Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit mehreren, schwenkbar gehaltenen Lamellen,
welche im geschlossenen Zustand schuppenartig überlappend angeordnet sind und zwecks
Abdichtung an einem seitlichen Ende von der jeweiligen Lamelle abstehende Abschlusselemente
aufweisen.
Stand der Technik
[0002] Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist z.B. aus der EP 0 607 752 A1 bekannt.
[0003] Rahmenlose Lamellenfenster (wie sie schon in der DE 35 00 114 beschrieben sind) sind
den einflügeligen Dachfenstern hinsichtlich der architektonischen Einsatzmöglichkeiten
überlegen. Sie sind nicht nur feingliedriger, sondern haben auch viel bessere Belüftungseigenschaften
im geöffneten Zustand. Im übrigen sorgen die schuppenartig übereinandergreifenden
Glasplatten für ein ungehindertes Abfliessen des Regenwassers. Wie die EP 0 568 495
B1 zeigt, sind solche Lamellenkonstruktionen auch an vertikalen Fassaden einsetzbar.
[0004] Ein Problem stellt jedoch die seitliche Dichtung des Fensters dar. In der EP 0 607
752 A1 wurde vorgeschlagen, aussenseitig der Lamelle einen Abtropfwinkel aus Metall
anzukleben. Dieser ist aber weder technisch noch ästhetisch befriedigend. Ferner besteht
im Überlappungsbereich der Lamellen ein Zwischenraum, dessen Dichtung nicht befriedigt.
Bedingt durch die Halteklammern, welche an der Innenseite der Lamelle angebracht sind
und mit beiden Enden die Ränder der Lamelle nach aussen umgreifen, entstehen bei parallel
zu den Rändern angebrachten Dichtungslippen um die Halteklammern herum störende Durchzugsschlitze.
Diese stellen namentlich unter Windbelastung Schwachstellen dar, welche den Isolationswert
des gesamten Fensters reduzieren.
Darstellung der Erfindung
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art anzugeben,
welche die beim Stand der Technik vorhandenen Nachteile vermeidet.
[0006] Die erfindungsgemässe Lösung ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Der
Grundgedanke der Erfindung liegt darin, das Abschlusselement innenseitig der Lamelle
anzubringen. Die dem Wettereinfluss ausgesetzte Aussenseite der Lamelle ist damit
eine reine Glasfläche (frei von irgendwelchen Dichtungs- oder Schutzelementen).
[0007] Weil auf diese Weise auch der Seitenrand der Lamellen allein durch die (äussere)
Glasplatte definiert sein kann, ist es möglich, seitlich aneinander anschliessend
Lamellenfenster anzuordnen, welche von aussen betrachtet eine durchgehende Glasfläche
bilden und welche unabhängig voneinander geöffnet werden können, ohne dass im Überlappungsbereich
auf einen dichtenden Seitenabschluss verzichtet werden muss. Ein weiterer Vorteil
der erfindungsgemässen Konstruktion liegt darin, dass das Abschlusselement nicht mehr
nur ein Winkel zu sein braucht, sondern die Form eines beliebigen Profils haben kann.
Besonders bevorzugt ist dabei ein U-Profil.
[0008] Die Abschlusselemente sind so angeordnet und ausgebildet, dass sie einander teilweise
seitlich überdecken. Im Sinn einer besonders vorteilhaften Ausführungsform haben die
Abschlusselemente senkrecht zur Lamellenfläche nach innen ragende Schenkelflächen,
welche im geschlossenen Zustand der Lamellen eine durchgehende, gerade Abschlusskante
bilden. Am Rahmen der ganzen Lamellenanordnung kann dann eine entsprechend durchgehend
ebene Fläche vorgesehen sein, auf welche sich die Abschlusselemente bei geschlossenem
Fenster legen, um eine seitlich durchgehende Dichtung zu ermöglichen. Die genannte
Fläche kann mit einem elastischen Dichtungselement (Gummilippe o. dergl.) ausgestattet
sein, um in jedem Fall einen luftdichten Verschluss zu gewährleisten.
[0009] Die Abschlusselemente sind vorzugsweise im wesentlichen verschachtelbare U-Profile
aus Metall oder (z.B. transparentem) Kunststoff. Die mehr oder weniger senkrecht nach
innen vorstehenden Schenkelflächen sind am hinteren Ende (relativ zum vorderen) derart
verjüngt, dass sie sich in das vordere Ende des anschliessenden U-Profils einfügen
können. Die Verjüngung kann kontinuierlich oder stufenartig sein. Das Ausmass der
Verjüngung entspricht etwa der doppelten Wandstärke einer Schenkelfläche.
[0010] Die Schenkelflächen können auch in einem von 90° abweichenden Winkel zur Lamellenfläche
stehen. Im Querschnitt betrachtet sind sie dann z.B. leicht gespreizt, so dass ein
stapelbares U-förmiges Profil gebildet wird.
[0011] Die Länge eines Abschlusselementes entspricht etwa der Breite einer Lamelle. Vorzugsweise
ist das Abschlusselement nicht versetzt sondern deckungsgleich mit der Lamelle angebracht.
Mit anderen Worten: Das Abschlusselement ragt weder vorne noch hinten über den Lamellenrand
hinaus. Die innere Seitenfläche ist dabei am vorderen Ende ausgenommen, um Platz für
die vorn anschliessende Lamelle zu schaffen. Es ist aber auch möglich, die Lamelle
am seitlichen Rand in der Breite zu kürzen (z.B. durch Wegschneiden der Ecken), um
das Ineinandergreifen der Abschlusselemente zu erleichtern.
[0012] Die Lamellen sind Isolierverglasungen aus zwei über einen Abstandshalter verbundenen
Fensterplatten (aus Glas oder Kunststoff). Die äussere Fensterplatte weist gegenüber
der inneren einen vorderen Überstand und die innere gegenüber der äusseren einen hinteren
Überstand auf. Infolge dieser Anordnung wird auch zwischen den aufeinanderfolgenden
Lamellen im geschlossenen Zustand ein isolierender Luftraum geschaffen. Gemäss einer
besonders bevorzugten Ausführungsform ist nun an der innenliegenden Schenkelfläche
der Abschlusselemente jeweils ein elastisches Dichtungselement angebracht. Dieses
ist so angeordnet, dass der zwischen den aufeinanderfolgenden Lamellen gebildete Luftraum
(welcher sich in Längsrichtung der Lamelle, also parallel zur Schwenkachse erstreckt)
endseitig abgeschlossen wird.
[0013] Am Rahmen ist mit Vorteil ein Dichtungsstreifen o. dergl. vorgesehen, welcher in
die Abschlusselemente eingreift, so dass bei geschlossenem Fenster eine Art Labyrinth-Dichtung
entsteht. Abschlusskante und Dichtungsstreifen ermöglichen eine doppelte Dichtung.
[0014] Das Abschlusselement kann einen mit Versatz ausgebildeten Rücken aufweisen. Wird
es mit dem Rücken an die Innenseite der Lamelle geklebt, wird aufgrund des Versatzes
ein Spalt zwischen Lamellenfläche und Rückseite des Abschlusselementes gebildet, welcher
mit einem fliessfähigen Dichtungsmaterial (z.B. Silicon) gefüllt werden kann. Auf
einen Spalt der genannten Art kann auch verzichtet werden, wobei Silicon - soweit
überhaupt erforderlich - z.B. einfach stirnseitig am Übergang zwischen Lamellenaussenplatte
und Abschlusselement überdeckend angebracht werden kann.
[0015] Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben
sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0016] Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- Eine schematische Darstellung des erfindungsgemässen seitlichen Dichtungssystems eines
Lamellenfensters;
- Fig. 2
- einen vereinfachten Schnitt des Lamellenfensters parallel zur Fallinie des Dachfensters
gemäss Fig. 1;
- Fig. 3a, b, c
- eine perspektivische Darstellung eines Abschlusselementes sowie eine Draufsicht und
eine Frontansicht;
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung einer Lamelle in der Draufsicht;
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung einer Ausführungsvariante zu Fig. 3.
- Fig. 6a, b
- eine schematische Darstellungen von Dichtungsabschlüssen.
[0017] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0018] Im nachfolgenden Ausführungsbeispiel wird von einem Lamellenfenster ausgegangen,
wie es beispielsweise in der EP 0 607 752 A1 beschrieben ist. Die einzelnen Lamellen
1, 2 können mit Hilfe von nicht näher dargestellten Schwenkhalterungen (vgl. z.B.
DE 35 00 114 C2, DE 42 27 278 C2, EP 0 568 495 B1) geöffnet und geschlossen werden.
[0019] In Fig. 1 sind die Lamellen 1, 2 im geschlossenen Zustand gezeigt. Die Längsrichtung
der Lamellen 1, 2 verläuft horizontal zur Fallinie. Die Schwenkhalterung ist z.B.
ein Gelenkviereck aus Drahtbügeln. Die Schwenkachse liegt jeweils im Bereich des hinteren
Endes der Lamellen. Die Lamellen werden parallel betätigt. Im geschlossenen Zustand
überlappt die obere Lamelle 2 schuppenartig die untere Lamelle 1, wobei am Übergang
eine kleine Stufe 3 gebildet wird. (Die Begriffe "oben" und "unten" sind in Bezug
auf die Dachschräge definiert.)
[0020] Wie Fig. 2 zeigt, sind die Lamellen 1, 2 in an sich bekannter Weise als Isolierglasscheiben
ausgeführt. D.h., jede Lamelle 1, 2 besteht im wesentlichen aus zwei Glasplatten 4.1,
4.2 bzw. 5.1, 5.2, die über einen Abstandshalter-Rahmen 6 bzw. 7 dicht verbunden sind.
Vorzugsweise sind die Glasplatten 4.1, 4.2 bzw. 5.1, 5.2 rechteckig. Die äussere Glasplatte
5.1 ragt am unteren Ende der Lamelle 2 um beispielsweise 5 cm über den Abstandshalter-Rahmen
7 und die innere Glasplatte 5.2 hinaus. (Die Begriffe "innen" und "aussen" beziehen
sich vorliegend auf die funktionelle Trennung, welche mit dem Fenster erreicht wird:
Der Innenraum wird durch das Fenster von der Umgebung, also dem Aussenraum, getrennt.)
Dadurch wird eine Überlappung mit der nachfolgenden Lamelle 1 bzw. deren äusseren
Glasplatte 4.1 möglich. Die innere Glasplatte 4.2 ragt am hinteren bzw. oberen Ende
der Lamelle 1 über den Abstandshalter-Rahmen 6 und den hinteren Rand der äusseren
Glasplatte 4.1 hinaus. Der Überstand der inneren Glasplatte 4.2 ist kleiner als derjenige
der äusseren Glasplatte 5.1. (Selbstverständlich sind alle Lamellen gleich ausgebildet.
Was also in Bezug auf die Lamelle 1 gesagt wird, gilt sinngemäss für die Lamelle 2.)
[0021] Im Übergangsbereich zwischen den beiden Lamellen 1, 2 wird ein Zwischenraum 8 geschaffen,
welcher sich parallel zur Schwenkachse der Lamellen 1, 2 (also senkrecht zur Zeichenebene
der Fig. 2) erstreckt. Eine Dichtungslippe 9 am hinteren Ende der oberen Glasplatte
4.1 legt sich dichtend an das überstehende vordere Ende der äusseren Glasplatte 5.1
der oberen Lamelle 2 an. In ähnlicher Weise liegt eine Dichtungslippe 10, welche am
hinteren (überstehenden) Ende der unteren Glasplatte 4.2 angebracht ist, an der inneren
Glasplatte 5.2 der oberen Lamelle 2 an. Auf diese Weise wird der Zwischenraum 8 in
Längsrichtung der Lamellen 1, 2 (d.h. parallel zur Schwenkachse der nicht näher dargestellten
Halterung) abgeschlossen. (Zwischen dieser Dichtungslippe 10 und und der Glasplatte
5.2 ist der nicht dargestellte Drahtbügel der Halterung von innen nach aussen geführt,
wo er den vorderen Rand der Glasplatte 5.2 umgreift.)
[0022] Die nachfolgend beschriebenen Einzelheiten des Ausführungsbeispiels haben zum Ziel,
den Zwischenraum 8 endseitig (also im Bereich der Seiten der Lamellen) abzuschliessen.
Allgemein betrachtet geht es darum, die Dichtung zwischen Innenraum und Aussenraum
im Bereich der Seiten des Lamellenfensters zu verbessern.
[0023] Im folgenden wird auf die Figuren 1 und 4 Bezug genommen. Die äussere Glasplatte
4.1 weist Seitenbereiche 11, 12 auf, welche über den Abstandshalter-Rahmen 6 seitlich
vorstehen. An diesen ist gemäss der Erfindung innenseitig (d. h. auf der Seite des
Abstandshalter-Rahmens 6) jeweils ein im wesentlichen U-förmiges Abschlusselement
13, 14 angebracht. Die Länge der Abschlusselemente 13,14 entspricht etwa der Breite
B der Lamelle 1. (Die Längsrichtung der Lamelle ist durch die Schwenkachse der Halterung
definiert. Diese läuft in Fig. 4 von links nach rechts.)
[0024] In das Abschlusselement greift eine Dichtungslippe 17 ein, welche an einem Dachfensterrahmen
16 angebracht ist. Aufgrund der Stufe 3, welche zwischen aufeinanderfolgenden Lamellen
1, 2 unvermeidlich vorhanden ist, ist diese Dichtung bei Windbelastung nicht ausreichend.
Es ist deshalb zwischen der seitlich inneren (d. h. dem Abstandshalter-Rahmen 6 benachbarten)
Schenkelfläche 18.1 und dem Dachfensterrahmen 16 eine weitere Dichtungslippe 19 vorgesehen.
Der springende Punkt liegt nun darin, dass die Schenkelfläche 18.1 derart ausgebildet
ist, dass beim Übergang von einer Lamelle zur nächsten keine Stufe entsteht. Mit anderen
Worten: Die Abschlusskante 20, welche durch den unteren Rand der Schenkelfläche 18.1
definiert ist, liegt für alle Lamellen 1, 2 auf derselben durchgehenden (d. h. stufenlosen)
Linie bzw. Geraden.
[0025] Die äussere Schenkelfläche 18.2 liegt z.B. im Bereich der Seitenkante 33 der äusseren
Glasplatte 4.1. Sie leitet das Wasser in eine am Dachfensterrahmen 16 angebrachte
Abflussrinne 21. Wie in Fig. 4 andeutungsweise gezeigt ist, verläuft die Schenkelfläche
18.2 (bei rechteckiger äusserer Glasplatte) leicht schräg zur Seitenkante, wobei sie
am vorderen Ende geringfügig über diese hinaus ragt.
[0026] Das Abschlusselement 13 ist mit seiner Rückenfläche 22 an der Innenseite der Glasplatte
4.1 angeklebt. Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform ist die Rückenfläche 22 mit
einem geringfügigen Versatz versehen, so dass zwischen Glasplatte 4.1 und einem Teil
der Rückenfläche 22 ein Spalt 23 gebildet wird, welcher mit einem Dichtungsmaterial
(z.B. Silicon) gefüllt werden kann.
[0027] Fig. 3a-c zeigen eine bevorzugte Ausführungsform des Abschlusselementes 14. (Die
Abschlusselemente 13 und 14 - vgl. Fig. 4 - sind spiegelbildlich zueinander ausgeführt,
die Abschlusselemente 13 und 15 - vgl. Fig. 1 - dagegen identisch.) Das Abschlusselement
ist derart verschachtelbar ausgebildet, dass das vordere Ende 24 über das hintere
Ende 25 (des nachfolgenden Abschlusselementes) geschoben werden kann. Der Abstand
zwischen den Schenkelflächen 26.1 und 26.2 nimmt also von hinten nach vorne zumindest
um die Summe der Wandstärken der Schenkelflächen zu. In der vorliegenden Ausführungsform
ist die Veränderung des Querschnitts des Abschlusselementes kontinuierlich (d. h.
es gibt keine Abstufung).
[0028] Am vorderen Ende 24 weist die innenliegende (d.h. dem Abstandshalter-Rahmen zugewandte)
Schenkelfläche 26.2 eine etwa rechteckige Ausnehmung 27 auf. In diese passt der hinterste
Teil der äusseren Glasplatte der nachfolgenden Lamelle. In der Ecke der genannten
Ausnehmung 27 ist eine z. B. rechteckig in die Ausdehnung hineinragende Abdeckstufe
36 vorgesehen. Sie soll den in Fig. 2 gezeigten Zwischenraum zwischen dem hinteren
Ende des unteren Abschlußelementes 13 und der unteren Seite der Glasplatte 5.1 seitlich
abschließen. Im Sinne einer zweiteiligen Dichtung kann an der vorderen und unteren
Kante der Abdeckstufe 36 ein Dichtungselement 34 angebracht sein, dessen untere Kante
eine "Höhe" hat, welche der oberen Kante des Dichtungselementes 32 entspricht. Das
Dichtungselement 34 des hinteren Abschlußelementes (vgl. z.B. Bezugszeichen 15 in
Fig. 1) wirkt also mit dem Dichtungselement 32 des nächsten Abschlußelementes (vgl.
z.B. Bezugszeichen 13 in Fig. 1) zusammen. Auf diese Weise kann der in Fig. 2 dargestellte
Zwischenraum 8 (welcher längsseitig durch die Dichtungslippen 9,10 abgeschlossen ist)
an den Seiten der Lamellenscheiben verschlossen werden.
[0029] Die Rückenfläche 28 weist etwa in der Mitte einen Versatz 29 auf, wodurch die eine
Hälfte der Rückenfläche 28 relativ zur anderen Hälfte um beispielsweise 1-2 mm in
der Höhe versetzt ist. Wird die höher liegende Hälfte an die Glasplatte angeklebt,
entsteht zwischen der tiefer liegenden Hälfte und der Glasplatte ein entsprechender
Spalt von beispielsweise 1-2 mm (vgl. Spalt 23 in Fig. 1).
[0030] Nicht nur die Rückenfläche 28 sondern auch die Schenkelflächen 26.1, 26.2 weiten
sich vom hinteren Ende 25 zum vorderen Ende 24 aus. D.h., die Höhe des Abschlusselementes
nimmt von hinten nach vorn zu. Die Zunahme entspricht im wesentlichen der Dicke der
äusseren Glasplatte 4.1 und der Dicke der Dichtungslippe 9. Dies kann am besten anhand
der Fig. 2 erläutert werden.
[0031] Das Abschlusselement 13 (von welchem in Fig. 2 im wesentlichen nur die innere Schenkelfläche
18.1 sichtbar ist) ist an der inneren bzw. unteren Seite der Glasplatte 4.1 angebracht.
Damit das vordere Ende des Abschlusselementes 15 dichtend über das hintere Ende des
Abschlusselementes 13 gelegt werden kann und zwar so, dass die inneren Schenkelflächen
der beiden Abschlusselemente 13, 15 auf einer geraden Abschlusskante 20 liegen können,
muss Platz für die Glasplatte 4.1 und die Dichtung 9 vorhanden sein. (Weil die Abschlusselemente
13 und 15 überlappen, unterscheidet sich die Höhe des hinteren Endes von derjenigen
des vorderen Endes - wegen des schrägen Verlaufes - natürlich um etwas mehr als die
Summe von Glasplatten- und Dichtungsdicke.) Am seitlichen Rand wird der "vertikale"
Abstand zwischen den Glasplatten 4.1, 5.1 durch eine kurze Seitenwand des Abschlußelementes
überbrückt. Die in Fig. 3a gezeigte Ausnehmung 27 braucht also nicht ganz bis zur
Rückenfläche 28 zu gehen. Vielmehr bleibt vorzugsweise ein Ansatz (von z. B. einigen
Millimetern) der Seitenwand stehen.
[0032] In Fig. 2 ist ferner der Verlauf der Kante 30 der Ausnehmung (vgl. auch Ausnehmung
27 in Fig. 4) relativ zum hinteren Ende der Glasplatte 4.1 bzw. der Glasplatte 5.2
zu erkennen. Sie schafft Platz für das hintere Ende der Glasplatte 4.1 im Abschlusselement
15. Die Ausnehmung ist so ausgebildet, daß die genannte Kante 30 z. B. einige wenige
Millimeter Abstand zum hinteren Ende der Glasplatte 4.1 hat. Auf diese Weise können
Ungenauigkeiten der Halterung bzw. Montage aufgenommen werden. Um zu vermeiden, daß
zwischen der Kante 30 und dem hinteren Ende der Glasplatte 4.1 bzw. der Dichtungslippe
9 eine isolationstechnisch unerwünschte Öffnung vorhanden ist, kann an der Kante 30
ein elastisches Dichtungselement (vgl. Fig. 4 Bezugszeichen 34) vorgesehen sein.
[0033] Die seitliche Dichtung kann auch dadurch erreicht werden, daß am hinteren Ende des
Abschlußelementes 13 ein bis an die Unterseite der äußeren Glasplatte 5.1 reichendes
Dichtungselement angebracht ist.
[0034] Der Überlappungsbereich 31 zwischen den beiden Abschlusselementen 13 und 15 ist auch
in Fig. 1 dargestellt. Er beträgt typischerweise einige Zentimeter. Der Höhenunterschied
zwischen dem hinteren und dem vorderen Ende 25 bzw. 24 des Abschlusselementes beträgt
z.B. 1-2 cm. Die Verbreiterung der Rückenfläche ist möglichst klein gehalten, um zu
vermeiden, dass zwischen den äusseren Schenkelflächen der aufeinanderfolgenden Abschlusselemente
ein Durchzugsspalt entsteht. Bei einer Wandstärke in der Grössenordnung von 1 mm ist
die Verbreiterung um eine Toleranz grösser als 2 mm. (Die Rückenfläche hat z.B. eine
Breite von etwa 3-5 cm.) Die Breite der Lamelle (und damit die Länge des Abschlusselementes)
kann z.B. 30 bis 50 cm betragen.
[0035] Gemäss einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist an der Innenseite (d.h. an
der dem Abstandshalter-Rahmen zugewandten Seite) der Schenkelfläche 26.2 am hinteren
Ende 25 ein flächiges Dichtungselement 32 angebracht (vgl. Fig. 3a-c). Es kann sich
um einen Gummischlauch oder der gleichen handeln, welcher an der Schenkelfläche (z.B.
in entsprechende Nuten) eingehängt werden kann. Er ist so plaziert, dass bei geschlossenem
Fenster der Zwischenraum 8 endseitig verschlossen wird.
[0036] Das Dichtungselement 32 kann soweit nach oben verlängert sein, daß es bis zur Rückenseite
des vorderen Endes des nächsten Abschlußelementes reicht. Mit anderen Worten (vgl.
Fig. 5): Das Dichtungselement 35 erreicht etwa dieselbe Höhe wie die Rückenseite am
vorderen Ende des Abschlußelementes (vgl. gestrichelte horizontale Linie).
[0037] In den Fig. 6a, b sind zwei Varianten für ein Abschlusselement gezeigt, welches nicht
U-förmig sondern im wesentlichen T-förmig ist. Der Querteil 38 des Profils 37 wird
an der Unterseite einer Lamelle z. B. angeklebt (ähnlich wie die Rückenfläche 28 des
in den Fig. 3a-c gezeigten Abschlusselementes). Der Abdeckteil 39, welcher senkrecht
zum Querteil 38 nach unten ragt, entspricht funktionell der Schenkelfläche 18.1. Er
ist an seinem unteren, dem Querteil 38 abgewandten Ende, mit einer Fassung 40 für
ein Dichtungselement 41 ausgerüstet. Die Fassung 40 befindet sich seitlich (d. h.
auf einer der Hauptflächen) des plattenförmigen Abdeckteils 39. Das Dichtungselement
41 ist so ausgebildet, daß es über die untere Längskante des Abdeckteils 39 hinaus
ragt. Es soll möglichst flexibel sein und ist deshalb gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
(zumindest bezüglich eines Teils seines Querschnittes) in der Art eines Schlauches
ausgeführt. Es kann an die Stelle der Dichtungslippe 19 (vgl. Fig. 1) treten oder
zusätzlich zu dieser vorgesehen sein, um die Abdichtung gegenüber dem Dachfensterrahmen
16 sicherzustellen. Wird in Fig. 1 das U-förmige Abschlusselement 13 durch das T-förmige
Element gemäss Fig. 6a ersetzt, gibt es zur Schenkelfläche 18.2 keine Entsprechung
mehr.
[0038] Die in Fig. 6b gezeigte Ausführungsform weist ebenfalls ein T-förmiges Profil 42,
einen Querteil 43, einen Abdeckteil 44 und eine Fassung 45 für ein Dichtungselement
46 auf. Im Unterschied zu Fig. 6a ist die Fassung an der unteren Stirnseite bzw. Längskante
des Abdeckteils 44 vorgesehen (quasi als Längsnut). Das Dichtungselement ist von unten
in die Längsnut gesteckt und ragt elastisch zum Dachfensterrahmen 16 vor.
[0039] Es kann von Vorteil sein, am Querteil 38 bzw. 43 eine kurze seitliche Abtropfkante
vorzusehen. Ähnlich wie beim Abschlusselement gemäss den Fig. 3a-c sollte sich die
Größe namentlich des Abdeckteils von hinten nach vorne ändern. Ferner kann der Querteil
am vorderen bzw. hinteren Ende derart angepaßt sein, daß die Abschlusselemente verschiedener
Lamellen schuppenartig zusammenwirken können, um bei geschlossenen Lamellen eine möglichst
gute durchgehende Dichtung gegen Wind und Wetter zu erreichen.
[0040] Die Erfindung ist natürlich nicht auf das anhand der Zeichnungen erläuterte Ausführungsbeispiel
beschränkt. Im folgenden sollen deshalb einige Varianten angedeutet werden.
[0041] Grundsätzlich ist es nicht erforderlich, dass jede Lamelle an beiden Seiten mit erfindungsgemässen
Abschlusselementen ausgerüstet ist. Werden beispielsweise mehrere Lamellen (welche
in der Praxis z.B. nicht länger als drei Meter sind) seitlich nebeneinander angeordnet
und stirnseitig direkt (mittels Silicon) verbunden, um eine Lamelle grösserer Länge
zu schaffen, ist pro Glasscheibe nur ein Abschlusselement erforderlich.
[0042] Es ist zwar vorteilhaft, die Abschlusselemente an der Innenseite (d. h. dem Innenraum
zugewandten Seite) der äusseren Glasplatte anzubringen. Die Idee, die Abschlusselemente
so zu gestalten, dass sie mit den Schenkelflächen eine durchgehend gerade Abschlusskante
bilden, kann auch bei Lamellenfenstern eingesetzt werden, bei welchen die Abschlusselemente
aussenseitig an der äusseren Glasplatte angebracht sind. Es gibt verschiedene Möglichkeiten,
das Abschlusselement an der Lamelle zu befestigen. Es braucht nicht unbedingt innenseitig
der Lamellenplatte angeklebt zu sein. Es kann z. B. auch von aussen übergestülpt,
seitlich eingehängt oder in anderer Weise befestigt sein. Entsprechend wird der Querteil
38 bzw. 43 anders auszuführen sein (z. B. mit einem Schlitz bzw. einer Fassung, in
welchen bzw. in welche der Seitenrand der Glasplatte hineingeschoben werden kann).
Auch kann das durch Querteil und Abdeckteil gebildete Profil (vgl. Fig. 6) statt T-förmig
auch L-förmig sein.
[0043] Es ist auch denkbar, dass die Abschlusselemente jeweils über den hinteren und/oder
vorderen Rand der Lamelle hinausragen. Sie können länger oder auch etwas kürzer als
die Breite der Lamelle sein. (Um die Überlappung der Abschlusselemente sicherzustellen,
haben diese zumindest über den hinteren Rand der äusseren Glasplatte der Isolierscheibe
hinaus zu ragen.) Je nach Konstruktion kann auch auf die Ausnehmung 27 an der inneren
Schenkelfläche verzichtet werden.
[0044] In den Figuren sind jeweils vereinfachte Dichtungen dargestellt. Selbstverständlich
können diese in der Praxis auf unterschiedlichste Weise realisiert werden. Ob sie
besonders weich oder eher steif ausgeführt werden, hängt von den konkreten Umständen
ab. Zum Dichten der Abschlusskante 20 wird z.B. ein besonders flexibler Dichtungsstreifen
(insbesondere eine biegsame Lippe oder ein feiner Schlauch) verwendet, während die
Dichtungslippe 17, welche eine erste Barriere gegen den äusseren Luftdruck darstellt,
durchaus eine gewisse Festigkeit haben darf. Auf die Dichtungslippe 19 kann auch verzichtet
werden. Die typischerweise senkrecht zur Schenkelfläche stehende Auflagefläche am
Fensterrahmen kann einfach mit einem Gummi oder dergleichen beschichtet bzw. abgedeckt
sein.
[0045] Wenn sich die Schenkelflächen von der Rückenseite sehr leicht spreizen, um ein stapelbares
Profil zu bilden, braucht die Rückenseite in Längsrichtung nicht verjüngt zu sein.
[0046] Das Abschlusselement muss im Querschnitt nicht zwingend U-förmig sein. Es können
z.B. weitere Schenkelflächen kammartig nebeneinander ausgebildet sein, so dass mehrere
Längskanäle für eingreifende Dichtungsstreifen zur Verfügung stehen. Im Prinzip kann
die Abschlusskante auch an der seitlich äusseren bzw. äussersten Schenkelfläche vorgesehen
sein. Die Abtropfkante kann in anderer Weise ausgebildet oder sogar weggelassen werden.
Zu erwähnen ist insbesondere auch ein L-förmiges Profil als Abschlußelement.
[0047] Das Abschlusselement braucht auch nicht bündig mit der Seitenkante der Lamelle zu
sein, sondern kann über diese deutlich hinausragen. Die äussere Glasplatte der Lamelle
kann leicht trapezförmig geschnitten sein, so dass die Seitenkante von hinten nach
vorn leicht nach aussen wegläuft. Die seitlich äussere Schenkelfläche kann dann genau
parallel zur Seitenkante der Lamelle verlaufen.
[0048] Schliesslich ist die Erfindung auch nicht auf Isolierglasscheiben gemäss dem eingangs
genannten Stand der Technik beschränkt. Auch bei Einfachverglasungen können Vorteile
gegenüber dem Stand der Technik erzielt werden.
[0049] Zusammenfassend ist festzustellen, dass durch die Erfindung ein wesentlich verbesserter
Seitenabschluss für schuppenartig überlappende Lamellenfenster geschaffen worden ist.
Auch unter Windbelastung ist eine gute Isolation gesichert.
1. Vorrichtung mit mehreren, schwenkbar gehaltenen Lamellen (1, 2), welche im geschlossenen
Zustand schuppenartig überlappend angeordnet sind und zwecks Abdichtung an einem seitlichen
Ende von der jeweiligen Lamelle abstehende Abschlusselemente aufweisen, dadurch gekennzeichnet,
dass die Abschlusselemente (13, 14, 15) innenseitig der Lamellen (1, 2) angebracht
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschlusselemente (13,
14, 15) derart ausgebildet sind, dass sie im geschlossenen Zustand der Lamellen (1,
2) eine durchgehend gerade Abschlusskante (20) bilden.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschlusselemente
(13, 14, 15) im wesentlichen ein verschachtelbares, insbesondere U-förmiges Profil
haben.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abschlusselemente
(13, 14, 15) eine Länge haben, welche im wesentlichen einer Breite der Lamellen (1,
2) entspricht.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an einer
innenliegenden Schenkelfläche (26.2) ein Dichtungselement (32) angebracht ist, welches
bei geschlossenem Fenster einen zwischen den aufeinanderfolgenden Lamellen (1, 2)
gebildeten Zwischenraum (8) seitlich abdichtet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Dichtungselement (32)
in einem hinteren Bereich des Abschlusselementes (13, 14, 15) angebracht ist und dass
die innenliegende Schenkelfläche (26.2) im vorderen Bereich eine Ausnehmung (27) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Fensterrahmen
(16) vorgesehen ist, welcher im Bereich der Abschlusskante (20) ein elastisches Dichtungselement
aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass am Fensterrahmen (16) ein
elastisches Dichtungselement (17) vorgesehen ist, welches bei geschlossenem Fenster
in das Abschlusselement (13) eingreift.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Abschlusselement
(13, 14, 15) eine mit Versatz (29) ausgebildete Rückenfläche (28) aufweist, so dass
es mit der Rückenfläche (28) an die Lamelle angeklebt werden kann und dabei einen
vorgegebenen Spalt (23) für ein Dichtungsmaterial bildet.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Lamellen
(1, 2) Isolierscheiben aus zwei rahmenlos verbundenen Platten (4.1, 4.2) sind, wobei
die Abschlusselemente an seitlich überstehenden Bereichen der äusseren Platten (4.1)
angebracht sind.