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EP 1 008 994 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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14.06.2000 Patentblatt 2000/24 |
(22) |
Anmeldetag: 09.10.1999 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
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Priorität: |
09.12.1998 DE 19856685
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Anmelder: GNB Gesellschaft für Nuklear-Behälter mbH |
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45127 Essen (DE) |
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Erfinder: |
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- Spilker, Harry, Dr.-Ing.
31848 Bad Münder (DE)
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Vertreter: Honke, Manfred, Dr.-Ing. et al |
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Patentanwälte,
Andrejewski, Honke & Sozien,
Theaterplatz 3 45127 Essen 45127 Essen (DE) |
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(57) Bei einem Abschirmbehälter aus Metall, insbesondere Stahl, für den Transport und
die Lagerung von abgebrannten Kernreaktorbrennelementen und dergleichen weist dessen
Behältermantel (2) an seiner Außenseite mit Neutronenmoderator (4) gefüllte, durch
aufgeschweißte Segmentbleche (5) verschlossene Längskammern (3) auf. Einfacher und
funktionssicherer Aufbau eines solchen Abschirmbehälters ist gegeben, wenn die Längskammern
(3) in einem stumpfen Winkel zur radialen Richtung (R) verlaufend und in radialer
Richtung (R) eine Moderatorüberdeckung erzeugend aus dem Behältermantel (2) herausgearbeitet
sind.
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[0001] Die Erfindung betrifft einen Abschirmbehälter aus Metall, insbesondere Stahl, für
den Transport und die Lagerung von abgebrannten Kernreaktorbrennelementen und dergleichen,
mit einem Behältermantel, der an seiner Außenseite mit Neutronenmoderator gefüllte,
durch aufgeschweißte Segmentbleche verschlossene Längskammern aufweist.
[0002] Bei einem aus der Praxis bekannten Abschirmbehälter dieser Art sind die Längskammern
für den Neutronenmoderator durch auf den Behältermantel aufgeschweißte Radialstege
gebildet. Das ist aufwendig und in funktioneller Hinsicht nicht befriedigend. Über
die Kammerstege muß die gesamte im Abschirmbehälter entstehende Wärme durch Wärmeleitung
an die Oberfläche abgeleitet werden. Gammastrahlung soll durch das Metall des Behältermantels
und Neutronenstrahlung durch den Neutronenmoderator abgeschirmt werden. Sind die Radialstege
zu dünn, entsteht ein Wärmestau und damit zu hohe Innentemperaturen im Abschirmbehälter.
Sind die Radialstege zu dick, entsteht wegen des dort fehlenden Neutronenmoderators
ein sogenanntes Neutronenstreaming, d. h. eine erhöhte Dosisleistung durch Neutronen
an der Oberfläche. Die Dicke der Radialstege beinhaltet mithin immer einen Kompromiß.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Abschirmbehälter der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß er einfach herstellbar und funktionssicher ist.
[0004] Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die Längskammern in
einem stumpfen Winkel zur radialen Richtung verlaufend und in radialer Richtung eine
Moderatorüberdeckung erzeugend aus dem Behältermantel herausgearbeitet sind.
[0005] Durch die schräge Anordnung der Längskammern wird eine optimale Einstellung der Abschirmeigenschaften
aus physikalischen Gründen möglich. Die Gammaabschirmung erfolgt nah an der Quelle
und die Neutronenabschirmung am Außenrand der Gammaabschirmung. Durch die Schrägstellung
des eingebauten Neutronenmoderators ist ein Neutronenstreaming ausgeschlossen, da
sich die Moderatorstege in radialer Richtung überdecken. Die Wärmeleitung wird durch
die Stege des Behältergrundmaterials in ausreichender Weise erreicht.
[0006] Für die weitere Ausgestaltung bestehen im Rahmen der Erfindung mehrere Möglichkeiten,
deren bevorzugte nachfolgend aufgeführt sind:
[0007] So sind die Längskammern vorzugsweise aus dem Behältermantel herausgefräst. Dabei
empfiehlt es sich, die Längskammern mit in Längsrichtung auslaufenden Enden auszuführen.
Die Längskammern sollten durch sich über mehrere, vorzugsweise vier Längskammern erstreckende
Segmentbleche verschlossen sein. In diesem Zusammenhang empfiehlt es sich, die Segmentbleche
in Längsrichtung auf zwischen den Längskammern verlaufende Stege und in Umfangsrichtung
unterhalb der unteren sowie oberhalb der oberen auslaufenden Enden aufzuschweißen.
Im übrigen sollten die Segmentbleche vor dem Aufschweißen auf ihrer Außenseite mit
aufgeschweißten Längskühlrippen versehen werden, so daß eine spätere Anbringung am
Abschirmbehälter vermieden wird.
[0008] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer schematisch ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- einen Teil eines Abschirmbehälters im Querschnitt und
- Fig. 2
- den Gegenstand der Fig. 1 in einem Längsschnitt.
[0009] Der in den Figuren dargestellte Abschirmbehälter besteht aus Metall, insbesondere
Stahl und ist für den Transport und die Lagerung von abgebrannten Kernreaktorbrennelementen
oder dergleichen radioaktiven Gegenständen bestimmt. In seinem grundsätzlichen Aufbau
besteht er aus einem mit einem Boden 1 versehenen Behältermantel 2, auf den ein (nicht
dargestellter) Deckel aufsetzbar ist.
[0010] Der Behältermantel 2 verfügt an seiner Außenseite über Längskammern 3, die mit Neutronenmoderator
4 gefüllt sind und durch aufgeschweißte Segmentbleche 5 verschlossen sind. Diese Längskammern
3 sind, wie man unschwer aus den Figuren entnimmt, in einem stumpfen Winkel zur radialen
Richtung R verlaufend und in radialer Richtung R eine Moderatorüberdeckung erzeugend
aus dem Behältermantel 2 herausgefräst. Dabei weisen die Längskammern 3 in Längsrichtung
auslaufende Enden 6 auf (vgl. Fig. 2).
[0011] Die Längskammern 3 sind durch sich über vier Längskammern 3 erstreckende Segmentbleche
5 verschlossen, die in Längsrichtung auf zwischen den Längskammern verlaufende Stege
7 (vgl. Fig. 1) und in Umfangsrichtung unterhalb der unteren sowie oberhalb der oberen
auslaufenden Enden 6 aufgeschweißt sind. (vgl. Fig. 2). Im übrigen erkennt man aus
den Figuren ohne weiteres, daß die Segmentbleche 5 auf ihrer Außenseite aufgeschweißte
Längskühlrippen 8 aufweisen.
1. Abschirmbehälter aus Metall, insbesondere Stahl, für den Transport und die Lagerung
von abgebrannten Kernreaktorbrennelementen und dergleichen, mit einem Behältermantel
(2), der an seiner Außenseite mit Neutronenmoderator (4) gefüllte, durch aufgeschweißte
Segmentbleche (5) verschlossene Längskammern (3) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Längskammern (3) in einem stumpfen Winkel zur radialen Richtung (R) verlaufend
und in radialer Richtung (R) einer Moderatorüberdeckung erzeugend aus dem Behältermantel
(2) herausgearbeitet sind.
2. Abschirmbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Längskammern (3)
aus dem Behältermantel (2) herausgefräst sind.
3. Abschirmbehälter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Längskammern
(3) in Längsrichtung auslaufende Enden (6) aufweisen.
4. Abschirmbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Längskammern (3) durch sich über mehrere, vorzugsweise vier Längskammern (3) erstreckende
Segmentbleche (5) verschlossen sind.
5. Abschirmbehälter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Segmentbleche (5)
in Längsrichtung auf zwischen den Längskammern (3) verlaufende Stege (7) und in Umfangsrichtung
unterhalb der unteren sowie oberhalb der oberen auslaufenden Enden (6) aufgeschweißt
sind.
6. Abschirmbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Segmentbleche (5) auf ihrer Außenseite aufgeschweißte Längskühlrippen (8) aufweisen.
