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EP 1 008 815 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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14.06.2000 Patentblatt 2000/24 |
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Anmeldetag: 07.12.1999 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
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Priorität: |
08.12.1998 CH 243698
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Anmelder: Kunz, Hans Rudolf |
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4800 Zofingen (CH) |
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Erfinder: |
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- Kunz, Hans Rudolf
4800 Zofingen (CH)
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Vertreter: Spierenburg, Pieter et al |
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Spierenburg Helmle-Kolb & Partner AG
Patent- und Markenanwälte
Mellingerstrasse 12 5443 Niederrohrdorf 5443 Niederrohrdorf (CH) |
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Wärmeaustauscher für eine Lüftungsanlage |
(57) Es wird ein neuartiger Wärmetauscher (1) für eine Lüftungsanlage mit Austauschflächen
beschrieben, längs welcher auf der einen Seite die warme Abluft (8) und auf der anderen
Seite die kalte Zuluft (9) geführt wird. Er zeichnet sich dadurch aus, dass die Austauschflächen
(4) aus einem nicht-metallischen, feuchteaustauschenden Material hergestellt sind.
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[0001] Die Erfindung betrifft einen Wärmetauscher für eine Lüftungsanlage nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Wärmetauscher für Lüftungsanlagen werden vorzugsweise aus Aluminium hergestellt.
Dabei werden Plattenwärmetauscher oder Kreuzstromwärmetauscher hergestellt, bei welchen
die Abluft an den Platten entlang geführt wird und diese aufgewärmt werden. Die Zuluft
wird ebenfalls an den Aluminium-Platten entlang geführt, jedoch auf der gegenüberliegenden
Seite, so dass diese erwärmt wird. Der Austausch ist von der Grösse der Austauschfläche
und der Luftmenge abhängig und kann einr elativ hohes Rendement vorweisen. Die aufgewärmte
Zuluft wird wegen der tieferen Temperaturen und der entsprechend tiefen Luftfeuchte
entionisiert. Dieser Nachteil kann beispielsweise mit einem rotierenden Luftwärmetauscher
behoben werden, wobei jedoch keine klare Trennung zwischen der abgeführten Abluft
und der zugeführten Zuluft mehr vorgenommen werden kann. Die oben beschriebenen Wärmetauscher
sind wegen der relativ komplexen Anordnung und der verwendeten Materialien verhältnismässig
teuer.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Wärmetauscher anzugeben,
der die Nachteile der bekannten nicht mehr aufweist und zudem auf einer besonders
einfachen Art herstellbar und dementsprechend kostengünstig ist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Wärmetauscher für eine Lüftungsanlage mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Der erfindungsgemässe Wärmetauscher hat den grossen Vorteil, dass nebst eines Wärmeaustausches
mit einem hohen Wirkungsgrad auch die Luftfeuchte der Abluft an die Zuluft übergeben
wird. Durch die feuchte-austauschenden, nicht-metallischen Materialien findet ferner
keine Entionisierung der Zuluft mehr statt.
[0006] Weitere Vorteile der Erfindung folgen aus den abhängigen Patentansprüchen und aus
der nachfolgenden Beschreibung, in welcher die Erfindung anhand eines in den schematischen
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert wird.
[0007] Dabei zeigt die einzige Figur einen Wärmetauscher 1 mit einer mäanderförmigen Austauschfläche
2, die aus mehreren parallelen Rahmen 3 besteht, auf welchen ein feuchte-austauschendes
Gewebe 4 aufgespannt ist. Die Rahmen 3 sind beispielsweise aus einem dünnen Metalldraht
gefertigt und an einem die Austauschfläche 2 umgebenden Tragrahmen 5 befestigt. Der
Tragrahmen 5 kann beispielsweise aus einem wärmedämmenden Material wie expandiertem
Kork bestehen. Als feuchte-austauschende Gewebe 4 hat sich insbesondere ein hochfesten
Olefin-Spinnvlies aus vernetzten hochverdichteten Polyäthylen-Fasern (unter der Bezeichnung
HDPE bekannt) bewährt. Ein solches Gewebe 4 zeichnet sich dadurch aus, dass es luft-
und wasserdicht ist, jedoch eine sehr gute dampfdurchlässigkeit hat und somit die
Feuchte der Wärme auszutauschenden Ab- und Zuluft zu einem grossen Teil überträgt.
Auch andere Gewebe wie Polyester in einer miniaturisierten Rippsamt-Webart oder auch
Keramikfasergewebe mit einer entsprechenden Beschichtung kommen in Frage. Andererseits
lassen sich Natur- oder Kunstfasergewebe mit einer geeigneten Polyurethanbeschichtung
hydrophil, d.h. dampfdurchlässig, machen.
[0008] Wie in der Figur dargestellt ist das einstückige Gewebe 4 in parallelen Bahnen 6
zu einem mäanderförmigen Gebilde auf den Rahmen 3 aufgespannt. Die Längsseiten 7 des
Gewebes 4 ist ferner luft- und wasserdicht am Tragrahmen 5 befestigt, so dass ein
direkter Austausch der Abluft 8 und der Zuluft 9 wirksam unterbunden ist. Die gesamte
Fläche des Wärmetauschers 1 ist damit sehr gross, so dass ein sehr guter und effektiver
Wärme- und Feuchte-Austausch gewährleistet ist. Abhängig von der Verweildauer im Wärmetauscher
1 kann das Temperaturgefälle zwischen der Abluft 8 und der Zuluft 9 mehr oder weniger
ausgeglichen werden.
[0009] Es versteht sich für den Fachmann, dass der Wärmetauscher 1 mit einem Gewebe 4 der
oben beschriebenen Art wesentlich kostengünstiger hergestellt werden kann als die
herkömmlichen Wärmetauscher mit Aluminiumplatten. Auch die für die Herstellung aufgewendete
Energie ist erheblich geringer. Ferner ist die Wartung und Entsorgung der Wärmetauscher
1 bedeutend einfacher und umweltfreundlicher. Das geringe Gewicht ist ein weiterer
Vorteil des hier vorgestellten Wärmetauschers 1.
1. Wärmetauscher (1) für eine Lüftungsanlage mit Austauschflächen, längs welcher auf
der einen Seite die warme Abluft (8) und auf der anderen Seite die kalte Zuluft (9)
geführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Austauschflächen (4) aus einem nicht-metallischen,
feuchte-austauschenden Material hergestellt sind.
2. Wärmetauscher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das nichtmetallische,
wärme-austauschenden Material aus einem wasserdichten, dampfdurchlässigen Gewebe (4)
besteht.
3. Wärmetauscher nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe (4) aus einem
hochfesten Olefin-Spinnvlies besteht.
4. Wärmetauscher nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe (4) aus venetzten
hochverdichteten Polyäthylen-Fasern besteht.
5. Wärmetauscher nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe
(4) auf einem Rahmen (3) aufgespannt ist.
6. Wärmetauscher nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewebe (4) auf mehreren
Rahmen (3) zu einem mäanderförmigen Gebilde aufgespannt ist.
7. Wärmetauscher nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Rahmen (3)
auf einem Tragrahmen (5) aus einem wärmedämmenden Material, vorzugsweise hochverdichtetem
Kork, befestigt sind.
