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EP 1 010 808 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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21.06.2000 Patentblatt 2000/25 |
(22) |
Anmeldetag: 22.10.1999 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
(30) |
Priorität: |
17.12.1998 DE 19858328
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(71) |
Anmelder: DORNIER GmbH |
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88039 Friedrichshafen (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Füssinger, Reinhold
88048 Friedrichshafen (DE)
- Graf, Friedrich
88718 Daisendorf (DE)
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(74) |
Vertreter: Landsmann, Ralf |
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c/o Dornier GmbH,
LHG 88039 Friedrichshafen 88039 Friedrichshafen (DE) |
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(57) Leichtgewichtige mobile Brücke mit Obergurten (10) und/oder Untergurten (12) aus
Faserverbundwerkstoffen.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine leichtgewichtige mobile Brücke mit einer Fahrbahn, Obergurten,
Seitenwänden und Untergurten.
[0002] Faserwerkstoffe haben im Verhältnis zu ihrer spezifischen Dichte hohe Steifigkeit
und Festigkeit. Diese Eigenschaft macht sie besonders für Leichtbauanwendungen interessant.
Die Vorteile dieser Werkstoffe sind hoch, wenn man die Faser in ihrer Längsrichtung
beanspruchen kann.
[0003] Bekannt sind zwei Verwendungsarten von Faserverbund im Brückenbau:
- Die Struktur mit Ausnahme der Krafteinleitungsbeschläge aus Faserverbund.
- Teile einer Struktur werden durch Faserverbund ersetzt.
[0004] An mobile Brücken werden sehr hohe Anforderungen bezüglich Gewicht, Abmessungen,
Steifigkeit und Festigkeit gestellt, so daß der Einsatz von Faserverbundwerkstoffen
vorteilhaft ist. Zwei Probleme stellen sich jedoch der Verwendung von Faserverbundwerkstoffen
entgegen. Wird die gesamte Struktur aus Faserverbundwerkstoff hergestellt, so wird
die Brücke sehr teuer. Bei teilweiser Verwendung von Faserverbundmaterial gehen viele
Vorteile der Faserverbundbauweise durch das unterschiedliche Temperaturausdehnungsverhalten
von Metall und Faserverbund verloren.
[0005] Diese Aufgaben werden durch den Gegenstand des Patentanspruchs gelöst.
[0006] Gegenstand der Erfindung ist eine Brückenstruktur, die in einer Faserverbund-/Metall-Bauweise
realisiert ist. Bauteile, bei denen der Einsatz von Faserverbund einen relativ kleinen
Vorteil gegenüber Metall bringt, wie z.B. die Schubstege (Seitenwände) sind aus Metall.
Bauteile, bei denen der Einsatz von Faserverbund einen großen Vorteil bringt, wie
z.B. die nur einachsig beanspruchten Gurte der Brücke sind aus Faserverbund.
[0007] Auf diese Weise wird erreicht, daß durch den effektiven Einsatz von hochfestem Faserverbund
die Kosten niedrig gehalten werden. Das dabei auftretende Problem der Wärmespannungen
wird dadurch gelöst, daß die Metallteile der Brücke so gestaltet sind, daß sie keine
Kräfte in Längsrichtung aufnehmen können.
[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Fig. näher erläutert.
[0009] Es zeigen:
- Fig. 1 - 3
- Ausführungsbeispiele für Brücken, die aus Brückenrampenabschnitten und/oder Brückenabschnitten
zusammengesetzt sind in Seitenansicht
- Fig. 4
- einen Brückenabschnitt einer erfindungsgemässen Brücke in vergrösserter Seitenansicht,
- Fig. 5
- den Schnitt B - B von Fig. 1 in vergrösserter Darstellung und
- Fig. 6
- den Querschnitt der Brücke in Schnitt A - A.
[0010] Die in Fig. 1 - 3 gezeigte Brücke 4 besteht aus Transportgründen aus einem oder mehreren
Brückenabschnitten 5 und trapezförmigen Brückenrampenabschnitten 7, die zur kompletten
Brücke 4 zusammengekuppelt werden.
[0011] Die Fahrbahn 2 der mobilen Brücke 4 ist aus mehreren querorientierten Platten 6 zusammengesetzt,
die in Brückenspannrichtung keinen Kraftschluß haben. Die Seitenwände 8 (Schubstege)
der Brücke 4 sind in Draufsicht trapezförmig oder wellenförmig gestaltet, so daß sie
die Funktion als Schubstege für die Gurte 10, 12 erfüllen, aber keine längsgerichteten
Kräfte übertragen können. Die Obergurte 10 und Untergurte 12 sind vorzugsweise aus
Faserverbund gestaltet und mit Befestigungselementen, wie z.B. Schrauben 14 zur Übertragung
der Schubkräfte an dem Trapezblech befestigt.
[0012] Durch diese Bauweise ist sichergestellt, daß sich zwischen den einzelnen Bauteilen
aus verschiedenen Werkstoffen bei Temperaturbelastungen keine großen Kräfte aufbauen
können, die die Tragfähigkeit und die Lebensdauer der Brücke negativ beeinflussen.
1. Aus mehreren Brückenabschnitten bestehende leichtgewichtige mobile Brücke mit einer
Fahrbahn, Obergurten, Seitenwänden und Untergurten, dadurch gekennzeichnet, dass die Fahrbahn (2) aus mehreren querorientierten Platten (6) zusammengesetzt
ist, dass die Seitenwände (8) wellenförmig gestaltet sind und dass die Obergurte (10)
und/oder Untergurte (12) aus Faserverbundwerkstoffen bestehen und Befestigungselemente
(14) vorhanden sind, die die Seitenwände (8) und die Gurte (10, 12) untereinander
verbinden.
2. Mobile Brücke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenwände (8) in Draufsicht trapezförmig gestaltet sind.
3. Mobile Brücke nach Ansprüchen 1 - 2, dadurch gekennzeichnet, dass Brückenabschnitte (7) in Seitenansicht trapez- oder dreieckförmig gestaltet
sind.