[0001] Die Erfindung betrifft ein Bohrgerät gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Derartige bekannte Bohrgeräte sind für das Arbeiten mit Bohrern bzw. Bohrrohren mit
vorgegebenem Durchmesser ausgelegt und sind in großer Anzahl mit Erfolg im Einsatz,
um Pfahlgründungen für Gebäude durchzuführen.
[0003] Für Neubauten in schon bebauten Bereichen einer Ortschaft wurde schon vorgeschlagen
(DE 195 12 109 A1) die auf den Bohrer bzw. das Bohrrohr Antriebsschlitten in der Nachbarschaft
ihres freien Endes raidal besonders kompakt auszubilden, damit man ein Bohrloch in
unmittelbarer Nähe einer bestehenden Gebäudewand erzeugen kann.
[0004] Man könnte nun in der unmittelbaren Nachbarschaft von schon bestehenden Gebäuden
für manche Anwendungsfälle, in denen ein sehr hoch belastbares Fundament nicht benötigt
wird, auch mit kleinerem Durchmesser aufweisenden Pfählen auskommen. Entsprechende
Bohrgeräte stehen aber bisher nicht zur Verfügung. Es wäre zwar denkbar, Bohrgeräte
generell für das Arbeiten mit kleinerem Durchmesser aufweisenden Bohrern und Bohrrohren
auszulegen, derartige Bohrgeräte wären aber nur zum Teil auszulasten, da ein großer
Teil durchzuführender Gründungsarbeiten doch die bisher verwendeten größeren Durchmesser
aufweisenden Pfähle benötigt.
[0005] Durch die vorliegende Erfindung soll daher ein Bohrgerät gemäß dem Oberbegriff des
Anspruches 1 dahingehend weitergebildet werden, daß es gleichermaßen mit Bohrern und/oder
Bohrrohren unterschiedlichen Durchmessers verwendet werden kann.
[0006] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch ein Bohr-gerät mit dem in Anspruch
1 angegebenen Merkmalen.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0008] Bei einem Bohrgerät gemäß Anspruch 2 erfolgt die Anpassung an den jeweils gewünschten
Durchmesser von Bohrer und/oder Bohrrohr dadurch, daß man am Antriebsschlitten eine
auf den Bohrer beziehungsweise das Bohrrohr arbeitenden Antriebseinheit austauscht.
Damit wechselt man nicht nur das eigentliche Antriebsteil sondern zugleich auch den
Antrieb aus, der aus Motor und Untersetzungsgetriebe besteht. Auf diese Weise erhält
man mit der Einstellung des gewünschten Bohrer- bzw. Bohrrohrdurchmessers auch eine
entsprechende Anpassung des Antriebes selbst.
[0009] Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 3 ist im Hinblick auf ein einfaches
und doch präzises Ansetzen der Antriebeinheit am Schlittenkörper von Vorteil.
[0010] Mit der Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 4 wird erreicht, daß weitere auf
dem Bohrgerät angeordnete Hilfsmittel wie Seilzüge zum Bewegen von Lasten gleichermaßen
verwendet werden können, gleich, für welchen Bohreroder Bohrrohrdurchmesser das Bohrgerät
gerade eingestellt ist.
[0011] Bei einem Bohrgerät gemäß Anspruch 5 braucht man keine schwereren Teile abzubauen,
um vom Arbeiten mit einem Bohrer bzw. Bohrrohr ersten Durchmessers auf ein Arbeiten
mit einem Bohrer bzw. Bohrrohr zweiten Durchmessers umzustellen. Man braucht nur das
eigentliche auf den Bohrer beziehungsweise das Bohrrohr arbeitende Antriebsteil durch
ein anderes zu ersetzen.
[0012] Im Anspruch 6 ist eine besonders einfache Lagerung für derartige austauschbare Antriebsteile
angegeben.
[0013] Bei einem Bohrgerät gemäß Anspruch 7 ist automatisch gewährleistet, daß die am weitesten
vom Mäkler abliegende Mantelfläche des Bohrers bzw. Bohrrohres bei Bohrern bzw. Bohrrohren
unterschiedlichen Durchmessers im wesentlichen gleich liegt. Dies ermöglicht es, durch
im wesentlichen identische Bewegungen eines das Bohrgerät tragenden Fahrgestelles
Bohrlöcher für Reihen von Pfählen unterschiedlichen Durchmessers vor einer schon existierenden
Gebäudewand zu erzeugen. Erfolgen die Gründungsarbeiten unter numerischer Steuerung
des das Bohrgerät tragenden Fahrgestelles, so braucht die Steuerung beim Wechsel des
Bohrerdurchmessers bzw. Bohrrohrdurchmessers nicht vollständig neu programmiert zu
werden; kleinere Äderungen am Programm sind ausreichend.
[0014] Bei einem Bohrgerät gemäß Anspruch 8 erhält man durch eine einzige Bewegung das Anpassen
der Lageranordnung an den jeweiligen Durchmesser des Bohrers bzw. Bohrrohres und das
Ineingriffbringen eines Ritzels der Antriebseinheit mit einem Antriebszahnkranz des
auf Bohrer bzw. Bohrrohr arbeitenden Antriebsteiles.
[0015] Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 9 ist im Hinblick auf gute Lastaufnahme
der Lageranordnung von Vorteil.
[0016] Bei einem Bohrgerät gemäß Anspruch 10 läßt sich auch ein der Erdoberfläche benachbartes
Führungsteil für Bohrer oder Bohrrohr leicht im Arbeitsdurchmesser anpassen.
[0017] Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
- Figur 1:
- Eine seitliche Ansicht eines Doppelkopf-Bohrgerätes zum Erzeugen von Bohrlöchern in
unmittelbarer Nachbarschaft einer Gebäudewand;
- Figur 2:
- Eine ähnliche Ansicht wie Figur 1, in welcher jedoch das Bohrgerät einen kleineren
Durchmesser aufweisenden Bohrer und einen kleineren Durchmesser aufweisendes Bohrrohr
antreibt;
- Figur 3:
- Eine Aufsicht auf den Bohrrohrantrieb des Bohrgerätes nach Figur 1, teilweise geschnitten;
- Figur 4:
- Eine Aufsicht auf den Bohrrohrantrieb des Bohrgerätes nach Figur 2, teilweise geschnitten;
- Figur 5:
- Eine Aufsicht auf einen abgewandelten Bohrrohrantrieb in der Einstellung für großen
Durchmesser aufweisende Bohrrohre;
- Figur 6:
- Eine ähnliche Ansicht wie Figur 5, in welcher der Bohrrohrantrieb aber für ein Bohrrohr
kleinen Durchmessers eingestellt ist;
- Figur 7:
- einen axialen Schnitt durch den Bohrrohrantrieb von Figur 7 längs der dortigen Schnittlinie
VII-VII; ud
- Figuren 8 und 9:
- Eine ähnliche Ansicht wie Figur 6, in welcher jedoch ein nochmals abgewandelter Bohrrohrantrieb
gezeigt ist; und
- Figur 10:
- eine ähnliche Ansicht wie Figur 3, in der jedoch ein nochmals abgewandelter Bohrrohrantrieb
wiedergegeben ist.
[0018] In Figur 1 ist mit 10 insgesamt ein Bagger-Fahrgestell bezeichnet. Dieses trägt über
eine insgesamt mit 12 bezeichnete Lenkeranordnung einstellbar einen Mäkler 14.
[0019] Auf den Mäkler ist ein Antriebsschlitten 16 in vertikaler Richtung verfahrbar, der
über ein Antriebsrohr 18 auf ein Bohrrohr 20 arbeitet.
[0020] Oberhalb des Antriebsschlittens 16 liegend ist auf den Mäkler 14 ein weiterer Antriebsschlitten
22 verfahrbar, der auf eine Antriebsstange 24 arbeitet. Letztere trägt einen Bohrer
26, der sich durch das Bohrrohr 20 erstreckt.
[0021] Am unteren Ende des Mäklers ist ein Rohrführungskopf 27 vorgesehen, der ein Radiallager
für das Bohrrohr 20 bildet.
[0022] Zum Erzeugen eines Bohrloches in unmittelbarer Nähe eines schematisch angedeuteten
Gebäudes 28 wird der Bohrer 26 gedreht und ins Erdreich hineingedrückt. Gemäß dem
Fortschritt des Bohrers 26 wird auch das Bohrrohr 20 unter Drehung ins Erdreich gedrückt.
Der Bohrer 26 fördert das gelöste Erdreich ständig in Bohrrohr 20 nach oben, von wo
es über Öffnungen 30 im Antriebsrohr 18 nach unten fallen kann.
[0023] Hat der Bohrer 26 die gewünschte Tiefe erreicht, so wird er durch Nachobenbewegen
des Antriebsschlittens 22 aus dem Bohrrohr herausgezogen. Soll der zu erzeugende Pfahl
armiert sein, so wird eine Armierung ins Bohrrohr 20 hinabgelassen, und anschließend
wird das Bohrrohr 20 mit Ortsbeton verfüllt und unter Drehen aus dem Bohrloch herausgezogen.
[0024] Der oben beschriebene Vorgang wird wiederholt, derart, daß man eine Reihe nebeneinanderliegender
Ortsbetonpfähle erhält, die somit ein Gebäudefundament bilden können, das in unmittelbarer
Nachbarschaft des Gebäudes 28 liegt.
[0025] Das oben beschriebene Bohrgerät kann vom Arbeiten mit großem Durchmesser aufweisendem
Bohrrohr 20 und großem Durchmessen aufweisendem Bohrer 26, wie in Figur 1 gezeigt,
auf das Arbeiten mit kleinem Durchmesser aufweisendem Bohrrohr und kleinem Durchmesser
aufweisendem Bohrer 26 umgerüstet werden, wie in Figur 2 dargestellt.
[0026] Um diese Umrüstung einfach vornehmen zu können, haben die Antriebsschlitten 16 und
22 jeweils den in Figur 3 bzw. 4 gezeigten Aufbau, wobei diese Figuren den Antriebsschlitten
für das Bohrrohr zeigen, der Antriebsschlitten für den Bohrer und deN Rohrführungskopf
sind analog gestaltet.
[0027] In Abwandlung kann man den oberen Antriebsschlitten 22 so ausbilden, daß er für die
Verwendung zusammen mit dem den kleinsten Durchmesser aufweisenden Bohrer geeignet
ist, wobei die Antriebsstangen für die Bohrer größeren Durchmessers dann unverändert
sind.
[0028] Wie aus Figur 3 ersichtlich, hat der Antriebsschlitten 16 ein Schlittengrundteil
32, welches mit seitlichen Wangen 34, Führungsleisten 36 umgreift, die bei den Ecken
des Mäklers 14 vorgesehen sind. Auf einer Schulter 38 des Schlittengrundteiles 32
ruht ein hinterer Endabschnitt 40 eines Kastenrahmens 41 einer insgesamt mit 42 bezeichneten
Antriebseinheit. Letztere hat eine nach unten hängende Platte 44, die an der Vorderseite
des Schlittengrundteiles 32 anliegt.
[0029] Auf der Schulter 38 sind Positionnierstifte 46 vorgesehen, die mit Positionsöffnungen
48 zusammenarbeiten, die im Endabschnitt 40 der Antriebseinheit 42 vorgesehen sind.
Zum lösbaren Verbinden der Antriebseinheit 42 mit dem Schlittegrundteil 32 dienen
Schrauben 50, die mit Gewindebohrungen 52 in der Schulter 38 zusammenarbeiten. Weitere
Schrauben 54 erstrecken sich durch die vertikale Platte 44 und sind in die vordere
Begrenzungsfläche des Schlittengrundteiles 32 eingeschraubt.
[0030] Die Antriebseinheit 42 trägt zwei Hydromotoren 56, 58, die über Ritzel 60, 62 auf
ein Zwischenritzel 64 arbeiten. Letzteres kämmt mit einem Zahnkranz 66, der auf der
Außenfläche einer Antriebshülse 68 ausgebildet ist, und diese ist über ein in Figur
3 nicht näher gezeigtes Radial-/Axiallager im vorderen Abschnitt der Antriebseinheit
42 gelagert. Dabei sind die Dicke der Antriebshülse 68 und der sie umgebende Steg
des Kastenrahmens 41 der Antriebseinheit 42 so klein gewählt, wie dies im Hinblick
auf die mechanischen Beanspruchungen noch vertretbar ist. Auf diese Weise steht die
Antriebseinheit 42 nur geringfügig in radialer Richtung über die Außenfläche eines
mit der Antriebshülse 68 verbundenen Bohrrohres 20 über, wie aus Figur 1 und 2 ersichtlich.
[0031] Der Antriebsschlitten 22 für den Bohrer ist ähnlich ausgebildet, mit dem Unterschied,
daß anstelle der Antriebshülse 68 eine Antreibsscheibe vorgesehen ist, die in der
Mitte eine polygonale (in der Regel quadratische) Aufnahme für eine Bohrstange aufweist.
[0032] Der Rohrführungskopf 27 ist ebenfalls ähnlich wie der Antriebsschlitten 16 aufgebaut,
enthält aber eine vom Schlittengrundteil abbaubare Radiallagereinheit, die mit der
Außenfläche des Bohrrohres zusammenarbeitet.
[0033] Wünscht man das Bohrgerät auf das Arbeiten mit kleinerem Durchmesser aufweisendem
Bohrer und kleinerem Duchmesser aufweisendem Bohrrohr umzustellen, werden die Schrauben
50 und 54 gelöst und mit Hilfe eines in Figur 1 und 2 schematisch bei 70 angedeuteten
Hebezeuges wird die Antriebseinheit 42 des Antriebsschlittens 22 und anschließend
des Antriebsschlittens 16 angehoben und auf dem Erdboden abgelegt. Dann wird die Radiallagereinheit
des Rohrführungskopfs 27 abgebaut. Anschließend werden eine neue Radiallagereinheit
und neue Antriebseinheiten 72 aufgenommen und in umgekehrter Reihenfolge wieder an
den Schlittengrundteilen 32 des Rohrführungskopfs 27, des Antriebsschlittens 16 und
des Antriebsschlittens 22 befestigt. Die neue Radiallagereinheit und die neuen Antriebseinheiten
haben gleiche Geometrie wie die ersetzten Einheiten mit der Maßgabe, daß sie für unterschielichen
Durchmesser von Bohrer bzw. Bohrrohr ausgelegt sind. Z.B. hat am Anttriebsschlitten
16 die Antriebshülse 68 nun den gewünschten kleineren Durchmesser hat, und ist das
Zwischenritzel 64 entsprechend vergrößert.
[0034] Da kleinere Durchmesser aufweisende Bohrer und Bohrrohre mit kleinerem Drehmoment
im Erdreich gedreht werden können, kann man auch die Hydromotoren 56, 58 kleiner auslegen.
[0035] Man erkennt, daß ein Bohrgerät, wie es oben beschrieben wurde, sehr rasch für das
Bohren von Bohrlöchern unter-schiedlichen Durchmessers umgerüstet werden kann.
[0036] Bei dem in den Figuren 5 und 6 gezeigten Ausführungsbeispiel sind Teile des Antriebsschlittens,
die funktionsmäßig oben schon unter Bezugnahme auf die Figuren 3 und 4 erläuterten
Teile entsprechen, wieder mit denselbem Bezugszeichen versehen. Diese Teile werden
nachstehend nicht nocheinmal im einzelnen detailliert beschrieben.
[0037] Eine obere Platte des Kastenrahmens 41 der Antriebseinheit 42 hat nun eine rechteckige
Ausnehmung 74. Deren zum freien Ende der Antriebseinheit verlaufende Ränder dienen
zugleich als Führungsschiene für Führungsnuten 76, die in Seitenflächen einer Motorplatte
78 vorgesehen sind. Die Motorplatte 78 trägt die Hydromotoren 56, 58 sowie das Zwischenritzel
64. Zum Bewegen der Motorplatte 78 in horizontaler zum Mäkler senkrechter Richtung
dienen zwei Hydraulikzylinder 80, die am hinteren Endabschnitt 40 des Gehäuses 41
der Antriebseinheit 42 abgestützt sind.
[0038] Das Zwischenritzel 64 hat einen unterhalb seines Zahnkranzes liegenden Lagerbund
82, der über den RitzelZahnkranz 66 radial übersteht und axial unterhalb der Ritzel
60, 62 hindurchläuft. Der Lagerbund 82 hat trapezförmigen Querschnitt. Unterhalb des
Zahnkranzes 66 ist in der Antriebshülse 68 eine Lagernut 84 eingestochen, die zum
Lagerbund 82 passenden Querschnitt hat.
[0039] Beim freien Ende der Antriebseinheit 72 sind kleinen Durchmesser aufweisende Lagerrollen
86, 88 gelagert, deren Kontur ebenfalls der Lagernut 84 angepaßt ist. Die Antriebshülse
68 ist somit durch das Zwischenritzel 64 mit seinem Lagerbund 82 und die Lagerrollen
86, 88 gelagert.
[0040] Durch Bewegen der Motorplatte 78 in Richtung auf den Mäkler 14 zu kann der Lagerbund
82 so weit von der Antriebshülse 68 wegbewegt werden, daß letztere von den Lagerrollen
86, 88 freikommt und dem Kastenrahmen 41 entnommen werden kann. Man kann dann eine
einen kleineren Durchmesser aufweisende Antriebshülse 68 einsetzen und die Motorplatte
78 so weit vom Mäkler wegbewegen, daß die Lagerhülse 68 wieder gleichzeitig mit dem
Lagerbund 82 und den Lagerrollen 86 und 88 in Eingriff steht. Dann ist zugleich auch
ein korrekter Eingriff zwischen dem Zahnkranz des Zwischenritzels 64 und dem Zahnkranz
66 der Antriebshülse 68 gegeben, da alle zusammen mit dem Antriebsschlitten zu verwendenden
Antriebshülsen Zahnkränze aufweisen, die sich aus Zähnen gleicher Form zusammensetzen.
[0041] Die Eingriffsverhältnisse zwischen dem Zwischenritzel 68 und den Lagerrollen 86,
88 einerseits und der Antriebshülse 68 andererseits sind der abgewinkelten Schnittansicht
von Figur 7 gut zu entnehmen.
[0042] Das weiter abgehandelte Ausführungsbeispiel nach Figur 8 unterscheidet sich von demjenigen
nach Figur 5 nur dadurch, daß anstelle eines einzigen Zwischenritzels 64 zwei Zwischenritzel
64a und 64b verwendet sind, die symetrisch zur in Figur 8 vertikalen Mittelebene des
Antriebsschlittens 16 angeordnet sind.
[0043] Beim Ausführungsbeispiel nach Figur 9 sind die Lagerrollen 86, 88 von einer Lagerplatte
90 getragen, die mit Führungsschuhen 92 die seitlichen Ränder des Kastenrahmens 41
übergreift. Die Lagerplatte 90 ist durch Hydraulikzylinder 80 verstellbar und verrieglbar.
Auch auf diese Weise kann der Antriebsschlitten 16 Bohrrohre mit unterschiedlichem
Durchmesser lagern und antreiben.
[0044] Es versteht sich, daß man anstelle der in den Figuren 5 bis 9 gezeigten Lagerrollen
86, 88 auch Gleitlagerteile verwenden kann, die mit der Lagernut 84 zusammenarbeiten
und sich über einen nur kleinen Umfangsbereich erstrecken, so daß sie mit kreisförmigen
Lagernuten unterschiedlichen Durchmessers gleichermaßen zusammenarbeiten können.
[0045] Bei dem Antriebsschlitten gemäß Figur 10 sind die Hydromotoren 56, 58 auf Tragplatten
94, 96 angebracht, die unabhängig vom Gehäuse 41 am Schlittengrundteil 32 angebracht
sind und in Ausnehmungen 98, 100 des Gehäuses 41 Aufnahme finden. Das Anpassen des
Antriebsschlittens an den jeweiligen Bohrrohrdurchmesser erfolgt nun durch bloßen
Austausch der Lager- und Getriebeeinheit, welche durch die Komponenten 41, 64, 66,
68 gebildet ist. Damit ist die auszutauschende Eineheit billiger, und die Verbindungen
zu den Hydromotoren brauchen zumm Umstellen des Borrohrdurchmessers nicht gelöst zu
werden.
1. Bohrgerät mit einem Mäkler (14), mit mindestens einem auf dem Mäkler verfahrbaren
Antriebsschlitten (16; 22), der mit einem Bohrer (26) bzw. einem Bohrrohr (20) zusammenarbeitet,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsschlitten (16; 22) auf Bohrer (26) oder Bohrrohre
(20) unterschiedlichen Durchmessers umrüstbar oder umstellbar ist.
2. Bohrgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Antriebsschlitten
(16; 22) ein auf dem Mäkler (14) verfahrbares Schlittengrundteil (32) und eine lösbar
auf diesem befestigte Antriebseinheit (42) oder einen lösbaren Teil einer solchen,
insbesondere eine Lager- und Getriebeeinheit (41, 64, 66, 68), aufweist.
3. Bohrgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinheit (42) über
Positioniermittel (46, 48) auf dem Schlittengrundteil (32) positioniert ist.
4. Bohrgerät nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinheiten
(42) zur Verwendung mit Bohrern (26) bzw. Bohrrohren (20) unterschiedlichen Durchmessers
gleiche Grundgeometrie haben.
5. Bohrgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsschlitten (16;
22) eine ausbaubare oder umstellbare Lageranordnung (82 bis 88) aufweist und eine
Motoreinheit (56, 58, 78) in bezüglich der Achse des Bohrers bzw. des Bohrrohres radialer
Richtung bewegbar auf dem Antriebsschlitten (16; 22) angeordnet ist und daß Zahnkränze
(66) von auf die Bohrer bzw. Bohrrohre unterschiedlichen Durchmessers arbeitenden
Antriebsteilen (68) aus Zähnen gleicher Kontur aufgebaut sind.
6. Bohrgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Lageranordnung eine Mehrzahl
von Lagerrollen (82, 86, 88) oder von Gleitlagerelementen aufweist, welche in eine
Lagernut (84) des Antriebsteiles (68) eingreifen, wobei von den Lagerrollen (82, 86,
88) mindestens eine bezüglich der Achse des Antriebsteiles (68) in radialer Richtung
bewegbar ist.
7. Bohrgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Lageranordnung zwei feststehende
Lagerrollen (86, 88) aufweist, die dem von Mäkler (14) abliegenden Ende des Antriebsschlittens
(16; 22) benachbart sind, wobei sie vorzugsweise symetrisch zu einer durch die Achse
des Antriebsteiles (68) gehenden Mittelebene des Antriebsschlittens (16; 22) angeordnet
sind.
8. Bohrgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Lageranordnung eine einzige
bewegliche Lagerrolle (82) oder zwei symetrisch zur Mittelebene des Antriebsschlittens
(16; 22) angeordnete bewegliche Lagerrollen (82a, 82b) aufweist.
9. Bohrgerät nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerrollen
(82, 86, 88) Kegelrollen sind und in einer Lagernut (84) des Antriebsteiles (68) laufen,
die hierzu passenden, komplementären Querschnitt hat.
10. Bohrgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch daß mindestens ein Führungsschlitten
(27) ein auf dem Mäkler (14) verfahrbares Schlittengrundteil (32) und eine lösbar
auf diesem befestigte Radiallagereinheit aufweist.