[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Ablage von Aufzeichnungsträgern, insbesondere
von Briefen, die auf einer Kante stehend aus einer Frankier- und/oder Adressiermaschine
ausgeworfen werden.
[0002] Bei den bisher auf dem Markt befindlichen Frankier- und/oder Adressiermaschinen werden
die Briefe waagerecht liegend transportiert und gelangen üblicherweise nach dem Bedrucken
auf Grund der noch vorhandenen kinetischen Energie in einen nachgestellten Kasten,
in dem diese übereinander abgelegt werden.
[0003] Andererseits ist eine Frankiermaschine bekannt geworden, vergleiche DE 19 605 014
und DE 19 605 015, bei der die Briefe auf einer Kante stehend und an einer nach hinten
geneigten Führungsplatte anliegend transportiert werden.
[0004] Es wurde bereits eine Anordnung zur Briefablage für die vorhergehend genannte Frankiermaschine
vorgeschlagen, siehe bisher unveröffentlichte deutsche Patentanmeldung DE 197 42 893.2,
bei der ein Einsatz mit der Frankiermaschine lösbar verbunden ist, von dem die Briefe
in einen flachen Kasten gleiten und waagerecht übereinander abgelegt werden, siehe
auch Fig. 1.
Der Einsatz 2 ist winkelförmig und besteht aus einer Vorderwand 21 und aus einer Seitenwand
22, wobei die Seitenwand 22 an die Frankiermaschine 1 angedockt ist und beide Wände
21, 22 zueinander orthogonal sind. Die Vorderwand 21 weist eine in Transportrichtung
abfallende Rinne 211 auf, die an die Führungsebene 121 für die Briefunterkante in
der Frankiermaschine 1 anschließt. Der Ausgangsteil der Führungsebene 121 ist dabei
analog wie die Rinne 211 abfallend ausgeführt.
In Verbindung mit dem Einsatz 2 ist ein Ablagekasten 3 in Form eines zum Einsatz verstellbarer
Winkelteils vorgesehen, der aus einer Vorderwand 31, einer Seitenwand 32 und einer
Bodenplatte 33 besteht, die zueinander orthogonal angeordnet sind. Die Bodenplatte
33 dient dabei als Träger für die abgelegten Briefe 0. Die Vorderwand 31 ist in einem
angepaßten Schlitz 212 der Vorderwand des Einsatzes 2 verstellbar geführt. Die Seitenwand
32 ist als federnde Prallwand ausgeführt, die mit einstellbarem Abstand nach der Rinne
211 und orthogonal zur Brieftransportrichtung angeordnet ist. Der Abstand ist in der
Regel etwas größer gewählt als das größte zu verarbeitende Briefformat.
Da der Briefstapel mit als Kippkante wirkt, wird mit dieser Anordnung eine Stapelhöhe
erreicht, die etwa der halben Höhe des kleinsten Briefformats beziehungsweise der
Höhe des mittleren Teils der Rinne 211 entspricht.
[0005] Darüber hinaus wurde für die erstgenannte Frankiermaschine eine Vorrichtung zur Übergabe
von Briefen an eine nachgeordnete Ablagevorrichtung der vorgehend beschriebenen Art
vorgeschlagen, vergleiche DE 198 40 917 C1 und Fig. 2, bei der in der Frankiermaschine
1 in Transportrichtung unmittelbar nach dem Transportband 12 und in gleicher Höhe
mit diesem eine angetriebene Transportrolle 14 vorgesehen ist, deren Umfangsgeschwindigkeit
größer eingestellt ist als die des Transportbandes 12. Die der Transportrolle 14 nachfolgende
Gleitfläche 121 für die Briefunterkante liegt tiefer und ist abschüssig gestaltet.
[0006] Die Neigung und Form der Gleitfläche 121 und der Anfangsbereich 2111 Rinne 211 sind
aneinander angepaßt.
Bei den vorstehend beschriebenen Lösungen besteht bei der Ablage frisch geschlossener
- insbesondere dicker - Briefe die Gefahr, daß der Verschluß wieder aufspringt. Darüberhinaus
ist die Stapelhöhe durch den Stapel selbst eingeschränkt.
[0007] Zweck der Erfindung ist eine Verbesserung der Zuverlässigkeit und der Gebrauchseigenschaften.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der eingangs genannten Art
zu schaffen, mit der eine schonende und funktionssichere Briefablage erreicht und
die Stapelhöhe nur von der Anordnung selbst bestimmt wird.
[0009] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gemäß dem Hauptanspruch gelöst. Weitere vorteilhafte
Merkmale der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Da die Rinne zum einen horizontal verläuft und zum anderen schräg hinter die Führungsebene
der Führungsplatte der Frankiermaschine gezogen ist, werden einerseits die Briefe
abgebremst und andererseits sofort nach Verlassen der Frankiermaschine abgekippt.
Ein harter Aufprall auf die Seitenwand des Ablagekastens wird dadurch vermieden. Die
maximale Stapelhöhe wird durch die Höhe der hinteren Oberkante der Rinne über dem
Boden des Ablagekastens bestimmt. Durch die in die Gleitfläche der Frankiermaschine
hineinragende Nase vor der Rinne wird ein sanfter Übergang der Briefe auf die Rinne
ohne die Gefahr des Verhakens erreicht.
Neben der Führungsrinne hat die erfindungsgemäße Gestaltung der Rückseite der Vorderwand
des Einsatzes wesentlichen Einfluß. Da die Rückseite der Vorderwand die Rinne unterschneidet,
ist für den abkippenden Brief genügend freier Raum vorhanden, um unter einem schrägen
Winkel auf den Boden des Ablagekastens beziehungsweise auf den zuvor abgelegten Brief
aufzutreffen. Die Rückseite ist in den Fallvorgang außerdem noch insofern miteinbezogen,
indem der Brief mit der bisher tragenden Kante an der Rückseite anliegend nach unten
gleitet. Die Rückseite des Einsatzes und die Seitenwand des Ablagekastens verhindern
dabei ein Herausdrehen des Briefes zur Seite und nach vorn.
[0010] Die Erfindung wird nachstehend am Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Ansicht einer Frankiermaschine mit einer Anordnung zur Ablage
von Briefen gemäß DE 197 42 893.2 von vorn rechts,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht einer Frankiermaschine mit einer Vorrichtung zur Übergabe
von Briefen gemäß DE 198 40 917 C1 von rechts
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht einer Frankiermaschin mit der erfindungsgemäßen Anordnung
zur Ablage von Briefen von vorn rechts,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht einer Anordnung gemäß Fig. 3 von hinten links,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht von rechts zu Fig. 3,
- Fig. 6
- Details zur Briefablage,
a) von vorn rechts,
b) von hinten links.
[0011] Zur Vereinfachung und zum leichteren Verständnis ist die Darstellung schematisiert
ausgeführt.
[0012] Gemäß Fig.3 ist die erfindungsgemäße Anordnung zur Ablage im wesentlichen in dem
an die Frankiermaschine 1 angekoppelten Einsatz 2 und dem mit diesem verbundenen Ablagekasten
3 realisiert.
Der Einsatz 2 ist als einstückiges Teil ausgeführt. In die Vorderwand 21 ist eine
horizontal schräg nach hinten verlaufende Rinne 211 eingeformt, siehe auch Fig. 4
und 5.
Der winkelförmige Ablagekasten 3 weist zueinander orthogonal eine Vorderwand 31, eine
Seitenwand 32 und eine Bodenplatte 33 auf. Der Ablagekasten 3 ist mit seiner Vorderwand
31 in Transportrichtung und entgegen derselben verstellbar in einem Schlitz 212 des
Einsatzes 2 geführt, siehe auch Fig. 6. Auf diese Weise ist der Abstand der Seitenwand
32 zum Ausgang der Frankiermaschine 1 auf das größte jeweils zu verarbeitende Briefformat
einstellbar.
[0013] Der Brief 0 wird in der Frankiermaschine 1 auf einer Kante stehend mittels eines
Transportbandes 12 an einer leicht nach hinten geneigten Führungsplatte 11 entlanggleitend
befördert und ausgangsseitig mittels einer in der Führungsebene 121 bündig angeordneten,
angetriebenen Transportrolle 14 auf die Rinne 211 geschoben. Der auslaufende Teil
der Führungsebene 121 ist abfallend ausgeführt, siehe auch Fig. 5. Wahlweise kann
der Brief 0 beim Transport in der Frankiermaschine 1 auf dem nicht ausführlicher sichtbaren
Transportband 12 oder einem kurzen Schenkel der Führungsplatte 11 stehen. Entsprechend
wird demzufolge die Führungsebene 121 für die Briefunterkante entweder durch die obere
Fläche des Transportbandes 12 und eines nachgesetzten Gleitstückes 121 oder durch
die Oberfläche des kurzen Schenkels der Führungsplatte 11 gebildet.
Der Einsatz 2 besteht aus einem Plast, vorzugsweise aus Acrylnitril-Butadien-Styrol.
Der Ablagekasten 3 ist zweckmäßigerweise korrosionsbeständig ausgeführt, beispielweise
in Form eines nichtrostenden Metalls oder eines metallbeschichteten Plastes - matt
hartverchromt -.
Die Rinne 211 verläuft horizontal in Anpassung an die Standebene 121 des Briefes 0
in der Frankiermaschine 1.
[0014] Gemäß Fig. 4 und 5 verläuft die Rinne 531 in Transportrichtung insgesamt horizontal
aber leicht schräg nach hinten hinter die vordere Ebene der Führungsplatte 11.
Der Brief 0 ist auf Grund der Neigung der Führungsplatte 11 eindeutig vororientiert,
so daß eine Ablage in Richtung Ablagekasten 3 garantiert ist, siehe auch Ausführungen
zu Fig. 6.
Die Briefe 0 liegen übereinandergestapelt auf der Bodenplatte 33 des Ablagekastens
3. Die rechte Seitenwand 32 verhindert ein seitliches Auswandern der Briefe 0. Die
Vorderwand 31 des Ablagekastens 3 ist verstellbar entsprechend dem jeweils größten
zu verarbeitenden Briefformat in dem Schlitz 212 der Vorderwand 21 des Einsatzes 2
geführt, siehe auch Fig. 6.
Am Anfang weist die Rinne 211 eine Nase 2110 auf, die über die Seite des Einsatzes
5 herausragt bis in den abfallenden Bereich der Frankiermaschine 1 hinein. Die Nase
2110 ist als nach außen abfallende schiefe Ebene ausgebildet, um ein Verhaken der
Briefe 1 beim Übergang auf die Rinne 211 zu verhindern. Außerdem weist die Rinne 211
am Anfang im rückwärtigen Bereich eine Stützplatte 2114 auf, die der Neigung der Führungsplatte
11 in der Frankiermaschine 1 angepaßt ist. Mit dieser Stützplatte 2114 wird verhindert,
daß dünne leichte Briefe 1 ins Flattern kommen und als Folge nicht ordnungsgemäß abgelegt
werden, siehe gleichfalls Fig. 6.
Die Rinne 211 weist eine vordere obere Führungsschräge 2111, eine vordere untere Führungsschräge
2112 und eine hintere Führungsschräge 2113 auf. Im Querprofil ergibt sich eine einseitig
abgeknickte keilförmige Vertiefung. Ein in die Rinne 211 einlaufender Brief 0 rutscht
an den Führungsschrägen 2111, 2112, 2113 so weit zum Grund hinab, wie es die Dicke
der aufsetzenden Briefkante gestattet.
[0015] In Fig. 6 ist der Bewegungsablauf des Briefes 0 bei der Ablage vom Einsatz 2 in den
Ablagekasten 3 ausführlicher dargestellt. Besonderen Einfluß hat dabei die Gestaltung
der Rinne 211 und der Rückseite 213 der Vorderwand 21.
Die Rückseite 213 der Vorderwand 21 unterschneidet die Rinne 211 beziehungsweise die
hintere Führungsschräge 2113.
Wenn der Brief 0 die Frankiermaschine 1 vollständig verlassen hat, kippt dieser über
die hintere Führungsschräge 2113 zunächst ab, um dann mit der der Umschlagklappe 01
gegenüberliegenden Kante unter einem schrägen Winkel auf die Bodenplatte 33 des Ablagekastens
3 beziehungsweise den vorher abgelegten Brief 01 aufzutreffen. Anschließend rutscht
der Brief 0 mit der Kante der Umschlagklappe 01 an der Rückseite 213 der Vorderwand
21 nach unten.
Auf diese Weise gelangt der Brief 0 gleitend in den Ablagekasten 3 und Stoßbelastungen
werden demzufolge vermieden. Mit steigender Stapelhöhe wird die Ablage sanfter.
Da der Brief 0 auf Grund des horizontalen Verlaufes der Rinne 211 gleichfalls horizontal
in dieser geführt wird, kippt dieser nur über die Oberkante der hinteren Führungsschräge
2113 ab. Demzufolge ist mindestens eine Stapelhöhe für die Briefe 0 möglich, die der
Höhe der genannten Oberkante entspricht.
Verwendete Bezugszeichen:
[0016]
- 0
- Brief, Briefumschlag, Druckträger
- 01
- Umschlagklappe des Briefes 1
- 02
- Tasche des Briefes 1
- 1
- Frankiermaschine
- 11
- Führungsplatte
- 12
- Transportebene, Transportband
- 121
- Führungsebene
- 2
- Einsatz
- 21
- Vorderwand des Einsatzes 2
- 22
- Seitenwand des Einsatzes 2
- 211
- Rinne in der Vorderwand 21
- 2110
- Nase der Rinne 211
- 2111
- vordere, obere Führungsschräge der Rinne 211
- 2112
- vordere, untere Führungsschräge der Rinne 211
- 2113
- hintere Führungsschräge der Rinne 211
- 2114
- Stützplatte am Anfang der Rinne 211
- 212
- Schlitz in der Vorderwand 21 zur Aufnahme der Vorderwand 31 des Ablagekastens 3
- 213
- Rückseite der Vorderwand 21
- 3
- Ablagekasten, Kasten
- 61
- Vorderwand des Ablagekastens 6
- 62
- Seitenwand des Ablagekastens 6
- 63
- Bodenplatte des Ablagekastens
1. Anordnung zur Ablage von Aufzeichnungsträgern, insbesondere Briefen, die in einer
Frankier- und/oder Adressiermaschine auf einer Kante stehend und an einer geneigten
Führungsplatte anliegend transportiert werden, dadurch gekennzeichnet,
daß ein einstückiger Einsatz (2) seitlich an die Frankiermaschine (1) angedockt ist,
der eine Rinne (211) aufweist,
die an die Führungsebene (121) für die Briefunterkante in der Frankiermaschine (1)
anschließt und in der die Briefe entlanggleiten,
die horizontal verläuft und leicht schräg nach hinten hinter die Anlageebene der Führungsplatte
(11) geführt ist,
die so unterschnitten ist, daß der Ablagebereich bis unter die Rinne (211) erstreckt
ist, und
daß in Verbindung mit dem Einsatz (2) ein Ablagekasten (3) vorgesehen ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rinne (211) in die Vorderwand (21) des Einsatzes eingeformt ist daß die Rückseite
(213) der Vorderwand (21) die Rinne (211) unterschneidet,
daß eine Transportrolle (14) in dem der Rinne (211) vorangehenden Teil in der Frankiermaschine
(1) bündig abschließend mit der Führungsebene (121) angeordnet ist und der nachfolgende
Teil der Führungsebene (121) in der Frankiermaschine (1) abfallend ausgeführt ist.
3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rinne (211) am Anfang eine Nase (2110) aufweist, die als schiefe Ebene abfallend
zur Frankiermaschine (1) hin über die Seite des Einsatzes (2) herausragt bis in den
abfallenden Teil der Führungsebene (121) hinein,
daß die Rinne (211) außerdem am Anfang im rückwärtigen Bereich eine Stützplatte (2114)
aufweist, die der Neigung der Führungsplatte (11) in der Frankiermaschine (1) angepaßt
ist,
daß die Rinne (211) eine vordere obere Führungsschräge (2111), eine vordere untere
Führungsschräge (2112) und eine hintere Führungsschräge (2113) aufweist, so daß im
Querprofil eine einseitig abgeknickte keilförmige Vertiefung vorliegt.
4. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatz (2) aus einem Plast, vorzugsweise Acrylnitril-Butadien-Styrol, besteht.
5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ablagekasten (3) winkelförmig ausgeführt und zu dem Einsatz (2) verstellbar
angeordnet ist.
6. Anordnung nach Anspruch 1 und 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ablagekasten (3) aus einer Vorderwand (31), einer Seitenwand (32) und einer
Bodenplatte (33) besteht, die zueinander orthogonal angeordnet sind, wobei die Bodenplatte
(33) als Träger für die abgelegten Briefe (0) dient und die Vorderwand (31) in einem
angepaßten Schlitz (212) in der Vorderwand (21) des Einsatzes (2) geführt ist,
daß die Seitenwand (32) mit einstellbarem Abstand nach der Rinne (211) und orthogonal
zur Transportrichtung angeordnet ist, wobei der Abstand der Seitenwand (32) zum Ausgang
der Frankiermaschine (1) etwas größer als das jeweils größte zu verarbeitende Briefformat
eingestellt ist.
7. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ablagekasten (3) korrosionsbeständig, wahlweise aus Metall oder Plast, ausgeführt
ist.