[0001] Die Erfindung betrifft einen Zerspaner zum Herstellen von Spänen, insbesondere für
die Spanplattenindustrie.
[0002] Eine besonders verbreitete Gattung eines solchen Zerspaners ist der Messerringzerspaner
(vgl. DE 32 47 629 C1). Messerringzerspaner sind in einer großen Vielfalt von Bauarten
bekannt geworden. Sie weisen einen Messerring auf, umfassend zahlreiche Messereinheiten,
die jeweils einen Tragklotz sowie ein von diesem getragenes Messer umfassen. Der Messerring
umschließt einen Rotor, der die zu zerspanenden Hackschnitzel dem Messerring radial
von innen nach außen zufördert. Der Messerring ist seinerseits von einem Gehäuse umschlossen.
[0003] Die Messer des Messerrings verlaufen im wesentlichen parallel zur Messerringachse.
Zwischen einem jeden Messer und der benachbarten Messereinheit befindet sich ein Spalt,
durch den die Späne radial nach außen treten. Die Tragklötze weisen auf ihrer dem
Rotor zugewandten Seite jeweils eine Verschleißfläche auf.
[0004] Weiterhin sind Messerwellenzerspaner bekannt. Diese weisen eine Messerwelle mit Messern
auf. Die Messer sind ebenfalls über den Umfang der Messerwelle verteilt angeordnet,
weisen jedoch mit ihren Schneiden nach außen (vgl. DE 30 18 110 A1).
[0005] Allen diesen Zerspanern ist gemeinsam, daß sie Zuführorgane für das zu zerspanende
Gut haben. So ist beim Messerringzerspaner dem Messerring zunächst eine Vibrationsförderstrecke
zugeordnet, an die sich eine Fallstrecke anschließt. Die Fallstrecke kann Leitbleche
aufweisen, die das zu zerspanende Gut auf einem Zickzack-Weg leiten.
[0006] Bei allen Zerspanern besteht das Bedürfnis, den Durchsatz des zu zerspanenden Gutes,
d.h. die pro Zeiteinheit durchgesetzte Menge zu erfassen.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung anzugeben, mit der es
möglich ist, den Durchsatz oder die Mengenleistung eines Zerspaners zu jedem beliebigen
Zeitpunkt zu erfassen, und zwar möglichst die Menge des absolut trockenen Gutes.
[0008] Diese Aufgabe wird durch Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
[0009] Die Erfinder haben demgemäß eine verblüffend einfache Maßnahme ergriffen. Sie haben
eine Dehnungsmeßeinrichtung in den Förderweg des zu zerspanenden Gutes eingebaut.
Die Dehnungsmeßeinrichtung greift dabei einerseits an einem Bauteil an, auf welches
der Gutstrom aufprallt, und zum anderen an einem starren Bauteil des Maschinengestells.
Beim Aufprall des Gutstromes erfährt die Dehnungsmeßeinrichtung eine Längung. Das
Maß der Längung hängt ab von der Intensität des Aufpralles, die wiederum eine Funktion
der aufprallenden Masse sowie deren Geschwindigkeit ist. Somit läßt sich zu jedem
Zeitpunkt der Durchsatz erfassen. Darüber hinaus kann man durch mathematische Integration
die Gesamtmenge des Gutes ermitteln, das während einer bestimmten Zeitspanne in den
Arbeitsbereich der Maschine eintritt.
[0010] Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist im einzelnen folgendes
dargestellt:
- Fig. 1
- zeigt einen Zerspaner von vorn, d.h. in einer Ansicht auf diejenige Seite, auf der
sich der Gehäusedeckel mit dem Einlaß für die Hackschnitzel befindet.
- Fig. 2
- zeigt den Zerspaner gemäß Figur 1 in vergrößertem Maßstab in einem Axialschnitt.
- Fig. 3
- zeigt in vergrößertem Maßstab den Einlaß für die zu zerspanenden Hackschnitzel.
[0011] Wie man aus den Figuren im einzelnen sieht, weist der Zerspaner einen ringförmigen
Messerkorb 1 auf. Dieser ist umschlossen von einem Gehäuse 2, und umschließt seinerseits
einen Rotor 3. Der Messerkorb 1 ist aufgebaut aus zwei Ringen 1.1 und 1.2, ferner
aus Messereinheiten.
[0012] Das Gehäuse 2 weist einen Einlaß 2.1 für die zu zerspanenden Hackschnitzel auf, ferner
einen Ringkanal 2.2, in dem die Späne gesammelt und aus dem sie abgeführt werden.
[0013] Entscheidend für die Erfindung ist die Gestaltung des Einlasses 2.1 sowie einer darin
vorgesehenen Dehnungsmeßeinrichtung. Der in Figur 3 genauer dargestellte Einlaß 2.1
weist als Leitorgane Prallplatten 2.1.1, 2.1.2 und 2.1.3 auf. Diese leiten das zu
zerspanende Gut entlang eines Zickzack-Weges - siehe gestrichelte Linie mit Pfeilen.
[0014] Man erkennt eine Dehnungsmeßeinrichtung 4. Diese umfaßt eine Konsole 4.1 sowie einen
Dehnungsmeßstreifen 4.2. Die Konsole 4.1 ist an einer Wandung 2.5 des Einlasses 2.1
fest angeschweißt. Das freie Ende der Konsole 4.1 stützt die obere Prallplatte 2.1.1
ab. Die obere Prallplatte 2.1.1ist ausschließlich von der Dehnungsmeßeinrichtung 4
getragen. Sie könnte an dieser gelenkig angeschlossen sein.
[0015] Der Dehnungsmeßstreifen 4.2 ist einerseits an der starren Wandung 2.5 des Einlasses
2.1 befestigt, andererseits an der oberen Prallplatte 2.1.1. Die obere Prallplatte
2.1.1 erfährt durch den Aufprall des Gutstromes eine Durchbiegung, so daß der Dehnungsmeßstreifen
4.2 eine entsprechende Verkürzung oder Längung ausführt.
[0016] Eine hier nicht dargestellte Einrichtung zum Erfassen der Feuchte des Gutstromes
erlaubt die Umrechnung der pro Zeiteinheit durchgesetzten Menge des Gutes in absoluten
Gewichtswerten, d.h. frei von Feuchtigkeit. Eine solche Einrichtung arbeitet berührungslos,
beispielsweise nach dem Prinzip der Induktivität.
1. Zerspaner zum Herstellen von Spänen aus Hackschnitzeln, insbesondere Messerringzerspaner;
1.1 mit einem Gehäuse (2);
1.2 mit einem im Gehäuse (2) drehbar gelagerten Zerspanungsorgan (Rotor 3);
1.3 mit einem dem Gehäuse (2) zugeordneten Einlaß (2.1) für das zu zerspanende Gut;
1.4 mit einem dem Gehäuse (2) zugeordneten Spänesammelraum (Ringkanal 2.2) mit Auslaß;
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
1.5 dem Einlaß (2.1) ist eine Dehnungsmeßeinrichtung (4) zugeordnet;
1.6 die Dehnungsmeßeinrichtung (4) greift einerseits an einem starren Bauteil an und
andererseits an einer Wand, die derart angeordnet ist, daß sie vom Gutstoffstrom beaufschlagt
wird.
2. Zerspaner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaß (2.1) wenigstens
eine als Leitorgan für den zu zerspanenden Gutstoffstrom dienende Prallplatte (2.1.1)
aufweist, daß die Prallplatte (2.1.1) - in Seitenansicht gesehen - mit ihrem einen
Ende an einer Wandung (2.5) des Einlasses (2.1) pendelnd aufgehängt ist, und daß als
Dehnungsmeßeinrichtung (4) ein Dehnungsmeßstreifen (4.2) vorgesehen ist, der einerseits
an der Prallplatte (2.1.1) und andererseits an der festen Wandung (2.5) angreift.
3. Zerspaner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb der Zufuhrstrecke
für das zu zerspanende Gut eine Einrichtung zum Erfassen der Feuchtigkeit des Gutstromes
angeordnet ist.