[0001] Dekorations- und Gardinenstoffe werden für die Fensterdekoration üblicherweise an
Vorhangschienen mit dazu passenden Rollringen oder Gleitern oder ähnlichem oder an
Vorhangstangen oder Spannseilen mit entsprechenden Ringen, Haken oder Klammern, die
in Vorhang- oder Gardinenbändern integriert sind, aufgehängt. Außerdem ist noch die
Aufhängung mittels genähter, textiler Schlaufen, genannt Dekoschlaufen, an Stangen
oder Seilen bekannt. Die Rollringe, Haken oder Gleiter haben keinen dekorativen Zweck,
sondern bieten in erster Linie gebrauchstechnische Vorteile, wohingegen Dekoschlaufen
sehr dekorativ, dafür aber technisch nachteilig im Gebrauch sind. In die textilen
Dekoschlaufen, welche in Abständen direkt an die Oberkante der Dekorationsbahn angenäht
werden, werden die Stangen oder Seile lediglich eingefädelt und aufgereiht. Nachteile
der Dekoschlaufen sind, daß diese sich durch ihre weiche, textile Beschaffenheit sehr
schlecht auf den Stangen verschieben lassen, zum Waschen der Dekorationsbahn entweder
durch Entfernen der Stange aus deren Halterung wieder ausgefädelt werden müssen oder
die Schlaufen müssen jeweils mit einem Verschluß versehen werden, der zum Waschen
geöffnet werden kann, zum Beispiel Druckknöpfe, Knöpfe mit Knopfloch oder ähnliches.
Die Dekoration mit Schlaufen hat ferner den Nachteil, daß beim seitlichen Bewegen
der Dekoration am Fenster zum Beispiel zum Öffnen der Fenster, die Dekoration durch
das willkürliche Zusammenschieben bzw. Auseinanderziehen der Faltung des Stoffes in
ihrem Faltenfall nicht mehr gleichmäßig oder stellenweise sogar glattgezogen ist.
Zudem ist die Anfertigung der Dekoschlaufen sehr aufwendig und teuer.
[0002] Die Aufhängung mit Gleitern und Rollringen in Verbindung mit einem gebräuchlichen,
beliebigen Vorhangband hat den Vorteil, daß diese zum Waschen einfach aus der Vorhangschiene,
-stange durch entsprechende Schlupflöcher ausgefahren oder ausgeclipst werden können.
Die Gleiteigenschaften beim Bewegen der Dekorationsbahn zum Beispiel zum Öffnen des
Fensters sind gut, die Falten bleiben dabei stets korrekt erhalten. Durch die Vielfältigkeit
der bekannten Vorhangbänder mit unterschiedlichsten Faltenbildungen und Stoffzugaben
(Verhältnis von verwendeter Stoffmenge zur Dekorationsbreite) lassen sich viele verschiedene
Dekorationsoptiken mit dem Stoff verwirklichen, jedoch tragen die Aufhängemittel wie
Gleiter und so weiter nicht zur optischen Gestaltung bei.
[0003] Der im Patentanspruch 1 genannten Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dekorationsaufhängung
zu stellen, welche die Optik der Dekoschlaufen mit den gebrauchstechnischen Vorteilen
herkömmlicher Aufhängemittel, wie Rollringe oder Gleiter in Verbindung mit einem Vorhangband,
verbindet.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Dekorationshaken gelöst, die in ein textiles
Band eingeführt sind, das auf der Rückseite im Bereich des oberen Randes der Dekorationsbahn
horizontal angebracht ist. Die Dekorationshaken sind in gleichmäßigen Abständen über
die Breite der Dekorationsbahn verteilt und können an einer Vorhangstange oder einem
Spannseil oder ähnlichem eingehängt beziehungsweise übergestülpt werden.
[0005] Der Dekorationshaken hat eine S-Form im Längsschnitt. Der Haken ist in seiner Breite
zwischen 1 und 7 cm denen von textilen Schlaufen in der Fensterdekorationsmode angepaßt,.
Der Dekorationshaken ist in seiner Länge im unteren Teil von der Sichtseite der Dekoration
von dem Dekorationsstoff beziehungsweise dem Band verdeckt. Der obere Teil ist dekorativ
sichtbar. Die Länge des Hakens richtet sich im über der Dekorationsbahn sichtbaren
Teil rein nach ästhetischen, gestalterischen Gesichtspunkten.
[0006] Das obere, als Haken ausgeformte Ende des Dekorationshakens dient zum Einhängen oder
Überstülpen auf einer beliebigen, gebräuchlichen Vorhangstange oder Seil oder ähnlichem.
Der untere, gegenüberliegende Teil des Dekorationshakens ist mit einem oder mehreren
nach oben gerichteten Dornen versehen, welche zum Einführen bzw. Befestigen des Hakens
an dem textilen Band vorgesehen sind.
In das textile Band sind beim Herstellungsprozeß desselben zwei Reihen Schlaufen,
im Fachjargon auch als Einhängetaschen bezeichnet, eingearbeitet. Die Einhängeschlaufen
sind parallel zueinander und liegen vertikal stets genau übereinander. Sie dienen
zur Aufnahme der Dorne des Dekorationshakens.
Das Band wird auf die Rückseite im Bereich des oberen Randes der Dekorationsbahn beispielsweise
mit zwei Nähten mittels gebräuchlicher Nähmaschinen aufgenäht. Die Dorne des Hakens
werden dann von unten in die Einhängetaschen eingeführt und zwar in jeweils zwei vertikal
übereinander liegende. Bei mehreren Dornen werden dabei zudem entsprechend mehrere
Schlaufen in der horizontalen erfaßt.
Nach Anspruch 2 wird der Dekorationshaken durch das gleichzeitige Erfassen von zwei
übereinander liegenden Einhängetaschen mit dem Dorn am Band festgestellt und damit
der Dekorationsstoff beim freien Hängen an einer Stange in seiner Lage fixiert und
kann weder nach vorn noch nach hinten kippen. Bei der Ausführung des Dekorationshakens
mit zwei Dornen wird der Haken am Band auch seitlich fixiert, so daß der Dekorationsstoff
sich auch seitlich nicht am Haken verdrehen kann. Durch Verwendung einer einzigen,
dafür sehr hohen Schlaufenreihe (zum Beispiel so hoch wie zwei Schlaufenreihen zusammen)
läßt sich derselbe Fixierungseffekt erreichen. Durch das zusätzliche Material für
die hohen Einhängeschlaufen ergibt sich zwangsläufig jedoch ein größeres Gewicht und
eine zusätzliche Versteifung des Bandes in diesem Bereich, was eher störend ist. Daher
ist die Variante mit zwei übereinander liegenden Schlaufenreihen vorzuziehen.
[0007] Nach Anspruch 3 sind die Dorne an deren offenem Ende mit einer Nase versehen, welche
ein ungewolltes Herausfallen der Dekorationshaken aus den Einhängeschlaufen verhindert,
durch ihre konische Form die Einführung in die Schlaufen dennoch leicht macht.
Dies wird dadurch erreicht, daß die Nasen seitlich und in der Höhe über die Schlaufen
etwas hinausragen. Durch die Beweglichkeit des Bandes können die Haken jedoch zum
Beispiel zum Waschen der Dekoration manuell aus den Schlaufen herausgenommen werden.
[0008] Die Anzahl der verwendeten Dekorationshaken pro Dekorationsbahn beziehungsweise deren
Abstände zueinander richtet sich primär nach ästhetischen, gestalterischen Gesichtspunkten.
[0009] Das verwendete textile Band kann nach Anspruch 4 mit einem oder vorzugsweise mehreren,
bei Vorhangbändern allgemein bekannten, teilweise flottierenden Zugfäden versehen
sein, welche bei Zug zu einer Faltung des Bandes und damit des Dekorationsstoffes
im Bereich der Flottierung führen. Dabei können alle auf dem Markt bekannten Faltenvarianten
(zum Beispiel Flachfalten, Smokfalten, Bleistiftfalten usw.) in Betracht kommen. Die
Dekorationshaken können dann gemäß Anspruch 4 genau mittig auf oder in die Zwischenräume
zwischen den Falten oder Faltengruppen in das Band eingeführt werden, so daß Falten
und Haken jeweils genau übereinstimmend mittig übereinander oder versetzt zueinander
liegen. Dadurch ist der gestalterische Spielraum der Dekoration in bezug auf die Faltung
sehr groß. Die fixierte Faltung des Dekorationsstoffes durch das Band hat den Vorteil,
daß der Dekorationsstoff beim Bewegen desselben am Fenster immer formschön bleibt.
Beim seitlichen Wegziehen des Dekorationsstoffes zum Öffnen des Fensters werden die
Falten gleichmäßig aufgeschoben, und beim Zurückziehen des Dekorationsstoffes vors
Fenster erhält man wieder dieselbe formschöne Faltung wie vorher.
[0010] Die Dekorationshaken sind vorzugsweise aus Kunststoff oder Metall gefertigt und sorgen
durch ihre feste Beschaffenheit im Gegensatz zu textilen Schlaufen, welche zum Verheddern
neigen, bei ähnlicher Optik für gute, störungsfreie Gleiteigenschaften beim Bewegen
auf den Vorhangstangen. Durch das Band ist der Faltenfall in seiner Gestaltung frei
variabel und die Beständigkeit der Faltung beim Bewegen der Dekoration gewährleistet.
Die Hausfrau hat beim Abnehmen der Dekoration zum Waschen ein leichte, unkomplizierte
Handhabung. Es werden lediglich die Dekorationshaken aus der Stange ausgehängt bzw.
eingehängt, ohne die Vorhangstangen abnehmen oder bewegen zu müssen. Auch dabei bleiben
die Falten der Dekoration durch das Band stets erhalten.
[0011] Weitere Vorteile und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen.
[0012] Es zeigt:
Figur 1: Einen Dekorationshaken mit zwei Dornen
Figur 2: Den Dekorationshaken mit Dekorationsbahn und Band an einer Vorhangstange
in Seitenansicht / Querschnitt.
Figur 3: Dekorationsstoff mit Dekorationshaken, eingeführt in die Einhängetaschen
eines textilen Bandes, im Schnitt S (Schnittlinie in Figur 2 angegeben), räumliche
Darstellung.
Figur 4: Dekorationsstoff mit Dekorationshaken, mit mittels flottierender Zugschnüre
in Falten gelegtem Band, von der Frontseite der Dekoration aus gesehen.
Figur 5: Dekorationshaken mit einer daran fixierten Kugelkette als Abstandshalter
mit sinusförmiger Faltenbildung von der Dekorationsrückseite aus gesehen.
Figur 5D: Detailansicht aus Figur 5
[0013] Figur 1 zeigt die Seite des Dekorationshakens (2), welche beim Gebrauch am Fenster
von der Dekorationssichtseite, also vom Rauminneren her, zu sehen ist. Im Unterteil
des Hakens sind zwei nach oben gerichtete Dorne (7) mit Nasen (8) angebracht. Der
obere, nach hinten gebogene Teil zeigt den Überstülpbogen (6), welcher über eine Stange
(4) eingehängt bzw. übergestülpt wird.
[0014] Figur 2 zeigt die Seitenansicht des Hakens (2) mit Dekorationsbahn (3) und aufgenähtem
Band (1) im Längsschnitt, mit Dorn (7) und Überstülpbogen (6) auf einer Stange (4)
aufgehängt.
[0015] Figur 3 zeigt die Dorne (7) in ihrer Lage in den Einhängeschlaufen (5) des textilen
Bandes (1). Es handelt sich um den Schnitt (S) wie in Abbildung 2 gekennzeichnet.
Die Schnittebene liegt zwischen Band und Einhängeschlaufen. Die beiden Dorne (7) des
Dekorationshakens (2) sind in jeweils direkt benachbarte Einhängeschlaufen (5) eingeführt.
Dabei ist jeder Dorn für sich in zwei übereinander liegende Einhängeschlaufen (5)
eingeführt, was eine Stabilisierung des Dekorationshakens (2) am Band (1) beziehungsweise
an der Dekorationsbahn (3) bringt.
[0016] Figur 4 zeigt eine Variante, bei der das aufgenähte Band (13) mit zwei Faltenzugschnüren
(14) versehen ist, welche im gezogenen Zustand eine flach liegende Falte (15) erzeugen.
Die Dekorationshaken (2) sind dabei genau symmetrisch mittig hinter der Falte (15)
liegend in die Einhängeschlaufen (5) des Bandes (13) integriert. Die Abbildung zeigt
die Dekoration von ihrer Frontseite und ist beispielhaft für das Verdecken des Bandes
und der Einhängedorne beziehungsweise der gesamten technischen Details der Erfindung,
durch die Dekorationbahn (3). Zur verdeutlichenden Darstellung der Flottierenden Zugfäden
(14) ist das Band (13) aus der Dekorationsbahn (3) verlängert dargestellt.
[0017] Figur 5 zeigt eine Variante, bei der eine Kugelkette (12) als Abstandshalter in den
kleinen Zapfen (10) in eine Aussparung (9) (siehe auch Figur 1) so eingelegt beziehungsweise
hinterlegt ist, daß sich die Kugelkette (12) in den Eckstreben (11) zwischen dem Zapfenansatz
und den unteren Aussparungsecken verklemmt und damit am Dekorationshaken (2) fixiert
ist. Dadurch, daß die Länge der Kettenabschnitte (K) zwischen den Dekorationshaken
(2) bei gespannter Kugelkette (12) kleiner ist als der Abstand (Z) von Dekorationshaken
(2) zu Dekorationshaken (2) im Band (1), ergibt sich zwangsläufig eine parabelförmige
Faltung des Dekorationsstoffes im Bereich zwischen den Dekorationshaken (2). Die gesamte
Dekoration wird dadurch sinusförmig gefaltet. Beim Bewegen der Dekoration auf der
Stange (4) fixiert die Kugelkette (12) den Abstand der Haken (2) zueinander und die
Faltung bleibt stets gleichmäßig erhalten. Es sind hier weitere Ausgestaltungen der
Fixierung der Kugelkette (12) an den Dekorationshaken (2) möglich, so beispielsweise
Klemmbacken die einzelne Kugeln der Kugelkette zweidimensional umschließen und damit
einklemmen. Einfache, seitliche Einkerbungen an den Dekorationshaken (2), deren Breite
größer als der Schnurdurchmesser der Kugelkette (12) ist, jedoch kleiner als der Kugeldurchmesser,
können ebenso zu einer Einklemmung beziehungsweise Fixierung der Kugelkette in der
Kerbe führen.
1. Vorrichtung, bestehend aus einem textilen Band (1) und Dekorationshaken (2) zum Aufhängen
von textilen Dekorationsbahnen (3) an Gardinenstangen (4) oder gespannten Seilen oder
ähnlichem,
dadurch gekennzeichnet,
daß das auf der Rückseite im Bereich des oberen Randes der Dekorationsbahn (3) angenähte
Band (1) zwei Reihen von eingearbeiteten Einhängeschlaufen (5) aufweist, welche Schlaufen
(5) parallel zueinander und stets genau vertikal übereinander in einer Weite (A) übereinander
angeordnet sind, und
daß die Abstände von Einhängeschlaufe (5) zu Einhängeschlaufe (5) horizontal einer
Weite (W) entsprechen, und
daß die Dekorationshaken (2) auf einer Seite aus einem hakenförmigen Bogen (6) bestehen,
der in seinem Durchmesser so dimensioniert ist, daß er über beliebige, gebräuchliche
Stangen (4) oder gespannte Seile übergestülpt werden kann, und
daß die Dekorationshaken (2) an der entgegengesetzten Seite einen oder mehrere nach
oben gerichtete Einhängedorne (7) haben, welche in die Einhängeschlaufen (5) eingeführt
werden können, und zwar so, daß jeweils zwei übereinander liegende Einhängeschlaufen
(5) jeweils einen Dorn (7) aufnehmen, und
daß mehrere Dekorationshaken (2) in Abständen in die Einhängeschlaufen (5) des Bandes
(1) eingeführt und nebeneinander auf der Gardinenstange (4) oder ähnlichem eingehängt
werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dorne (7) mindestens länger sind als der Abstand (A) und deren Abstände zueinander
mindestens der Weite (W) entsprechen, und
daß der Abstand (x) der Dorne (7) von der Unterkante des Dekorationshakens plus die
Länge eines Domes (7) zusammen kleiner sind als die Breite (B) des textilen Bandes
(1), da dadurch die Dorne (7) optisch vom Band (1) beziehungsweise von der Dekorationsbahn
(3) von ihrer Sichtseite her verdeckt werden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dorne (7) mit Nasen (8) versehen sind, die ein Herausfallen der Dekorationshaken
(2) aus den Einhängeschlaufen (5) beim gewöhnlichen Gebrauch der Vorrichtung verhindern.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich am unteren Ende mittig im Dekorationshaken (2) eine Aussparung (9) befindet,
in der ein kleiner Zapfen (10) ist, in dessen Winkelstreben (11) man zwischen Zapfen
(10) und Aussparung (9) eine Kugelkette (12) einhaken oder einklemmen, oder mittels
Klemmbacken oder Einkerbungen an den Dekorationshaken einzelne Kugeln einer Kugelkette
daran befestigtigen kann.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Band (1) Zugschnüre integriert sind, welche durch Flottieren beim Zug bei
Gardinen- oder Vorhangbändern allgemein bekannte Falten bzw. Faltengruppen erzeugen
und/oder das Band (1) kräuseln oder falten, und
daß diese Falten symmetrisch mittig zu den Einhängeschlaufen (5) angeordnet sind,
damit Falten und Dekorationshaken optisch genau übereinander liegen.