[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Einleiten und Abführen von Emissionen,
insbesondere aus Koksöfen mit
einem oberseitig offenen Kanal,
einem auf dem Kanal aufliegenden Abdeckband und
einer entlang des Kanals verfahrbaren Bandabhebeeinrichtung,
wobei das Abdeckband in einer Schlaufe durch die Bandabhebeeinrichtung geführt ist.
Durch eine Fahrbewegung der Bandabhebeeinrichtung sind Bandabschnitte an beliebiger
Stelle des Fahrwegs von dem Kanal abhebbar.
[0002] In einem modernen Koksofenbetrieb werden Emissionen aus Schadgasen und Stäuben, die
bei der Kohlebeschickung eines Koksofens oder dem Ausstoß einer Kokscharge entstehen,
unmittelbar an ihrem Entstehungsort abgesaugt. Die abgesaugten Emissionen werden in
einen Kanal eingeleitet und einer Filteranlage zugeführt. Der erforderliche Unterdruck
wird durch ein der Filteranlage nachgeschaltetes Sauggebläse erzeugt. Der Kanal hat
den eingangs beschriebenen Aufbau und ist entlang einer aus mehreren Koksöfen bestehenden
Batterie angeordnet. Er besitzt in der Praxis zumeist eine Länge zwischen 50 und 200m.
Mittels der entlang des Kanals verfahrbaren Bandabhebeeinrichtung wird das Abdeckband
jeweils vor dem Ofen angehoben, an dem im Zuge des Koksofenbetriebes Emissionen auftreten.
Durch das Anheben des Abdeckbandes wird eine Verbindung zwischen der Absaugstelle
und dem Absaugkanal hergestellt.
[0003] Das Abdeckband besteht im allgemeinen aus einem Gummigurt, der unter seinem Eigengewicht
auf dem rinnenförmigen Kanal aufliegt. Aufgrund der großen Kanallänge und der oft
windexponierten Lage des Kanals tritt in der Praxis hin und wieder der Fall auf, daß
der im Kanal herrschende Unterdruck die Saugwirkung des über den Kanal streichenden
Windes nicht kompensieren kann und der Gummigurt angehoben wird, verrutscht oder gar
umschlägt. Die Emissionen gelangen dann frei in die Atmosphäre, da der von dem Sauggebläse
erzeugte Saugluftstrom nicht mehr an die Emissionsquelle gelangt. Endseitige Bandspanneinrichtungen
können bei den vorgenannten, großen Längen des Kanals ein Abheben des Gurtes nicht
betriebssicher verhindern.
[0004] Bei einer aus DE 23 26 630 B2 bekannten Vorrichtung des eingangs beschriebenen Aufbaus
ist das Abdeckband als Stahl- oder Kunststoffband ausgebildet und durch seitliche
Führungsbleche gegen seitliches Verschieben gesichert. Das zuvor geschilderte Problem
ist dadurch nicht gelöst.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine betriebssichere Auflage des Abdeckbandes
auch bei großen Kanallängen sicherzustellen, und zwar ohne daß die Fahrbewegung der
Bandabhebeeinrichtung entlang des Kanals behindert wird.
[0006] Die Aufgabe wird bei einer Vorrichtung des eingangs beschriebenen Aufbaus erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß das Abdeckband in Längsrichtung an einer Abdeckbandauflage des
Kanals magnetisch gegen ungewolltes Öffnen gesichert ist. Der erfindungsgemäße Einsatz
magnetischer Haltekräfte für die Fixierung des Abdeckbandes auf dem Absaugkanal, z.B.
einer Koksofenanlage, hat beachtliche Vorteile. Die Fixierung des Bandes ist verschleißfrei.
Auch bei extremen Windverhältnissen ist das Band durch die vorzugsweise auf der gesamten
Länge des Absaugkanals wirksame magnetische Haltekraft sicher fixiert, so daß Emissionen
von Gasen und Stäuben nicht austreten können. Die Fahrbewegung der Bandabhebeeinrichtung
wird durch die magnetische Haftung nicht behindert, da bei der Fahrbewegung stets
nur kleine Abschnitte des Bandes von der Bandauflage gelöst und folglich nur verhältnismäßig
geringe magnetische Haltekräfte überwunden werden müssen. Das mit einer Fahrbewegung
der Abhebeeinrichtung einhergehende gewollte Abheben des Bandes ist problemlos möglich.
Vorhandene Anlagen können mit geringem Aufwand und ohne konstruktive Änderungen an
der Bandabhebeeinrichtung erfindungsgemäß nachgerüstet werden.
[0007] Für die weitere Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lehre bieten sich verschiedene
Möglichkeiten an. Eine erste Ausführungsform sieht vor, daß entlag der Abdeckbandauflage
Permanentmagnete angeordnet sind und das Abdeckband eine Metalleinlage enthält oder
eine Metallauflage aufweist. So kann das Band beispielsweise als Gummigurt mit Stahlkarkasse
ausgebildet sein oder oberseitig aufgeklebte oder aufvulkanisierte biegsame Metallstreifen
aufweisen. Die Pergamentmagnete sind vorzugsweise in äquidistanten Abständen entlang
des Kanals angeordnet und in die Abdeckbandauflage integriert. Die beschriebene Ausführung
ist kostengünstig. Die Zahl der Magnete wird unter Berücksichtigung anlagenspezifischer
Bedingungen wie Temperatur, Windstärke sowie Lage und Länge des Absaugkanals festgelegt.
[0008] Eine zweite Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Lehre, bei der das Band ebenfalls
eine Metalleinlage enthält oder eine Metallauflage aufweist, sieht vor, daß entlang
der Abdeckbandauflage Elektromagnete angeordnet sind. Bei Verwendung von Elektromagneten
ist eine von der Windstärke abhängige Anpassung der magnetischen Haltekräfte möglich,
indem der Erregerstrom durch die Elektromagnete geregelt wird und/oder Elektromagnete
einzeln oder in Gruppen geschaltet werden. Vorzugsweise ist ferner eine Steuereinrichtung
vorgesehen, welche die entlang der Abdeckbandauflage angeordneten Elektromagnete in
Abhängigkeit von der Position der Bandabhebeeinrichtung einzeln oder in Gruppen stromlos
schaltet. Durch Abschalten des Erregerstromes der im Bereich der Bandabhebeeinrichtung
befindlichen Elektromagnete können die Haltekräfte gezielt gelöst werden, was das
Aufnehmen des Bandes während einer Fahrbewegung der Bandabhebeeinrichtung fördert.
[0009] Eine dritte Ausführung der erfindungsgemäßen Lehre sieht vor, daß das Abdeckband
eine permanentmagnetische Ausrüstung aufweist. Die permanentmagnetische Ausrüstung
des Bandes wirkt auf die aus einem ferromagnetischen Stahl bestehende Abdeckbandauflage
des Kanals ein und führt zu einer Fixierung des Bandes. Die permanentmagnetische Ausrüstung
kann aus einer permanentmagnetischen Einlage des Abdeckbandes oder einer Auflage in
Form einer permanentmagnetischen Folie bestehen. Die zuletzt beschriebene Ausführung
der Erfindung hat den Vorteil, daß als Abdeckband Gummigurte mit textiler Karkasse
eingesetzt werden können.
[0010] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung erläutert. Es zeigen schematisch
- Fig. 1
- ausschnittsweise die Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Einleiten
und Abführen von Emissionen aus Koksöfen,
- Fig. 2
- den Schnitt A-A aus Fig. 1.
[0011] Zum grundsätzlichen Aufbau der in den Figuren dargestellten Vorrichtung gehören ein
oberseitig offener Kanal 1, ein auf dem Kanal 1 aufliegendes Abdeckband 2 sowie eine
entlang des Kanals 1 verfahrbare Bandabhebeeinrichtung 3, durch die das Abdeckband
2 in einer Schlaufe 4 geführt ist. Der Kanal 1 erstreckt sich entlang einer Batterie
aus mehreren Koksöfen und weist in der Praxis eine Länge von zumeist 50 bis 200 m
auf. Im Kanal 1 herrscht ein Unterdruck, der durch ein nicht dargestelltes Sauggebläse
erzeugt wird. Im Bereich der Bandabhebeeinrichtung 3 können gas- und staubförmige
Emissionen, die bei der Beschickung eines Koksofens oder dem Ausdrücken einer Kokscharge
entstehen, in den Kanal 1 eingeleitet werden. Durch eine Fahrbewegung der Bandabhebeeinrichtung
3 kann das Abdeckband 2 an jeder beliebigen Stelle entlang des Fahrweges von dem rinnenförmigen
Kanal 1 abgehoben und damit der Kanal 1 zur Einleitung von Emissionen geöffnet werden.
Das ermöglicht es, Emissionen unmittelbar an ihrem Entstehungsort abzusaugen und abzuleiten.
[0012] Der Kanal 1 ist zumeist in großer Höhe und in windexponierter Lage angeordnet. Bei
Windeinfall besteht die Gefahr, daß der im Kanal 1 herrschende Unterdruck die Saugwirkung
des über den Kanal streichenden Windes nicht kompensieren kann und das Abdeckband
2 abhebt oder in extremen Fällen sogar umschlägt. Um dies zu verhindern, ist das Abdeckband
2 in Längsrichtung magnetisch an einer Abdeckbandauflage 5 des Kanals 1 gehalten und
dadurch gegen ungewolltes Öffnen gesichert. Die magnetischen Haltekräfte werden in
dem in den Figuren 1 und 2 dargestellten Ausführungsbeispiel durch Permanentmagnete
6 erzeugt, die in äquidistanten Abständen entlang der Abdeckbandauflage 5 angeordnet
sind. Das Abdeckband 2 besteht aus einem Gummigurt mit einer ferromagnetischen Metalleinlage
oder einer Metallauflage in Form eines auf den Gummigurt aufgeklebten oder anvulkanisierten
biegsamen Metallstreifens.
[0013] Anstelle von Permanentmagneten 6 können auch Elektromagnete eingesetzt werden. Bei
Verwendung von Elektromagneten läßt sich durch ein Abschalten des Erregerstroms der
Elektromagnete im Bereich der Bandabhebeeinrichtung 3 ein Lösen der magnetischen Haltekräfte
erreichen. Durch Regelung des Erregerstroms der Elektromagnete ist ferner eine von
der Windstärke abhängige Anpassung der magnetischen Haltekräfte möglich. Es versteht
sich, daß anstelle einer Regelung des Erregerstroms auch Elektromagnete zu- und abgeschaltet
werden können.
1. Vorrichtung zum Einleiten und Abfähren von Emissionen insbesondere aus Koksöfen, mit
einem oberseitig offenen Kanal (1),
einem auf dem Kanal (1) aufliegenden Abdeckband (2) und
einer entlang des Kanals (4) verfahrbaren Bandabhebeeinrichtung (3),
wobei das Abdeckband (2) in einer Schlaufe (4) durch die Bandabhebeeinrichtung (3)
gefährt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Abdeckband (2) in Längsrichtung an einer Abdeckbandauflage (5) des Kanals
(1) magnetisch gegen ungewolltes Öffnen gesichert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß entlang der Abdeckbandauflage
(5) Permanentmagnete (6) angeordnet sind und das Abdeckband (2) eine Metalleinlage
enthält oder eine Metallauflage aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß entlang der Abdeckbandauflage
(5) Elektromagnete angeordnet sind und das Abdeckband (2) eine Metalleinlage enthält
oder eine Metallauflage aufweist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Stromfluß durch die Elektromagnete
regelbar ist und/oder die Elektromagnete einzeln oder in Gruppen schaltbar sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuereinrichtung vorgesehen
ist, welche die entlang der Abdeckbandauflage (5) angeordneten Elektromagnete in Abhängigkeit
von der Position der Bandabhebeeinrichtung (3) einzeln oder in Gruppen stromlos schaltet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdeckband (2) eine permanentmagnetische
Ausrüstung aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Abdeckband (2) eine permanentmagnetische
Einlage enthält oder eine Auflage in Form einer permanentmagnetischen Folie aufweist.