[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Verriegelungsvorrichtung entsprechend dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Verriegelungsvorrichtung sind bereits bekannt, beispielsweise durch die
EP 0 433 623 B1. Bei dieser Verriegelungsvorrichtung ist der Riegel an dem Schubglied
schwenkbar befestigt und ragt abschnittsweise durch eine Öffnung der Stulpschiene
vor. Bei Verlagerung des Schubgliedes wird der Riegel durch eine Riegelführung auf
eine Begrenzungskante der Öffnung verlagert, so daß der Riegel bedingt durch die Befestigung
relativ zum Schubglied verschwenkt wird und aus der Öffnung der Stulpschiene herausgeführt
wird. Um ein unerwünschtes Zurückstellen des Riegels zu verhindern ist eine an der
Riegelführung ein Sperrstück vorgesehen. Die Riegelführung und das Sperrstück sind
in der Art einer Totgangstrecke begrenzt gegeneinander verschiebbar, indem zwischen
beide eine Zapfen-Langlochverbindung geschaltet ist. Die Zapfenachse ist senkrecht
zur Flügelebene und zur Verschieberichtung des Schubglieds und das bzw. jedes Langloch
verläuft geneigt zur Stulpschienenebene. Das Langloch ist dabei so angeordnet, daß
sein gegen das Sperrstückende weisende Ende der Stulpschiene ist näher als das in
Richtung auf das freie Riegelende weisende andere Langloch angebracht ist. Am Sperrstück
ist ein sägezahnartiger Sperrzahn angebracht ist, der mit einer Sperrverzahnung an
der Innenseite der Stulpschiene zusammenwirkt, wobei eine am herausgeschwenkten Riegel
angreifende, in Richtung seiner Freigabestellung wirkende Kraft den Sperrzahn in eine
wirksame Stellung verschwenkt.
[0003] Der gesamte Aufbau der Verriegelungsvorrichtung ist dabei aufwendig, was insbesondere
durch die aufwendige Sperre bedingt ist.
[0004] Aus der EP 0 731 871 B1 ist eine Verschlußvorrichtung bekannt geworden, bei der ein
schwenkbarer Riegel unmittelbar an einem Antriebsritzel eines Verschlußgetriebes angebracht
ist. Bei einer Betätigung des Verschlußgetriebes wird der Riegel somit zwangsläufig
mitgeführt und gleichzeitig über weitere verschiebbare Riegel ein Verschluß des Flügels
bewirkt.
[0005] Andere Verriegelungsvorrichtungen sind z.B. aus der DE 43 23 341 A1 bekannt. Zur
Betätigung des Riegels ist der Riegel mit einer Öffnung versehen, in die das Schubglied
über einen besonders geformten Mitnehmer eingreift. Die exzentrische Anordnung der
Öffnung bedingt dadurch eine Schwenkbewegung des Riegels. Gleichzeitig ist unmittelbar
neben dem Riegel ein zweiter Riegel vorgesehen, der senkrecht zur Falzfläche verlagerbar
ist.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es eine Verriegelungsvorrichtung zu schaffen, die einen
einfachen Aufbau aufweist.
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
Diese einfache Ausgestaltung erlaubt eine kostengünstige und leicht herzustellende
Verriegelungsvorrichtung. Trotz des einfachen Aufbaus ist die Funktion der Verriegelungsvorrichtung
dennoch sicher gestellt. Bedingt durch die Anordnung ist ein Rückstellen des Schubgliedes
für eine aus mehreren Riegeln bestehende Verriegelungsvorrichtung unschädlich, da
das Langloch im Schubglied eine Totgangstrecke bildet, in der eine Rückstellung nur
eines Riegels unschädlich ist.
[0008] Um eine möglichst große Schwenkbewegung zu ermöglichen ist vorgesehen, daß sich die
beiden Arme bezüglich der Schwenkachse des Riegels annähernd diametral gegenüberliegen.
[0009] Eine besonders bevorzugte Ausführung sieht vor, daß neben dem Riegel ein durch das
Schubglied verschiebbarer zweiter Riegel angeordnet ist. Dadurch kann der verschiebbare
Riegel bereits auf dem Verschiebeweg des Schubgliedes eine Verriegelung des Flügels
und einen Dichtungsanzug bewirken, während der schwenkbare Riegel erst nahe dem Ende
des Verschiebeweges des Schubgliedes mit dem Ende des Langlochs zusammenwirkend ausgeschwenkt
wird.
[0010] Einen besonders hohen Widerstand gegen einen Einbruch bietet die Verriegelungsvorrichtung
insbesondere dann, wenn die Verschieberichtung des zweiten Riegels und die Bewegungsrichtung
des ersten Riegels gegenläufig ist.
[0011] Diese Wirkung läßt sich noch dadurch steigern, daß der verschiebbare Riegel als Pilzkopfzapfen
ausgebildet ist
[0012] Zur einfachen Montage der Verriegelungsvorrichtung ist vorgesehen, daß die Schwenkachse
des Riegels in einem Bock liegt, der mit Lagerflanschen die Stulpschiene in einer
Öffnung durchgreift. Der Riegel kann zusammen mit der Schwenkachse bereits vormontiert
werden und wird schließlich mit dem Bock an der Stulpschiene befestigt.
[0013] Um eine Steigerung des Widerstandes bei einem Einbruch zu erzielen ist noch vorgesehen,
daß der dem Aufnahmeschlitz zugeordnete Arm als Haken ausgebildet ist, der eine Begrenzungskante
des Aufnahmeschlitzes hintergreift.
[0014] Wird die Treibstange zumindest im Bereich des Langlochs von der Stulpschiene weggekröpft,
ergibt sich daraus eine besonders gute Kraftausnutzung, da der Hebelarm des zweiten
Arms länger bemessen ist.
[0015] Eine einfache Montage an einem Fenster oder einer Tür ist letztlich auch dadurch
zu erreichen, daß die Riegel in der Verschlußstellung mit ein und denselben Riegeleingriff
mit Aufnahmeschlitz und Schließöffnung zusammenwirken. Dadurch ist die Montage nur
eines Riegeleingriffes notwendig.
[0016] Es ist ferner vorgesehen, daß die Schwenkachse des drehbar gelagerten Riegels etwa
in der Ebenen der Stulpschiene angeordnet ist. Auf diese Weise wird eine kompakte
Bauweise erzielt, wobei zugleich die Stulpschiene sowie das darunter angeordnete Schubglied
den Mechanismus vor Zugriff schützt und ein tieferes Ausklinken oder Schwächen der
Rahmenholme des Fensters entfällt.
[0017] Vorteilhaft ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die Schwenkachse in einem,
der Stulpschienen zugeordneten, diese in einer Öffnung durchgreifenden und mit Lagerflanschen
an der Stulpschiene fixierten Bock gelagert. Fertigungstechnisch ist dadurch die Erfindung
leicht mit den bei derartigen Verriegelungsvorrichtungen üblichen Werkzeugen umsetzbar.
Besondere Investitionen sind daher für die praktische Realisierung der Erfindung nicht
notwendig. Vielmehr kann der vorhanden Maschinenpark besser ausgelastet werden.
[0018] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das Schubglied zumindest im Bereich
des Langlochs von der Stulpschiene weggekröpft, wodurch eine hohe Manipulationssicherheit
erreichbar ist.
[0019] Erfindungsgemäß weist nach einem weiteren Merkmal das Schubglied in Richtung zur
Stulpschiene hin einen vorragenden Abschnitt auf. Dies ermöglicht auf einfach herstellbare
Weise den Antrieb des Riegels.
[0020] Vorzugsweise weist hierbei der vorragende Abschnitt eine schräge Führungsfläche auf,
die beim Schließen mit einer an dem dem Haken abgewandten Arm angeordneten Schließkurve
in eine den Riegel bewegende Wirkverbindung tritt.
[0021] Bedingt durch die Anordnung ist die im ersten Ausführungsbeispiel offenbarte Verriegelungsvorrichtung
ausschließlich bei Drehfenstern verwendbar, weil das Schubglied nur zwei End-Schaltstellungen
einnehmen kann. Daher ist die Verriegelungsvorrichtung nicht bei Fenstern oder Türen
mit einem Drehkippbeschlag anwendbar. Ein derartiger Drehkippbeschlag weist in der
Regel wenigstens drei Schaltstellungen auf.
[0022] Eine Verriegelungsvorrichtung mit drei Schaltstellungen zum Einbau in Fenster ist
aus der DE 296 07 611 bekannt, die eine Stulpschiene aufweist, welche ein Gehäuse
trägt. Unter der Stulpschiene ist ein Beschlagteil verschieblich angeordnet, das einen
einen Steuerzapfen tragenden, nach innen ausgestellten Lappen aufweist. In dem Gehäuse
ist ein Hakenriegel um eine Achse schwenkbar gelagert. Unterhalb des Hakens ist eine
Anschlagnasen sowie von dieser ausgehend eine Ausnehmung angeordnet, welche beim Schließ-
sowie Öffnungsvorgang mit dem Steuerzapfen in Verbindung tritt und den Hakenriegel
in die Schließ- bzw. Offenstellung überführt, wobei der Hakenriegel aus bzw. in das
Gehäuse geschwenkt wird.
[0023] Es hat sich jedoch gezeigt, daß der Einbau derartiger, ein Gehäuse aufweisende Verriegelungsvorrichtungen
erheblichen Aufwand erfordert.
[0024] Zunächst muß bei Holzzargen eine entsprechende Ausfräsung im Rahmen erfolgen, was
diesen wiederum dort schwächt. Es bildet sich sodann in der Ausfräsung durch die verminderte
Wärmedämmung leicht Schwitzwasser, was zunächst unbemerkt schnell zu dauerhaften Beschädigungen
des Fensters führt.
[0025] Bei Alu- oder Kunststoffprofilrahmen ist für das Gehäuse eine entsprechende Ausklinkung
vorzusehen, die die Statik des Rahmens und damit die erstrebte Einbruchssicherheit
stark reduziert. Gleichzeitig stellen die Ausklinkungen einen erhöhten Arbeitsaufwand
dar, da üblicherweise bei Fenstern oder Fenstertüren Ausklinkungen dieser Art vermieden
werden.
[0026] In beiden Fällen ist also erhebliche Vorarbeit zu leisten. Zudem beansprucht das
Gehäuse viel Raum und bietet so für Manipulationen relativ große Angriffsfläche.
[0027] Die Aufgabe der Erfindung liegt daher auch in der Schaffung einer geeigneten Verriegelungsvorrichtung,
welche auch zur Verwendung bei Drehkippfenstern, also Fenstern mit wenigstens drei
Schaltstellungen geeignet ist. Dies wird im wesentlichen dadurch erreicht, daß der
in das erste Langloch des Schubglieds eingreifende, von dem Haken abgewandte zweite
Arm beim weiteren Verschieben des Schubglieds aus dem Langloch herausschwenkbar ist,
wobei ein rückseitig an dem ersten Arm angebrachter Anschlag in ein in Verschieberichtung
vorgeordnetes zweites Langloch eintaucht.
[0028] Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß zwischen den beiden Langlöchem ein Stegabschnitt
entsteht, der eine Mitnahme des zweiten Arms bewirkt, wodurch dieser aus der Drehöffnungs-
oder Kippstellung über das Schubglied zurückverschwenkt werden kann. Der Stegabschnitt
bildet in dem zweiten Langloch auf der dem ersten Langloch zugewandten Seite eine
Begrenzungskante. Beim Schalten von der Kippschaltstellung in die Drehstellung wirkt
die Begrenzungskante des zweiten Langlochs mit dem Anschlag zusammen und verschwenkt
den zweiten Arm so, daß dieser in das zweite Langloch eintaucht. Dabei wird der Riegel
in der Kipp- oder Drehstellung zwischen der Stulpschienen und den Begrenzungskanten
des zweiten Langlochs gehalten, so daß ein unerwünschtes Bewegen des Riegels in dieser
Schaltstellung sicher unterbunden ist.
[0029] Hierbei ist vorzugsweise die Breite des zweiten Langlochs schmäler als die Breite
des ersten Langlochs, also das zweite Langloch enger bemessen als das erste Langloch.
[0030] Besonders vorteilhaft ist dabei eine Ausgestaltung, bei der das zweite Langloch gleichzeitig
ein das Schubglied führendes und haltendes Führungsstück aufnimmt. Dadurch ist eine
besonders kurze und kompakte Ausgestaltung der Riegelvorrichtung erreichbar.
[0031] Ferner ist erfindungsgemäß hierbei vorgesehen, daß die Verschieberichtung des zweiten
Riegels gegenläufig ist und aufeinander zuweisen, so daß der Aufnahmeschlitz und die
Schließöffnung voneinander weg weisen.
[0032] Vorteilhaft weist bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung der Riegel
eine zu dem Haken etwa um 90° verdrehte, ebene Rückseite auf, welche mit dem Schubglied
in den den Riegel in der Offenstellung feststellende Wirkverbindung tritt, wobei die
Rückseite in der Offenstellung des Riegels im wesentlichen an dem Schubglied anliegt.
Besonders vorteilhaft an dieser Ausführungsform ist es, daß durch die gerade verlaufende
Rückseite des Riegels eine ungewollte Bewegung des selben in der Dreh- oder Kippschaltstellung
des Treibstangenbeschlages verhindert wird.
[0033] Ferner weist der den Haken tragende erste Arm wenigstens einen beim Öffnen an der
Stulpschienen oder an einem die Schwenkachse aufnehmenden Lagerflansch wirksam werdenden
Endanschlag auf, wodurch Vorsorgemaßnahmen zur Erhaltung einer wartungsfreien Funktionssicherheit
des Treibstangengetriebes entfallen können.
[0034] Schließlich nimmt bei der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung das zweite Langloch
gleichzeitig ein das Schubglied führendes und haltendes Führungsstück auf.
[0035] Alle Ausführungsformen der Verriegelungsvorrichtung bestechen durch ihren einfachen,
einbruchshemmenden und leicht zu montierenden Aufbau.
[0036] Nachfolgend wird die Erfindung anhand dreier in der Zeichnungen mehr oder minder
schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben, wobei Schubglied
und Treibstange hier als funktionsäquivalent betrachtet werden.
[0037] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Verriegelungsvorrichtung in einem Längsschnitt in Verschlußstellung und
- Fig. 2
- die Verriegelungsvorrichtung nach Fig. 1 in Dreh- bzw. Öffnungsstellung.
- Fig. 3
- Ein erstes Ausführungsbeispiel einer Verriegelungsvorrichtung nach der Erfindung in
Verschlußstellung im Längsschnitt mit einem Riegel, einem Riegeleingriff und einer
Triebstange,
- Fig. 4
- die Verriegelungsvorrichtung nach Fig. 3 in der Draufsicht,
- Fig. 5
- die Verriegelungsvorrichtung nach Fig. 3 in einer Zwischen-Schaltstellung im Längsschnitt,
- Fig. 6
- die Verriegelungsvorrichtung nach Fig. 3 in der Dreh- oder Kippschaltstellung im Längsschnitt,
- Fig. 7
- eine Zwischen-Schaltstellung der Verriegelungsvorrichtung (in Schließrichtung) im
Längsschnitt,
- Fig. 8
- eine Stellung der Verriegelungsvorrichtung nach der Erfindung unmittelbar vor dem
Verriegeln im Längsschnitt,
- Fig. 9
- den Riegel in einer Vorderansicht,
- Fig. 10
- den Riegel in einer Seitenansicht,
- Fig. 11
- den Riegel in einer Draufsicht,
- Fig. 12
- den Riegeleingriff in einer Draufsicht,
- Fig. 13
- den Riegeleingriff im Längsschnitt,
- Fig. 14
- einen Ausschnitt der Verriegelungsvorrichtung nach Fig. 3 in einer vergrößerten Darstellung
im Zusammenwirken von Schubglied und Riegel beim Schließen,
- Fig. 15
- einen Ausschnitt der Verriegelungsvorrichtung nach Fig. 3 in einer vergrößerten Darstellung
im Zusammenwirken von Schubglied und Riegel beim Öffnen,
- Fig. 16
- eine Darstellung des Schubglieds im Längsschnitt,
- Fig. 17
- eine Draufsicht auf das Schubglied,
- Fig. 18
- ein in Drehstellung gezeigtes zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
in Seitenansicht,
- Fig. 19
- die Verriegelungsvorrichtung gemäß Fig. 18 in Seitenansicht in der Dreh- oder Kippstellung,
- Fig. 20
- die Verriegelungsvorrichtung gemäß Fig. 18 in Seitenansicht in der Verschlußstellung,
- Fig. 21
- den Riegel des zweiten Ausführungsbeispiels in einer Seitenansicht,
- Fig. 22
- den Riegel nach Fig. 21 in geschnittener Vorderansicht,
- Fig. 23
- den Riegel nach Fig. 21 in Draufsicht,
- Fig. 24
- einen Ausschnitt der Verriegelungsvorrichtung nach Fig. 18 in einer vergrößerten Darstellung
im Zusammenwirken von Schubglied und Riegel,
- Fig. 25
- das Schubglied Stulpschienen des zweiten Ausführungsbeispiels in geschnittener Seitenansicht
und
- Fig. 26
- das Schubglied nach Fig. 22 in Draufsicht.
[0038] Bei der in Fig. 1 dargestellten Verriegelungsvorrichtung 1 für ein Fenster oder eine
Tür ist ein mittels eines hinter einer Stulpschiene 2 angeordnetes Schubglied 3 verschwenkbaren
Riegel 4 ein Flügel gegen einen Rahmen verriegelbar. An dem Rahmen ist dazu ein Riegeleingriff
5 vorgesehen, der einen Aufnahmeschlitz 6 aufweist. Der Riegel 4 ist mit dem Schubglied
3 antriebsverbunden und läßt sich über diesen zumindest in eine Verriegelungsstellung
und eine Entriegelungsstellung überführen. Der Riegel 4 ist als zweiarmiger Hebel
ausgebildet ist, dessen erster Arm 7 mit dem Aufnahmeschlitz 6 zusammenwirkt und dessen
zweiter Arm 8 ein Langloch 9 des Schubglieds 3 durchgreift bzw. in dieses eingreift.
Bei Verlagerung des Schubgliedes 3 stößt der Arm 8 an die Enden 10,11 des Langlochs
9, wodurch der Riegel 4 um seine Schwenkachse 12 verschwenkt wird.
[0039] Dabei ist die Länge und die Lage des Riegels 4 so ausgelegt, daß das Zusammenwirken
mit den Enden 10,11 des Langlochs 9 erst nahe dem Ende des Verschiebeweges des Schubgliedes
3 erfolgt, also erst beim oder kurz vor dem Erreichen der gewünschten Schaltstellung.
Dies bewirkt eine gewisse Totgangstrecke, bei der das Schubglied 3 ohne Bewegung des
Riegels 4 verlagert werden kann. Dabei liegen sich die beiden Arme 7,8 bezüglich der
Schwenkachse 12 des Riegels 4 annähernd diametral gegenüber.
[0040] In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist neben dem Riegel 4 ein durch das Schubglied
3 verschiebbarer zweiter Riegel 13 angeordnet. Dieser wird in der Öffnungsstellung
(Fig. 2) in einen seitlich offenen Bereich 14 des Riegeleingriffs 5 bzw. des Aufnahmeschlitzes
6 zurückgezogen. In diesen Bereich 14 wird auch der Riegel 4 in der Öffnungsstellung
verschwenkt. Dabei ist die Verschieberichtung 15 des zweiten Riegels 13 und die Bewegungsrichtung
16 des ersten Riegels 4 gegenläufig, also aufeinander zu oder voneinander weg gerichtet.
Dadurch ist eine derartige Verriegelungsvorrichtung 1 auch bei einem massiven Verschieben
des Flügels gegenüber dem Rahmen nicht aus dem Riegeleingriff auszuheben, da jeweils
ein Riegel 4 oder 13 bei einer Längsbewegung in den Riegeleingriff 5 hinein verlagert
wird. Ein Ausheben aus dem Riegeleingriff 5 ist daher längs der Stulpschiene 2 nicht
möglich.
[0041] Um ein Ausheben der Riegel 4,13 auch senkrecht zur Stulpschiene 2 zu erschweren ist
der verschiebbare Riegel 13 als Pilzkopfzapfen ausgebildet. Durch seinen verbreiterten
Kopf 17 hintergreift der Riegel 13 die seitlichen Begrenzungskanten der Schließöffnung
18, der der Riegel 13 in der Verschlußstellung zugeordnet ist. Gleichzeitig ist der
dem Aufnahmeschlitz 6 zugeordnete Arm 7 als Haken 19 ausgebildet ist, der eine quer
zur Erstreckung des Aufnahmeschlitzes 6 verlaufende Begrenzungskante 20 des Aufnahmeschlitzes
6 hintergreift. Die Schließöffnung 18 ist eine Verlängerung des Aufnahmeschlitzes
6 und ggf. der Kontur des Riegels 13 bzw. der Abmessung angepaßt.
[0042] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel wirken die Riegel 4,13 in der Verschlußstellung
mit ein und demselben Riegeleingriff 5 zusammen, der den Aufnahmeschlitz 6 und die
Schließöffnung 18 aufweist. Dadurch läßt sich die Lagerhaltung und Befestigung am
Rahmen vereinfachen, da nur ein Riegeleingriff 5 bereitgehalten und montiert wird.
[0043] Wie aus den Fig. 1 und 2 zu erkennen ist liegt die Schwenkachse 12 des Riegels 4
in einem Bock 21, der mit Lagerflanschen 22 die Stulpschiene 2 in einer Öffnung 23
durchgreift. Dadurch wird auch die Schwenkachse 12 in eine Ebene vor die Stulpschiene
2 verlagert. Der Bock 21 ist als Stanzbiegeteil herstellbar und besitzt eine - senkrecht
zur Stulpschiene- U-förmige Kontur. Der Bock 21 wird in der Öffnung 23 festgesetzt,
beispielsweise durch vernieten von Materialabschnitten. Dazu hintergreift der Bock
21 zumindest abschnittsweise die Stulpschiene 2 auf deren Rückseite, was aber hier
nicht dargestellt ist.
[0044] Um den Arm 8 möglichst lang auslegen zu können ist das Schubglied 3 zumindest im
Bereich des Langlochs 9 von der Stulpschiene 2 weggekröpft. Die Länge des Armes 8
ist so groß wie möglich zu bemessen, da die übertragbaren Kräfte mit der nutzbaren
Länge wachsen. Gleichzeitig taucht der Arm 8 tief in die Nut des Flügels ein, in der
die Verriegelungsvorrichtung 1 einsitzt. Die Breite des Arms 8 ist auf die Breite
des Langlochs 9 abgestimmt, so daß beim Auftreten von Querkräften - beispielsweise
beim Aufbrechen des Flügels - der Riegel im unteren Bereich der Nut durch das Schubglied
3 zusätzlich für eine Stabilisation des Riegels 4 sorgt.
[0045] Zum Betätigen der Verriegelungsvorrichtung 1 ist diese mit einem - hier nicht dargestellten
Treibstangenbeschlag gekoppelt. Hierzu ist das Schubglied 3 an seinen Enden mit Kupplungsvorrichtungen
24, 25 versehen. Das Schubglied 3 wird von Führungsstücken 26 längs geführt und gegen
den Nutgrund der Nut abgestützt. Die Führungsstücke 26 weisen senkrecht zur Stulpschiene
2 verlaufende Bohrungen 27 zur Aufnahme von - nicht dargestellten - Befestigungsschrauben
auf, die eine Befestigung an der Nut gestatten.
[0046] Die Verriegelungsvorrichtung 1 läßt durch die Kupplungsvorrichtungen 24,25 an vorhandene
Treibstangenbeschläge ankoppeln und ggf. in beliebiger Anzahl an dem Flügel anordnen.
Durch die Anordnung ist die Längsabmessung der Verriegelungsvorrichtung 1 kurz bemessen,
so daß sie auch bei kleinen Flügeln vorgesehen werden kann.
[0047] Gleiche Teile werden im folgenden jeweils mit gleichen Bezugszeichen -insbesondere
in Bezug auf das vorstehende Ausführungsbeispiel - bezeichnet Die Fig. 3 bis 6 zeigen
die Verriegelungsvorrichtung 1 in den möglichen Schaltstellung: Geschlossenstellung
(Fig. 3 und Fig. 4), Dreh- oder Kippschaltstellung (Fig. 5) und Kipp- oder Drehschaltstellung
(Fig. 6). Welche der beiden Fig. 5 bzw. 6 die Öffnungs-Lüftungsstellungen zeigen,
hängt im wesentlichen von der gewünschten Schaltfolge - drehen, dann kippen - oder
- erst kippen, dann drehen - ab.
[0048] Für die Funktion der Verriegelungsvorrichtung an sich ist es jedoch unerheblich.
Im weiteren wird daher zum Zwecke der Eindeutigkeit davon ausgegangen, daß die Fig.
5 die Drehschaltstellung und die Fig. 6 die Kippschaltstellung wiedergeben. Der grundsätzliche
Aufbau der Verriegelungsvorrichtung 1 ergibt sich aus dem ersten Ausführungsbeispiel.
[0049] Bei dem ersten, hier in Fig. 3 bis 17 gezeigten Ausführungsbeispiel der Verriegelungsvorrichtung
1 ist an dem Schubglied 3 in einem Abstand neben dem ersten Langloch 9 ein zweites
Langloch 29 vorgesehen, an das im dargestellten Ausführungsbeispiel eine von einem
Führungsstück 26 durchgriffe Führungsnut 56 anschließt. Das Schubglied 3 ist im Gegensatz
zur Ausgestaltung nach der ersten Patentanmeldung mit nur einer Abkröpfung 33 versehen
die von der Stulpschiene 2 weggerichtet ist. Das Schubglied 3 wird einerseits durch
den zweiten Riegel 13 und andererseits durch das Führungsstück 26 verschiebbar an
der Stulpschiene 2 geführt. Dazu weist der zweite Riegel 13 einen Bund 34 auf, der
- wie insbesondere aus Fig. 4 hervorgeht - etwas breiter bemessen ist als das den
zweiten Riegel 13 führende Langloch 35 der Stulpschiene 2. Kernstück der Verriegelungsvorrichtung
ist der Riegel 4 und der hierzu gegenläufige zweite Riegel 13, wobei der Riegel 4
als Hebel mit zwei Armen 7 und 8 ausgebildet ist. An dem Arm 7 ist ein Haken 19 angeformt,
der in einen Aufnahmeschlitz 6 eines Riegeleingriffs 5 verriegelnd eingreift. Der
Riegel 13 ist als Pilzkopfzapfen ausgebildet, der in eine in dem Riegeleingriff 5
befindlichen Schließöffnung 18 verriegelnd eintaucht.
[0050] Auch hier wirkt der erst Riegel 4 zum Verschwenken mit dem einen Ende 10 oder dem
anderen Ende 11 des Langlochs 9 zusammen, um aus der in Fig. 3 dargestellten Geschlossenstellung
in die in Fig. 5 dargestellte Drehschaltstellung zu gelangen. Der Riegel 4 ist in
einem in einer Öffnung 23 befindlichen Bock 21 mittels einer Schwenkachse 12 gelagert
und in dieser Schaltstellung in der Bewegungsrichtung (Pfeil) 16 (Fig. 5) beweglich,
nicht aber entgegengesetzt hierzu. Er kann daher nicht ohne eine entgegengesetzt gerichtete
Verschiebungsbewegung des Schubglieds 3 mit dem Aufnahmeschlitz 6 des Riegeleingriff
5 zusammenwirken, wie das insbesondere Fig. 5 zeigt. In dieser Schaltstellung stößt
das andere Ende 11 des Langlochs 9 an den Arm 8 des Riegels 4 und verschwenkt diesen
in der Bewegungsrichtung 16. Dabei taucht der an dem Arm 7 befindliche Haken 19 zunächst
teilweise, dann nahezu gänzlich in die Öffnung 23 der Stulpschiene 2 ein.
[0051] Bei einer weiteren Verschiebungsbewegung des Schubglieds 3 in die in Fig. 6 dargestellte
Kippschaltstellung wird der Riegel um die Schwenkachse 12 weiter entlang der Bewegungsrichtung
16 verschwenkt, wobei ein rückseitig an den Riegel 4 angebrachter Anschlag 27 in das
- in Verschiebungsrichtung des Verschlußgliedes gesehen - dem Langloch 9 vorgelagerte
zweite Langloch 29 eintaucht.
[0052] Damit auch in dieser Schaltstellung eine Festlegung des Riegels 4 erfolgt und ein
unbeabsichtigtes Zurückschwenken in den Riegeleingriff 5 verhindert wird, ist der
Arm 8 in seiner Breite größer bemessen als die Breite 30 des zweiten Langlochs 29,
wie dies insbesondere der Fig. 17 zu entnehmen ist. Dadurch kann der Arm 8 als solcher
nicht in das zweiten Langloch 29 eintaucht und eine unerwünschte Bewegung des Riegels
4 bewirken.
[0053] In dieser Kippschaltstellung (Fig. 6) ist der Haken 19 fast vollständig in die Öffnung
23 eingetaucht. Gleichzeitig stützt sich der Anschlag 27 an einer der Stulpschiene
2 zugewandte Oberfläche 60 des Schubglieds 3 ab, wie dies in Fig. 7 angedeutet ist.
Dadurch ist gewährleistet, daß der Riegel 4 nicht weiter als erwünscht verschwenkt
werden kann. Zusätzlich ist vorgesehen, daß eine Kante 36 der Öffnung 23 in dieser
Schaltstellung mit dem Arm 8 zusammenwirkt und diesen zwischen dem Schubglied 3 und
der Stulpschiene 2, wie in Fig. 6 gezeigt, festlegt.
[0054] Zwischen dem ersten Langloch 9 und den zweiten Langloch 29 stellt sich ein Stegabschnitt
31 ein, der beim Ausschwenken des Riegels 4 aus dem Aufnahmeschlitz 6 des Riegeleingriffs
5 mit dem Anschlag 27 des Riegels 4 zusammenwirkt, wie das in den Fig. 6 bis 8 dargestellt
ist. Beim Ausschwenken wird der Stegabschnitt 31 mit seiner, zu dem zweiten Langloch
29 gehörigen Begrenzungskante 32 gegen den Abschnitt 27 verschoben, so daß der Riegel
4 entgegengesetzt zu der in Fig. 6 und 7 dargestellten Bewegungsrichtung 16 verschwenkt
wird. Gleichzeitig wird auch der zweite Riegel 13 in Richtung der Schließöffnung 18
des Riegeleingriffs 5 hin bewegt und greift - wie dies aus Fig. 8 ersichtlich ist
- im weiteren Bewegungsablauf schließlich in die Schließöffnung 18 verriegelnd ein.
Das Schubglied 3 weist in dem Endbereich 10 des ersten Langlochs 9 einen etwas zur
Stulpschienen 2 hin gerichteten, angewinkelten und daher vorragenden Abschnitt 50
auf, an dem eine leicht schräg angeordnete Anlauffläche 51 angeformt ist. Im Verlauf
der Schließbewegung gerät diese Anlauffläche 51 in Kontakt mit dem Arm 8 des Riegels
4, wie in Fig. 8 gezeigt.
[0055] Der Riegel 4 selbst ist insbesondere den Figuren 9, 10 und 11 zu entnehmen. Deutlich
sind dabei die Arme 7 und 8 erkennbar. An dem Arm 7 ist rechtwinkelig der Haken 19
sowie rückseitig der Anschlag 27 angeformt, wobei der Anschlag 27 schmäler ist als
der in das erste Langloch 9 eintauchende Arm 8, welcher wiederum schmäler ist als
der den Haken 19 tragende Arm 7. So kann der Arm 7 in das zweite Langloch 29 eintauchen
und schließlich im Zuge der weiteren Bewegung mit der Oberfläche 60 des Schubglieds
in abstützende Wirkverbindung treten.
[0056] Der Arm 8 und der Anschlag 27 weisen rückseitig eine Steuerkurve 52 auf, welche beim
Verschieben des Schubglieds 3 mit den Begrenzungskanten 11 und 32 des Stegabschnitts
31 in den Riegel 4 verschwenkende Wirkverbindung tritt (Fig. 14 und 15). Der etwas
schräg gestellte Arm 8 des Riegels 4 weist an seiner vorderen Seite eine weitere Steuerkurve
53 sowie eine Querbohrung 54 zur Aufnahme der Schwenkachse 12 auf, mit der die Lagerung
in dem mit der Stulpschiene 2 über Lagerflanschen 22 verbundenen Bock 21 erfolgt.
Diese Steuerkurve 53 gelangt bei der zuvor beschriebenen Schließbewegung mit der schrägen
Anlauffläche 51 des vorragenden Abschnitts 50 in Wirkverbindung. Der Bock 21 ist so
angeordnet, daß das Zentrum der Schwenkachse 12 etwas über der Ebene der Stulpschiene
liegt. Das Zentrum kann auch in der Ebene der Stulpschiene liegen, nicht aber zu dem
Schubglied 3 hingewandt.
[0057] Der Riegeleingriff 5 ist insbesondere den Fig. 12 und 13 zu entnehmen. Der Riegeleingriff
weist zwei Lappen 37 - gestrichelt in Fig. 9 erkennbar - auf, die den Aufnahmeschlitz
6 bilden, wobei der Riegeleingriff 5 - im Längsschnitt betrachtet - eine angesikte
Riegelbrust 38 aufweist, welche mit dem Haken 19 des Riegels 4 zusammenwirkt. Auf
der der Riegelbrust 38 gegenüberliegenden Seite ist die Schließöffnung 18 angeordnet,
in die der gegenläufig bewegbare, mit dem Schubglied 3 verbundene Riegel 13 verriegelnd
eingreift. Zur Befestigung an den nicht dargestellten Rahmen sind drei Senkbohrungen
39 für nicht dargestellte Schrauben angebracht.
[0058] Das Zusammenwirken von Riegel 4 und Schubglied 3 ist aus den Figuren 14 und 15 entgegengesetzt
der Bewegungsrichtung 16 zum Öffnen bzw. zum Schließen in Bewegungsrichtung 16 ersichtlich.
[0059] Der Riegel 4 wird vorzugsweise als Schmiedeteil oder kombiniertes Stanz-Schmiedeteil
hergestellt und weist allseitig gerundete Kanten 55 auf (Fig. 10 und 11).
[0060] Die Figuren 16 und 17 zeigen das Schubglied 3 als Einzelteil, welches beidseitig
Kopplungsvorrichtungen 24 und 25 und etwa in dem ersten Drittel die Abkröpfung 33
aufweist. Wie insbesondere in der Draufsicht (Fig. 17) ersichtlich, ist der vorragende
Abschnitt 50 beidseits ausgeklinkt, so daß die Schrägstellung des vorragenden Abschnitts
50 keinen belastenden Einfluß auf das Schubglied 3 ausübt. Deutlich ist dort auch
der Unterschied in der Breite 28 des ersten Langlochs 9 und der Breite 30 des zweiten
schmäleren Langlochs 29 ersichtlich. Ferner ist die Führungsnut 56 erkennbar, die
eine symmetrische Erweiterung 40 aufweist, welche zur Einführung und einhaken des
Schubglieds 3 in das mit der Stulpschiene 2 verbundene Führungsstück 26 dient. In
die Erweiterung 40 greift in bekannter Weise ein Steg des Führungsstückes 26 ein,
der eine Lagefixierung des Schubgliedes bezüglich der Stulpschiene 2 bewirkt und bei
der ersten Betätigung des Treibstangenbeschlages zerstört bzw. abgeschert wird
[0061] In den Figuren 18 bis 26 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung angegeben.
Die Funktionsweise sowie der Aufbau entsprechen im wesentlichen der des vorbeschriebenen
Ausführungsbeispiels worauf insofern Bezug genommen wird. Unterschiedlich ist insbesondere
aber das Riegelgetriebe. Die Festlegung des Riegels 4 in der Dreh- bzw. Kippstellung
wird jeweils durch eine gerade verlaufende Rückseite 58 an dem Riegel 4 bewirkt, wie
dies aus den Fig. 18 und 19 ersichtlich ist. Dabei wirkt die schräge Führungsfläche
51 des vorragenden Abschnitts 50 mit dem ebenfalls schräg verlaufenden Kontaktbereich
57 des Riegels 4 zusammen, so daß ein Verkannten des Schubglieds 3 an dem Arm, 8 verhindert
wird. Der vorragende Abschnitt 50 des Schubglieds 3 ragt erweiternd nach innen, also
zu der Stulpschiene 2 hin, um den oberhalb des Schubglieds 3 angeordneten Riegel 4
zu betätigen. Beim Schließvorgang wird einerseits der Riegel 4 durch die am Kontaktbereich
57 des Riegels 4 angreifende Führungsfläche 51 des vorragenden Abschnitts 50 bewegt,
so daß der Haken 19 des Riegels 4 verriegelnd in den Aufnahmeschlitz 6 des Riegeleingriffs
5 eingreift. Gleichzeitig greift andererseits der an dem Schubglied 3 angebrachte
zweite Riegel 13 in einer zu der Schwenkbewegung des Riegels 4 entgegengesetzten Richtung
verriegelnd in die Schließöffnung 18 - wie oben erläutert und auch in Fig. 20 gezeigt
- ein.
[0062] Die Figuren 21 bis 23 zeigen den betreffenden Riegel 4 in seinen Einzelheiten. Deutlich
ist der bei allen Ausführungsbeispielen vorgesehene Haken 19 zu erkennen, welcher
rechtwinkelig mit dem Arm 7 und dieser in seiner Verlängerung mit dem Arm 8 verbunden
ist. Zu dem Haken 19 parallel ausgerichtet ist - wie bei allen Ausführungsbeispielen
- die Querbohrung 54 für die Schwenkachse 12 vorgesehen. Die Arme 7 und 8 sind so
angeordnet, daß sie eine gestreckte, 90 Grad zu dem Haken 19 versetzte Rückseite 58
bilden, die sich über beide Arme 7, 8 erstreckt. Ferner ist der von der Rückseite
58 ausgehende, in einem spitzen Winkel von etwa 45 Grad, weitgehend zur Schwenkachse
12 nach vorne hin gerichtete, Kontaktbereich 57 an dem Arm 8 angeformt, wobei der
Arm 8 schmäler ausgebildet ist als der im wesentlichen die Breite des Hakens 19 aufweisende
Arm 7. An dem Haken 19 sind beidseitig über den Riegel 4 hinaus ragende Endanschläge
59 angeordnet, die beim Verschwenken in die Kipp- bzw. Drehstellung als Anschlag an
der Stulpschienen 2 dienen, wie dies insbesondere aus den Figuren 18 und 19 zu entnehmen
ist.
[0063] Der in die Schließstellung überführte Riegel 4 ist in Fig. 25 vergrößert dargestellt.
Deutlich ist erkennbar, daß der Arm 8 etwas in das erste Langloch 9 eintaucht, wobei
die schräge Führungsfläche 51 des vorragenden Abschnitts 50 mit dem Kontaktbereich
57 des Arms 8 in verriegelnder Wirkverbindung steht.
[0064] Zum besseren Verständnis soll der Aufbau des Schubglieds 3 an Hand der Figuren 25
und 26 noch näher erläutert werden, wo diese als Einzelteil abgebildet ist. Beidends
sind Kupplungen 24 und 25 zum Anschluß an das übliche Treibstangen-Gestänge vorgesehen
sowie im ersten Drittel die Abkröpfung 33 angeordnet. Auch bei dieser Ausführungsform
ist der vorragender Abschnitt 50 beidseits ausgeklinkt um unerwünschte Einflüsse auf
das Gleitvermögen an der Stulpschienen 2 zu verhindern und eine Verform des Schubgliedes
3 in Querrichtung zu verhindern. Im Gegensatz zu der erstbeschriebenen Ausführungsform
ist nur ein erstes Langloch 9 vorgesehen. Gleichwohl bildet sich ein Stegabschnitt
31 aus, da das Schubglied 3 im weiteren Verlauf ja die Führungsnut 56 nebst deren
Erweiterung 40 zum Einführen des Schubglieds 3 in das mit der Stulpschienen 2 verbundene
Führungsstück 26 aufweist. Dieser Stegabschnitt 31 bildet die vorher angesprochene,
feststellende Anlagefläche 60 für die Rückseite 58 des Riegels 4 in der Kipp- und
Drehstellung.
Bezugszeichenliste
[0065]
- 1
- Verriegelungsvorrichtung
- 2
- Stulpschienen
- 3
- Schubglied
- 4
- Riegel
- 5
- Riegeleingriff
- 6
- Aufnahmeschlitz
- 7
- Arm
- 8
- Arm
- 9
- erstes Langloch
- 10
- Ende
- 11
- Ende
- 12
- Schwenkachse
- 13
- Riegel
- 14
- Bereich
- 15
- Verschieberichtung
- 16
- Bewegungsrichtung
- 17
- Kopf
- 18
- Schließöffnung
- 19
- Haken
- 20
- Begrenzungskante
- 21
- Bock
- 22
- Lagerflansch
- 23
- Öffnung
- 24
- Kupplungsvorrichtung
- 25
- Kupplungsvorrichtung
- 26
- Führungsstück
- 27
- Anschlag
- 28
- Breite des ersten Langlochs
- 29
- zweites Langloch
- 30
- Breite des zweiten Langlochs
- 31
- Stegabschnitt
- 32
- Begrenzungskante
- 33
- Abkröpfung
- 34
- Bund
- 35
- Langloch
- 36
- Kante
- 37
- Lappen
- 38
- Riegelbrust
- 39
- Senkbohrungen
- 40
- Erweiterungen
- 50
- vorragender Abschnitt
- 51
- schräge Führungsfläche
- 52
- Steuerkante
- 53
- Schließkurve
- 54
- Querbohrung
- 55
- gerundete Kanten
- 56
- Führungsnut
- 57
- Kontaktbereich
- 58
- Rückseite des Riegels 4
- 59
- Endanschlag
- 60
- Oberfläche
1. Verriegelungsvorrichtung für ein Fenster, eine Tür od. dgl. mit einem mittels eines
hinter einer Stulpschiene (2) od. dgl. angeordneten Schubglieds (3) verschwenkbaren
Riegel (4), der mit einem Aufnahmeschlitz(6) eines Riegeleingriffs (5) zusammenwirkt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Riegel (4) als zweiarmiger Hebel ausgebildet ist, dessen erster Arm (7) mit
dem Aufnahmeschlitz (6) zusammenwirkt und dessen zweiter Arm (8) ein Langloch (9)
des Schubglieds (3) durchgreift und zum Verschwenken mit den Enden (10,11) des Langlochs
(9) zusammenwirkt.
2. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
das sich die beiden Arme (7,8) bezüglich der Schwenkachse (12) des Riegels (4) annähernd
diametral gegenüberliegen.
3. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß neben dem Riegel (4) ein durch das Schubglied (3) verschiebbarer zweiter Riegel
(13) angeordnet ist.
4. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschieberichtung (15) des zweiten Riegels (13) und die Bewegungsrichtung
(16) des ersten Riegels (4) gegenläufig sind.
5. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der verschiebbare Riegel (13) als Pilzkopfzapfen ausgebildet ist
6. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkachse (12) des Riegels (4) in einem Bock (21) liegt, der mit Lagerflanschen
(22) die Stulpschiene (2) in einer Öffnung (23) durchgreift.
7. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der dem Aufnahmeschlitz (6) zugeordnete Arm (7) als Haken ausgebildet ist, der
eine Begrenzungskante (20) des Aufnahmeschlitzes (2) hintergreift.
8. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schubglied (3) zumindest im Bereich des Langlochs (9) von der Stulpschiene
(2) weggekröpft ist.
9. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Riegel (4,13) in der Verschlußstellung mit ein und denselben Riegeleingriff
(5) mit Aufnahmeschlitz (6) und Schließöffnung (18) zusammenwirken.
10. Verriegelungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkachse (12) des drehbar gelagerten Riegels (4) in etwa in der Ebene
der Stulpschiene (2) angeordnet ist.
11. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkachse (12) in einem der Stulpschienen (2) zugeordneten, diese in einer
Öffnung (23) durchgreifenden, mit Lagerflanschen (22) an der Stulpschiene (2) fixierten
Bock (21) gelagert ist.
12. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schubglied (3) zumindest im Bereich des Langlochs (9) von der Stulpschiene
(2) weggekröpft (Abkröpfung 33) ist.
13. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 10, 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schubglied (3) in Richtung zur Stulpschiene (2) hin einen vorragenden Abschnitt
(50) aufweist.
14. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß der vorragende Abschnitt (50) eine schräge Führungsfläche (51) aufweist, die beim
Schließen mit einer an dem dem Haken (19) abgewandten Arm (8) angeordneten Schließkurve
(53) in eine den Riegel (4) bewegende Wirkverbindung tritt.
15. Verriegelungsvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der in das Langloch (9) des Schubglieds (3) eingreifende, von dem Haken (19) abgewandte
Arm (8) beim weiteren Verschieben des Schubglieds (3) aus dem Langloch (9) herausschwenkbar
ist, wobei ein rückseitig an dem ersten Arm (7) angebrachter Anschlag (27) in ein
in Verschieberichtung (16) vorgeordnetes zweites Langloch (29) eintaucht.
16. Verriegelung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite (30) des zweiten Langlochs (29) schmäler ist, als die Breite (28) des
ersten Langlochs (9).
17. Verriegelungsvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Riegel (4) eine zu dem Haken (19) etwa um 90° verdrehte, ebene Rückseite (58)
aufweist, welche mit dem Schubglied (3) in den den Riegel (4) in der Offenstellung
feststellende Wirkverbindung tritt, wobei die Rückseite (58) in der Offenstellung
des Riegels (4) im wesentlichen an dem Schubglied (3) anliegt.
18. Verriegelungsvorrichtung nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß der den Haken (19) tragende erste Arm (7) des Riegels
(4) wenigstens einen beim Öffnen an der Stulpschienen (2) oder an einem die Schwenkachse
(12) aufnehmenden Lagerflansch (22) wirksam werdenden Endanschlag (59) aufweist.
19. Verriegelungsvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 15 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Langloch gleichzeitig ein das Schubglied führendes und haltendes Führungsstück
aufnimmt.