[0001] Die Erfindung betrifft ein Heftgerät mit in einem Magazin geführte Heftklammern,
die unter Federspannung stehen und dadurch einem Ausstoßkanal zuführbar sind und die
im Bereich des Ausstoßkanals befindliche Klammer durch ein Stoßmesser aus dem Ausstoßkanal
heraus und durch das zu heftende Gut hindurchstoßbar ist und unterhalb des Ausstoßkanals
eine Heftgutauflage mit schlitzartigem Durchbruch und eine Vorrichtung zur Flatclinch-Heftung
vorhanden ist.
[0002] Bei der Flatclinch-Heftung durchdringen die Schenkel der Heftklammern das zu heftende
Gut senkrecht und werden danach rechtwinklig abgebogen, d. h. die freien Schenkel-längen
werden nahezu parallel in die Ebene des Heftguts abgebogen. Aus der US 5 516 025 ist
ein Heftgerät der aufgezeigten Gattung bekannt, das eine Heftgutauflage mit schlitzartigem
Durchbruch mit einer zugeordneten Vorrichtung zur Flatclinch-Heftung aufweist. Diese
Heftgeräte haben sich ebenso bewährt, wie die Heftgeräte, deren Heftplatte nach der
DE-OS 21 19 484 auf ihrer Oberseite Verformungsprägungen für Schenkel der ausgestoßenen
Heftklammern aufweist.
[0003] Nachteilig hierbei ist, daß die Schenkel der Heftklammern nach dem Durchdringen des
Heftguts in der Prägung bogenartig verformt werden. Die unterhalb des gehefteten Guts
umgebogenen Schenkel tragen durch ihre Form auf, so daß sich beim Ablegen in einem
Ordner unerwünschte Aufträge ergeben. Dieser Mangel ist zwar bei der Flatclinch-Heftung
nicht vorhanden, jedoch ist diese Heftung für das Heften von Heftgut geringerer Stärke,
wie einige Blatt Papier, nicht geeignet, da die Gefahr eines unbeabsichtigten Lösens
der Heftung nicht auszuschließen ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Heftgerät zu schaffen, mit dem wahlweise
die Flatclinch-Heftung oder eine Außen- und/oder Innenheftung ausführbar ist.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Heftgerät der aufgezeigten Gattung dadurch gelöst, daß
die Heftgutauflage eine Heftplatte ist, die drehbar oder verschiebbar oder geteilt
ausgebildet ist und auf ihrer Oberseite Verformungsprägungen für die Schenkel der
Heftklammern aufweist. Es ist vorteilhaft, wenn die Heftplatte äußere überstehende
profilierte Griffkanten aufweist. Bei einer alternativen Ausführung weist die Heftplatte
C-förmigen Querschnitt auf und ist mit ihren zueinandergerichteten Innenstegen in
zugeordneten Führungsnuten führbar, wobei die Führungsnuten in Längsrichtung an einer
Seite geschlossen sind und damit als Anschlag einer Position dienen.
[0006] In Ausgestaltung der Erfindung ist die Heftplatte zweigeteilt ausgebildet, wobei
vorteilhafterweise ein Teil feststehend und Teil verschieb- oder klappbar angeordnet
ist. Bei einer bevorzugten Ausführung ist der klappbare Teil für die Außen- oder Innenheftung
über eine Gelenkverbindung angeordnet. Zweckmäßigerweise ist der klappbare Teil in
Funktions- und Bereitschaftsstellung über eine Clipverbindung arretierbar. Es besteht
die Möglichkeit, den klappbaren Teil an der Grundplatte anzuordnen. Der klappbare
Teil kann vorteilhafterweise über eine Abwinklung an der Grundplatte auflagern.
[0007] Bei einer Variante kann die Aufgabe erfindungsgemäß auch dadurch gelöst werden, daß
die Heftplatte fest an der Grundplatte und das Oberteil mit dem Magazin und dem Stoßmesser
verschieb- und/oder verschwenkbar gelagert sind. Es besteht die Möglichkeit, das Oberteil
mit dem Magazin und dem Stoßmesser in einem Langloch des Lagerbocks verschiebbar zu
lagern, wobei das Langloch parallel zur Unterseite der Grundplatte verläuft. Zweckmäßigerweise
ist das Oberteil über die verschiebbare Verbindungsachse an die Grundplatte angeschlossen.
In Ausgestaltung der Erfindung entspricht die Länge des Langlochs dem Abstand zwischen
dem schlitzartigen Durchbruch und den Verformungsprägungen. Vorteilhafterweise entspricht
der mittige Abstand der verschiebbaren Verbindungsachse in den Endstellungen dem mittigen
Abstand zwischen dem schlitzartigen Durchbruch und den Prägungen. Bei einer bevorzugten
Ausbildung sind der Verbindungsachse mindestens zwei Raststellungen im Langloch zugeordnet,
wobei zur Halterung der Verbindungsachse in der gewählten Position im Langloch ein
Rastelement, vorzugsweise eine Rastfeder, angeordnet ist.
[0008] Zur erfindungsgemäßen verschwenkbaren Lagerung ist der zur Aufnahme des Oberteils
mit dem Magazin und dem Stoßmesser vorgesehene Lagerbock horizontal verschwenkbar
angeordnet, wobei der Verschwenkweg des Oberteils im Bereich des Ausstoßkanals den
in einer Flucht liegenden schlitzartigen Durchbruch und den Verformungsprägungen angepaßt
ist. Es besteht die Möglichkeit, den Lagerbock zum Verschwenken jeweils aus einer
Verrastungsstellung anzuheben. Zur Verrastung in der jeweiligen Position können auf
der Unterseite des Lagerbocks und auf der Oberseite der Grundplatte korrespondierende
Verrastungselemente angeordnet sein. Bei einer bevorzugten Ausführung ist der Lagerbock
um ein auf der Grundplatte angeordnetes Schwenklager verschwenkbar.
[0009] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine isometrische Darstellung einer auf einer Grundplatte angeordneten verschiebbaren
Heftplatte;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf eine drehbare Heftplatte;
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf eine verschiebbare Heftplatte;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht eines Heftgeräts mit klappbarer Heftplatte für Nadelheftung;
- Fig. 5
- eine Draufsicht auf eine klappbare Heftplatte für Nadelheftung;
- Fig. 6
- eine Variante zu Figur 4, jedoch mit vorderer Abwinklung der klappbaren Heftplatte
für Nadelheftung und Gelenkanordnung auf der Grundplatte;
- Fig. 7
- eine Draufsicht auf eine Heftplatte nach Figur 6;
- Fig. 8
- eine Seitenansicht eines Heftgeräts mit verschiebbarem Oberteil und
- Fig. 9
- eine isometrische Darstellung eines Heftgeräts mit verschwenkbarem Oberteil.
[0010] Gemäß Figur 1 ist auf einer Grundplatte 8 des Heftgeräts eine zur Aufnahme der Heftplatte
1 bestimmte Bühne 9 angeordnet. Die Heftplatte 1 weist eine Doppelprägung 2 für eine
Außenheftung und einen schlitzartigen Durchbruch 3 für eine Flatclinch-Heftung auf.
Die Griffkanten 4 besitzen eine Profilierung zur besseren Handhabung beim Verschieben
der Heftplatte 1 in die gewünschte Funktionsstellung. Die Führungsnuten 10 sind zur
Vorderseite des Heftgeräts geschlossen und bilden damit eine Anschlagbegrenzung für
die Heftplatte 1. Die äquivalente Anschlagbegrenzung auf der anderen Seite ist durch
einen Anschlagstift 11 gebildet.
[0011] Während die Heftplatte 1 nach Figur 1 in die jeweilige Arbeitsposition verschiebbar
ist, so ist in Figur 2 eine verdrehbare Heftplatte 1 dargestellt. Eine weitere Variante
mit zweigeteilten Heftplatte 1 ist in Figur 6 dargestellt. Der mit dem schlitzartigen
Durchbruch 3 versehene Teil der Heftplatte 1 ist Bestandteil der Bühne 9. Der mit
den Prägungen 2 versehene Teil ist aufklappbar. Der klappbare Teil 6 der Heftplatte
1 ist an eine Gelenkverbindung 7 angeschlossen. Der klappbare Teil 6 ist bei Ausführung
der Flatclinch-Heftung aufgeklappt in Bereitschaftsstellung. Zur Funktionsstellung
wird der klappbare Teil 6 auf den feststehenden Teil 5 der Heftplatte 1 geklappt,
wobei in dieser Stellung eine Flatclinch-Heftung nicht möglich ist. Der klappbare
Teil 6 ist in Funktions- und Bereitschaftsstellung über eine Clipverbindung in der
jeweiligen Position arretierbar. Nach Figur 6 besitzt der klappbare Teil 6 eine vordere
Abwinklung 12, die auf der Grundplatte 8 aufliegt.
[0012] Wie Fig. 8 zeigt, ist das Oberteil 13 mit dem Magazin und dem Stoßmesser in einem
Langloch 14 des Lagerbocks 15 verschwenkbar gelagert. Dieses Langloch 14 verläuft
parallel zur Unterseite der Grundplatte 8. Das Oberteil 13 ist über die verschiebbare
Verbindungssachse 16 an der Grundplatte 8 angeschlossen. Der mittige Abstand y der
verschiebbaren Verbindungsachse 16 in den Endstellungen entspricht dem mittigen Abstand
x zwischen dem schlitzartigen Durchbruch 3 und den Prägungen 2. Zur Halterung der
Verbindungsachse 16 in der gewählten Position ist im Langloch 14 ein Rastelement in
Form einer Rastfeder 17 angeordnet.
[0013] Nach Fig. 9 ist der zur Aufnahme des Oberteils 13 mit dem Magazin und dem Stoßmesser
vorgesehene Lagerbock 15 horizontal verschwenkbar angeordnet, wobei der Verschwenkweg
des Oberteils 13 im Bereich des Ausstoßkanals den in einer Flucht liegenden schlitzartigen
Durchbruch 3 und den Verformungsprägungen 2 angepaßt ist. Der Lagerbock 15 ist um
ein auf der Grundplatte 8 angeordnetes Schwenklager 18 verschwenkbar angeordnet.
Aufstellung der Bezugszeichen:
[0014]
- 1
- Heftplatte
- 2
- Prägung
- 3
- schlitzartiger Durchbruch
- 4
- Griffkanten
- 5
- feststehender Teil von 1
- 6
- klappbarer Teil von 1
- 7
- Gelenkverbindung
- 8
- Grundplatte
- 9
- Bühne
- 10
- Führungsnuten
- 11
- Anschlagstift
- 12
- Abwinklung
- 13
- Oberteil
- 14
- Langloch
- 15
- Lagerbock
- 16
- Verbindungsachse
- 17
- Rastfeder
- 18
- Schwenklager
- x
- Abstand
- y
- Abstand
1. Heftgerät mit in einem Magazin geführte Heftklammern, die unter Federspannung stehen
und dadurch einem Ausstoßkanal zuführbar sind und die im Bereich des Ausstoßkanals
befindliche Klammer durch ein Stoßmesser aus dem Ausstoßkanal heraus und durch das
zu heftende Gut hindurch stoßbar ist und unterhalb des Ausstoßkanals eine Heftgutauflage
mit schlitzartigem Durchbruch und eine Vorrichtung zur Flatclinch-Heftung vorhanden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß
a) die Heftgutauflage eine Heftplatte (1,6,9) ist,
b) die Heftplatte drehbar oder verschiebbar oder geteilt ausgebildet ist,
c) die Heftplatte (1,6,9) auf ihrer Oberseite Verformungsprägungen (2) für die Schenkel
der Heftklammern aufweist.
2. Heftgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heftplatte (1) äußere überstehende
Griffkanten (4) aufweist.
3. Heftgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Griffkanten (4) Profilierungen
aufweisen.
4. Heftgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Heftplatte
(1) C-förmigen Querschnitt aufweist und mit ihren zueinandergerichteten Innenstegen
in zugeordneten Führungsnuten (10) führbar ist.
5. Heftgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsnuten
(10) in Längsrichtung an einer Seite geschlossen sind und damit als Anschlag einer
Position dienen.
6. Heftgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Heftplatte
(1) zweigeteilt ausgebildet ist.
7. Heftgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Heftplane (1)
feststehend und ein Teil verschieb- oder klappbar angeordnet ist.
8. Heftgerät nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der klappbare Teil (6)
für Außen- oder Innenheftung über eine Gelenkverbindung (7) angeordnet ist.
9. Heftgerät nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der klappbare
Teil (6) in Funktions- und Bereitschaftsstellung über eine Clipverbindung arretierbar
ist.
10. Heftgerät nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der klappbare Teil (6)
an der Grundplatte (8) angeordnet ist.
11. Heftgerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnett, daß der klappbare Teil (6) über
eine Abwinklung (12) an der Grundplatte (8) auflagert.
12. Heftgerät mit in einem Magazin geführte Heftklammern, die unter Federspannung stehen
und dadurch einem Ausstoßkanal zuführbar sind und die im Bereich des Ausstoßkanals
befindliche Klammer durch ein Stoßmesser aus dem Ausstoßkanal heraus und durch das
zu heftende Gut stoßbar ist und dem Ausstoßkanal unterhalb eine Heftgutauflage in
Form einer Heftplatte (1) zugeordnet ist, die mit schlitzartigem Durchbruch (3) sowie
mit auf der Oberseite vorhandenen Verformungsprägungen (2) für die Schenkel der Heftklammern
versehen ist, wobei die Heftplatte (1) fest an der Grundplatte (8) und das Oberteil
(13) mit dem Magazin und dem Stoßmesser verschieb- und/oder verschwenkbar gelagert
sind.
13. Heftgerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil (13) mit dem
Magazin und dem Stoßmesser in einem Langloch (14) des Lagerbocks (15) verschiebbar
gelagert ist.
14. Heftgerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Langloch (14) parallel
zur Unterseite der Grundplatte (8) verläuft.
15. Heftgerät nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil
(13) über die verschiebbare Verbindungsachse (16) an die Grundplatte (8) angeschlossen
ist.
16. Heftgerät nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge
des Langlochs (14) dem Abstand zwischen dem schlitzartigen Durchbruch (3) und den
Verformungsprägungen (2) entspricht.
17. Heftgerät nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der mittige Abstand (y) der
verschiebbaren Verbindungsachse (16) in den Endstellungen dem mittigen Abstand (x)
zwischen dem schlitzartigen Durchbruch (3) und den Prägungen (2) entspricht.
18. Heftgerät nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungsachse
(16) mindestens zwei Raststellungen im Langloch (14) zugeordnet sind.
19. Heftgerät nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß zur Halterung
der Verbindungsachse (16) in der gewählten Position im Langloch (14) ein Rastelement
angeordnet ist.
20. Heftgerät nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß als Rastelement eine Rastfeder
(17) angeordnet ist.
21. Heftgerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der zur Aufnahme des Oberteils
(13) mit dem Magazin und dem Stoßmesser vorgesehene Lagerbock (15) horizontal verschwenkbar
angeordnet ist.
22. Heftgerät nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschiebeweg des Oberteils
(13) im Bereich des Ausstoßkanals dem in einer Flucht liegenden schlitzartigen Durchbruch
(3) und den Verformungprägungen (2) angepaßt ist.
23. Heftgerät nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerbock (15)
zum Verschwenken jeweils aus einer Verrastungsstellung anhebbar ist.
24. Heftgerät nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Unterseite des Lagerbocks
(15) und auf der Oberseite der Grundplatte (8) korrespondierende Verrastungselemente
angeordnet sind.
25. Heftgerät nach einem der Ansprüche 21 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerbock
(15) um einen auf der Grundplatte (8) angeordnetes Schwenklager (18) verschwenkbar
angeordnet ist.