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EP 1 008 454 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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14.06.2000 Patentblatt 2000/24 |
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Anmeldetag: 08.12.1998 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
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Anmelder: GRETAG IMAGING AG |
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CH-8105 Regensdorf (CH) |
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Erfinder: |
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- Keller, Guido
8106 Adlikon (CH)
- Landolt, Markus
8057 Zürich (CH)
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Vertreter: Schwabe - Sandmair - Marx |
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Stuntzstrasse 16 81677 München 81677 München (DE) |
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Tintenstrahldruckverfahren zur Bildherstellung |
(57) Bei einem Tintenstrahldruckverfahren zum Aufzeichnen von Bildinformation auf ein
insbesondere blattförmiges Trägermaterial wird das Trägermaterial (B) während des
Druckvorgangs auf einer Drainagemittel aufweisenden Unterlage (30) gehaltert. Auf
diese Weise kann randlos gedruckt werden, wobei neben das Trägermaterial fallende
Tintentropfen durch die Unterlage abgeführt werden und so die Gefahr der Verschmutzung
des Druckwerks oder der nachfolgenden Bilder vermieden wird.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Tintenstrahldruckverfahren zum Aufzeichnen von Bildinformation
auf ein insbesondere blattförmiges Trägermaterial.
[0002] Bei der konventionellen Herstellung von fotografischen Bildern (Prints) wird typischerweise
randlos belichtet, das heisst, der Belichtungsbereich ist gleich gross wie oder etwas
grösser als das blattförmige Kopiermaterial. Im Falle von bahnförmigem Kopiermaterial
ist sinngemäss der Belichtungsbereich gleich breit wie oder etwas breiter als die
Kopiermaterialbahn.
[0003] In der digitalen Bildherstellung werden häufig Tintenstrahldrucker zum Aufzeichnen
der Bildinformation auf das Trägermaterial eingesetzt. Hierbei wird jedoch stets mit
Rand gedruckt, wobei der unbedruckte Rand später eventuell auch abgetrennt wird. Der
Grund dafür ist darin zu sehen, dass beim Drucken bis an den Rand des Trägermaterials
und insbesondere über den Rand hinaus das Druckwerk und die Rückseite der nachfolgenden
Bilder verschmutzt würden. Durch das Drucken mit Rand kann aber einerseits die bedruckbare
Fläche nicht vollständig ausgenutzt werden und entsteht anderseits unerwünschter Abfall.
[0004] Durch die vorliegende Erfindung soll nun ein Tintenstrahldruckverfahren der gattungsgemässen
Art dahingehend verbessert werden, dass randlos gedruckt werden kann, ohne dass das
Druckwerk oder die nachfolgenden Bilder verschmutzt werden.
[0005] Die Lösung dieser der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ergibt sich aus den im
kennzeichnenden Teil des unabhängigen Anspruchs beschriebenen Merkmalen. Besonders
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
[0006] Gemäss dem Grundgedanken der Erfindung wird also das Trägermaterial während des Drucks
auf einer mit Drainagemitteln versehenen Unterlage gehalten. Ausserhalb der Ränder
des Trägermaterials auf die Unterlage auftreffende Tintentropfen werden dabei durch
die Drainagemittel abgeführt und können so weder das Druckwerk noch die nachfolgenden
Bilder verschmutzen.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer mit Drainagemitteln versehenen Unterlage,
- Fig. 2
- einen Detailschnitt durch die Unterlage der Fig. 1,
- Fig. 3-5
- drei Varianten einer mit Drainagemitteln versehenen Unterlage und
- Fig. 6
- eine mit Drainagemitteln versehene Unterlage in Form eines endlosen Bands.
[0008] Wie aus der Gesamtdarstellung der Fig. 1 hervorgeht, liegt ein zu bedruckendes Blatt
B eines Trägermaterials während des Druckvorgangs auf einer Unterlage 20, die als
poröse, luft- und flüssigkeitsdurchlässige Plane ausgebildet ist. Die Drainagemittel
werden hier also durch die Poren 21 der Platte gebildet (Fig.2).
[0009] Oberhalb der Unterlage befindet sich ein nur symbolisch angedeutetes Aggregat 11
von Tintenstrahldruckköpfen, die in konventioneller Weise von einem nicht gezeigten
Rechner angesteuert sind. Die Unterlage 20 ist an ihrer Unterseite an eine Saugquelle
12 angeschlossen. Durch den von der Saugquelle 12 erzeugten Unterdruck wird einerseits
das Blatt B während des Druckvorgangs festgehalten und werden anderseits die ausserhalb
des Blatts auf die Unterlage auftreffenden Tintentropfen 13 (Fig.2) durch die poröse
Platte durchgesaugt und nach unten abgeführt.
[0010] Die in Fig.3 gezeigte Unterlage 30 ist ebenfalls als poröse Plane ausgebildet, weist
aber an ihrer Oberseite zusätzlich noch eine gitterförmige Anordnung von Kanälen 31
auf, deren Abstände vorzugsweise so gewählt sind, dass sie zu den gängigen Blattformaten
passen. Dadurch wird erreicht, dass das Blatt B jeweils unmittelbar von Kanälen umschlossen
ist. Neben das Blatt fallende Tintentropfen fallen somit direkt in die Kanäle und
können somit nachfolgende Blätter nicht verschmutzen. Die überschüssigen Tintentropfen
werden wiederum durch die poröse Plane abgesaugt. Die Drainagemittel werden hier durch
die Poren der Plane sowie durch deren Kanäle 31 gebildet.
[0011] Die Fig.4 zeigt eine Unterlage 40, welche aus einer porösen Folie 41 und einer darunterliegenden
offenzelligen Wabenstruktur 42 besteht. In der Wirkung entspricht diese Ausführungsform
derjenigen der Fig.1. Die Drainagemittel werden hier durch die Poren der Folie 41
sowie durch die offenzellige Wabenstruktur 42 gebildet.
[0012] Die in Fig.5 gezeigte Unterlage 50 besteht aus nicht-porösem Vollmaterial, ist aber
dafür ähnlich wie die Ausführungsform der Fig.3 an ihrer Oberseite mit einem Netzwerk
von Kanälen 51 versehen, wobei in den erhabenen Partien zwischen den Kanälen und ggf.
auch in den Kanälen selbst Durchgangsöffnungen 52 vorgesehen sind. Die Drainagemittel
werden hier also durch die Durchgangsöffnungen 52 und durch die Kanäle 51 gebildet.
[0013] Die Fig.6 schliesslich zeigt eine Unterlage in Form eines endlosen Bands 60, welche
um zwei Walzen 61 und 62 geschlungen ist. Das Band 60 besteht aus einem saugfähigen
oder porösen Material, welches die Drainagemittel bildet. Die überschüssige Tinte
wird entweder im Band 60 eingelagert oder wie bei den anderen Ausführungsbeispielen
durch das Band 60 durchgesaugt. Im ersten Fall muss das Band 60 natürlich je nach
Verschmutzungsgrad von Zeit zu Zeit gereinigt oder ersetzt werden. Bei Bedarf kann
das Band 60 auch als Transportmittel für das Blatt B eingesetzt werden.
[0014] Alle vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele der Unterlage sind sinngemäss
auch für bahnförmiges Trägermaterial einsetzbar.
1. Tintenstrahldruckverfahren zum Aufzeichnen von Bildinformation auf ein insbesondere
blattförmiges Trägermaterial, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägermaterial (B)
während des Druckvorgangs auf einer Drainagemittel aufweisenden Unterlage (20;30;40;50;60)
liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage (20;30;40;60)
porös ausgebildet ist.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Unterlage als poröse Plane (20;30) oder poröses Band (60) ausgebildet ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage
(40) eine offenzellige Wabenstruktur (42) und eine poröse Folie (41) aufweist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage (50) mit Durchgangsöffnungen
(52) ausgestattet ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterlage
(30;50) an ihrer Oberseite mit einer netzförmigen Anordnung von Drainagekanälen (31;51)
versehen ist.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass überschüssige
Tinte (13) durch die Unterlage (20;30;40;50;60) abgeführt, insbesondere abgesaugt
wird.
8. Unterlage zur Halterung eines zu bedruckenden Trägermaterials während des Druckvorgangs,
dadurch gekennzeichnet, dass sie gemäss einem der vorangehenden Ansprüche ausgebildet
ist.