[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Vermindern der Geräuschentwicklung bei der
Betätigung von elektromagnetisch betätigten Vorrichtungen, wobei ein Schaltvorgang
der Vorrichtung im Bereich einer Übergangsfunktion mit begrenzter Steigung der Strom-Zeit-Kurve
des Elektromagnets erfolgt.
[0002] Elektromagnetisch betätigte Vorrichtungen sind unter anderem elektromagnetische Ventile
(Magnetventile) und Relais. Sie weisen einen Elektromagnet mit einer Magnetspule auf.
Ein Anker (= vom Elektromagnet angetriebenes bewegliches Teil) ändert seine Lage (dies
wird hier als der Schaltvorgang des Elektromagnets bezeichnet), wenn ein Strom in
der Magnetspule z.B. bei seinem Anstieg einen bestimmten Wert erreicht.
[0003] Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist aus der DE-C2-3425574 bekannt. Es wird
der gesamte Bereich zwischen dem minimalen Strom (Null Ampere) und dem maximalen Strom
der Magnetspule mit einem allmählichen Anstieg durchlaufen. Dabei liegt der Punkt,
an dem der Tauchkern des Elektromagnets mit seiner Bewegung beginnt, immer im Bereich
des genannten Anstiegs. Wenn der Zeitraum, innerhalb von dem der Elektromagnet schalten
soll, relativ kurz ist, so führt dies dazu, daß der Strom in einer relativ steilen
Steigung ansteigen muß, was dazu führen kann, daß das Schalten des Elektromagnets
bei einem höheren Strom erfolgt, als unbedingt nötig wäre. Dies würde zu unerwünscht
starker Geräuschentwicklung führen und kann den Verschleiß erhöhen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein genaues Schalten des Elektromagnets
bei möglichst geringer Änderungsgeschwindigkeit (Steigung) des Stroms zu ermöglichen.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Übergangsfunktion
nur einen Teilbereich der Stromvariation zum Veranlassen eines Schaltvorgangs umfaßt,
und daß zeitlich vor und nach der Übergangsfunktion ein im Vergleich zur Übergangsfunktion
steilerer Anstieg des Stroms von einem Minimalwert bis zur Übergangsfunktion bzw.
von der Übergangsfunktion bis zu einem Maximalwert des Stroms vorgenommen wird.
[0006] Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, daß der Elektromagnet mit einer geringstmöglichen
Energie geschaltet werden kann; dadurch ist der Energieüberschuß, der auf den Anker
(= das bewegliche Teil der Magnetanordnung) des Elektromagnets übertragen wird, gering,
und dies führt zu geringen Geräuschen und kann den Verschleiß (z. B. von Relaiskontakten)
verringern.
[0007] Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß der Strom von seinem geringsten
Wert, normalerweise Null Ampere, bis zu demjenigen Wert, an dem die Steigung der Stromkurve,
die von einer sehr großen Steigung unterschiedlich ist, beginnt, sehr schnell durchlaufen
werden kann. Außerdem kann der Bereich zwischen dem Strom am Ende der allmählichen
Steigung bis zum maximal möglichen Wert des Stroms ebenfalls sehr schnell durchlaufen
werden (Stromsprung). Vorteile liegen hierbei darin, daß zum Erzeugen des Stroms in
der Spule des Elektromagnets verwendete Halbleiter-Schalterelemente nur relativ kurzzeitig
in einem Bereich arbeiten, in dem sie einen gesteuerten Widerstand bilden; in diesem
Bereich entsteht nämlich merkliche Wärme entsprechend dem Produkt UxI. Dies ist der
Bereich, in dem der Strom mit der Zeit allmählich ansteigt (oder abfällt). In den
anderen Bereichen dagegen steigt der Strom innerhalb sehr kurzer Zeit an (begrenzt
durch die zur Verfügung stehende Spannung und die Induktivität), so daß in diesen
Bereichen wenig Wärme im Halbleiter-Schalterelement gebildet wird.
[0008] Schließlich erreicht der Strom am Ende des soeben geschilderten Vorgangs seinen maximalen
Wert, und dies erfolgt dadurch, daß das Halbleiter-Schalterelement in einen möglichst
niederohmigen Zustand (Sättigungsbereich, nichtlinear) gebracht wird, in welchem kaum
Stromwärmeverluste entstehen. Daher kann das Halbleiter-Schalterelement den Elektromagnet
in diesem Zustand ohne Bedenken längere Zeit, möglicherweise viele Stunden, halten,
ohne daß das Halbleiter-Schalterelement thermisch gefährdet wird.
[0009] Weiterhin wird durch die geschilderte Art der Ansteuerung des Elektromagnets in jedem
Falle sichergestellt, daß der Elektromagnet schaltet, soweit genügend Spannung zur
Verfügung steht.
[0010] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß der Zeitpunkt, an dem
der Elektromagnet schaltet, meßtechnisch erfaßt wird, und daß eine Regelung vorgesehen
ist, die dafür sorgt, daß der Schaltvorgang im Bereich der allmählichen Steigung liegt.
Ein Vorteil liegt darin, daß Änderungen der Eigenschaften des Elektromagnets oder
der Umgebungsbedingungen, beispielsweise der Temperatur, die zu einem unterschiedlichen
Ansprechen des Elektromagnets führen könnten (z.B. wegen der Temperaturabhängigkeit
der mechanischen Reibung), wodurch der Schaltvorgang außerhalb des Bereichs der allmählichen
Steigung zu liegen kommen könnte, sich nicht auf den Zeitpunkt oder Zeitbereich des
Schaltvorgangs auswirken. Weiter ist hierbei von Vorteil, daß der Zeitpunkt, in dem
der Schaltvorgang eintritt, relativ eng eingeschränkt werden kann.
[0011] Bei einer Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß zum Feststellen, an welchem
Punkt der Strom-Zeit-Kurve der Elektromagnet schaltet, der gesamte Strombereich in
Form einer allmählich steigenden Kurve einmalig durchlaufen wird. Anschließend kann
dann ein zeitlich und bezüglich des Stroms eingeschränkter Bereich um den Punkt des
Schaltens des Elektromagnets herum herausgegriffen werden und der Strom kann vom Wert
Null aus zum Beginn dieses Bereichs sprungartig ansteigen und vom Ende dieses Bereichs
weiterhin sprungartig zu seinem Maximalwert ansteigen. Der dazwischen liegende Bereich
der Kurve kann mit einer Übergangsfunktion der Strom-Zeit-Kurve mit geringerer Steigung
versehen werden als bei dem soeben geschilderten gesamten Durchlaufen des Strombereichs
in Form einer ansteigenden Kurve. Diese Ausführungsform der Erfindung eignet sich
besonders dafür, Geräte, die eine erfindungsgemäße Schaltung enthalten, nach der Fertigung
oder auch nach jeweils längeren Zeiträumen sich automatisch überprüfen zu lassen,
um den optimalen Schaltzeitpunkt des Elektromagnets (wieder) einzustellen bzw. nachzuregeln
(Adaption). Die bei einem derartigen Durchlaufen des gesamten Strombereichs ermittelten
Werte können in einem dauerhaften Speicher, der in dem Gerät, das den Elektromagnet
enthält, untergebracht ist, gespeichert werden und stehen dann auch nach längeren
Zeiten, in denen der Elektromagnet nicht in Betrieb war, zur Verfügung.
[0012] Eine erfindungsgemäße Vorrichtung, die das erfindungsgemäße Verfahren ausführt, weist
hierzu eine hinsichtlich ihrer Parameter steuerbare Steuervorrichtung zum Beeinflussen
des Stromverlaufs auf, sowie vorteilhaft einen Speicher, in dem Parameter für die
Steuervorrichtung speicherbar sind.
[0013] Erfindungsgemäß bestehen zahlreiche Möglichkeiten, wie der Zeitpunkt, an dem der
Elektromagnet schaltet, festgestellt werden kann. Gemäß einer Ausführungsform der
Erfindung erfolgt dies durch Untersuchung des Stroms oder der Spannung, die an der
Spule des Elektromagnets anliegt. In dem Augenblick, in dem sich der Anker oder allgemeinen
das bewegliche Teil des Elektromagnets in Bewegung setzt, ändert sich nämlich die
Induktivität der Magnetanordnung, und dies macht sich in einer plötzlichen Spannungsänderung
und Stromänderung bemerkbar, deren Zeitpunkt meßtechnisch erfaßt werden kann. Zusätzlich
kann gemäß einer Ausführungsform die Amplitude dieser Stromänderung oder Spannungsänderung
erfaßt werden. Die Höhe bzw. der Energieinhalt dieser Änderung ist ein Hinweis auf
die Größe der überschüssigen Energie und somit auf die Endgeschwindigkeit des Anker.
[0014] Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung wird der Schaltvorgang durch einen
Drucksensor erkannt. Wenn der Elektromagnet Teil eines Ventils für ein Fluid ist,
kann der Drucksensor so angeordnet sein, daß er eine durch die Bewegung des beweglichen
Ventilteils verursachte Änderung des Drucks in dem Fluid erkennt. Zusätzlich oder
stattdessen können andere Sensoren benutzt werden: z.B. ein Mikrophon, das so montiert
ist, daß es in diesem Beispiel den vom Magnet und / oder Ventil beim Schalten (insbesondere
beim Anschlagen des Ankers oder eines Ventiltellers beim Erreichen seines Endzustands)
erzeugten Schall aufnimmt, oder ein Beschleunigungssensor, der Erschütterungen aufnimmt.
Das Mikrophon kann auch so montiert sein, daß es den Schall im Fluid erfaßt. Bei geeigneter
Auswahl mag daher der Drucksensor auch die Aufgabe des Mikrophons übernehmen.
[0015] Weitere Möglichkeiten und Einrichtungen für das Feststellen des Schaltzeitpunkts
des Ankers bestehen in einer Lichtschranke, Feststellung der Durchflußänderung des
Fluids, Feststellung der Änderung eines Lastkreises, z.B. bei einem Relais.
[0016] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungebeispielen der Erfindung anhand der Zeichnung, die erfindungswesentliche
Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln
für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Ausführungsform der
Erfindung verwirklicht sein. Es zeigen
Fig. 1 schematisch einen beispielhaften Stromverlauf, in dem zunächst ein Elektromagnet
durch einen ansteigenden Strom geschaltet wird und anschließend durch Absenken des
seine Magnetspule durchfließenden Stroms der Schaltvorgang rückgängig gemacht wird,
und
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Schaltung einer Vorrichtung, die das erfindungsgemäße
Verfahren ausführt.
[0017] In Fig. 1 erfolgt das Einschalten zwischen Zeitpunkten t0 und t3, und das Ausschalten
zwischen Zeitpunkten t4 und t7, und zwar beim normalen Betrieb in demgegenüber eingeschränkten
Bereichen t1 bis t2 (Einschalten) bzw. t5 bis t6 (Ausschalten).
[0018] Zwischen diesen beiden Schaltvorgängen liegt ein Zeitbereich (t2 bis t5), bei dem
der Strom seinen Maximalwert hat.
[0019] Vom Zeitpunkt t0 bis zum Zeitpunkt t1 ist der Strom Null. Bei t1 steigt der Strom
sehr rasch auf einen Wert IE1 an, bei dem ein Schaltvorgang des Elektromagnets mit
Sicherheit noch nicht stattfindet. Anschließend folgt eine in diesem Beispiel etwa
lineare Rampenfunktion oder ein allmählicher Anstieg des Stroms bis zum Zeitpunkt
t2, an dem der Strom den Wert IE2 hat. Innerhalb dieser Rampe zwischen den Zeitpunkten
t1 und t2 erfolgt das Einschalten des Elektromagnets. Anschließend wird das Halbleiter-Schalterelement,
das als Stellglied für den Strom dient, auf einen weitestgehend niederohmigen Wert
geschaltet, was zu dem Maximalstrom Iein in Fig. 1 führt. Beim Ausschalten liegt im
Beispiel der Strom IA5 beim Beginn der fallenden Rampe im Zeitpunkt t5 niedriger als
bei t2; bei anderen Ausführungsformen könnte der Strom IA5 gleich wie oder sogar größer
als der Strom IE2 sein. Vom Zeitpunkt t6 bis t7 ist der Strom Null.
[0020] Fig. 2 zeigt eine Anordnung 1 mit einem Magnetventil 3, das einen Elektromagnet mit
einer Magnetspule 4 enthält. Das Magnetventil 3 liegt in einer Rohrleitung 7, in der
sich ein Fluid (im Beispiel ein Gas) befindet, das von einer Fluidquelle 8, die im
Beispiel mit einem elektrischen Kompressor für Luft ausgestattet ist und Luft mit
unterschiedlichem Druck bereitstellen kann, durch die Rohrleitung 7 unter Druck zu
einem Behälter 9 gefördert wird, wenn das Magnetventil 3 offen (durchlässig) ist und
der Behälter 9 befüllt werden soll. Wird der Druck der Fluidquelle 8 auf einen kleineren
Wert gebracht als im Behälter 9, so wird bei offenem Magnetventil 3 der Behälter 9
entleert bzw. der Druck in ihm vermindert. An die Rohrleitung 7 ist ein Drucksensor
11 angeschlossen, der einerseits zur Sicherstellung des Betriebs der Anordnung und
für beliebige Überwachungsaufgaben dient, andererseits auch dazu dient, den Schaltzeitpunkt
des Magnetventils zu erkennen.
[0021] Der Strom durch die Magnetspule 4 des Magnetventils 3 wird durch eine Stromregelvorrichtung
geregelt, die in Verbindung mit einem steuerbaren Halbleiter-Schaltelement, nämlich
im Beispiel einem Transistor 17, eine Stromquelle bereitstellt. Die Steuerelektrode
(Basis) des Transistors 17 ist mit dem Ausgang eines Operationsverstärkers 19 verbunden.
Der Transistor 17 ermöglicht eine Sperrung, eine niederohmige Durchschaltung, oder
eine kontinuierliche Widerstandsänderung. Sein Kollektor ist über die in Serie geschaltete
Magnetspule 4 mit einer positiven Versorgungsspannung UB verbunden.
[0022] Eine Temperaturerfassung 21 erfaßt die Versorgungsspannung UB und den durch den Transistor
17 (im niederohmigen Zustand = Sättigungszustand) fließenden Strom unter Berücksichtigung
des Spannungsabfalls an einem Widerstand R mit bekanntem Wert, der in die Zuleitung
zum Emitter des Transistors 17 geschaltet ist. Bei bekanntem Widerstand des Transistors
17 im Sättigungszustand (bzw. bei bekanntem Spannungsabfall am Transistor) wird der
Widerstand der Magnetspule 4 ermittelt, und durch Vergleich mit einem zuvor bei einer
bekannten Temperatur gemessenen (und gespeicherten) Spulenwiderstand wird auf die
augenblickliche Temperatur der Magnetspule geschlossen. Die Temperaturerfassung 21
leitet dann, wenn die Spulentemperatur eine vorgegebene Grenztemperatur überschreitet,
Schutzmaßnahmen oder Gegenmaßnahmen ein. Im Beispiel wird in einem solchen Fall die
Ansteuerung des Operationsverstärkers 19 über eine Einrichtung Temperaturschutz 22
geändert, wodurch eine Änderung des Stromverlaufs in der Magnetspule 4 bewirkt wird.
Wenn ein Mikrocontroller mit einem Analogeingang zur Verfügung steht, so kann ohne
merklichen Mehraufwand die Spulentemperatur, wie geschildert, erfaßt werden.
[0023] Der Drucksensor 11 liefert beim Erkennen einer Druckänderung, die für den Beginn
einer Zustandsänderung des Magnetventils 3, genauer für den Beginn der Bewegung des
Ankers des Elektromagnets charakteristisch ist, ein Signal an einen Block 23 "Adaption",
der eine Steuereinrichtung enthält, die mit einem elektronischen Speicher 25 zusammenwirkt.
Der Block 23 liefert ein Signal an eine Zustandsübergangssteuerung 27, durch die der
Strom in der Magnetspule 4 geregelt wird. Es ist außerdem noch die Möglichkeit eingezeichnet,
daß die Spannung UL an der Magnetspule 4 abgegriffen wird und einem Block 29 "Anschlagserkennung"
zugeführt wird, der mit dem Block 23 verbunden ist. Dabei wird neben dem Zeitpunkt
einer Spannungsänderung auch deren Amplitude erfaßt und daraus auf die Endgeschwindigkeit
des Ankers geschlossen.
[0024] Die Zustandsübergangssteuerung 27 enthält einen Prozessor, der entsprechend dem gewünschten
zeitlichen Verlauf der Strom-Zeit-Kurve ein Pulsweiten-moduliertes Signal PWM-Signal)
erzeugt, das durch Integration ein analoges Signal ergibt, das dem Operationsverstärker
19 zugeführt wird. Bei anderen Ausführungsbeispielen ist der Prozessor mehreren Schaltungen
gemäß Fig. 2 gemeinsam zugeordnet. Insgesamt erfolgt die Steuerung so, daß der Schaltzeitpunkt
möglichst genau in der Mitte des allmählich ansteigenden bzw. abfallenden Teils der
Strom-Zeit-Kurve liegt, daß diese genannten Teile unter Berücksichtigung der erforderlichen
Schaltgenauigkeit und der Störungsmöglichkeiten zeitlich möglichst kurz sind, und
daß bei auftretenden Störungen während des Betriebs eine Regelung erfolgt, um die
soeben genannten Bedingungen möglichst schnell wieder zu erreichen bzw. eine störende
Abweichung zu verhindern.
[0025] Es kann durchaus sinnvoll sein, zusätzlich zu der Erkennung des Schaltvorgangs mittels
Drucksensor auch eine Erkennung des Beginns der Bewegung des beweglichen Teil des
Elektromagnets durch die Erfassung der Spannung (oder des Stroms) vorzusehen, wie
dargestellt.
[0026] Der Anstieg (und Abfall) des Stroms muß nicht in Form einer etwa linearen Rampe erfolgen,
sondern es ist hier eine weitgehend beliebige Kurvenform (Übergangsfunktion) möglich.
Diese muß nicht notwendigerweise monoton ansteigend bzw. abfallend verlaufen. Sie
kann Krümmungen oder Knicke aufweisen. Erfindungsgemäß kann diese Übergangsfunktion
oder auch die Rampe praktisch in dem Augenblick, in dem sich der Anker des Elektromagnets
in Bewegung setzt (besonders bei steigendem Strom), was erfaßt wird, durch Steuerung
einen kurzzeitig abfallenden Verlauf erhalten, damit der Anker möglichst wenig beschleunigt
wird.
[0027] Oben wurde beschrieben, daß zum Feststellen, an welchem Punkt der Strom-Zeit-Kurve
der Elektromagnet schaltet, der gesamte Strombereich in Form einer allmählich steigenden
Kurve einmalig durchlaufen wird. Dies erfolgt in Fig. 1 vom Zeitpunkt t0 bis zum Zeitpunkt
t3.
1. Verfahren zum Vermindern der Geräuschentwicklung bei der Betätigung von elektromagnetisch
betätigten Vorrichtungen, wobei ein Schaltvorgang der Vorrichtung im Bereich einer
Übergangsfunktion mit begrenzter Steigung der Strom-Zeit-Kurve des Elektromagnets
erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergangsfunktion nur einen Teilbereich der
Stromvariation zum Veranlassen eines Schaltvorgangs umfaßt, und daß zeitlich vor und
nach der Übergangsfunktion ein im Vergleich zur Übergangsfunktion steilerer Anstieg
des Stroms von einem Minimalwert bis zur Übergangsfunktion bzw. von der Übergangsfunktion
bis zu einem Maximalwert des Stroms vorgenommen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeitpunkt des Beginns des
Schaltens ermittelt wird, daß geprüft wird, ob der Schaltvorgang in einem mittleren
Bereich der Übergangsfunktion erfolgt, und daß dann, wenn dies nicht der Fall ist,
die Übergangsfunktion zeitlich und/oder hinsichtlich ihres Strombereichs so verändert
wird, daß bei nachfolgenden Schaltvorgängen diese im mittleren Bereich der Übergangsfunktion
liegen.
3. Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch einen Sensor zum Ermitteln des Schaltzeitpunkts eines Elektromagnets
(3), eine Einrichtung zum Feststellen, an welcher Stelle der Strom-Zeit-Kurve der
Schaltzeitpunkt liegt, und eine Einrichtung zum Verändern der genannten Kurve für
zeitlich später liegende Schaltvorgänge in der Weise, daß der Schaltzeitpunkt sich
in einem mittleren Bereich der Kurve befindet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch einen elektronischen Speicher (25)
zum Speichern der Daten der genannten Kurve.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß ein den Strom durch
die Magnetspule (4) aufnehmendes Halbleiter-Schaltelement (Transistor 17) bei maximalem
Strom durch die Magnetspule (4) sich in einem niederohmigen Betriebszustand (Sättigungsbereich
des Halbleiters) befindet.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung
(Temperaturerfassung 21, Temperaturschutz 22) zum Schutz der Magnetspule (4) vor thermischer
Überlastung vorgesehen ist.
7. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, und Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß zum Erkennen des Schaltens mindestens eines der folgenden
Mittel vorgesehen ist: elektrische Erfassung, Schall, Erschütterung, optische Erkennung.
8. Verfahren und Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die elektromagnetisch betätigte Vorrichtung ein Magnetventil ist.