[0001] Die Erfindung betrifft einen Druckgasschalter nach der deutschen Patentschrift DE
196 31 323 C1.
[0002] Dort ist ein Druckgasschalter beschrieben, der zur Unterbrechung großer Ströme vorgesehen
ist, insbesondere zur Unterbrechung von Strömen bei Mittel- und Hochspannungsschaltanlagen.
Der Druckgasschalter weist eine Unterbrechungsstelle auf, die aus einem ersten und
einem zweiten Kontaktstück gebildet ist. Die beiden Kontaktstücke sind über eine Übertragungsvorrichtung
miteinander gekoppelt. Zumindest eines der Kontaktstücke ist mit einem Antrieb verbunden.
Im Schaltbetrieb führen die Kontaktstücke aufgrund der Übertragungsvorrichtung einander
gegenläufige Bewegungen aus. Zu diesem Zweck weist die Übertragungsvorrichtung einen
Umlenkhebel auf, an dem zwei Stangen drehbar angebracht sind. Mit dem ersten Kontaktstück
ist eine Isolierstoffdüse verbunden, an dessen von dem Kontaktstück abgewandten, freien
Ende ein Koppelelement gehalten ist. Das Koppelelement ist drehbar mit einer der beiden
Stangen der Übertragungsvorrichtung verbunden. Das Koppelelement dient der Kraftübertragung
von dem ersten Kontaktstück zu der Stange. Das Koppelelement ist ringförmig ausgebildet
und besteht aus Metall. Damit stellt das Koppelelement eine Abschirmung dar, die die
elektromagnetischen Felder innerhalb des Druckgasschalters verändert.
[0003] Ein ähnlicher Druckgasschalter ist aus der europäischen Patentschrift EP 696 040
B1 bekannt. Dort besteht die Übertragungsvorrichtung aus kämmenden Zahnrädern und
Zahnstangen. Die Isolierstoffdüse trägt an ihrem freien Ende eine dieselbe koaxial
umgebende Abschirmung, an der die Zahnstangen befestigt sind. Diese Abschirmung reduziert
das elektrische Feld im dielektrisch und mechanisch hoch belasteten oberen Ende der
Isolierstoffdüse. Über die Isolierstoffdüse und damit auch über die Abschirmung wird
Kraft auf die Zahnstangen übertragen.
[0004] Selbst wenn - wie bei der europäischen Patentschrift EP 696 040 B1 - die metallische
Abschirmung zu einer erwünschten Feldreduktion führt, so hat die Abschirmung gleichzeitig
den Nachteil, dass die durch sie hervorgerufenen Veränderungen der elektromagnetischen
Felder bei der gesamten Ausgestaltung und Dimensionierung des Druckgasschalters berücksichtigt
werden müssen. Dies kann zu einem erhöhten Aufwand bei der Herstellung des Druckgasschalters
führen.
[0005] Ein Vorläufer des Druckgasschalters der europäischen Patentschrift EP 696 040 B1
ist aus der Figur 2 der europäischen Patentanmeldung EP 313 813 A1 bekannt. Dort sind
die Zahnstangen der Übertragungsvorrichtung unmittelbar an der Isolierstoffdüse befestigt.
Ein Koppelelement oder dergleichen ist nicht vorhanden. In der europäischen Patentanmeldung
EP 313 813 A1 ist jedoch nicht erläutert, wie die Befestigung der Zahnstangen an der
Isolierstoffdüse auszuführen ist, damit die im Schaltbetrieb auftretenden Kräfte sicher
von den Zahnstangen auf die Isolierstoffdüse übertragen werden.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Druckgasschalter zu schaffen, der einen geringen
Herstellungsaufwand erfordert, und der die im Schaltbetrieb auftretenden Kräfte sicher
überträgt.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Druckgasschalter nach dem Anspruch
1 gelöst.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Druckgasschalter besteht das Koppelelement aus Kunststoff.
Dies hat den Vorteil, dass das Koppelelement keinen bzw. einen vernachlässigbaren
Einfluss infolge einer abschirmenden Wirkung auf die elektromagnetischen Felder innerhalb
des Druckgasschalters hat. Im Unterschied zu der deutschen Patentschrift DE 196 31
323 C1 und zu der europäischen Patentschrift EP 696 040 B1 hat das Koppelelement keine
nachteiligen Folgen auf die Ausgestaltung und Dimensionierung des Druckgasschalters.
Ein erhöhter Aufwand bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Druckgasschalters ist
insoweit nicht vorhanden.
[0009] Gleichzeitig ist es jedoch ohne weiteres möglich, die im Schaltbetrieb auftretenden
Kräfte sicher über das Koppelelement zu übertragen. Im Unterschied zu der europäischen
Patentanmeldung EP 313 813 A1 besteht bei dem erfindungsgemäßen Druckgasschalter ein
zusätzlicher Freiheitsgrad darin, dass das Koppelelement ein von der Isolierstoffdüse
unabhängiges Bauteil ist. Dies hat den Vorteil, dass das Koppelelement - völlig unabhängig
von der Isolierstoffdüse - so ausgebildet und dimensioniert werden kann, wie dies
für eine sichere Verbindung zwischen der Stange, dem Koppelelement und der Isolierstoffdüse
erforderlich ist. Aufgrund der Unabhängigkeit des Koppelelements von der Isolierstoffdüse
eröffnen sich eine Mehrzahl von Möglichkeiten, mit denen eine derartige sichere Kraftübertragung
erreichbar ist.
[0010] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Druckgasschalters besteht darin, dass
durch die Verwendung des aus Kunststoff bestehenden Koppelelements das Gewicht der
bewegten Teile des Druckgasschalters reduziert wird. Die Reduzierung der bewegten
Masse führt zu einer entsprechenden Reduzierung der erforderlichen Antriebsenergie,
was sich positiv auf die Kosten und die Lebensdauer des Antriebs auswirkt.
[0011] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Druckgasschalters besteht darin, dass
das Koppelelement aufgrund der Verwendung von Kunststoff einfacher und damit kostengünstiger
hergestellt werden kann. Aufwendige Metallkonstruktionen sind nicht erforderlich.
[0012] Bei einer Weiterbildung der Erfindung besteht das Koppelelement aus Polytetrafluorethylen
(PTFE) und/oder aus faserverstärktem Kunststoff. Diese Materialien bringen den Vorteil
mit sich, dass sie sehr gute mechanische und elektrische Eigenschaften aufweisen,
insbesondere eine hohe mechanische Festigkeit und ein hohes elektrisches Isolationsvermögen.
[0013] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weisen das Koppelelement und die Isolierstoffdüse
einen Vorsprung und eine zugeordnete Ausnehmung auf. Der Vorsprung kann an dem Koppelelement
oder an der Isolierstoffdüse angebracht sein. Entsprechend ist die Ausnehmung in der
Isolierstoffdüse oder dem Koppelelement vorhanden. Mischformen sind ebenfalls möglich.
Es können jeweils ein oder mehrere Vorsprünge oder Ausnehmungen vorhanden sein. Der
Vorteil derartiger Vorsprünge bzw. Ausnehmungen besteht in der einfachen Realisierbarkeit
derselben.
[0014] Beispielhaft kann es sich bei einem Vorsprung um ein stiftartiges, hakenförmiges
oder schräg hervorstehendes Teil des Koppelelements oder der Isolierstoffdüse handeln.
Bei einer Ausnehmung kann es sich um eine kreisförmige oder hinterschnittene oder
sonstwie geartete Öffnung in dem Koppelelement oder der Isolierstoffdüse handeln.
Der Vorsprung und die Ausnehmung sind paarweise aneinander angepasst und wirken derart
zusammen, dass eine sichere Kraftübertragung zwischen dem Koppelelement und der Isolierstoffdüse
gewährleistet ist.
[0015] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist das Koppelelement formschlüssig mit der
Isolierstoffdüse verbunden. Der Vorteil eines derartigen Formschlusses besteht darin,
dass er eine besonders einfache Möglichkeit darstellt, mit der eine sichere Kraftübertragung
von der Isolierstoffdüse zu dem Koppelelement erreicht werden kann. Beispielsweise
können mehrere stift- oder hakenförmige Vorsprünge in zugehörige Ausnehmungen eingreifen
und mit diesen eine formschlüssige Verbindung bilden.
[0016] Vorzugsweise ist die den Formschluss bildende Fläche, mit der das Koppelelement und
die Isolierstoffdüse miteinander gekoppelt sind, möglichst groß. Damit wird vorteilhafterweise
die zu übertragende Kraft auf eine große Fläche verteilt, so dass die Kraft pro Flächeneinheit
klein wird. Dies ist gleichbedeutend damit, dass das Material des Koppelelements und
der Isolierstoffdüse weniger belastet wird.
[0017] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung weist das Koppelelement eine Feder auf, die
einer Nut in der Isolierstoffdüse zugeordnet ist. Die Feder und die Nut stellen eine
besonders einfache Möglichkeit der Realisierung des Vorsprungs und der Ausnehmung
dar. Der Vorteil der Nut-Feder-Verbindung besteht darin, dass damit ohne einen größeren
konstruktiven Aufwand eine große Fläche gebildet wird, mit der das Koppelelement und
die Isolierstoffdüse aneinander anliegen. Die Fläche des Formschlusses kann damit
ohne weitere besondere Maßnahmen sehr groß ausgestaltet werden. Damit wird gewährleistet,
dass auch die zu übertragende Kraft sicher und ohne eine größere Beanspruchung für
das Koppelelement und die Isolierstoffdüse übertragen werden kann.
[0018] Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind die Feder und die Nut jeweils zumindest
teilweise kreisförmig ausgebildet. Damit wird auf einfache Weise eine Art Bajonettverschluss
erzeugt, mit dem das Koppelelement und die Isolierstoffdüse miteinander verbunden
werden können. Ein derartiger Bajonettverschluss hat den Vorteil, dass einerseits
das Koppelelement und die Isolierstoffdüse ohne einen größeren Aufwand miteinander
verbunden und - falls erforderlich - auch wieder auseinandergenommen werden können.
Andererseits wird - wie bereits erwähnt - durch die Nut-Feder-Verbindung des Bajonettverschlusses
eine besonders große Fläche erzeugt, mit der das Koppelelement und die Isolierstoffdüse
formschlüssig aneinander anliegen.
[0019] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Feder und die Nut jeweils etwa einen Viertelkreis
bilden. Vorzugsweise weisen die Feder und die Nut jeweils zwei einander gegenüberliegende
Viertelkreise auf. Dies bringt den Vorteil mit sich, dass die Fläche für die Übertragung
der Kräfte zwischen dem Koppelelement und der Isolierstoffdüse weiter vergrößert wird.
Ebenfalls wird auf diese einfache Weise ein etwa symmetrischer Bajonettverschluss
gebildet, der wesentliche Vorteile im Hinblick auf die Gewichtsverteilung und die
daraus resultierende Materialbeanspruchung der bewegten Bauteile besitzt.
[0020] Bei einer Weiterbildung der Erfindung ist die Feder des Koppelelements der Nut der
Isolierstoffdüse zuordenbar und durch eine Drehbewegung mit dieser verbindbar. Der
Bajonettverschluss wird also wie folgt geschlossen: Das Koppelelement wird mit seiner
Feder derart der Isolierstoffdüse zugeordnet, dass die Feder gerade in demjenigen
Bereich angeordnet ist, in dem sich keine Nut befindet; damit ist es möglich, dass
danach die Feder durch eine Drehbewegung des Koppelelements in die Nut der Isolierstoffdüse
eingeführt werden kann; diese Drehbewegung des Koppelelements wird solange fortgesetzt,
bis die Feder des Koppelelements sich vollständig in der Nut der Isolierstoffdüse
befindet; damit sind das Koppelelement und die Isolierstoffdüse miteinander verbunden.
Zum Auseinandernehmen der miteinander verbundenen Bauteile kann in umgekehrter Reihenfolge
vorgegangen werden. Wie bereits erwähnt, kann die Feder auch an der Isolierstoffdüse
und die Nut in dem Koppelelement vorhanden sein.
[0021] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung weist das Koppelelement ein Einlageteil vorzugsweise
aus Metall auf, das mit der Stange gekoppelt ist. Damit wird die zu übertragende Kraft
von der Stange an das metallene Einlageteil weitergegeben. Dies weist eine größere
mechanische Festigkeit auf als ein Bauteil aus Kunststoff. Dies hat den Vorteil, dass
bei gleicher zu übertragender Kraft sich daraus kleinere Abmessungen des Einlageteils
und gegebenenfalls auch des Koppelelements ergeben können. Ebenfalls wird durch das
Einlageteil erreicht, dass die Stange in einem Metallteil gelagert ist.
[0022] Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind Mittel zur Fixierung des Einlageteils
an der Isolierstoffdüse vorgesehen. Damit wird die Übertragung der Kraft von der Isolierstoffdüse
auf das Einlageteil erreicht.
[0023] Vorzugsweise ist eine Platte aus Metall oder aus Kunststoff vorgesehen, die in eine
Nut der Isolierstoffdüse eingesteckt ist, und die mit dem Einlageteil verschraubt
ist. Dies stellt eine konstruktiv besonders einfache, aber trotzdem sehr stabile Verbindung
zwischen dem Einlageteil und der Isolierstoffdüse dar. In Abhängigkeit von dem gewählten
Material der Platte kann dann die für eine sichere Fixierung erforderliche Größe der
Platte bestimmt werden. Ist eine metallene Platte vorgesehen, so genügt es, eine relativ
geringe Größe der Platte vorzusehen, so dass diese nur vernachlässigbare Auswirkungen
auf die innerhalb des Druckgasschalters vorhandenen elektromagnetischen Felder hat.
Bei einer Platte aus Kunststoff hat diese unabhängig von ihrer Größe materialbedingt
keine abschirmende Wirkung.
[0024] Bei einer Ausgestaltung der Erfindung sind dem Koppelelement Mittel zur Fixierung
desselben an der Isolierstoffdüse zugeordnet. Die Fixierung des Koppelelements erfolgt
somit nicht durch das Koppelelement selbst, sondern durch davon unabhängige Bauteile.
Dies hat den Vorteil, dass die Fixierung des Koppelelements an der Isolierstoffdüse
unabhängig von dem Koppelelement selbst ausgestaltet werden kann.
[0025] Vorzugsweise ist ein Halbring vorgesehen, der in eine Nut der Isolierstoffdüse eingesteckt
ist, und der mit dem Koppelelement verschraubt ist. Der Halbring besteht beispielsweise
aus einem Kunststoff. Dies stellt eine konstruktiv besonders einfache und trotzdem
stabile Verbindung des Koppelelements und der Isolierstoffdüse dar. Durch die Verwendung
von Kunststoff besitzt diese Konstruktion keine abschirmende Wirkung.
[0026] Bei einer Weiterbildung der verschiedenen Ausgestaltungen der Erfindung ist das Koppelelement
etwa ringförmig ausgebildet. Damit wird die weitgehend koaxiale Ausgestaltung des
Druckgasschalters auch in dem Koppelelement fortgesetzt. Ebenfalls hat die ringförmige
Ausbildung des Koppelelements Vorteile im Hinblick auf die Gewichtsverteilung und
damit die mechanische Beanspruchung der bewegten Bauteile des Druckgasschalters.
[0027] Bei einer Weiterbildung der verschiedenen Ausgestaltungen der Erfindung sind Mittel
zum Schutz des Koppelelements vorgesehen. Damit wird erreicht, dass bei der Auswahl
des Materials des Koppelelements nicht in erster Linie beispielsweise auf die Hitzebeständigkeit
geachtet werden muss, sondern dass stattdessen insbesondere auf die mechanische Festigkeit
des Koppelelements geachtet werden kann. Der Schutz des Koppelelements gegen große
Hitze und sonstige Beanspruchungen, die insbesondere durch heiße Lichtbogengase entstehen
können, wird dann durch die genannten Schutzmittel erreicht.
[0028] Vorzugsweise ist ein Ring beispielsweise aus Polytetrafluorethylen (PTFE) vorgesehen,
mit dem das Koppelelement abgedeckt ist. Auf diese konstruktiv einfache Weise wird
ein besonders guter Schutz gegen heiße Lichtbogengase erreicht.
[0029] Bei einer Weiterbildung der verschiedenen Ausgestaltungen der Erfindung sind Mittel
vorgesehen, die an dem Koppelelement gehalten sind, und die das Koppelelement sichern.
Damit wird gewährleistet, dass das Koppelelement sich nicht unbeabsichtigt von der
Isolierstoffdüse lösen kann. Die Funktionssicherheit des erfindungsgemäßen Druckgasschalters
wird erhöht.
[0030] Vorzugsweise ist eine Schraube, beispielsweise eine Kunststoffschraube in das Koppelelement
eingeschraubt, die eine Klemmverbindung mit der Isolierstoffdüse bildet. Durch die
Klemmverbindung wird das Koppelelement gegenüber der Isolierstoffdüse gesichert. Die
die Klemmverbindung erzeugende Schraube stellt eine besonders einfache Möglichkeit
dar, die Sicherung des Koppelelelements zu realisieren.
[0031] Bei einer Weiterbildung der verschiedenen Ausgestaltungen der Erfindung weist das
Koppelelement eine Bohrung auf, in der ein Bolzen untergebracht ist, an dem die Stange
gehalten ist. Dies hat den Vorteil, dass die Verbindung zwischen der Stange und dem
Koppelelement auf besonders einfache Art und mit einem sehr geringen Aufwand konstruktiv
gelöst ist. Zur weiteren Verbesserung der Kraftübertragung zwischen dem Bolzen und
dem Koppelelement kann in die Bohrung eine entsprechende Buchse eingebracht sein.
[0032] Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine Schraube, vorzugsweise eine Kunststoffschraube
in das Koppelelement eingeschraubt ist, die den Bolzen in der Bohrung sichert. Damit
wird gewährleistet, dass der Bolzen sich nicht unbeabsichtigt aus dem Koppelelement
lösen können. Die Funktionssicherheit des erfindungsgemäßen Druckgasschalters wird
erhöht.
[0033] Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in
den Figuren der Zeichnung dargestellt sind. Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten
Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig
von ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung sowie unabhängig
von ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der Beschreibung bzw. in der Zeichnung.
- Figur 1
- zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines
erfindungsgemäßen Druckgasschalters;
- Figuren 2 und 3a, 3b
- zeigen eine schematische Schnittdarstellung einer Isolierstoffdüse und eines Koppelelements
eines zweiten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Druckgasschalters sowie
eine schematische Draufsicht auf die Isolierstoffdüse und das Koppelelement;
- Figuren 4a und 4b
- zeigen eine schematische Schnittdarstellung einer Isolierstoffdüse und eines Koppelelements
eines dritten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Druckgasschalters sowie
eine schematische Draufsicht auf das Koppelelement,
- Figuren 5a und 5b
- zeigen eine schematische Schnittdarstellung einer Isolierstoffdüse und eines Koppelelements
eines vierten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Druckgasschalters sowie
eine schematische Draufsicht auf das Koppelelement; und
- Figuren 6a und 6b
- zeigen eine schematische Schnittdarstellung einer Isolierstoffdüse und eines Koppelelements
eines fünften Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Druckgasschalters sowie
eine schematische Draufsicht auf das Koppelelement.
[0034] In der Figur 1 ist ein Druckgasschalter 10 dargestellt, der zur Unterbrechung von
großen Strömen in Hochspannungsschaltanlagen vorgesehen ist. Der Druckgasschalter
10 ist in der Figur 1 in seiner eingeschalteten Stellung dargestellt. Bei dem gezeigten
Druckgasschalter 10 handelt es sich um einen Freiluftschalter.
[0035] Der Druckgasschalter 10 weist einen rohrförmigen Isolator 11 beispielsweise aus Porzellan
auf und ist in dem von dem Isolator 11 gebildeten Innenraum mit einem Isoliergas,
beispielsweise mit SF
6 gefüllt. Der Isolator 11 legt eine Mittelachse M fest, zu der der Druckgasschalter
10 weitgehend rotationssymmetrisch ausgebildet ist.
[0036] Der Druckgasschalter 10 weist zwei elektrisch leitende Kontaktstücke 12, 13 auf,
die eine Unterbrechungsstelle für den zu unterbrechenden Strom bilden. Die beiden
Kontaktstücke 12, 13 stellen Abbrandkontakte dar, die dazu vorgesehen sind, den beim
Unterbrechen des Stromes entstehenden Lichtbogen zu führen.
[0037] Bei dem ersten Kontaktstück 12 handelt es sich um einen sogenannten Tulpenkontakt,
der an einem ersten metallenen Kontaktkörper 14 befestigt und mit diesem elektrisch
verbunden ist. Bei dem zweiten Kontaktstück 13 handelt es sich um einen Stiftkontakt,
der am Baden eines topfförmigen zweiten metallenen Kontaktkörpers 15 befestigt und
mit diesem elektrisch verbunden ist. In der dargestellten, eingeschalteten Stellung
des Druckgasschalters 10 ragt das stiftförmige zweite Kontaktstück 13 in das tulpenförmige
erste Kontaktstück 12 und ist mit diesem elektrisch verbunden.
[0038] Die Kontaktstücke 12, 13 sind koaxial zur Mittelachse M angeordnet und in zueinander
gegenläufiger Richtung verschiebbar. Zu diesem Zweck ist eine Übertragungsvorrichtung
vorgesehen, die einen Umlenkhebel 16 mit zwei ungleich lange Armen 17, 18 aufweist.
An dem längeren Arm 17 ist eine Stange 19 drehbar gehalten, die drehbar mit dem topfförmigen
zweiten Kontaktkörper 15 und damit mit dem stiftförmigen zweiten Kontaktstück 13 verbunden
ist. An dem kürzeren Arm 18 ist eine Stange 20 drehbar gehalten, die durch eine Öffnung
21 des zweiten Kontaktkörpers 15 hindurchragt und in dem von dem zweiten Kontaktkörper
15 gebildeten Innenraum mit einem dort untergebrachten Koppelelement 22 drehbar verbunden
ist. Der Umlenkhebel 16 ist um eine Achse 23 schwenkbar.
[0039] Das Koppelelement 22 ist an dem dem stiftförmigen zweiten Kontaktstück 13 zugewandten
freien Ende einer Isolierstoffdüse 24 angebracht. In der dargestellten eingeschalteten
Stellung des Druckgasschalters 10 umgibt die Isolierstoffdüse 24 das stiftförmige
zweite Kontaktstück 13.
[0040] Das Koppelelement 22 ist im Wesentlichen ringförmig ausgebildet und die Isolierstoffdüse
24 ist im Wesentlichen rohrförmig ausgebildet. Das Koppelelement 22 ist in einer Ebene
angeordnet, die etwa quer zur Mittelachse M ausgerichtet ist. Das Koppelelement 22
und die Isolierstoffdüse 24 sind koaxial zur Mittelachse M angeordnet. Das Koppelelement
22 und die Isolierstoffdüse 24 sind aus elektrisch nicht-leitfähigem bzw. isolierendem
Material.
[0041] An seinem dem Koppelelement 22 abgewandten freien Ende ist die Isolierstoffdüse 24
an dem ersten Kontaktkörper 14 befestigt, der seinerseits - wie bereits erwähnt -
mit dem ersten tulpenförmigen Kontaktstück 12 fest verbunden ist.
[0042] Der erste Kontaktkörper 14 ist in einer ersten elektrisch leitenden Stromzuführung
25 geführt. Die erste Stromzuführung 25 ist an einem der beiden Enden des Isolators
11 nach außen geführt und dort zugänglich. Über die erste Stromzuführung 25 sind das
erste tulpenförmige Kontaktstück 12 und der erste Kontaktkörper 14 mit einem Anschluss
des Druckgasschalters 10 elektrisch verbunden.
[0043] Der zweite Kontaktkörper 15 ist in einer zweiten elektrisch leitenden Stromzuführung
26 geführt. Die zweite Stromzuführung 26 ist an dem anderen Ende des Isolators 11
nach außen geführt und dort zugänglich. Über die zweite Stromzuführung 26 ist das
zweite stiftförmige Kontaktstück 13 und der zweite Kontaktkörper 15 mit dem anderen
Anschluss des Druckgasschalters 10 elektrisch verbunden.
[0044] An dem freien Ende des topfförmigen zweiten Kontaktkörpers 15 ist ein elektrisch
leitender Stromkontakt 27 vorhanden, der in der dargestellten eingeschalteten Stellung
des Druckgasschalters 10 in elektrischem Kontakt mit dem ersten Kontaktkörper 14 steht.
Der Stromkontakt 27 stellt einen Nennstromkontakt dar, der dazu vorgesehen ist, den
Strom des eingeschalteten Druckgasschalters 10 weitgehend zu führen.
[0045] Das erste Kontaktstück 12 ist mit einem Antrieb 28 gekoppelt und ist von diesem in
Richtung des Pfeiles P koaxial zur Mittelachse M verschiebbar. Bewegt sich ausgehend
von der dargestellten eingeschalteten Stellung des Druckgasschalters 10 das erste
Kontaktstück 12 in der Figur 1 nach unten, so wird diese Längsbewegung über den ersten
Kontaktkörper 14, über die Isolierstoffdüse 24, über das Koppelelement 22 und über
die Stange 20 auf den Umlenkhebel 16 übertragen. Dies hat zur Folge, dass der Umlenkhebel
16 um die Achse 23 geschwenkt wird. Diese Schwenkbewegung des Umlenkhebels 16 hat
zur Folge, dass die Stange 19 eine Längsbewegung in der Figur 1 nach oben ausführt.
Diese Längsbewegung seinerseits wird von der Stange 19 auf den zweiten Kontaktkörper
15 und von dort auf das zweite Kontaktstück 13 übertragen. Das zweite Kontaktstück
13 bewegt sich somit in der Figur 1 nach oben. Damit werden das erste und das zweite
Kontaktstück 12, 13 in gegenläufiger Richtung auseinandergezogen, so dass der Druckgasschalter
10 in seine ausgeschaltete Stellung übergeht, in der keine elektrische Verbindung
mehr zwischen dem ersten und dem zweiten Kontaktstück 12, 13 besteht.
[0046] Zur weiteren Beschreibung des Druckgasschalters 10 wird auf die eingangs bereits
erwähnte deutsche Patentschrift DE 196 31 323 C1 verwiesen, die durch ausdrücklichen
Verweis hiermit in die Beschreibung der vorliegenden Patentanmeldung aufgenommen wird.
[0047] In den Figuren 2, 3a und 3b ist ein Druckgasschalter 30 dargestellt, der weitgehend
dem Druckgasschalter 10 der Figur 1 entspricht. Gleichartige Bauteile sind deshalb
mit gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet.
[0048] Im Unterschied zu der Figur 1 weist der Druckgasschalter 30 der Figuren 2, 3a und
3b jedoch nicht nur eine, sondern zwei Übertragungsvorrichtungen auf. Es sind also
zwei Umlenkhebel 16 vorhanden, die über insgesamt vier Stangen 19, 20 mit dem zweiten
Kontaktkörper 15 und der Isolierstoffdüse 24 gekoppelt sind. Die beiden Übertragungsvorrichtungen
des Druckgasschalters 30 der Figuren 2, 3a und 3b sind - im Unterschied zu der Figur
1 - außermittig angeordnet, so dass die Achsen 23 ihrer Umlenkhebel 16 nicht die Mittelachse
M des Druckgasschalters 30 schneiden. Zur besseren Darstellung ist der Druckgasschalter
30 in der Figur 2 aus einer anderen Richtung dargestellt wie der Druckgasschalter
10 der Figur 1.
[0049] Die Schnittebene des Druckgasschalters 30, die in der Figur 2 dargestellt ist, verläuft
in den Figuren 3a und 3b etwa entlang der Linie II. Die Draufsichten auf das Koppelelement
22 und die Isolierstoffdüse 24, die in den Figuren 3a und 3b dargestellt sind, verlaufen
in der Figur 2 etwa in Richtung des Pfeils I.
[0050] Nach den Figuren 2 und 3a ist das Koppelelement 22 des Druckgasschalters 30 ringförmig
ausgebildet und koaxial zu der Mittelachse M angeordnet. Der innere Durchmesser des
Koppelelements 22 entspricht dem äußeren Durchmesser der Isolierstoffdüse 24. An dem
Innenrand 31 des Koppelelements 22 stehen zwei Federn 32 nach innen ab. Die Federn
32 sind damit quer zur Mittelachse M ausgerichtet. Des Weiteren sind die Federn 32
etwa mittig im Bereich des Innenrands 31 angeordnet. Die Federn 32 weisen einen nach
innen weisenden Rand auf, der kreisförmig verläuft. Jede der beiden Federn 32 verläuft
über etwa den Bereich eines Viertelkreises, also über etwa 90 Grad. Die beiden Federn
32 sind etwa symmetrisch einander gegenüberliegend angeordnet.
[0051] Nach den Figuren 2 und 3b ist die Isolierstoffdüse 24 rohrförmig ausgebildet und
koaxial zu der Mittelachse M angeordnet. In dem Außenrand 33 der Isolierstoffdüse
24 ist eine umlaufende Nut 34 eingebracht, die quer zur Mittelachse M ausgerichtet
ist. In zwei etwa symmetrisch einander gegenüberliegenden Bereichen 35 ist die Nut
34 nach oben geöffnet. Die Bereiche 35 sind etwa kreisförmig ausgebildet und erstrecken
sich jeweils über etwa einen Viertelkreis. In jedem Fall erstrecken sich die offenen
Bereiche 35 über einen Winkelbereich, der zumindest geringfügig größer ist als der
Winkelbereich, über den die beiden Federn 32 des Koppelelements 22 verlaufen.
[0052] Die Federn 32 des Koppelelements 22 sind bezüglich ihrer Dimensionierung an die Nuten
34 der Isolierstoffdüse 24 angepasst. Damit bilden die Federn 32 und die Nuten 34
eine Art Bajonettverschluss. Im verschlossenen Zustand bilden die Federn 32 und die
Nuten 34 eine formschlüssige Verbindung.
[0053] Im auseinandergenommenen Zustand können die Federn 32 des Koppelelements 22 in die
offenen Bereiche 35 der Isolierstoffdüse 24 eingelegt werden. Danach kann das Koppelelement
22 um die Mittelachse M gedreht werden. Damit werden die Federn 32 des Koppelelements
22 in die Nuten 34 der Isolierstoffdüse 24 eingeführt. Nach etwa einer Viertelumdrehung,
also etwa nach 90 Grad, befinden sich die Federn des Koppelelements 22 im Wesentlichen
vollständig innerhalb der Nuten 34 der Isolierstoffdüse 24 und damit außerhalb der
offenen Bereiche 35. Damit ist der Bajonettverschluss verschlossen. Zum Öffnen des
Bajonettverschlusses sind die vorstehenden Schritte in umgekehrter Reihenfolge durchzuführen.
[0054] Als Verdrehsicherung für das Koppelelelement 22 ist es möglich, beispielsweise eine
Kunststoffschraube in das Koppelelement 22 derart einzuschrauben, dass beispielsweise
der Kopf der Kunststoffschraube eine Klemmverbindung mit der Isolierstoffdüse 24 bildet.
Damit ist das Koppelelement 22 gegen ein Verdrehen gegenüber der Isolierstoffdüse
24 gesichert.
[0055] In dem Koppelelement 22 sind zwei Ausnehmungen 36 vorhanden, die der Aufnahme der
freien Enden der beiden Stangen 20 dienen. Die Ausnehmungen 36 sind innerhalb des
Koppelelements 22 in einer zu der Mittelachse M etwa parallelen Richtung ausgerichtet.
Etwa quer zu den Ausnehmungen 36 und damit etwa quer zur Mittelachse M sind in dem
Koppelelement 22 zwei Bohrungen 37 vorgesehen, von denen jeweils eine der Bohrungen
37 jeweils einer der Ausnehmungen 36 zugeordnet ist. Die Bohrungen 37 verlaufen etwa
in der Ebene des ringförmigen Koppelelements 22 und schneiden die jeweils zugehörigen
Ausnehmungen 36 etwa rechtwinklig. Des Weiteren sind in dem Koppelelement 22 zwei
Gewindebohrungen 38 vorhanden, die etwa parallel zur Mittelachse M ausgerichtet sind
und die die Bohrungen 37 etwa rechtwinklig schneiden.
[0056] In jeder der Bohrungen 37 ist ein Bolzen 39 vorhanden. Die in die jeweilige Ausnehmung
36 hineinragende Stange 20 weist eine Öffnung 40 auf, durch die der Bolzen 39 hindurchgesteckt
ist. Die Bolzen 39 sind mit jeweils einer Kunststoffschraube 41 gesichert, die in
die jeweiligen Gewindebohrungen 38 eingeschraubt sind.
[0057] Über das Koppelelement 22 wird die von dem Antrieb 28 erzeugte Kraft von der Isolierstoffdüse
24 auf die Stange 20 übertragen. Das Koppelelement 22 stellt damit ein Kraftübertragungselement
dar. Beim Ausschalten, wie auch beim Einschalten des Druckgasschalters 30 wird die
Kraft von der Nut 34 der Isolierstoffdüse 24 auf die Feder 32 des Koppelelements 22
übertragen. Dort wird die Kraft von dem Koppelelement 22 auf den Bolzen 39 und von
dort auf die Stange 20 übertragen. Aufgrund der Aufnahme der Feder 32 des Koppelelements
22 in der Nut 34 der Isolierstoffdüse 24 und der daraus entstehenden formschlüssigen
Verbindung zwischen dem Koppelelement 22 und der Isolierstoffdüsee 24 kann die zu
übertragende Kraft über eine große Kontaktfläche von der Isolierstoffdüse 24 auf das
Koppelelement 22 weitergegeben werden. Die Kontaktfläche wird dabei von den beiden
sich über jeweils etwa 90 Grad erstreckenden Federn 32 und den zugeordneten Nuten
34 gebildet.
[0058] Durch die von der Isolierstoffdüse 24 unabhängige Ausbildung des Koppelelements 22
kann dieses bezüglich seiner Ausgestaltung und Dimensionierung an die anzukoppelnde
Stange 20 und die zu verbindende Isolierstoffdüse 24 angepasst werden. Insbesondere
kann die Nut-Feder-Verbindung zwischen dem Koppelelement 22 und der Isolierstoffdüse
24 an die zu übertragende Kraft angepasst werden.
[0059] Ebenfalls kann das Koppelelement 22 aufgrund seiner separaten Ausbildung aus einem
anderen Material hergestellt werden wie die Isolierstoffdüse. Damit das Koppelelement
22 infolge einer abschirmenden Wirkung nicht zu einer Veränderung der elektromagnetischen
Felder innerhalb des Druckgasschalters 30 führen kann, ist das Koppelelement 22 aus
einem Kunststoff hergestellt. Insbesondere ist das Koppelelement 22 aus einem faserverstärktem
Kunststoff hergestellt, der besonders gute mechanische Eigenschaften besitzt.
[0060] In diesen Fällen kann vorgesehen sein, dass das Koppelelement 22 auf seiner dem zweiten
Kontaktstück 13 zugewandten Stirnfläche zum Schutz mit einem Ring 42 abgedeckt ist,
der aus einem gegen heiße Lichtbogengase beständigen Material, insbesondere aus Polytetrafluorethylen
(PTFE) hergestellt ist.
[0061] Die Isolierstoffdüse 24 ist aus einem isolierenden Kunststoff, insbesondere aus Polytetrafluorethylen
(PTFE) hergestellt, das besonders gute isolierende und hitzebeständige Eigenschaften
besitzt.
[0062] Abschließend wird an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass auch der Druckgasschalter
10 der Figur 1 die Merkmale des Koppelelements 22 und der Isolierstoffdüse 24 aufweist,
wie sie im Zusammenhang mit dem Druckgasschalter 30 der Figuren 2, 3a, 3b beschrieben
sind. Insbesondere ist die Nut-Feder-Verbindung dort identisch vorhanden. Anstelle
der jeweils zwei Ausnehmungen 36, zwei Bolzen 39 und zwei Stangen 20 ist dort jedoch
immer nur ein entsprechendes Bauteil vorhanden.
[0063] In den Figuren 4a, 4b, 5a, 5b, 6a, 6b sind Druckgasschalter 50, 70, 80 dargestellt,
die weitgehend den Druckgasschalter 10, 30 der Figuren 1, 2, 3a und 3b entsprechen.
Gleichartige Bauteile sind deshalb mit gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet.
[0064] Die Druckgasschalter 50, 70, 80 der Figuren 4a, 4b, 5a, 5b, 6a, 6b sind dabei wie
der Druckgasschalter 30 der Figuren 2, 3a, 3b mit jeweils zwei Übertragungsvorrichtungen
und damit mit zwei Stangen 20 versehen.
[0065] Die Schnittebenen der Druckgasschalter 50, 70, 80, die in den Figuren 4a, 5a, 6a
dargestellt sind, verlaufen in den Figuren 4b, 5b, 6b etwa entlang der Linie A. Die
Draufsichten auf das Koppelelement, die in den Figuren 4b, 5b, 6b dargestellt sind,
verlaufen in den Figuren 4a, 5a, 6a etwa in Richtung des Pfeils B.
[0066] Nach den Figuren 4a und 4b weist der Druckgasschalter 50 ein Koppelelement 51 auf,
das ringförmig ausgebildet und koaxial zu der Mittelachse M angeordnet ist. Der innere
Durchmesser des Koppelelements 51 entspricht dem äußeren Durchmesser der dem Koppelelement
51 zugehörigen Isolierstoffdüse 52. An dem Innenrand 53 des Koppelelements 51 steht
ein umlaufender Vorsprung 54 nach innen ab. Der Vorsprung 54 ist damit quer zur Mittelachse
M ausgerichtet. Des Weiteren ist der Vorsprung 54 bündig an derjenigen Oberfläche
des Koppelelements 51 angeordnet, die mit dem freien Ende der Isolierstoffdüse 52
korrespondiert.
[0067] Die Isolierstoffdüse 52 ist rohrförmig ausgebildet und koaxial zu der Mittelachse
M angeordnet. Die Isolierstoffdüse 52 ist mit einem umlaufenden Rücksprung 55 versehen,
der an dem freien Ende der Isolierstoffdüse 52 angeordnet ist, und der bezüglich seiner
Dimensionsierung dem Vorsprung 54 des Koppelelements 51 entspricht. Das Koppelelement
51 kann damit mit seinem Vorsprung 54 in den Rücksprung 55 der Isolierstoffdüse 52
eingelegt werden.
[0068] Das Koppelelement 51 ist aus Kunststoff hergestellt, insbesondere aus Polytetrafluorethylen
(PTFE) und/oder aus faserverstärktem Kunststoff.
[0069] In dem Koppelelement 51 sind zwei einander gegenüberliegend angeordnete Ausnehmungen
56 vorgesehen, in denen jeweils ein metallenes Einlageteil 57 aufgenommen ist. Die
Ausbildungen und Dimensionierungen der Ausnehmungen 56 und der zugehörigen Einlageteile
57 sind derart aneinander angepasst, dass die Einlageteile 57 im Wesentlichen spielfrei
in die Ausnehmungen 56 eingelegt werden können.
[0070] In den Einlageteilen 57 ist jeweils die im Zusammenhang mit den Figuren 2, 3a, 3b
bereits erläuterte Ausnehmung 36 und Bohrung 37 enthalten. In der Bohrung 37 ist der
Bolzen 39 aufgenommen, auf den die Stange 20 mit ihrer Öffnung 40 aufgesteckt ist.
Im Unterschied zu den Figuren 2, 3a, 3b ist in den Figuren 4a, 4b somit der Bolzen
39 in dem Einlageteil 57 gelagert.
[0071] In der Isolierstoffdüse 52 ist eine zumindest teilweise umlaufende Nut 58 eingebracht.
Auf der dem freien Ende der Isolierstoffdüse 52 abgewandten Seite des Koppelelements
51 sind zwei teilringförmige metallene Platten 59 vorgesehen, deren Dicke an die Nut
58 angepasst ist. Jede der Platten 59 erstreckt sich über einen möglichst geringen
Winkelbereich. Die Platten 59 sind mit ihrem inneren Rand 60 in die Nut 58 eingesteckt.
[0072] Die beiden Platten 59 sind in demjenigen Bereich des Koppelelements 51 angeordnet,
in dem sich die beiden Einlageteile 57 befinden. In den Platten sind Bohrungen und
in den Einlageteilen 57 sind Gewindebohrungen enthalten, so dass jedes der Einlageteile
57 mit der jeweils zugehörigen Platte 59 mittels einer Metallschraube 61 fest verbunden
werden kann.
[0073] Die in der Figur 4b angedeuteten Gewindebohrungen 38 sind - wie bereits erläutert
- zur Sicherung der Bolzen 39 vorgesehen.
[0074] Beim Ausschalten des Druckgasschalters 50 wird die zu übertragende Kraft von der
Isolierstoffdüse 52 über die Nut 58 auf die Platten 59 weitergegeben und von dort
über die Metallschrauben 61 auf die in dem Koppelelement 51 enthaltenen Einlageteile
57. Von diesen wird die Kraft über die Bolzen 39 an die Stangen 20 weitergegeben.
Beim Einschalten erfolgt die Kraftübertragung von dem Rücksprung 55 der Isolierstoffdüse
52 auf den Vorsprung 54 des Koppelelements 51.
[0075] Nach den Figuren 5a und 5b weist der Druckgasschalter 70 ein Koppelelement 71 auf,
das als solches mit dem Koppelelement 51 des Druckgasschalters 50 der Figuren 4a,
4b identisch übereinstimmt. Im Unterschied zu den Figuren 4a, 4b ist jedoch das Koppelelement
71 nicht mit den metallenen Platten 59 versehen, sondern mit zwei halbringförmigen
Platten 72, die aus einem Kunststoff bestehen, insbesondere aus Polytetrafluorethylen
(PTFE) und/oder aus faserverstärktem Kunststoff.
[0076] Die Platten 72 weisen eine Dicke auf, die der Nut 58 in der Isolierstoffdüse 52 angepasst
ist. Die Platten 72 sind in diese Nut 58 eingesteckt und erstrecken sich jeweils über
nahezu 180 Grad. Die metallenen Einlageteile 57 sind mit den Platten 72 verschraubt.
Hierzu sind Metall- oder Kunststoffschrauben 73 vorgesehen.
[0077] Beim Ausschalten des Druckgasschalters 70 wird die zu übertragende Kraft von der
Isolierstoffdüse 52 über die Nut 58 auf die Platten 72 weitergegeben und von dort
über die Metall- oder Kunststoffschrauben 73 auf die in dem Koppelelement 71 enthaltenen
Einlageteile 57. Von diesen wird die Kraft über die Bolzen 39 an die Stangen 20 weitergegeben.
Beim Einschalten erfolgt die Kraftübertragung von dem Rücksprung 55 der Isolierstoffdüse
52 auf den Vorsprung 54 des Koppelelements 71.
[0078] Nach den Figuren 6a und 6b weist der Druckgasschalter 80 ein Koppelelement 81 auf,
das im Unterschied zu den Koppelelementen 51 und 71 der Figuren 4a, 4b, 5a, 5b keine
Einlageteile 57 besitzt. Stattdessen ist die im Zusammenhang mit den Figuren 2, 3a,
3b bereits erläuterte Ausnehmung 36 und Bohrung 37 wie dort beschrieben, jedoch zweifach
einander gegenüberliegend in dem Koppelelement 81 unmittelbar enthalten. In den Bohrungen
37 ist jeweils der Bolzen 39 aufgenommen, auf den die Stange 20 mit ihrer Öffnung
40 aufgesteckt ist.
[0079] Das Koppelelement 81 ist aus Kuststoff hergestellt, insbesondere aus Polytetrafluorethylen
(PTFE) und/oder aus faserverstärktem Kunststoff.
[0080] Wie bei dem Koppelelement 71 der Figuren 5a, 5b ist das Koppelelement 81 der Figuren
6a, 6b mit zwei Halbringen 82 fest verbunden, die in die Nut 58 der Isolierstoffdüse
52 eingreifen. Die Halbringe 82 sind über eine Mehrzahl von Kunststoffschrauben 83
gleichmäßig über den gesamten Umfang mit dem Koppelelement 81 verschraubt.
[0081] Die zu übertragende Kraft wird beim Ausschalten von der Isolierstoffdüse 52 über
die Nut 58 auf die Halbringe 82 weitergegeben und von dort über die Kunststoffschrauben
83 auf das Koppelelement 81. Von diesem wird die Kraft über die Bolzen 39 an die Stangen
20 weitergegeben. Beim Einschalten erfolgt die Kraftübertragung von dem Rücksprung
55 der Isolierstoffdüse 52 auf den Vorsprung 54 des Koppelelements 81.
[0082] Abschließend wird darauf hingewiesen, dass es - abweichend von den Figuren 3a, 4b,
5b, 6b - ebenfalls möglich ist, dass die beiden mit dem Koppelelement 22, 51, 71,
81 verbundenen Stangen 20 nicht versetzt an demselben angreifen, sondern symmetrisch.
In diesem Fall sind die Achsen der Bohrungen 37 und der Bolzen 39 koaxial zueinander
angeordnet.
1. Druckgaschalter (10, 30, 50, 70, 80) mit folgenden Merkmalen:
- der Druckgasschalter (10, 30, 50, 70, 80) weist ein erstes und ein zweites Kontaktstück
(12, 13) auf,
- die Kontaktstücke (12, 13) sind über eine Übertragungsvorrichtung miteinander gekoppelt,
- mit dem ersten Kontaktstück (12) ist eine Isolierstoffdüse (24, 52) verbunden,
- die Übertragungsvorrichtung weist eine Stange (20) auf,
- die Stange (20) ist über ein Koppelelement (22, 51, 71, 81) mit der Isolierstoffdüse
(24, 52) verbunden,
- das Koppelelement (22, 51, 71, 81) besteht aus einem Kunststoff.
2. Druckgasschalter (10, 30, 50, 70, 80) nach Anspruch 1, wobei das Koppelelement (22,
51, 71, 81) aus Polytetrafluorethylen (PTFE) und/oder aus faserverstärktem Kunststoff
besteht.
3. Druckgasschalter (10, 30, 50, 70, 80) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei das
Koppelelement (22, 51, 71, 81) und die Isolierstoffdüse (24, 52) einen Vorsprung und
eine zugeordnete Ausnehmung aufweisen.
4. Druckgasschalter (10, 30, 50, 70, 80) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das
Koppelelement (22, 51, 71, 81) formschlüssig mit der Isolierstoffdüse (24, 52) verbunden
ist.
5. Druckgasschalter (10, 30) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Koppelelement
(22) eine Feder (32) aufweist, die einer Nut (34) in der Isolierstoffdüse (24) zugeordnet
ist.
6. Druckgasschalter (10, 30) nach Anspruch 5, wobei die Feder (32) und die Nut (34) jeweils
zumindest teilweise kreisförmig ausgebildet sind.
7. Druckgasschalter (10, 30) nach Anspruch 6, wobei die Feder (32) und die Nut (34) jeweils
etwa einen Viertelkreis, vorzugsweise zwei einander gegenüberliegende Viertelkreise
aufweisen.
8. Druckgasschalter (10, 30) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei die Feder (32) des
Koppelelements (22) der Nut (34) der Isolierstoffdüse (24) zuordenbar und durch eine
Drehbewegung mit dieser verbindbar ist.
9. Druckgasschalter (50, 70) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das Koppelelement
(51, 71) ein Einlageteil (57) vorzugsweise aus Metall aufweist, das mit der Stange
(20) gekoppelt ist.
10. Druckgasschalter (50, 70) nach Anspruch 9, wobei Mittel zur Fixierung des Einlageteils
(57) an der Isolierstoffdüse (52) vorgesehen sind.
11. Druckgasschalter nach einem der Ansprüche 9 oder 10, wobei eine Platte (59, 72) aus
Metall oder aus Kunststoff vorgesehen ist, die in eine Nut (58) der Isolierstoffdüse
(52) eingesteckt ist, und die mit dem Einlageteil (57) verschraubt ist.
12. Druckgasschalter (80) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei dem Koppelelement (81)
Mittel zur Fixierung desselben an der Isolierstoffdüse (52) zugeordnet sind.
13. Druckgasschalter nach Anspruch 12, wobei ein Halbring (82) vorzugsweise aus Kunststoff
vorgesehen ist, der in eine Nut (58) der Isolierstoffdüse (52) eingesteckt ist, und
der mit dem Koppelelement (81) verschraubt ist.
14. Druckgasschalter (10, 30, 50, 70, 80) nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei das
Koppelelement (22, 51, 71, 81) etwa ringförmig ausgebildet ist.
15. Druckgasschalter (10, 30, 50, 70, 80) nach einem der Ansprüche 1 bis 14, wobei Mittel
zum Schutz des Koppelelements (22, 51, 71, 81) vorgesehen sind.
16. Druckgasschalter (10, 30) nach Anspruch 15, wobei ein Ring (42) vorzugsweise aus Polytetrafluorethylen
(PTFE) vorgesehen ist, mit dem das Koppelelement (22) abgedeckt ist.
17. Druckgasschalter (10, 30, 50, 70, 80) nach einem der Ansprüche 1 bis 16, wobei Mittel
vorgesehen sind, die an dem Koppelelement (22, 51, 71, 81) gehalten sind, und die
das Koppelelement (22, 51, 71, 81) sichern.
18. Druckgasschalter (10, 30) nach Anspruch 17, wobei eine Schraube, vorzugsweise eine
Kunststoffschraube in das Koppelelement (22) eingeschraubt ist, die eine Klemmverbindung
mit der Isolierstoffdüse (24) bildet.
19. Druckgasschalter (10, 30, 50, 70, 80) nach einem der Ansprüche 1 bis 18, wobei das
Koppelelement (22, 51, 71, 81) eine Bohrung (37) aufweist, in der ein Bolzen (39)
untergebracht ist, an dem die Stange (20) gehalten ist.
20. Druckgasschalter (10, 30) nach Anspruch 19, wobei eine Schraube, vorzugsweise eine
Kunststoffschraube (41) in das Koppelelement (22) eingeschraubt ist, die den Bolzen
(39) in der Bohrung (37) sichert.