[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Datenfunkübertragungsvorrichtung, die durch
Empfang eines vorgegebenen Aufwecksignals aus einem Bereitschaftszustand, in dem sie
für Aufwecksignale empfindlich ist, in einen Arbeitszustand umschaltbar ist, in dem
sie in der Lage ist, Nutzdatensignale von einem entfernten Sender nach wenigstens
einem vorgegebenen Protokoll zu empfangen, das die Übertragung eines Aufwecksignals
und von Nutzdatensignalen vorsieht.
[0002] Derartige Datenfunkübertragungsvorrichtungen kommen überall dort zum Einsatz, wo
eine Übertragungsvorrichtung lange Zeit in Bereitschaft stehen muß, um Daten zu senden
und/oder zu empfangen, Datenkommunikation aber tatsächlich nur in einem kleinen Bruchteil
dieser Zeit stattfindet. Um unter solchen Einsatzbedingungen einen energiesparenden
Einsatz der Übertragungsvorrichtung zu ermöglichen, ist diese zwischen den zwei genannten
Zuständen umschaltbar, wobei ein von der Übertragungsvorrichtung angewendetes Protokoll
ein Übertragungsformat für Nutzdaten sowie für ein Aufwecksignal derart spezifiziert,
daß das Aufwecksignal unter geringerem Leistungsaufwand empfangbar ist als die Nutzdatensignale.
[0003] Derartige Vorrichtungen finden bevorzugt Anwendung zur automatischen Erfassung von
Straßenbenutzungsgebühren. Für die automatische Erhebung solcher Gebühren werden in
Kraftfahrzeugen eingebaute Funkübertragungsvorrichtungen eingesetzt, oft als On-Board
Unit oder OBU bezeichnet, die mit einem an einem gebührenpflichtigen Straßenabschnitt
montierten Sender-/Empfänger kommunizieren, um die Belastung zum Beispiel eines Kontos
oder eines Guthabens auf einer Chipkarte des Fahrzeughalters mit der entsprechenden
Gebühr zu ermöglichen, ohne daß das Fahrzeug hierfür anhalten muß.
[0004] Für die automatische Gebührenerfassung auf Autobahnen existieren zur Zeit in Europa
hauptsächlich drei Kommunikationssysteme, als DSRC (Dedicated short range communication)-Systeme
bezeichnet, die bei einer Frequenz von 5,8 Gigahertz arbeiten: Ein von der CEN standardisiertes
und zwei von diesem Standard abweichende Systeme, die in Italien beziehungsweise Portugal
verwendet werden.
[0005] Diese drei Systeme unterscheiden sich hinsichtlich des Von ihnen verwendeten Übertragungsprotokolls.
Eine nach dem CEN-Standard arbeitende OBU in einem Fahrzeug kann deshalb nicht mit
einer nach italienischem oder portugiesischen Standard arbeitenden Gebührenerfassungsstelle
kommunizieren, und umgekehrt versteht sich eine nach italienischem oder portugiesischem
Standard arbeitende OBU nach CEN-Standard nicht. Dies bedeutet, daß ein Kraftfahrer,
der von einem europäischen Land, an dessen Standard die in seinem Kraftfahrzeug eingebaute
Datenfunkübertragungsvorrichtung angepaßt ist, in ein Land wechselt, wo ein abweichender
Standard eingesetzt wird, dort Straßenbenutzungsgebühren bar entrichten muß, was insbesondere
bei Kurzaufenthalten und Durchfahrten äußerst lästig ist, oder möglicherweise gar
nicht weiß, daß seine Datenfunkübertragungsvorrichtung mit dem verwendeten Standard
nicht zusammenarbeitet, deshalb ohne böse Absicht an der Gebührenentrichtungsstelle
vorbeifährt und deshalb möglicherweise sogar Schwierigkeiten mit Polizei oder Justizbehörden
des betreffenden Landes bekommt.
Vorteile der Erfindung
[0006] Mit der vorliegenden Erfindung wie in Anspruch 1 definiert wird deshalb eine Datenfunkübertragungsvorrichtung
der eingangs beschriebenen Art geschaffen, die in der Lage ist, mit externen Sender-/Empfängern
zusammenzuarbeiten, die unterschiedliche Protokolle benutzen, ohne daß ein Anwender
der Datenfunkübertragungsvorrichtung sich darüber Gedanken machen muß, welches diese
Protokolle sind und ob zwei Sender/Empfänger, mit denen die Vorrichtung nacheinander
kommuniziert, möglicherweise unterschiedliche Protokolle benutzen.
[0007] Vorzugsweise umfaßt diese Datenfunkübertragungsvorrichtung eine Nutzsignalverarbeitungsschaltung
als eine eigenständige, von Empfang und Verarbeitung des Wecksignals unabhängige Funktionseinheit,
die nur im Arbeitszustand mit elektrischer Energie versorgt wird. Da somit die Nutzsignalverarbeitungsschaltung
in der Regel nur während eines geringen Anteils der Gesamtbetriebszeit der Datenfunkübertragungsvorrichtung
versorgt wird, läßt sich der Gesamtstromverbrauch der Vorrichtung gering halten.
[0008] Diese Nutzsignalverarbeitungsschaltung kann in unterschiedlicher Weise ausgestaltet
sein. Gemäß einer ersten Alternative kann sie eine Verarbeitungseinheit umfassen,
die umschaltbar ist, um Nutzdatensignale entsprechend dem von der Entscheidereinheit
ausgewählten Protokoll zu verarbeiten; gemäß einer zweiten Alternative kann sie wenigstens
zwei Verarbeitungseinheiten, die die Nutzdatensignale jeweils entsprechend einem der
vorgegebenen Protokolle verarbeiten, und einen Wählschalter umfassen, der an die Ausgänge
der Verarbeitungseinheiten angeschlossen ist und diejenigen verarbeiteten Daten durchläßt,
die entsprechend dem von der Entscheidereinheit ausgewählten Protokoll verarbeitet
sind.
[0009] Zweckmäßigerweise nimmt die Entscheidereinheit die Auswahl des zu verwendenden Protokolls
anhand eines von dem Sender kommend empfangenen Aufwecksignals vor. Dies setzt voraus,
daß sich die nach unterschiedlichen Protokollen verwendeten Aufwecksignale in wenigstens
einer Eigenschaft, zum Beispiel der Frequenz, der Modulation oder der Kodierung unterscheiden.
Bei den zur automatischen Gebührenerfassung verwendeten Protokollen ist dies der Fall.
Durch dieses Merkmal wird der Vorteil erzielt, daß die Nutzsignalverarbeitungsschaltung
sofort nach Übergang in den Arbeitszustand in der Lage ist, korrekt verarbeitete Nutzdaten
zu liefern.
[0010] Um die je nach Protokoll unterschiedlichen Aufwecksignale zu empfangen, kann die
Datenfunkübertragungsvorrichtung eine Mehrzahl von Aufweckverstärkern umfassen, deren
jeder auf ein Aufwecksignal gemäß einem bestimmten Protokoll anspricht, und die Entscheidereinheit
wählt nach dem Ansprechen eines Aufweckverstärkers das diesem Aufweckverstärker zugeordnete
Protokoll zur Verwendung aus.
[0011] Alternativ kann ein einzelner Aufweckverstärker zum Einsatz kommen, der zwischen
verschiedenen Zuständen umschaltbar ist, in denen er auf das Aufwecksignal jeweils
gemäß einem der vorgegebenen Protokolle anspricht. Dabei schaltet die Entscheidereinheit
den Aufweckverstärker im Bereitschaftszustand fortlaufend zwischen den verschiedenen
Zuständen um. Diese Variante ermöglicht einen geringeren Schaltungsaufwand und infolgedessen
auch einen geringeren Stromverbrauch. Zweckmäßigerweise ist darauf zu achten, daß
der Aufweckverstärker so oft umgeschaltet wird, daß er innerhalb des zur Durchführung
einer Kommunikation zwischen einem externen Sender/Empfänger und der Datenfunkübertragungsvorrichtung
verfügbaren Zeitraum so oft umgeschaltet wird, daß er in dieser Zeit jeden Zustand
wenigstens einmal einnimmt und zusätzlich genügend Zeit übrigbleibt, um die beabsichtigte
Kommunikation zwischen Sender/Empfänger und Datenfunkübertragungsvorrichtung abzuwickeln.
[0012] Die Entscheidereinheit kann die Auswahl des zu verwendenden Protokolls auch anhand
eines von dem Sender kommend empfangenen Datensignals vornehmen. Genauer gesagt, ist
dies sowohl anstelle der Auswertung des Wecksignals als auch ergänzend dazu möglich.
Falls die Auswahl des zu verwendenden Protokolls durch die Entscheidereinheit anhand
des Wecksignals fehlerhaft war, bietet diese Weiterentwicklung die Möglichkeit, die
getroffene Auswahl zu korrigieren. Zu diesem Zweck überwacht die Entscheidereinheit
vorzugsweise wenigstens eine Eigenschaft der nach dem Protokoll verarbeiteten Nutzdaten
und wählt ein anderes Protokoll aus, wenn diese Eigenschaft von einer Vorgabe abweicht.
Als eine solche Eigenschaft kann insbesondere die Rate der fehlerfrei empfangenen
Daten herangezogen werden. Diese ist normalerweise für ein bestimmtes Protokoll fest
vorgegeben. Eine auffällige Abweichung dieser Art vom vorgegebenen Wert ist ein Hinweis
darauf, daß die Datenfunkübertragungsvorrichtung ein falsches Protokoll anwendet,
und daß somit voraussichtlich sämtliche verarbeiteten Nutzdaten untauglich sind. In
einem solchen Fall können alle vorgegebenen Protokolle, die die Datenfunkübertragungsvorrichtung
zu verarbeiten imstande ist, der Reihe ausprobiert werden, bis eines darunter gefunden
wird, das eine erwartungsgemäße Rate an verarbeiteten Daten liefert und somit dasjenige
sein muß, das von dem externen Sender/Empfänger verwendet wird.
[0013] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen.
Figuren
[0014] Die Figuren 1 bis 3 zeigen jeweils Blockschaltbilder von Datenfunkübertragungsvorrichtungen
gemäß der Erfindung.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0015] Figur 1 zeigt eine Datenfunkübertragungsvorrichtung zum Einbau in einem Kraftfahrzeug,
die im Rahmen der automatischen Erfassung von Straßenbenutzungsgebühren eingesetzt
werden kann, nachfolgend kurz als OBU (On Board Unit) bezeichnet. Die OBU umfaßt eine
erste Antenne, eine sogenannte Downlinkantenne 1 zum Empfangen von Funksignalen von
einem ortsfesten Sender/Empfänger des Gebührenerfassungssystems. Ein Detektor 2 dient
zur Gleichrichtung, das heißt Umsetzung ins Basisband, der auf einem Hochfrequenzträger
von 5,8 Gigaherz empfangenen Signale. Eine Nutzsignalverarbeitungsschaltung 3 ist
an einen Ausgang des Detektors 2 angeschlossen, um die gleichgerichteten Signale von
diesem zu empfangen und gemäß einem vorgegebenen Protokoll in einen Strom von Nutzdaten
umzusetzen. Eine Schnittstelle 4 kann vorgesehen sein zur Kommunikation mit einer
(nicht dargestellten) Chipkarte, auf der zum Beispiel ein Straßenbenutzungsgebühren-Guthaben
des Fahrers des Fahrzeugs in elektronischer Form gespeichert sein kann und von dem
im Rahmen der Kommunikation mit dem Sender/Empfänger ein Betrag abgebucht wird, um
die Straßenbenutzungsgebühr zu entrichten. Eine Uplinkantenne 15 ist an einen Ausgang
der Nutzsignalverarbeitungsschaltung 3 angeschlossen und überträgt hochfrequente Antwortsignale
von dieser zurück an den Sender/Empfänger. Die zwei Antennen 1 und 15 können identisch
sein.
[0016] Der Detektor 2 besitzt einen zweiten Ausgang 5, auf welchem ein Wecksignal-Anteil
der von der Downlinkantenne 1 empfangenen Signale an zwei parallel geschaltete Aufweckverstärker
6
A,6
B ausgegeben wird. Diese Aufweckverstärker 6 sind jeweils einem von zwei Kommunikationsprotokollen,
hier mit A beziehungsweise B bezeichnet, zugeordnet und enthalten einen Korrelator,
der auf eine Übereinstimmung des auf dem Ausgang 5 ausgegebenen Signals mit einem
abgespeicherten Muster des Wecksignals gemäß dem jeweiligen Protokoll ansprechen.
Diese Übereinstimmung kann zeitlicher Art sein, das heißt der Korrelator vergleicht
den zeitlichen Ablauf des auf dem Ausgang 5 ausgegebenen Signals mit einem Muster,
um zum Beispiel das Auftreten einer charakteristischen Symbolfolge zu erkennen. Sie
kann auch spektraler Art sein, das heißt der Korrelator vergleicht das Spektrum des
Signals mit einem vorgesehenen Muster. Letztere Variante hat den Vorteil, daß das
Spektrum eines Funksignals charakteristische Strukturen enthalten kann, die lediglich
von der Signalraum-Konstellation der gemäß Protokoll übertragenen Symbole abhängen,
nicht aber davon, welches die einzelnen übertragenen Symbole sind, und anhand von
denen sich Protokolle, die unterschiedliche Signalraum-Konstellationen einsetzen,
mit geringem Schaltungsaufwand unterscheiden lassen, ohne daß eine Auswertung der
einzelnen Symbole notwendig ist.
[0017] Die Aufweckverstärker werden genauso wie der Detektor 2 wenigstens immer dann, wenn
das Fahrzeug fährt, mit elektrischer Energie versorgt. Die OBU befindet sich dann
in einem Bereitschaftszustand. Die Energieversorgung kann an die Zündung des Fahrzeugs
gekoppelt sein.
[0018] Jeder Aufweckverstärker 6
A,6
B hat einen Ausgang, der an einen nur ihm zugeordneten Eingang einer Entscheidereinheit
7 angeschlossen ist. Wenn der Aufweckverstärker ein Aufwecksignal gemäß dem ihm zugeordneten
Protokoll A beziehungsweise B erkennt, gibt er ein entsprechendes Zeichen aus, und
die Entscheidereinheit 7 erkennt anhand des Eingangs, auf dem sie das Zeichen erkennt,
nach welchem Protokoll die Nutzdaten kodiert sind, die gleichzeitig oder anschließend
von der Downlinkantenne 1 empfangen werden.
[0019] Sobald die Entscheidereinheit ein Zeichen erkennt, unabhängig davon, auf welchem
ihrer Eingänge sie es empfängt, aktiviert sie eine Schalteinheit 8, die daraufhin
die Nutzsignalverarbeitungsschaltung 3 mit Strom versorgt und dadurch einen Arbeitszustand
der OBU herstellt. Die Schalteinheit 8 kann so ausgelegt sein, daß sie nach Verstreichen
einer festgelegten Zeitspanne, die größer ist als die maximal zum Durchführen eines
Gebührenentrichtungsvorgangs benötigte Zeit, die Stromversorgung der Nutzsignalverarbeitungsschaltung
3 wieder unterbricht und so den Bereitschaftszustand der OBU wiederherstellt. Auf
diese Weise befindet sich die OBU nur während eines kleinen Bruchteils ihrer Bereitschaftszeit
tatsächlich im Arbeitszustand, wodurch ihr Leistungsverbrauch geringgehalten wird.
[0020] Gleichzeitig mit der Aktivierung der Schalteinheit 8 liefert die Entscheidereinheit
7 ein Steuersignal an die Nutzsignalverarbeitungsschaltung 3, das das von dieser zu
verwendende Protokoll spezifiziert.
[0021] Die Nutzsignalverarbeitungsschaltung 3 umfaßt zwei Verarbeitungseinheiten 9
A,9
B, die parallel an dem ersten Ausgang des Detektors 2 angeschlossen sind und das von
diesem gelieferte Signal zu einem Strom von digitalen Daten jeweils nach einem der
zwei Protokolle A oder B verarbeiten, für deren Aufwecksignale die Aufweckverstärker
6
A,6
B empfindlich sind. Jeweils eine der Verarbeitungseinheiten 9
A,9
B ist über einen Schalter 10 mit einem Kommunikationscontroller 11, der durch einen
üblichen Mikroprozessor oder Mikrocontroller gebildet sein kann, verbindbar. Die Position
des Schalters 10 wird von der Entscheidereinheit 7 gesteuert, indem der Ausgang der
nach Protokoll A arbeitenden Verarbeitungseinheit 9
A mit dem Kommunikationscontroller 11 verbunden wird, wenn die Entscheidereinheit ein
Zeichen vom Aufweckverstärker 6
A empfangen hat mit der Verarbeitungseinheit 9
B verbunden wird, wenn ein Zeichen vom Aufweckverstärker 6
B kam. Auf diese Weise erhält der Kommunikationscontroller 11 jeweils einen nach dem
richtigen Protokoll verarbeiteten Strom von Nutzdaten, um diese auszuwerten und, gegebenenfalls
in Kommunikation mit einer Chipkarte über die Schnittstelle 4, eine Antwort zu erzeugen.
Das Steuersignal der Entscheidereinheit 7, welches das verwendete Protokoll spezifiziert,
liegt auch an einem Eingang des Kommunikationscontrollers 11 an, um diesen in die
Lage zu versetzen, Information, deren Bedeutung beispielsweise je nach ihrer Stellung
im Nutzdatenstrom von einem Protokoll zum anderen unterschiedlich sein kann, richtig
zu bewerten.
[0022] Der vom Kommunikationscontroller 11 als Antwort erzeugte Datenstrom geht an einen
Uplinkmodulator 12, der den Datenstrom auf einen Hochfrequenzträger von 5,8 Gigahertz
moduliert und auf die Uplinkantenne 15 ausgibt. Zur Modulierung gemäß dem jeweils
vom Sender/Empfänger verwendeten Protokoll ist der Uplinkmodulator 12 über einen Schalter
13 mit jeweils einem von zwei funktionalen Elementen 14
A, 14
B verbunden, die ihn in die Lage versetzen, je nach Schalterstellung gemäß dem Protokoll
A oder B zu arbeiten. Bei diesen funktionalen Elementen 14
A, 14
B kann es sich um Register handeln, deren Inhalte vom Uplinkmodulator 12 gelesen werden,
um gemäß der darin enthaltenen Parameterwerte die Modulation durchzuführen, es kann
sich aber auch um Schaltungselemente handeln, die in eigener Funktionalität Teile
des Modulationsprozesses, zum Beispiel zwei- beziehungsweise vierstufige Modulation
etc. durchführen.
[0023] Figur 2 zeigt ein Blockschaltbild einer zweiten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
OBU. Diese Ausgestaltung unterscheidet sich von der in Figur 1 gezeigten dadurch,
daß die zwei Aufweckverstärker 6
A, 6
B und die zwei Verarbeitungseinheiten 9
A, 9
B jeweils durch einen einzelnen Aufweckverstärker 6 beziehungsweise eine einzelne Verarbeitungseinheit
9 ersetzt sind. Diese sind jeweils über Schalter 16 beziehungsweise 17, die von der
Entscheidereinheit 7 gesteuert werden, mit funktionalen Elementen 18
A, 18
B beziehungsweise 19
A, 19
B verbunden, bei denen es sich analog wie bei den funktionalen Elementen 14
A, 14
B um Register oder um Schaltungsbaugruppen handeln kann. Der Schalter 17 wird von der
Entscheidereinheit 7 gemeinsam mit dem Schalter 13 und in gleicher Weise wie dieser
gesteuert, so daß zu einem Zeitpunkt die Verarbeitungseinheit 9 und der Uplinkmodulator
12 jeweils funktionale Elemente benutzen, die dem gleichen Protokoll zugeordnet sind.
[0024] Der Aufweckverstärker 6 ist im Gegensatz zu der Verarbeitungseinheit 9 und dem Uplinkmodulator
12 nicht nur im Arbeitszustand der OBU, sondern insbesondere im Bereitschaftszustand
aktiv. Der ihm zugeordnete Schalter 16 wird deshalb von der Entscheidereinheit 7 nicht
in gleicher Weise wie die Schalter 13 und 17 gesteuert, und zwar wird er fortlaufend
zwischen den funktionalen Elementen 18
A und 18
B hin- und hergeschaltet, so daß der Aufweckverstärker 6 abwechselnd für das Aufwecksignal
nach Protokoll A und das nach Protokoll B empfindlich ist. Die Häufigkeit, mit der
die Umschaltung erfolgt, hängt von den Einsatzbedingungen der OBU ab. Bei der Anwendung
zur automatischen Gebührenerfassung kann eine Schaltfrequenz von wenigen Hertz ausreichend
sein. Wichtig ist, daß die Umschaltfrequenz groß genug ist, so daß während der für
einen Gebührenerfassungsvorgang zur Verfügung stehenden Zeit, das heißt während der
Zeit, die sich ein fahrendes Fahrzeug sich in Kommunikationereichweite des Sender/Empfängers
der Gebührenerfassungseinrichtung befindet, der Aufweckverstärker 6 für jedes von
dieser möglicherweise verwendete Wecksignal einmal empfindlich gewesen ist, und daß
zusätzlich zur Abwicklung der Gebührenzahlung die notwendige Zeit zur Verfügung gestanden
haben muß.
[0025] Die Ausgestaltung gemäß Figur 2 ist umso vorteilhafter, je größer die Zahl der Protokolle
ist, die die OBU zu verarbeiten imstande sein soll, da für jedes zusätzliche Protokoll
nicht jeweils ein eigener Aufweckverstärker und eine eigene Verarbeitungseinheit zur
Verfügung stehen müssen, sondern lediglich die entsprechenden funktionalen Elemente.
[0026] Eine vorteilhafte Weiterentwicklung der Ausgestaltungen nach Figuren 1 und 2 berücksichtigt
die Möglichkeit, daß die Erkennung eines Protokolls durch den beziehungsweise die
Aufweckverstärker fehlerhaft gewesen sein könnte. Falls eine solche fehlerhafte Erkennung
aufgetreten ist, erhält der Kommunikationscontroller 11 über den Schalter 10 eine
Nutzdatenfolge, deren einzelne Pegel und deren Abfolge keine auswertbaren Daten wiedergeben.
Dies läßt sich in Höhe des Kommunikationscontrollers 11 durch eine Fehlerprüfung,
zum Beispiel eine Paritätskontrolle oder ähnliches, leicht ermitteln. Wenn die Zahl
der auf diese Weise erkannten Fehler groß ist, also wenig wenigstens scheinbar brauchbare
Daten zum Kommunikationscontroller 11 gelangen, ist dies ein deutlicher Hinweis darauf,
daß das von der Verarbeitungseinheit verwendete Protokoll falsch ist.
[0027] Bei bestimmten Anwendungen kann auch eine Plausibilitätskontrolle anhand der Bedeutungen
der vom Kommunikationscontroller 11 empfangenen Daten Aufschluß über die Richtigkeit
des verwendeten Protokolls geben. Eine Überprüfung der Modulations- und Kodierungsart
kommt ebenfalls in Frage. Wenn zum Beispiel das verwendete Protokoll eine Phasenmodulation
mit vier Stufen vorsieht, das empfangene Signal aber nur zwei Stufen enthält oder
umgekehrt, dürfte ebenfalls ein Fehler vorliegen. In einem solchen Fall liefert der
Kommunikationscontroller 11 über eine Leitung 20 der Entscheidereinheit 7 ein Signal,
welches anzeigt, daß die empfangenen Daten unbrauchbar sind, woraufhin diese den Uplinkmodulator
12 beziehungsweise im Falle des Ausführungsbeispiels aus Figur 2 auch die Verarbeitungseinheit
9 auf die Verwendung eines anderen Protokolls umschaltet.
[0028] Figur 3 zeigt ein Bockschaltbild einer vereinfachten OBU. Bei dieser liefert der
Detektor 2 auf seinem zweiten Ausgang 5 ein Signal direkt an die Entscheidereinheit
7, wenn die Downlinkantenne 1 eine vorgegebene Mindestmenge an elektromagnetischer
Energie empfängt. Der Empfang der Energie deutet auf die Anwesenheit eines Sender/Empfängers
in der Nähe der OBU hin, mit dem diese möglicherweise kommunizieren muß. Die Entscheidereinheit
aktiviert daraufhin die Schalteinheit 8, so daß die Nutzsignalverarbeitungsschaltung
3 mit Strom versorgt wird. Verarbeitungseinheit 9 und Uplinkmodulator 12 sind zu dem
Zeitpunkt eingestellt, um nach einem beliebigen, vorzugsweise dem zuletzt verwendeten,
der Protokolle A, B zu arbeiten. Im in Figur 3 gezeigten Fall ist dies das Protokoll
A. Der Kommunikationscontroller 11 überprüft daraufhin die Qualität der von der Verarbeitungseinheit
9 gelieferten Daten und wickelt die Gebührenzahlung ab, wenn die Qualität einwandfrei
ist. Andernfalls benachrichtigt er auf der Leitung 20 die Entscheidereinheit 7, und
diese stellt mit Hilfe der Schalter 13, 17 die Verarbeitungseinheit 9 beziehungsweise
den Uplinkmodulator 12 auf ein anderes Protokoll um.
1. Datenfunkübertragungsvorrichtung, insbesondere zur automatischen Erfassung von Straßenbenutzungsgebühren,
die durch Empfang eines vorgegebenen Aufwecksignals aus einem Bereitschaftszustand,
in dem sie für Aufwecksignale empfindlich ist, in einen Arbeitszustand umschaltbar
ist, in dem sie in der Lage ist, Nutzdatensignale von einem entfernten Sender nach
wenigstens einem vorgegebenen Protokoll zu empfangen, das die Übertragung eines Aufwecksignals
und von Nutzdatensignalen vorsieht, dadurch gekennzeichnet, daß sie in der Lage ist, wenigstens zwei verschiedene Protokolle (A,B) anzuwenden,
und eine Entscheidereinheit (7) umfaßt, die das zu einem gegebenen Zeitpunkt verwendete
Protokoll anhand eines vom Sender kommend empfangenen Signals auswählt.
2. Datenfunkübertragungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Nutzsignalverarbeitungsschaltung (3) umfaßt, die nur im Arbeitszustand
mit elektrischer Energie versorgt wird.
3. Datenfunkübertragungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nutzsignalverarbeitungsschaltung (3) eine Verarbeitungseinheit (9) umfaßt,
die umschaltbar ist, um die Nutzdatensignale entsprechend dem von der Entscheidereinheit
(7) ausgewählten Protokoll zu verarbeiten.
4. Datenfunkübertragungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nutzsignalverarbeitungsschaltung (3) wenigstens zwei Verarbeitungseinheiten
(9A,9B) umfaßt, die die Nutzdatensignale jeweils entsprechend einem der vorgegebenen Protokolle
(A,B) verarbeiten, und einen Wählschalter (10) umfaßt, der an die Ausgänge der Verarbeitungseinheiten
(9A,9B) angeschlossen ist und diejenigen Daten durchläßt, die entsprechend dem von der Entscheidereinheit
(7) ausgewählten Protokoll (A,B) verarbeitet sind.
5. Datenfunkübertragungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Entscheidereinheit (7) die Auswahl anhand eines von dem Sender kommend empfangenen
Aufwecksignals vornimmt.
6. Datenfunkübertragungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Mehrzahl von Aufweckverstärkern (6A,6B) umfaßt, deren jeder auf ein Aufwecksignal gemäß einem bestimmten Protokoll anspricht,
und daß die Entscheidereinheit (7) nach dem Ansprechen eines Aufweckverstärkers das
diesem Aufweckverstärker (6A,6B) zugeordnete Protokoll (A,B) zur Verwendung auswählt.
7. Datenfunkübertragungsvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Aufweckverstärker (6) umfaßt, der zwischen verschiedenen Zuständen
umschaltbar ist, in denen er auf das Aufwecksignal jeweils gemäß einem der vorgegebenen
Protokolle (A,B) anspricht, und daß die Entscheidereinheit (7) den Aufweckverstärker
(6) im Bereitschaftszustand fortlaufend zwischen den verschiedenen Zuständen umschaltet.
8. Datenfunkübertragungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Entscheidereinheit (7) die Auswahl anhand eines von dem Sender empfangenen
Datensignals vornimmt.
9. Datenfunkübertragungsvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Entscheidereinheft (7) wenigstens eine Eigenschaft der nach dem Protokoll
verarbeiteten Nutzdaten überwacht und ein anderes Protokoll wählt, wenn die Eigenschaft
nicht einer Vorgabe entspricht.
10. Datenfunkübertragungsvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Eigenschaft die Rate der fehlerfrei empfangenen Daten ist.
11. Datenfunkübertragungsvorrichtung nach Anspruch 8, mit einem Sensor (2), der auf das
Vorhandensein von Hochfrequenzenergie des Senders anspricht.
12. Datenfunkübertragungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Entscheidereinheit die Auswahl anhand wenigstens eines der folgenden Eigenschaften
des empfangenen Signals vornimmt: Frequenz, Modulation, Kodierung.