[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum automatisierten Bündeln von Kabelsträngen,
nach dem ein fortlaufend zuführbares, auf seiner einen Oberfläche eine Zahnung oder
Riffelung aufweisendes Kabelband, von einem Motor angetrieben, vorgeschoben wird und
mit seinem vorderen Ende durch ein mit Verriegelungsmitteln versehenes Verriegelungsschloß
hindurchgesteckt, um ein Kabelbündel geschlungen und in das Verriegelungschloß zurückgeführt
wird, wonach das Kabelband durch Umsteuern der Drehrichtung entgegen seiner ursprünglichen
Vorschubrichtung gespannt und hinter dem Verriegelungschloß abgeschnitten wird, und
auf ein automatisch arbeitendes Gerät zur Durchführung des Verfahrens.
[0002] Ein solches Gerät ist durch die EP 0297 337 A1 bekannt. Das Gerät hat jedoch verschiedene
Nachteile. Der durch einen Betätigungshebel auslösbare, automatisch ablaufende Bündelungsvorgang
erfolgt über eine komplizierte Mechanik mit vielen für die unterschiedlichen Arbeitsschritte
aufeinander abgestimmten Einzelteilen und ist deshalb sehr störanfällig. Wegen der
komplizierten Mechanik läuft der einzelne Vorgang verhältnismäßig langsam ab. Die
taktweise Zufuhr der durch Stege kettenförmig miteinander verbundenen Verriegelungsschlösser
erfolgt über einen mit dem Betätigungshebel verbundenen, mechanischen Antrieb von
unten, also entgegen der Schwerkraft, in eine vorläufige Position, in der er von einem
horizontal bewegbaren Schlitten, der auch einen Führungskanal für die Zufuhr des fortlaufenden
Kabelbandes aufweist, ergriffen und endgültig in einer Austrittsöffnung des Gerätes
und vor dem Führungskanal für das Kabelband positioniert werden soll. Da die erste
Positionierung des einzelnen Verriegelungsschlosses vor dem Schlitten entgegen der
Schwerkraft unsicher ist, zumal es an einem definierten Anschlag fehlt, ist auch ein
störungsfreier Ablauf der nachfolgenden Schritte nicht gewährleistet.
[0003] Mit dem Gerät kommt eine bestimmte Ausbildung des Verriegelungsschlosses für das
Spannen des Kabelbandes und eine daran angepaßte Ausbildung des Kabelbandes zum Einsatz.
Das Kabelband weist auf seiner einen Oberfläche zwei parallel verlaufende, aber einander
entgegengerichtete Verzahnungen auf Die im wesentlichen würfelförmigen Verriegelungsschlösser
haben eine durchgehende Öffnung, von deren sich gegenüberliegenden Flächen gleichgerichtete
Verriegelungszungen abragen, die über ihrer jeweils halben Breite und seitlich versetzt,
gleichgerichtete Verriegelungszähne aufweisen, die mit den Verzahnungen des Kabelbandes
in Eingriff kommen können. Wenn nach Betätigung des Geräts ein Verriegelungsschloß
richtig in der Mündungsöffnung und ausgerichtet auf den Führungskanal für das Kabelband
im Schlitten positioniert ist, wird das Kabelband motorisch vor und durch die Öffnung
im Verriegelungsschloß hindurch geschoben; sein Ende gleitet an den um ein Kabelbündel
geschlossenen Führungsbakken entlang, bis es das Kabelbündel ganz umschlingt und wieder
das Verriegelungsschloß erreicht und nun in entgegengesetzter Richtung durch die Öffnung
des Verriegelungsschlosses geführt werden muß, wobei die Verriegelungszungen mit den
ihnen gegenüberliegenden Verzahnungen des Kabelbandes in Eingriff kommen sollen. Danach
wird durch Umsteuern des Antriebs das Kabelband angezogen, bis das umschlungene Kabelbündel
fest umfaßt ist und die nach hinten aus dem Verriegelungsschloß herausragenden Enden
werden abgeschnitten.
[0004] Insbesondere wenn das vordere Ende des Kabelbandes, nachdem es an den Führungsbacken
entlanggeglitten ist, sich wieder in die Öffnung des Verriegelungsschlosses einschieben
soll, können Störungen des Betriebs auftreten. Das Kabelband muß das Kabelbündel um
360° umschlingen und sein Ende muß dann scharf abgewinkelt in die Öffnung des Verriegelungsschlosses
zurückgeführt werden. Diese Abwinklung muß sich allein dadurch vollziehen, daß das
Kabelband mit seinem vorderen Ende nach dem Umschlingungsvorgang im stumpfen oder
rechten Winkel vor der Öffnung des Verriegelungsschlosses auf sich selbst trifft und
dabei das Ende so abgelenkt wird, daß es sich in diese Öffnung schiebt. Da ein definierter
Anschlag für das Ende des Kabelbandes fehlt, kann nicht kontrolliert werden, ob das
Ende tatsächlich den Weg zurück in die Öffnung gefunden hat und ob es darin weit genug
vorgeschoben ist, um einen sicheren Eingriff der Verriegelungszungen in der Verzahnung
des Kabelbandes zu gewährleisten, oder ob es schon wieder bis in den Führungskanal
für das Kabelband hineinragt und nach dem Abschneiden als nicht entsorgtes Abfallstück
Störungen im Gerät verursacht.
[0005] Das Abschneiden des Kabelbandes hinter dem Verriegelungsschloß geschieht während
das Kabelband noch für den Spannvorgang unter Zug steht. Die Praxis hat gezeigt, daß
dann die Gefahr besteht, daß das hinter dem Verriegelungsschloß kurz abgeschnittene
Ende des Kabelbandes wieder aus dem Verriegelungsschloß springen kann, der gesamte
Bündelungsvorgang so mißlingt und wiederholt werden muß.
[0006] Des weiteren besteht der Bedarf, die gebündelten Kabelstränge in Abständen mit besonderen
Befestigungsmitteln z.B. an einem Trägerteil oder einer Gehäusewand zu befestigen.
Die Möglichkeit, solche Befestigungsmittel an den Kabelbündeln anzubringen, ist bei
dem bekannten Gerät nicht gegeben.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Gerät der eingangs genannten Art zu schaffen, das
absolut störungsfrei, sicher und zeitsparend arbeitet; nach dem Umschlingen eines
Kabelbündels mit dem Kabelband und dem Festziehen dieses Bandes muß ein sicherer Eingriff
der Verriegelungszungen im Verriegelungsschloß mit dem Kabelband gewährleistet sein,
der sich nach dem Abschneiden des Kabelbandes hinter dem Verriegelungschloß nicht
lockern oder gar lösen darf. Außerdem soll die Möglichkeit vorgesehen sein, bei Bedarf
in einem Arbeitsgang mit der Bündelung der Kabelstränge Befestigungsmittel an dem
Kabelbündel anzubringen, mit denen sich das Kabelbündel an einem Trägerteil verankern
läßt.
[0008] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß vor dem Abschneiden des Kabelbandes
der Antrieb des Kabelbandes gestoppt und so das Kabelband hinter dem Verriegelungsschloß
spannungslos gemacht wird. Dadurch wird verhindert, daß beim nachfolgenden Abschneiden
des Kabelbandes dessen Ende einen Zahn der Verriegelungsmittel im Verriegelungsschloß
überspringt oder gar ganz aus dem Verriegelungsschloß herausspringt.
[0009] Die Umsteuerung des Antriebsmotors des Kabelbandes und die Unterbrechung des Antriebs
des Kabelbandes erfolgen vorzugsweise meßwertabhängig, und zwar durch Messen der Leistungsaufnahme
oder des Drehmoments des Antriebsmotors.
[0010] Der Meßwert zur Umsteuerung des Antriebsmotors kann auch durch eine Wegemessung beim
Vorschub des Kabelbandes gewonnen werden. Dieser zweite Meßwert kann auch Kontrollzwecken
dienen. Es wird so erreicht, daß die Verriegelungsmittel des Verriegelungsschlosses
sicher in der Riffelung des Kabelbandes eingreifen und dieses sich keinesfalls lockern
oder gar lösen kann. Außerdem wird erreicht, daß das Kabelband immer an einer definierten
Stelle abgeschnitten wird und das neu entstandene Ende beim nächsten Vorschub sicher
im Verriegelungsschloß erfaßt wird und die Verriegelungszähne und die Riffelung des
Kabelbandes nie "Zahn auf Zahn" zu stehen kommen.
[0011] Bei einem automatisch arbeitenden Gerät der eingangs genannten Art ist nach der Erfindung
im Gehäuse ein motorisch angetriebener Schlitten vor und zurückbewegbar, in diesem
ist ein auf der Oberseite des Schlittens mündender Führungskanal für das Kabelband
vorgesehen, dessen Mündung durch eine Einführzunge abgedeckt ist; am vorderen Ende
des Schlittens sind seitliche Haltebacken vorgesehen, zwischen denen ein Verriegelungsschloß
plaziert werden kann, welches einen in seiner Position zwischen den Haltebacken mit
der Einführzunge fluchtenden Durchsteckkanal und, dazu um 90° versetzt, einen nach
unten offenen Einsteckkanal mit jeweils darin befindlichen Verriegelungszungen für
den Eingriff an einer Zahnung oder Riffelung des Kabelbandes aufweist; am Ende der
Vorwärtsbewegung des Schlittens wird das zwischen den Haltebacken gehaltene Verriegelungsschloß
in einer Austrittsöffnung des Gehäuses derart plaziert, daß im geschlossenen Zustand
der Führungsbacken eine darin vorgesehene Führungsrinne an ihrem Eintrittsende mit
dem Durchsteckkanal und an ihrem Austrittsende mit dem Einsteckkanal des Verriegelungsschlosses
fluchtet und die Einführzunge zur Anhebung der Verriegelungszunge in den Durchsteckkanal
einführbar ist, so daß das Kabelband unterhalb der Einführzunge durch den Durchsteckkanal
und entlang der Führungsrinne bis in den Einsteckkanal zum Eingriff mit dessen Verriegelungszunge
motorisch vorgeschoben werden kann.
[0012] In der vorgeschobenen Stellung des Schlittens deckt sich dessen Führungskanal mit
der Austrittsöffnung eines Einführkanals in einem feststehenden Gehäuseteil, in dem
das Kabelband in einer definierten Ausgangsposition gehalten wird.
[0013] Bei erfolgtem Eingriff des vorderen Endes des Kabelbandes im Einsteckkanal wird der
Antriebsmotor für das Kabelband von Schub auf Zug umgesteuert und bei Erreichen einer
bestimmten Zugkraft der Antrieb des Kabelbandes ganz unterbrochen und danach eine
Schneidevorrichtung betätigt, deren Messer knapp hinter dem Verriegelungsschloß senkrecht
zur Vorschubrichtung des Kabelbandes bewegbar ist; danach wird der Schlitten in seine
Ausgangsstellung zurückgebracht.
[0014] Vorteilhaft führt ein Zuführrohr für die Verriegelungsschlösser von oben in das Gerät
und seine Öffnung befindet sich unmittelbar über dem von den Haltebacken des Schlittens
begrenzten Raum. Die Verriegelungschlösser können so sicher plaziert werden und brauchen
nicht entgegen der Schwerkraft gefördert werden.
[0015] Nach einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Gerätes sind im Gehäuse
beidseitig der Austrittsöffnung Halterungen vorgesehen, auf denen von oben zugeführte
Befestigungsmittel, die der Befestigung der Kabelbündel an einem Trägerteil dienen,
zur Auflage kommen können, wobei ein durch die Halterungen nach unten in den Bewegungspfad
des Schlittens ragendes Kopfteil dieses Befestigungsmittels eine mit dem Durchsteckkanal
des Verriegelungsschlosses fluchtende Öse aufweist und das Befestigungsmittel von
dem Schlitten bei seiner Vorwärtsbewegung erfaßt und in die Position in der Austrittsöffnung
mitgenommen wird. So kann in einem Arbeitsgang einerseits die Bündelung der Kabel
durchgeführt werden und andererseits bei Bedarf an der Bündelungsstelle ein Befestigungsmittel
für das Kabelbündel selbst vorgesehen werden.
[0016] Um das Befestigungsmittel sicher in der Bewegung mitnehmen und anschließend plazieren
zu können, ist an dem Schlitten vorteilhaft ein Mitnehmer vorgesehen, der bei der
Vorwärtsbewegung des Schlittens an einem abragenden Kragen des Befestigungsmittels
in Eingriff kommt.
[0017] Im Gerät können beidseitig der Austrittsöffnung ein erstes Paar Halteklammern für
das Verriegelungsschloß und ein zweites Paar Halteklammern für das Befestigungsmittel
angeordnet sein, um deren Position in der Austrittsöffnung zu sichern.
[0018] Bevorzugt ist die Zuführvorrichtung für die Befestigungsmittel einschließlich eines
Ausstoßkanals für von den Befestigungsmitteln abgetrennte Förderstreifen in einem
dem Gerät entnehmbaren Wechselmodul angeordnet. Wenn in einem Anwendungsfall eine
Verankerung des Kabelbündels an einem Trägerteil nicht gefordert ist, kann das Wechselmodul
dem Gerät entnommen und durch eine Abdeckhaube ersetzt werden.
[0019] Vorzugsweise werden die Führungsbacken zum Umgreifen der zu bündelnden Kabel manuell
geschlossen und geöffnet, während alle weiteren Arbeitsschritte des Gerätes nach Betätigung
eines Abzugs programmgesteuert sind.
[0020] Der Umschaltpunkt des Antriebsmotors des Kabelbandes von Schub auf Zug kann auch
durch den meßbaren Vorschub des Kabelbandes definiert sein; dazu kann im Gerät im
Bereich der Start- oder Null-Position des Kabelbandes eine Lichtschranke vorgesehen
sein.
[0021] Ein Arbeitsverfahren für ein erfindungsgemäßes Gerät umfaßt vorzugsweise folgende
Verfahrensschritte:
- Freigabe der Einleitung eines Arbeitszyklus nach Sensorerkennung einer Bündelungsstelle
für ein Kabelbündel und Plazierung eines Verriegelungsschlosses zwischen den Haltebacken
des Schlittens,
- Freigabe oder Sperrung der Zufuhr eines Befestigungsmittels nach Sensorerkennung einer
Befestigungsstelle für das Kabelbündel an einem Trägerteil,
- Vorwärtsbewegung des Schlittens bis zur Montagestellung des Verriegelungsschlosses
und gegebenenfalls des Befestigungsmittels,
- Vorwärtsbewegung des Schiebers auf dem Schliffen mit Einschieben der Einführzunge
in den Durchsteckkanal des positionierten Verriegelungsschlosses,
- Vorschub des Kabelbandes bis zum Anstoß im Einsteckkanal und Eingriff mit den darin
vorgesehenen Verriegelungsmitteln, dabei fortlaufende Messung der Leistungsaufnahme
des Antriebsmotors für das Kabelband,
- meßwertabhängige Umsteuerung des Antriebsmotors von Schub auf Zug, dabei weiter fortlaufende
Messung der Leistungsaufnahme des Antriebsmotors,
- Rückbewegung des Schiebers in seine relative Ausgangsstellung auf dem Schlitten,
- meßwertabhängiges Stoppen des Antriebsmotors zum Entlasten des Kabelbandes hinter
dem Verriegelungsschloß,
- Betätigung der Schneidevorrichtung zum Abschneiden des Kabelbandes hinter dem Verriegelungsschloß,
- Rückziehen des Kabelbandes in seine Ausgangsposition,
- Rückbewegung des Schlittens in seine Ausgangsposition.
[0022] Die Erfindung wird im folgenden anhand der anhängenden Zeichnungen beispielhaft genauer
beschrieben; es zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch ein Verriegelungsschloß, wie es bei dem erfindungsgemäßen
Gerät vorzugsweise zur Anwendung kommen soll,
- Fig. 2
- einen Längschnitt durch das Verriegelungsschloß gemäß Fig. 1 mit eingeschobenem Kabelband,
- Fig. 3
- zu einem Strang verbundene Befestigungsmittel zur Verankerung eines Kabelbündels an
einem Trägerteil, die ebenfalls mit dem erfindungsgemäßen Gerät verarbeitet werden
können,
- Fig. 4
- die Ansicht eines Verriegelungsschlosses gemäß Fig. 1 mit erfindungsgemäß daran vorgesehenem
Befestigungsmittel gemäß Fig. 3 und in beiden Teilen eingeschobenem Kabelband,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht einer bevorzugten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Gerätes,
teilweise geschnitten, mit eingesetztem Wechselmodul für die Anbringung von Befestigungsmitteln
gemäß Fig. 3 an einem Kabelbündel,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht gemäß Fig. 5 bei entnommenem Wechselmodul,
- Fig. 7a bis 7f
- schematisch die Seitenansicht des vorderen Bereichs des Gerätes gemäß Fig. 5 in unterschiedlichen,
aufeinander folgenden Betätigungsstadien,
- Fig. 8
- eine Draufsicht auf eine Ausführungsform einer Schneidevorrichtung des erfindungsgemäßen
Gerätes und
- Fig. 9
- eine Draufsicht auf einen Ausschnitt des Gerätes im Bereich seiner Austrittsöffnung.
[0023] Mit dem erfindungsgemäßen Gerät kommt vorzugsweise ein Verriegelungsschloß
1 für ein Kabelband
2 zur Anwendung, wie es in den Fig. 1, 2 und 4 wiedergegeben ist. Es besteht im wesentlichen
aus einem quaderförmigen Gehäuse, in dem zueinander im rechten Winkel verlaufend ein
Durchsteckkanal
3 und ein Einsteckkanal
4 vorgesehen sind, wobei der Einsteckkanal
4 durch eine Wand
5 vom Durchsteckkanal
3 getrennt ist. Diese Wand
5 bietet, wie weiter unten noch deutlich wird, einen Anschlag für das vordere Ende
eines Kabelbandes
2. Sowohl in dem Durchsteckkanal
3 als auch in dem Einsteckkanal
4 sind biegsame Verriegelungszungen
6, 7 vorgesehen, die mit Eingriffszähnen
8, 9 an der einen, mit einem Sägezahn bzw. einer Riffelung
10 versehenen Oberfläche des Kabelbandes
2 in Eingriff kommen können.
[0024] Fig. 5 zeigt eine teilweise geschnittene Seitenansicht des Gerätes. Sein Gehäuse
13 hat Pistolenform mit einem Griffteil
11, an dem ein Abzug
12 vorgesehen ist, durch dessen Betätigung ein Verarbeitungszyklus des Gerätes eingeleitet
werden kann. Im hinteren Teil des Gehäuses
13 sind eine Getriebe
14 und eine Bremse
16 für den Antrieb des Kabelbandes
2 vorgesehen. Nach der dargestellten Ausführungsform erfolgt der Antrieb über eine
biegsame Welle
17 durch einen externen Elektromotor. Es ist aber auch möglich den Elektromotor in das
Gehäuse zu integrieren.
[0025] Über das Getriebe
14 ist ein seitlich daran angeordnetes Ritzel
18 antreibbar, um das ein z.B. von einer nicht dargestellten Vorratsrolle kontinuierlich
zuführbares, fortlaufendes Kabelband
2 so gelegt ist, daß die Verzahnung des Ritzels
18 mit der Verzahnung oder Riffelung
10 des Kabelbandes
2 in Eingriff steht und das Kabelband
2 so durch Antrieb des Ritzels
18 gefördert bzw. nachgeschoben werden kann. Weiter ist im Gehäuse
13 ein Schlitten
19 auf Führungsschienen
20 in Längsrichtung hin und her verschiebbar geführt. Der Antrieb des Schlittens
19 kann in beiden Richtungen z.B. mittels Bowdenzug (nicht dargestellt) oder für die
Rückbewegung in die Ausgangsstellung auch mit Federrückstellung erfolgen.
[0026] Im Schlitten
19 befindet sich ein schräg verlaufender, durchgehender Führungskanal
21, der im Verlauf der Betätigung des Gerätes (siehe unten) mit der Austrittsöffnung
eines Einführkanals
60 in Deckung gebracht wird, durch den das Kabelband
2 vom Ritzel
18 kommend zugeführt wird. Auf der Oberseite des Schlittens
19 ist ein Schieber
24 verschiebbar montiert, an dem eine Einführzunge
22 aus vorzugsweise federndem Material befestigt ist, die sich mit ihrem freien Ende
über die Austrittsöffnung des Führungskanals
21 im Schlitten
19 erstreckt, diese also abdeckt, und federnd auf der Oberseite des Schlittens
19 aufliegt. Der Schieber
24 wird zu seiner Bewegung auf dem Schlitten
19 durch einen Elektromagneten
15 angetrieben.
[0027] Am vorderen Ende des Schlittens
19 sind seitliche Haltebacken
25 vorgesehen. Über ihnen öffnet sich ein von oben in das Gehäuse
13 eintretendes Zuführrohr
23 für die Verriegelungsschlösser
1 gemäß Fig. 1. Durch das Zuführrohr
23 können die Verriegelungsschlösser
1 vorteilhaft aus einem lose geschütteten Vorrat, nachdem sie beispielsweise durch
einen Schneckenförderer (nicht dargestellt) oder durch eine andere geeignete Vorrichtung
vereinzelt worden sind, Stück für Stück, eventuell mittels Druckluft, zugeführt werden.
Das einzelne Verriegelungsschloß
1 fällt in den Raum zwischen den Haltebacken
25 und wird durch sie in vorläufiger Position gehalten. Alternativ kann die Zufuhr der
Verriegelungsschlösser
1 auch mit Hilfe eines Transportstreifens erfolgen, der zur Abfallvermeidung vorzugsweise
wiederverwendbar ist.
[0028] Am vorderen Ende des Gehäuses
13 sind Führungsbacken
26, 27 vorgesehen, von denen die eine
26 vorzugsweise feststehend und die andere
27 um eine Achse
28 am Gehäuse
13 schwenkbar ist, so daß die Führungsbacken
26, 27 zangenartig geöffnet und geschlossen werden können, wobei sie in geschlossenem Zustand
eine annähernd kreisrunde, geschlossene, innere Führungsrinne
29 bilden. In Fig. 5 sind beide Stellungen der schwenkbaren Führungsbacke
27 mit unterschiedlicher Strichstärke dargestellt.
[0029] Mit dem vorderen Ende des Schlittens
19 fluchtend befindet sich im Gehäuse
13 des Gerätes eine Austrittsöffnung
30, die in den von den Führungsbacken
26, 27 umschlossenen Raum, vorzugsweise dicht unter der schwenkbaren Führungsbacke
27 bzw. in deren Führungsrinne
29 mündet. Die Austrittsöffnung
30 ist so geformt, daß sie die Haltebacken
25 des Schlittens
19 zusammen mit einem darin gehaltenen Verriegelungsschloß
1 aufnehmen kann. Beidseitig der Austrittsöffnung
30 befindet sich innerhalb des Gehäuses
13 ein erstes Paar Federklammern
31, die in um Achsen
61 schwenkbaren Schwenkbacken
62 gehalten sind. Beim Einschieben eines Verriegelungsschlosses
1 in die Austrittsöffnung
30 durch den Schlitten
19 werden die Schwenkbacken
62 durch am vorderen Ende des Schlittens
19 ausgebildete Schrägen so verschwenkt, daß sich die Federklammern
31 an das Verriegelungsschloß
1 seitlich anlegen und es so in Position halten (siehe unten, sowie Fig. 7a bis 7f
und Fig. 9).
[0030] Bei dem Gerät ist die Möglichkeit vorgesehen, an Bündelungsstellen des Kabelbündels
in unterschiedlichem, programmierbarem Abstand Befestigungsmittel
32 anzubringen, mit denen das Kabelbündel an einem Trägerteil verankert werden kann.
Und zwar kann das Anbringen eines jeden derartigen Befestigungsmittels
32 in einem einzigen Arbeitsgang mit der Bündelung, also dem Anbringen und Festziehen
des Kabelbandes
2 geschehen. Das Gerät weist dazu ein besonderes Wechselmodul
33 auf, das im vorderen Bereich des Gerätes bei Bedarf eingesetzt werden kann. Fig.
6 zeigt das Gerät bei entnommenem Wechselmodul
33; die Ausnehmung des Gehäuses
13, die das Wechselmodul
33 aufnehmen kann, wird dann vorteilhaft durch eine entsprechend geformte Abdeckhaube
34 verschlossen, um das Innere des Gerätes und vor allem die beweglichen Teile gegen
Verschmutzung zu schützen. In Fig. 6 ist die Abdeckhaube
34 teilweise weggebrochen dargestellt, so daß das Zuführror
23 für die Verriegelungsschlösser
1 und das vordere Ende des Schlittens
19 sichtbar sind.
[0031] Bei in das Gerät eingesetztem Wechselmodul
33 gemäß Fig. 5 können Befestigungsmittel
32 von oben dem Gerät zugeführt werden; sie werden in Ausgangsstellung des Gerätes vor
dem Schlitten
19 plaziert, wozu im Wechselmodul
33 seitliche Halterungen
35 vorgesehen sind, auf denen die Befestigungsmittel
32 zur Auflage kommen können.
[0032] Eine mögliche Ausführungsform solcher Befestigungsmittel
32 ist in Fig. 3 zusammen mit einem geeigneten Transportmittel wiedergegeben. Die Befestigungsmittel
32 bestehen aus einem federnd ausgebildeten Befestigungsfuß
36 zur Verankerung des Kabelbündels auf einem Trägerteil sowie einem Kopfteil
37, das mit einer Öse
38 oder einem Schlitz zum Durchführen des Kabelbandes
2 versehen ist. Zur automatischen Zuführung der Befestigungsmittel
32 sind sie in einer Reihe hintereinander durch Angußstreifen
39 miteinander verbunden, welche während des Gießprozesses längs eines zwischen Kopfteil
37 und Befestigungsfuß
36 angeformten schirmartigen Kragens
40 verlaufen. Die zunächst fertigungsbedingt entstehenden Angußstreifen
39 werden als Transportmittel verwendet, um die Befestigungsmittel
32 von einer Vorratsrolle dem Gerät zuführen zu können. Dazu können die Angußstreifen
39 mit Zähnen
45 versehen sein, in die im Wechselmodul
33 beidseitig angeordnete Zahnräder
63 eingreifen können. In gleicher Weise lassen sich auch anders ausgebildete Befestigungsmittel
zuführen. Parallel zu den Zahnrädern
63 und auf derselben Antriebswelle
64 sind vorzugsweise Messerscheiben
66 angeordnet, die beim Vorschub der Befestigungsmittel
32 diese an Sollbruchstellen
65 (siehe Fig. 3) von den Angußstreifen
39 trennen oder die Sollbruchstellen
65 zumindest anschneiden.
[0033] Wie aus Fig. 5 zu ersehen, kommen die so zugeführten Befestigungsmittel
32 mit ihrem Kragen
40 derart auf den Halterungen
35 zur Auflage, daß sich das Kopfteil
37 mit seiner Öse
38 in der Bewegungsbahn der Haltebacken
25 des Schlittens
19 befindet. Wie unten anhand der Fig. 7a bis 7f noch genauer erläutert wird, kommt
das Kopfteil
37 mit seiner Öse
38 bei der Vorwärtsbewegung des Schlittens
19 zwischen den Haltebacken
25 in Anlage an das vom Schlitten
19 transportierte Verriegelungsschloß
1. Außerdem ist am Schlitten
19 ein Mitnehmer
41 vorgesehen, der mit einer Einkerbung
42 am Kragen
40 des Befestigungsmittels
32 eingreift, es so in Position hält, so daß es in der weiteren Bewegung des Schlittens
19 mitgenommen wird. Dabei wird das betreffende Befestigungsmittel
32 von den als Transportmittel dienenden Angußstreifen
39 an den angeschnittenen Sollbruchstellen
65 abgetrennt. Am Ende der Vorwärtsbewegung des Schlittens
19, wenn das Verriegelungschloß
1 in der Austrittsöffnung
30 des Gerätes plaziert wird, schiebt sich das Befestigungsmittel
32, wie in Fig. 5 bereits angedeutet, zu einem Teil mit durch die entsprechend ausgebildete
Austrittsöffnung
30, wo es durch ein zweites Paar Federklammern
43, das neben dem ersten Paar Federklammern
31 seitlich der Austrittsöffnung
30 in den Schwenkbacken
62 angeordnet ist, zusätzlich gehalten wird (siehe auch Fig. 9). Im schwenkbar gelagerten
Ende der Führungsbacke
27 ist eine Ausnehmung
44 vorgesehen, die dem Befestigungsmittel
32 in dieser Position Platz bietet.
[0034] Innerhalb des Wechselmoduls
33 ist ein Ausstoßkanal
46 vorgesehen, durch den beim Vorschub der Befestigungsmittel
32 die von diesen schrittweise abgetrennten Angußstreifen
39 geleitet und aus dem Gerät befördert werden, wonach sie einem Recycling zugeführt
werden können.
[0035] Seitlich im Gehäuse
13 des Gerätes ist neben der Austrittsöffnung
30 eine Schneidevorrichtung
47 vorgesehen, von der in Fig. 8 eine Draufsicht wiedergegeben ist. Sie ist im Gehäuse
13 so angeordnet, daß ihr Messer
48 am Ende eines Arbeitszyklus horizontal und senkrecht zur Ebene der Fig. 5 bzw. 6
unmittelbar hinter der Austrittsöffnung
30 bzw. dem darin plazierten Verriegelungsschloß
1 bewegt werden kann, um das Kabelband
2 knapp hinter dem Verriegelungsschloß
1 abschneiden zu können. Der Verbrauch an Kabelband
2 wird so auf das wirklich notwendige beschränkt und es entstehen keine Abfälle.
[0036] Nach der in Fig. 8 dargestellten Ausführungsform der Schneidevorrichtung
47 ist an der seitlichen Gehäusewand
49 ein U-förmiges Bauteil
52 angeschraubt. Zwischen den beiden U-Schenkeln ist eine Führungsstab
53 angeordnet, auf dem ein abgewinkeltes Trägerteil
54 des Messers
48 verschiebbar ist. Dazu greift am Fuß des Trägerteils
54 ein durch Bowdenzug
55 betätigbarer Hebel
56 an. Die Verbindung zwischen dem Hebel
56 und dem Fuß des Trägerteils
54 ist mittels Stift
57 und Langloch
58 hergestellt. Der Bowdenzug
55 wird durch einen externen Motor programmgesteuert angetrieben.
[0037] Im folgenden wird die Arbeitsweise des Gerätes anhand der Fig. 7a bis 7f genauer
beschrieben, die eine Abfolge von Arbeitsschritten während eines Betätigungszyklus
des Gerätes wiedergeben. Es wird davon ausgegangen, daß das Kabelband
2 durch einen Gehäuseschlitz
67 eingeführt, um das Ritzel
18 gelegt und sein vorderes Ende bis in den Einführkanal
60 eingeschoben ist und die Zufuhr der Verriegelungsschlösser
1 sowie der Befestigungsmittel
32 aktivierbar ist. Der Start und der Ablauf der Arbeitsschritte des Gerätes erfolgt
weitgehendst programmgesteuert.
[0038] Zunächst wird das Gerät mit geöffneter Führungsbacke
27 in die vorgegebene Position an einem zu bündelnden und an einem Trägerteil zu befestigenden
Kabelstrang
59 gebracht. Ein Sensor am Gerät identifiziert über ein Codiersystem diese Position
und das erhaltene Signal wird mit einem vorgegebenen Signal verglichen. Stimmen die
beiden Signale überein, wird automatisch die Zufuhr der Verriegelungsschlösser
1 durch das Zuführrohr
23 und der Transport der Befestigungsmittel
32 durch die Zahnräder
63 über ihre als Transportband dienenden Angußstreifen
39 eingeleitet. Danach befindet sich ein Verriegelungsschloß
1 zwischen den Haltebacken
25 am vorderen Ende des Schlittens
19 und ein Befestigungsmittel
32 liegt mit seinem Kragen
40 auf den Halterungen
35 vor der Austrittsöffnung
30 auf (Fig. 7a). Die Zufuhr des Verriegelungsschlosses
1 erfolgt dabei so, daß sich sein Durchsteckkanal
3 in der Fluchtlinie der mit dem Schieber
24 auf dem Schlitten
19 verschiebbaren Einführzunge
22 befindet und sein Einsteckkanal
4 mit der Öffnung nach unten weist.
[0039] Stimmen dagegen die oben genannten Signale nicht überein, so erfolgt keine Positionierung
eines Verriegelungsschlosses
1 und eines Befestigungsmittels
32, und es ist auch kein Programmstart des Gerätes möglich.
[0040] Wurde die Position des Gerätes als richtig erkannt, werden die Führungsbacken
26, 27 um die zu bündelnden Kabel
59 manuell geschlossen und verriegelt; danach wird der Abzug
12 am Gerät betätigt, wodurch das elektrische Signal für den Programmstart ausgelöst
wird. Programmgemäß wird zunächst der Schlitten
19, z.B. über Bowdenzug, vorwärtsbewegt, wobei er das von seinen Haltebacken
25 gehaltene Verriegelungschloß
1 mitnimmt. Der Schlitten
19 erreicht die Zwischenstellung gemäß Fig. 7b, in der das Kopfteil
37 des Befestigungsmittels
32 zwischen den vorstehenden Haltebacken
25 des Schlittens
19 derart am Verriegelungschloß
1 zur Anlage kommt, daß sich die Öse
38 des Kopfteils
37 auf einer Höhe mit dem Durchsteckkanal
3 des Verriegelungschlosses
1 befindet. Außerdem gelangt die Einkerbung
42 am Mitnehmer
41 des Schlittens
19 in Eingriff am Umfang des Kragens
40 des Befestigungsmittels
32, so daß dieses auch nach dem nachfolgenden Trennen des Befestigungsmittels
32 von seinen Angußstreifen
39 in Position gehalten wird. Der Schlitten
19 bewegt sich weiter nach vorn, bis das Verriegelungsschloß
1 und das Befestigungsmittel
32 gemäß Fig. 7c in der Austrittsöffnung
30 des Gerätes in Montageposition plaziert sind, wo sie von den seitlichen Federklammern
31 bzw.
43 erfaßt und gehalten werden. Bei dieser Bewegung des Schlittens
19 kommt außerdem der schräg durch ihn hindurchgehende Führungskanal
21 zur Deckung mit der Austrittsöffnung des Einführkanals
60 für das Kabelband
2.
[0041] Am Ende der Vorwärtsbewegung des Schlittens
19 wird programmgemäß der Elektromagnet
15 aktiviert und dadurch der Schieber
24 auf dem Schlitten
19 vorwärtsbewegt; dabei schiebt sich die auf ihm befestigte Einführzunge
22 unter den ersten Zahn
8 der Verriegelungszunge
6 im Durchsteckkanal
3 des Verriegelungsschlosses
1. Anschließend wird durch einen externen Elektromotor über die biegdame Welle
17 Drehung das Ritzel
18 angetrieben und das Kabelband
2 vorgeschoben. Sein vorderes Ende schiebt sich aus dem Einführkanal
60 durch den Führungskanal
21 im Schlitten
19 unter die Einführzunge
22 und durch den Durchsteckkanal
3 und die Öse
38 im Kopfteil
37 des Befestigungsmittels
32; es gelangt in die Führungsrinne
29 der geschlossenen, die zu bündelnden Kabel
59 umschließenden Führungsbacken
26, 27 und schiebt sich darin weiter vor, bis sein Ende in den mit dem Austritt der Führungsrinne
29 in der Führungsbacke
26 fluchtenden Einsteckkanal
4 des Verriegelungsschlosses
1 gelangt, an der Wand
5 zwischen Einsteckkanal
4 und Durchsteckkanal
3 anstößt und mit seiner Zahnung oder Riffelung
10 an den Zähnen
9 der Verriegelungszunge
7 des Einsteckkanals
4 einrastet (Fig.7d).
[0042] Der Anschlag des Kabelbandes
2 im Einsteckkanal
4 kann ermittelt werden, indem die Leistungsaufnahme des Antriebsmotors fortlaufend
gemessen wird. Alternativ oder zusätzlich als Kontrolle kann auch eine Wegmessung
am Kabelband
2 erfolgen und festgestellt werden, um welches Maß es gefördert worden ist. Dazu kann
seitlich im Gehäuse eine Lichtschranke, vorzugsweise an der Ausgangsposition des Kabelbandendes
im Einführkanal
60 vorgesehen sein. Der Weg, den das Kabelband
2 von diesem Punkt aus durch den Führungskanal
21 des Schlittens
19 und die Führungsrinne
29 der Führungsbacken
26, 27 bis zurück ins Verriegelungsschloß
1 zurücklegen muß, ist konstant. Aus beiden Messungen kann ein Signal abgeleitet werden,
das anzeigt, wenn das Ende des Kabelbandes
2 in dem Einsteckkanal
4 des Verriegelungsschlosses
1 eingerastet ist und nicht weiter gefördert werden kann. Darauf wird der Motor in
seiner Drehrichtung und damit von Schub auf Zug umgesteuert, gleichzeitig wird der
Schieber
24 durch den Elektromagneten
15 in seine relative Ausgangsstellung auf dem Schlitten zurückgebracht und damit die
Verriegelungszunge
22 aus dem Durchsteckkanal
3 zurückgezogen, so daß nachfolgend die Verriegelungszunge
6 mit der Riffelung
10 des Kabelbandes in Eingriff kommen kann.
[0043] Das Kabelband
2 wird durch den Durchsteckkanal
3 des Verriegelungsschlosses
1 und in Richtung der Eingriffszähne
8 soweit zurückgezogen, bis es das Kabelbündel
59 fest umspannt (Fig. 7e). Auch dieser Punkt wird durch das Messen der Leistungsaufnahme
des Motors ermittelt. Die Zuordnung der gewünschten Anzugskraft zur erforderlichen
Motorleistung kann experimentell ermittelt werden und in die Programmsteuerung eingehen.
Nach Erreichen der so festgestellten Anzugskraft wird der Antrieb des Ritzels
18 gestoppt, so daß das Kabelband
2 nicht mehr unter Zug steht. Danach erst, wenn das Kabelband
2 also entlastet ist, wird der Schneidevorgang an der Schneidevorrichtung
47 (siehe Fig. 8) ausgelöst und das Kabelband
2 durch das sich senkrecht zur Ebene der Fig. 5 bzw. 7e vorschiebende Messer
48 knapp hinter dem Verriegelungsschloß
1 abgeschnitten.
[0044] Indem das Kabelband
2 vor dem Schneiden entlastet wird, wird sichergestellt, daß die Zähne
8 der Verriegelungszunge
6 im Durchsteckkanal
3 sicher in der Verzahnung oder Riffelung
10 des Kabelbandes
2 einrasten und eine sichere Verriegelung stattfindet. Es besteht somit nicht mehr
die Gefahr, daß das Kabelband
2 wegen einer noch bestehenden Spannung nach dem Abschneiden einen Zahn
8 der Verriegelungszunge
6 überspringt oder gar ganz aus dem Verriegelungsschloß
1 herausspringt. Außerdem wird damit erreicht, daß das Kabelband
2 immer an einer definierten Stelle im Abstand zur Stirnseite der Verriegelungszunge
6 abgeschnitten wird, wodurch wiederum gewährleistet ist, daß bei jedem nachfolgenden
Bündelungsvorgang das Vorschubende des Kabelbandes
2 definiert im Einsteckkanal
4 des nächsten Verriegelungschlosses
1 an der Wand
5 anstößt und mit beiden Zähnen
9 der Verriegelungszunge
7 in sicheren Eingriff kommt und somit jedesmal die optimale Wirkung des Verschlusses
erreicht wird.
[0045] Nach dem Abschneiden des Kabelbandes
2 wird es auf seine Ausgangs- bzw. Null-Position im Einführkanal
60 zurückgezogen (Fig. 7f) und der Schlitten
19 samt Schieber
24 werden in ihre Ausgangspositionen zurückbewegt. Die Führungsbacken
26, 27 werden manuell geöffnet und das Gerät zur nächsten Bündelungsstelle geführt.
[0046] Bei dem wie oben beschriebenen Vorgang wurde gleichzeitig und in einem Arbeitsgang
mit der Bündelung der Kabel an der Bündelungsstelle ein Befestigungsmittel
32 angebracht, mit dem das Kabelbündel an einem Trägerteil verankert werden kann. Normalerweise
ist es nicht erforderlich, daß an jeder Bündelungsstelle ein solches Befestigungsmittel
32 angebracht wird. Die Positionen, an denen ein Befestigungsmittel
32 angebracht werden soll, können durch einen Code gekennzeichnet werden, der vom Sensor
des Gerätes erkannt wird. In der Programmsteuerung ist dann vorgesehen, daß, wenn
ein bestimmtes Codemerkmal nicht identifiziert werden kann, die Zufuhr der Befestigungsmittel
32 unterbrochen wird und bei den weiteren Bündelungen erst wieder einsetzt, wenn der
betreffende Code gelesen wird. Es kann somit kein Befestigungsmittel
32 an falscher Stelle plaziert werden
[0047] Ist in einem speziellen Anwendungsfall eine Verankerung des Kabelbündels überhaupt
nicht vorgesehen oder erwünscht, so kann das Wechselmodul
33 dem Gerät entnommen werden und das Gerät in dem in Fig. 6 dargestellten Zustand nur
zur Bündelung von Kabeln
59 eingesetzt werden. Zweckmäßig wird dann statt des Wechselmoduls
33 eine Abdeckhaube
34 eingesetzt, um das Innere des Gerätes vor Verschmutzung und Beschädigung zu schützen.
1. Verfahren zum automatisierten Bündeln von Kabelsträngen, nach dem ein fortlaufend
zuführbares, auf seiner einen Oberfläche eine Zahnung oder Riffelung aufweisendes
Kabelband, angetrieben von einem Motor, vorgeschoben wird und mit seinem vorderen
Ende durch ein mit in die Zahnung oder Riffelung des Kabelbandes eing reifbaren Verriegelungsmitteln
versehenes Verriegelungsschloß hindurchgesteckt, um ein Kabelbündel geschlungen und
in das Verriegelungschloß zurückgeführt wird, wonach das Kabelband durch Umsteuern
der Drehrichtung seines Antriebsmotors entgegen seiner ursprünglichen Vorschubrichtung
gespannt und hinter dem Verriegelungsschloß abgeschnitten wird, dadurch gekennzeichnet,
daß vor dem Abschneiden des Kabelbandes (2) der Antrieb des Kabelbandes (2) gestoppt wird und so das Kabelband (2) hinter dem Verriegelungsschloß (1) spannungslos gemacht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsteuerung des Antriebsmotors
zum Spannen des Kabelbandes (2) abhängig von der gemessenen Leistungsaufnahme oder vom gemessenen Drehmoment des
Antriebsmotors und/oder abhängig von der gemessenen Vorschublänge des Kabelbandes
(2) erfolgt und die Unterbrechung des Antriebs des Kabelbandes (2) abhängig von der gemessenen Leistungsaufnahme oder vom gemessenen Drehmoment des
Antriebsmotors erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Verriegelungsschloß
(1) zur Anwendung kommt, welches, wie an sich bekannt, einen Durchsteckkanal (3) und, dazu um 90° versetzt, einen einseitig offenen Einsteckkanal (4) mit jeweils darin befindlichen Verriegelungszungen (6, 7) für den Eingriff an der Zahnung oder Riffelung (10) des Kabelbandes (2) aufweist, wobei der Einsteckkanal (4) durch eine Trennwand (5) gegenüber dem Durchsteckkanal (3) begrenzt ist, daß das von einer Vorratsrolle zugeführte Kabelband (2) mit seinem vorderen Ende zunächst durch den Durchsteckkanal (3) hindurch, um den zu bündelnden Kabelstrang (59) herum und dann in den Einsteckkanal (4) bis zum Anstoßen an der Trennwand (5) eingeführt wird und daß die beim Anstoßen des vorderen Endes des Kabelbandes (2) an der Trennwand (5) veränderte Leistungsaufnahme des Antriebsmotors als Signalwert für das Umsteuern
des Antriebsmotors dient und/oder daß die ausgehend von einer bestimmten Startposition
bis zum Anstoßen des vorderen Endes des Kabelbandes (2) an der Trennwand (5) benötigte Vorschublänge des Kabelbandes (2) als Kontroll- oder Signalwert für das Umsteuern des Antriebsmotors dient.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Umsteuern
des Antriebsmotors die einer bestimmten Zugkraft am Kabelband (2) entsprechende Leistungsaufnahme des Antriebsmotors als Signalwert für die Unterbrechung
des Antriebs für das Kabelband (2) dient.
5. Automatisch arbeitendes Gerät zum Bündeln von Kabelsträngen mittels eines fortlaufend
zugeführten, auf seiner einen Oberfläche eine Zahnung oder Riffelung aufweisenden
Kabelbandes, zum Spannen des Kabelbandes nach Umschlingung der Kabelstränge in jeweils
einem von in einer Reihe fortlaufend zugeführten Verriegelungsschlössern, die mit
in die Zahnung oder Riffelung des Kabelbandes eingreifbaren Verriegelungsmitteln versehen
sind, und zum Abschneiden der einzelnen Kabelbänder nach vollzogenem Umschlingungs-
und Spannvorgang hinter dem jeweiligen Verriegelungsschloß, wobei das Gerät das Kabelbündel
zangenartig umgreifende Führungsbacken mit einer Führungsrinne für das Kabelband und
einen im Gerät vor- und zurückbewegbaren Schlitten mit einem Führungskanal für das
Kabelband und mit einer Einführzunge zum Anheben der in den Verriegelungschlössern
in Einführrichtung sperrenden Verriegelungsmittel aufweist und wobei bei seiner Betätigung
durch den vorwärts bewegten Schlitten jeweils ein Verriegelungsschloß in einer in
die Führungsrinne der Führungsbacken mündende Austrittsöffnung des Gerätes positionierbar
ist und das motorisch vorschiebbare Kabelband durch dieses Verriegelungsschloß hindurch
und von den Führungsbacken um das Kabelbündel herum und zurück in das Verriegelungsschloß
führbar ist und nach dem Eingriff des zurückgeführten Vorschubendes des Kabelbandes
in dem Verriegelungsschloß das Kabelband durch Umsteuern seines Antriebsmotors spannbar
und nach Rückbewegung der Einführzunge an den Verriegelungsmitteln des Verriegelungsschlosses
einrastbar und danach durch eine hinter dem Verriegelungschloß senkrecht zur Vorschubrichtung
bewegbare Schneidevorrichtung abschneidbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß am vorderen Ende des Schlittens (19) seitliche Haltebacken (25) vorgesehen sind, zwischen die jeweils ein Verriegelungsschloß (1) von oben zuführbar ist, welches, wie an sich bekannt, einen Durchsteckkanal (3) und, dazu um 90° versetzt, einen nach unten offenen Einsteckkanal (4) mit jeweils darin befindlichen Verriegelungszungen (6, 7) für den Eingriff an der Zahnung oder Riffelung (10) des Kabelbandes (2) aufweist, wobei der Einsteckkanal (4) durch eine Trennwand (5) gegenüber dem Durchsteckkanal (3) begrenzt ist, daß der Durchsteckkanal (3) dieses Verriegelungsschlosses (1) in dessen Position zwischen den Haltebacken (25) mit der Einführzunge (22) fluchtet, daß am Ende der Vorwärtsbewegung des Schlittens (19) das zwischen den Haltebacken (25) gehaltene Verriegelungsschloß (1) in der Austrittsöffnung (30) des Gehäuses (13) derart plazierbar ist, daß im geschlossenen Zustand der Führungsbacken (26, 27) die darin vorgesehene Führungsrinne (29) an ihrem Eintrittsende mit dem Durchsteckkanal (3) und an ihrem Austrittsende mit dem Einsteckkanal (4) des Verriegelungsschlosses (1) fluchtet und die Einführzunge (22) zur Anhebung der Verriegelungszunge (6) in den Durchsteckkanal (3) einführbar ist, so daß das Kabelband (2) unterhalb der Einführzunge (22) durch den Durchsteckkanal (3) und entlang der Führungsrinne (29) bis in den Einsteckkanal (4) zum Eingriff mit dessen Verriegelungszunge (7) motorisch angetrieben vorschiebbar ist.
6. Gerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Einführzunge (22) mit einem Schieber (24) fest verbunden ist, der auf dem Schlitten (19) verschiebbar ist.
7. Gerät nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungskanal (21) für das Kabelband (2) den Schlitten (19) schräg durchstößt, seine auf der Oberseite des Schlittens (19) mündende Austrittsöffnung durch die Einführzunge (22) abgedeckt ist und seine Eintrittsöffnung auf der Unterseite des Schlittens (19) in dessen vorgeschobener Stellung sich mit der Austrittsöffnung eines Einführkanals
(60) in einem feststehenden Gehäuseteil deckt.
8. Gerät nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zuführrohr
(23) für die Verriegelungsschlösser (1) von oben in das Gerät führt und seine Öffnung sich unmittelbar über dem von den Haltebacken
(25) des Schlittens (19) begrenzten Raum befindet.
9. Gerät nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Gehäuse (13) beidseitig der Austrittsöffnung (30) Halterungen (35) vorgesehen sind, auf denen von oben zugeführte Befestigungsmittel (32), die der Befestigung der Kabelbündel an einem Trägerteil dienen, zur Auflage kommen,
wobei ein durch die Halterungen (35) nach unten in den Bewegungspfad des Schlittens (19) ragendes Kopfteil (37) dieses Befestigungsmittels (32) eine mit dem Durchsteckkanal (3) des Verriegelungsschlosses (1) fluchtende Öse (38) aufweist und daß das Befestigungsmittel (32) von dem Schlitten (19) bei seiner Vorwärtsbewegung erfaßbar und in die Position in der Austrittsöffnung
(30) mitnehmbar ist.
10. Gerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Schlitten (19) ein Mitnehmer (41) vorgesehen ist, der bei der Vorwärtsbewegung des Schlittens (19) an einem abragenden Kragen (40) des Befestigungsmittels (32) in Eingriff kommt.
11. Gerät nach einem der Ansprüche 5 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß im Gerät beidseitig
der Austrittsöffnung (30) ein erstes Paar Halteklammern (31) für das Verriegelungsschloß (1) und ein zweites Paar Halteklammern (42) für das Befestigungsmittel (32) angeordnet sind.
12. Gerät nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführvorrichtung
für die Befestigungsmittel (32) einschließlich eines Ausstoßkanals (46) für von den Befestigungsmitteln (32) abgetrennte Förderstreifen (39) in einem dem Gerät entnehmbaren Wechselmodul (33) angeordnet ist.
13. Gerät nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsbacken
(26, 27) zum Umgreifen der zu bündelnden Kabel (59) manuell schließbar und öffenbar sind und daß alle weiteren Arbeitsschritte des Gerätes
nach Betätigung eines Abzugs (12) programmgesteuert sind.
14. Gerät nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwecks Messung
der Vorschublänge des Kabelbandes (2) im Bereich der Start- oder Null-Position des Kabelbandes (2) eine Lichtschranke vorgesehen ist.
15. Arbeitsverfahren für ein Gerät nach einem der Ansprüche 5 bis 14, gekennzeichnet durch
die Abfolge folgender Verfahrensschritte:
• Freigabe der Einleitung eines Arbeitszyklus nach Sensorerkennung einer Bündelungsstelle
für ein Kabelbündel (59) und Plazierung eines Verriegelungsschlosses (1) zwischen den Haltebacken (25) des Schlittens (19),
• Freigabe oder Sperrung der Zufuhr eines Befestigungsmittels (32) nach Sensorerkennung einer Befestigungsstelle für das Kabelbündel (59) an einem Trägerteil,
• Vorwärtsbewegung des Schlittens (19) bis zur Montagestellung des Verriegelungsschlosses (1) und gegebenenfalls des Befestigungsmittels (32),
• Vorwärtsbewegung des Schiebers (24) auf dem Schliffen (19) mit Einschieben der Einführzunge (22) in den Durchsteckkanal (3) des positionierten Verriegelungsschlosses (1),
• Vorschub des Kabelbandes (2) bis zum Anstoß im Einsteckkanal (4) und Eingriff mit den darin vorgesehenen Verriegelungsmitteln, dabei fortlaufende
Messung der Leistungsaufnahme des Antriebsmotors für das Kabelband (2),
• meßwertabhängige Umsteuerung des Antriebsmotors von Schub auf Zug, dabei weiter
fortlaufende Messung der Leistungsaufnahme des Antriebsmotors,
• Rückbewegung des Schiebers (24) in seine relative Ausgangsstellung auf dem Schlitten (19),
• meßwertabhängiges Stoppen des Antriebsmotors und Entlasten des Kabelbandes (2) hinter dem Verriegelungsschloß (1),
• Betätigung der Schneidevorrichtung (47), Abschneiden des Kabelbandes (2) hinter dem Verriegelungschloß (1),
• Rückziehen des Kabelbandes (2) in seine Ausgangsposition,
• Rückbewegung des Schlittens (19) in seine Ausgangsposition.