[0001] Die Erfindung betrifft eine Wickelspule, bestehend aus einem hohlen Spulenkern und
zwei Flanschen, von denen mindestens einer lösbar mit dem Spulenkern mittels eines
Bajonettverschlusses verbunden ist, dessen zusammenwirkende Rast- und Halteelemente
jeweils an dem betroffenen Spulenkernende und an der Flanschinnenwand vorspringend
so aufLücke angeordnet sind, daß der lösbare Flansch und das Spulenkernende ineinandersetzbar
und durch Verdrehen der Bajonettverschluß in durch Anschlag begrenzte Schließlage
bringbar ist.
[0002] Derartige Wickelspulen werden mit Materialien aller Art, insbesondere auch Drähten,
Seilen, Kabeln und dergleichen, bewickelt. Sie sind in ihrem Grundaufbau langjährig
bekannt. Die lösbare Anbringung mindestens einer der Flansche am Spulenkern bringt
in Verbindung mit konischen oder zerlegbaren Spulenkernen Raumvorteile beim Leertransport
derartiger Wickelspulen insbesondere beim Rücktransport der Wickelspulen vom Verbraucher
des Wickelgutes zurück zum Bewickler.
[0003] Wickelspulen der in Frage stehenden Art sind beispielsweise aus WO 9413569, WO 9413570,
EP 0 411 978 oder DE 79 35 978 U1 bekannt.
[0004] Da bei bestimmen Anwendungsfällen der Wunsch besteht, insbesondere wenn in der Be-
und Abwickelphase plötzliche Beschleunigungen oder Abbremsungen erfolgen müssen, ein
Verdrehen von Flansch und Spulenkern in Löserichtung des Bajonettes zusätzlich durch
einen Verriegelungsmechanismus zeitweise zu blokkieren, sind verschiedene Ausführungsformen
bekannt geworden, bei denen im Flansch oder am Wickelkern Verriegelungselemente integriert
sind, die in die Lücke des Bajonettverschlusses, also beispielsweise zwischen zwei
Rast- oder zwei Halteelemente eingreifen können und die beim Ineinandersetzen von
Flansch- und Spulenkernende federnd zurückgedrängt werden und nach Überführung des
Bajonettverschlusses in seine Schließlage wieder in die Lücken zurückfedern und damit
den Bajonettverschluß gegen Aufdrehen sichern.
[0005] Derartige Verriegelungselemente sind kompliziert und teuer sowohl bezüglich ihrer
Herstellung wie teilweise auch bezüglich ihrer Montage im Flansch und werden bei zahlreichen
Anwendungsfällen für derartige Wickelspulen, bei denen die Sicherung von Flansch und
Spulenkern in axialer Richtung der Wickelspule durch den Bajonettverschluß völlig
ausreicht, nicht benötigt.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt von daher die Aufgabe zugrunde, eine Wickelspule
der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die bei denkbar einfachem konstruktiven Aufbau
universell einsetzbar ist.
[0007] Die erfindungsgemäße Lösung besteht bei einer Wickelspule der gattungsgemäßen Art
im wesentlichen darin, daß zusammenwirkende Rast- und Halteelemente mit in der Schließlage
des Bajonettverschlusses fluchtend liegenden Durchbrechungen versehen sind, in die
in Achsrichtung der Wickelspule ein Steckzapfen einsteckbar ist.
[0008] Eine derartige Wickelspule hat einen außerordentlich einfachen konstruktiven Aufbau,
da der Steckzapfen ein sehr einfach herzustellendes Bauteil ist und auch das Vorsehen
der Bohrungen in den Rast- und Halteelementen problemlos fertigungstechnisch zu bewerkstelligen
ist. Die Wickelspule ist universell einsetzbar. Die Steckzapfen zur Sicherung des
Bajonettverschlusses gegen unzeitiges Aufdrehen werden nur dann benötigt und eingesteckt,
wenn der Anwendungsfall das zweckmäßig erscheinen läßt.
[0009] Weitere bevorzugte Ausgestaltungen insbesondere bezüglich der Ausgestaltung des Steckzapfens
und der Möglichkeiten zu seiner Entnahme ergeben sich aus Unteransprüchen.
[0010] Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Wickelspule wird nachstehend unter
Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben.
[0011] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Wickelspule in schematisierter sprengbildlicher Seitenansicht,
- Figur 2
- eine Draufsicht auf das mit dem lösbaren Flansch zu verbindende Spulenkernende,
- Figur 3
- eine Unteransicht des lösbaren Flansches,
- Figur 4
- eine perspektivische Teilansicht des mit dem lösbaren Flansch zu verbindenden Spulenkernendes
mit Darstellung eines Steckzapfens.
[0012] Die Wickelspule besteht in ihrem Grundaufbau aus einem Spulenkern 1, auf dem das
Wickelgut aufgewickelt wird. Der Spulenkern 1 ist seitlich durch zwei scheibenartige
Flansche 2 und 3 begrenzt. Wie in Figur 1 illustriert, ist zumindest einer der Flansche
lösbar mit dem entsprechenden Ende des Spulenkerns 1 verbunden. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Spulenkern 1, der hohl ausgebildet ist, konisch ausgestaltet. Der Flansch
2 am Spulenkern mit dem größeren Durchmesser ist einstückig mit dem Spulenkern ausgebildet,
während der für das im Durchmesser kleinere Spulenkernende vorgesehene Flansch 3 mit
diesem Ende lösbar zu verbinden ist. Die Flansche 2, 3 sind in der üblichen Weise
durch radial verlaufende Rippen und konzentrisch zum Zentrum verlaufende ringförmige
Stege verstärkt.
[0013] Abweichend vom dargestellten Ausführungsbeispiel können beide Flansche lösbar mit
dem Spulenkern verbunden sein. Der Spulenkern kann in bekannter Weise auch zylindrisch
sowie auch in der Grundform zylindrisch sowie zerlegbar ausgebildet sein.
[0014] Für die lösbare Verbindung zwischen dem lösbaren Flansch 3 und dem betroffenen Ende
des Spulenkerns 1 ist ein Bajonettverschluß vorgesehen. Hierfür sind am betroffenen
Ende des Spulenkernes 1 abständig am Innenumfang verteilt Halteelemente 4 ausgebildet.
Die nach innen in den hohlen Spulenkern 1 vor springenden Halteelemente sind dabei
jeweils an ihrem einen Ende über Stege 6 an den betroffenen Endbereichen der Wandung
5 des Spulenkerns angeformt. Im dargestellten Ausführungsbeispiel tragen die Stege
6 einen Ringkörper 7, in den die Halteelemente 4 übergehen. Der im Außendurchmesser
gegenüber dem Durchmesser des hier betroffenen Endes des Spulenkernes 1 kleinere Ringkörper
definiert mit seinem Innenwandabschnitt eine Aufnahme 8 für die Wickelwelle einer
Auf- oder Abwickelvorrichtung, dergestalt, daß über diese zumindest in Teilbereichen
konisch ausgebildete Aufnahme 8 die Abwickel- und Aufwickelkräfte direkt zentrisch
auf den Spulenkern 1 der Wickelspule aufgebracht werden können, insbesondere also
nicht über den lösbaren Flansch 3 und damit den Bejonettverschluß übertragen werden
müssen.
[0015] Wie aus den Figuren ersichtlich, bilden die abständigen Halteelemente 4 im Umfangsverlauf
gesehen zwischen sich Lücken 9. An dem lösbaren Flansch sind nun am Umfang verteilt
ebenfalls untereinander abständige Rastelemente 10 vorgesehen. Diese springen von
der Innenwand 11 des scheibenringförmigen Flansches 3 nach innen vor. Im Sinne eines
Bajonettverschlusses ist die Anordnung so getroffen, daß für die Montage von lösbarem
Flansch und Spulenkern der Flansch mit seinen Rastelementen 10 auf das betroffene
Ende des Spulenkernes 1 derart gesetzt werden kann, daß die Rastelemente 10 in die
Lücke 9 zwischen den Halteelementen eintreten können, und zwar so weit, daß sie durch
Verdrehen des Flansches 3 in Schließrichtung des Bejonettverschlusses unter die Halteelemente
4 treten können, wobei die Stege 6 der Halteelemente 4 dann für die Schließstellungsdrehlage
Anschläge bilden und damit die Schließlage des Bajonettverschlusses auch definieren.
In der Schließlage sind damit in Achsrichtung der Wickelspule gesehen der Spulenkern
1 und der lösbare Flansch fest miteinander verbunden.
[0016] Um diese für zahlreiche Anwendungsfälle ausreichende Sicherung von Spulenkern und
lösbarem Flansch auch für Anwendungsfälle geeignet zu machen, in denen eine zusätzliche
Sicherung des Bajonettverschlusses in der Schließlage gegen ein unzeitiges Aufdrehen
in Löserichtung eingesetzt werden soll, ist nunmehr vorgesehen, daß zusammenwirkende
Rast- und Halteelemente 4, 10 mit Durchbrechungen versehen sind, die in der Schließlage
des Bajonettverschlusses fluchtend zueinander liegen und in die in der Schließstellung
des Bajobettverschlusses in Achsrichtung der Wickelspule gesehen ein Steckzapfen 12
eingesteckt werden kann. Im dargestellten Ausführungsbeispiel tragen alle Rastelemente
10 des lösbaren Flansches 3 als Durchbrechung eine Bohrung 13. Dies gewährleistet,
daß man den Flansch in beliebiger Lage in den Spulenkern einsetzen kann.
[0017] Im dargestellten Ausführungsbeispiel trägt ferner auch ein Halteelement 4 des Spulenkerns
1 eine Durchbrechung, die eine Bohrung 14 beinhaltet. Diese mündet von der Unterseite
des Halteelementes 4 her auf dem Boden einer Einsenkung 15 in der Oberfläche des Halteelementes
4 und bildet einen weiteren Teil der Durchbrechung im Halteelement 4.
[0018] Der zur Sicherung des Bajonettverschlusses in seiner Schließlage vorgesehene Steckzapfen
12 weist im dargestellten Ausführungsbeispiel eine Kopfplatte 16 auf, die nach dem
Einsetzen in die Bohrungen 13, 14 sich auf dem Boden der Einsenkung 15 abstützen kann.
Der Steckzapfen 12 ist ferner an seinem Ende mit einem Schlitz 17 versehen und trägt
hier im übrigen einen kleinen Rastwulst 18, so daß der Steckzapfen 12 beim Einstecken
in die Bohrungen 13, 14 sich zunächst infolge des Schlitzes 17 leicht verformen kann
und am Ende der Einsteckung der Rastwulst 18 hinter den Bodenbereich benachbart zur
Bohrung 13 schnappen kann.
[0019] Die Einsenkung 15 ist im übrigen konturenmäßig so ausgestaltet und dimensioniert,
daß nicht nur die Kopfplatte 16 des Steckzapfens 12 aufgenommen werden kann, sondern
auch ein Freiraum bleibt, um den Steckzapfen 12 mit Hilfe eines schmalen Werkzeuges
oder dergleichen durch Untergreifen der Kopfplatte 16 wieder entfernen zu können.
[0020] Abweichend vom dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiel können mehrere
Halteelemente 4 mit derartigen Durchbrechungen 14, 15 versehen sein, so daß im Bedarfsfall
mehrere Steckzapfen 12 eingesteckt werden können.
[0021] In weiterer Ausgestaltung wäre auch denkbar, den Steckzapfen mittels eines Fadens,
eines kleinen Drahtes oder eines hochelastischen Filmscharnierbandes beispielsweise
am Flansch 3, oder auch am Wickelkern 1 festzulegen
1. Wickelspule, bestehend aus einem hohlen Wickelkern (1) und zwei Flanschen (2, 3),
von denen mindestens einer (3) lösbar mit dem Spulenkern (1) mittels eines Bajonettverschlusses
(4, 10) verbunden ist, dessen zusammenwirkende Rast- und Halteellemente (4, 10) jeweils
an dem betroffenen Spulenkernende und der Flanschinnenwand (11) vorspringend so auf
Lücke (9) angeordnet sind, daß der lösbare Flansch (3) und der Spulenkern (1) an diesem
Ende ineinandersetzbar und durch Verdrehen von Flansch (3) zum Spulenkern (1) in eine
durch Anschlag (6) begrenzte Schließlage bringbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß zusammenwirkende Rast- und Halteelemente (4, 10) mit in der Schließlage des Bajonettverschlusses
fluchtend zueinander liegenden Durchbrechungen (13, 14, 15) versehen sind, in die
in Achsrichtung der Wickelspule ein Steckzapfen (12) einsteckbar ist.
2. Wickelspule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Rastelemente (10) des lösbaren Flansches (3) als Durchbrechung jeweils
eine Bohrung (13) aufweisen.
3. Wickelspule nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Halteelement (4) des Spulenkerns (1) eine Durchbrechung aufweist,
die eine Bohrung (14) beinhaltet, die im Bodenbereich einer oberseitigen Einsenkung
(15) mündet.
4. Wickelspule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steckzapfen (12) mit einer Kopfplatte (16) versehen ist.
5. Wickelspule nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einsenkung (15) so konturiert und dimensioniert ist, daß die Kopfplatte
(16) des Steckzapfens (12) darin einsetzbar ist und ein Freiraum für eine Entnahme
des Steckzapfens (12) mittels der Kopfplatte (16) gebildet ist.
6. Wickelspule nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steckzapfen (12) an seinem Ende mindestens einen Schlitz (17) sowie einen
Rastwulst (18) aufweist.