[0001] Die Erfindung betrifft eine Abflußreinigungspistole gemäß Oberbegriff des Anspruchs
1.
[0002] Zur Reinigung von Abflußrohren können mit Druckluft betriebene Reinigungspistolen
verwendet werden, die einen Pistolengriff und ein mittels eines Handhebels betätigbares
Druckluftventil besitzen. Die Druckluft strömt aus einer Reinigungsdüse oder einem
Reinigungsrohr aus, so daß Verstopfungen oder Rückstände mit der Druckluft gelöst
werden können. Bei hartnäckigen Verstopfungen kann jedoch die Anwendung von Druckluft
alleine oftmals nicht den gewünschten Reinigungseffekt erzielen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Abflußreinigungspistole zu schaffen,
mit der Abflüsse und insbesondere Abflußrohre von Verstopfungen und Innenverschmutzungen
befreit werden können.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe erhält man durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale.
An der Abflußreinigungspistole zweigt vor einer Mischkammer ein Anschlußstück ab,
über das Wasser oder eine andere Flüssigkeit von einer unter Druck stehenden Leitung
zugeführt werden kann. Die Flüssigkeit wird in einer Mischkammer mit der Druckluft
vermischt so daß ein hochwirksamer Reinigungsstrahl aus einem Luft-Flüssigkeitsgemisch
an einer Auslaßdüse mit entsprechend hohem Druck ausströmen kann.
[0005] Die bevorzugte Ausführung sieht vor, daß das Anschlußstück über einen Schlauch an
das Wasserleitungsnetz angeschlossen ist. Dabei kann an dem Schlauch oder im Bereich
des Anschlußstücks ein Rückschlagventil angeordnet sein, welches verhindert, daß das
Wasser von der Druckluft zurückgedrückt wird. Außerdem kann ein entsprechendes Rückschlagventil
auch in der Druckluftleitung angeordnet sein, damit kein Wasser in die Druckluftleitung
strömen kann.
[0006] Besonders vorteilhaft ist es, wenn am Anschlußstück ein Flüssigkeitsventil angebracht
ist, mit dem die einströmende Wassermenge dosierbar ist. Das Flüssigkeitsventil kann
als regulierbarer und abstellbarer Kugelhahn ausgebildet sein.
[0007] Um eine optimale Vermischung zwischen Druckluft und der zugeführten Flüssigkeit zu
erhalten, ist das Anschlußstück für die Flüssigkeit gegenüber der Auslaßöffnung des
zur Mischkammer führenden Druckluftkanals zurückgesetzt angeordnet.
[0008] Bei der bevorzugten Ausführungsform ist am vorderen Ende des Reinigungsschlauchs
eine Auslaßdüse mit einer Kernbohrung und mit im spitzem Winkel dazu angeordneten
Seitenkanälen angebracht. Die Seitenkanäle sind gegenüber der Austrittsöffnung der
Auslaßdüse nach hinten gerichtet, so daß ein entsprechend nach hinten gerichteter
Reinigungsstrahl aus diesen Seitenkanälen austreten kann. Dies bewirkt, daß die Auslaßdüse
mit der dadurch entstehenden Rückstoßkraft in das zu reinigende Abflußrohr eindringt.
Dadurch erhält man einen optimalen Vorschub für die Auslaßdüse und gelangt problemlos
auch an tiefer gelegene Positionen in einem zu reinigenden Abflußrohr.
[0009] Die Auslaßdüse kann sich nach vorne verjüngen oder kann auch kugelförmig ausgebildet
sein. Dabei ist es besonders vorteilhaft, wenn die Auslaßdüse um ihre in Verlängerung
des Reinigungsschlauchs verlaufende Längsachse drehbar mit dem Reinigungsschlauch
verbunden ist. Das durch die Auslaßdüse strömende Luft-Flüssigkeitsgemisch kann die
Auslaßdüse in Rotation versetzen, so daß mittels Rippen oder anderen Erhebungen, die
sich an der Mantelfläche der Auslaßdüse befinden, eine zusätzliche mechanische Reinigung
der Rohrwandung eines Abflußrohres möglich ist.
[0010] Damit die Auslaßdüse in Rotation versetzt wird, kann die Kernbohrung ein entsprechendes
Innenprofil haben oder es können die Seitenkanäle entsprechend ausgerichtet sein.
[0011] Damit beim Reinigungsvorgang keine Flüssigkeit aus dem Abflußrohr nach oben unkontrolliert
herausgedrückt wird, kann am Reinigungsschlauch ein Abdichtstopfen längsverschiebbar
angebracht sein. Mit dem Abdichtstopfen kann der Abfluß, beispielsweise im Bereich
eines Spülbeckens, abgedichtet werden, ohne daß dadurch das Einführen des Reinigungsschlauchs
behindert wird.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0013] Es zeigen:
- Figur 1
- eine Reinigungspistole mit Anschlüssen für Druckluft und eine Flüssigkeit,
- Figur 2
- den Längsschnitt einer Auslaßdüse für eine Abflußreinigungspistole gemäß Figur 1 und
- Figur 3
- eine kugelförmige Auslaßdüse für eine Abflußreinigungspistole gemäß Figur 1.
[0014] Die in Figur 1 dargestellte Abflußreinigungspistole besitzt einen Pistolengriff 1
mit einem Handhebel 2, über den die zugeführte Druckluft 3 dosierbar ist. Der Handhebel
2 wirkt auf ein hier nicht näher dargestelltes Dosierventil, an das ein zu einer Mischkammer
4 führender Druckluftkanal 5 angeschlossen ist. Der Druckluftkanal 5 ist von einem
Ringspalt 6 umgeben, in dessen Bereich ein Anschlußstück 7 abzweigt. An das Anschlußstück
7 ist über eine flexible Leitung 8 eine Verbindung zum Wasserleitungsnetz hergestellt,
so daß Wasser 9 mit Druck am Anschlußstück 7 anliegt.
[0015] Um eine Dosierung des zugeführten Wassers 9 zu ermöglichen, besitzt das Anschlußstück
7 ein Flüssigkeitsventil 10, welches hier nur schematisch angedeutet ist. Das Flüssigkeitsventil
10 kann als Kugelhahn oder in anderer Weise als regulierbares und abstellbares Ventil
ausgebildet sein.
[0016] Die Mischkammer 4 der Abflußreinigungspistole geht in einen angeschlossenen Reinigungsschlauch
11 über, der mehrere Meter lang sein kann. Am vorderen Ende des Reinigungsschlauch
11 befindet sich eine konische Auslaßdüse 12, die eine Kernbohrung 13 und in spitzem
Winkel verlaufende, nach hinten gerichtete Seitenkanäle 14, 15 hat. Der aus einem
Flüssigkeits-Luftgemisch bestehende Reinigungsstrahl tritt somit nicht nur an der
vorderen Austrittsöffnung 16 der Auslaßdüse 12 aus, sondern auch an den in der Mantelfläche
der Auslaßdüse 12 befindlichen Austrittsöffnungen der Seitenkanäle 14, 15. Der Aus
den Seitenkanälen 14, 15 austretende Reinigungsstrahl erzeugt eine Rückstoßkraft,
mit der die Auslaßdüse 12 und damit der gesamte Reinigungsschlauch 11 selbsttätig
in ein zu reinigendes Abflußrohr vordringt.
[0017] In Figur 2 ist die Auslaßdüse 12 von Figur 1 vergrößert dargestellt. Die in Figur
3 dargestellte Auslaßdüse 17 hat die Form einer Kugel und ist über ein Drehgelenk
18 mit dem Reinigungsschlauch 11 verbunden. Der Pfeil 19 deutet an, daß die Auslaßdüse
17 durch das hindurchströmende Flüssigkeits-Luftgemisch in Rotation versetzt wird.
Die an der Mantelfläche 20 angebrachten Kerben oder Erhebungen 21 ermöglichen ein
zusätzliches mechanisches Ausreiben der zu reinigenden Abflußrohre. In diesem Zusammenhang
ist auch wichtig, daß die Seitenkanäle 14, 15 nicht nur einen selbsttätigen Vorschub
für die Auslaßdüse 17 bzw. 12 erzeugen, sondern auch eine direkte Reinigung der Innenwand
eines Abflußrohres ermöglichen.
1. Abflußreinigungspistole mit einem an Druckluft (3) anschließbaren Pistolenkörper,
in dem ein Druckluftkanal (5) verläuft der vorne über eine Mischkammer (4) in einen
Reinigungsschlauch (11) übergeht, und mit einem Handhebel (2) zur Betätigung eines
Druckluftventils, wobei über ein Anschlußstück (7) Flüssigkeit zur Mischkammer (4)
zuführbar ist dadurch gekennzeichnet, daß an dem Anschlußstück (7) eine Wasser (9) oder eine andere Flüssigkeit führende
und unter Druck stehende Leitung (8) angeschlossen ist.
2. Abflußreinigungspistole nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Anschlußstück (7) über einen Schlauch (8) an das Wasserleitungsnetz angeschlossen
ist.
3. Abflußreinigungspistole nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Anschlußstück (7) ein Flüssigkeitsventil (10) angebracht ist.
4. Abflußreinigungspistole nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Flüssigkeitsventil (10) als regulier- und abstellbarer Kugelhahn ausgebildet
ist.
5. Abflußreinigungspistole nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckluftkanal (5) von einem Ringspalt (6) umgeben zu der Mischkammer (4)
führt, und daß das Anschlußstück (7) an einer gegenüber der Auslaßöffnung des Druckluftkanals
(5) zurückgesetzten Position im Bereich des Ringspalts (6) abzweigt.
6. Abflußreinigungspistole nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß am vorderen Ende des Reinigungsschlauchs (11) eine Auslaßdüse (12, 17) mit einer
Kernbohrung (13), die in Verlängerung des Reinigungsschlauchs (11) verläuft, angeordnet
ist, die wenigstens einen von der Kernbohrung (13) in spitzem Winkel abzweigenden
Seitenkanal (14, 15) hat der nach hinten gerichtet aus der Mantelfläche der Auslaßdüse
(12, 17) austritt.
7. Abflußreinigungspistole nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßdüse (12) sich nach vorne konisch verjüngt.
8. Abflußreinigungspistole nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßdüse (17) als Kugelkörper ausgebildet ist.
9. Abflußreinigungspistole nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßdüse (12, 17) um eine in Verlängerung des Reinigungsschlauchs (11)
verlaufende Rotationsachse drehbar mit dem Reinigungsschlauch (11) verbunden ist.
10. Abflußreinigungspistole nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das die Auslaßdüse (12, 17) durchströmende Flüssigkeits-Luftgemisch die Auslaßdüse
(12, 17) in Rotation versetzt.
11. Abflußreinigungspistole nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaßdüse (17) an ihrer Umfangs- oder Mantelfläche Reinigungsrippen (21)
oder dergleichen Erhebungen hat.
12. Abflußreinigungspistole nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungsschlauch (11) durch einen längsverschiebbaren Abdichtstopfen (22)
hindurchgeführt ist.
13. Abflußreinigungspistole nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Abdichtstopfen (22) einen trapezförmigen Längsschnitt hat.