[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Wärmebehandlung von Teilen, vorzugsweise
aus Stahl, bei dem die Teile unter Schutzgas bei einer Temperatur oberhalb einer Umwandlungslinie,
vorzugsweise bei einer Temperatur oberhalb der Eutektoidalen von Stahl von 723 °C
homogenisiert werden und anschließend in einem Abschreckbad martensitisch gehärtet
werden.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner eine Anlage zur Wärmebehandlung von Teilen, vorzugsweise
aus Stahl, mit einem Homogenisierungsofen mit Schutzgasatmosphäre zum Homogenisierungsglühen
der Teile bei einer Temperatur oberhalb einer Umwandlungslinie, vorzugsweise oberhalb
der der Eutektoidalen von Stahl von 723 °C, und mit einer Härtungsstation zum Abschrecken
der Teile nach dem Homogenisierungsglühen in einem Abschreckbad.
[0003] Die Erfindung betrifft ferner eine Anlage zur Wärmebehandlung von Teilen mit einer
Härtungsstation zum Härten der Teile in einem Abschreckbad, und mit einem vertikal
beweglichen Teileträger.
[0004] Die Erfindung betrifft schließlich eine Anlage zur Wärmebehandlung von Teilen, mit
einer Mehrzahl von Stationen zur Behandlung der Teile, vorzugsweise zumindest mit
einer Homogenisierungsstation und einer Härtungsstation zur Härtung der Teile.
[0005] Ein derartiges Verfahren und eine derartige Anlage sind aus der DE 196 47 248 A1
bekannt.
[0006] Danach werden die Teile zunächst in einem Ofen unter Schutzgasatmosphäre geglüht,
bzw. austenitisiert, sofern es sich um Stahlteile handelt.
[0007] Aus dem Ofen werden die Teile anschließend mittels einer Rollenbahn herausgefahren
und auf einem Teileträger mit Hilfe eines an einem Portal vertikal beweglichen Schlittens
verfahren und sodann von oben in ein Abschreckbad zum Härten eingetaucht. Nach dem
Härten wird der Werkstückträger wieder nach oben verfahren und sodann zu einer nachfolgenden
Station überführt, wobei es sich um eine Waschstation handeln kann, an die sich eine
Anlaßstation anschließt.
[0008] Das bekannte Verfahren und die bekannte Anlage ermöglichen bereits einen relativ
kompakten Aufbau.
[0009] Jedoch hat sich gezeigt, daß die Anwender derartiger Wärmebehandlungsanlagen eine
weitere Verkleinerung der Anlagen bei gleichbleibendem oder erhöhtem Durchsatz verlangen.
Gleichzeitig sollen die Kosten reduziert werden und die Umweltbelastung möglichst
gering gehalten werden.
[0010] Die Aufgabe der Erfindung besteht demnach darin, ein verbessertes Verfahren und eine
verbesserte Anlage zur Wärmebehandlung von Teilen zu schaffen, wodurch eine möglichst
kompakte und kostensparende Bauweise ermöglicht wird und die Umweltbelastung möglichst
gering gehalten wird.
[0011] Bei einem Verfahren gemäß der eingangs genannten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß die Teile vor dem Homogenisierungsglühen an Luft auf eine Temperatur
unterhalb der Umwandlungstemperatur vorzugsweise auf mindestens 300 °C, vorzugsweise
auf eine Temperatur von 400 bis 600 °C, vorgeheizt werden.
[0012] Die Erfindung wird ferner bei der eingangs genannten Anlage zur Wärmebehandlung von
Teilen dadurch gelöst, daß dem Homogenisierungsofen eine Vorwärmstation zur Vorwärmung
der Teile an Luft auf eine Temperatur von mindestens 300 °C, vorzugsweise auf eine
Temperatur von 400 bis 600 °C, vorgeschaltet ist.
[0013] Dadurch, daß erfindungsgemäß die Teile vor dem Homogenisierungsglühen, das unter
Schutzgas in dem Homogenisierungsofen erfolgt, in einer Vorwärmstation an Luft vorgeheizt
werden, kann die Verweildauer der Teile im Homogenisierungsofen deutlich verkürzt
werden, weshalb der Homogenisierungsofen entsprechend kürzer ausgeführt werden kann.
Dadurch wird die Baugröße der Gesamtanlage verkürzt, und gleichzeitig werden die Kosten
deutlich verringert, da eine Vorwärmstation an Luft erheblich preiswerter ist als
eine vergrößerte Baulänge des Homogenisierungsofens. Durch das Vorwärmen der Teile
an Luft erfolgt gleichzeitig eine Verfärbung der Teile, wodurch bei der späteren Wärmebehandlung
im Homogenisierungsofen infolge der dunkleren Farbe die Wärmeaufnahme verbessert wird,
wodurch wiederum die Verweildauer verkürzt werden kann und der Energieverbrauch reduziert
wird.
[0014] In bevorzugter Weiterbildung des Verfahrens werden die Teile nach dem Homogenisieren
unter Luftabschluß abgeschreckt und anschließend mit Inertgas abgeblasen.
[0015] Durch diese Maßnahme wird die Verschleppung des Abschreckmediums aus dem Abschreckbad
deutlich reduziert, was eine entsprechende Reduktion der Umweltbelastung zur Folge
hat und gleichzeitig die Kosten reduziert.
[0016] Hierbei werden die Teile vorzugsweise mit Stickstoff, vorzugsweise mit einer Temperatur
von etwa 150 °C, abgeblasen.
[0017] Die Aufgabe der Erfindung wird ferner bei einer Anlage zur Wärmebehandlung von Teilen
mit einer Härtungsstation zum Härten der Teile in einem Abschreckbad, und mit einem
vertikal beweglichen Teileträger dadurch gelöst, daß der Teileträger mindestens zwei
Ebenen zur Aufnahme von Teilen aufweist und während des Eintauchens von auf der unteren
Ebene aufgenommenen Teilen in das Abschreckbad ein Abtropfen von auf der darüber befindlichen
oberen Ebene aufgenommenen Teilen erlaubt.
[0018] Auch auf diese Weise wird die Aufgabe der Erfindung vollkommen gelöst.
[0019] Durch die Verwendung eines derartigen Teileträgers, der die Aufnahme von Teilen in
mindestens zwei Ebenen übereinander erlaubt, wird es nämlich ermöglicht, während des
Abschreckens von Teilen, die sich auf der unteren Ebene befinden, gleichzeitig auf
einer darüber angeordneten Ebene befindliche Teile abtropfen zu lassen.
[0020] Dadurch wird bei gleichbleibender Baugröße der Durchsatz der Anlage vergrößert, da
eine zusätzliche Verweildauer zum Abtropfen der Teile vermieden wird. Außerdem wird
die Umweltbelastung reduziert, da weniger Abschreckmittel aus dem Abschreckbad verschleppt
wird.
[0021] Je nach dem gewünschten Durchsatz der Anlage kann bei dieser Ausführung auch auf
eine Vorwärmstation verzichtet werden, da bei kleinen Chargen auch bei nur sehr kurzer
Baulänge des Homogenisierungsofens eine Vorwärmung zu keiner wesentlichen Verkürzung
der Verweildauer im Homogenisierungsofen führt.
[0022] In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ist das Abschreckbad von einem Gehäuse
umschlossen und über einen seitlichen Beschickungskanal mit einer Auslauföffnung des
Homogenisierungsofens verbunden, wobei eine Transporteinrichtung zum Transport von
Teilen aus der Auslauföffnung in den seitlich offenen Teileträger vorgesehen ist.
[0023] Durch diese Maßnahme wird eine besonders kompakte Bauweise der Gesamtanlage ermöglicht
und gleichzeitig unter weitgehendem Luftabschluß ein direkter und kurzer Transport
der Teile in die Härtungsstation gewährleistet. Die Umweltbelastung wird so deutlich
reduziert, da der Wärmeverlust reduziert wird und gleichzeitig die Härtungsstation
mit einem geschlossenen Gehäuse ausgeführt werden kann, so daß auch während des Härtungsvorgangs
keinerlei Abschreckmittel an die Umgebung austreten kann.
[0024] In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ist die Transporteinrichtung als Rollenbahn
ausgebildet, die bis über das Abschreckbad reicht, wobei der Teileträger parallel
verlaufende Stege aufweist, deren Abstand derart ist, daß der Teileträger durch die
Zwischenräume zwischen benachbarte Rollen absenkbar ist.
[0025] Durch diese Maßnahme wird eine besonders kompakte und kostengünstige Bauweise unterstützt,
da die Teile mit Hilfe ein und derselben Rollenbahn durch den Homogenisierungsofen
bis in die Härtungsstation in den Teileträger transportiert werden können und auch
durch eine eventuell vorgeschaltete Vorwärmstation vor dem Homogenisierungsofen.
[0026] Eine zusätzlich Transporteinrichtung, wie sie etwa gemäß der eingangs genannten DE
196 47 248 A1 notwendig war, kann auf diese Weise vermieden werden.
[0027] In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ist die Härtungsstation von einem Gehäuse
umschlossen, an dessen Oberseite eine Öffnung zum Ein- und Ausfahren des Teileträgers
vorgesehen ist, wobei der Teileträger mit einem in die Öffnung vorzugsweise gasdicht
einsetzbaren Deckel verbunden ist und mittels einer Hebeeinrichtung bei geschlossenem
Deckel vertikal beweglich ist.
[0028] Durch diese Maßnahme wird ein Austreten von Flüssigkeit aus dem Abschreckbad während
des Härtevorgangs verhindert und gleichzeitig ein Abtropfen bereits gehärteter Teile
während des Härtens von anderen Teilen ermöglicht.
[0029] In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung ist ein Portal vorgesehen, an dem mindestens
ein vertikal beweglicher Schlitten mit einem Greifer zum Transport von Teilen bzw.
Teileträgern zwischen benachbarten Stationen vorgesehen ist.
[0030] Durch diese Maßnahme wird eine kompakte Bauweise der Anlage unterstützt.
[0031] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist eine Blaseinrichtung zum Abblasen
von auf der oberen Ebene aufgenommenen Teilen vorgesehen.
[0032] Hierdurch wird eine Verschleppung von Flüssigkeit aus dem Abschreckbad nach außen
deutlich reduziert und die Abkühlung der Teile nach dem Härten beschleunigt.
[0033] Die Aufgabe der Erfindung wird ferner bei einer Anlage zur Wärmebehandlung von Teilen,
mit einer Mehrzahl von Stationen zur Behandlung der Teile, vorzugsweise zumindest
mit einer Glühstation und einer Härtungsstation zur Härtung der Teile, dadurch gelöst,
daß die Stationen auf einem gemeinsamen Rahmen befestigt sind.
[0034] Auch auf diese Weise wird die Aufgabe der Erfindung vollkommen gelöst, da durch die
Verwendung eines gemeinsamen verwindungssteifen Rahmens, auf dem sämtliche Stationen
der Anlage vormontiert werden, eine kompakte und platzsparende Bauweise der Anlage
ermöglicht wird. Ferner werden die Gesamtkosten der Anlage reduziert, da im Werk des
Herstellers sämtliche Stationen der Gesamtanlage bereits vormontiert und getestet
werden können, wodurch der Montageaufwand und der Aufwand zur Inbetriebnahme der Anlage
beim Anwender deutlich reduziert wird. Auch lassen sich durch eine derartige Vormontage
zusätzliche Kabelkanäle einsparen, da diese mit in den Rahmen der Anlage integriert
werden können.
[0035] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale der Erfindung nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch
in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der
vorliegenden Erfindung zu verlassen.
[0036] Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt einer erfindungsgemäßen Anlage in stark vereinfachter, schematischer
Darstellung und
- Fig. 2
- einen Querschnitt durch die Härtungsstation gemäß Fig. 1.
[0037] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Anlage zur Wärmebehandlung von Teilen, vorzugsweise
von Stahlteilen, insgesamt mit der Ziffer 10 bezeichnet.
[0038] Sämtliche Stationen der Anlage sind auf einem gemeinsamen Rahmen 36 montiert. Dabei
kann die Montage bereits im Werk des Herstellers erfolgen und die Gesamtanlage in
komplett montiertem Zustand transportiert und ausgeliefert werden. Dabei kann die
elektrische Verdrahtung bereits vollständig durchgeführt werden und wahlweise auch
in den Rahmen integriert werden, so daß der Rahmen gleichzeitig als Kabelkanal und
zur Befestigung von sonstigem elektrischen Installationsmaterial dienen kann.
[0039] Die Anlage 10 umfaßt eine Vorwärmstation 14, die an Luft mit einem Öl- oder Gasbrenner
15 betrieben wird, einen Homogenisierungsofen 16, eine nachfolgende Härtungsstation
18, an die sich eine Waschstation 20 und eine Anlaßstation 22 anschließen.
[0040] Vor der Vorwärmstation 14 befindet sich ein Ladeplatz 12 zur Aufgabe von Teilen 11,
während sich an die Anlaßstation 22 ein Entladeplatz 24 anschließt. Zum Transport
der Teile 11 vom Ladeplatz 12 durch die Vorwärmstation 14, den Homogenisierungsofen
16 bis in die Härtungsstation 18 ist eine Rollenbahn 13 vorgesehen, die innerhalb
des Homogenisierungsofens 16 vorzugsweise mit Keramikrollen ausgeführt ist, so daß
während der Verweildauer einzelner Werkstückchargen innerhalb des Homogenisierungsofens
16 keine ständige Bewegung der Rollen notwendig ist.
[0041] Zum Transport zwischen der Härtungsstation 18, der Waschstation 20, der Anlaßstation
22 und dem Entladeplatz 24 ist ein Portal 26 vorgesehen, auf dem zwei horizontal bewegliche
Laufwagen 28 und 31 vorgesehen sind, an denen jeweils ein vertikal beweglicher Schlitten
29 bzw. 32 mit einem daran angeordneten Greifer 30 bzw. 33 vorgesehen ist.
[0042] Zur Aufnahme der Teile 11 innerhalb der Härtungsstation 18 und zum Transport zur
benachbarten Waschstation 20 dient ein Teileträger 48, der nachfolgend noch anhand
von Fig. 2 näher erläutert wird. Der Teileträger 48 kann mittels des ersten Greifers
30 aus der Härtungsstation 18 nach oben in Richtung des Pfeiles 34 bewegt werden und
nach Verfahren des Laufwagens 28 auf dem Portal 26 in die benachbarte Waschstation
20 überführt werden.
[0043] Die Härtungsstation 18, die von einem Gehäuse 54 vollständig umschlossen ist, weist
eine seitliche Öffnung 46 auf, die über einen gasdicht abgeschlossenen Beschickungskanal
44 unmittelbar mit der Auslauföffnung 40 des Homogenisierungsofens 16 verbunden ist.
[0044] Durch diesen Aufbau wird eine besonders kompakte Bauweise ermöglicht und gleichzeitig
ohne zusätzliche Schleusen oder ähnliche aufwendige Maßnahmen ein Transport von Teilen
11 aus dem Homogenisierungsofen 16 unter Luftabschluß unmittelbar bis in die Härtungsstation
18 ermöglicht.
[0045] Dabei ist der Werkstückträger 48, wie nachfolgend noch anhand von Fig. 2 näher erläutert
wird, derart angeordnet und ausgebildet, daß die Teile 11 bei geöffnetem Verschluß
42 des Homogenisierungsofens 16 durch die Rollenbahn 13 bis in den seitlich offenen
Teileträger 48 überführt werden können.
[0046] Bei den zu behandelnden Teilen 11 kann es sich um beliebige Teile handeln, die zunächst
geglüht und anschließend in einem Abschreckbad gehärtet werden müssen, z.B. um Ringe
aus Wälzlagerstahl für Wälzlager.
[0047] Aus der vergrößerten Schnittdarstellung gemäß Fig. 2 ist zu ersehen, daß die Härtungsstation
18 vollständig von einem Gehäuse 54 umschlossen ist, an dessen Oberseite eine Öffnung
58 vorgesehen ist. Diese Öffnung 58 ist mittels eines Deckels 56 gasdicht verschließbar,
an dessen Unterseite der Teileträger 48 aufgehängt ist. Der Teileträger 48 ist bei
in die Öffnung 58 eingesetztem Deckel 56 mittels einer insgesamt mit der Ziffer 60
bezeichneten Hebeeinrichtung vertikal beweglich.
[0048] Hierzu sind zwei Hubzylinder 61, 64 vorgesehen, mittels derer Träger 62, 65, die
an dem Teileträger 48 seitlich angreifen, in Richtung der Pfeile 63, 66 vertikal beweglich
sind, um so den Teileträger 48 bei geschlossenem Deckel 56 in Vertikalrichtung verstellen
zu können.
[0049] Der Teileträger 48 besitzt zwei übereinander angeordnete Ebenen zur Aufnahme von
Teilen, eine untere Ebene 49 und eine obere Ebene 50. Diese Ebenen 49, 50 werden von
parallel zueinander verlaufenden Stegen 51 gebildet, deren Abstand so bemessen ist,
daß der Teileträger 48 durch Zwischenräume benachbarter Rollen 52 der Rollenbahn 13
nach unten abgesenkt werden kann.
[0050] Durch die zwei übereinander angeordneten Ebenen 49, 50 des Teileträgers 48 ist es
möglich, während des Eintauchens von Teilen, die sich auf der unteren Ebene 49 befinden,
gleichzeitig Teile, die sich auf der oberen Ebene 50 befinden und bereits in das Abschreckbad
19 eingetaucht wurden, abtropfen zu lassen. Zusätzlich ist an der Unterseite des Deckels
56 eine Blaseinrichtung 68 mit einer Vielzahl von Düsen 69 vorgesehen, durch die die
Teile zusätzlich mit einem Gasstrom abgeblasen werden können, wozu vorzugsweise Schutzgas,
z.B. Stickstoff, mit einer Temperatur von etwa 150 °C bis 250 °C verwendet wird.
[0051] Auf diese Weise können sowohl Teile, die sich auf der oberen Ebene 50, als auch Teile,
die sich auf der unteren Ebene 49 befinden, abgeblasen werden und so von Resten aus
dem Abschreckbad 19, also etwa von Ölresten oder Salzresten, weitgehend befreit werden.
[0052] Der Abschreckvorgang selbst geschieht vorzugsweise, indem das Abschreckmittel, also
etwa die Öl- oder Salzflüssigkeit, und die Rollen 52 relativ zueinander reversierend
bewegt werden, wie dies grundsätzlich aus der DE 44 01 228 A1 bekannt ist. Dadurch
wird eine weitgehend verzugsfreie Härtung der Teile 11 ermöglicht, so daß eine große
Maßhaltigkeit erreicht wird.
[0053] Nach dem Abschrecken, Abtropfen und Abblasen der auf dem Teileträger 48 aufgenommenen
Teile 11 wird der Deckel 56 zusammen mit dem daran aufgehängten Teileträger 48 mittels
des Greifers 30 des ersten Schlittens 28 nach oben aus der Härtungsstation 18 herausgefahren,
zur benachbarten Station, der Waschstation 20, übergeben, wo die Teile 11 aus dem
Teileträger 48 entladen werden, der sodann wieder in die Härtungsstation 18 zurückgefahren
wird, um die nächste Charge von Teilen aufnehmen zu können.
[0054] Wie bereits erwähnt, sind sämtliche Stationen der Anlage 10 auf einem gemeinsamen,
verwindungssteifen Rahmen 36 befestigt, der als Schweißkonstruktion aus U-Profilen,
I-Profilen und dergleichen ausgebildet sein kann. Dieser gemeinsame Rahmen 36 kann
gleichzeitig die Funktion von Kabelkanälen übernehmen, wie dies beispielhaft mit der
Ziffer 37 in Fig. 2 angedeutet ist.
[0055] Die gesamte Anlage 10 kann also im Werk des Herstellers vollständig auf dem Rahmen
36 montiert und komplett elektrisch verdrahtet werden. Dies ermöglicht es, die gesamte
Anlage 10 ohne zusätzlichen Aufwand vollständig vorzugsweise im kalten Zustand auf
ihre Funktion zu prüfen. Ferner wird der Montageaufwand beim Anwender deutlich reduziert,
da die Anlage 10 im komplett montierten Zustand transportiert werden kann und beim
Anwender lediglich noch aufgestellt und in Betrieb genommen werden muß. Auf diese
Weise wird der Herstellungs- und Montageaufwand deutlich reduziert und die Gefahr
von Fehlfunktionen bei der Inbetriebnahme vermindert.
1. Verfahren zur Wärmebehandlung von Teilen, vorzugsweise aus Stahl, bei dem die Teile
(11) unter Schutzgas bei einer Temperatur oberhalb einer Umwandlungslinie, vorzugsweise
oberhalb der Eutektoidalen von Stahl von 723 °C homogenisiert werden und anschließend
in einem Abschreckbad (19) martensitisch gehärtet werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Teile (11) vor dem Homogenisierungsglühen an Luft auf eine Temperatur unterhalb
der Umwandlungstemperatur, vorzugsweise von mindestens 300 °C, vorzugsweise auf eine
Temperatur von 400 bis 600 °C vorgeheizt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile (11) nach dem Homogenisieren
unter Luftabschluß abgeschreckt und anschließend mit Inertgas abgeblasen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile (11) mit Stickstoff,
vorzugsweise mit einer Temperatur von etwa 150 bis 250 °C abgeblasen werden.
4. Anlage zur Wärmebehandlung von Teilen, vorzugsweise aus Stahl, mit einem Homogenisierungsofen
(16) mit Schutzgasatmosphäre zum Homogenisierungsglühen der Teile (11) bei einer Temperatur
oberhalb eines eutektischen bzw. eutektoiden Punktes der Eutektoidalen von 723 °C
und mit einer Härtungsstation (18) zum Abschrecken der Teile (11) nach dem Homogenisierungsglühen
in einem Abschreckbad (19), dadurch gekennzeichnet, daß dem Homogenisierungsofen (16)
eine Vorwärmstation (14) zur Vorwärmung der Teile (11) an Luft auf eine Temperatur
von mindestens 300 °C, vorzugsweise auf eine Temperatur von 400 bis 600 °C vorgeschaltet
ist.
4. Anlage zur Wärmebehandlung von Teilen mit einer Härtungsstation (18) zum Härten der
Teile (11) in einem Abschreckbad (19), und mit einem vertikal beweglichen Teileträger
(48) insbesondere nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Teileträger (48)
mindestens zwei Ebenen zur Aufnahme von Teilen (11) aufweist und während des Eintauchens
von auf der unteren Ebene (49) aufgenommenen Teilen (11) in das Abschreckbad (19)
ein Abtropfen von auf der darüber befindlichen oberen Ebene (50) aufgenommenen Teilen
(11) erlaubt.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Abschreckbad (19) von einem
Gehäuse (54) umschlossen ist und über einen seitlichen Beschickungskanal (44) mit
einer Auslauföffnung (40) des Homogenisierungsofens (16) verbunden ist, und daß eine
Transporteinrichtung zum Transport von Teilen (11) aus der Auslauföffnung (40) in
den seitlich offenen Teileträger (48) vorgesehen ist.
6. Anlage nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichtung als
Rollenbahn (52) ausgebildet ist, die bis über das Abschreckbad (19) reicht, und daß
der Teileträger (48) parallel verlaufende Stege (51) aufweist, deren Abstand derart
ist, daß der Teileträger (48) durch die Zwischenräume zwischen benachbarten Rollen
(52) absenkbar ist.
7. Anlage nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Härtungsstation
(18) von einem Gehäuse (54) umschlossen ist, an dessen Oberseite eine Öffnung (58)
zum Ein- und Ausfahren des Teileträgers (48) vorgesehen ist, und daß der Teileträger
(48) mit einem in die Öffnung (58) vorzugsweise gasdicht einsetzbaren Deckel (56)
verbunden ist und mittels einer Hebeeinrichtung (60) bei geschlossenem Deckel (56)
vertikal beweglich ist.
8. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Portal (26) vorgesehen ist,
an dem mindestens ein vertikal beweglicher Schlitten (29, 31) mit einem Greifer (30,
33) zum Transport von Teilen (11) bzw. Teileträgern (48) zwischen benachbarten Stationen
(18, 20, 22, 24) vorgesehen ist.
9. Anlage nach einem der Ansprüche 4 bis 8, gekennzeichnet durch eine Blaseinrichtung
(68) zum Abblasen von auf der oberen Ebene (50) aufgenommenen Teilen (11).
10. Anlage zur Wärmebehandlung von Teilen, mit einer Mehrzahl von Stationen zur Behandlung
der Teile (11), vorzugsweise zumindest mit einer Homogenisierungsstation (16, 22)
und einer Härtungstation (18) zur Härtung der Teile (11), insbesondere nach einem
der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Stationen (12, 14, 16, 18,
20, 22, 24) auf einem gemeinsamen Rahmen (36) befestigt sind.