomponente, über den Durchmesser, die Länge resp. die Anzahl
Teilkanäle des zum Ausgang oder den Ausgängen 6 führenden ausgangsbereichseitigen
Kanalteils 14 gesteuert werden.
[0024] Ein wesentlicher Vorteil ist die Möglichkeit, die erfindungsgemässe Dosiervorrichtung
auf Funktionstauglichkeit sowie auf Fliessfähigkeit der Beimischkomponente vor dem
eigentlichen Gebrauch leicht zu überprüfen. Die Funktionskontrolle wird z.B. durch
Drücken mit dem Daumen auf den Kolben 3 bewerkstelligt.
[0025] Da das erfindungsgemässe Dosiersystem vorzugsweise auf einem marktgängigen Aussenteil
4 aufbaut, hat der Anwender zudem die Option zu entscheiden, ob z.B. eine einkomponentige
feuchtigkeitshärtende Polyurethanmasse mit dem erfindungsgemässen Innenteil 5 mit
mindestens einer integrierten Komponente, z.B. einer integrierten Härterpaste, welche
eine mit Isocyanatgruppen reaktive Komponente, wie z.B. Wasser oder Amine enthält,
verarbeitet werden soll oder nicht. Mit andern Worten: der Anwender kann je nach Anwendung
die Härtungsgeschwindigkeit bestimmen. Diese Multifunktionalität, gepaart mit konstruktiver
Einfachheit, macht das erfindungsgemässe System bedienerfreundlich und wesentlich
wettbewerbsfähiger als bisherige Systeme.
[0026] Überraschend an der erfindungsgemässen Dosiervorrichtung ist die genaue Dosierung
der Beimischkomponente, welche auch bei Viskositätsschwankungen der Hauptkomponente
wenig beeinflusst wird.
[0027] Wird ein eine Bemischkomponente enthaltendes Innenteil zur Lagerung vorgesehen, so
kann es angezeigt sein, den Ausgang oder die Ausgänge "entfernbar" zu verschliessen,
beispielsweise mittels einer abziehbaren Folie.
[0028] Das Mischungsverhältnis lässt sich durch Änderung der Konstruktionsgeometrie bzw.
die Abstimmung der Querschnitte stufenlos einstellen. Für einen Schlauchbeutel (siehe
Figur 5) mit einem Durchmesser von ca. 5 cm kann sich das Mischungsverhältnis für
eine feuchtigkeitshärtende Paste zwischen ca. 80:20 bis gegen 100:0 bewegen und ist
bevorzugt zwischen 99:1 und 95:5.
[0029] Ausserdem kann die erfindungsgemässe Dosiervorrichtung auch in Kombination mit einer
Kartusche 15 verwendet werden, sofern ein geeigneter Adaptor 16 verwendet wird (siehe
Figur 6). Jedoch erhöht die Kartuschendüse den Strömungswiderstandes und ist für die
Verarbeitung von hochviskosen Massen nicht von Vorteil.
[0030] Die Erfindung wurde oben anhand der Abbildungen 1 bis 8 näher erläutert. Diese sollen
die Erfindung weiter veranschaulichen den Umfang der Erfindung aber in keiner Weise
beschränken.
1. Dosiervorrichtung mit mindestens einem ersten Kanal (1) für eine erste Komponente
und mindestens einem zweiten Kanal (2) für eine zweite Komponente, wobei der erste
Kanal (1) und der zweite Kanal (2) in einem Eingangsbereich kommunizieren und wobei
entweder der erste Kanal (1) oder der zweite Kanal (2) im Eingangsbereich mit einem
Kolbenmittel (3) verschlossen ist und wobei der erste Kanal (1) und der zweite Kanal
(2) in einem Ausgangsbereich kommunizieren, derart, dass ein Druck im Eingangsbereich
ein Zusammenführen der ersten Komponente mit der zweiten Komponente im Ausgangsbereich
bewirkt.
2. Dosiervorrichtung gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Kanal
(1) und der zweite Kanal (2) durch mindestens zwei Teile (4, 5) gebildet werden, wobei
mindestens ein erstes Teil (4) mit mindestens einem zweiten Teil (5) den ersten Kanal
(1) bildet und das mindestens eine zweite Teil (5) mindestens den zweiten Kanal (2)
bildet und dass das zweite Teil (5) als Einsatz in das erste Teil (4) ausgestaltet
ist.
3. Dosiervorrichtung gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite
Kanal (2) im Zentrum des ersten Kanals (1) liegt.
4. Dosiervorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass
sich der erste Kanal (1) und/oder der zweite Kanal (2) im Ausgangsbereich verjüngt.
5. Dosiervorrichtung gemäss Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass sich der erste Kanal
und der zweite Kanal im Ausgangsbereich verjüngen.
6. Dosiervorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
der Ausgangsbereich des zweiten Kanals (2) vollständig innerhalb des Ausgangsbereichs
des ersten Kanals (1) liegt.
7. Dosiervorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Kanäle zylindrisch ausgebildet sind, dass der zweite Kanal innerhalb des ersten
Kanals angeordnet ist und dass der zweite Kanal durch Positioniermittel innerhalb
des ersten Kanals gehalten wird, wobei diese Positioniermittel den ersten Kanal nicht
verschliessen.
8. Dosiervorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
mindestens einer der Kanäle (1, 2) im Ausgangsbereich mehr als einen Ausgang (6) aufweist.
9. Dosiervorrichtung gemäss Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Kanal (1,
2) ausgangsseitig in mehrere zu den Ausgängen (6) führende Teilkanäle teilt.
10. Dosiervorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass
sie Mittel (13, 17) für die Befestigung an einem Reservoir (10) für eine erste Komponente
und an einem Statikmischer (8) aufweist.
11. Dosiervorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass
sie aus Kunststoff ist.
12. Dosiervorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass
der mit dem Kolbenmittel (3) verschlossene Kanal der zweite Kanal (2) ist.
13. Dosiervorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass
der mit dem Kolbenmittel verschlossene Kanal der erste Kanal (1) ist.
14. Dosiervorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass
der mit dem Kolbenmittel (3) verschlossene Kanal mit einer der Komponenten gefüllt
ist.
15. Dosiervorrichtung gemäss Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Komponente
eine Beimischkomponente ist, die einen Bestandteil, ausgewählt aus der Gruppe umfassend
Härter, Stabilisator, Verzögerer, Pigment, Katalysator oder Mischungen derselben enthält.
16. Applikationsvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Dosiervorrichtung gemäss
einem der Ansprüche 14 oder 15 und eine Ausdruckpresse umfasst.
17. Applikationsvorrichtung gemäss Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass sie zusätzlich
einen Statikmischer (8) und eine Applikationsdüse (9) umfasst.
18. Verwendung einer Dosiervorrichtung gemäss einem der Ansprüche 1 bis 15 in Kombination
mit Kleingebinden, insbesondere mit Schlauchbeuteln, die mit marktgängigen Applikationsgeräten
verarbeitbar sind.
19. Verfahren zum dosierten Zusammengeben zweier Komponenten, dadurch gekennzeichnet,
dass eine Dosiervorrichtung gemäss einem der Ansprüche 14 oder 15 mit einem Behälter
(10, 15) für die erste Komponente derart verbunden wird, dass die erste Komponente
in direktem Kontakt mit der Dosiervorrichtung steht und unter Druckanwendung auf die
erste Komponente durch den einen Kanal der Dosiervorrichtung strömt, der nicht mit
einem Kolbenmittel (3) verschlossen ist, wobei diese erste Komponente gleichzeitig
Druck auf das Kolbenmittel (3) ausübt, das den anderen Kanal verschliesst, derart,
dass das Kolbenmittel in Richtung des Ausgangsbereichs verschoben wird, wobei Beimischkomponente
durch den Ausgang ausgepresst und mit der ersten Komponente zugeführt wird.
20. Einsatz (5), dadurch gekennzeichnet, dass er zusammen mit einem Aussenteil (4) und
einem Kolbenmittel (3) eine Dosiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15 ergibt.
21. Einsatz (5)gemäss Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kanal (2) mit einer
Beimischkomponente gefüllt ist und dass dieser Kanal einseitig mit einem Kolbenmittel
(3) verschlossen ist.