[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Gargerät zur Wärmebehandlung eines Gargutes mit
einem Garraum zur Aufnahme eines Gargutes und einem mit dem Garraum über eine Dampfzuleitung
verbindbaren Dampferzeuger. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Wärmebehandlung
eines Gargutes in einem derartigen Gargerät.
[0002] Gargeräte zur Wärmebehandlung (z.B. Auftauen, Aufwärmen, Garen, Braten, Backen) eines
in einen Garraum eingebrachten Gargutes mit einem Dampf/Luft-Gemisch (Fluid) als Wärmeträger
sind in unterschiedlichen Ausführungen bekannt. Ihnen ist gemeinsam, daß der dazu
benötigte Dampf von einem Dampferzeuger erzeugt wird, der im wesentlichen in den Garraum
integriert (interner Dampferzeuger) bzw. außerhalb des Garraumes angeordnet und mit
diesem z.B. über eine Dampfzuleitung verbunden sein kann (externer Dampferzeuger).
Mit "Dampfzuleitung" wird die gesamte Führung des Dampfes von dem Dampferzeuger zum
Garraum bezeichnet.
[0003] Es gibt beispielsweise Gargeräte mit einem Gargefäß und einer deckelartigen Abdeckung,
die einen Garraum umschließen. Entweder in dem Gargefäß oder in der Abdeckung befindet
sich ein Dampferzeuger.
[0004] Andere Gargeräte weisen eine durch eine Tür verschließbare Muffel auf, in der sich
der Garraum befindet. Zu dieser Gruppe gehören Dampfgaröfen, bei denen es sich um
besondere Geräte handelt, die speziell zur Wärmebehandlung von Lebensmitteln mit Dampf
dienen (Dampfgaröfen). Ferner gehören zu dieser Gruppe Kombinationsgargeräte, insbesondere
Back- und Bratöfen, bei denen neben den üblichen Beheizungsarten, wie Ober- und/oder
Unterhitze und/oder Heizluft-Umwälzung, auch ein Dampfbetrieb zum Behandeln des Gargutes
mit einem Dampf/Luft-Gemisch angewählt werden kann.
[0005] Die EP 0 673 615 A1 zeigt einen Dampfgarofen mit einem von einer Muffel und einer
Tür umschlossenen Garraum sowie einem internen Dampferzeuger. Dieser umfaßt eine beheizbare
Platte am Muffelboden und ein oberhalb der Platte endendes, an ein Wasserreservoir
angeschlossenes, durch ein Ventil verschließbares Wasserzuführungsrohr. Auf die heiße
Platte gelangtes Wasser verdampft, und der erzeugte Wasserdampf steigt in dem Garraum
aufgrund seines Auftriebs von unten nach oben an dem eingebrachten Gargut vorbei auf.
[0006] Bei dem in der EP 0 277 337 B1 offenbarten Kombinationsgargerät ist in den Muffelboden
des Garraumes ein topfartiges, mittels elektrischer Heizelemente beheizbares Verdampfungsbehältnis
eingelassen, das an eine Wasserzuführungsleitung angeschlossen ist. Im Dampfbetrieb
wird in das Verdampfungsbehältnis eingefülltes Wasser durch die Heizelemente zum Verdampfen
gebracht. Der erzeugte Dampf steigt aus dem Verdampfungsbehältnis in den Garraum auf.
[0007] In der DE 36 39 872 C2 ist ein Gargerät mit einem von einem topfartigen Gargefäß
und einer deckelartigen Abdeckung umgebenen Garraum beschrieben. In der Abdeckung
ist ein externer Dampferzeuger untergebracht, der ein Verdampfungsbehältnis und einen
Dampfheizkörper zum Aufheizen und Verdampfen des in das Verdampfungsbehältnis eingefüllten
Wassers aufweist. Der auf diese Weise im Überschuß erzeugte Dampf wird durch eine
Dampfzuleitung in den Garraum gedrückt.
[0008] Die DE 195 37 751 A1 und die EP 0 666 046 A1 zeigen Kombinationsgargeräte mit jeweils
einem externen Dampferzeuger, der bei den in der DE 195 37 751 A1 dargestellten Ausführungen
außerhalb der Muffel und bei der in der EP 0 666 046 A1 gezeigten Ausführung innerhalb
der Muffel in einem Installationsraum hinter dem Garraum angeordnet ist. Der Dampferzeuger
ist mit dem Garraum über eine Dampfzuleitung verbindbar und weist ein mit Wasser befüllbares
Verdampfungsbehältnis mit einem Dampfheizkörper zum Verdampfen des in das Verdampfungsbehältnis
gefüllten Wassers auf. Der im Dampfbetrieb in dem Dampferzeuger im Überschuß erzeugte
Dampf entweicht aufgrund des Druckgefälles zwischen Dampferzeuger und Garraum über
die Dampfzuleitung in den Garraum.
[0009] Bei den bekannten Gargeräten, insbesondere solchen mit externem Dampferzeuger, ist
nachteilig, daß für die Versorgung des Garraumes mit Dampf ein Überdruck in dem Dampferzeuger
aufgebaut werden muß, der durch eine Übermenge an Dampf erzeugt wird. Dadurch ergeben
sich ein erheblicher Energie- und Wasserverbrauch sowie ein hoher Kondensatanfall.
[0010] Die Erfindung geht von der Aufgabenstellung aus, ein Gargerät und ein Verfahren bereitzustellen,
bei dem unter Beibehaltung eines guten Garergebnisses die Dampfzufuhr in den Garraum
verbessert ist und die Nachteile des Standes der Technik vermieden werden.
[0011] Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Gargerät der eingangs genannten Art vorgeschlagen,
daß es eine Strömungseinheit zur Förderung von in dem Dampferzeuger erzeugtem Dampf
in den Garraum aufweist.
[0012] Die Strömungseinheit kann bei Gargeräten mit externem Dampferzeuger (z.B. Dampfgaröfen,
Kombinationsgargeräten, Gargeräten mit Gargefäß und einer deckelartigen Abdeckung
usw.) eingesetzt werden. Sie erzeugt eine Strömung von dem Dampferzeuger in Richtung
auf den Garraum, woraus eine verbesserte, gleichmäßigere Dampfzufuhr in den Garraum
resultiert. Aufgrund der Dampfförderung mittels der Strömungseinheit ist bei dem erfindungsgemäßen
Gargerät eine übermäßige Dampfproduktion zum Aufbau eines für die Dampfversorgung
des Garraumes erforderlichen Überdrucks nicht erforderlich. Dadurch werden der Energieverbrauch
für die Dampferzeugung, der Wasserverbrauch und der Kondensatanfall gesenkt. Die durch
die Strömungseinheit erzeugte Strömung bewirkt ferner in dem Dampferzeuger eine Druckerniedrigung,
was zu einer Siedepunktserniedrigung des zu verdampfenden Wassers und damit zu einer
weiteren Energieeinsparung führt.
[0013] Um die Dampfzufuhr weiter zu verbessern und die Zugänglichkeit beispielsweise für
den Fall einer erforderlichen Wartung zu erleichtern, ist die Strömungseinheit in
einer bevorzugten Ausführung der Erfindung in dem Garraum, vorzugsweise im Mündungsbereich
der Dampfzuleitung, angeordnet. Alternativ könnte sie beispielsweise auch in bzw.
an der Dampfzuleitung (z.B. in einem Bypass), im Dampferzeuger oder an einer anderen
Stelle im Garraum angeordnet sein.
[0014] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist das Gargerät einen dem Garraum
zugeordneten Konvektionslüfter mit einem von einem Antriebsmotor angetriebenen Konvektionslüfterrad
zum Umwälzen von Dampf und/oder Luft in dem Garraum auf. Auf diese Weise wird der
durch die Strömungseinheit in den Garraum geförderte Dampf mit der im Garraum vorhandenen
Luft bzw. dem vorhandenen Dampf/Luft-Gemisch gut vermischt und das erzeugte Dampf/Luft-Gemisch
in dem Garraum gleichmäßig verteilt. Je nach Bedarf können Strömungseinheit und Konvektionslüfter
einzeln oder gemeinsam in Betrieb sein.
[0015] Grundsätzlich kann als Strömungseinheit jede Einrichtung eingesetzt werden, die eine
Strömung erzeugen kann, z.B. eine Pumpe, ein Kolbenverdichter, ein Gebläse oder ein
anderer Verdichtertyp. In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die
Strömungseinheit als Ansauglüfter mit einem von einem Antriebsmotor angetrieben Ansauglüfterrad
ausgebildet. Dabei ist der Ansauglüfter so angeordnet, daß der Dampferzeuger an seiner
Saugseite und der Garraum an seiner Druckseite liegen. Auf diese Weise können handelsübliche,
in Backofenbereich bereits für andere Zwecke (z.B. Heißluftgebläse) vorteilhaft eingesetzte
Bauteile für die Dampfförderung verwendet werden.
[0016] Bei dem Ansauglüfter kann es sich vorzugsweise um einen Radiallüfter handeln, der
den Dampf längs seiner Drehachse ansaugt und ihn in radiale Richtung wegbläst. Ein
derartiger Gebläsetyp hat einen hohen Wirkungsgrad und eignet sich besonders gut,
um ein ausreichendes Druckgefälle aufzubauen. In Abhängigkeit von dem Anbringungsort
des Ansauglüfters, der Ausgestaltung der Dampfzufuhr etc. können auch andere Lüftertypen
vorteilhaft eingesetzt werden.
[0017] Vorzugsweise weisen der Ansauglüfter und der Konvektionslüfter einen gemeinsamen
Antriebsmotor auf. Dadurch, daß mit einem Antriebsmotor beide Lüfterräder angetrieben
werden, wird der konstruktive Aufwand des Gargerätes reduziert. Weiterhin ist es vorteilhaft,
wenn das Ansauglüfterrad und das Konvektionslüfterrad um eine gemeinsame Drehachse
rotieren. Durch diese Maßnahme wird eine besonders gleichmäßige Dampfverteilung in
dem Garraum erzielt, da der durch das Ansauglüfterrad angesaugte Dampf unmittelbar
mit dem durch das Konvektionslüfterrad verwirbelten Fluid vermischt wird.
[0018] Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Wärmebehandlung eines Gargutes
in einem Gargerät der eingangs genannten Art. Bei dem Verfahren wird der in dem Dampferzeuger
erzeugte Dampf mittels einer Strömung, die von einer Strömungseinheit erzeugt wird,
in den Garraum gefördert.
[0019] Dadurch, daß der Dampf mittels der Strömung gezielt gefördert und nicht infolge eines
in dem Dampferzeuger aufgebauten Überdrucks in den Garraum gedrückt wird, wird im
wesentlichen nur so viel Dampf erzeugt, wie es für die Dampfversorgung des Garraumes
erforderlich ist. Dadurch werden der Energie- und Wasserverbrauch sowie der Kondensatanfall
reduziert.
[0020] Nachfolgend werden anhand schematischer Darstellungen zwei Ausführungabeispiele des
erfindungsgemäßen Gargerätes und das erfindungsgemäße Verfahren beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Gargerätes in einer Schnitt darstellung
in Seitenansicht und
- Fig. 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Gargerätes in einer Schnittdarstellung
in Seitenansicht.
[0021] Fig. 1 zeigt als Beispiel für ein erfindungsgemäßes Gargerät 1 ein Kombinationsgargerät
(Back- und Bratofen mit Dampffunktion). Es weist in einem Gehäuse 2 eine Muffel 3
auf, die von einem Isoliermaterial 4 umgeben und an ihrer Frontseite durch ein Tür
5 mit Griff 6 verschließbar ist. Muffel 3 und Tür 5 umgeben einen Garraum 7 zur Aufnahme
eines Gargutes. Durch eine Trennwand 9, die derart angeordnet ist, daß zwischen ihrem
Rand und der Wandung des Garraums 7 mindestens eine Durchlaßöffnung 10 verbleibt,
ist der Garraum 7 in einen vorderen Gargutaufnahmebereich 7a und einen hinteren Dampfzufuhrbereich
7b unterteilt. Das Gargerät 1 weist ferner eine Wrasenaustrittsöffnung 8 auf, die
den Garraum 7 mit der Atmosphäre verbindet und damit stets ein offenes System gewährleistet.
Sie ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel im unteren Bereich des Garraumes 7 zwischen
der Muffelfrontseite und der Tür 5 ausgebildet. Nicht dargestellt ist ein gegebenenfalls
vorhandener Kondensatablauf zum Entfernen von kondensiertem Wasser aus dem Garraum
7. Im oberen Bereich der Frontseite des Gargerätes 1 ist ein Bedienelement 11, mit
der eine Bedienperson die gewünschte Betriebsfunktion des Gargerätes 1 einstellen
kann, angeordnet.
[0022] Ferner ist ein Dampferzeuger 12 zu erkennen, der unterhalb der Muffel 3 angeordnet
ist. Dieser weist ein Verdampfungsbehältnis 13 zur Aufnahme von zu verdampfendem Wasser
und einen Dampfheizkörper 14 zum Erhitzen des in dem Verdampfungsbehältnis 13 befindlichen
Wassers auf. Die nicht dargestellte Wasserzufuhr zu dem Dampferzeuger 12 kann beispielsweise
mittels einer Wasserzuführungsleitung oder eines von der Bedienperson befüllbaren
beweglichen Wassereinfüllbehälters erfolgen.
[0023] Selbstverständlich könnte der Dampferzeuger 12 auch an einer anderen Position (z.B.
oberhalb, seitlich, hinter oder innerhalb der Muffel 3) angeordnet sein. Ferner können
im Rahmen der Erfindung auch andere Dampferzeugertypen vorteilhaft eingesetzt werden,
beispielsweise ein Dampferzeuger, der einen Zerstäuber und einen Heizkörper zum Verdampfen
des zerstäubten Wassers aufweist.
[0024] Der Dampferzeuger 12 ist über eine Dampfzuleitung 15 mit dem Garraum 7 verbunden,
wobei es nicht zwingend erforderlich ist, daß diese - wie dargestellt - durch das
Isoliermaterial 4 der Muffel 3 geführt ist. Diese Anordnung hat jedoch im Vergleich
zu einer im Raum zwischen Gehäuse 2 und Isolierung verlaufenden Dampfzuleitung 15
den Vorteil, daß der Dampf auf dem Transport im wesentlichen nicht abkühlt und einer
Kondenswasserbildung entgegengewirkt wird. Auch eine innerhalb des Garraumes 7 verlegte
Dampfzuleitung 15 wäre möglich. Die Dampfzuleitung 15 mündet an der Rückwand 16 der
Muffel 3 in den Dampfzufuhrbereich 7b des Garraumes 7, könnte jedoch selbstverständlich
auch an einer anderen Stelle in den Garraum 7 münden.
[0025] Das Gargerät 1 weist ferner eine Strömungseinheit 17 zur Förderung des in dem Dampferzeuger
12 erzeugten Dampfes in den Garraum 7 auf. Diese ist in dem Garraum 7 im Mündungsbereich
18 der Dampfzuleitung 15 angeordnet und als Ansauglüfter 19 ausgebildet, der ein von
einem elektrischen Antriebsmotor 20 über eine Achse 21 angetriebenes Ansauglüfterrad
22 aufweist. Die Lüfterradrückseite ist von der Rückwand 16 der Muffel 3 abgewandt.
Bei dem Ansauglüfter 19 handelt es sich um einen Radiallüfter, der im Betrieb den
Dampf längs seiner Drehachse ansaugt (Saugseite 23a) und ihn in radiale Richtung wegbläst
(Druckseite 23b). Die Dampfzuleitung 15 mündet an der Saugseite 23a des Ansauglüfters
19, so daß über die Dampfzuleitung 15 auch der Dampferzeuger 12 an der Ansauglüfter-Saugseite
23a liegt. Um eine gute Förderwirkung zu erzielen, kann es vorteilhaft sein, wenn
der garraumseitige Endabschnitt 24 der Dampfzuleitung 15 und die Achse 21 des Ansauglüfters
19 einen Winkel einschließen. Bei einer dem Ausführungsbeispiel entsprechenden Anordnung
von Dampfzuleitung 15 und Ansauglüfter 19 haben sich in der Praxis Winkel zwischen
15° und 75°, vorzugsweise ein Winkel von ca. 45° bewährt. Ob ein Winkel bzw. welcher
Winkel vorzusehen ist, hängt von der jeweiligen Anordnung und Ausbildung des Dampferzeugers
12, der Dampfzuleitung 15, der Strömungseinheit 17 u.a. ab.
[0026] Im Bereich der Rückwand 16 der Muffel 3 ist hinter der Trennwand 9 ferner ein Konvektionslüfter
25 mit einem Konvektionslüfterrad 26 zum Umwälzen von Dampf und/oder Luft in dem Garraum
7 angeordnet. Bei dem Konvektionslüfter 25 kann es sich vorteilhafterweise ebenfalls
um einen Radiallüfter handeln. Konvektionslüfter 25 und Ansauglüfter 19 weisen im
dargestellten Ausführungsbeispiel einen gemeinsamen Antriebsmotor 20 auf. Dazu ist
das dem Ansauglüfterrad 22 in Richtung auf die Trennwand 9 vorgelagerte Konvektionslüfterrad
26 auf derselben Achse 21 wie das Ansauglüfterrad 22 befestigt, wobei die Lüfterradrückseiten
einander zugewandt sind. Alternativ könnte das Ansauglüfterrad auf einer die Konvektionslüfterrad-Achse
umgebenden, drehbaren Hülse befestigt sein, so daß beide Lüfterräder zwar mit demselben
Antriebsmotor, jedoch unabhängig voneinander betreibbar sind. Das Ansauglüfterrad
22 kann im Durchmesser kleiner als oder im wesentlichen genauso groß wie das Konvektionslüfterrad
26 sein. Anstelle von zwei Lüfterrädern könnte auch ein Speziallüfterrad eingesetzt
werden, das die Funktionen von Ansauglüfterrad und Konvektionslüfterrad vereint.
[0027] Das Konvektionslüfterrad 26 und/oder das Ansauglüfterrad 22 wird von einem ringförmigen
Gebläseheizkörper 27 umgeben (stark vereinfacht dargestellt). Konvektionslüfter 25
und Gebläseheizkörper 27 bilden in an sich bekannter Weise ein Heißluftgebläse zum
Beheizen des Garraumes 7. Die Beheizung des Garraumes 7 muß jedoch nicht bzw. nicht
nur über das Heißluftgebläse erfolgen, sondern könnte alternativ oder zusätzlich durch
übliche Heizelemente für Ober- und/oder Unterhitze erreicht werden. Das Vorsehen eines
das Ansauglüfterrad 22 und/oder das Konvektionslüfterrad 26 umgebenden Gebläseheizkörpers
27 hat jedoch den Vorteil, das das Dampf/Luft-Gemisch, bevor es über die mindestens
eine Durchlaßöffnung 10 in den Gargutaufnahmebereich 7a gelangt, bedarfsweise durch
den Gebläseheizkörper 27 aufgeheizt werden kann. Dies ermöglicht eine Wärmebehandlung
des Gargutes mit einem Fluid eines geringeren Dampfsättigungsgrades.
[0028] In dem Gehäuse 2 ist eine Steuereinrichtung 28 untergebracht, die über Steuerleitungen
29 mit den zu steuernden Komponenten des Gargerätes 1 (Antriebsmotor 20, Gebläseheizkörper
27, Dampfheizkörper 14 etc.) verbunden ist. Über das Bedienelement 11 wird der Steuereinrichtung
28 der zu steuernde Wärmebehandlungsvorgang vorgegeben.
[0029] In der Dampfzuleitung 15 ist ein Dampfventil 30 oder ein anderes Absperrelement angeordnet,
das über die Steuereinrichtung 28 zur Steuerung der Dampfzufuhr in den Garraum 7 ansteuerbar
ist. Alternativ könnte ein Absperrelement z.B. in dem Dampferzeuger vorgesehen sein.
Wenn keine Dampfzufuhr in den Garraum 7 erfolgen soll, ist das Dampfventil 30 im wesentlichen
geschlossen, so daß auch bei laufendem Ansauglüfter 19 im wesentlichen kein Dampf
gefördert wird. In dem Dampferzeuger 12 kann jedoch auf diese Weise kann stets eine
gewisse Dampfmenge zur Verfügung gehalten werden, so daß nach Öffnen des Dampfventils
30 sofort Dampf gefördert werden kann, wenn es der jeweilige Wärmebehandlungsvorgang
erfordert. Durch das Dampfventil 30 wird somit eine besonders schnelle Anpassung der
Dampfzufuhr an die einzustellenden Garraumbedingungen erzielt.
[0030] Zum Betrieben des Gargerätes 1 stellt die Bedienperson an dem Bedienelement 11 den
für das in dem Gargutaufnahmebereich 7a befindliche Gargut gewünschten Wärmebehandlungsvorgang
ein, der über die Steuereinrichtung 28 gesteuert wird. Wenn eine Wärmebehandlung mit
Dampf erfolgen soll, aktiviert die Steuereinrichtung 28 den Dampfheizkörper 14, der
in das Verdampfungsbehähltnis 13 des Dampferzeugers 12 eingefülltes Wasser erhitzt
und zum Verdampfen bringt, und den Antriebsmotor 20 des Ansauglüfters 19. Das rotierende
Ansauglüfterrad 22 bewirkt eine Strömung in der Dampfzuleitung 15, durch die in dem
Dampferzeuger 12 erzeugter Dampf in den Dampfzufuhrbereich 7b gefördert wird, und
zwar saugt er den Dampf über die Dampfzuleitung 15 aus dem Dampferzeuger 12 an und
bläst ihn in radiale Richtung weg in den Garraum 7. Durch die von dem ebenfalls laufenden
Konvektionslüfterrad 26 erzeugte Strömung wird der von dem Ansauglüferrad 22 weggeblasene
Dampf mit von dem Konvektionslüfterrad 26 aus dem Gargutaufnahmebereich 7a an dessen
Saugseite 31a angesaugter Luft bzw. angesaugtem Dampf/Luft-Gemisch gleichmäßig vermischt.
Über die Druckseite 31b des Konvektionslüfters 25 strömt das Fluid durch die mindestens
eine Durchlaßöffnung 10 in den Gargutaufnahmebereich 7a ein und überträgt die Wärme
auf das Gargut. Durch die Wrasenaustrittsöffnung 8 entweicht das Fluid ins Freie.
[0031] Bei der Durchführung besonderer Wärmebehandlungsvorgänge kann die Steuereinrichtung
28 auch ausgewählte Heizkörper (Gebläseheizkörper 27, Heizkörper für Ober- bzw. Unterhitze
etc - falls vorhanden) in Kombination mit oder gänzlich ohne Dampf ansteuern. Wenn
das Gargut beispielsweise mit einem Dampf/Luft-Gemisch eines relativ geringen Dampfsättigungsgrades
behandelt werden soll, kann die Steuereinrichtung 28 z.B. den Gebläseheizkörper 27
aktivieren, um das Fluid aufzuheizen.
[0032] Bei manchen Wärmebehandlungsprozessen mit einem Dampf/Luft-Gemisch kann es vorteilhaft
sein, die Dampfzufuhr in regelmäßigen Abständen oder bedarfsweise zu unterbrechen
oder zu reduzieren. Dazu schließt die Steuereinrichtung 28 das Dampfventil 30 im wesentlichen
ganz oder teilweise, wobei der Dampfheizkörper 14 so gesteuert wird, daß eine gewisse
Dampfmenge in dem Dampferzeuger 12 verbleibt. Auf diese Weise steht schnell Dampf
zur Verfügung, wenn das Dampfventil 30 für eine erneute oder vermehrte Dampfzufuhr
wieder bzw. weiter geöffnet wird.
[0033] Bei dem in Fig. 2 gezeigten Gargerät 1 wird die Dampfzufuhr in den Garraum 7 mittels
der Steuereinrichtung 28 über die Dampfproduktion gesteuert, indem die Steuereinrichtung
28 den Dampfheizkörper 14 und/oder die Strömungseinheit 17 (hier: den Ansauglüfter
19) ansteuert. Wenn kein Dampf produziert werden soll, wird über das Ausschalten oder
Reduzieren der Heizleistung des Dampfheizkörpers 14 die Temperatur des Wassers in
dem Verdampfungsbehältnis 13 gesenkt, so daß selbst bei laufendem Ansauglüfter 19
im wesentlichen kein Dampf produziert wird. Alternativ oder zusätzlich kann die Dampfproduktion
auch über den Betrieb des Ansauglüfters 19 gesteuert werden. Dazu hält die Steuereinrichtung
28 das zu verdampfende Wasser mittels des Dampfheizkörpers 14 im wesentlichen auf
einer konstanten Temperatur unterhalb der Siedetemperatur bei normalem Druck (d.h.
des in dem Dampferzeuger 12 bei ausgeschaltetem Ansauglüfter 19 herrschenden Drucks).
Erst eine durch den laufenden Ansauglüfter 19 in dem Dampferzeuger 12 bewirkte Druckerniedrigung
und damit Siedepunktserniedrigung führt zum Verdampfen des Wassers. In einer weiteren
Variante könnte zusätzlich noch ein in der Dampfzuleitung 15 angeordnetes Absperrelement
vorgesehen sein.
[0034] Im übrigen entsprechen Aufbau und Funktion des zweiten Ausführungsbeispieles im wesentlichen
denen des ersten Ausführungsbeispieles.
[0035] Die Erfindung wurde in den Ausführungsbeispielen exemplarisch anhand eines Back-
und Bratofen mit Dampffunktion beschrieben, ist jedoch nicht auf einen derartigen
Gargerätetyp beschränkt.
Bezugszeichenliste
[0036]
- 1
- Gargerät
- 2
- Gehäuse
- 3
- Muffel
- 4
- Isoliermaterial
- 5
- Tür
- 6
- Griff
- 7
- Garraum
- 7a
- Gargutaufnahmebereich
- 7b
- Dampfzufuhrbereich
- 8
- Wrasenaustrittsöffnung
- 9
- Trennwand
- 10
- Durchlaßöffnung
- 11
- Bedienelement
- 12
- Dampferzeuger
- 13
- Verdampfungsbehältnis
- 14
- Dampfheizkörper
- 15
- Dampfzuleitung
- 16
- Rückwand
- 17
- Strömungseinheit
- 18
- Mündungsbereich
- 19
- Ansauglüfter
- 20
- Antriebsmotor
- 21
- Achse
- 22
- Ansauglüfterrad
- 23a
- Saugseite von 19
- 23b
- Druckseite von 19
- 24
- Endabschnitt
- 25
- Konvektionslüfter
- 26
- Konvektionslüfterrad
- 27
- Gebläseheizkörper
- 28
- Steuereinrichtung
- 29
- Steuerleitungen
- 30
- Dampfventil
- 31a
- Saugseite von 25
- 31b
- Druckseite von 25
1. Gargerät zur Wärmebehandlung eines Gargutes mit einem Garraum (7) zur Aufnahme eines
Gargutes und einem mit dem Garraum (7) über eine Dampfzuleitung (15) verbindbaren
Dampferzeuger (12), dadurch gekennzeichnet, daß das Gargerät (1) eine Strömungseinheit (17) zur Förderung von in dem Dampferzeuger
(12) erzeugtem Dampf in den Garraum (7) aufweist.
2. Gargerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungseinheit (17) in dem Garraum (7), vorzugsweise im Mündungsbereich (18)
der Dampfzuleitung (15), angeordnet ist.
3. Gargerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es einen dem Garraum (7) zugeordneten Konvektionslüfter (25) mit einem von einem
Antriebsmotor (20) angetriebenen Konvektionslüfterrad (26) zum Umwälzen von Dampf
und/oder Luft in dem Garraum (7) aufweist.
4. Gargerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Strömungseinheit (17) als Ansauglüfter (19) mit einem von einem Antriebsmotor
(20) angetriebenen Ansauglüfterrad (22) ausgebildet ist, wobei der Ansauglüfter (19)
so angeordnet ist, daß der Dampferzeuger (12) an seiner Saugseite (23a) und der Garraum
(7) an seiner Druckseite (23b) liegen.
5. Gargerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Ansauglüfter (19) als Radiallüfter ausgebildet ist, der den Dampf längs seiner
Drehachse ansaugt und ihn in radiale Richtung wegbläst.
6. Gargerät nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ansauglüfter (19) und der Konvektionslüfter (25) einen gemeinsamen Antriebsmotor
(20) aufweisen.
7. Gargerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Ansauglüfterrad (22) und das Konvektionslüfterrad (26) um eine gemeinsame Drehachse
rotieren.
8. Gargerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Steuereinrichtung (28) aufweist.
9. Gargerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Steuerung der Dampfzufuhr in den Garraum (7) ein Dampfheizkörper (14) des Dampferzeugers
(12) und/oder die Strömungseinheit (17) mittels der Steuereinrichtung (28) ansteuerbar
ist/sind.
10. Gargerät nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß es zur Steuerung der Dampfzufuhr in den Garraum (7) ein von der Steuereinrichtung
(28) ansteuerbares Absperrelement (30) aufweist, das vorzugsweise in der Dampfzuleitung
(15) angeordnet ist.
11. Verfahren zur Wärmebehandlung eines Gargutes in einem Gargerät mit einem Garraum (7)
zur Aufnahme eines Gargutes und einem mit dem Garraum (7) über eine Dampfzuleitung
(15) verbindbaren Dampferzeuger (12), dadurch gekennzeichnet, daß der in dem Dampferzeuger (12) erzeugte Dampf mittels einer Strömung, die von einer
Strömungseinheit (17) erzeugt wird, in den Garraum (7) gefördert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Dampf mittels einer in dem Garraum (7) angeordneten Strömungseinheit (17) über
die Dampfzuleitung (15) aus dem Dampferzeuger (12) angesaugt und in Garraum (7) geblasen
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfzufuhr in den Garraum (7) mittels einer Steuereinrichtung (28) gesteuert
wird, indem diese einen Dampfheizkörper (14) des Dampferzeugers (12) und/oder die
Strömungseinheit (17) ansteuert.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Dampfzufuhr in den Garraum (7) mittels einer Steuereinrichtung (28) gesteuert
wird, indem diese ein vorzugsweise in der Dampfzuleitung (15) angeordnetes Absperrelement
(30) bedarfsweise öffnet oder schließt.