[0001] Die Erfindung betrifft ein elektrisches Kochfeld für den Niederspannungsbereich mit
einer Kochplatte aus Hochleistungskeramik und mit einem Heizlieter, der mit der Unterseite
der Kochplatte einen Flächenkontakt bildet.
[0002] Aus der DE 297 02 813 U1 ist ein derartiges Kochfeld für die üblichen Haushaltsspannungen
von 110V bis 220V bekannt. Als Hochleistungskeramik für die Kochplatte wird insbesondere
Siliziumnitrit oder Siliziumcarbit genannt. Für tiefere Temperaturen im Bereich von
250°C können auch andere elektrisch isolierende Keramiken wie zum Beispiel Aluminiumoxid
verwendet werden. Diese Hochleistungskeramiken sind aufgrund ihrer Wäremleitfähigkeit,
ihrer Wärmeausdehnungszahl, ihrer zulässigen Oberflächenbelastung und ihres spezifischen
elektrischen Widerstands zur Verwendung als Kochplatten besonders geeignet. Die Wärmeleitfähigkeit
dieser Materialien liegt in einem mittleren Bereich zwischen 5-40W/mK. Es wurde festgestellt,
daß mit derartigen mittleren Wärmeleitfähigkeiten ein guter Kompromiß zwischen der
Wärmeisolierung gegenüber dem Gehäuse und der Wärmedurchführung gegenüber den Heizelementen
erzielt werden kann. Gleichzeitig ist die Wärmeausdehnungszahl derartiger Hochleistungskeramiken
sehr gering und liegt im Bereich von 10
-6 1/K, so daß die Verspannungen und Verkrümmungen der Kochplatte aufgrund unterschiedlicher
Erwärmung gering bleiben. Die installierte Leistung je Flächeneinheit bei Hochleistungskeramiken
kann dabei im Bereich von sonstigen Hochleistungskochplatten zwischen 4 und 16 W/cm
2 liegen. Der spezifische elektrische Widerstand einiger Hochleistungskeramiken liegt
im Bereich von 10
13 Ohm/cm und ist damit so hoch, daß unmittelbar auf der Unterseite der Kochplatte entsprechende
elektrische Heizleiter aufgebracht werden können.
[0003] Wenn derartige elektrische Kochfelder für den Niederspannungsbereich ausgelegt werden
sollen, entstehen besondere Probleme in der elektrischen Zuführung, da sehr hohe Ströme
erforderlich sind, um die gleiche Heizleistung wie im Haushaltsbereich zu erreichen.
Soll das Kochfeld beispielsweise für eine 12V Autobatterie ausgelegt werden, fließen
in den Zuleitungen Ströme von ca. 80A, während im Haushaltsbereich lediglich Ströme
von einigen Ampere auftreten. Die hohen Ströme können dazu führen, daß sich die elektrischen
Versorgungsleitungen in unerwünschter Weise erwärmen. Wird auf der anderen Seite der
Widerstand der elektrischen Versorgungsleitungen besonders klein gehalten, so weisen
diese in der Regel auch eine gute Temperaturleitfähigkeit auf, so daß umgekehrt die
Gefahr besteht, daß die Wärme in unerwünschter Weise von der Kochplatte in die elektrischen
Versorgungsleitungen weitergeleitet wird.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein elektrisches Kochfeld für den Niederspannungsbereich
zu schaffen, bei dem sichergestellt ist, daß die elektrischen Versorgungsleitungen
sich nicht übermäßig erhitzen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst. Die erfindungsgemäße
Lösung besteht darin, daß zwischen dem Heizleiter und den elektrischen Versorgungsleitungen
jeweils mindestens ein Leitungselement zwischengeschaltet ist, das einen Widerstandswert
aufweist, der zwischen den Widerstandswerten des Heizleiters und der jeweiligen elektrischen
Versorgungsleitung liegt.
[0006] Die Erfindung beruht dabei auf der Erkenntnis, daß durch die Zwischenschaltung eines
weiteren Leitungselementes zwischen dem Heizleiter und der jeweiligen elektrischen
Versorgungsleitung ein Kompromiß zwischen der Wärmeabführung von dem Heizleiter und
der Erhitzung des jeweiligen Leitungselementes gefunden werden kann. Wird eine elektrische
Versorgungsleitung direkt an den Heizleiter angeschlossen, so ist zwar die Erhitzung
der Versorgungsleitung aufgrund der großen Ströme nicht zu befürchten, allerdings
tritt eine Erhitzung seitens des Heizleiters aufgrund der guten Wärmeleitfähigkeit
der elektrischen Versorgungsleitung auf. Wird dagegen erfindungsgemäß zwischen dem
Heizleiter und der jeweiligen elektrischen Versorgungsleitung ein Leitungselement
zwischengeschaltet, das einen Widerstandswert aufweist, der zwischen den Widerstandswerten
des Heizleiters und der jeweiligen elektrischen Versorgungsleitung liegt, so kann
sowohl die Wärmeabführung über das Leitungselement zum Heizleiter als auch die Erwärmung
des Leitungselements aufgrund der großen Ströme in Grenzen gehalten werden.
[0007] Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Leitungselement aus
einem Stück des Heizleiters besteht, das von der Unterseite der Kochplatte weggeführt
ist und das einen größeren Querschnitt aufweist als der in Flächenkontakt mit der
Kochplatte stehende Heizleiter. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß zwischen dem
Leitungselement und dem Heizleiter kein zusätzlicher Übergangswiderstand auftritt.
Gleichzeitig ist eine besonders kostengünstige Ausbildung des Leitungselementes möglich,
da das Leitungselement aus dem ohnehin zur Verfügung stehenden Material des Heizleiters
ausgebildet werden kann. Hierbei hat sich gezeigt, daß eine übermäßige Erwärmung des
Leitungselementes bereits vermieden werden kann, wenn der Querschnitt des Leitungselementes
viermal größer ist als der des in Flächenkontakt mit der Kochplatte stehenden Heizleiters.
[0008] Ein weiteres Problem ist die Verbindung des Leitungselementes mit der jeweiligen
elektrischen Versorgungsleitung, da verhindert werden muß, daß der Übergangswiderstand
zwischen dem Leitungselement und der Versorgungsleitung derart ansteigt, daß sich
aufgrund der hohen Ströme an der Übergangsstelle eine unzulässig hohe Erwärmung ergibt.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß zur nahezu widerstandsfreien
Verbindung zwischen dem mindestens einen Leitungselement und einer Versorgungsleitung
ein Kupferblock vorgesehen ist, an dem die jeweiligen Leitungsenden flächig aufgebracht
sind. An den Seitenflächen des Kupferblocks kann ein großflächiger Kontakt zu dem
Leitungselement bzw. zu der jeweiligen elektrischen Versorgungsleitung hergestellt
werden, so daß der Übergangswiderstand von dem Leitungselement zu dem Kupferblock
bzw. von der Versorgungsleitung zum Kupferblock sich auf ein Minimum reduziert. Weiterhin
ist der Durchgangswiderstand des Kupferblockes ebenfalls äußerst gering, so daß eine
Erwärmung aufgrund der Verbindung zwischen dem Leitungselement und der elektrischen
Versorgungsleitung ausgeschlossen werden kann.
[0009] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Kochplatte
aus Siliziumnitrit, aus Siliziumcarbit oder aus Aluminiumnitrit besteht. Diese Keramiken
weisen die oben erwähnten Vorteile von Hochleistungskeramiken auf.
[0010] Hinsichtlich der Ausbildung des Heizleiters kommen verschiedene Ausführungen in Betracht.
Die erfindungsgemäße Ausführung des zwischengeschalteten Leitungselementes ist besonders
einfach, wenn der Heizleiter aus einer Metallfolie besteht, die mittels einer Isolierschicht
auf die Unterseite der Kochplatte gedrückt wird. Eine meanderförmige Form des Heizleiters
kann dabei dadurch gebildet werden, indem der Heizleiter aus einer Metallfolie mit
einem geeigneten Schneidgerät, zum Beispiel mit einem Laserschneidgerät, ausgeschnitten
wird. Das entsprechende Leitungselement zur Zuführung an den Heizleiter kann dabei
in einem Verfahren mit ausgeschnitten werden.
[0011] Andere Möglichkeiten zur Ausbildung des Heizleiters bestehen darin, Widerstandsschichten
in Dickschichttechnologie oder Dünnschichttechnologie auf die Unterseite der Kochplatte
aufzubringen. Ferner können auch Flammenspritzverfahren angewandt werden, mit denen
eine Zwischenschicht aus einem als Haftvermittler und/oder elektrische Isolation dienenden
Material aufgebracht werden kann. Beispielsweise kann Aluminiumoxid als elektrische
Isolation aufgespritzt werden, was insbesondere dann notwendig ist, wenn eine elektrisch
leitfähige Hochleistungskeramik wie beispielsweise Siliziumcarbit verwendet wird.
[0012] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, den Heizleiter in Form einer Widerstandspaste
auf die Unterseite der Kochplatte aufzubringen. Hierbei eignen sich insbesondere Widerstandspasten
bzw. Heizwiderstände mit sogenannter PTC-Charakteristik, d. h. mit einer ausgeprägt
positiven Temperaturcharakteristik ihres Widerstandes. Die PTC-Chararkteristik führt
dazu, daß bei Erreichen einer bestimmten Temperatur sich der Widerstand des jeweiligen
Heizwiderstands sprunghaft erhöht, so daß in diesem Bereich die Temperatur bzw. die
in dem Heizwiderstand umgesetzte Leistung konstant bleibt. Vorzugsweise wird die entsprechende
Sprungtemperatur des Heizwiderstandes dabei auf die Maximaltemperatur der Kochplatte
eingestellt.
[0013] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist eine Isolierschicht vorgesehen,
die mittels einer Andruckplatte gegen die Unterseite der Kochplatte gedrückt wird.
Auf diese Weise muß die Isolationsschicht keine eigene mechanische Stabilität aufweisen,
so daß eine Vielzahl von Isolationsmaterialien verwendet werden kann. Um das Leitungselement
dem in der Unterseite der Kochplatte befindlichen Heizleiter zuzuführen, sind in der
Isolationsschicht und der Andruckplatte entsprechende Durchgangslöcher vorgesehen.
[0014] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können Temperatursensoren in Form
von Widerstands-Thermometern im unmittelbaren Kontakt zur Keramikplatte vorgesehen
sein, um die Temperatur an der Keramikplatte zu regeln. Auf diese Weise kann zusätzlich
ein wirksamer Überhitzungsschutz geschaffen werden.
[0015] Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die aus einer Figur bestehende
Zeichnung zeigt dabei einen Querschnitt durch das erfindungsgemäße elektrische Kochfeld
für den Niederspannungsbereich. Die Kochplatte 1 des Kochfeldes besteht aus einer
runden Siliziumnitrit-Scheibe. An dem Außenrand weist die Siliziumnitrit-Scheibe eine
Abschrägung 10 auf, die gegen einen korrespondierenden Rand 11 der Gehäusewandung
7 gedrückt wird. Die Kochplatte 1 wird dabei gehalten von der Andruckfläche 4, die
sich mittels Schraube 9 gegenüber dem Gehäuseboden 8 abstützt. Zwischen der Andruckplatte
4 und der Kochplatte 1 befindet sich eine Isolationsschicht 3. Zur Beheizung der Kochplatte
ist zwischen die Isolationsschicht und die Kochplatte ein meanderförmiger Heizleiter
in Form einer Metallfolie eingebracht. Zur Stromzuführung sind in der Mitte sowie
am Rand der Kochplatte Durchgangsbohrungen 14, 15 durch die Isolationsschicht 3 und
durch die Andruckplatte 4 vorgesehen, durch die die Leitungsenden 12, 13 des Heizleiters
hindurchgeführt sind. Die Enden 12, 13 weisen dabei einen vierfach größeren Querschnitt
gegenüber den Querschnitten des Heizleiters 2 auf An den freien Enden der Zuführungen
12, 13 sind Kupferblöcke 5, 6 vorgesehen, die eine Übergangsverbindung zwischen den
Zuführungen 12, 13 und den elektrischen Versorgungsleitungen schaffen. Zur besseren
Verdeutlichung der Lage der Andruckplatte 4, der Isolationsschicht 3 sowie des Heizleiters
2 sind die jeweiligen Komponenten mit entsprechenden Abständen zueinander eingezeichnet,
während im Betrieb selbstverständlich die einzelnen Komponenten in einem sicheren
Flächenkontakt zueinander stehen.
[0016] Das dargestellte elektrische Kochfeld wird vorzugsweise mit einer Gleichspannung
von 12V bei einem Strom von 80A betrieben. Die Kupferblöcke 5, 6 sorgen dafür, daß
der Übergangswiderstand zwischen den elektrischen Versorgungsleitungen und den freien
Enden der Zuführungen 12, 13 vernachlässigbar ist, so daß an dieser Stelle keine unerwünschte
Erwärmung auftreten kann. Die Zuführungen 12, 13 weisen den vierfachen Querschnitt
gegenüber der eigentlichen Heizleiterbahn 2 auf, so daß bezogen auf die gleiche Leitungslänge
in den Zuführungen nur ein Viertel der Leistung gegenüber einem gleichlangen Heizleiterstück
umgesetzt wird. Hiermit ist sichergestellt, daß sich die Zuführungen 12, 13 nicht
unerwünscht erhitzen. Gleichzeitig weisen die Zuführungen 12, 13 aber noch einen genügend
hohen Wärmewiderstand auf, um eine Überhitzung der Kupferblöcke 5, 6 bzw. der elektrischen
Versorgungsleitung seitens des Heizleiters zu verhindern.
1. Elektrisches Kochfeld für den Niederspannungsbereich
mit einer Kochplatte aus Hochleistungskeramik und
mit einem Heizteiter, der mit der Unterseite der Kochplatte einen Flächenkontakt bildet,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Heizleiter und den elektrischen Versorgungsleitungen jeweils mindestens
ein Leitungselement zwischengeschaltet ist, das einen Widerstandswert aufweist, der
zwischen den Widerstandswerten des Heizleiters und der jeweiligen elektrischen Versorgungsleitung
liegt.
2. Kochfeld nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Leitungselement aus einem
Stück des Heizleiters besteht, das von der Unterseite der Kochplatte weggeführt ist
und das einen größeren Querschnitt aufweist als der in Flächenkontakt mit der Kochplatte
stehende Heizleiter.
3. Kochfeld nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Leitungselements
viermal größer ist als der des in Flächenkontakt mit der Kochplatte stehenden Heizleiters.
4. Kochfeld nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß zur nahezu widerstandsfreien
Verbindung zwischen dem mindestens einen Leitungselement und einer Versorgungsleitung
ein Kupferblock vorgesehen ist, an dem die jeweiligen Leitungsenden flächig aufgebracht
sind.
5. Kochfeld nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kochplatte
aus Siliziumnitrit, aus Siliziumcarbit oder aus Aluminiumnitrit besteht.
6. Kochfeld nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizleiter
aus einer auf die Unterseite der Kochplatte aufgedampften Metallschicht besteht.
7. Kochfeld nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizleiter
aus einer Metallfolie besteht, die mittels einer Isolationsschicht auf die Unterseite
der Kochplatte gedrückt wird.
8. Kochfeld nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß der Heizleiter
aus einer Widerstandspaste besteht, die direkt oder mittels Haftvermittler auf die
Unterseite der Kochplatte aufgebracht ist.
9. Kochfeld nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Isolationsschicht
vorgesehen ist, die mittels einer Andruckplatte gegen die Unterseite der Kochplatte
gedrückt ist.
10. Kochplatte nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in der Isolationsschicht und
der Andruckplatte Durchgangslöcher vorgesehen sind, durch die die Zuführungsenden
des Heizleiters hindurchgeführt sind.
11. Kochplatte nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß Temperatursensoren
im unmittelbaren Kontakt zur Keramikplatte vorgesehen sind, die mit einer Regeleinrichtung
zur Regelung der Temperatur an der Keramikplatte verbunden sind.