[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine azidfreie, gaserzeugende Zusammensetzung,
insbesondere zur Verwendung in Sicherheitseinrichtungen für Kraftfahrzeuge.
[0002] Gaserzeugende Zusammensetzungen, die in Sicherheitseinrichtungen für Kraftfahrzeuge
verwendet werden, bestehen meist aus einem Brennstoff auf der Grundlage von Natriumazid
sowie einem Oxidationsmittel. Aufgrund der Toxizität von Natriumazid wurde aber schon
frühzeitig damit begonnen, nach Alternativen zu den azid-haltigen gaserzeugenden Gemischen
zu suchen.
[0003] Die US-A-5 608 183 beschreibt ein gaserzeugendes Gemisch, welches zwischen etwa 30
und 85 Gew.-% eines Brennstoffs und zwischen etwa 15 und etwa 70 Gew.-% eines Oxidationsmittels
enthält. Wenigstens 60 Gew.-% des Brennstoffs bestehen aus dem Nitrat eines sauren
Polyamins oder eines C
2-C
3-Alkyldiamins, wie beispielsweise den Nitraten von Harnstoff, Guanidin, Aminoguanidin,
Diaminoguanidin, Semicarbazid, Äthylendiamin, 1,3-Propandiamin oder 1,2-Propandiamin,
oder deren Mischungen. Das Oxidationsmittel umfaßt wenigstens 60 Gew.-% basisches
Kupfernitrat und/oder Kobalttriamintrinitrat. Die Verarbeitung des Gemischs erfolgt
in einem Naßprozess.
[0004] Das aus der US-A-5 608 183 bekannte gaserzeugende Gemisch weist allerdings eine unzureichende
Anzündwilligkeit sowie eine zu niedrige Abbrandgeschwindigkeit auf. Aufgrund des hohen
Anteils an basischem Kupfernitrat ist zudem ein erhöhter Anteil an toxischen Gasen
im freigesetzten Gasgemisch feststellbar. Die Verarbeitung des Gemischs in einem Naßprozess
erfordert zusätzliche Trocknungsstufen und ist daher kostenintensiv.
[0005] Das deutsche Gebrauchsmuster Nr. 298 06 504 stellt eine gaserzeugende Zusammensetzung
bereit, die ein aus mindestens zwei Komponenten bestehendes Brennstoffgemisch in einem
Anteil von 20 bis 60 Gew.-% und ein aus mindestens drei Komponenten bestehendes Oxidatorgemisch
in einem Anteil von 40 bis 80 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtzusammensetzung,
umfaßt. Das Brennstoffgemisch der bekannten Zusammensetzung ist aus 5 bis 95 Gew.-%
einer Guanidinverbindung, 5 bis 95 Gew.-% einer heterozyklischen organischen Säure,
beispielsweise Cyanursäure, sowie 0 bis 20 Gew.-% weiteren Brennstoffen zusammengesetzt.
Das Oxidatorgemisch der bekannten Zusammensetzung besteht aus einem oder mehreren
Übergangsmetalloxiden in einem Anteil von 20 bis 70 Gew.-% sowie 10 bis 50 Gew.-%
basischem Kupfernitrat und 2 bis 30 Gew.-% Metallchlorat, Metallperchlorat, Ammoniumperchlorat,
Alkalinitrat, Erdalkalinitrat oder deren Mischungen.
[0006] Die Verwendung eines zusätzlichen Brennstoffs, wie beispielsweise Cyanursäure, in
einem Anteil von mehr als 5% hat jedoch eine deutlich verringerte Abbrandgeschwindigkeit
der Zusammensetzung zur Folge. Die Zusammensetzung ist daher für den Einsatz in Gasgeneratoren
für die Fahrerseite ungeeignet, in denen wegen der kürzeren Distanz zwischen dem Fahrzeuginsassen
und den Fahrzeugeinbauten hohe Abbrandgeschwindigkeiten bevorzugt werden. Da die zusätzlich
verwendeten Brennstoffe eine niedrigere Sauerstoffbilanz als Guanidinnitrat aufweisen,
muß außerdem ein höherer Anteil an Oxidator zur Ausbilanzierung des Gemisches und
zum Erzielen einer optimal reduzierten Schadgasemission verwendet werden. Der höhere
Oxidatoranteil führt aber zu einem erhöhten Feststoffanteil im Gasgemisch und damit
zu einem erhöhten Partikelausstoß.
[0007] Es besteht daher weiterhin ein Bedarf an verbesserten azidfreien. gaserzeugenden
Zusammensetzungen zur Verwendung in Sicherheitseinrichtungen für Kraftfahrzeuge, mit
denen eine hohe Abbrandgeschwindigkeit bei gleichzeitig niedrigem Partikelausstoß
erzielt werden kann.
[0008] Die vorliegende Erfindung stellt eine derartige Zusammensetzung bereit, die einen
aus einer oder mehreren Komponenten bestehenden Brennstoff in einem Anteil von 20
bis 60 Gew.-% und ein aus mindestens drei Komponenten bestehendes Oxidatorgemisch
in einem Anteil von 40 bis 80 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtzusammensetzung,
umfaßt. Die Zusammensetzung ist dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff aus einer
Guanidinverbindung in einem Anteil von mindestens 95 Gew.-% und einer weiteren Brennstoffkomponente
in einem Anteil von 0 bis weniger als 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf den Brennstoff,
besteht. Ferner besteht das Oxidatorgemisch aus einem oder mehreren Übergangsmetalloxiden
in einem Anteil von 20 bis 80 Gew.-%, basischem Kupfernitrat in einem Anteil von 0
bis 50 Gew.-%, Metallchlorat, Metallperchlorat, Ammoniumperchlorat oder deren Mischungen
in einem Anteil von 1 bis 15 Gew.-% und Alkalinitrat, Erdalkalinitrat oder deren Mischungen
in einem Anteil von 1 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Oxidatorgemisch.
[0009] Als Guanidinverbindung werden bevorzugt Guanidincarbonat, Guanidinnitrat, Guanidinperchlorat,
Aminoguanidinnitrat, Diaminoguanidinnitrat, Triaminoguanidinnitrat, Nitroguanidin
oder deren Mischungen verwendet.
[0010] Die weitere Brennstoffkomponente ist bevorzugt eine organische Verbindung, die eine
Sauerstoffbilanz von mehr als -90 % aufweist. Besonders bevorzugt werden als weitere
Brennstoffkomponente Cyanursäure, Harnstoff, Oxamid, Urazol, Alloxan, Alloxantin und
Parabansäure oder deren Mischungen eingesetzt.
[0011] Unter der "Sauerstoffbilanz" ist diejenige Sauerstoffmenge in Gewichtsprozent zu
verstehen, die bei vollständiger Umsetzung einer Verbindung oder eines Gemischs zu
CO
2, H
2O, Al
2O
3, B
2O
3, etc. frei wird (O
2-Überbilanzierung). Reicht der vorhandene Sauerstoff hierzu nicht aus, so wird die
zum vollständigen Umsatz notwendige Fehlmenge mit negativen Vorzeichen angegeben (O
2-Unterbilanzierung).
[0012] Das als Bestandteil des Oxidatorgemischs vorhandene Übergangsmetalloxid kann aus
der aus Cr
2O
3, MnO
2, Fe
2O
3, Fe
3O
4, CuO, Cu
2O oder deren Mischungen bestehenden Gruppe ausgewählt sein.
[0013] Das Oxidatorgemisch enthält bevorzugt eine Mischung aus Fe
2O
3 und CuO, neben den weiteren Komponenten des Oxidatorgemisches. Das Fe
2O
3 ist bevorzugt in einem Anteil von wenigstens 4 Gew.-%, besonders bevorzugt in einem
Anteil von wenigstens 9%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, enthalten. Durch
die gleichzeitige Verwendung von Fe
2O
3 und CuO kann eine weitere Reduzierung des Anteils toxischer Gase in den Verbrennungsprodukten
erreicht werden.
[0014] Die Zusammensetzung kann ferner übliche Verarbeitungshilfen in einem Anteil von bis
zu 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, enthalten, wobei die Verarbeitungshilfen
bevorzugt aus der aus den Rieselhilfen, Preßhilfsmitteln und/oder Gleitmitteln bestehenden
Gruppe ausgewählt sind.
[0015] Eine bevorzugte erfindungsgemäße Zusammensetzung besteht aus 30 bis 60 Gew.-% Guanidinnitrat,
0 bis 3,15 Gew.-% Cyanursäure, 15 bis 30 Gew.-% CuO, 15 bis 30 Gew.-% basischem Kupfernitrat,
1 bis 5 Gew.-% Ammoniumperchlorat und 1 bis 5 Gew.-% Alkali- und/oder Erdalkalimetallnitrat,
jeweils bezogen auf die Gesamtzusammensetzung. Bevorzugt kann ein Teil des CuO durch
Fe
2O
3 ersetzt sein.
[0016] Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen zeichnen sich gegenüber den bisher bekannten
Gemischen durch ein verbessertes Abbrandverhalten, und insbesondere durch einen äußerst
niedrigen Partikelausstoß in Kombination mit einer hohen Abbrandgeschwindigkeit, aus.
Sie sind damit besonders geeignet für die Verwendung in Fahrerairbagsystemen. Das
verbesserte Abbrandverhalten der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen wird durch die
Verwendung von mindestens einer organischen Verbindung aus der Gruppe der Guanidinverbindungen
als Brennstoff begünstigt. Besonders bevorzugt ist der Einsatz von Guanidinnitrat
wegen seiner günstigen Sauerstoffbilanz von - 26,2%. Im Vergleich mit anderen organischen
Verbindungen oder deren Gemischen mit Guanidinnitrat wird somit zur Ausbilanzierung
des Gemischs weniger Oxidator benötigt. Durch diese Maßnahme wird daher bereits ein
geringerer Partikelausstoß erreicht.
[0017] Bekannt ist, daß der Zusatz von weiteren Brennstoffkomponenten, wie beispielsweise
Cyanursäure, zu den Guanidinverbindungen einen günstigen Einfluß auf die Kohlenmonoxid-
und NO
x-Anteile im freigesetzten Heißgas ausübt. Überraschenderweise wurde jedoch gefunden,
daß der Anteil an weiteren Brennstoffkomponenten unterhalb von 5 Gew.-%, bezogen auf
die Gesamtmenge an Brennstoff, gehalten werden muß, um die Abbrandgeschwindigkeit
ausreichend hoch zu halten und gleichzeitig den Partikelausstoß zu minimieren. Höhere
Anteile an weiteren Brennstoffkomponenten haben eine unzulässige Verringerung der
Abbrandgeschwindigkeit und Erhöhung der emittierten Partikelmenge zur Folge. Je nach
den an die gaserzeugende Zusammensetzung gestellten Anforderungen kann auf den Zusatz
der weiteren Brennstoffkomponente auch ganz verzichtet werden.
[0018] Der Anteil an basischem Kupfernitrat im Oxidatorgemisch sollte auf jeden Fall höchstens
50 Gew.-%, bezogen auf das Oxidatorgemisch, betragen. Neben einer hohen Abbrandgeschwindigkeit
und äußerst niedrigen Kohlenmonoxid- und NO
x-Emissionen werden so eine gute Anzündwilligkeit des Gemischs sowie eine ausgezeichnete
Rückhaltefähigkeit hinsichtlich der festen Verbrennungsrückstände erreicht. Ein höherer
Anteil an basischem Kupfernitrat ist unerwünscht, da hierdurch insbesondere die NO
x-Anteile im Gas unzulässig ansteigen würden.
[0019] Ein gemäß der Erfindung besonders bevorzugtes gaserzeugendes Gemisch besteht aus
40 bis 55 Gew.-% Guanidinnitrat, 0 bis 2,9 Gew.-% Cyanursäure, jeweils 15 bis 30 Gew.-%
Kupferoxid und basischem Kupfernitrat sowie jeweils 1 bis 5 Gew.-% Ammoniumperchlorat
und Alkali- oder Erdalkalimetallnitrat. Diese Zusammensetzung gewährleistet aufgrund
des geringen Anteils an Cyanursäure eine für Fahrerairbagsysteme ausreichende Abbrandgeschwindigkeit.
Das gleichzeitige Vorhandensein von Ammoniumperchlorat und Alkali- bzw. Erdalkalimetallnitrat
in einem molaren Verhältnis von etwa 1:1 (Alkali) bzw. 2:1 (Erdalkali) hat sich als
besonders günstig für eine weitere Reduktion des Partikelausstoßes erwiesen, da durch
diese Kombination verglichen mit Mischungen der anderen Oxidatoren, zur Erzielung
gleicher Oxidationsäquivalente, die geringsten Mengen an festen Verbrennungsrückständen
erzeugt werden. Gleichzeitig wird das Entstehen von HCl als toxischem Verbrennungsprodukt
verhindert. Der Zusatz von geringen Mengen an Ammoniumperchlorat und Metallnitrat
hat zudem einen günstigen Einfluß auf die Abbrandgeschwindigkeit.
[0020] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von besonders bevorzugten Ausführungsbeispielen
beschrieben, welche jedoch nicht einschränkend zu verstehen sind.
Ausführungsbeispiel 1
[0021] 473 g mikronisiertes Guanidinnitrat, 20 g gemahlene Cyanursäure, je 231 g Kupferoxid
und basisches Kupfernitrat sowie 26 g Ammoniumperchlorat und 19 g Natriumnitrat wurden
gemeinsam in eine Kugelmühle eingewogen, drei Stunden lang gemahlen und miteinander
vermischt. Das erhaltene Gemisch wurde ohne weitere Verarbeitungsschritte direkt zu
Tabletten verpreßt. Testversuche ergaben eine sehr gute Anzündwilligkeit bei einer
Abbrandgeschwindigkeit von 17 mm/s. Der Feststoffanteil im freigesetzten Gasgemisch
betrug 1,7%.
Ausführungsbeispiel 2
[0022] 493 g mikronisiertes Guanidinnitrat, je 231 g Kupferoxid und basisches Kupfernitrat
sowie 26 g Ammoniumperchlorat und 19 g Natriumnitrat wurden gemeinsam in eine Kugelmühle
eingewogen. Zum Ansatz wurden noch 5 g Calciumstearat zugefügt und wie im Ausführungsbeispiel
1 aufgearbeitet. Beim Beschuß der erhaltenen Tabletten ergab sich eine gute Anzündwilligkeit
und eine Abbrandgeschwindigkeit von 17 mm/s, bei einem Feststoffanteil im erzeugten
Gas von 1,8%. Der NO
x-Gehalt des erzeugten Gases, gemessen in einer 60 l-Testkanne, betrug 550 ppm.
Vergleichsbeispiel 1
[0023] 29,5 g mikronisiertes Guanidinnitrat, 12,8 g Cyanursäure, jeweils 25,65 g Kupferoxid
und basisches Kupfernitrat sowie 6,4 g Kaliumperchlorat wurden, wie im Ausführungsbeispiel
1 beschrieben, in einer Kugelmühle vermischt und zu Tabletten verpreßt. Das Gemisch
zeigte in Testversuchen eine nur mäßige Anzündwilligkeit, die Abbrandgeschwindigkeit
betrug 10 mm/s. Der Feststoffanteil im Gasgemisch betrug 3,1%. Der in einer 60 l-Testkanne
bestimmte NO
x-Gehalt lag bei 550 ppm.
Vergleichsbeispiel 2
[0024] Ein Gemisch aus 47,1 Teilen Guanidinnitrat und 52,9 Teilen basischem Kupfernitrat
wurde nach der in Beispiel 1 der US-A-5 608 183 beschriebenen Vorschrift hergestellt.
Das Gemisch zeigte eine schlechte Anzündwilligkeit und eine nur geringe Abbrandgeschwindigkeit.
Der in der Testkanne gemessene NO
x-Anteil des erzeugten Gases betrug 1300 ppm.
Ausführungsbeispiel 3
[0025] 1147 g mikronisiertes Guanidinnitrat, 612 g basisches Kupfernitrat, 316 g Kupferoxid,
242 g Eisenoxid, 103 g Ammoniumperchlorat, 75 g Natriumnitrat sowie 5 g Calciumstearat
wurden gemeinsam in eine Kugelmühle eingewogen und analog dem Ausführungsbeispiel
1 aufgearbeitet. Die Testversuche ergaben ebenfalls eine gute Anzündwilligkeit und
eine Abbrandgeschwindigkeit von ca. 15 mm/s.
[0026] Die Analyse der toxischen Komponente der Verbrennungsgase ergab, daß die Kombination
von Eisenoxid (Fe
2O
3) und Kupferoxid (CuO) als Metalloxid-Komponente im Treibmittelgemisch einen besonders
günstigen Einfluß auf die Emissionen von Kohlenmonoxid (CO) und Ammoniak (NH
3) hat.
[0027] Folgende Gasemissionen wurden beim Beschluß von Gasgeneratoren mit für die Beifahrerseite
typischen Leistungen (ca. 2,3 bar in einer 146 l Kanne) enthalten:
|
CO-Konzentration [ppm] |
NH3-Konzentration [ppm] |
Gasgenerator mit 150 g Treibstoff nach Vergleichsbeispiel 1 |
541 |
266 |
Gasgenerator mit 136 g Treibstoff nach Ausführungsbeispiel 3 |
374 |
33 |
[0028] Durch die gleichzeitige Vewendung von Fe
2O
3 und CuO als Oxidatorkomponente kann somit die Emission toxischer Gase weiter reduziert
werden.
1. Azidfreie gaserzeugende Zusammensetzung, insbesondere zur Verwendung in Sicherheitseinrichtungen
für Kraftfahrzeuge, mit einem aus einer oder mehreren Komponenten bestehenden Brennstoff
in einem Anteil von 20 bis 60 Gew.-% und einem aus mindestens drei Komponenten bestehenden
Oxidatorgemisch in einem Anteil von 40 bis 80 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtzusammensetzung,
dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff aus einer Guanidinverbindung in einem Anteil
von mindestens 95 Gew.-% und einer weiteren Brennstoffkomponente in einem Anteil von
0 bis weniger als 5 Gew.-%, jeweils bezogen auf den Brennstoff, besteht, und daß das
Oxidatorgemisch aus einem oder mehreren Übergangsmetalloxiden in einem Anteil von
20 bis 80 Gew.-%, basischem Kupfernitrat in einem Anteil von 0 bis 50 Gew.-%, Metallchlorat,
Metallperchlorat, Ammoniumperchlorat oder deren Mischungen in einem Anteil von 1 bis
15 Gew.-% und Alkalinitrat, Erdalkalinitrat oder deren Mischungen in einem Anteil
von 1 bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Oxidatorgemisch, besteht.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Guanidinverbindung
ausgewählt ist aus der aus Guanidincarbonat, Guanidinnitrat, Guanidinperchlorat, Aminoguanidinnitrat,
Diaminoguanidinnitrat, Triaminoguanidinnitrat, Nitroguanidin oder deren Mischungen
bestehenden Gruppe.
3. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
weitere Brennstoffkomponente eine organische Verbindung ist, die eine Sauerstoffbilanz
von mehr als -90 % aufweist.
4. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
weitere Brennstoffkomponente ausgewählt ist aus der aus Cyanursäure, Harnstoff, Oxamid,
Urazol, Alloxan, Alloxantin und Parabansäure oder deren Mischungen bestehenden Gruppe.
5. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Übergangsmetalloxid ausgewählt ist aus der aus Cr2O3, MnO2, Fe2O3, Fe3O4, CuO, Cu2O oder deren Mischungen bestehenden Gruppe.
6. Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, ferner gekennzeichnet durch Verarbeitungshilfen
in einem Anteil von bis zu 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, wobei
die Verarbeitungshilfen aus der aus den Rieselhilfen, Preßhilfsmitteln und/oder Gleitmitteln
bestehenden Gruppe ausgewählt sind.
7. Zusammensetzung nach Anspruch 1, bestehend aus 30 bis 60 Gew.-% Guanidinnitrat, 0
bis 3,15 Gew.-% Cyanursäure, 15 bis 30 Gew.-% CuO, 15 bis 30 Gew.-% basischem Kupfernitrat,
1 bis 5 Gew.-% Ammoniumperchlorat und 1 bis 5 Gew.-% Alkali- und/oder Erdalkalimetallnitrat,
jeweils bezogen auf die Gesamtzusammensetzung.
8. Zusammensetzung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Oxidatorgemisch gleichzeitig CuO und Fe2O3 enthält.
9. Zusammensetzung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Fe2O3 in einem Anteil von wenigstens 4 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtzusammensetzung, enthalten
ist.
10. Zusammensetzung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das CuO teilweise durch
Fe2O3 ersetzt ist.