Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft Vorrichtungen zur Führung der Strömung eines Kühlfluides in
einem Kühlkanal einer innengekühlten Schaufel einer Turbomaschine, insbesondere einer
Gasturbine.
Stand der Technik
[0002] Der Wirkungsgrad von Turbomaschinen, insbesondere von Gasturbinen, kann über eine
Erhöhung des Druckes und der Temperatur des Fluides als den Kreisprozeß bestimmende
Parameter verbessert werden.
Die im Betrieb von Turbomaschinen heutzutage üblichen Fluidtemperaturen liegen insbesondere
im Turbineneintrittsbereich bereits deutlich über den zulässigen Materialtemperaturen
der Bauteile. Vor allem die Beschaufelung der Turbine ist hierbei unmittelbar der
heißen Fluidströmung ausgesetzt. Die durch die Wärmeleitung des Materials bedingte
Wärmeabfuhr der Turbinenschaufeln ist in der Regel nicht ausreichend, um eine Übertemperatur
der Schaufeln zu vermeiden. Zu hohe Materialtemperaturen führen zunächst zu einem
Rückgang der Festigkeitswerte des Werkstoffs. Hierbei kommt es oftmals zur Rißbildung
in Bauteilen. Im Falles des Überschreitens der Schmelztemperatur des Werkstoffs kommt
es darüber hinaus zu einer lokalen oder auch vollständigen Zerstörung des Bauteils.
Um diese fatalen Folgen zu vermeiden, ist es somit erforderlich, insbesondere die
Turbinenschaufeln einer Turbomaschine zusätzlich zu kühlen.
Als ein heutzutage übliches Kühlverfahren zur Kühlung von Schaufeln mittels eines
Kühlfluides, zumeist Kühlluft, kommt vorwiegend die sogenannte Konvektionskühlung
zum Einsatz. Hierbei wird das Kühlfluid durch die jeweils hohl ausgebildeten oder
mit Kühlkanälen versehenen Schaufeln geleitet. Infolge der niedrigeren Temperatur
des Kühlfluides im Vergleich zur Temperatur des Schaufelmaterials kommt es infolge
erzwungener Konvektion in den Kühlkanälen zu einem Wärmeübergang zwischen dem Schaufelmaterial
und dem Kühlfluid. Bei einer effizienten Kühlung liegt die sich einstellende Materialtemperatur
somit unter der maximal zulässigen Temperatur des Schaufelwerkstoffs.
[0003] Das Kühlfluid strömt am Ende des Kühlkanals zumeist über eine oder mehrere Öffnungen
in der Schaufelwand in die Hauptströmung aus. Oftmals wird das Kühlfluid aber auch
am Ende des Kühlkanal in eine weitere, interne Kammer geleitet und gelangt von dort
in einen weiteren Kühlkanal oder auch in die Hauptströmung.
Ein weiteres Verfahren zur Kühlung von Schaufeln stellt die sogenannte Filmkühlung
dar. Hierbei wird ein Kühlfluid, zumeist ebenso Kühlluft, das in Kühlkanälen zugeführt
wird, durch Öffnungen in der Schaufel auf die Schaufeloberfläche ausgeblasen. Das
Kühlfluid bildet hierbei eine einem Fluidfilm ähnliche Trennschicht zwischen der Schaufelwand
und dem heißen Strömungsfluid aus. Somit kommt es zu keinem direkten Wärmeübergang
zwischen dem heißen Fluid der Hauptströmung und der Schaufel.
[0004] Beide Verfahren weisen nachteilig auf, daß die Schaufel nicht überall gleichmäßig
gekühlt wird. Im Falle der Konvektionskühlung ist die Wärmeübertragung direkt abhängig
von den Strömungsverhältnissen in den Kühlkanälen. Höhere Strömungsgeschwindigkeiten
des Kühlfluides erhöhen die Wärmeübertragung. Insbesondere Bereiche in der Schaufelspitze
sind hierbei oftmals benachteiligt, da sich hier insbesondere längs der die Schaufel
abschließenden Deckwand Bereiche mit nur sehr geringen Strömungsgeschwindigkeiten
des Kühlfluides oder auch Totwassergebiete ergeben. Diese Nachteile konnten bisher
nur mittels sehr komplizierter Verläufe der Kühlkanäle in der Schaufel ausgeglichen
werden. Die Herstellung solcher Schaufeln ist äußerst aufwendig und somit teuer. Aufgrund
der gießtechnischen Herstellung der Schaufeln verbleiben überdies in der Regel zudem
eine oder mehrere Öffnungen in den Schaufelwänden, die während des Gießens zur Fixierung
des Gießkerns erforderlich waren.
Darstellung der Erfindung
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Strömung eines Kühlfluides einer gekühlten
Schaufel einer Turbomaschine zu führen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Führung des Kühlfluides
zumindest ein Einschubelement in zumindest einer Aussparung der Schaufel angeordnet
ist. Die Schaufel weist neben zumindest einem in der Schaufel verlaufenden Kühlkanal
zumindest eine Zuführöffnung zur Zuführung von Kühlfluid in den Kühlkanal und darüber
hinaus zumindest eine weitere Öffnung auf. Die Aussparung und das Einschubelement
erstrecken sich in Schaufellängsrichtung nur über einen Teilbereich der Schaufel.
Das Einschubelement ragt hierbei zumindest teilweise in zumindest einen Kühlkanal
der Schaufel. Infolge der Anordnung des Einschubelements ergibt sich ein lokal veränderter
Verlauf des Kühlkanals und somit eine lokal veränderte Führung des Kühlfluides in
dem Kühlkanal. Es wurde gefunden, daß durch die Anordnung eines Einschubelements in
einer Aussparung der Schaufel der Wärmeaustausch und somit die Bauteilkühlung in zuvor
benachteiligten Wandbereichen verbessert wird.
Bevorzugt sind die Aussparung und das Einschubelement mit rechteckigem oder schlitzförmigem
Querschnitt ausgeführt. Der zu betrachtende Querschnitt ist hierbei der Querschnitt
senkrecht zur Einschubrichtung des Einschubelements. Besonders zweckmäßig ist es,
die Abmessungen der Aussparung und des Einschubelements zueinander in Form einer Preßpassung
auszuführen. Infolgedessen kann das Einschubelement mittels Formschluß in die Aussparung
eingefügt werden. Zweckmäßig wird das Einschubelement oftmals auch gelötet. Ferner
ist es von Vorteil, das Einschubelement senkrecht zur Schaufelhöhenrichtung in der
Aussparung anzuordnen.
Sowohl die Aussparung als auch das Einschubelement erstrecken sich zweckmäßig von
der Saugseite zur Druckseite der Schaufel. Insbesondere die Aussparung kann hierdurch
fertigungstechnisch in einfacher Weise hergestellt und bearbeitet werden. Die äußere
Kontur des Einschubelements ist vorteilhaft der Kontur des Schaufelprofils an der
Stelle der Aussparung angepaßt. Somit werden stolperstellenähnliche Übergänge im Verlauf
der Wandkontur der Schaufel vermieden. Derartige stolperstellenähnliche Übergänge
würden zu höheren Strömungsverlusten der Hauptströmung der Turbomaschine führen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung weist zumindest das Einschubelement einen Absatz
oder eine stetig verlaufende Querschnittsverminderung auf. Der Querschnitt des Einschubelements
wird hierbei vorteilhaft in Einschubrichtung des Einschubelements in die Aussparung
vermindert. Die Aussparung ist zweckmäßig in gleicher Weise ausgeführt, so daß das
Einschubelement mittels Formschluß in die Aussparung eingefügt werden kann. Insbesondere
bei Rotorschaufeln ist es besonders zweckmäßig, den Absatz so anzuordnen, daß der
Querschnitt des Einschubelements entgegen der Drehrichtung des Rotors vermindert wird
und der Formschluß zwischen dem Einschubelement und der Aussparung in dem Bereich
der Querschnittsverminderung gegeben ist. Es stellte sich heraus, daß mit einer solchen
Anordnung infolge der während einer Beschleunigung des Rotors auf das Einschubelement
wirkenden Trägheitskräfte als auch der fluiddynamischen Druckkräfte des Strömungsfluides
ein Lösen des Einschubelements in der Aussparung besonders gut verhindert wird.
[0007] Es ist besonders zweckmäßig, die Aussparung und das Einschubelement erfindungsgemäß
so anzuordnen, daß das in der Aussparung angeordnete Einschubelement unmittelbar an
die Deckwand und/oder zumindest eine Seitenwand der Schaufel angrenzt oder zumindest
teilweise in die Deckwand und/oder die Seitenwand integriert ist. Das in dieser Weise
angeordnete Einschubelement weist darüber hinaus vorteilhaft zumindest einen in dem
Einschubelement angeordneten Strömungskanal auf. Bevorzugt ist hierzu in dem Einschubelement
eine Nut so angeordnet, daß diese Nut zusammen mit der angrenzenden Deckwand und/oder
einer angrenzenden Seitenwand der Schaufel den Strömungskanal bildet. Der Strömungskanal
ist über zumindest eine Öffnung mit dem Kühlkanal verbunden und weist darüber hinaus
vorzugsweise zumindest eine Auslaßöffnung auf. Üblicherweise ist der Strömungskanal
hierbei mit einem kleineren Strömungsquerschnitt ausgeführt als der Kühlkanal. Es
ist besonders zweckmäßig, die Auslaßöffnung des Strömungskanals als Durchlaßöffnung
in der angrenzenden Deckwand und/oder einer angrenzenden Seitenwand auszuführen. Sofern
der Kühlkanal keine weiteren Auslaßöffnungen aufweist, durchströmt somit das gesamte,
dem Kühlkanal zugeführte Kühlfluid den Strömungskanal. Sind weitere Auslaßöffnungen
des Kühlkanals vorhanden, so teilt sich der Kühlfluidmassenstrom entsprechend auf.
Sofern in der Schaufel mehrere Kühlkanäle angeordnet sind oder der Kühlkanal in Teilkanäle
unterteilt ist, kann die Auslaßöffnung des Strömungskanals auch zweckmäßig in einen
weiteren Kühlkanal oder einen weiteren Teilkanal des Kühlkanals einmünden. Es stellte
sich heraus, daß mittels eines derartigen Strömungskanals das Kühlfluid gezielt längs
der angrenzenden Deckwand und/oder der angrenzenden Seitenwand geführt werden kann.
Dies ermöglicht eine gezielte Kühlung von Wandbereichen, die zuvor schlecht oder gar
nicht gekühlt waren. Darüber hinaus wurde gefunden, daß die Kühlwirkung des in einem
derartigen Strömungskanal geführten Kühlfluides oftmals erhöht wird. Dies resultiert
aus dem erhöhten Wärmeübergang infolge höherer Strömungsgeschwindigkeiten innerhalb
des Strömungskanals im Vergleich zur Strömungsgeschwindigkeit des Kühlfluides im Kühlkanal
der Schaufel.
Besonders zweckmäßig sind in dem Strömungskanal Turbulatoren angeordnet, die zu einer
Erhöhung des Turbulenzgrades des durch den Strömungskanal strömenden Kühlfluides führen.
Hierdurch wird der Wärmenübergang des Kühlfluides auf die Seitenwände nochmals erhöht
und die Kühlwirkung somit gesteigert. Als derartige Turbulatoren können beispielsweise
einfache Querstege in dem Strömungskanal eingesetzt werden.
[0008] Ferner ist es vorteilhaft, die Aussparung und das Einschubelement so anzuordnen,
daß das in der Aussparung angeordnete Einschubelement unmittelbar an die Deckwand
und/oder zumindest eine Seitenwand angrenzt oder zumindest teilweise in die Deckwand
und/oder die Seitenwand integriert ist und hierbei zumindest eine Öffnung des Kühlkanals
zumindest teilweise verschließt. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der
Kühlkanal zusätzlich zu der Einlaßöffnung und den Auslaßöffnungen weitere oder auch
zu große Öffnungen aufweist, durch die das Kühlfluid zu rasch entweichen würde. Derartige
Öffnungen können beispielsweise als Folge gießtechnisch bedingter Gießkernhalterungen
auftreten.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0009] In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
[0010] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Schaufel mit einer Aussparung im Bereich der Schaufelspitze
und einem in der Aussparung angeordneten Einschubelement.
- Fig. 2
- einen perspektivischen Schnitt durch eine Schaufel mit einer Aussparung und einem
in der Aussparung angeordneten, an die Deckwand der Schaufel angrenzenden Einschubelement
und zwei in dem Einschubelement verlaufende Strömungskanäle.
- Fig. 3
- eine Vergrößerung des Strömungskanals und der Auslaßöffnung des Strömungskanals aus
Fig. 2.
- Fig. 4
- einen Schnitt durch eine Schaufel in der Seitenansicht mit einem an die Deckwand der
Schaufel angrenzenden Einschubelement, wobei das Einschubelement einen Strömungskanal
aufweist, aus dem das Kühlfluid in die Hauptströmung ausströmt.
- Fig. 5
- einen Schnitt durch eine Schaufel in der Seitenansicht mit einem mehrteiligen, durch
eine Zwischenwand unterteilten Kühlkanal und einem an die Deckwand der Schaufel angrenzenden
Einschubelement, wobei das Einschubelement einen Strömungskanal aufweist, aus dem
das Kühlfluid aus dem ersten Teilkanal des Kühlkanals in den zweiten Teilkanal des
Kühlkanals strömt.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0011] Figur 1 zeigt eine innengekühlte Schaufel 110 einer Turbomaschine mit einer erfindungsgemäßen
Aussparung 121 und einem erfindunsgemäß in der Aussparung angeordnetem Einschubelement
120. Die dargestellte Schaufel 110 ist im Bereich des Einschubelements 120 deckbandlos
ausgeführt. Der in der Schaufel 110 verlaufende Kühlkanal ist in Figur 1 nicht dargestellt.
Die Aussparung 121 und das Einschubelement 120 sind hier im Bereich der Schaufelspitze
in einer vorteilhaften Ausgestaltung in etwa senkrecht zur Schaufelhöhenrichtung 118
angeordnet. In der dargestellten Ausführung sind die Aussparung 121 und das Einschubelement
120 im Bereich maximaler Schaufeldicke in der Schaufel angeordnet und erstrecken sich
in Schaufellängsrichtung nur über einen Teilbereich der Schaufel. Die Anordnung des
Einschubelements und der Aussparung in einer Schaufel kann aber auch an einer anderen
als der dargestellten Position der Schaufel erfolgen. Gemäß der Darstellung weisen
die Aussparung 121 und das Einschubelement 120 einen rechteckigen Querschnitt auf.
Der hierbei betrachtete Querschnitt ist der Querschnitt senkrecht zur Einschubrichtung
des Einschubelements. Die Abmessungen der Aussparung 121 und des Einschubelements
120 sind hier zweckmäßig zueinander als Preßpassung realisiert. Ferner ist das Einschubelement
in der Aussparung mittels Löten fixiert. Hierdurch ist es in einer einfachen und kostengünstigen
Weise möglich, das Einschubelement in der Aussparung zu befestigen. Der äußere Konturverlauf
des Einschubelements 120 ist der Schaufelprofilkontur an der Stelle der Aussparung
angepaßt. Infolgedessen werden stolperstellenähnliche Übergänge in dem Konturverlauf
der Schaufel vermieden.
[0012] In Figur 2 ist die erfindungsgemäße Anordnung des Einschubelements 220 in der Aussparung
221 der Schaufel 210 in einem Schnitt durch die Schaufel 210 perspektivisch dargestellt.
Die innen hohl ausgeführte Schaufel 210 weist neben einer druckseitigen und einer
saugseitigen Seitenwand 211 eine den schaufelinneren Hohlraum abschließende Deckwand
212 auf. Der schaufelinnere Hohlraum dient hier als einteiliger Kühlkanal 213 der
Schaufel 210. Das Kühlfluid 230 wird der Schaufel durch eine in der Figur nicht dargestellte
Zuführöffnung im Schaufelfuß zugeführt.
Das in Figur 2 dargestellte Einschubelement 220 ist im Schaufelspitzenbereich näherungsweise
senkrecht zur Schaufelhöhenrichtung in der Aussparung 221 angeordnet. In Schaufellängsrichtung
erstreckt sich die Aussparung 221 und das Einschubelement 220 nur über einen Teilbereich
der Schaufel 210, wohingegen sich sowohl die Aussparung 221 als auch das Einschubelement
220 in Schaufeldickenrichtung durchgängig von der Druckseite zus Saugseite der Schaufel
erstrecken. Die schaufeläußeren Konturen des Einschubelements 220 sind zweckmäßig
den äußeren Profilkonturen der Schaufel 210, somit der druckseitigen und der saugseitigen
Schaufelprofilkontur, angepaßt. Die Aussparung 221 und das Einschubelement 220 sind
jeweils mit einem aufeinander abgestimmten Querschnitt ausgeführt und mittels Preßpassung
zusammengefügt. Die plan ausgeführte Oberseite des Einschubelements 220 grenzt hier
unmittelbar an die schaufelinnere Seite der Deckwand 212 an. Darüber hinaus weist
das Einschubelement 220 in der dargestellten Ausführung der Erfindung mehrere Nuten
dergestalt auf, daß zwei auf der Oberseite des Einschubelements 220 getrennt voneinander
angeordnete Nuten zusammen mit der Deckwand 212 zwei Strömungskanäle 222 bilden. Diese
Strömungskanäle 222 verlaufen somit parallel zur Deckwand 212 entlang dieser. Die
Strömungskanäle 212 sind über weitere, in der vorderen Stirnseite des Einschubelements
220 angeordnete Öffnungen 223 mit dem Kühlkanal 213 der Schaufel 210 verbunden. Kühlfluid
230 kann somit aus dem Kühlkanal 213 in die Strömungskanäle 222 einströmen. Die dargestellten
Strömungskanäle 222 und die Öffnungen 223 sind zwar als Rechteck-Nuten ausgeführt;
die Ausführungen der Nuten sind aber grundsätzlich frei wählbar. Um ein Abströmen
des aus dem Kühlkanal 213 zugeführten Kühlfluides 230 aus den Strömungskanälen 222
zu ermöglichen, ist je Strömungskanal 222 eine als Durchlaßöffnung realisierte Auslaßöffnung
224 in der Deckwand 212 oder in der Seitenwand 211 angeordnet.
[0013] Figur 3 zeigt die Anordnung der Durchlaßöffnung 224 in der Seitenwand 211 der Schaufel
in einer Vergrößerung. Die Durchlaßöffnung 224 ist hier als Bohrung ausgeführt und
verläuft schräg angestellt zur Oberfläche der Seitenwand 211. Die Durchlaßöffnung
mündet hierbei am geschlossenen Ende des Strömungskanals 222 in diesen. Der Anstellwinkel
der Durchlaßöffnungen 224 wurde hier vorteilhaft so gewählt, daß austretendes Fluid
einen möglichst geringen Fehlwinkel zu der die Schaufel umströmenden Hauptströmung
aufweist. Weist das Kühlfluid 230 in der Schaufel 210 einen höheren Ruhedruck auf,
als das die Schaufel umströmende Fluid der Hauptströmung, so strömt das aus dem Kühlkanal
213 dem Strömungskanal 222 zugeführte Kühlfluid durch die Durchlaßöffnungen 224 in
die Hauptströmung aus. Es bildet sich somit ein kontinuierlicher Kühlfluidstrom durch
die Strömungskanäle und die Durchlaßöffnungen aus. Hierbei kommt es zu einem Wärmeaustausch
des Kühlfluides 230 mit der an den Strömungskanal 222 angrenzenden Wandung (Deckwand
212 und/oder Seitenwand 211) und somit zu einer gezielten Kühlung der angrenzenden
Wandung. Aufgrund des kleineren Strömungsquerschnittes des Strömungskanals 222 im
Vergleich zu dem Strömungsquerschnitt des Kühlkanals 213 durchströmt das Kühlfluid
230 darüber hinaus den Strömungskanal zudem mit einer erhöhten Geschwindigkeit. Diese
höhere Strömungsgeschwindigkeit führt zu einer zusätzlichen Erhöhung des Wärmeübergangs
und somit zu einer verbesserten Kühlung der Wandung.
[0014] Figur 4 zeigt in einer Seitenansicht einen Schnitt durch eine innengekühlte Schaufel
mit einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäß in der Aussparung 321 angeordneten
Einschubelements 320. Der Schnitt verläuft schaufelmittig und zeigt neben der geschnitten
dargestellten Deckwand 312 der Schaufel einen Ausschnitt des in der Schaufel verlaufenden
Kühlkanals 313.
Die Anordnung der Aussparung 321 wurde hier so gewählt, daß sich ein Teil der Aussparung
321 in die Deckwand 312 hinein erstreckt. Das in die Aussparung 321 eingefügte Einschubelement
320 ist hier ebenso anteilig in die Deckwand 312 eingepaßt. In gleicher Weise wie
die Aussparung 321 weist das Einschubelement 320 zweckmäßig einen rechteckigen Querschnitt
auf. Das Einschubelement wird somit mittels Formschluß in der Aussparung positioniert.
Grundsätzlich kann das Einschubelement und die Aussparung aber auch mit anderen Querschnitten,
beispielsweise mit ovalen, trapezförmigen, rhombenförmigen oder auch vieleckförmigen
Querschnitten, ausgeführt sein, die dann jedoch jeweils wiederum aufeinander abzustimmen
sind. Darüber hinaus weist das Einschubelement 320 in der dargestellten Ausführung
zwei Nuten auf, die in der Figur 4 mittig geschnitten dargestellt sind. Die auf der
Oberseite des Einschubelements angeordnete Nut bildet hierbei zusammen mit der angrenzenden
Deckwand 312 einen parallel zur Deckwand an der Unterseite der Deckwand verlaufenden
Strömungskanal 322. Dieser Strömungskanal 322 ist über die Öffnung 323, die durch
die zweite, an der Stirnseite des Einschubelements 320 angeordnete Nut gebildet wird,
mit dem Kühlkanal 313 verbunden. Ebenso könnte die Öffnung 323 auch als in dem Einschubelement
vorgesehene Bohrung ausgeführt sein. Des weiteren ist in der Deckwand 312 mittels
einer schräg angestellten Bohrung eine Durchlaßöffnung 324 angebracht. Diese Durchlaßöffnung
324 mündet am zum Kühlkanal hin geschlossenen Ende des Strömungskanals 322 in diesen.
Kühlfluid 330 strömt aus dem Kühlkanal 313 über den in dem Einschubelement 320 angeordneten
Strömungskanal 322 in die Durchlaßöffnung 324 und von dort auf die Oberseite der Deckwand
312 und somit in die die Schaufel umströmende Hauptströmung. Mittels des in dem Strömungskanal
322 geführten Kühlfluides 330 stellt sich eine gezielte Kühlung der an den Strömungskanal
322 angrenzenden Wandung ein. Ferner kann die Durchlaßöffnung 324 aufgrund der vorgeschalteten
Anordnung des Strömungskanals 322 und des in dem Strömungskanal 322 entstehenden Druckverlustes
im Vergleich zu einer Anordnung ohne vorgeschalteten Strömungskanal mit einem größeren
Querschnitt ausgeführt werden. Dies führt zu einer geringeren Gefahr des Verstopfens
der Durchlaßöffnungen während des Betriebs einer Turbomaschine aufgrund von Fremdpartikeln.
[0015] Eine weitere Ausführung der Erfindung ist in Figur 5 in einem Schnitt durch eine
innengekühlte Schaufel abgebildet. Der dargestellte Kühlkanal ist hier durch eine
Zwischenwand 417 in zwei Teilkanäle 415, 416 unterteilt. Die erfindungsgemäße Anordnung
des Einschubelements 420 in der Aussparung 421 der Schaufel in der hier dargestellten
Ausführung der Erfindung entspricht der Anordnung gemäß Figur 4. Diese Entsprechung
schränkt hierbei die frei und unabhängig voneinander wählbaren Ausgestaltungen der
Erfindung in den Figuren 4 und 5 nicht ein. Im Unterschied zu Figur 4 entströmt das
Kühlfluid 430 nicht in die Hauptströmung, sondern wird mittels des Einschubelements
420 aus dem ersten Teilkanal 415 des Kühlkanals in den zweiten Teilkanal 416 umgelenkt.
Der in dem Einschubelement 420 angeordnete Strömungskanal 422 ist hierzu jeweils mittels
einer Öffnung 423 mit den jeweiligen Teilkanälen 415, 416 verbunden. Das in dem Strömungskanal
422 längs der Deckwand 412 aus dem ersten Teilkanal 415 in den zweiten Teilkanal 416
strömende Kühlfluid 430 führt hierbei zu einer gezielten Kühlung der Deckwand 412.
Bezugszeichenliste
[0016]
- 110,210
- Schaufel (blade)
- 211,311,411
- Seitenwand (side wall)
- 212,312,412
- Deckwand (cover wall)
- 213,313
- Kühlkanal (cooling channel)
- 415,416
- Teilkanäle eines mehrteiligen Kühlkanals (partial channel of a composite cooling channel)
- 417
- Zwischenwand (partition wall)
- 118
- Schaufelhöhenrichtung (blade height direction)
- 120,220,320,420
- in einer Aussparung angeordnetes Einschubelement (drawer inserted in a slot)
- 121,221,321
- Aussparung (slot)
- 222,322,422
- Strömungskanal (flow channel)
- 223,323,423
- Öffnung zwischen dem Strömungskanal und dem Kühlkanal (opening between the flow channel and the cooling channel)
- 224,324
- Auslaßöffnung bzw. Durchlaßöffnung (outlet)
- 230,330,430
- Kühlfluid (cooling fluid)
1. Schaufel (210) einer Turbomaschine, insbesondere einer Gasturbine,
mit einem in der Schaufel verlaufenden Kühlkanal (213),
durch den ein Kühlfluid (230) strömt,
wobei der Kühlkanal (213) neben einer Zuführöffnung zumindest eine weitere Öffnung
(224) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Führung des Kühlfluides (230) zumindest ein Einschubelement (220) in zumindest
einer Aussparung (221) der Schaufel angeordnet ist.
2. Schaufel nach Anspruch 1,
bei der das Einschubelement (220) und die Aussparung (221) mit rechteckigem oder schlitzförmigem
Querschnitt ausgeführt sind.
3. Schaufel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der das Einschubelement (120) und die Aussparung (121) senkrecht oder näherungsweise
senkrecht zur Schaufelhöhenrichtung (118) angeordnet sind.
4. Schaufel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der das Einschubelement (120) und die Aussparung (121) einen Absatz oder eine
stetig verlaufende Querschnittsverminderung aufweisen.
5. Schaufel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der sich das Einschubelement und die Aussparung durchgängig von der Saugseite
zur Druckseite der Schaufel erstrecken, wobei die äußere Kontur des Einschubelements
dem Schaufelprofil angepaßt ist.
6. Schaufel nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
bei der das in der Aussparung angeordnete Einschubelement unmittelbar an die Deckwand
und/oder eine Seitenwand oder beide Seitenwände der Schaufel angrenzt und bei der
das Einschubelement zumindest eine Öffnung des Kühlkanals zumindest teilweise verschließt.
7. Schaufel nach einem der vorigen Ansprüche,
bei der das in der Aussparung (221) angeordnete Einschubelement (220) unmittelbar
an die Deckwand (212) und/oder eine Seitenwand (211) oder beide Seitenwände der Schaufel
angrenzt und
bei der in dem Einschubelement (220) zumindest ein Strömungskanal (222) angeordnet
ist,
wobei dieser Strömungskanal (222) über zumindest eine Öffnung (223) mit dem Kühlkanal
(213) verbunden ist, sowie zumindest eine Auslaßöffnung (224) aufweist.
8. Schaufel nach Anspruch 7,
bei der der Strömungskanal (222) mittels einer in dem Einschubelement angeordneten
Nut und der angrenzenden Deckwand (212) und/oder einer angrenzenden Seitenwand (211)
der Schaufel gebildet ist.
9. Schaufel nach einem der Ansprüche 7 oder 8,
bei der die Auslaßöffnung (224) als Durchlaßöffnung in der angrenzenden Deckwand (212)
und/oder einer angrenzenden Seitenwand (211) der Schaufel ausgeführt ist.
10. Schaufel nach einem der vorhergehenden Ansprüche 7 bis 9,
bei der in dem Strömungskanal Turbulatoren angeordnet sind.