[0001] Die Erfindung eine Vorrichtung für ein Strahlen von Gegenständen mit einem Strahlmittel,
die wenigstens aufweist
- einen Strahlmittelsilo, in dem sich wenigstens ein Vorrat an Strahlmittel befindet,
- eine Drucklufteinheit und
- wenigstens eine Strahlmitteldüseneinheit, die an dem Strahlmittelsilo und an der Drucklufteinheit
angeschlossen ist.
[0002] Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der EP 218 869 A1 bekannt. In
einem Strahlmittelsilo befindet sich ein Strahlmittelvorrat. Unter dem Kessel ist
eine Strahlmittelabgabeeinrichtung vorgesehen. Das abgegebene Strahlmittel und Druckluft
werden einer Strahldüse zugeführt.
[0003] Nachteilig ist, daß beim Strahlen von flächigen und komplexen Gegenständen in einer
Strahlkabine der schwere Gegenstand unter der Strahldüse hin und her oder die Düse
über das Werkstück bewegt werden muß. Hierdurch sind hohe Aufwendungen für ein Beschleunigen
und Abbremsen des Gegenstandes notwendig.
[0004] Es stellt sich deshalb die Aufgabe, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art so
weiter zu entwickeln, daß die Gegenstände einfacher zu bestrahlen sind.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die Strahlmitteldüseneinheit
durch die Rotation des Strahlmittelsilos sich kreisförmig über dem darunterliegenden
Werkstück bewegt. Das Werkstück muß jetzt nicht mehr hin und her, sondern braucht
nur noch kontinuierlich in einer Richtung bewegt zu werden. Dadurch, daß durch die
Kreisbewegung der Strahlmitteldüseneinheit die einzelnen zu bestrahlenden Stellen
des Werkstücks mehrfach bestrahlt werden, ist die Qualität der gestrahlten Oberfläche
wesentlich besser als beim herkömmlichen Strahlen. Auch wird das Strahlmittel besser
ausgenutzt. Hohe Aufwendungen, die sich aus dem Beschleunigen und Abbremsen der Gegenstände
bzw. Strahldüsen ergeben, können entfallen.
[0007] Die Druckluftzuführungseinheit kann wenigstens teilweise in wenigstens einem Lagerelement
einer Halteeinrichtung gehalten sein. Hierdurch ist ein einwandfreies Drehen des Strahlmittelsilos
mit den daran befestigten Einheiten gegeben.
[0008] Die Druckluftzuführungseinheit kann aus einem Druckluftspeicherkessel bestehen, der
im Inneren des Strahlmittelsilos an einem Siloboden befestigt und an das ein Drehrohrelement
angeschlossen ist. Hierdurch übernehmen die Elemente für die Zuführung der Druckluft
zugleich die Funktion des Haltens und vor allem des Drehens des Strahlmittelsilos.
Der im Inneren des Strahlmittelsilos befindliche Druckluftspeicherkessel sorgt dafür,
daß an der Strahlmitteldüseneinheit ständig ein gleichmäßiger Luftdruck gegeben ist,
und zwar auch dann, wenn der Druck der Druckluftzufuhr schwankt. Der Druckluftspeicherkessel
übernimmt darüber hinaus die Funktion des Verteilens des Strahlmittels im Inneren
des Strahlmittelsilos. Der Druckluftspeicherkessel kann kegelstumpfförmig ausgebildet
sein. Hierdurch wird das Strahlmittel direkt weitergegeben und damit eine Ansammlung
in der Mitte des Strahlmittelsilos, bedingt durch dessen Rotationsbewegung, vermieden.
[0009] Das Drehrohrelement kann mit der Antriebseinheit und einem feststehenden Druckluftzuführungelement
verbunden sein. An das Druckluftzuführungselement kann eine Drucklufteinrichtung angeschlossen
sein. Hierdurch ist eine gezielte Weiterleitung der erzeugten Druckluft von der stehenden
Erzeugereinheit zu dem rotierenden Strahlmittelsilo gegeben.
[0010] Unter einem Kesselboden des Druckluftspeicherkessels kann ein Teleskopstangenelement
angeordnet sein, zu dem sich gegenüberliegend mehrere Strahldüseneinheiten befinden.
Durch das Teleskopstangenelement ist es möglich, die beiden Strahldüseneinheiten gegenüber
dem zu bestrahlenden Werkstück zu verstellen.
[0011] Jede Strahldüseneinheit kann eine Strahldüse aufweisen, die mit einem an dem Teleskopstangenelement
angeordneten Srahldüsenhalteelement gehalten sind. Jede Strahldüseneinheit kann über
einen Strahlmittelschlauch an ein an dem Strahlmittelsilo angeordnetes Strahlmittelanschlußstück
und über einen Luftschlauch an ein an dem Druckluftspeicherkessel angeordnetes Luftanschlußstück
geschlossen sein. Diese Anschlußform ermöglicht das Rotieren des Strahlmittelsilos.
[0012] In den Strahlmittelsilo kann ein Strahlmittelzuführungselement geführt sein. Hierdurch
kann Strahlmittel, falls erforderlich, nachgefüllt werden.
[0013] Das Teleskopstangenelement kann ein Außenrohrelement aufweisen, das am Kesselboden
des Druckspeicherkessels und in dem ein verstellbares Innenstangenelement angeordnet
sein kann.
[0014] An dem Innenstangenelement ist das Strahldüsenhalteelemt befestigt. Das verstellbare
Innenstangenelement kann Verstellausnehmungen aufweisen, die in der Verstellschraube
einzubringen sind. Hierdurch ist es möglich, die Strahldüsen lagegerecht gegenüber
dem Werkstück arretiert festzulegen.
[0015] Die Halteeinrichtung kann auf einem Kabinendach einer Strahlkabine angeordnet sein.
Die Halteeinrichtung kann auch auf einer tragenden Decke positioniert werden. Hierdurch
läßt sich der drehbare Strahlmittelsilo mit den daran angebrachten Strahldüsen wie
eine umlaufende Lampe abhängen.
[0016] Der Druckluftspeicherkessel kann als Hohlkegelstumpf ausgebildet sein. Der Kegelstumpf
ermöglicht es, daß am Kesselboden Gerätschaften für die Strahldüse, am gegenüberliegenden
Kesselspeicherdach der gesamte Strahlmittelsilo am Drehrohrelement abgehängt werden
kann und daß an den schräg verlaufenden Kegelstumpfmantel das Strahlmittel zu den
Strahlmittelanschlußstücken geführt wird. Unterstützt wird diese Strahlmittelleitfunktion
durch die Umdrehungsgeschwindigkeit des rotierenden Strahlmittelsilos.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine rotierende Strahlmittelanlage in einer schematischen, geschnittenen Darstellung,
- Fig. 2
- eine Strahlerei mit zwei Strahlmittelanlagen gemäß Fig. 1 in einer schematischen,
geschnittenen Darstellung.
[0018] In Fig. 2 ist eine Strahlerei gezeigt, bei der in einer schematisch dargestellten
Strahlkabine 301 eine Strahlmittelanlage 100 gemäß Erfindung eingebaut ist. In einer
weiteren Strahlkabine 302 kann eine weitere derartige Strahlmittelanlage 200 angeordnet
sein. Die beiden Strahlmittelanlagen 200 und 100 haben im wesentlichen den gleichen
Aufbau. Die beiden Strahlmittelanlagen 100 und 200 sind jeweils in die Kabinendächer
304 und 305 der beiden Strahlmittelanlagen 100 und 200 eingebaut und dort festgehalten,
so daß sich eine Gebäudeeinheit 300 ergibt. Ein Antriebselement, hier Elektromotor
31, ist in einer Antriebskonsoleneinheit 303 montiert. Von dem gemeinsamen Antriebselement
gehen jeweils zwei Zahnriemenelemente 32 und 33 ab, die ein Zahnrad 13 an der Strahlmittelanlage
antreiben.
[0019] In Fig. 1 ist eine Strahlmittelanlage 100, die der Strahlmittelanlage 200 identisch
gleicht, dargestellt.
[0020] Hierzu ist in einer Halteeinrichtung 16, die zwei oben und unten liegende, gegenüberliegende
Lagerelemente 10, 11 aufweist, ein drehbares Rohrelement 12 eingebaut. Das Rohrelement
12 führt zu einer feststehenden Druckluftkupplung 9, an die eine Druckluftleitung
15 angeschlossen ist, deren Anschlußstutzen dargestellt ist.
[0021] Das Rohrelement 12 ist mit einem Druckluftspeicherkessel 3 an dessen Kesselspeicherdach
19 verbunden. Der Druckluftspeicherkessel 3 ist als hohler Kegelstumpf ausgebildet.
Sein Kesselboden 18 ist mit dem Boden 17 eines Strahlmittelsilos 1 fest verbunden.
Der Raum, der in dem Strahlmittelsilo 1 von dem Druckluftspeicherkessel 3 freigelassen
wird, ist mit einem Vorrat an Strahlmittel 2 gefüllt. In den Strahlmittelsilo 1 ist
ein feststehendes Strahlmittelzuführungsrohr 8 hineingeführt, über das Strahlmittel
2 bei Bedarf nachgefüllt werden kann. An dem Strahlmittelsilo 1 und dem Druckluftspeicherkessel
3 sind Strahldüseneinheiten 4, 5 und ein Teleskopstangenelement 6 mit einem daran
befestigten Strahldüsenhaltelement 7 an der Unterseite angeordnet. Jede Strahldüseneinheit
4, 5 verfügt über einen Strahldüsenkopf 45, der über einen Strahlmittelschlauch 42
an einem Strahlmittelanschlußstück 41, 51 des Strahlmittelsilos 1 und über einen Luftschlauch
44 an einem Luftanschlußstück 43, 53 des Druckluftspeicherkessels 3 angeschlossen
ist.
[0022] Das Teleskopstangenelement 6 weist ein Außenrohrelement 61 auf, das an dem Kesselboden
18 befestigt ist. In dem Außenrohrelement 61 befindet sich außerdem ein Innenstangenelement
62, das das Strahldüsenelement hält. In dem Innenstangenelement 62 sind Verstellausnehmungen
63 eingebracht, in die beabstandet untereinander zwei Verstellschrauben eingeschraubt
werden können. Hierdurch ist das Strahldüsenelement 7, an dem sich gegenüberliegend
die Strahldüsenköpfe 45 befestigt sind, höhenverstellbar. Anstelle der beiden Strahldüsenköpfe
45 können mehrere, zum Beispiel vier oder zehn Stück eingesetzt werden.
[0023] Die Arbeitsweise der rotierenden Strahlmittelanlage wie sie sich aus dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ergibt, sei erörtert:
[0024] Über das Strahlmittelzuführungselement 8 wird Strahlmittel 2 in den Strahlmittelsilo
1 so weit eingefüllt, bis der Schüttvorrat unter das Ende des Strahlmittelzuführungsrohres
8 reicht. Danach werden der Antriebsmotor 31 und zugleich auch die Drucklufteinrichtung
15 in Betrieb genommen. Die Strahldruckluft wird vom feststehenden Druckluftzuführungselement
9 zum drehenden Drehrohrelement 12 weitergeleitet. Die Strahldüsenköpfe 45 werden
mit Druckluft aus dem Druckluftspeicherkessel 3 versorgt, wodurch sich im Strahlkopf
ein ansaugender Unterdruck aufbaut. Hierdurch wird das Strahlmittel 2 durch die Strahlmittelanschlußstücke
41, 51 zu den Strahldüsenköpfen 45 angesaugt. Unterstützt wird die Strahlmittelförderung
durch die Neigung des Kegelstumpfmantels des Druckluftspeicherkessels 3 und die Umdrehungsgeschwindigkeit
des Strahlmittelsilos 1. Der Strahlmittelsilo 1 und damit auch die Strahldüsenköpfe
45 werden mit variablen Geschwindigkeiten, zum Beispiel von 30 bis 80 U/min, vorzugsweise
60 U/min, bewegt.
[0025] Durch das Herausziehen oder Hereinschieben des Innenstangenelements 62 in das Außenrohrelement
61 wird das Strahldüsenhalteelement 7 mit den Strahldüsenköpfen 45 gegenüber einem
Werkstück 401 in der Strahlkabine 301 und gegenüber einem Werkstück 402 in der Strahlkabine
302 eingestellt. Die eingestellte Höhe wird mit Hilfe der beiden Verstellschrauben
64 in den Verstellausnehmungen 63 festgelegt. Danach braucht das Werkstück 401, 402
sich nur mit Hilfe von Werkstücktransporteinrichtungen 306, 307 unter den rotierenden
Strahldüsenköpfen 45 vorwärts zu bewegen.
[0026] Das Werkstück 401, 402 kann damit in der halben Zeit wie bisher oder in einer beidseitigen
Strahlgüte gestrahlt werden. Das Hin- und Herbewegen des Werkstückes unter der feststehenden
Strahldüse 45 mit den bisher üblichen Beschleunigungsund Abbremsbewegungen in waagerechter
und senkrechter Richtung bzw. die gleiche Bewegung der Strahldüsenköpfe kann so entfallen.
Hierdurch reduzieren sich die Aufwendungen der Strahlereianlage bei gleichzeitiger
besserer Ausnutzung des Strahlmittels, verbunden mit einer höheren Strahlgüte.
1. Vorrichtung für ein Strahlen von Gegenständen mit einem Strahlmittel, die wenigstens
aufweist
- einen Strahlmittelsilo (1), in dem sich wenigstens ein Vorrat an Strahlmittel (2)
befindet,
- eine Drucklufteinheit (3, 9, 12, 15) und
- wenigstens eine Strahlmitteldüseneinheit (4 ; 5), die an dem Strahlmittelsilo (1)
und an der Drucklufteinheit angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet,
- daß die Drucklufteinheit eine drehbare Druckluftzuführungseinheit (3, 12) aufweist,
die in den Stahlmittelsilo (1) hineinragt und an diesem angeordnet ist,
- daß am Strahlmittelsilo (1) eine Strahldüsenhalteeinheit (6, 7) angeordnet ist,
mit der die Strahlmitteldüseneinheit (4; 5) zu führen ist, und
- daß mit der drehbaren Druckluftzuführungseinheit (3, 12) eine Antriebseinheit (31,
32) verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluftzuführungseinheit
(3, 12) wenigstens teilweise in wenigstens einem Lagerelement (10, 11) einer Halteeinrichtung
(16) gehalten ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckluftzuführungseinheit
aus einem Druckluftspeicherkessel (3) besteht, der im Inneren des Strahlmittelsilos
(1) an einem Siloboden (17) befestigt und an das ein Drehrohrelement (12) angeschlossen
ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehrohrelement
(12) mit der Antriebseinheit (31, 32) und einem feststehenden Druckluftzuführungelement
(9) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an daß Druckluftzuführungselement
(9) eine Drucklufteinrichtung (15) angeschlossen ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß unter einem
Kesselboden (18) des Druckluftspeicherkessels (3) ein Teleskopstangenelement (6) angeordnet
ist, an dem sich wenigstens eine Strahldüseneinheit (4; 5) befindet.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
- daß jede Strahldüseneinheit (4 ; 5) eine Strahldüse (45) aufweist, die mit einem
an dem Teleskopstangenelement (6) angeordneten Srahldüsenhalteelement (7) gehalten
sind, und
- daß jede Strahldüseneinheit (4 ; 5) über einen Strahlmittelschlauch (42) an ein
an dem Strahlmittelsilo (1) angeordnetes Strahlmittelanschlußstück (41; 51) und über
einen Luftschlauch (44) an ein an dem Druckluftspeicherkessel (3) angeordnetes Luftanschlußstück
(43; 53) angeschlossen ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in den Strahlmittelsilo
(1) ein Strahlmittelzuführungselement (8) geführt ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Teleskopstangenelement
(6) ein Außenrohrelement (61) aufweist, das am Kesselboden (18) des Druckspeicherkessels
(3) und in dem ein verstellbares Innenstangenelement (62) angeordnet ist, an dem das
Strahldüsenhalteelement (7) befestigt ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung
(16) auf einem Kabinendach (304; 305) einer Strahlkabine (301; 302) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckluftspeicherkessel
(3) als ein Hohlkegelstumpf ausgebildet ist.