TECHNISCHES GEBIET
[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Brenner, insbesondere der
Brenner zur Verwendung in Gasturbinen. Sie betrifft einen Brenner mit Brennstoffversorgungssystem,
bei welchem das Brennstoffversorgungssystem Brennstoff zum Brenner transportiert,
der Brennstoff im Brenner in eine Brennkammer eingedüst wird, wo der Brennstoff verbrannt
wird.
STAND DER TECHNIK
[0002] Brenner von Gasturbinen dienen dazu, den Brennstoff und die Verbrennungsluft in kontrollierter
Weise und regelbar in eine Brennkammer einzudüsen und dort den Brennstoff zu verbrennen.
Die Brenner können dazu in unterschiedlichster Anordnung in der Wandung der Brennkammer
eingelassen sein, und werden mittels eines Brennstoffversorgungssystems mit Brennstoff
beschickt. Die Eindüsung des Brennstoffs im Brenner muss, um eine optimale Kontrolle
des Verbrennungsvorganges in den verschiedenen Betriebszuständen der Turbine zu gewährleisten,
regelbar und in möglichst optimaler Weise geschehen. Gerade die in neuerer Zeit immer
strenger zu beachtenden Vorschriften bezüglich des Ausstosses von Verbrennungsprozessen
machen dabei eine hochspezialisierte und komplizierte Eindüsung und Vermischung von
Verbrennungsluft und Brennstoff im Brenner unabdingbar.
[0003] Aus der EP-B1-0 321 809 ist beispielsweise ein sogenannter Doppelkegelbrenner für
flüssige und gasförmige Brennstoffe ohne Vormischstrecke bekannt geworden, bei welchem
von aussen zugeführte Verbrennungsluft durch wenigstens zwei Eintrittsschlitze tangential
zwischen verschoben angeordnete, hohle Halbkonusse eintritt und dort in Richtung der
Brennkammer strömt, und bei welchem auf der der Brennkammer abgewandten, verjüngten
Seite der Halbkonusse Brennstoff zentral oder aus Verteilkanälen, die den Lufteintrittsschlitzen
entlang verlaufen, durch Bohrungsreihen quer in die eintretende Luft eingedüst.
[0004] Problematisch bei der Eindüsung des Brennstoffes und dessen anschliessender Verbrennung
sind u.a. akustische Oszillationen, welche auch unter dem Begriff "singende Flamme"
bekannt sind. Es handelt sich dabei meist um Oszillationen, welche aus dem Zusammenspiel
von Einströmen des Verbrennungsgemisches und dem eigentlichen Verbrennungsprozess
in der Brennkammer zustande kommen. Diese weitgehend kohärent periodischen Druckschwankungen
können beispielsweise bei einem Brenner der obengenannten Art bei typischen Betriebsbedingungen
zu akustischen Schwingungen mit Frequenzen von etwa 80 bis 100 Hz führen. Da diese
Frequenzen mit typischen fundamentalen Eigenmoden von Brennkammern von Gasturbinen
zusammenfallen können, stellen diese thermoakkustischen Oszillationen ein Problem
dar.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
[0005] Der Erfindung liegt demnach die Aufgabe zugrunde, einen Brenner mit wenigstens einem
Brennstoffversorgungssystem, durch welches dem Brenner ein Brennstoffstrom zugeführt
wird, der zugeführte Brennstoff über Brennstoffdüsen eingedüst, und anschliessend
in einer Brennkammer verbrannt wird, zur Verfügung zu stellen, welcher in der Lage
ist, die Ausbildung und Verstärkung von periodischen Druckschwankungen in der Brennkammer
wenigstens teilweise zu verhindern.
[0006] Diese Aufgabe wird bei einem Brenner der eingangs genannten Art gelöst, indem Mittel
vorgesehen sind, welche verhindern, dass in der Brennkammer auftretende periodische
Druckschwankungen zu Schwankungen des Brennstoffstroms im Brennstoffversorgungssystem
führen. Die weitgehende Verhinderung der Ankopplung der periodischen Druckschwankungen
an Schwankungen des Brennstoffstroms kann die unerwünschte, aufschaukelnden Verstärkung
der Druckschwankungen durch den Brennstoffstrom in der Brennkammer verhindern. Insbesondere,
wenn die in der Brennkammer auftretenden periodischen Druckschwankungen akustische
Schwingungen sind, und ganz besonders, wenn diese im Bereich der akustischen Eigenschwingungen
der Brennkammer liegen, sind solche Mittel von grossem Vorteil. Sind die Schwankungen
des Brennstoffstroms im Brennstoffversorgungssystem periodisch, und liegt insbesondere
die Frequenz dieser periodischen Schwankungen des Brennstoffstroms im Bereich der
akustischen Eigenschwingungen der Brennkammer, dann kann diese aufschaukelnde Wirkung
äusserst ausgeprägt und eine Verhinderung derselben besonders angezeigt sein.
[0007] Eine erste bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass
die Mittel wenigstens ein erstes, unmittelbar stromaufwärts der Brennstoffdüsen angeordnetes
Volumen umfassen, durch welches Volumen der Brennstoffstrom fliesst, und dass dieses
erste Volumen stromaufwärts über eine erste Verengung mit dem weiter stromaufwärts
angeordneten Brennstoffzufuhrsystem in Verbindung steht. Bevorzugt wird dabei dieses
erste Volumen im wesentlichen kleiner als ein bestimmtes kritisches Volumen gewählt,
und insbesondere weiterhin die Querschnittsfläche der ersten Verengung kleiner als
eine bestimmte kritische Querschnittfläche ausgebildet. Jede dieser Massnahmen reduziert
das Mass der Ankopplung der Druckschwankungen an die Schwankungen des Brennstoffstroms
und die Massnahmen sind ausserdem ohne grossen konstruktionstechnischen Aufwand in
gängigen Brennern einbau- oder sogar nachrüstbar.
[0008] Eine andere Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass stromaufwärts
der ersten Verengung ein zweites Volumen angeordnet ist, durch welches der Brennstoffstrom
fliesst, und dass dieses zweite Volumen stromaufwärts über eine zweite Verengung mit
dem weiter stromaufwärts angeordneten Brennstoffversorgungssystem in Verbindung steht.
Diese Anordnung erlaubt die effektive Verhinderung der Ankopplung unter speziellen,
im wesentlichen unveränderlichen Konstruktionsvorgaben des Brenners und des Brennstoffversorgungssystems.
[0009] Weitere Ausführungsformen des Brenners mit Brennstoffversorgungssystem ergeben sich
aus den abhängigen Ansprüchen.
KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN
[0010] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
den Zeichnungen näher erläutert werden.
- Fig. 1
- zeigt eine schematische Darstellung einer Drossel zwecks Einführung der im weiteren
verwendeten Terminologie;
- Fig. 2
- zeigt schematisch in a) eine Drossel mit vorgeschalteter Verengung und in b) eine
Drossel vorgeschaltetem Volumen;
- Fig. 3
- zeigt eine schematische Darstellung eines Brenners des Typs EV17i der Anmelderin mit
akustischen Dämpfungsmitteln im Brennstoffversorgungssystem;
- Fig. 4
- zeigt das Ankopplungsverhalten zwischen Druckschwankungen und Brennstoffstromschwankungen
für einen Brenner des Typs EV17i der Anmelderin ohne akustische Dämpfungsmittel im
Brennstoffversorgungssystem;
- Fig. 5 und 6
- zeigen das Ankopplungsverhalten zwischen Druckschwankungen und Brennstoffstromschwankungen
für einen Brenner des Typs EV17i der Anmelderin mit verschiedenen akustischen Dämpfungsmitteln
im Brennstoffversorgungssystem;
- Fig. 7
- zeigt schematisch eine Drossel mit zwei vorgeschalteten Volumina;
- Fig. 8
- zeigt schematisch einen Brenner des Typs EV18 der Anmelderin, wie er in einer Turbine
des Typs GT26 der Anmelderin eingebaut ist, mit akustischen Dämpfungsmitteln im Brennstoffversorgungssystem;
und
- Fig. 9
- zeigt das Ankopplungsverhalten zwischen Druckschwankungen und Brennstoffstromschwankungen
für einen Brenner des Typs EV18 der Anmelderin, wie er in einer Turbine des Typs GT26
der Anmelderin eingebaut ist, mit akustischen Dämpfungsmitteln im Brennstoffversorgungssystem.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
[0011] Es zeigt sich, dass insbesondere beim Umschalten zwischen verschiedenen Betriebsmodi
einer Gasturbine, wie zum Beispiel beim Umschalten zwischen Vormisch- und Pilotmodus,
das Brennstoffversorgungssystem akustisch "weich" werden kann, d.h. dass sich Druckschwankungen
in der Brennkammer auf den Fluss des Brennstoffs auswirken und damit eine wechselseitig
aufschaukelnde Ankopplung stattfinden kann. Beim Umschalten kann das zu Druckschwankungen
grosser Amplitude und damit zu lauten akustischen Schwingungen führen. Dies geschieht
ganz besonders dann, wenn lnjektoren beinahe geschlossen sind oder ein Leck aufweisen.
Ohne Massnahmen zur akustischen Härtung des Brennstoffversorgungssystems kann es aber
auch durchaus vorkommen, dass die lnstabilitäten beinahe im ganzen Umschaltbereich
kritisch sind. Fallen die Instabilitäten in ihrer Frequenz auch noch mit Eigenmoden
von Brennkammern zusammen, so können diese akustischen Schwingungen zu einem ernsthaften
Problem werden.
[0012] Die Möglichkeiten zur akustischen Härtung eines Brennstoffversorgungssystems sollen
zunächst aufgrund einiger theoretischer Überlegungen rationalisiert und erläutert
werden, anschliessend werden die technischen Ausführungsbeispiele anhand der Brenner
EV17i und EV18 der Anmelderin geschildert.
[0013] Im einfachsten Fall kann das Brennstoffversorgungssystem in akustischer Hinsicht
wie in Figur 1 dargestellt als Drossel, d.h. als Öffnung 10 mit vernachlässigbarer
Länge und Querschnittsfläche
AF angesehen werden, durch welche Brennstoff der Dichte
ρF aus einem grossen Volumen beim Druck
pF in ein anderes grosses Volumen, die Brennkammer 11, beim Druck
pI strömt. Dabei wird angenommen, dass gilt:
pF >
pI. Ausserdem wird angenommen, dass das Brennstoffversorgungsvolumen einen konstanten
Druck
pF aufweist, während der Druck im lnjektionsraum
pI Schwankungen unterworfen sein kann. Aus den Gesetzen der Strömungslehre resultiert
unter diesen Bedingungen folgende Beziehung zwischen Schwankungen des Druckes im lnjektionsraum,
Δ
pI, und Schwankungen der Brennstoffinjektionsgeschwindigkeit Δ
uF:

[0014] Die Druckschwankungen im Injektionsraum wirken sich also in direkt linearer Weise
auf Schwankungen der Brennstoffinjektionsgeschwindigkeit 12 aus und umgekehrt, d.h.
es gibt eine direkte Ankopplung der beiden Grössen. Tatsächlich verhalten sich die
Brennstoffversorgungssysteme der Gasturbinen der Typen GT24 und GT26 der Anmelderin
im Bereich der Eigenmoden der Brennkammern, d.h. um Oszillationsfrequenzen von 100Hz
herum entsprechend der obigen Gleichung. Als Folge stellen sich Instabilitäten im
System bestehend aus Brennstoffversorgungssystem, Brenner und Brennkammer ein, sobald
die Brennstoffinjektionsgeschwindigkeit 12 unter einen Wert von ungefähr 125 m/s fällt.
[0015] Kompliziertere Brennstoffversorgungssysteme lassen sich durch folgende Formel beschreiben:

wobei
ω die Kreisfrequenz der periodischen Druckoszillationen und α = α(ω) eine komplexwertige
Funktion der Kreisfrequenz ist, für deren Betrag gilt: |α(ω|≤1. Folglich kann hier
im Vergleich zu einfachen Injektionssystemen die kritische Brennstoffinjektionsgeschwindigkeit
uFC wenigstens auf den Wert |α(ω)|
uFC reduziert werden. Eine Möglichkeit, beliebig kleine Werte für α bei jeder Oszillationsfrequenz
zu erreichen, ist beispielsweise die Verwendung von Rückschlagventilen mit einer zweiten,
stromaufwärts angeordneten Öffnung variabler Querschnittsfläche. In diesem Fall kann
auch für sehr kleine Brennstoffinjektionsgeschwindigkeiten der Druckabfall über dem
Brennstoffversorgungssystem minimal gehalten werden.
[0016] Es lässt sich nun zeigen, dass sich eine Brennstoffdüse der Querschnittsfläche
AF mit einer stromaufwärts angeordneten Brennstoffversorgungsleitung der Länge
L und der Querschnittsfläche
AT, wie sie schematisch in Figur 2 a) dargestellt ist, zu einer akustischen Kopplung
der Form

führt, wobei
cF die Schallgeschwindigkeit im Brennstoffgas darstellt. Die komplewertige Responsefunktion
α(ω) ist somit gegeben durch

und es ist leicht ersichtlich, dass eine solche Leitung zu einer perfekten akustischen
Härtung des Brennstoffversorgungssystems führt, dies aber nur bei im Bereich der diskreten
Frequenzwerte

[0017] Eine akustische Härtung in einem ganzen Frequenzbereich kann indes nur erreicht werden,
wenn der Quotient

grössenordnungsmässig kleiner oder gleich 1 ist. Folglich sollte in Anbetracht der
Tatsache, dass die Machzahl
M = uF/cF für kritische Brennstoffeinspritzung typischerweise im Bereich von 0.25 bis 0.3 ist,
die Querschnittsfläche
AT der Brennstoffleitung nicht mehr als 3 bis 4 Mal so gross wie die Querschnittsfläche
AF der Brennstoffdüse sein. Mit anderen Worten sollte die Brennstoffflussgeschwindigkeit
in der Leitung wenigstens einen viertel bis einen drittel der Brennstoffinjektionsgeschwindigkeit
uFC in der Brennstoffdüse 10 ausmachen. Diese Forderung lässt sich aber leider in der
Praxis meist nicht ohne gravierende Nachteile realisieren.
[0018] Ausserdem muss beachtet werden, dass jedes Volumen zwischen der Brennstoffleitung
15 und der Brennstoffdüse 10 klein sein muss im Vergleich zu einem kritischen Volumen
VCRIT, welches gegeben ist durch:

[0019] Normalerweise ist keine dieser Bedingungen erfüllt, wie folgendes Beispiel belegen
soll: In Figur 3 ist ein Brenner des Typs EV17i der Anmelderin schematisch dargestellt,
wie er z.B. in einer Gasturbine des Typs GT26 der Anmelderin eingebaut ist. Der Brennstoff
wird über eine Brennstoffzufuhrleitung 15 dem Brenner 14 zugeführt. Die Leitung 15
mündet dabei zunächst in einen ringförmigen Verteilraum 16, von welchem aus Brennstoffverteilkanäle
der kegelförmigen Aussenfläche des Doppelkegelbrenners entlang verlaufen. Diese Verteilkanäle
weisen auf der dem Brenner zugewandten Seite eine Mehrzahl von Brennstoffdüsen 10
auf, durch welche der Brennstoff in den Brenner und damit in die Brennkammer 11 einströmen
kann. Nimmt man für einen solchen Brenner typische Umschaltbedingungen an, so sieht
man, dass das Volumen zwischen Brennstoffzufuhrleitung 15 und den Brennstoffdüsen
10, welches durch den ringförmigen Verteilraum 16 und die Verteilkanäle gebildet wird
und ca. 650 cm
3 beträgt, das bei diesen Bedingungen kritische Volumen
VCRIT von 271cm
3 um mehr als einen Faktor 2 übertrifft. Ebenso ist der Durchmesser der Brennstoffzufuhreitung
15 ca. 38mm, obwohl er nach obigem Kriterium nicht mehr als 21mm sein dürfte.
[0020] Eine einfache und mit kleinem konstruktionstechnischem Aufwand verbundene Möglichkeit
der akustischen Härtung des vorgegebenen Aufbaus ist die Einführung eines Helmholtz-Volumens
mit passender Querschnittsfläch
e A und Länge
L zwischen die Brennstoffzufuhrleitung 15 und die Brennstoffdüsen 10, wie es in Figur
2b) schematisch dargestellt ist. Es ist dabei von grossem Vorteil, die Dimensionierung
des Volumens und der Verengung derart einzustellen, dass wenigstens eine Resonanz
des Brennstoffversorgungssystems mit der wichtigsten fundamentalen akustischen Eigenfrequenz
der Brennkammer zusammenfällt.
[0021] Nimmt man für einen EV17i Brenner typische Umschaltbedingungen, wie sie in Tabelle
1 aufgelistet sind, und wie sie in einer Gasturbine des Typs GT26B auftreten, so lässt
sich die Antwortfunktion
α(ω) berechnen.
Tabelle 1
Grösse |
Einheit |
Wert |
Druck |
bar |
18 |
Düsenquerschnittsfläche |
m2 |
0.000111 |
Temperatur von Methan |
K |
323 |
Massenfluss von Methan |
kg/s |
0.167 |
Länge der Leitung |
m |
2 |
Durchmesser der Leitung |
m |
0.038 |
Länge des ersten Volumens |
m |
0.1 |
Querschnittsfläche des ersten Volumens |
m2 |
6.5e-3 |
[0022] Der Dämpfungsfaktor
α(ω) (attenuation factor) als Funktion der Frequenz (frequency) der betrachteten Druckschwankungen
für die in Tabelle 1 aufgelisteten Bedingungen ist in Figur 4 dargestellt. Ein Wert
von
α(ω)=1 als obere Grenze entspricht dabei einer normalen Drossel nach der schematischen
Darstellung in Figur 1, und damit eine maximale Ankopplung der Druckschwankungen in
der Brennkammer 11 an den Brennstofffluss, ein Wert von α(ω)=0 bedeutet, dass eine
Druckschwankung Δ
pI in der Brennkammer 11 nicht in der Lage ist, eine Änderung in der Brennstoffinjektionsgeschwindigkeit,
Δ
uF, zu bewirken. Man sieht in Figur 4, dass die Dämpfung nur in schmalen Bereichen um
die Resonanzfrequenzen des Brennstoffzufuhrsystems auftritt. Aus Figur 4 wird ausserdem
klar ersichtlich, dass insbesondere im Bereich der Eigenmoden der betrachteten Brennkammer,
d.h. bei ca. 90 Hz, sich das Brennstoffzufuhrsystem wie eine einfache und beinahe
völlig ungedämpfte Drossel verhält, und damit das Resonanzverhalten des Brennstoffversorgungssystems
überhaupt nicht auf dasjenige der Brennkammer abgestimmt ist.
[0023] Führt man nun in die Brennstoffzufuhrleitung 15 eine Leitungsverengung 17, wie sie
in Figur 3 ebenfalls dargestellt ist, ein, so verschiebt und verbreitert sich die
Resonanzfrequenz des Brennstoffversorgungssystems in den Bereich von 90 bis 100Hz
und der minimale Wert von α bei dieser Frequenz auf ca. 0.35-0.4. Dies bei einfacher
Verwendung eines Einschubs 17 (oder einer andersartig bewirkten Verengung in der Leitung)
von 300mm Länge und einem Innendurchmesser von 21mm. Eine weitere Verbesserung lässt
sich mit den in Tabelle 2 gegebenen Werten erzielen, indem man die Länge des Einschubs
17 von 300mm auf 500mm erhöht und zusätzlich das erste Volumen von 650cm
3 auf 400cm
3 reduziert.
Tabelle 2
Grösse |
Einheit |
Wert |
Druck |
bar |
18 |
Düsenquerschnittsfläche |
m2 |
0.000111 |
Temperatur von Methan |
K |
323 |
Massenfluss von Methan |
kg/s |
0.167 |
Länge der Leitung |
m |
0.5 |
Durchmesser der Leitung |
m |
0.021 |
Länge des ersten Volumens |
m |
0.1 |
Querschnittsfläche des ersten Volumens |
m2 |
4.0e-3 |
[0024] Das Absorptionsprofil für die Werte aus Tabelle 2 ist Figur 5 dargestellt. Im wesentlichen
verändert sich durch diese weiteren Massnahmen der minimale Wert von α bei der Frequenz
von 90 bis 100Hz auf einen Wert von 0.2, was einer Verdoppelung der Absorptionseffizienz
im Vergleich zum ersten Beispiel entspricht.
[0025] Eine weitere Verbesserung lässt sich mit den Werten aus Tabelle 3 erzielen, indem
nämlich die Länge der Verengung 17 nochmals verdoppelt und das Volumen nochmals halbiert
wird.
Tabelle 3
Grösse |
Einheit |
Wert |
Druck |
bar |
18 |
Düsenquerschnittsfläche |
m2 |
0.000111 |
Temperatur von Methan |
K |
323 |
Massenfluss von Methan |
kg/s |
0.167 |
Länge der Leitung |
m |
1 |
Durchmesser der Leitung |
m |
0.021 |
Länge des ersten Volumens |
m |
0.05 |
Querschnittsfläche des ersten Volumens |
m2 |
2.0e-3 |
[0026] Das resultierende Absorptionsprofil ist in Figur 6 dargestellt, es weist im Resonanzbereich
von 90 bis 100Hz eine Absorption von bemerkenswerten 90% im Vergleich zur einfachen
Drossel auf.
[0027] Als weiteres Ausführungsbeispiel soll die akustische Härtung eines Brenners des Typs
EV18 der Anmelderin, wie er in einer Gasturbine des Typs GT26 eingebaut ist, dienen.
In einer solchen Gasturbine wird, wie in Figur 8 bereits mit akustischer Härtung dargestellt,
der Brennstoff über ringförmige Brennstoffverteilleitungen 18, welche die ringförmig
in der Ringbrennkammer der Turbine angeordneten Brenner gemeinsam versorgen, dem Brenner
14 zugeführt. Von der ringförmigen Brennstoffverteilleitung 18 zweigt über eine zweite
Verengung 19 der Brennstoff ab und tritt in ein Volumen, welches normalerweise von
den Volumina 20 und 22 ohne die in der Figur 8 angegebene Trennwand 23 und die erste
Verengung 21 gebildet wird. Der Brennstoff wird durch die Brennstoffverteilkanäle
22 entlang des Kegels des Brenners 14 geführt und tritt durch die Brennstoffdüsen
10 in die Brennkammer 11, wo er mit Verbrennungsluft vermischt wird. Hier muss nun
aus praktischen Gründen eine Lösung zur akustischen Härtung gefunden werden, bei welcher
das Brennstoffverteilsystem so wenig wie möglich verändert werden muss. Dies geschieht
am einfachsten durch die Anordnung von zwei, der Brennstoffdüse 10 vorgeschaltete
und über zwei Verengungen mit der Brennstoffzufuhrleitung in Verbindung stehende Volumina,
wie es schematisch in Figur 7 dargestellt ist. Eine mögliche technische Realisierung
ist in Figur 8 dargestellt. Eine Trennwand 23 trennt das grosse Volumen in die Brennstoffverteilkanäle
22 und ein zweites Volumen 20 auf, und eine um den Brenner herumgewickelte, als Leitung
ausgebildete Verengung 21 verbindet die beiden Volumina. Wählt man als erste Verengung
21 eine Leitung von 1.2m Länge und 20mm Innendurchmesser und typische Umschaltbedingungen
in einer solchen Gasturbine, wie sie in Tabelle 4 dargestellt sind, so erhält man
die Absorptionscharakteristik in Figur 9.
Tabelle 4
Grösse |
Einheit |
Wert |
Druck |
bar |
18 |
Düsenquerschnittsfläche |
m2 |
9.08e-5 |
Temperatur von Methan |
K |
323 |
Massenfluss von Methan |
kg/s |
0.133 |
Länge der zweiten Verengung |
m |
0.04 |
Querschnittsfläche der zweiten Verengung |
m2 |
0.000314 |
Zweites Volumen |
m3 |
0.0015 |
Länge der ersten Verengung |
m |
1.2 |
Querschnittsfläche der ersten Verengung |
m2 |
0.000314 |
Erstes Volumen |
m3 |
0.00015 |
[0028] Wie aus Figur 9 ersichtlich, erreicht man mit dieser Anordnung und Dimensionierung
von zwei hintereinandergeschalteten Volumina eine perfekte Dämpfung der akustischen
Kopplung bei der Eigenfrequenz der Brennkammer von ca. 90Hz mit einer beachtlichen
Breite der Resonanzbedingung, bei ca. ± 30Hz Abweichung von der Resonanzbedingung
werden nämlich immer noch 2/3 absorbiert.
BEZEICHNUNGSLISTE
[0029]
- 10
- Brennstoffdüse
- 11
- Brennkammer
- 12
- Brennstoffinjektionsgeschwindigkeit, Brennstoffstrom
- 13
- erstes Volumen
- 14
- Brenner
- 15
- Brennstoffzufuhrleitung
- 16
- ringförmiger Verteilraum
- 17
- Leitungsverengung
- 18
- ringförmige Brennstoffverteilleitung
- 19
- zweite Verengung
- 20
- zweites Volumen
- 21
- erste Verengung
- 22
- Brennstoffverteilkanal, erstes Volumen
- 23
- Trennwand
1. Brenner (14) mit wenigstens einem Brennstoffversorgungssystem (15,16,18,20,22), durch
welches dem Brenner (14) ein Brennstoffstrom (12) zugeführt wird, der zugeführte Brennstoff
über Brennstoffdüsen (10) eingedüst, und anschliessend in einer Brennkammer (11) verbrannt
wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
Mittel (17,21,23) vorgesehen sind, welche verhindern, dass in der Brennkammer auftretende
periodische Druckschwankungen zu Schwankungen des Brennstoffstroms (12) im Brennstoffversorgungssystem
(15,16,18,20,22) führen.
2. Brenner (14) mit Brennstoffversorgungssystem (15,16,18,20,22) nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass die in der Brennkammer (11) auftretenden periodischen Druckschwankungen
akustische Schwingungen sind, und dass diese im Bereich der akustischen Eigenschwingungen
der Brennkammer (11) liegen.
3. Brenner (14) mit Brennstoffversorgungssystem (15,16,18,20,22) nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, dass die Schwankungen des Brennstoffstroms (12) im Brennstoffversorgungssystem
(15,16,18,20,22) periodisch sind, und dass insbesondere die Frequenz dieser periodischen
Schwankungen des Brennstoffstroms (12) im Bereich der akustischen Eigenschwingungen
der Brennkammer (11) liegt.
4. Brenner (14) mit Brennstoffversorgungssystem (15,16,18,20,22) nach einem der Ansprüche
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel wenigstens ein erstes, unmittelbar
stromaufwärts der Brennstoffdüsen (10) angeordnetes Volumen (16,22) umfassen, durch
welches Volumen (16,22) der Brennstoffstrom (12) fliesst, und dass dieses erste Volumen
(16,22) stromaufwärts über eine erste Verengung (17,21) mit dem weiter stromaufwärts
angeordneten Brennstoffzufuhrsystem (15,18,20) in Verbindung steht.
5. Brenner (14) mit Brennstoffversorgungssystem (15,16,18,20,22) nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, dass das erste Volumen (16,22) kleiner ist als ein kritisches Volumen
(Vcrit), und dass das kritische Volumen (Vcrit) näherungsweise gegeben ist als der Quotient aus dem Produkt der Querschnittfläche
(AF) der Öffnung der Brennstoffdüse (10) und dem Quadrat der Schallgeschwindigkeit (cF) im ersten Volumen (16,22), und dem Produkt der Kreisfrequenz (ω) der akustischen
Schwingung und der Strömungsgeschwindigkeit (uF) des Brennstoffstroms (12).
6. Brenner (14) mit Brennstoffversorgungssystem (15,16,18,20,22) nach einem der Ansprüche
4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Verengung (17,21) eine Querschnittfläche
(A
T) aufweist, welche im wesentlichen kleiner oder gleich dem Produkt aus der Querschnittsfläche
(A
F) der Brennstoffdüse (10) und inverser Machzahl (

) ist.
7. Brenner (14) mit Brennstoffversorgungssystem (15,16,18,20,22) nach einem der Ansprüche
4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Dimensionierungen von erstem Volumen (16,22)
und erster Verengung (17,21) derart gewählt sind, dass eine Resonanz der Absorption
des Brennstoffversorgungssystems im wesentlichen im Bereich der Eigenmoden der Brennkammer
(11) liegt.
8. Brenner (14) mit Brennstoffversorgungssystem (15,16,18,20,22) nach einem der Ansprüche
4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Volumen (16) durch einen ringförmigen
Verteilraum und durch stromabwärts davon angeordnete, wenigstens teilweise ausserhalb
des Brenners (14) verlaufende Verteilkanäle gebildet wird, und dass der Brennstoff
aus den Verteilkanälen durch die Brennstoffdüsen (10) in die Brennkammer (11) strömt.
9. Brenner (14) mit Brennstoffversorgungssystem (15,16,18,20,22) nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, dass die erste Verengung (17) durch einen röhrenförmigen Einschub
in eine stromaufwärts des ersten Volumens (16) angeordnete Brennstoffzufuhrleitung
(15) oder durch einen verjüngten Leitungsabschnitt zwischen der Brennstoffzufuhrleitung
(15) und dem ersten Volumen (16) gebildet wird.
10. Brenner (14) mit Brennstoffversorgungssystem (18,20,22) nach einem der Ansprüche 4
bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass stromaufwärts der ersten Verengung (21) ein zweites
Volumen (20) angeordnet ist, durch welches der Brennstoffstrom (12) fliesst, und dass
dieses zweite Volumen (20) stromaufwärts über eine zweite Verengung (19) mit dem weiter
stromaufwärts angeordneten Brennstoffzufuhrsystem (18) in Verbindung steht.
11. Brenner (14) mit Brennstoffversorgungssystem (15,16,18,20,22) nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, dass die Dimensionierungen von erstem Volumen (22) und zweitem Volumen
(20) und erster Verengung (21) und zweiter Verengung (19) derart gewählt sind, dass
eine Resonanz der Absorption des Brennstoffversorgungssystems im wesentlichen im Bereich
der Eigenmoden der Brennkammer (11) liegt.
12. Brenner (14) mit Brennstoffversorgungssystem (18,20,22) nach einem der Ansprüche 10
oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Verengung (21) als Leitung geringen
Querschnitts ausgebildet ist, welche das erste Volumen (22) mit dem vom ersten Volumen
(22) mit einer Trennwand (23) abgetrennten zweiten Volumen (20) verbindet.