[0001] Die Erfindung betrifft einen Behälter nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Ein solcher, z.B. zur Aufnahme von Getränken geeigneter Behälter mit einem Behälterkorpus
aus Edelstahl ist durch die GB-A 2 001 032 bekanntgeworden. Bei den den Behälterkorpus
oben und unten einfassenden Ringen handelt es sich um massive, teure Kunststoffringe,
die einerseits als Stellfläche (Unterring) bzw. zur bequemen Handhabung (oberer Ring
mit Grifföffnungen) dienen und andererseits den Behälterkorpus vor Verformungen schützen
sollen. Diese Gefahr ist besonders groß, wenn der Behälter während der Verladung oder
beim Transport schräg von einer Laderampe herunterfällt und damit einer einseitigen
Stoßbelastung unterliegt. Die dabei auftretenden auf den Behälter einwirkenden Kräfte
sind so groß, daß sich durch Verformung des jeweiligen Rings der Behälterkorpus verbeult
und damit der Behälter nicht mehr eichfähig ist, weil das Eichvolumen des Behälters
nicht mehr gewährleistet ist. Die Kunststoffringe dieses bekannten Behälters können
dem nicht wesentlich entgegenwirken, da sie die Stoßbelastungen und Kräfte durch eine
Verformung unmittelbar in den Behälterkorpus einleiten.
[0003] Einen höheren Verformungswiderstand des Behälterkorpus sollte durch eine Ausführung
nach DE-A 39 37 085 erzielt werden, bei dem boden- und kopfseitig des Behälterkorpusses
Ringe bzw. Kränze aus einem Polymer-Werkstoff mit Metall-Bauteilen zusammenwirken,
die auf den Enden des Behälterkorpusses befestigt sind. Diese metallischen Zusatzteile
besitzen wenigstens eine Befestigungsfläche in Form eines Ringes, an dem eine gezahnte
Platte befestigt ist, deren Zähne gegenüber dem Ring so geneigt sind, daß die Zahnenden
bis zum Boden bzw. Deckel reichen. Die Anbringung erfolgt durch Befestigen der Zahnenden
an dem Boden bzw. Deckel. Diese Ausbildung bedeutet einen hohen Aufwand an Material-
und Fertigungskosten. Es kommt hinzu, daß die freien Enden der metallischen Bauteile
metallische Spalte bilden, die bei Verschmutzung unter Einwirkung von Feuchtigkeit
die Gefahr der Spaltkorrosion aufweisen.
[0004] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen gattungsgemäßen Behälter vorzuschlagen, der die
v.g. Nachteile nicht aufweist, sondern insbesondere einen verbesserten Schutz des
Behälterkorpus vor Verformungen bei Fall- und Stoßbeanspruchungen bietet. Darüber
hinaus soll der Behälter leicht zu reinigen und preiswert herzustellen sein.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Behälter mit den in Anspruch 1 aufgeführten
Merkmalen erfüllt.
Zweckmäßige Ausführungsformen und Varianten der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen
aufgezeigt.
[0006] Der Erfindung liegt hierbei die wesentliche Überlegung zugrunde, daß der relativ
formstabile Krempenbereich des Behälterkorpus mit dem anliegenden Ringteil eine komplette
steife Sandwich-Einheit bildet, während der über einen elastischen Zwischenring angebundene
steife Flanschring die axialen oder teilaxialen Kräfte aufnimmt. Über die elastischen
Verformungen von Zwischenring und Flanschring wird die Fallenergie des Behälters in
Verformungsenergie umgewandelt, ohne daß der Verbund aus Formring und Behälterkorpus
unzulässige bleibende Verformungen des Bodens bzw. Deckels zuläßt.
Auf diese Weise lassen sich Verbeulungen des Behälterkorpus vermeiden.
[0007] Der Fußring weist erfindungsgemäß einen niedrigen kompakten Flanschring auf, während
beim Kopfring der Flanschring axial soweit verlängert wird, daß der obere Rand den
Einfüllstutzen ausreichend hoch überragt und die so geschaffene rohrförmige Verlängerung
eine Höhe erreicht, die einerseits das Einbringen von Grifföffnungen erlaubt und andererseits
eine deutliche Beschriftung mit logistischen, werblichen und Eigentums-Merkmalen ermöglicht
wird.
Aufgrund der Tatsache, daß die rohrförmige Verlängerung eine zusätzliche hohe Stabilität
des Flanschrings erzeugt, kann dessen Wanddicke bis auf einen niedrigen Rand, der
als überstehender Roll- und Anschlagrand dient, deutlich reduziert werden, ohne daß
die Aufnahmefähigkeit für Verformungsenergie des Kopfrings eingeschränkt ist.
Die Durchmesser der Flanschringe von Kopf- und Fußring und dessen Stufung sind derart
aufeinander abgestimmt, daß sie eine sichere Stapelung von Behältern gleicher Bauform
und auch mit Behältern anderer Bauformen, aber gleichen Durchmessern, erlauben. Dies
kann noch durch kurze Rippen innerhalb des Flanschrings am Fußring unterstützt werden.
[0008] Um die Krafteinleitung in den behälternahen Teil von Fuß- und Kopfring zu optimieren,
wird weiter vorgeschlagen, den dortigen Übergang vom Zwischenring in den behälternahen
Formring in einem Radius auszuführen.
Druckspitzen und Verformungen des behälternahen Teils von Fuß- und Kopfring im Bereich
der biegeweichen Kalotten von Deckel und Boden sollen durch ein auf minimale Dicke
auslaufendes elastisches Profil am lichten Durchmesser von Fuß- und Kopfring vermieden
werden.
[0009] Es wird vorgeschlagen, Fuß- und Kopfring aus thermoplastischem Kunststoff herzustellen.
Dieser ist schlag- und reißfest, recyclingfähig und z.B. in Kundenfarbe einfärbbar.
Er ist im Spritzgußverfahren leicht und kostengünstig verarbeitbar.
[0010] Die Befestigung der Ringe auf den Behälterkorpus erfolgt durch elastisches Aufschnappen
der Flanschringe in zugeordnete Rillen im Behälterkorpus. Zum Erzielen extremer Steifigkeit
der Verbindung wird vorgeschlagen, zusätzlich die Fuß- und Kopfringe mit dem Behälterkorpus
zu verkleben.
[0011] Eine weitere Ausgestaltung des Kopfrings sieht eine in axialer Richtung leicht entformbare
Tasche zur Schnapp- oder Steckverbindung eines logistischen Bauteils, z.B. eines Transponders,
vor.
[0012] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und
der nachfolgenden Beschreibung, in der das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher erläutert wird.
[0013] Es zeigt:
- Fig. 1:
- Eine Gesamtansicht eines Behälters mit einseitig im Schnitt dargestellten Fuß- und
Kopfringen.
[0014] Ein insgesamt mit 1 bezeichneter Behälter besteht aus dem Behälterkorpus 2, dem bodenseitigen
Fußring 3 und dem deckelseitigen Kopfring 4. Der Behälterkorpus 2 weist einen annähernd
zylindrischen Mantel 14, je einen nach außen gewölbten Boden 5 und Deckel 6 mit einem
Einfüllstutzen 7 auf. Mit geringem Abstand zum Übergangsbereich in Boden 5 bzw. Deckel
6 sind in den Mantel 14 Rillen 12, 12' nach innen eingeformt. Diese Rillen 12,12'
haben unter einem Winkel W nach innen geneigte Flächen 26, 26' und eine Tiefe, die
einerseits eine Innenreinigung des Behälters durch Abreißen eines Flüssigkeitsstroms
an der Innenwand nicht stören und zum anderen eine sichere Schnappverbindung von Fußring
3 und Kopfring 4 über deren Halteringe 13, 13' ermöglichen.
[0015] Fußring 3 und Kopfring 4 bestehen aus den wesentlichen Elementen wie dem äußeren
Flanschring 8, 8', dem am Behälterkorpus 2 anliegenden Formring 9, 9' und dem beide
Elemente verbindenden Zwischenring 11, 11'. Aufgrund der Tatsache, daß die Anbindestelle
des Zwischenrings 11, 11, an den Formring 9, 9' einen kleineren Durchmesser hat als
der Flanschring 8, 8', wird eine formale Einschnürung der Ringe 3, 4 im Bereich der
vorstehend beschriebenen Anbindestelle erzeugt.
Vorteilhafterweise wird der Übergang vom Zwischenring 11, 11' zum Formring 9, 9' in
einem Radius R, R' und der Zwischenring 11, 11' als sehr stumpfe Teil-Kegelfläche
ausgeführt. Dies fördert die Verformungsbedingungen und den Ablauf von Reinigungsflüssigkeit.
[0016] Der Formring 9, 9' umfaßt den gesamten Krempenbereich von Boden 5 bzw. Deckel 6 und
weist am mantelnahen Rand einen Haltering 13, 13' mit größerer Dicke und damit Festigkeit,
und an dem boden- bzw. deckelnahen Rand einen Abschnitt 16, 16' auf, dessen Dicke
bis zu dessen Innenkante 17, 17' stetig abnimmt. Der zwischen Haltering 13, 13' und
Abschnitt 16, 16' liegende Radienabschnitt 15, 15' hat nahezu gleiche Dicke mit einer
Dickenzunahme im Anbindebereich des Zwischenrings 11, 11' bzw. des Radius R, R'.
[0017] Der Fußring 3 weist an der Stirnseite des Flanschrings 8 eine Stapelstufung 22 auf,
wobei die axiale Stapelfläche im wesentlichen durch an der Innenseite des Flanschrings
8 angeordnete Rippen 17 gebildet wird.
[0018] Der Kopfring 4 unterscheidet sich vom Fußring 3 dadurch, daß der Flanschring 8' axial
rohrförmig verlängert ist und nur an der Anbindestelle zum Zwischenring 11' noch die
ursprüngliche Dicke und damit den Überstand als Rollreifen über den Behälterkorpus
2 aufweist. Die restliche rohrförmige Verlängerung 18 hat eine reduzierte Dicke und
eine Länge, die mindestens den Einfüllstutzen 17 überragt, damit mindestens eine Grifföffnung
19 eingebracht und Beschriftungsflächen 20 angebracht werden können. Die Grifföffnungen
19 weisen aus-senseitige stabilisierende Randverstärkungen 25 auf.
Die Durchmesser der Kopfseite des Flanschrings 8' und der Stapelstufung 22 auf Flanschring
8 sind so aufeinander abgestimmt, daß eine einfache und sichere Stapelung gewährleistet
ist.
Schließlich weist der Kopfring 4 auf der Innenseite des rohrförmigen Flanschrings
8' eine in axialer Richtung zu entformende und als Schnappverbindung nutzbare Aufnahmetasche
21 z.B. für einen Transponder auf.
[0019] In Fußring 3 und Kopfring 4 sind im Bereich der Anbindestelle von Zwischenring 11,
11' an den Formring 9, 9' mindestens je 1 Durchbruch 24, 24' zum Ablauf von Reinigungsflüssigkeit
usw. eingebracht.
Bezugszeichenliste
[0020]
- 1. -
- Behälter
- 2. -
- Behälterkorpus
- 3. -
- Fußring
- 4. -
- Kopfring
- 5. -
- Boden
- 6. -
- Deckel
- 7. -
- Einfüllstutzen
- 8. -
- Flanschring
- 9. -
- Formring
- 10. -
- Einschnürung
- 11. -
- Zwischenring
- 12. -
- Rille
- 13. -
- Haltering
- 14. -
- Mantel
- 15. -
- Radienabschnitt
- 16. -
- Abschnitt
- 17. -
- Innenkante
- 18. -
- Verlängerung
- 19. -
- Grifföffnung
- 20. -
- Beschriftungsfläche
- 21. -
- Transponder-Aufnahmetasche
- 22. -
- Stapelstufung
- 23. -
- Rippe
- 24. -
- Durchbruch
- 25. -
- Randverstärkung
- 26. -
- Innenschrägfläche
- R
- Radius
- W
- Neigung
1. Behälter, insbesondere Metall- oder Kunststoffaß, mit einem Behälterkorpus aus Metall
aus einem annähernd zylindrischen Mantel, einem Deckel und einem Boden, wobei der
Behälterkorpus an jedem Ende mit einem über den Behälterkorpus vorstehenden Kunststoffring
eingefaßt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß zumindest einer der Kunststoffringe (3, 4) einen äußeren Flanschring (8, 8'),
einen am Korpus anliegenden Formring (9, 9') und einen Flanschring (8, 8') und Formring
(9, 9') verbindenden, eine Einschnürung (10, 10') bildenden Zwischenring (11, 11')
aufweist.
2. Behälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Zwischenring (11, 11,) mindestens an den Formring (9, 9') über einen Radius
(R, R') angebunden ist.
3. Behälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Formring (9, 9') einen in einer zugeordneten umlaufenden Rille (12, 12') im
Rehälterkorpus (2) aufknöpfbaren Haltering (13, 13'), einen den Übergangsbereich von
Mantel (14) und Boden (5) bzw. Deckel (6) umgreifenden Radienabschnitt (15, 15') und
einen über die Anbindestelle des Zwischenrings (11, 11') zur Mitte von Boden (5) bzw.
(6) hin sich erstreckenden Abschnitt (16, 16') aufweist.
4. Behälter nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dicke des Abschnitts (16, 16') von der Anbindestelle des Zwischenrings (11,
11') ausgehend bis zu seiner Innenkante (17, 17') ständig abnimmt.
5. Behälter nach den Ansprüchen 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Innenseite des Flanschrings (8) am Fußring (3) Rippen (23) zur Erzeugung
einer Stapelstufung (22) angeordnet sind.
6. Behälter nach den Ansprüchen 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Flanschring (8') am Kopfring (4) axial rohrförmig verlängert ist und nur an
der Anbindestelte zum Zwischenring (11') die ursprüngliche Dicke aufweist, während
die rohrförmige Verlängerung (18) eine reduzierte Dicke hat.
7. Behälter nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die rohrförmige Verlängerung (18) mindestens eine Grifföffnung (19) und eine Beschriftungsfläche
(20) aufweist.
8. Behälter nach den Ansprüchen 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kopfring (4) mit einer Transponder-Aufnahmetasche (21) ausgestattet ist.
9. Behälter nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rillen (12, 12') dicht hinter dem Radienübergang von Boden (5) bzw. Deckel
(6) in den Mantel (14) angeordnet sind und Innenschrägflächen (26, 26) aufweisen.
10. Behälter nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Neigung W der Innenschrägflächen (26, 26') maximal 20° beträgt.
11. Behälter nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fußring (3) und der Kopfring (4) aus thermoplastischem Kunststoff bestehen.
12. Behälter nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der thermoplastische Kunststoff eine Microschaum-Struktur aufweist.
13. Behälter nach den Ansprüchen 11 und 12
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fußring (3) und der Kopfring (4) in besonderen Einfärbungen, z.B. der Hausfarbe
des Benutzers ausgeführt sind.
14. Behälter nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anlagefläche zwischen Formring (9, 9') und Behälterkorpus (2) eine Klebeverbindung
aufweist.
15. Behälter nach den Ansprüchen 6 und 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß in Fußring (3) und Kopfring (4) im Bereich des Zwischenrings (11, 11') und des
Radius (R, R') Durchbrüche (24, 24') zur Entwässerung angeordnet sind.