Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft Vorrichtungen und Verfahren zur Kühlung von Plattformen in
Turbomaschinen, insbesondere in Gasturbinen.
Stand der Technik
[0002] Der Wirkungsgrad von Turbomaschinen, insbesondere von Gasturbinen, kann über eine
Erhöhung der Kreisprozeßparameter der Turbomaschine erhöht werden. Die relevanten
Kreisprozeßparamter sind hierbei der Druck und die Temperatur des Fluides.
Die im Betrieb von Turbomaschinen heutzutage üblicherweise auftretenden Fluidtemperaturen
liegen insbesondere im Turbineneintrittsbereich bereits deutlich über den zulässigen
Materialtemperaturen der Bauteile. Speziell die den Strömungskanal bildenden oder
in den Strömungskanal ragenden Bauteile sind hierbei unmittelbar der heißen Fluidströmung
ausgesetzt. Die durch die Wärmeleitung des Werkstoffs bedingte Wärmeabfuhr der Bauteile
ist hier in der Regel nicht ausreichend, um eine Übertemperatur der Bauteile zu vermeiden.
Zu hohe Materialtemperaturen führen zunächst zu einem Rückgang der Festigkeitswerte
des Werkstoffs. Hierbei kommt es oftmals zur Rißbildung in Bauteilen. Im Falles des
Überschreitens der Schmelztemperatur des Werkstoffs kommt es darüber hinaus zu einer
lokalen oder auch vollständigen Zerstörung des Bauteils. Um diese fatalen Folgen zu
vermeiden, ist dafür Sorge zu tragen, daß die Bauteiltemperaturen die maximal zulässigen
Materialtemperaturen nicht überschreiten.
Der Strömungskanal einer Turbomaschine ist oftmals aus ringförmig aneinandergereihten
Plattformen aufgebaut. Die Schaufeln der Turbomaschine sind häufig auf derartigen
Plattformen angeordnet. Zumeist ist je eine Schaufel einteilig mit je einer Plattform
ausgeführt. Insbesondere bei Statoren sind derartige Plattformen aber auch oftmals
in Form eines Deckbandes der Beschaufelung an den Schaufelspitzen der Schaufeln angeordnet.
Diese Plattformen sind somit unmittelbar der heißen Fluidströmung ausgesetzt.
Um die maximal zulässige Materialtemperatur der Plattformen nicht zu überschreiten,
wurde bisher üblicherweise über der Kanalhöhe ein Temperaturprofil des aus der Brennkammer
austretenden Fluides, meist Luft, im Turbineneintrittsbereich angestrebt. Dieses Temperaturprofil
ließ sich über eine Beimischung von Kühlfluid in die Randbereiche der heißen Fluidströmung
im Austrittsbereich der Brennkammer erzielen. Das unmittelbar an die Seitenwände und
somit an die Plattformen angrenzende Fluid wies daher eine im Vergleich zur Temperatur
der Kernströmung deutlich verminderte Temperatur auf. Somit konnte eine Übertemperatur
der Plattformen vermieden werden. Als Nachteile dieses Verfahrens ergeben sich hieraus
einerseits ein über die Kanalhöhe variierender Energiegehalt der Fluidströmung. Dieser
über die Kanalhöhe variierende Energiegehalt der Fluidströmung führt wiederum zu einer
uneinheitlichen Energieumsetzung in einem nachfolgenden Rotor und somit zu einer uneinheitlichen
Belastung der Beschaufelung über der Kanalhöhe. Als ein weiterer Nachteil dieser Zumischung
von Kühlfluid zur Hauptströmung resultiert hieraus eine Verminderung des erzielbaren
Wirkungsgrades und somit auch der Leistungsdichte der Turbomaschine. Aus diesen Gründen
wird heutzutage ein gleichmäßiges Temperaturprofil über der Kanalhöhe angestrebt.
Darüber hinaus werden moderne Brennkammern heutzutage unter dem Aspekt der NO
X-Reduktion so ausgelegt, daß keine oder nur eine geringe Beimischung von Sekundärverbrennungsluft
mehr erfolgt. Hieraus resultiert ein sehr gleichmäßiges Temperaturprofil über der
Kanalhöhe. Dies wiederum führt zu einer Erhöhung der thermischen Belastung der Bauteile,
die der Brennkammer nachgeordnet sind, insbesondere der Seitenwände und somit der
Plattformen.
Hier wurde bisher versucht, die Plattformen durch Ausblasung eines Kühlfluides zumeist
unmittelbar stromauf der Plattformen zu kühlen. Das Kühlfluid soll hierbei einen Kühlfilm
auf den Oberseite der Plattformen ausbilden, wodurch es zu einer fluidmechanischen
Trennung zwischen dem heißen Fluid und der jeweiligen Plattform kommt. Die Wirkung
derartiger Kühlfilme ist aber aufgrund der Durchmischung mit dem Heißgas oftmals räumlich
eng begrenzt. Sich ändernde Druckverhältnisse der Heißgasströmung oder auch des Kühlfluides
über den Lastbereich einer Turbomaschine führen ebenso zu einem veränderten Kühlfilm.
Um eine ausreichende Kühlung zu gewährleisten, ist darüber hinaus ein relativ großer
Kühlfluidmassenstrom erforderlich. Dies wiederum führt zu einer Verminderung des Wirkungsgrades
der Turbomaschine.
Darstellung der Erfindung
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Plattformen effizient und zuverlässig zu
kühlen.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Kühlung mittels eines
Kühlfluides zumindest in einem Abschnitt längs einer zwischen zwei nebeneinander angeordneten
Plattformen verlaufenden Trennfuge ein Kühlkanal angeordnet ist. Der Kühlkanal verläuft
hierbei in zumindest einer der beiden Plattform. Zweckmäßig weist das in dem Kühlkanal
geführte Kühlfluid eine niedrigere Temperatur auf als die angrenzenden Plattformen.
Hierdurch kommt es zu einem konvektiv bedingten Wärmeübergang zwischen den an den
Kühlkanal angrenzenden Plattformen und dem Kühlfluid und infolgedessen zu einer Kühlung
der Plattformen. Es stellte sich heraus, daß die in dieser Weise realisierte Kühlung
nahezu unabhängig von Schwankungen des Betriebszustandes der Turbomaschine ist. Ferner
ist im Vergleich zu den anderen, oben beschriebenen Kühlverfahren ein wesentlich kleinerer
Kühlfluidmassenstrom zur Kühlung der Plattformen erforderlich.
[0005] Die Erfindung ist hier zumeist in Anordnungen dargestellt und beschrieben, die in
Turbomaschinen zur Anwendung kommen. Dieser Bezug auf Anordnungen in Turbomaschinen
stellt hierbei aber keine Einschränkung der Erfindung auf diesen Anwendungsbereich
dar, sondern stellt nur beispielhaft einen konkreten Bezug zu einem technischen Anwendungsgebiet
her. Grundsätzlich bezieht sich die Erfindung auf alle Anordnungen von zwei oder mehr
Plattformen.
[0006] Zweckmäßig verläuft der Kühlkanal hierbei zumindest in Teilabschnitten näherungsweise
parallel zur Plattformoberfläche. Hierdurch ist sichergestellt, daß ein großer Bereich
der Plattform gleichmäßig gekühlt wird. Es wurde gefunden, daß sich somit eine weitestgehend
gleichmäßige Temperaturverteilung in den gekühlten Bereichen der Plattform einstellt.
Sogenannte 'Hot-Spots' in Form lokaler Überhitzungen der Plattformen werden hierdurch
vermieden.
[0007] Oftmals sind die Plattformen einteilig oder mehrteilig mit auf den Plattformen angeordneten
Schaufeln ausgeführt. Die Plattformen können am Schaufelfuß oder am Schaufelkopf der
Schaufeln angeordnet sein. Aneinandergereiht bilden die Plattformen eine oder beide
Seitenwände des Strömungskanals. Hierbei ist es vorteilhaft, den Kühlkanal näherungsweise
mittig zwischen den Schaufeln anzuordnen. Besonders vorteilhaft ist der Kühlkanal
mit einem dem Schaufelprofilverlauf näherungsweise ähnlichen Verlauf ausgeführt. Es
stellte sich heraus, daß eine Übertemperatur häufig in den Randbereichen und den freien
Bereichen der Plattformen auftritt. Die freien Bereiche einer Plattform sind die Bereiche,
die in der Draufsicht oder der Untersicht nicht von einer auf der Plattform angeordneten
Schaufel überdeckt werden. Diese besondere Gefährdung der Randbereiche und freien
Bereiche hinsichtlich Übertemperatur ist darauf zurückzuführen, daß hier aufgrund
geringer Wanddicken der Plattformen eine nur geringe Wärmeabfuhr durch Wärmeleitung
in der Plattform selbst stattfindet. Darüber hinaus verlaufen Kühlfluidzuleitungen
zur Schaufelkühlung, sofern es sich um eine fluidgekühlte Schaufel handelt, oftmals
nur in der Mitte der Plattformen durch die Plattformen in die Schaufeln. Diese Kühlfluidzuleitungen
in die Schaufeln führen aber nur in ihrer unmittelbaren Umgebung zu einer Kühlung
der jeweiligen Plattform. Die Randbereiche der Plattform verbleiben somit ungekühlt.
Es wurde gefunden, daß ein bevorzugt näherungsweise mittig zwischen den Schaufeln
angeordneter Kühlkanal hier zu einer optimalen Kühlung insbesondere der Randbereiche
der Plattformen führt. Infolge des gekrümmten Profilverlaufs der Schaufeln, ist es
darüber hinaus zweckmäßig, den Kühlkanal mit einem näherungsweise dem Schaufelprofilverlauf
ähnlichen Verlauf in den Plattformen anzuordnen.
[0008] Vorteilhaft weist der Kühlkanalverlauf zumindest einen S-Schlag dergestalt auf, daß
zumindest ein Teil des in dem Kühlkanal geführten Kühlfluides die Trennfuge überströmt.
Hierdurch ist es möglich, zumindest Teilbereiche beider Plattformen mit nur einem
Kühlkanal zu kühlen. Insbesondere im Falle der Anordnung von Schaufeln auf den Plattformen,
ist somit lediglich ein Kühlkanal zur Kühlung der Bereiche zwischen jeweils zwei Schaufeln
erforderlich.
[0009] In einer fertigungstechnisch einfach zu realisierenden Ausgestaltung, ist der Kühlkanal
bevorzugt als schlitzförmige Vertiefung in zumindest einer an die Trennfuge angrenzenden
Seitenwand der Plattform ausgeführt. Der Kühlkanal ist somit nicht als geschlossener
Kühlkanal sondern gegenüber der Trennfuge hin offen ausgeführt. Das Kühlfluid kann
demgemäß auch in die Trennfuge einströmen. Dies führt vorteilhaft auch zu einer Kühlung
der Seitenwände der Trennfuge. Ferner kann das Kühlfluid dem Kühlkanal in einfacher
Weise über die Trennfuge zugeführt werden.
Besonders bevorzugt wird der Kühlkanal aus schlitzförmigen Vertiefungen in beiden
an die Trennfuge angrenzenden Seitenwänden der Plattformen gebildet.
[0010] Verläuft der Kühlkanal zur Trennfuge hin offen, so ist es zweckmäßig, den Kühlkanal
mittels zumindest eines in dem Kühlkanal angeordneten Dichtelements, bevorzugt eines
in den Kühlkanal eingelegten Dichtstreifens, gegenüber einem auf der Oberseite der
Plattformen anliegenden Fluides, in der Regel dem heißen Fluid, abzudichten. Hierdurch
wird ein Ausströmen des Kühlfluides aus dem Kühlkanal verhindert.
[0011] Ferner ist ein zur Trennfuge hin offener Kühlkanal vorteilhaft zumindest in einem
Abschnitt längs der Trennfuge in eine Dichtkammer und eine Kühlkammer unterteilt.
Bevorzugt erfolgt diese Unterteilung des Kühlkanals über eine Stufung der Kanalhöhe.
Die Dichtkammer ist zur Anordnung eines Dichtelements zweckmäßig mit einer größeren
Kanalhöhe ausgeführt. Die Kühlkammer weist hingegen vorteilhaft eine kleinere Kanalhöhe
bei gleichzeitig größerer Eindringtiefe auf
[0012] Zweckmäßig erfolgt die Zuführung des Kühlfluides zum Kühlkanal in Bezug zu einer
die Plattformen überströmenden Hauptströmung stromauf, wohingegen der Auslaß zweckmäßig
stromab erfolgt. Hierbei kann das Kühlfluid in die Hauptströmung oder aber auch in
einen nachgeordneten Spalt entweichen. In einigen Fällen wird es darüber hinaus sinnvoll
sein, das Kühlfluid weiterhin zur Kühlung in einem Kühlkanal einzusetzen.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0013] In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Die Erfindung
ist hierbei aber nicht nur auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern kann
auch von diesen Ausführungsbeispielen abweichend realisiert werden.
[0014] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Plattform mit einem in der Plattform angeordneten Kühlkanal in der Seitenansicht
- Fig. 2
- zwei aneinandergereihte Plattformen mit auf den Plattformen angeordneten Schaufeln
und einem längs der Trennfuge zwischen den Plattformen angeordneten Kühlkanal in der
Draufsicht
- Fig. 3
- einen Schnitt durch zwei nebeneinander angeordnete Plattformen mit einem in den Plattformen
angeordneten Kühlkanal
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0015] In Figur 1 ist eine Plattform 110 in einer für den Einsatz in einer Turbomaschine
typischen Ausführung in einer Seitenansicht dargestellt. Die Schraffur wurde hier
nicht, wie üblicherweise, zur Kennzeichnung von Schnittflächen verwendet, sondern
dient lediglich der Veranschaulichung der Darstellung. Gemäß der Darstellung ist die
Plattform 110 hier einteilig mit einer auf der Plattform angeordneten Schaufel 120
ausgeführt. Ferner ist die Plattform 110 in einer Anordnung mit einer Läuferscheibe
121 der Turbomaschine dargestellt. Diese Anordnung entspricht dem typischen Aufbau
eines beschaufelten Turbinenrotors einer Turbomaschine. Dargestellt ist jedoch nur
eine der am Umfang der Läuferscheibe aufgereihten, jeweils mit Plattformen ausgeführten
Schaufeln. Die am Umfang des Läufers aneinandergereihten Plattformen bilden hierbei
die nabenseitige Seitenwand des Strömungskanals der Turbomaschine. Zwischen der dargestellten
Plattform 110 und der nächsten, unmittelbar angrenzend angeordneten Plattform verläuft
eine Trennfuge zwischen den Plattformen. Die heiße Fluidströmung 125 als die Hauptströmung
der Turbomaschine strömt in der Darstellung von rechts nach links entlang der Oberseite
der Plattform 110. Hierdurch kommt es zu einem unmittelbaren Wärmeaustausch zwischen
dem heißen Fluid 125 und der Plattform 110. Die Temperatur des heißen Fluides 125
liegt hierbei zumindest im Volllastbereich der Turbomaschine über der maximal zulässigen
Materialtemperatur der Plattform. Um eine Übertemperatur der Plattform 110 zu verhindern,
ist in der dargestellten Plattform 110 erfindungsgemäß ein Kühlkanal 130 angeordnet.
Der Kühlkanal 130 verläuft hier näherungsweise parallel zu der der heißen Fluidströmung
zugewandten Oberseite der Plattform 110. Gemäß der Darstellung ist der Kühlkanal 130
hier als schlitzförmige Vertiefung in der Seitenwand der Plattform 110 ausgeführt.
Zu berücksichtigen ist hierbei, daß in Figur 1 nur eine der beiden an den Trennspalt
angrenzenden Plattformen dargestellt ist. Der vollständige Kühlkanal kann sich jedoch
anteilig auf beide Plattformen erstrecken. In gleicher Weise ist es aber auch möglich,
daß der Kühlkanal in nur einer Seitenwand verläuft. Im Folgenden wird zur Vereinfachung
der Beschreibung davon ausgegangen, daß sich der Kühlkanal nur in die dargestellte
Plattform erstreckt. Über eine Stufung der Kanalhöhe ist der hier dargestellte Kühlkanal
130 in zwei zur Trennfuge hin offene Kammern unterteilt. Die vordere Kammer ist als
Dichtkammer 135 mit einer großen Kanalhöhe ausgeführt. Mit einer tieferen Eindringtiefe
in die Plattform als die Dichtkammer ist hinter der Dichtkammer ferner eine Kühlkammer
136 angeordnet. Diese Kühlkammer 136 weist eine geringere Kanalhöhe auf als die Dichtkammer
135 und erstreckt sich auch in ihrer Länge auch nur über einen Abschnitt der Dichtkammer
135. Der Kühlkanal 130 wird hier aus zwei Reservoirs mit Kühlfluid gespeist. Einerseits
strömt Kühlfluid 126 aus einem zwischen der Plattform und der Läuferscheibe angeordneten
Kühlfluidreservoir 155 über eine Öffnung 150 in den Kühlkanal 130. Eine weitere Möglichkeit
der Zuführung von Kühlfluid zu dem Kühlkanal 130 ergibt sich hier über die seitliche
Öffnung 151 des Kühlkanals. In der zusammengebauten Anordnung der Turbomaschine mündet
die seitliche Öffnung 151 des Kühlkanals in den Bauteilspalt zwischen dem Rotor und
dem in Bezug zur Hauptströmung 125 stromauf angeordneten Bauteil. Die Speisung des
Kühlkanals 130 mit Kühlfluid 126 erfolgt hier somit in Bezug zu der Hauptströmung
125 stromauf. Die Abströmung findet hingegen in Bezug zu der Hauptströmung am stromabwärtigen
Ende des Kühlkanals statt. Der in Figur 1 dargestellte Kühlkanal 130 endet ohne speziell
ausgeformten Auslaß in der Plattform 110. Das Kühlfluid 126 entweicht über die Trennfuge.
[0016] Figur 2 zeigt zwei nebeneinander angeordnete Plattformen 210, 210' in der Draufsicht.
Auf jeder Plattform ist jeweils eine Schaufel 220, 220' angeordnet. Die Plattformen
210, 210' sind ist hierbei jeweils einteilig mit den Schaufeln 220, 220' ausgeführt.
Die dreidimensional geformten Schaufeln 220, 220' sind über Schnitte am Schaufelfuß
sowie in der Mittelschnittsebene des Strömungskanals als auch in der Draufsicht dargestellt.
Ferner sind die Schaufeln 220, 220' hier als gekühlte Turbinenschaufeln ausgeführt.
Zwischen den Plattformen 210, 210' verläuft eine Trennfuge 211. Erfindungsgemäß ist
in den an die Trennfuge 211 angrenzenden Seitenwänden der Plattformen 210, 210' längs
der Trennfuge 211 ein Kühlkanal 230 angeordnet. Der Kühlkanal 230 besteht hier aus
schlitzförmigen Vertiefungen in den Seitenwänden beider Plattformen 210, 210'. Die
Anordnung des Kühlkanals 230 wurde in der dargestellten Ausführung so gewählt, daß
der Kühlkanal 230 näherungsweise mittig zwischen den Schaufeln 220, 220' verläuft
und hierbei einen dem Schaufelprofil ähnlichen Verlauf aufweist. Dieser dem Schaufelprofil
ähnliche Verlauf des Kühlkanals 230 wird dadurch erzielt, daß der Verlauf des Kühlkanals
230 längs der Trennfuge 211 zwei S-Schläge aufweist. Diese S-Schläge sind so angeordnet
sind, daß jeweils zumindest ein Teil des in dem Kühlkanal 230 geführten Kühlfluids
226 die Trennfuge 211 überströmt. Infolge des Verlaufs des Kühlkanals 230 entsprechend
Figur 2 wird eine optimale Kühlung der Randbereiche und der freien Bereiche der Plattformen
210, 210' erzielt. Die freien Bereiche einer Plattform sind hierbei diejenigen Bereiche,
die in der Draufsicht nicht von einer auf der Plattform angeordneten Schaufel überdeckt
werden. Der Kühlkanal 230 weist hierzu entsprechend dem zu kühlenden Bereich eine
sich längs der Trennfuge 211 verändernde Eindringtiefe in der jeweiligen Plattform
210, 210' auf.
[0017] Der in Figur 2 dargestellte Kühlkanal 230 weist zusätzlich eine Unterteilung des
Kühlkanals 230 in eine Dichtkammer 235 und eine Kühlkammer 236 auf. Die Dichtkammer
235 besteht hierbei aus schlitzförmigen Vertiefungen, die in beiden an die Trennfuge
211 angrenzenden Seitenwänden mit annähernd gleicher und längs der Trennfuge 211 konstanter
Eindringtiefe angeordnet sind. Ferner weist die Dichtkammer 235 im Vergleich zu der
Kühlkammer 236 eine größere Kanalhöhe auf. Dieses Merkmal ist aufgrund der Darstellungsperspektive
der Figur 2 nicht zu entnehmen. Ebenso ist in Figur 2 das in der Dichtkammer zweckmäßig
anzuordnende Dichtelement nicht abgebildet. Dieses Dichtelement dichtet den Kühlkanal
gegenüber der heißen Fluidströmung auf der Oberseite der Plattformen ab. Die Kühlkammer
236 ist in gleicher Weise wie die Dichtkammer 235 als schlitzförmige Vertiefung mit
jedoch einer kleineren Kanalhöhe ausgeführt. Im Vergleich zur Dichtkammer weist die
Kühlkammer 236 hingegen, wie in Figur 2 dargestellt, eine größere Eindringtiefe in
die Plattformen 210, 210' ein.
Die Speisung des Kühlkanals 230 mit Kühlfluid 226 erfolgt in Bezug zu der heißen Fluidströmung
225 an dem stromaufwärtigen Ende des Kühlkanals 230 über einen Längsschlitz 250 aus
einem unterseitigen Reservoir. Am Ende des Kühlkanals 230 entströmt das Kühlfluid
226 dem Kühlkanal 230 über eine Austrittsöffnung 252 in einen nachgeordneten, in Figur
2 nicht dargestellten Bauteilspalt.
[0018] Eine Abdichtung des Kühlkanals 330 ist in Figur 3 als Schnitt durch zwei nebeneinander
angeordnete Plattformen 310, 310' dargestellt. Der Kühlkanal 330 wird hier aus schlitzförmigen
Vertiefungen in beiden an die Trennfuge angrenzenden Seitenwänden der Plattformen
310, 310' gebildet. Die erste Plattform 310 ist wiederum einteilig mit einer auf der
Plattform angeordneten Schaufel 320 ausgeführt. Der Kühlkanal 330 ist über eine Stufung
der Kanalhöhe in eine Dichtkammer 335 und eine Kühlkammer 336 unterteilt. In die Dichtkammer
335 ist hier ein Dichtstreifen 340 so eingelegt, daß er das in dem Kühlkanal 330 strömende
Kühlfluid gegenüber einem auf den Oberseiten der Plattformen anliegenden Fluid abdichtet.
Der Dichtstreifen 340 weist an seinem hinteren Ende eine Bördelung 341 auf Diese Bördelung
341 dient hier der Führung des Dichtfluids bei dem Überströmen der Trennfuge 311.
Bezugszeichenliste
[0019]
- 110,210,310
- (erste) Plattform
- 210',310'
- zweite Plattform
- 211,311
- Trennfuge
- 120,220,220',320
- Schaufel
- 121
- Läuferscheibe
- 125,225
- Strömung des heißen Fluides (Hauptströmung durch die Turbomaschine)
- 126,226
- Kühlfluid
- 130,230,330
- Kühlkanal
- 135,235,335
- Dichtkammer
- 136,236,336
- Kühlkammer
- 340
- Dichtstreifen
- 341
- Bördelung
- 150,151,250
- Zuströmöffnung
- 252
- Austrittsöffnung
- 155
- Kühlfluidreservoir
1. Plattformen einer Turbomaschine, insbesondere einer Gasturbine,
wobei zumindest zwei Plattformen (210, 210') nebeneinander angeordnet sind und
zwischen den Plattformen (210, 210') eine Trennfuge (211) verläuft,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Kühlung der Plattformen (210, 210') mittels eines Kühlfluides (226) zumindest
in einem Abschnitt längs der Trennfuge (211) ein Kühlkanal (230) in zumindest einer
Plattform angeordnet ist.
2. Plattformen nach Anspruch 1,
bei denen der Kühlkanal (230) zumindest in Teilabschnitten näherungsweise parallel
zur Plattformoberfläche verläuft.
3. Plattformen nach einem der vorigen Ansprüche,
bei denen auf den Plattformen (210, 210') Schaufeln (220, 220') angeordnet sind und
der Kühlkanal (230) näherungsweise mittig zwischen den Schaufeln (220, 220') mit einem
dem Schaufelprofilverlauf ähnlichen Verlauf angeordnet ist.
4. Plattformen nach einem der vorigen Ansprüche,
bei denen der Kühlkanal (230) als schlitzförmige Vertiefung in zumindest einer an
die Trennfuge (211) angrenzenden Seitenwand ausgeführt ist.
5. Plattformen nach einem der vorigen Ansprüche,
bei denen der Kühlkanal (230) in seinem Verlauf zumindest einen S-Schlag dergestalt
aufweist, daß zumindest ein Teil des in dem Kühlkanal (230) geführten Kühlfluids (226)
die Trennfuge (211) überströmt.
6. Plattformen nach einem der Ansprüche 4 oder 5,
bei denen der Kühlkanal (330) mittels zumindest eines in dem Kühlkanal (330) angeordneten
Dichtelements, bevorzugt eines in den Kühlkanal (330) eingelegten Dichtstreifens (340),
gegenüber einem auf der Oberseite der Plattformen (310,310') anliegenden Fluid abgedichtet
ist.
7. Plattformen nach Anspruch 6,
bei denen der Kühlkanal (330) zumindest in einem Abschnitt längs der Trennfuge (311)
bevorzugt über eine Stufung der Kanalhöhe in eine Dichtkammer (335) und eine Kühlkammer
(336) unterteilt ist.
8. Verfahren zur Kühlung von Plattformen,
wobei zumindest zwei Plattformen (210, 210') mit einer zwischen den Plattformen verlaufenden
Trennfuge (211) unmittelbar nebeneinander angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Kühlfluid (226) längs der Trennfuge (211) in einem sich auf beide Plattformen
erstreckenden Kühlkanal (230) geführt wird.