Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht von einer Kraftstoffeinspritzvorrichtung für Brennkraftmaschinen
nach der Gattung des Patentanspruchs 1 aus. Bei einer solchen, durch die DE 196 24
001 A1 bekannten Kraftstoffeinspritzeinrichtung ist der Ventilraum in einer ersten
Ausführung ohne Querschnittsverminderung mit dem Steuerraum verbunden. Das Steuerventil
steuert dabei bei Betätigung durch den Piezoaktor den Abflußquerschnitt zum Abflußkanal
hin entweder ganz auf oder schließt diesen. In einer weiteren Ausführung ist der Ventilraum
über ein Verbindungskanal mit dem Steuerraum verbunden, wobei dieser Verbindungskanal
koaxial zum Ventilsitz zur Seite des Abflußkanals liegt. Durch Betätigung des Steuerventilglieds
durch den Piezoaktor wird dabei entweder der Abflußquerschnitt vom Ventilraum zum
Abflußkanal hin ganz geöffnet oder geschlossen oder es wird zur Erzielung einer Voreinspritzung
das Steuerventilglied vom Ventilsitz zum Abflußkanal hin weg zum Eintritt des Verbindungskanals
in den Ventilraum bewegt, wobei in der Folge dieser Bewegung der Steuerraum kurzzeitig
über den Ventilraum zum Abflußkanal hin geöffnet ist. Für eine anschließende Haupteinspritzung
wird das Steuerventilglied in eine Mittelstellung bewegt, in der sowohl der Querschnitt
zum Abflußkanal hin als auch der Querschnitt des Verbindungskanals in den Ventilraum
hinein ganz geöffnet sind. Diese Ausgestaltung hat den Nachteil, daß zur Entlastung
des Druckes im Steuerraum nur ein einziger geometrisch festgelegter Abflußquerschnitt
zum Abflußkanal hin besteht. Die Menge der Voreinspritzung ist dabei in der zweiten
geschilderten Ausführung so, daß die Verstellgeschwindigkeit des Steuerventilgliedes
durch den Piezoaktor und der geometrisch festgelegte Weg des Steuerventilglieds bestimmende
Größen für den Grad der Entlastung des Druckes im Steuerraum sind. Insbesondere ist
der maximale Entlastungsquerschnitt sowohl für die Entlastung für die Voreinspritzung
als auch für die Entlastung für die Haupteinspritzung gleich groß, was für eine Feinabstimmung
der Öffnungsgeschwindigkeit des Einspritzventils bei verschiedenen Betriebszuständen
von Nachteil ist.
Vorteile der Erfindung
[0002] Die erfindungsgemäße Kraftstoffeinspritzvorrichtung mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Patentanspruchs 1 hat dagegen den Vorteil, daß sequentiell zwei unterschiedliche
Abflußquerschnitte nacheinander einstellbar sind, indem in Abhängigkeit von der Stellung
des Steuerventilgliedes zwei verschiedene Verbindungsquerschnitte zum Steuerraum hergestellt
werden. Somit kann eine Gradation des Abflußquerschnittes in Abhängigkeit vom Hub
erzielt werden. Insbesondere für geringe Entlastungen des Steuerdrucks im Steuerraum
kann dabei ein erster, kleinerer Abflußquerschnitt zur Wirkung kommen, mit dem mit
höherer Genauigkeit der Voreinspritzhub des Einspritzventilgliedes eingestellt werden
kann. Für die Haupteinspritzung steht danach ein großer Abflußquerschnitt zur Verfügung,
der eine schnelle Bewegung des Einspritzventilgliedes erlaubt.
[0003] In vorteilhafter Weise ist dabei gemäß Patentanspruch 2 als zweiter Verbindungsquerschitt
ein zum ersten Verbindungsquerschnitt zusätzlicher Querschnitt vorgesehen. Damit wird
ermöglicht, daß eine große wirkungsvolle Querschnittsveränderung erzielt werden kann.
Gemäß Patentanspruch 3 liegt dabei raumsparend der erste Verbindungsquerschnitt im
Zwischenventilglied, an dem gemäß Anspruch 4 bis 7 am Außenumfang einen außreichend
großer Durchflußquerschnitt bereitgestellt wird. Dabei kann der zweite Verbindungsquerschnitt
durch den Durchflußquerschnitt an den Zwischenräumen zwischen den Längsrippen definiert
sein oder er wird vorteilhaft gemäß Patentanspruch 7 durch den Hub des Zwischenventilgliedes
bestimmt, das einen bestimmten Durchflußquerschnitt zwischen Dichtsitzschulter und
Dichtfläche freigibt.
[0004] In der weiteren Ausgestaltung gemäß den Patentanspruch 8 werden immer offene Querverbindungen
zwischen dem Verbindungskanal des Ventilgliedes und dem Ventilraum bereitgestellt,
so daß dieser Verbindungskanal als immer offener erster Verbindungsquerschnitt bereit
steht, dem bei geöffnetem Zwischenventilglied ein weiterer zweiter Verbindungsquerschnitt
zugeschaltet wird.
[0005] Eine andere vorteilhafte Lösung besteht darin, den Verbindungskanal in dem Zwischenventilglied
mit der Anlage des Steuerventilgliedes an diesem zu verschließen und somit statt des
Querschnitts des Verbindungskanals im Zwischenventilglied nun den Querschnitt eines
Verbindungskanals entlang dem Außenumfang des Zwischenventilglieds bereitzustellen.
[0006] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung mit deren Vorteilen sind der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung zu entnehmen.
Zeichnung
[0007] In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, sie werden
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 eine schematische
Darstellung einer Kraftstoffeinspritzvorrichtung mit Kraftstoffversorgung aus einem
Kraftstoffhochdruckspeicher und einem Kraftstoffeinspritzventil bekannter Bauart,
Figur 2 ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung mit einem Steuerventilglied,
das ein Zwischenventilglied einer ersten Ausführungsform betätigt, Figur 3a bis Figur
3c eine Darstellung des Hubverläufe von Einspritzventilglied, Steuerventilglied und
Zwischenventiglied des Ausführungsbeispiels nach Figur 2, Figur 4 eine Abwandlung
des Ausführungsbeispiels nach Figur 2 mit einem Zwischenventilglied, dessen Verbindungskanal
durch das Steuerventilglied verschließbar ist und Figuren 5a bis 5b die Hubverläufe
von Einspritzventilglied, Steuerventilglied und Zwischenventiglied des Ausführungsbeispiels
nach Figur 4.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0008] Eine Kraftstoffeinspritzeinrichtung, mit der bei hohen Einspritzdrücken mit geringem
Aufwand eine große Variation der Kraftstoffeinspritzung bezüglich Einspritzmenge und
Einspritzzeitpunkt möglich ist, wird durch ein sogenanntes Common Rail System verwirklicht.
Dieses stellt eine andere Art von Kraftstoffhochdruckquelle zur Verfügung als es durch
die üblichen Kraftstoffhochdruckeinspritzpumpen gegeben ist. Dabei ist jedoch die
Erfindung prinzipiell auch bei konventionellen Kraftstoffeinspritzpumpen verwendbar.
Besonders vorteilhaft ist die Verwendung jedoch bei einem Common Rail Einspritz-System.
[0009] Bei dem in Figur 1 dargestellten Common Rail-Einspritzsystem ist als Kraftstoffhochdruckquelle
ein Kraftstoffhochdruckspeicher 1 vorgesehen, der von einer Kraftstoffhochdruckförderpumpe
2 aus einem Kraftstoffvorratsbehälter 4 mit Kraftstoff versorgt wird. Der Druck in
dem Kraftstoffhochdruckspeicher 1 wird durch einen Drucksensor 6 erfaßt und als Signal
einer elektrische Steuereinrichtung 8 zugeführt, die über ein Drucksteuerventil 5
den Druck im Kraftstoffhochdruckspeicher steuert. Alternativ kann auch die Fördermenge
der Krafstoffhochdruckpumpe auf diese Weise variiert werden. Die Steuereinrichtung
steuert ferner auch das Öffnen und Schließen von Kraftstoffhochdruckeinspritzventile
9, die zur Einspritzung von Kraftstoff vom Kraftstoffhochdruckspeicher versorgt werden.
[0010] In einer bekannten Ausgestaltung weist das Kraftstoffinspritzventil 9 ein Ventilgehäuse
11 auf, das an seinem einen Ende, das zum Einbau in die Brennkraftmaschine bestimmt
ist, Einspritzöffnungen 12 besitzt, deren Austritt aus dem Innern des Kraftstoffeinspritzventils
durch ein Einspritzventilglied 14 gesteuert wird. Dieses ist im ausgeführten Beispiel
als langgestreckte Ventilnadel ausgebildet, die an ihrem einen Ende eine konische
Dichtfläche 15 besitzt, die mit einem innenliegenden Ventilsitz am Ventilgehäuse zusammenwirkt,
von dem aus die Einspritzöffnungen 12 abführen. Die Einspritzöffnungen können dabei
auch von einem Sackloch ausgehen, das sich an den Ventilsitz anschließt. Die Ventilnadel
ist in einer Längsbohrung 13 an ihrem oberen, der Dichtfläche 15 abgewandten Ende
geführt und wird am der Dichtfläche 15 abgewandten, aus der Längsbohrung 13 heraustretenden
Ende durch eine Druckfeder 18 in Schließrichtung beaufschlagt. Zwischen der Führung
in der Längsbohrung 13 und dem Ventilsitz ist die Ventilnadel 14 von einem Ringraum
19 umgeben, der in einen Druckraum 16 mündet, welcher wiederum über eine Druckleitung
17 in ständiger Verbindung mit dem Kraftstoffhochdruckspeicher 1 steht. Im Bereich
dieses Druckraumes weist die Ventilnadel 14 eine Druckschulter 20 auf, über die sie
vom Druck im Druckraum 16 entgegen der Kraft der Feder 18 im Sinne eines Abhebens
der Dichtfläche 15 vom Ventilsitz beaufschlagt wird.
[0011] Die Ventilnadel wird weiterhin durch einen Stößel 21 betätigt, dessen der Ventilnadel
14 abgewandte Stirnseite 22 in einer Stößelführungsbohrung 23 einen Steuerraum 24
begrenzt. Dieser ist über einen Zulaufkanal 26, in dem eine Zulaufdrossel 28 vorgesehen
ist, ständig mit der Druckleitung 17 beziehungsweise dem Kraftstoffhochdruckspeicher
1 verbunden. Der Zulaufkanal mündet seitlich unverschließbar in den Steuerraum 24
ein. Koaxial zum Stößel 21 führt vom Steuerraum 24 ein Verbindungskanal 29 ab, der
in einen Ventilraum 30 eines Steuerventils 31 mündet. In dem Verbindungskanal, der
zugleich auch einen Abflußkanal darstellt, ist eine Durchmesserbeschränkung, vorzugsweise
in Form einer Abflußdrossel 32 vorgesehen. Der nähere Aufbau des Steuerventils 31
ist in den Ausführungsbeispielen Figuren 2 und 3 detaillierter dargestellt. Diesen
Ausführungsbeispielen ist gemeinsam, daß das Steuerventil 31 ein Steuerventilglied
34 aufweist, bestehend aus einem Ventilstößel 35, der in einer Stößelbohrung 36 geführt
ist, und einem Ventilkopf 37 an dem in den Ventilraum 30 ragenden Ende des Steuerventilglieds
34. An dem dem Ventilkopf gegenüberliegenden Ende des Ventilstößels 35 ist eine Federteller
38 vorgesehen, an dem sich eine Druckfeder 39 abstüzt, die bestrebt ist, das Steuerventilglied
in Schließstellung zu bringen. In entgegengesetzter Richtung wird das Steuerventilglied
34 durch einen Kolben 40 beaufschlagt, der Teil eines Piezoaktors 41 ist und bei Erregen
des Piezos je nach Grad der Erregung das Steuerventilglied in verschiedene Öffnungsstellungen
bringen kann. Dabei kann der Kolben direkt mit dem Piezo des Piezoaktors verbunden
sein oder mittels einer hydraulischen oder mechanischen Übersetzung von diesem bewegt
werden.
[0012] Zur genaueren Darstellung der erfindungsgemäßen Ausgestaltung des Steuerventils 31
wird dieses anhand von Figur 2 näher beschrieben. Dort ist wiederum das Ende des Stößel
21, der die Ventilnadel 14 betätigt, dargestellt. Der Stößel 21 schließt in der Stößelführungsbohrung
23 mit seiner als bewegliche Wand dienenden Stirnseite 22 den Steuerraum 24 ein. Die
Verstellung des Stößels 21 wird nach oben hin, in Öffnungsrichtung des Einspritzventilgliedes
14, durch einen Anschlag 42 begrenzt, der einen außenliegenden Ringraum 43 freiläßt,
in den der Zulauf 26 mündet. Axial führt im Bereich des Anschlags 42 der Verbindungskanal
29 ab, der in den Ventilraum 30 mündet. Dieser hat eine kreiszylindrische Umfangswand
45, die über einen konischen Ventilsitz 46 in einen den Ventilstößel 35 umgebenden
Ringraum 48 übergeht. Von diesem führt ein Abflußkanal 49 zu einem Kraftstoffrücklauf
oder einem Entlastungsraum ab.
[0013] Der am Ende des Ventilstößels 35 angeordnete Ventilkopf 37 weist eine konische, dem
Eintritt des Verbindungskanals 29 in den Ventilraum 30 abgewandte Ventilkopfdichtfläche
51 auf, die mit dem Ventilsitz 46 zusammenwirkt und so die Verbindung zwischen dem
Ventilraum 30 und dem Ringraum 48 bzw. dem anschließenden Abflußkanal 49 steuert.
Der Ringraum 48 wird dabei durch eine sich an die Ventilkopfdichtfläche 37 anschließende
Ausnehmung am Umfang des Ventilstößels 35 in Verbindung mit der vom Ventilraum 30
abführenden Stößelbohrung 36 gebildet.
[0014] Die dem Verbindungskanal 29 zugewandte Seite des Ventilkopfes hat eine ebene Stirnseite
53, die bei Betätigung des Ventilstößels 35 in Anlage an eine Stirnseite 54 eines
ein Zwischenventil 56 bildenden Zwischenventilglieds 57 zur Anlage kommt und bei einer
weiteren Betätigung des Ventilstößels 35 das Zwischenventilglied 57 aus seiner Schließstellung
bewegbar ist.
[0015] Das Zwischenventilglied 57 weist an seinem Außenumfang Rippen 59 auf, zwischen denen
Durchflußquerschnitte gebildet werden und die mit ihren Stirnseiten in einer Führungsbohrung
60 geführt werden. Die Führungsbohrung 60 verjüngt sich zur Seite des Ventilraums
30 in über eine Dichtsitzschulter 62 zu einer koaxial zur Führungsbohrung hin den
Ventilraum 30 mündenden Anschlußbohrung 63. Die Dichtsitzschulter 62 stellt somit
den Ventilsitz des Zwischenventilgliedes dar.
[0016] Der die Rippen 59 tragende Teil des Zwischenventilglieds 57 verjüngt sich im Anschluß
an die Rippen über eine kegelförmige Dichtfläche 64 zu einem zylindrischen Betätigungsteil
65, der mit Abstand zur Anschlußbohrung durch diese hindurch in den Ventilraum 30
ragt. Auf der gegenüberliegenden Seite wird das Zwischenventilglied 57 durch eine
Schließfeder 68 belastet, die das Zwischenventilglied mit seiner Dichtfläche 64 in
Anlage an die Dichtsitzschulter 62 bringt. Die Schließfeder 68 stützt sich dabei an
dem Übergang zwischen der Führungsbohrung 60 und dem weiterführenden Teilstück 29
des Abflußkanals ab, der koaxial zur Führungsbohrung 60 in den Steuerraum 24 mündet.
[0017] Durch das Zwischenventilglied 57 führt ein axialer Verbindungskanal 69, der auch
bei in Schließstellung befindlichem Zwischenventilglied 57 den Ventilraum 30 über
das Teilstück 29 des Abflußkanals mit dem Steuerraum 24 verbindet. Der Verbindungskanal
kann dabei als Stufenbohrung ausgeführt werden, von der der eine Stufenbohrungsteil
70, der zur Seite des Steuerraums 24 liegt und mit einem kleineren Durchmesser einen
ersten Verbindungsquerschnitt bestimmt. Zur Seite des Ventilraums 30 im Bereich des
Betätigungsteils 65 führt vom Verbindungskanal 69 wenigstens eine quer zu diesem verlaufende
Ausnehmung 71 ab, dergestalt, daß bei Auflage der ebenen Stirnseite 53 des Ventilkopfes
37 auf der Stirnseite 54 des Zwischenventilglieds 57 die Verbindung zwischen Steuerraum
24 und Ventilraum 30 erhalten bleibt und weiterhin der Teil 70 des Verbindungskanals
69 den Verbindungsquerschnitt bestimmt.
[0018] Die Wirkungsweise der Ausgestaltung gemäß Figur 2 ist dergestalt, daß zur Auslösung
einer Kraftstoffeinspritzung mit Hilfe des Steuerventils 31 der Druck im Steuerraum
24 abgesenkt wird, indem der Abflußkanal 29, 70, 69, 30, 48, 49 geöffnet wird. Durch
die Drossel 28 im Zuflußkanal 26 abgekoppelt, sinkt der Druck im Steuerraum 24 derart,
daß das Ventilglied unter Einwirkung der Öffnungskräfte des Druckraums 60 entgegen
der Kraft der Feder 18 öffnet. Der Grad der Öffnung des Einspritzventilglieds 14 kann
dabei durch die Größe der Entlastung des Steuerraums bzw. der Menge des dort abfließenden
Druckmittels bzw. Kraftstoffs beeinflußt werden. Führt das Steuerventilglied 34 nur
einen Teilhub aus, derart, daß die Stirnseite 53 nicht in Anlage mit dem Zwischenventilglied
57 gelangt, so wird der maximale Durchfluß durch das Teilstück 70 des Verbindungskanals
69 bestimmt. Entsprechend gering ist die Entlastungsrate und somit der Hub des Einspritzventilglieds
14. Entsprechend wird nur eine geringe Kraftstoffeinspritzmenge, beispielsweise zur
Einbringung einer Voreinspritzmenge in den Brennraum gefördert. Soll jedoch eine größere
Kraftstoffmenge zur Einspritzung gelangen, so öffnet das Steuerventilglied 34 ganz
und kommt dabei in Anlage an das Zwischenventilglied 57, hebt dieses über das Betätigungsteil
65 von der Dichtsitzschulter 62 ab und stellt dabei zusätzlich zum ersten Verbindungsquerschnitt
einen zweiten Verbindungsquerschnitt, der durch Teilstück 70 bestimmt ist, zur Verfügung.
Der zweite Verbindungsquerschnitt kann dabei entweder durch den Durchtrittsquerschnitt
zwischen Dichtsitzschulter 62 und Dichtfläche 64 bestimmt werden oder es kann der
Verbindungsquerschnitt durch die verbleibende Durchtrittsfläche zwischen den Rippen
59 definiert sein. Durch den nun zugeschalteten zweiten Verbindungsquerschnitt erfolgt
die Entlastung des Steuerraums 24 schneller und im größeren Maße, so daß das Einspritzventilglied
14 im vorgesehenen Maße voll geöffnet werden kann, z.B. mit einem durch Anlage seiner
Stirnfläche 22 an dem Anschlag 42 bestimmten Hub .
[0019] Die Teilentlastung des Steuerraums 24 zur Durchführung der Voreinspritzung hat dabei
den Vorteil, daß beim Schließen des Steuerventilglieds 34 sich der Druck, da geringer
abgesenkt, sehr schnell wieder aufbauen kann.
[0020] Der beschriebene Funktionsablauf läßt sich anhand der Figuren 3a bis 3d nachvollziehen.
Dabei zeigt die Figur 3a den Hub des Einspritzventilglieds 14 über der Zeit. Man erkennt
dort den Hub des Einspritzventilglieds für die Voreinspritzung V und den Hub des Einspritzventilglieds
zur Durchführung der Haupteinspritzmenge H. Diese sind durch eine Spritzpause P unterbrochen.
In Figur 3b ist dazu der notwendige Hub des Steuerventilglieds 34 dargestellt mit
einem kleinen Hub V
S und einem großen Hub H
S. In Figur 3c schließlich wird der Hub des Zwischenventilglieds Z über der Zeit aufgetragen
mit der Zuordnung zum Hub H
S des Steuerventilglieds 34 und des Hubs H für die Haupteinspritzung des Einspritzventilglieds
14.
[0021] In Figur 4 ist ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung gezeigt in Abwandlung
zu der Ausführung gemäß Figur 2. Abweichend bei ansonsten gleicher Konstruktion hat
der Ventilkopf 134 statt der ebenen Stirnseite 53 nun eine kegelförmige, als Dichtfläche
ausgebildete Stirnseite 73, die mit einer als Ventilsitz 74 ausgebildeten Stirnseite
des Zwischenventilglieds 157 zusammen wirkt. Der Ventilsitz 74 umgibt den bei dem
Zwischenventilglied 57 von Figur 2 vorgesehenen axialen Verbindungskanal 69 im Bereich
seines Austritts am Betätigungsteil 65 in den Ventilraum 30. Statt einer im Ausführungsbeispiel
nach Figur 2 vorgesehenen Blattfeder 68 ist nun eine Spiralfeder 168 vorgesehen, die
das Zwischenventilglied 157 von der Seite des Steuerraums 24 her belastet und dieses
mit seiner Dichtfläche 64 in Anlage an der Dichtsitzschulter 62 hält, solange das
Zwischenventilglied 57 nicht vom Steuerventilglied 134 abgehoben wird. Bei dieser
Ausgestaltung stellt der Teil 70 des Verbindungskanals 69 wiederum den ersten Verbindungsquerschnitt
zwischen Steuerraum 24 und Ventilraum 30 dar, der allerdings dann, wenn das Steuerventilglied
134 mit seinem Ventilkopf 137 in Anlage an den kegelförmigen Ventilsitz 74 kommt,
verschlossen wird. Nun aber wird durch Abheben des zwischenventilglieds 157 der zweite
Verbindungsquerschnitt zwischen den Rippen 59 oder zwischen der Dichtsitzschulter
62 und der Dichtfläche 64 geöffnet. Der zweite Verbindungsquerschnitt ist dabei so
ausgelegt, daß er entsprechend größer ist als der erste Verbindungsquerschnitt 70
des Teils des Verbindungskanals 69 unter der Brücksichtigung, daß hier der Durchflußquerschnitt
des zweiten Verbindungsquerschnitts an die Stelle des Durchtrittsguerschnitts des
ersten Verbindungsquerschnitts tritt. Diese Ausgestaltung kann im Einzelfall günstiger
sein, um exakter den zweiten Verbindungsquerschnitt festlegen zu können.
[0022] In Figur 5a ist nun analog zu Figur 3a der Hub des Einspritzventilglieds 14 über
der Zeit dargestellt mit ebenfalls dem Hub V für die Voreinspritzung und dem Hub H
für die Haupteinspritzung. Anhand der Figur 5b erkennt man, daß im vorliegenden Falle
der weitere Vorteil der Ausgestaltung nach Figur 4 darin besteht, daß das Steuerventilglied
zur Unterbrechung der Kraftstoffeinspritzung zwischen Voreinspritzung V und Haupteinspritzung
H nicht wieder in seine Ursprungsschließstellung zurückgefahren werden muß. Gemäß
dem Kurvenzug S führt das Steuerventilglied 134 einen Hub hv aus und kommt dabei zur
Anlage an dem kegelförmigen Ventilsitz 74 des Zwischenventilglieds. Über die Wegstrecke
zwischen Schließstellung des Steuerventilglieds 134 an seinem konischen Ventilsitz
46 und der Anlage am kegelförmigen Ventilsitz 74 erfolgt die Entlastung des Steuerraums
24 bestimmt durch den ersten Verbindungsquerschnitt des Teils 70 des Verbindungskanals
69, was zur Voreinspritzung führt. Danach kann mit Schließen des Verbindungskanals
69 sich der Druck im Steuerraum 24 wieder aufbauen und das Einspritzventilglied schließen.
Zur Haupteinspritzung wird das Steuerventilglied 134 weiterbewegt bis zum Hub h
h und öffnet dabei das Zwischenventilglied gemäß der Hubkurve Z. Mit diesem Öffnen
des Zwischenventils erfolgt die Entlastung des Steuerraums 24 mit einer höheren Entlastungsrate
und demgemäß wird der für die Haupteinspritzung erforderliche Öffnungshub des Einspritzventilglieds
ermöglicht.
1. Kraftstoffeinspritzvorrichtung für Brennkraftmaschinen mit einer Kraftstoffhochdruckquelle
(1), aus der ein Kraftstoffeinspritzventil (9) mit Kraftstoff versorgt wird, das ein
Einspritzventilglied (14) zur Steuerung einer Einspritzöffnung (12) und einen Steuerraum
(24) aufweist, der von einer beweglichen Wand (22), die mit dem Einspritzventilglied
(14) wenigstens mittelbar verbunden ist, begrenzt wird und der einen von einer Hochdruckquelle,
vorzugsweise von der Kraftstoffhochdruckquelle (1) kommenden Zuflußkanal (26), und
einem zu einem Entlastungsraum führenden Abflußkanal (29) aufweist, und dessen Druck
durch ein den Abfluß durch den Abflußkanal (29, 49) steuerndes Steuerventil (31) gesteuert
wird, das ein von einem Piezoaktor (41) betätigtes Steuerventilglied (34) hat, mit
einem in einem Gehäuse geführten Ventilstößel (35), an dessen Ende ein in einen Ventilraum
(30) ragender mit einer Ventilkopfdichtfläche (51) versehener Ventilkopf (37) vorgesehen
ist, der zur Steuerung des Abflusses mit einem Ventilsitz (46) zusammenwirkt, wobei
der Ventilraum (30) über ein Teilstück (29) des Abflußkanals mit dem Steuerraum (24)
verbunden ist, der bei geschlossenem Steuerventil(31) dem Druck der Krafstoffhochdruckquelle
(1) ausgesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Teilstück (29) des Abflußkanals ein Zwischenventil (52) mit einem Zwischenventilglied
angeordnet ist und zwischen Ventilraum und Steuerraum ein Verbindungskanal mit einem
ersten Verbindungsquerschnitt vorgesehen ist und daß das Zwischenventilglied durch
den Ventilkopf des Steuerventilgliedes aus seiner Schließstellung zum Steuerraum hin
entgegen einer Schließkraft aufstoßbar ist, und dabei ein zweiter Verbindungsquerschnitt
zwischen Ventilraum (30) und Steuerraum (24) aufgesteuert wird.
2. Kraftstoffeinspritzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Verbindungsquerschnitt ein zum ersten Verbindungsquerschnitt zusätzlicher Verbindungsquerschnitt
ist.
3. Kraftstoffeinspritzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbindungskanal
(69) durch das Zwischenventilglied (57, 157) führt und durch das Steuerventilglied
(34) verschlossen wird, wenn das Zwischenventilglied (57, 157) von seinem Ventilsitz
(62) abgehoben wird und daß der zweiten Verbindungsquerschnitts größer als der erste
Verbindungsquerschnitt (70) ist.
4. Kraftstoffeinspritzvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Zwischenventilglied (57, 157) an seinem Außenumfang in einer von dem Steuerraum
(24) ausgehenden Führungsbohrung (60) geführt ist, die sich über eine als Ventilsitz
dienende Dichtsitzschulter (62) zu einer anschließenden in den Ventilraum (30) mündenden
Anschlußbohrung (63) verengt, und das Zwischenventilglied (57, 157) eine Dichtfläche
(64) an einem Übergang von seinem in der Führungsbohrung (60) geführten Führungsteil
zu einem mit Abstand zur Wand der Anschlußbohrung (63) in den Ventilraum (30) ragenden
Betätigungsteil (65) aufweist und durch die Kraft einer Schließfeder (68) mit der
Dichtfläche in Anlage an die Dichtsitzschulter (62) bringbar ist.
5. Kraftstoffeinspritzvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Zwischenventilglied
(57, 157) zur Führung Längsrippen (59) aufweist, die an der Wand der Führungbohrung
(60) gleiten.
6. Kraftstoffeinspritzvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Verbindungsquerschnitt zwischen den Längsrippen (59) und der Wand der Führungbohrung
(60) gebildet wird.
7. Kraftstoffeinspritzvorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Verbindungsquerschnitt zwischen der Dichtsitzschulter (62) und der Dichtfläche (64)
bei abgehobenen Zwischenventilglied (57, 157) eingestellt wird.
8. Kraftstoffeinspritzvorrichtung nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das der Verbindungskanal (69) axial durch das Zwischenventilglied (57, 157) führt
und am ventilraumseitigen Ende des Betätigungsteils (65) Querverbindungen (71) aufweist
die bei einem stirnseitig an Betätigungsteil (65) anliegendem Ventilkopf (37) die
Verbindung zwischen Ventilraum (30) und Verbingungskanal (69) aufrecht erhält.
9. Kraftstoffeinspritzvorrichtung nach Anspruch 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
der Verbindungskanal (69) axial durch das Zwischenventilglied (57, 157) führt und
am ventilraumseitigen Ende des Betätigungsteils (65) in einen Ventilsitz (74) endet,
auf dem der Ventilkopf (37) zur Anlage kommt bevor das Zwischenventilglied (57, 157)
durch den Ventilkopf (37) vom Ventilsitz (62) abgehoben wird und so die Verbindung
zwischen Ventilraum (30) und Verbindungskanal (69) verschlossen wird.
10. Kraftstoffeinspritzvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schließfeder
ein Blattfeder (68) ist.
11. Kraftstoffeinspritzvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schließfeder
ein Spiralfeder (168) ist.