[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur endgerätseitigen Erstellung von an einen
Nutzer eines Endgerätes auszugebenden Verkehrsinformationen und ein Endgerät.
[0002] Von einer Verkehrsinformationszentrale an ein Endgerät per Funk ausgesendete Verkehrsmeldungen
enthalten in der Regel den Zustand von Segmenten eines Straßenverkehrsnetzes repräsentierende
Zustandsinformationen und die Identitäten betroffener Segmente repräsentierende Segmentnummern,
wie dem Fachmann beispielsweise aus dem RDS-TMC-Standard bekannt ist. Zustandsinformationen
können beispielsweise in der Form von Stauinformationen, Geschwindigkeitsangaben oder
Reisezeiten übermittelt werden. Segmentnummern zu Segmenten von Straßen sind in der
Regel in der Verkehrsinformationszentrale und im Endgerät als möglichst weitgehend
identische Tabellen vorhanden. Die Ausstrahlung erfolgt in der Regel über einen im
Prinzip dem Videotext beim Fernsehen ähnlichen Text-Informationskanal eines Radiosenders.
Die Meldungen werden im Endgerät, soweit für die lokale Position oder Fahrtrichtung
von Bedeutung, optisch und/oder akustisch ausgegeben oder für die Optimierung einer
Navigation verwendet.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist eine möglichst effiziente Information eines
Endgerätnutzers über den Zustand von Segmenten eines Straßenverkehrsnetzes unter Berücksichtigung
von dem Endgerät übersandten Verkehrsmeldungen. Die Aufgabe wird durch die Gegenstände
der unabhängigen Ansprüche gelöst.
[0004] Dadurch, daß das Endgerät aufgrund der (beispielsweise in RDS-TMC-Segmenttabellen)
aufeinanderfolgenden Numerierung zumindest einiger Segmente eines Straßenverkehrsnetzes
aus einzelnen Verkehrsmeldungen zusammenhängende, an einen Nutzer eines Endgerätes
ausgebbare Verkehrsinformationen erstellt, reduziert sich die Anzahl auszugebender
Verkehrsinformationen. Überdies ist nur ein relativ kleiner Verkehrsinformationsspeicher
für an den Nutzer auszugebende Verkehrsinformationen erforderlich. Ferner ist bei
optischer Ausgabe ein kleineres Display realisierbar, da weniger Verkehrsinformationen
ausgegeben werden müssen.
[0005] Alternativ wäre es z.B. vorstellbar, bereits in der Verkehrszentrale sich über mehrere
Segmente (beispielsweise über eine längere Strecke einer Autobahn) erstreckende Verkehrsinformationen
(Stau, zähfließender Verkehr, Stockungen, freier Verkehr) in Form von nur einer Verkehrsmeldung
an das Endgerät zu übertragen, was jedoch aufgrund der bereits festgelegten, segmentweise
aufgebauten digitalen Karten von Straßenverkehrsnetzen im Endgerät und in der Zentrale
schwierig ist. Auch wäre es zu speicherintensiv, sämtliche Kombinationen von Segmenten
für mögliche Staus in Tabellen im Endgerät und in der Zentrale zum Ermöglichen einer
effizienten Übermittlung in einer Verkehrsmeldung zu speichern.
[0006] Von einem Endgerät empfangene Verkehrsinformationen können insbesondere per Radio
(insbesondere RDS-TMC) empfangen werden. Besonders vorteilhaft ist der Empfang über
Mobilfunk (insbesondere Mobilfunk-Kurznachricht unter GSM oder UMTS), da dies u.a.
einfach und effizient eine regionale Differenzierung von Verkehrsinformationen erlaubt.
[0007] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Zeichnung. Dabei
zeigt
- Fig. 1
- als Blockschaltbild ein erfindungsgemäßes Endgerät zum Durchführen des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
[0008] Figur 1 zeigt ein Endgerät 1 mit einer Empfangseinrichtung 2 zum Empfangen von von
einer Zentrale an ein oder mehrere Endgeräte gesendeten (3) Verkehrsmeldungen und
einem Speicher 4 zum Speichern von empfangenen Verkehrsmeldungen 5,6,7, einer Verkehrsinformations-Generationseinrichtung
(umfassend eine Sucheinrichtung 9 und eine Verkehrsinformations-Text-Syntheseeinrichtung
10) sowie eine Ausgabeeinrichtung 11 zum Ausgeben von Verkehrsinformationen 12 an
einen Nutzer 13 des Endgerätes 1.
[0009] Das Endgerät 1 empfängt von einer Zentrale Verkehrsmeldungen (5,6,7) per Funk. Dies
erfolgt heute in der Regel per RDS-TMC über einen speziellen Kanal eines Radiosenders.
Überdies ist es auch über einen Mobilfunkkanal möglich, insbesondere über einen Kurznachrichtenkanal
(unter GSM oder UMTS) als an ein Endgerät 1 gerichtete Kurznachricht (SMS-MT) oder
an eine Vielzahl von Endgerät gerichtete Mobilfunkkurznachricht (SMS-CB). Bei einer
Übertragung per Mobilfunk kann auch eine Bezeichnung von Segmenten eines Straßenverkehrsnetzes
durch auch unter RDS verwendete Tabellen erfolgen, ebenso wie eine Kurzangabe von
Zustandsinformationen (bestimmte Kennzahlen für Stau, zähfließender Verkehr, freier
Verkehr etc.).
[0010] Segmente eines Straßenverkehrsnetzes (welche sich auf Verkehrsmeldungen durch Angabe
der Segmentnummern dieser Segmente beziehen) können geografische Abschnitte von Straßen,
Fahrbahnen oder Fahrbahnengruppen sein. Ein Segment kann beispielsweise alle Fahrbahngruppen
zwischen zwei Anschlußstellen einer Autobahn oder Landstraße mit gleicher Fahrtrichtung
bezeichnen.
[0011] Von der Empfangseinrichtung 2 empfangene Verkehrsmeldungen werden in einem Speicher
4 des Endgerätes 1 gespeichert. Die hier beispielhaft aufgeführten Verkehrsmeldungen
5, 6,7 sind: Verkehrsmeldung 5: "4711, 2 km, Stau", was bedeutet, daß im Segment mit
der Nummer 4711 zwei km Stau vorliegen. Entsprechendes gilt für die Verkehrsmeldungen
6,7 betreffend die Segmente 4712 und 4713.
[0012] Die Verkehrsinformations-Generationseinrichtung sucht mit einer Sucheinrichtung 9
im Speicher 4 nach Verkehrsmeldungen mit numerisch oder alphanumerisch aufeinanderfolgender
Segmentnummer, findet also hier die Verkehrsmeldungen 5,6,7 betreffend die Segmentnummern
4711, 4712 und 4713, während andere (nicht gezeigte) Verkehrsmeldungen im Speicher
4 nicht fortlaufend hierzu numeriert sind, wie es beispielsweise 4710 und 4714 wären,
welche hier nicht im Speicher 4 enthalten sind. Diese von der Sucheinrichtung 9 gefundenen
Verkehrsmeldungen 5, 6, 7 mit aufeinanderfolgenden Segmentnummern werden in der Vergleichseinrichtung
14 nunmehr dahingehend verglichen, ob die in ihnen enthaltenen Zustandsinformationen
(hier jeweils "Stau" für jede der Verkehrsmeldungen 5,6,7) gleich sind. Unter "gleich"
wird hier "identisch" verstanden, jedoch wäre es auch möglich, die Einhaltung von
Schwellwerten als "gleich" zu definieren. Schwellwerte wären insbesondere zweckmäßig,
falls die Zustandsinformationen Geschwindigkeitsinformationen oder Reisezeiten enthalten.
[0013] Falls die Vergleichseinrichtung 14 feststellt, daß die von der Sucheinrichtung 9
im Speicher 4 gefundenen Verkehrsmeldungen 5,6,7 die gleiche Zustandsinformation (hier
"Stau") aufweisen, wird von der Verkehrsinformations-Text-Syntheseeinrichtung 10 für
diese ein gemeinsamer, an den Endgerätnutzer auszugebender (11) Verkehrsinformationstext
12 erstellt. Im vorliegenden Fall greift hierzu die Verkehrsinformations-Text-Syntheseeinrichtung
10 auf einen weiteren Speicher 15 im Endgerät 1 zu, welcher zu jedem (per RDS oder
Mobilfunk) als Segmentnummer übermittelten Segment (4711, 4712, 4713 für die Verkehrsmeldungen
5,6,7) einen hier die geografische Erstreckung auf einer Karte (einer übliche Papierkarte)
repräsentierenden Text in dem Endgerätnutzer 13 verständlicher Form enthält. So enthält
der Speicher 15 zur Anschlußstelle 4711 die Textinformationen, daß an den Enden des
Segmentes 4711 die Anschlußstelle A vorliegt und am anderen Ende die Anschlußstelle
B. Entsprechend ist im Speicher 15 zum Segment 4712 gespeichert, daß an einem Ende
die Anschlußstelle B und am anderen die Anschlußstelle C vorliegt. Zum Segment 4713
ist gespeichert, daß es sich von der Anschlußstelle C bis zur Anschlußstelle D erstreckt.
Die Enden von Segmenten können anstatt als Anschlußstellen beispielsweise auch durch
andere Hinweise, wie Hinweise auf Städte, Rastplätze etc., realisiert sein. Im vorliegenden
Fall erstreckt sich der Stau vom Segmente 4711 bis zum Segment 4713, so daß die erste
Anschlußstelle des Segmentes 4711(A) und die letzte Anschlußstelle des letzten Segmentes
4713 (D) in die Verkehrsinformations-Textmeldung 12 zusammen mit anderen Textbausteinen
("zwischen Anschlußstelle", "und") integriert werden. Ferner kann ein Speicher 15
für weitere akustische Meldungen zu numerisch per RDS, TMC oder GSM oder UMTS übertragenen
Verkehrsmeldungen vorliegen.
[0014] Im vorliegenden Falle erstellt also die Verkehrsinformations-Text-Syntheseeinrichtung
die Verkehrsinformation 12: "zwischen Anschlußstelle A und Anschlußstelle D 6 km Stau"
Anstatt 'A" und "D" kann in der Realität auch ein Städtename oder die Bezeichnung
einer abzweigenden Landstraße etc. stehen.
[0015] Die Verkehrsinformation 12 wird von einer Ausgabeeinrichtung 11 dem Endgerätnutzer
13 optisch oder akustisch dargestellt, Insbesondere bei einer optischen Darstellung
ist für eine übersichtliche Darstellung erfindungsgemäß ein kleineres Display erforderlich.
Bei einer optischen wie einer akustischen Ausgabeeinrichtung ist aufgrund der verringerten
Zahl von auszugebenden Verkehrsinformationen ein kleinerer Speicher für auszugebende
Verkehrsinformationen erforderlich.
1. Verfahren zur endgerätseitigen Erstellung von an einen Nutzer (13) eines Endgerätes
(1) ausgebbaren Verkehrsinformationen (12), wobei vom Endgerät (1) empfangene (2)
Verkehrsmeldungen (5,6,7), die den Zustand von Segmenten eines Straßenverkehrsnetzes
repräsentierende Zustandsinformationen (16) und die Identität betroffener Segmente
(4711) repräsentierende Segmentnummern (17) enthalten, gespeichert (4) werden, wobei
im Speicher (4) des Endgerätes (1) gespeicherte Verkehrsmeldungen (5,6,7) gesucht
(9) werden, deren Segmentnummern aufeinanderfolgen, wobei nur Verkehrsmeldungen (5,6,7)
mit aufeinanderfolgenden Segmentnummern zu einer an den Nutzer (13) ausgebbaren Verkehrsinformation
(12) zusammengesetzt werden, welche Verkehrsmeldungen (5,6,7) gleiche Zustandsinformationen
(16) enthalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1;
dadurch gekennzeichnet,
daß der Empfang per Radio, insbesondere per ROS, TMC, erfolgt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Empfang per Mobilfunk, insbesondere per Mobilfunk-Zell-Rundspruch-Kurznachricht
erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgabe optisch oder akustisch erfolgt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Segment eines Straßenverkehrsnetzes eine Straße oder Fahrbahn oder Fahrbahngruppe
oder ein Abschnitt hiervon ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in empfangenen Verkehrsmeldungen (5,6,7) zusätzlich zur Segmentnummer auch geografische
Längenangaben (18) enthalten sind, welche bei der Erstellung eines Teils ("6 km")
der Verkehrsinformationen (12) berücksichtigt ("2 km", "3 km", "1km") werden.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die an den Endgerätnutzer ausgegebene Verkehrsinformation eine den aktuellen Zustand
des Verkehrsnetzes betreffende Verkehrsinformation ist.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die an den Endgerätnutzer ausgegebene Verkehrsinformation eine Prognose für den
Straßenverkehrsnetz-Zustand zu einem gegenüber der Ausgabe der Verkehrsinformation
(12) künftigen Zeitpunkt ist.
9. Endgerät, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden
Ansprüche,
- mit einem Empfänger (2) zum Empfangen von Verkehrsmeldungen (5,6,7), welche den
Zustand von Segmenten eines Straßenverkehrsnetzes repräsentierende Zustandsinformationen
(16;16,18) und die Identitäten betroffener Segmente (17) repräsentierende Segmentnummern
(4711, 4712, 4713) enthalten,
- mit einem Speicher (4) zum Speichern empfangener Verkehrsmeldungen (5,6,7),
- mit einer Verkehrsinformations-Generationseinrichtung (8) zum Erstellen von einem
Nutzer (13) des Endgerätes (1) ausgebbaren Verkehrsinformationen (12),
- mit einer Ausgabeeinrichtung (11) zum Ausgeben der erstellten Verkehrsinformationen
(12) an den Nutzer (13) des Endgerätes (1), wobei die Verkehrsinformations-Generationseinrichtung
(8),
- eine Sucheinrichtung aufweist zum Suchen von im Speicher (4) gespeicherten Verkehrsmeldungen
(5,6,7) mit aufeinanderfolgenden Segmentnummern (4711, 4712, 4713) und
- eine Verkehrsinformations-Text-Syntheseeinrichtung (10) zum Bilden einer an den
Nutzer (13) auszugebenden Verkehrsinformation, basierend auf Verkehrsmeldungen (16)
mit aufeinanderfolgender Segmentnumerierung (4711, 4712, 4713) und gleichen Zustandsinformationen
("Stau") für die von den Verkehrsmeldungen betroffenen Segmente.
10. Endgerät nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Empfänger ein Radioempfänger, insbesondere RDS-, TMC-Empfänger ist.
11. Endgerät nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Empfänger ein Mobilfunkempfänger, insbesondere ein passiver Mobilfunkempfänger
für Mobilfunk-Kurznachrichten ist.
12. Endgerät nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ausgabeeinrichtung eine optische oder/und eine akustische Ausgabeeinrichtung
ist.
13. Endgerät nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß in empfangenen Verkehrsmeldungen (5) zusätzlich zu Segmentnummern (4711) für jedes
Segment auch geografische Segmentlängenangaben (18) ("2 km") enthalten sind.
14. Endgerät nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß Zustandsinformationen in mehr als zwei Stufen quantisiert den Zustand des Verkehrsnetzes
angeben.
15. Endgerät nach einem der Ansprüche 9 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einen Endgerätnutzer ausgegebene Verkehrsinformationen den aktuellen Zustand
eines Straßenverkehrsnetzes repräsentieren.
16. Endgerät nach einem der Ansprüche 9 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß Verkehrsinformationen einen gegenüber dem Empfangszeitpunkt in der Zukunft liegenden
prognostizierten Zustand des Verkehrsnetzes betreffen.