[0001] Die Erfindung betrifft eine Walzensieb- oder -streumaschine zum Klassieren oder Aufstreuen
von Holzspänen, Fasern oder dergleichen, mit zumindest einem Walzensatz, der sich
aus mehreren, achsparallel nebeneinander angeordneten, gleiche Drehrichtung aufweisenden
Walzen zusammensetzt, die gemeinsam ein Walzenbett bilden, das sich in seiner Länge
quer zu den Walzen erstreckt und ein Aufgabeende für das Sieb- bzw. Streugut sowie
ein Austragende für Grobgut aufweist, wobei jede Walze mit ihrer die Walzenbett-Ebene
definierenden Oberseite zum Austragende hin dreht und eine Vielzahl in gleichem axialen
Abstand voneinander beabstandeter Ringnuten aufweist, die voneinander durch Ringstege
getrennt sind, die die äußere Mantelfläche der Walze bilden, und wobei benachbarte
Walzen einander so zugeordnet sind, daß die Ringstege der einen Walze den Ringnuten
der benachbarten Walze gegenüberliegen und mit diesen - in Draufsicht auf die Walzenbett-Ebene
gesehen - auf ihrem Umfang weitgehend geschlossene, senkrecht zur Walzenbett-Ebene
jedoch offene Spänedurchfallöffnungen bilden.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung einer derartigen Walzensieb- oder -streumaschine.
[0003] Die beim Sieben oder Klassieren auftretenden Probleme sowie ein Teil des einschlägigen
Standes der Technik sind in der EP 0 328 067 B1 beschrieben. In dieser vorveröffentlichten
Patentschrift sind Walzen unter Schutz gestellt, deren Mantelfläche mit sich verjüngenden
Vorsprüngen versehen ist, die durch sich verjüngende Täler voneinander getrennt sind.
Die benachbarten Walzen sind dabei einander so zugeordnet, daß sich jeweils die äußeren
Enden der Vorsprünge gegenüberliegen und voneinander durch einen achsparallelen Spalt
beabstandet sind, der die Dicke der abzusiebenden Späne definiert.
[0004] Die eingangs beschriebene Maschine läßt sich der US-Patent-schrift 2,966,267 entnehmen.
Hier liegen die mit einem glatten Boden ausgebildeten Ringnuten sowie die eine glatte
Mantelfläche aufweisenden Ringstege jeweils schräg zur Walzenachse.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Sieb- bzw. Klassierwirkung der eingangs
beschriebenen Maschine zu verbessern.
[0006] Dies Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ringnuten und damit auch
die sie trennenden Ringstege jeweils in senkrecht auf der Walzenachse stehenden Ebenen
liegen, und daß die äußere Mantelfläche jedes Ringsteges durch sich in Umfangsrichtung
aneinander anschließende Zähne gebildet ist, deren in Umdrehungsrichtung jeweils vorlaufende
Zahnflanke steiler angestellt ist als der sich daran anschließende, bis zum Fuß der
nachfolgenden Zahnflanke abfallende Zahnrücken, wobei in axialer Richtung gesehen
die Ringsteg-Zähne einer Walze eine Steigung bilden, die der der benachbarten Walze
entgegengesetzt ist aber gleiche Steigungshöhe aufweist.
[0007] Die jeweils vorlaufende Zahnflanke der umlaufenden Zähne übt auf die Partikel des
Sieb- bzw. Streugutes einen Wurfeffekt aus, so daß Verstopfungen des Walzensatzes
vermieden und ein beschleunigter Transport insbesondere des Grobgutes zum Austragende
hin gewährleistet werden. Aktive Impulse verleihen nur die vorlaufenden Zahnflanken,
während die auf die Zahnrücken fallenden Partikel von dort lediglich abgleiten. Durch
die jeweils gegensinnig durch eine Spänedurchfallöffnung hindurchdrehenden Ringsteg-Zähne
wird ebenfalls ein Verstopfen dieser Spänedurchfallöffnungen verhindert. Dabei kann
die Separierwirkung im wesentlichen durch Veränderung der Walzendrehzahl eingestellt
werden. Hierfür können mehrere hintereinander geschaltete, jeweils mit variablen Antrieben
ausgerüstete Walzensätze vorgesehen werden.
[0008] Eine Beeinflussung der Separierwirkung ist auch durch Wahl unterschiedlicher radialer
Zahnhöhen möglich. So können die letzten Walzen Ringsteg-Zähne mit maximaler Zahnhöhe
aufweisen.
[0009] Grundsätzlich ist es möglich, den Boden jeder Ringnut glattflächig auszubilden. Für
bestimmte Einsatzbereiche hat es sich jedoch als vorteilhaft erwiesen, wenn auch der
Boden jeder Ringnut durch sich in Umfangsrichtung aneinander anschließende Zähne gebildet
ist, deren Kontur der der Ringsteg-Zähne entspricht, wobei die Zähne der Ringnut gegenüber
den Ringsteg-Zähnen in Umfangsrichtung um einen Bruchteil einer Zahnteilung versetzt
sind und in radialer Richtung die Zahnrücken der axial benachbarten Ringsteg-Zähne
geringfügig überragen.
[0010] Um ein Verklemmen von Partikeln des Sieb- bzw. Streugutes in den Nuten zu verhindern,
ist es zweckmäßig, wenn in Umdrehungsrichtung die Zähne der Ringnuten gegenüber den
Zähnen der Ringstege um weniger als eine halbe Zahnteilung versetzt sind.
[0011] Der vorstehend beschriebene Wurfeffekt ist dann besonders wirkungsvoll, wenn die
vorlaufende Zahnflanke mit dem durch den Zahnfuß gelegten Radius einen Winkel von
etwa 45° einschließt.
[0012] Es ist ferner vorteilhaft, wenn zwischen zwei benachbarten Walzen in Draufsicht ein
geradliniger Spalt mit einer Stärke von etwa 0,2 x Zahnhöhe gebildet ist. Dieser Zusammenhang
ergibt sich aus der Feststellung, daß das Spaltmaß von der Belastung der Zähne abhängt,
wobei die Belastung bei großen Zähnen höher ist als bei feiner Verzahnung.
[0013] Ein besonders günstiges Herstellungsverfahren für die Walzen läßt sich dann erzielen,
wenn jede Walze aus einzelnen vorgefertigten, auf einen Walzenkörper aufgezogenen
Ringen besteht, wobei der Walzenkörper aus massigem Stangen- oder dickwandigem Rohrmaterial
bestehen kann. Die Ringe können die gleiche Breite von z.B. 3 mm aufweisen, wobei
die die Ringnuten bildenden Ringe einen Außendurchmesser aufweisen, der gegenüber
dem Außendurchmesser der die Ringstege bildenden Ringe um z.B. nur etwa 2 mm kleiner
ist. Zur Bildung größerer Spänendurchfallöffnungen können dann jeweils zwei oder mehrere
identische Ringe axial nebeneinander angeordnet werden.
[0014] Ist unterhalb des Walzensatzes ein entgegen seiner Förderrichtung kontinuierlich
umlaufendes Formband vorgesehen, ist es zur Verbesserung des Streubildes vorteilhaft,
wenn zur Erzielung einer zusätzlichen pneumatischen Auflösung des Spänestromes der
Raum zwischen Walzensatz und Formband an eine die Luft dieses Raumes entgegen der
Förderrichtung des Walzensatzes absaugende Luftabsaugeinrichtung angeschlossen ist.
[0015] Weitere Merkmale der Erfindung sowie deren Verwendungsmöglichkeiten sind Gegenstand
der Unteransprüche und werden in Verbindung mit weiteren Vorteilen der Erfindung anhand
von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
[0016] In der Zeichnung sind einige als Beispiele dienende Ausführungsformen der Erfindung
dargestellt. Es zeigen:
- Figur 1
- in Draufsicht eine Walzensieb- oder -streumaschine;
- Figur 2
- das in Figur 1 markierte Detail in vergrößertem Maßstab und schematischer Darstellung;
- Figur 3
- im Ausschnitt einen Horizontalschnitt durch einen Walzensatz einer Walzensieb- oder
- streumaschine, bei der jede Walze aus einzeln vorgefertigten, auf einen Walzenkörper
aufgezogenen Ringen besteht;
- Figur 4
- einen Horizontaischnitt durch eine linke Lagerung einer Walze gemäß Figur 3;
- Figur 5
- in Stirnansicht in ausgezogenen Linien einen Ring größeren Durchmessers, dem ein in
gestrichelter Linie dargestellter Ring kleineren Durchmessers zugeordnet ist;
- Figur 6
- in vergrößertem Maßstab das in Figur 5 gekennzeichnete Detail;
- Figur 7
- in schematischer Darstellung einen lotrechten Schnitt durch eine Deckschicht-Streumaschine
mit einem über einer Windkammer angeordneten Walzensieb;
- Figur 8
- in einer Darstellung gemäß Figur 7 die in Figur 7 dargestellte Deckschicht-Streumaschine
mit über der Windkammer angeordneten Dosierwalzen;
- Figur 9
- eine Deckschicht-Streumaschine mit einer Einrichtung für eine zusätzliche pneumatische
Auflösung des Spänestromes;
- Figur 10
- in einer Darstellung gemäß Figur 7 eine Mittelschicht-Streumaschine mit einem über
einem Bunker angeordneten Walzensieb;
- Figur 11
- eine Ausführungsform gemäß Figur 10 mit geänderter Walzensiebanordnung und
- Figur 12
- einen Deckschicht-Walzenstreukopf gemäß Figur 9 sowie im oberen Teil der Figur ein
mit dieser Walzenstreumaschine erzielbares Streubild.
[0017] Figur 1 zeigt eine Walzensieb- oder -streumaschine zum Klassieren oder Auf streuen
von Holzspänen, Fasern oder dergleichen. Dargestellt ist ein Walzensatz 1, der sich
aus mehreren, achsparallel nebeneinander angeordneten, gleiche Drehrichtung 2 (siehe
Figur 5) aufweisenden Walzen 3 zusammensetzt, die gemeinsam ein Walzenbett bilden,
das sich in seiner Länge quer zu den Walzen 3 erstreckt und ein Aufgabeende A für
das Sieb- bzw. Streugut sowie ein Austragende B für Grobgut aufweist. Jede Walze 3
dreht mit ihrer die Walzenbett-Ebene definierenden Oberseite zum Austragende B hin
und weist eine Vielzahl von in gleichem axialen Abstand voneinander beabstandeten
Ringnuten 4 auf (siehe Figur 2), die voneinander durch Ringstege 5 getrennt sind,
die die äußere Mantelfläche der Walze 3 bilden. Die Ringnuten 4 und damit auch die
sie trennenden Ringstege 5 liegen jeweils in senkrecht auf der Walzenachse 6 stehenden
Ebenen, wobei benachbarte Walzen 3 einander so zugeordnet sind, daß die Ringstege
5 der einen Walze 3 den Ringnuten 4 der benachbarten Walze gegenüberliegen und mit
diesen - in Draufsicht auf die Walzenbett-Ebene gesehen - auf ihrem Umfang weitgehend
geschlossene, senkrecht zur Walzenbett-Ebene jedoch offene Spänedurchfallöffnungen
7 bilden, wie es Figur 2 erkennen läßt. Dabei ist die Breite b der Ringstege 5 maximal
so groß wie die der Ringnuten 4. Insbesondere Figur 2 läßt ferner erkennen, daß zwischen
zwei benachbarten Walzen 3 in Draufsicht ein geradlinier Spalt 8 gebildet ist.
[0018] Gemäß den in den Figuren 3 bis 5 dargestellten Ausführungsformen besteht die Walze
3 aus einzelnen vorgefertigten, auf einen Walzenkörper 9 aufgezogenen Ringen 10, 11.
Dabei kann der Walzenkörper 9 aus massivem Stangen- oder aber dickwandigem Rohrmaterial
bestehen. Dabei lassen insbesondere die Figuren 3 und 4 erkennen, daß die Ringe 10
größeren Durchmessers die in Figur 2 schematisch dargestellten Ringstege 5, die Ringe
11 kleineren Durchmessers hingegen die jeweils zwischen zwei Ringstegen eingebetteten
Ringnuten 4 bilden.
[0019] Die äußere Mantelfläche jedes Ringsteges 5 ist ebenso wie der Boden jeder Ringnut
4 durch sich in Umfangsrichtung aneinander anschließende Zähne 12 gebildet, deren
in Umdrehungsrichtung 2 jeweils vorlaufende Zahnflanke 12a steiler angestellt ist
als der sich daran anschließende, bis zum Fuß 12b der nachfolgenden Zahnflanke 12a
abfallende Zahnrücken 12c. Dabei schließt die vorlaufende Zahnflanke 12a mit dem durch
den Zahnfuß 12b gelegten Radius r einen Winkel α von etwa 45° ein. Figur 6 läßt ferner
erkennen, daß jeder Zahnrücken 12c der Ringsteg-Zähne 12 mit der an ihren Flugkreis
gelegten Tangente einen Winkel γ von 3°-6° einschließt.
[0020] Die Zähne 12 der Ringnuten 4 sind ähnlich denen der Ringstege 5 ausgebildet, diesen
gegenüber jedoch in Umfangsrichtung um einen Bruchteil einer Zahnteilung t, vorzugsweise
uni weniger als eine halbe Zahnteilung t versetzt. Figur 5 läßt erkennen, daß die
Ringnuten-Zähne 12 in radialer Richtung die Zahnrücken 12c der axial benachbarten
Ringsteg-Zähne 12 geringfügig überragen.
[0021] In axialer Richtung gesehen bilden die Ringsteg-Zähne 12 eine Steigung 13, die in
Figur 3 schematisch eingezeichnet ist. Um eine möglichst gleichmäßige Späneverteilung
über die Breite des Walzenbettes zu erzielen, ist es zweckmäßig, wenn diese Steigung
13 der der benachbarten Walze entgegengesetzt ist aber gleiche Steigungshöhe aufweist.
[0022] Gemäß den Figuren 3 und 4 sind die Ringe 10, 11 in axialer Richtung durch stirnseitige
rechts- und linksgängige Muttern 14a und 14b gegeneinander verspannt. Zur formschlüssigen
Drehverbindung der Ringe 10, 11 mit dem Walzenkörper 9 können die Ringe mit einer
Nase 15 (Figur 5) in eine sich über die Länge des Walzenkörpers 9 erstreckende Nut
eingreifen. In einer zweckmäßigen, in der Zeichnung nicht näher dargestellten Alternativlösung
kann statt dessen auf der Mantelfläche des Walzenkörpers 9 mit einer Steigung ein
Vorsprung vorgesehen sein, auf den die Ringe 10, 11 mit einer Ausnehmung in ihrer
Innenringkontur aufgeschoben werden können.
[0023] Die Separierwirkung der erfindungsgemäßen Walzensieb- oder -streumaschine ist durch
Veränderung der Walzendrehzahl einstellbar. Außerdem können zur Bildung größerer Spänedurchfallöffnungen
7 jeweils zwei oder mehrere identische Ringe 10 bzw. 11 axial nebeneinander angeordnet
werden. Dabei kann die Breite b eines Ringes 10 bzw. 11 z.B. 3 mm betragen. Bei einem
Außendurchmesser D von etwa 60 - 70 mm (Deckschichtmaschinen) kann jeder Ring 10 bzw.
11 z.B. 16 - 20 Zähne 12 aufweisen und bei einem Außendurchmesser D von etwa 70 -
80 mm (Mittelschichtmaschinen) sind pro Ring z.B. 14 - 24 Zähne vorgesehen. Bei breiten
Streumaschinen betragen die Außendurchmesser bis zu 100 mm. Die radiale Zahnhöhe h
hängt vom Einsatzfall ab und beträgt in Deckschichtmaschinen etwa 1 - 3 mm und in
Mittelschichtmaschinen etwa 2 - 8 mm. Die Ringnuten-Zähne sind gegenüber den Ringstegen-Zähnen
in Umdrehungsrichtung 2 nur um einen Winkel β von etwa 4° versetzt.
[0024] Gemäß Figur 4 kann jede Walze 3 beidendig in Stehlagern 16 gelagert sein. Die Walzenoberfläche
ist verschleißfest ausgebildet, vorzugsweise verchromt.
[0025] Figur 7 zeigt eine Deckschicht-Streumaschine 17 mit einem Spänebunker 18 zur Aufnahme
des Sieb- bzw. Streugutes 19, mit einem Bunkerband 20, das das Siebgut 19 in Richtung
des eingezeichneten Pfeiles zu einer Abwurfstelle fördert, mit in dem Spänebunker
18 angeordneten Egalisierwalzen 21 für das Siebgut 19 und einer das vorgeförderte
Siebgut 19 an der Abwurfstelle abstreifenden Stachelwalze 22. Unterhalb des Abwurfbereichs
ist eine mit Sieben 23 bestückte Windkammer 24 vorgesehen, in der für den durch Pfeile
symbolisierten horizontalen Sichtluftstrom Luftregister 25 angeordnet sind, die an
ein Luftgebläse 26 angeschlossen sind.
[0026] Unterhalb von der genannten Bandabwurf stelle des Bunkerbandes 20 ist ein erfindungsgemäßer
Walzensatz 1 angeordnet, der als Walzensieb arbeitet, also Spänedurchfallöffnungen
7 gleicher Größe aufweist und zur Abscheidung von Grobgut 27 dient, das über den Walzensatz
1 von dessen Aufgabeende A bis zum Austragende B hinwegwandert und in eine Schnecke
28 abgeworfen wird.
[0027] Figur 8 unterscheidet sich von der Deckschicht-Streumaschine 17 gemäß Figur 7 lediglich
dadurch, daß der Walzensatz 1 hier als Dosiereinrichtung arbeitet, also zur Klassierung
des Streugutes 19 dient. Die Größe der in Figur 2 dargestellten Spänedurchfallöffnungen
7 nimmt daher von A nach B zu. Etwaiges Grobgut wird auch hier in die Schnecke 28
abgeworfen.
[0028] In Figur 9 ist eine Deckschicht-Streumaschine dargestellt, bei der der Spänestrom
mechanisch und pneumatisch aufgelöst wird. Der Spänebunker 18 entspricht mit seinen
Einbauten 20, 21, 22 im wesentlichen der Ausführungsform gemäß Figur 7. Das Sieb-
bzw. Streugut 19 wird somit von dem Bunkerband 20 in durch die Egalisierwalzen 21
egalisierter Förderhöhe herangefördert und am Ende des Bunkerbandes 20 mit Unterstützung
einer rotierenden Stachelwalze 22, die auch eine rotierende Bürste sein kann, auf
einen durch Streuwalzen gebildeten Walzensatz 1 abgeworfen. In einem lichten Abstand
unterhalb des Walzensatzes 1 befindet sich das übliche Formband 31, das in Richtung
des eingezeichneten Pfeiles und somit entgegen der Förderrichtung 33 des Walzensatzes
1 umläuft. Dem Walzensatz 1 ist eine Grobteil-Schnecke 28 nachgeordnet. Zur Erzielung
einer zusätzlichen pneumatischen Auflösung des Spänestromes ist der Raum zwischen
dem Walzensatz 1 und dem Formband 31 an eine die Luft dieses Raumes entgegen der Förderrichtung
33 des Walzensatzes 1 absaugende Luftabsaugeinrichtung 34 angeschlossen. Hierfür ist
zwischen dem Beginn A des Walzensatzes 1 und der in Figur 9 rechts außen dargestellten
Luftabsaugeinrichtung 34 oberhalb des Formbandes 31 ein freier Absaugkanal 35 gebildet.
Die Luftabsaugeinrichtung 34 erzeugt unterhalb des Walzensatzes 1 bzw. oberhalb des
Formbandes 31 Luftgeschwindigkeiten von 0,9 bis 1,7 m/s. Dadurch erhält man neben
der durch den Walzensatz 1 bewirkten mechanischen Auflösung des Spänestromes noch
zusätzlich eine pneumatische Auflösung.
[0029] Figur 10 zeigt eine Mittelschicht-Streumaschine 29. Hier läuft das in den Spänebunker
18 einzuführende Sieb- bzw. Streugut 19 zuerst über einen als Walzensieb arbeitenden
Walzensatz 1, der bereits das Grobgut ausscheidet und in die Schnecke 28 abwirft.
Das abgesiebte Material wird von einem Transportband 30 aufgefangen und in dem Spänebunker
18 abgeworfen. Das von dessen Bunkerband 20 abgeworfene Sieb- bzw. Streugut 19 wird
in einer hier nicht näher interessierenden Einrichtung in zwei Teilströme aufgeteilt
und gelangt dann auf ein Formband 31, wie es auch in den Figuren 7 bis 9 vorgesehen
ist.
[0030] Die Ausführungsform gemäß Figur 11 unterscheidet sich von der der Figur 10 lediglich
dadurch, daß das durch den als Walzensieb arbeitenden Walzensatz 1 hindurchtretende
Sieb- bzw. Streugut 19 unmittelbar in den Spänebunker 18 fällt.
[0031] Figur 12 zeigt in ihrem unteren Teil in schematischer Darstellung eine der Figur
9 entsprechende Anlage, bei der der Spänestrom mechanisch und pneumatisch aufgelöst
werden soll. Das nicht näher dargestellte Sieb- bzw. Streugut wird in üblicher Weise
von einem Bunkerband 20 herangefördert und am Bandende mit Unterstützung einer rotierenden
Bürste 32 auf einen durch Streuwalzen gebildeten Walzensatz 1 abgeworfen. In einem
lichten Abstand unterhalb des Walzensatzes 1 befindet sich das übliche Formband 31,
das in Richtung des eingezeichneten Pfeiles und somit entgegen der Förderrichtung
33 des Walzensatzes 1 umläuft, zur Erzielung des im oberen Teil der Figur 12 dargestellten
Spänestreubildes jedoch angehalten wurde. Zwischen dem Beginn A des Walzensatzes 1
und einer unten in Figur 12 rechts außen dargestellten Luftabsaugeinrichtung 34 ist
oberhalb des Formbandes 31 ein freier Absaugkanal 35 gebildet, dessen Länge zumindest
der des Walzensatzes 1 entspricht. Neben der durch den Walzensatz 1 bewirkten mechanischen
Auflösung des Spänestromes erhält man zusätzlich noch eine pneumatische Auflösung,
die zu dem im oberen Teil der Figur 12 dargestellten Spänestreubild führt. Dieses
Streubild hat sich ergeben bei einer Drehzahl der Streuwalzen 3 von 325 U/min und
bei einer durch die Absaugung erzeugten Luftgeschwindigkeit von 1,1 m/s. Die Streuung
erfolgte über einen Zeitraum von 30 Sekunden bei stehendem Formband 31.
[0032] Das Streudiagramm läßt erkennen, daß sich zwar immer noch die höchste Streuhöhe unterhalb
der ersten Streuwalzen des Walzensatzes 1 ergibt, daß dieses Maximum aber erheblich
niedriger liegt als ohne Luftabsaugeinrichtung, die zu einem starken Auseinanderziehen
des Streubildes auf dem Formband führt, wobei die durch die Luftabsaugung bewirkte
Verlängerung des Streubildes bis weit unter das Bunkerband 20 erfolgt.
1. Walzensieb- oder -streumaschine zum Klassieren oder Aufstreuen von Holzspänen, Fasern
oder dergleichen, mit zumindest einem Walzensatz (1), der sich aus mehreren, achsparallel
nebeneinander angeordneten, gleiche Drehrichtung (2) aufweisenden Walzen (3) zusammensetzt,
die gemeinsam ein Walzenbett bilden, das sich in seiner Länge quer zu den Walzen (3)
erstreckt und ein Aufgabeende (1) für das Sieb- bzw. Streugut (19) sowie ein Austragende
(B) für Grobgut (27) aufweist, wobei jede Walze (3) mit ihrer die Walzenbett-Ebene
definierenden Oberseite zum Austragende (B) hin dreht und eine Vielzahl in gleichem
axialen Abstand voneinander beabstandeter Ringnuten (4) aufweist, die voneinander
durch Ringstege (5) getrennt sind, die die äußere Mantelfläche der Walze (3) bilden,
und wobei benachbarte Walzen (3) einander so zugeordnet sind, daß die Ringstege (5)
der einen Walze (3) den Ringnuten (4) der benachbarten Walze gegenüberliegen und mit
diesen - in Draufsicht auf die Walzenbett-Ebene gesehen - auf ihrem Umfang weitgehend
geschlossene, senkrecht zur Walzenbett-Ebene jedoch offene Spänedurchfallöffnungen
(7) bilden, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringnuten (4) und damit auch die sie trennenden Ringstege (5) jeweils in
senkrecht auf der Walzenachse (6) stehenden Ebenen liegen, und daß die äußere Mantelfläche
jedes Ringsteges (5) durch sich in Umfangsrichtung aneinander anschließende Zähne
(12) gebildet ist, deren in Umdrehungsrichtung (2) jeweils vorlaufende Zahnflanke
(12a) steiler angestellt ist als der sich daran anschließende, bis zum Fuß (12b) der
nachfolgenden Zahnflanke (12a) abfallende Zahnrücken (12c), wobei in axialer Richtung
gesehen die Ringsteg-Zähne (12) einer Walze (3) eine Steigung (13) bilden, die der
der benachbarten Walze (3) entgegengesetzt ist aber gleiche Steigungshöhe aufweist.
2. Walzensieb- oder -streumaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vorlaufende Zahnflanke (12a) der Ringsteg-Zähne (12) mit dem durch den Zahnfuß
(12b) gelegten Radius (r) einen Winkel (α) von etwa 45° einschließt. (Figur 6)
3. Walzensieb- oder -streumaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Zahnrücken (12c) der Ringsteg-Zähne (12) mit der an ihren Flugkreis gelegten
Tangente einen Winkel (γ) von 3°-6° einschließt. (Figur 6)
4. Walzensieb- oder -streumaschine nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß auch der Boden jeder Ringnut (4) durch sich in Umfangsrichtung aneinander anschließende
Zähne (12) gebildet ist, deren Kontur der der Ringsteg-Zähne (12) entspricht, wobei
die Zähne (12) der Ringnut (4) gegenüber den Ringsteg-Zähnen (12) in Umfangsrichtung
um einen Bruchteil einer Zahnteilung (t) versetzt sind und in radialer Richtung die
Zahnrücken (12c) der axial benachbarten Ringsteg-Zähne (12) geringfügig überragen.
(Figur 5)
5. Walzensieb- oder -streumaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß in Umdrehungsrichtung (2) die Zähne (12) der Ringnuten (4) gegenüber den Zähnen
(12) der Ringstege (5) um weniger als eine halbe Zahnteilung (t) versetzt sind. (Figur
6)
6. Walzensieb- oder -streumaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (b) der Ringstege (5) maximal so groß ist wie die Breite der Ringnuten
(4).
7. Walzensieb- oder -streumaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (b) der Ringstege (5) etwa 3 - 9 mm beträgt.
8. Walzensieb- oder -streumaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen zwei benachbarten Walzen (3) in Draufsicht ein geradliniger Spalt (8)
mit einer Stärke von etwa 0,2 x Zahnhöhe (h) gebildet ist. (Figur 2)
9. Walzensieb- oder -streumaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die radiale Zahnhöhe (h) etwa 1 - 8 mm beträgt.
10. Walzensieb- oder -streumaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringstege (5) bei einem Außendurchmesser (d) von etwa 60 - 80 mm jeweils
sechzehn bis vierundzwanzig Zähne (12) aufweisen.
11. Walzensieb- oder -streumaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringstege (5) und -nuten (4) jeder Walze (3) in einen einstückigen, aus massivem
Stangen- oder dickwandigem Rohrmaterial bestehenden Walzenkörper eingearbeitet sind.
12. Walzensieb- oder -streumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß jede Walze (3) aus einzelnen, in Axialrichtung zusammengespannten Ringen (10,
11) besteht, die gemeinsam bearbeitet sind.
13. Walzensieb- oder -streumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß jede Walze (3) aus einzelnen vorgefertigten, auf einen Walzenkörper (9) aufgezogenen
Ringen (10, 11) besteht.
14. Walzensieb- oder -streumaschine nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringe (10, 11) in axialer Richtung durch stirnseitige rechts- und linksgängige
Muttern (14a, 14b) gegeneinander verspannt sind.
15. Walzensieb- oder -streumaschine nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß zur formschlüssigen Drehverbindung der Ringe (10, 11) mit dem Walzenkörper (9)
auf der Mantelfläche des Walzenkörpers (9) mit einer Steigung ein Vorsprung vorgesehen
ist, auf den die Ringe (10, 11) mit einer Ausnehmung in ihrer Innenringkontur aufgeschoben
sind.
16. Walzensieb- oder -streumaschine nach Anspruch 13, 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung größerer Spänedurchfallöffnungen (7) jeweils zwei oder mehrere identische
Ringe (10, 11) axial nebeneinander angeordnet sind.
17. Walzensieb- oder -streumaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jede Walze (3) beidendig in Stehlagern (16) gelagert ist.
18. Walzensieb- oder -streumaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzenoberfläche verschleißfest ausgebildet, vorzugsweise verchromt ist.
19. Walzensieb- oder -streumaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Separierwirkung durch Veränderung der Walzendrehzahl einstellbar ist.
20. Walzensieb- oder -streumaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zumindest zwei Walzensätze (1), wobei die Walzen (3) des in Förderrichtung
gesehen zweiten Walzensatzes gegenüber den Walzen (3) des ersten Walzensatzes breitere
Ringnuten (4) und -stege (5) aufweisen.
21. Walzensieb- oder -streumaschine nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Walzensatz in einer gegenüber dem ersten Walzensatz niedrigeren Etage
angeordnet ist.
22. Walzensieb- oder -streumaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, mit einem
unterhalb des Walzensatzes (1) angeordneten, entgegen der Förderrichtung (33) des
Walzensatzes (1) kontinuierlich umlaufenden Formband (31), dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer zusätzlichen pneumatischen Auflösung des Spänestromes der
Raum zwischen Walzensatz (1) und Formband (31) an eine die Luft dieses Raumes entgegen
der Förderrichtung (33) des Walzensatzes (1) absaugende Luftabsaugeinrichtung (34)
angeschlossen ist. (Figur 12)
23. Walzensieb- oder -streumaschine nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Aufgabeende (A) des Walzensatzes (1) und der Luftabsaugeinrichtung
(34) oberhalb des Formbandes (31) ein freier Absaugkanal (35) gebildet ist, dessen
Länge zumindest der des Walzensatzes (1) entspricht. (Figur 12)
24. Walzensieb- oder -streumaschine nach Anspruch 22 oder 23, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftabsaugeinrichtung (34) unterhalb des Walzensatzes (1) bzw. oberhalb des
Formbandes (31) Luftgeschwindigkeiten von 0,9 - 1,7 m/s erzeugt. (Figur 12)
25. Walzensieb- oder -streumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 21, gekennzeichnet durch ihre Verwendung als Walzensieb in einer Deckschicht-Streumaschine (17) oberhalb
einer Windkammer (24). (Figur 7)
26. Walzensieb- oder -streumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 21, gekennzeichnet durch ihre Verwendung als Dosierwalzen in einer Deckschicht-Streumaschine (17) oberhalb
einer Windkammer (24) bzw. eines Absaugkanals (35). (Figuren 8 und 9)
27. Walzensieb- oder -streumaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 21, gekennzeichnet durch ihre Verwendung als Walzensieb über dem Spänebunker (18) einer Mittelschicht-Streumaschine
(29). (Figuren 10 und 11)