[0001] Die Erfindung betrifft eine Zusatzeinrichtung für Krananlagen, insbesondere für Brückenkrananlagen,
um Lasten, deren Schwerpunkt außerhalb der senkrechten Hakenkennlinie liegen, ohne
Schrägzug sicher zu transportieren.
[0002] Zum Transport schwerer Lasten werden bekanntlich Krananlagen, sowohl Zweiträger-
als auch Einträgerbrückenkrane mit einer Laufkatze eingesetzt.
Der Transport von Lasten, deren Schwerpunkt sich lotrecht unter dem Lasthaken befindet,
ist unproblematisch.
Für den Transport von Lasten jedoch, deren Schwerpunkt außerhalb der Hakenkennlinie
liegt, sind aufwendige Seitenversätze erforderlich.
[0003] So ist nach der DE 27 03 643 und nach

Hebezeuge und Fördermittel", Fachzeitschrift für rationelle Fördertechnik und Logistik,
Verlag Technik GmbH, Jahrgang 37, Heft 7,8/97 Seite 312 und 313 ein Seitenversatz
durch auskragende Profile bekannt, die ausfahrbar sind. Durch die Ausfahrbarkeit der
Profile wird die Last erreicht. Nachteilig hierbei ist, der hohe technische Aufwand
und die starken Veränderungen an der Krananlage.
Bekannt ist weiterhin der Seitenversatz durch Traversen (DE 22 28 854). Ausgleichstraversen
bestehen aus einem Hebelsystem mit dem dazugehörigen Ausgleichsgewicht. Das Ausgleichsgewicht
wird in seiner Schwerpunktlage entsprechend der zu hebenden Last verschoben. Diese
Ausgleichstraversen sind schwer, unhandlich und je nach der zu transportierenden Last
groß in ihrer geometrischen Form. Oftmals sind Zusatzeinrichtungen zum Abstellen der
Ausgleichstraversen notwendig, um sie gegen Umkippen zu sichern.
[0004] Auch ist der Seitenversatz durch Anschlagetechniken zwischen Kranhaken und Last mittels
veränderlichem Anschlagseil bekannt (DE 22 14 379;

Seiltriebe", Fachzeitschrift Jahrgang 32, Heft 10/92, Seite 478).
Der Nachteil liegt in der komplizierten Hebel- und Seilgestaltung und in der unhandlichen
Bedienung.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Zusatzeinrichtung für Krananlagen, insbesondere
Brückenkrananlagen, zu schaffen, mit der bei geringem Aufwand Lasten transportiert
werden können, deren Schwerpunkte außerhalb der Hakenkennlinie liegen.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß an der verbindenden Konstruktion
der Laufkatze außermittig und innerhalb der Kranbahnbrückenträger eine Tragöse angeordnet
ist, worin ein separates Seil eingehängt ist, dessen anderes Ende über eine Tragöse
in den Lasthaken der Seilwinde eingehängt ist, wobei sich in der Seilschlaufe ein
Seilkloben mit Lasthaken befindet.
Der Durchmesser des Seilklobens ist bestimmend für den Abstand zwischen Tragseil und
den lotrechten Hakenkennlinien.
Bei größeren Abständen zwischen den lotrechten Hakenkennlinien wird ein Rollengestell
mit Lasthaken verwendet.
Die lotrechten Abstände der Hakenkennlinien werden vom Durchmesser des Seilklobens
oder den Rollenabständen des Rollengestells bestimmt. Daraus ergibt sich der Abstand
der Seilwinde zur Lastöse.
[0007] Vorteil der Erfindung ist es, daß ohne größeren Aufwand Lasten transportiert werden
können, deren Schwerpunkte außerhalb der Hakenkennlinie liegen, ohne die lotrechte
Hakenkennlinie des Haupthubes zu verlassen.
[0008] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
Es zeigen
- Figur 1:
- einen Zweiträgerbrückenkran mit erfindungsgemäßer Zusatzeinrichtung
- Figur 2:
- die erfindungsgemäße Zusatzeinrichtung
[0009] Eine Zweiträgerbrückenkrananlage besteht aus zwei Kranbahnen mit Schienen 1, worauf
die Kranbrücke 2 mit zwei Kopfträgern auf Laufrädern 4 läuft. Die zwei Kranbrücken
2, auf denen Schienen 5 aufgebracht sind, überbrücken die beiden Kranbahnen 1. Auf
den Schienen der Kranbrücke 2 läuft die Laufkatze 6. Sie stützt sich auf den beiden
Schienen 5 der Kopfträger 2. An der Laufkatze ist eine Seilwinde 7 installiert, auf
der sich das Seil 8 auf- und abwickelt. Dieses Seil ist je nach Tragfähigkeit des
Kranes ein- oder mehrmals geschert. Es besteht somit aus zwei oder mehreren tragenden
Seilsträngen. In dem Seil 8 hängt ein Seilkloben 9 mit einem Lasthaken 10. In den
Lasthaken 10 wird ein Anschlagmittel 11, ein Seilgehänge drei- oder viersträngig je
nach der Zahl der Anschlagösen, in die Last 12 gehängt. Darunter liegende Lasten mit
ihrem Schwerpunkt in der lotrechten Hakenlinie 13 können jetzt aufgenommen werden.
Lasten mit Schwerpunkten außerhalb der lotrechten Hakenlinie können und dürfen nicht
aufgenommen werden.
[0010] Die erfindungsgemäße Zusatzeinrichtung besteht aus einer an der verbindenden Konstruktion
der Laufkatze 6 außermittig, aber innerhalb der Kranbahnbrückenträger 2, angeordneten
Tragöse 14, in die ein separates Seil 15 mittels Lasthaken 16 eingehängt ist, dessen
anderes Ende mittels einer Tragöse 17 in den Lasthaken 10 des Seilklobens 9 der Seilwinde
7 eingehängt ist. In der Seilschlaufe 15 befindet sich ein Seilkloben 18 mit einem
Lasthaken 19, der das Seilgehänge 11 der Last 12 aufnimmt.
Durch den Versatz der angebrachten Tragöse 14 wird ein außermittiges Aufnehmen von
Lasten möglich, ohne die lotrechte Hakenlinie des Haupthubes 13 zu verlassen. Hierbei
ist der Durchmesser des Seilklobens 18 bestimmend für den Abstand zwischen Tragöse
14 und der lotrechten Hakenkennlinie. Bei größeren Abständen zwischen den lotrechten
Hakenkennlinien 13 und 20 wird ein Rollengestell 22 mit Lasthaken verwendet.
Die lotrechten Abstände der Hakenkennlinien werden vom Durchmesser des Seilklobens
18 oder den Rollenabständen des Rollengestells 22 bestimmt. Hieraus wird der Abstand
der Seilwinde 7 zur Lastöse 14 festgelegt.
Der Seilkloben 9 ist im oberen Zweidrittelbereich der Hubhöhe fixiert. Der Abstand
mit der lotrechten Hakenlinie 20, der Zusatzeinrichtung und der lotrechten Hakenlinie
13 des Haupthubes stellt den Versatz 21 dar.
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen für die Patentanmeldung
Zusatzeinrichtung für Krananlagen"
[0011]
- 1
- Kranbahn mit Schiene
- 2
- Kranbrücke mit Kopfträger
- 3
- Kopfträger der Laufkatze
- 4
- Laufräder
- 5
- Schienen
- 6
- Laufkatze
- 7
- Seilwinde
- 8
- Seil
- 9
- Seilkloben
- 10
- Lasthaken/ Kranhaken
- 11
- Anschlagmittel/Seilgehänge
- 12
- Betonplatte
- 13
- Lotrechte Hakenlinie
- 14
- Tragöse
- 15
- Separates Seil/Tragmittel
- 16
- Lasthaken
- 17
- Tragöse
- 18
- Seilkloben
- 19
- Lasthaken
- 20
- Lotrechte Hakenlinie der Zusatzeinrichtung
- 21
- Versatz
- 22
- Rollengestell
1. Zusatzeinrichtung für Krananlagen, insbesondere für Brückenkrananlagen, zum Transport
von Lasten mit außerhalb der Hakenkennlinie liegendem Schwerpunkt,
dadurch gekennzeichnet, daß
an der Laufkatze (6) außermittig, aber innerhalb der Kranbahnbrückenträger (2) eine
Tragöse (14) angeordnet ist, die ein Zusatzseil (15) aufnimmt, dessen anderes Ende
mit der Seilwinde (7), über einen in der Seilschlaufe angeordneten Seilkloben (18)
mit Lasthaken (19), verbunden ist.
2. Zusatzeinrichtung nach dem Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Durchmesser des Seilklobens (18) bestimmend für den Abstand zwischen der Tragöse
(14) und lotrechten Hakenkennlinien (13) und (20) ist.
3. Zusatzeinrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Rollengestell (22) mit Lasthaken bei größeren Abständen zwischen den lotrechten
Hakenkennlinien (13) und (20) angebracht ist.
4. Zusatzeinrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die lotrechten Abstände der Hakenkennlinien (13) und (20) abhängig vom Durchmesser
des Seilklobens (18) oder von den Rollenabständen des Rollengestells (22) sind.