[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Schließen von Briefumschlägen in einem
Briefpostverarbeitungssystem, nachdem die Leimkante der Umschlagklappen befeuchtet
worden ist.
Üblicherweise bestehen Briefpostverarbeitungssysteme aus einer Briefvereinzelungsvorrichtung,
in der die Briefe stapelweise angelegt, vereinzelt und bedarfsweise verschlossen werden,
nachfolgend einer Frankier- und/oder Adressiermaschine mit optionaler Waage und einer
Ablagevorrichtung, vergleiche DE-M 96 09 167.3 in Geschmacksmusterblatt des Deutschen
Patentamtes vom 24.05.1997, Teil la, Warenklasse 18/02 und Fig. 1.
Die erfindungsgemäße Anordnung dient zum sicheren Schließen von Briefumschlägen, die
derartige Briefpostverarbeitungssysteme durchlaufen.
[0002] Es ist eine Frankiermaschine mit Mitteln zum Befeuchten der gummierten Schließkante
der Umschlagklappen von Briefumschlägen und zum anschließenden Schließen derselben
bekannt, siehe DE 23 24 182 A1. Die Befeuchtungsvorrichtung dafür besteht im wesentlichen
aus einem Wasserbehälter und einem Stützarm sowie einem Docht.
Die Umschläge sind derart gestapelt, daß die Klappen geöffnet sind. Mittels nicht
näher beschriebener Einrichtungen werden die Klappen gegen die Umschläge gewendet.
Die Umschläge liegen flach auf einem Tisch auf und werden mittels eines Transportbandes,
das durch einen Längsschlitz im Tisch etwas herausragt, an der Befeuchtungsvorrichtung
entlangtransportiert. Dabei werden die Klappen der Umschläge unterhalb des Tisches
geführt.
Die Befeuchtungsvorrichtung ist gleichfalls unterhalb des Tisches angeordnet, wobei
der offene Kantenabschnitt des Stützarmes parallel quer zum Tisch liegt. Die Klappe
wird mittels eines federnd ausgebildeten Befeuchtermantels gegen den freiliegenden
Abschnitt des Dochtes gedrückt, so daß mindestens die gummierte Schließkante beim
Vorbeistreifen angefeuchtet wird.
Anschließend passiert die Klappe eine Öffnung im Tisch und wird beim Hindurchlaufen
mittels einer Druckplatte und einer Druckhalterungs-Zuführplatte gegen den Umschlag
gedrückt, so daß derselbe damit versiegelt ist.
Diese Vorrichtung gestattet nur eine relativ geringe Transportgeschwindigkeit waagerecht
liegender Umschläge, da sonst die Kapillarwirkung für die Befeuchtung der Klappen
nicht mehr ausreicht. Hinzu kommt, daß die Zeit vom Befeuchten bis zum Schließen sehr
knapp ist. Dadurch besteht die Gefahr, daß der Leim noch nicht ausreichend angelöst
ist, die Befeuchtungsflüssigkeit beim Andruck weggedrückt und demzufolge der Briefumschlag
nicht sicher verschlossen wird.
[0003] Inzwischen wurde eine Vorrichtung zum Befeuchten der Leimkante von Umschlagklappen
von Briefumschlägen gefunden, die Bestandteil einer Briefvereinzelungsvorrichtung
2 ist, vergleiche DE 198 36 235.8 und DE 198 36 236.6 sowie Fig. 2.
Die Briefumschläge 1 sind zunächst als Stapel mit der Kante der Umschlagklappe 11
auf einer unteren Führungsplatte 22 stehend zwischen einem Andruckbügel 27 und einer
hinteren Führungsplatte 21 kraftschlüssig angeordnet. Die Umschlagklappe 11 ist dabei
nach oben gerichtet. Die Briefumschläge 1 werden vom Stapel weg seitlich abtransportiert
und liegen dabei an der leicht geneigten hinteren Führungsplatte 21 an. In der Bewegungsbahn
der Briefumschläge 1 ist eine Führungseinheit 23 für die Umschlagklappe 11 federnd
verstellbar angeordnet, die ausgangsseitig Mittel 234 zur Befeuchtung der Leimkante
aufweist.
Ausgangsseitig ist ein Auswurfwalzenpaar 28 vorgesehen, das aus einer angetriebenen,
ortsfest angeordneten Auswurfswalze 281 und aus einer abgetriebenen, federnd verstellbaren
Auswurfwalze 282 zusammengesetzt ist. Die abgetriebene Auswurfwalze 282 ist um mehr
als die größte Umschlagklappenhöhe der Briefumschläge kürzer als die angetriebene
Auswurfwalze 281 und zu letzterer obenbündig angeordnet.
Auf diese Weise verlassen die Briefe die Vereinzelungsvorrichtung 2 zwar mit angefeuchteter
Leimkante aber noch unverschlossen.
[0004] Weiterhin ist eine Vorrichtung zum Bedrucken eines auf einer Kante stehenden Druckträgers,
insbesondere eines Briefes in Frankier- beziehungsweise Adressiermaschinen bekannt,
wobei der Druckträger 1 während des Transportvorganges und des Druckvorganges an der
Kante tragend geführt ist, siehe EP 0 788 073 A2 sowie Fig. 1 und 3. Die Vorrichtung
weist eine gegenüber der Vertikalen geneigte Führungsplatte 31 zur gleitbaren Anlage
des Druckträgers 1 und ein umlaufendes Transportband 32 zum Aufbringen einer Vorschubkraft
auf den Druckträger 1 zum Vorschub entlang der Führungsplatte 31 auf. An dem Transportband
32 sind Andruckelemente 33 zum Andrücken des Druckträgers 1 an die Führungsplatte
31 befestigt. Die Andruckelemente 33 sind auf die Führungsplatte 31 zu und von ihr
weg so beweglich angeordnet, daß der Druckträger 1 von den Andruckelementen 33 an
seiner von der Führungsplatte 31 abgewandten Seite während des Transportes und des
Druckvorganges kraftschlüssig erfaßt ist.
[0005] Schließlich ist noch eine Anordnung zur Ablage von Briefen für die vorgenannte Frankiermaschine
bekannt, bei der die Briefe in einen nachgestellten Kasten stapelweise übereinander
abgelegt werden, vergleiche DE 197 05 089 C1 und Fig. 1.
Gemäß Fig. 1 besteht die Anordnung aus einem Einsatz 5 und einem Kasten 6. Beide bilden
den Abschluß eines Briefpostverarbeitungssystems, zu dem noch eine Briefvereinzelungsvorrichtung
2 und eine Frankiermaschine 3 gehören.
[0006] Der Einsatz 5 ist lösbar mit der Frankiermaschine 3 verbunden, der anschließend an
die Führungsfläche für die Briefunterkante in der Frankiermaschine 3 eine in Transportrichtung
abfallende Rinne 531 und eine schwenkbare, federnde Wippe 51 parallel zur Vorderkante
des Einsatzes 5 aufweist.
Der Einsatz 5 ist zugleich im linken hinteren Eckenbereich des Kastens 6 in geringem
Abstand zu diesem plaziert, wobei beide wechselseitig aneinder angepaßt sind.
[0007] In Ergänzung zur vorgenannten Ablagevorrichtung wurde zwischenzeitlich noch eine
Lösung gefunden, bei der ein winkelförmiger Einsatz 5 mit seiner Seitenwand 54 an
die Frankiermaschine 3 angedockt und in dessen Vorderwand 53 ein abfallende Rinne
531 eingeformt und ein offener winkelförmiger Kasten 6 mit seiner Vorderwand 61 verstellbar
geführt ist, vergleiche DE 197 42 893.2 sowie Fig. 4.
Die Rinne 531 schließt an die Führungsebene für die Briefunterkante in der Frankiermaschine
3 an. Die Seitenwand 62 des Kastens 6 ist als federnde Prallwand ausgeführt und mit
einstellbarem Abstand nach der Rinne 531 und orthogonal zur Transportrichtung angeordnet.
Der Abstand der Seitenwand 62 zum Ausgang der Frankiermaschine 3 ist etwas größer
als das größte zu verarbeitende Briefformat eingestellt.
[0008] Mit einem Briefpostverabeitungssystem, das aus den vier letztgenannten Einrichtungen
- bezüglich Ablagevorrichtung wahlweise eine von beiden - zusammengesetzt ist, würden
die Briefe auf Grund des Gewichtsdruckes im übereianderliegenden Stapel mehr oder
weniger gut verschlossen werden, wobei man nicht umhinkommt, mindestens die im Stapel
obenliegenden Briefe von Hand schließen zu müssen. Bei Briefpostverarbeitungssystemen
mit Durchsatzzahlen von 5000 Briefen und mehr ist das ein unbefriedigender Zustand.
[0009] Zweck der Erfindung ist eine Vergrößerung des Einsatzbereiches und der Funktionssicherheit.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung der eingangs genannten Art
zu schaffen, bei der die Briefe mit großer Transportgeschwindigkeit befördert werden
können und trotzdem sicher geschlossen und schonend stapelweise abgelegt werden, ohne
daß Nacharbeiten von Hand erforderlich sind.
[0011] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gemäß dem Hauptanspruch gelöst. Weitere vorteilhafte
Merkmale der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
Da die Briefe unmittelbar nach dem Vereinzeln an der Leimkante befeuchtet und erst
unmittelbar vor der Ablage endgültig geschlossen werden, ist trotz großer Transportgeschwindigkeit
ausreichend Zeit zum Anweichen der Leimkante und infolgedessen ein sicherer Verschluß
gewährleistet.
Im einzelnen werden auf Grund der Ausnutzung von Andruckelementen, die ursprünglich
nur für Transportzwecke vorgesehen sind, zum partiellen Schließen der Briefe und der
Durchführung des eigentlichen Schließvorganges mittels eines speziell gestalteten
Schließmoduls mit einem Schließwalzenpaar am Ende des Briefpostverarbeitungssystems
trotz zulässiger großer Transportgeschwindigkeit eine ausreichende Anweichzeit für
den Leim und damit ein sicheres Schließen der Briefumschläge erreicht.
Durch die Anordnung eines kufenförmigen Andruckhebels und die Lagerung der angetriebenen
Schließwalze sowie die Achsenstellung des Schließwalzenpaares werden auch dicke Briefe
ohne Tüten- und Faltenbildung geschlossen.
Das Schließwalzenpaar trägt außerdem noch zur funktionsgerechten Ablage der Briefe
in den Ablagekasten bei, da die Durchlaufgeschwindigkeit der Briefe in diesem Bereich
mindestens gleich oder größer eingestellt ist als im Druckbereich der Frankier-/Adressiermaschine.
[0012] Die Erfindung wird nachstehend am Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- Eine perspektivische Ansicht eines Briefpostverarbeitungssystem von vorn rechts gemäß
DE-M 96 09 167.3,
- Fig. 2
- eine perspektivische Ansicht einer Briefvereinzelungsvorrichtung mit einer Befeuchtungseinrichtung
gemäß Fig. 1 von vorn rechts und entsprechend DE 198 36 235.8 und DE 198 36 236.6,
teilweise im Ausschnitt,
- Fig. 3
- Details zum Andruckbereich der Frankiermaschine gemäß Fig.1 in perspektivischer Ansicht
von vorn links und entsprechend EP 0 788 073 A2,
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht einer Frankiermaschine mit einer Anordnung zur Ablage
von Briefen von vorn rechts gemäß DE 197 42 893.2,
- Fig. 5
- eine perspektivische Ansicht eines Briefpostverarbeitungsystems mit der erfindungsgemäßen
Anordnung von vorn rechts,
- Fig. 6
- Details zum Schließbereich gemäß Fig. 5, teilweise in Explosiv-Darstellung,
- Fig. 7
- Details zum Antrieb im Schließbereich,
- Fig. 8
- Details zur Achsenstellung des Schließwalzenpaares,
- Fig. 9
- Details zur Briefablage.
a) von vorn rechts,
b) von hinten rechts.
[0013] Zur Vereinfachung und zum leichteren Verständnis ist die Darstellung schematisiert
ausgeführt.
[0014] Gemäß Fig. 5 ist im Unterschied zu Fig. 1 und 4 zwischen der Frankiermaschine 3 und
dem Einsatz 5 mit dem Ablagekasten 6 ein Schließmodul 4 eingefügt, der als wesentlichen
Bestandteil ein Schließwalzenpaar 42, bestehend aus einer angetriebenen Schließwalze
421 und einer abgetriebenen Schließwalze 422, aufweist. Der Schließmodul 4 ist so
an die Frankiermaschine 3 angedockt, daß dessen Führungsplatte 41 eine Fortsetzung
der Führungsplatte 31 der Frankiermaschine 3 bildet, die wiederum eine Fortsetzung
der Führungsplatte 21 der Briefvereinzelungsvorrichtung 2 darstellt. Mit anderen Worten,
alle drei Führungsplatten 21, 31 und 41 liegen in einer Flucht.
Die Briefumschläge 1 gelangen von der Vereinzelungsvorrichtung 3 offen, aber mit frontseitig
vor der Tasche 12 angeordneter angefeuchteter Umschlagklappe 11 in die Frankiermaschine
3, werden in dieser durch die Andruckelemente 33 für den Transport in der Frankiermaschine
3 kraftschlüssig erfaßt und dabei partiell geschlossen und nach dem Frankieren an
den Schließmodul 4 übergeben und in diesem mittels des Schließwalzenpaares 42 endgültig
vollständig geschlossen, siehe auch Fig. 3.
Die Andruckelemente 33 sind für diesen Zweck so hoch erstreckt und die Schließwalzen
421, 422 so lang, daß die Umschlagklappen 11 mit der größten Höhe noch voll erfaßt
werden.
In dem Schließmodul 4 ist die Brieftransportgeschwindigkeit etwas größer - bis 13%
- eingestellt als im Druckbereich der Frankiermaschine 3. Entsprechend ist der anschließende
Einsatz 5 mit dem Ablagekasten 5 angepaßt und optimiert.
Die größte Stapeltiefe in der Briefvereinzelungsvorrichtung 2 und die Höhe der Transportebene
in derselben und dementsprechend auch in der Frankiermaschine 3 sind so aufeinander
abgestimmt, daß bei Abarbeitung des größtmöglichen Briefstapels aus der Vereinzelungseinrichtung
2 die maximal mögliche Stapelhöhe im Ablagekasten 6 - entspricht ungefähr der Oberkante
der Rinne 531 - nicht überschritten wird.
[0015] In Fig. 6 ist ersichtlich, wie der Schließmodul 4, der Einsatz 5 und der Ablagekasten
6 miteinander verbunden sind und der Briefdurchlauf innerhalb dieser Baueinheiten
erfolgt. Der Brief 1 kommt aus der Frankiermaschine 3 in den Schließmodul 4 und wird
durch eine keilförmige Verengung zu den beiden Schließwalzen 421, 422 geführt. Die
keilförmige Verengung wird zur Frontseite hin durch einen Zahnriemen 48 und hinten
durch die Führungsplatte 41 gebildet, siehe auch Fig. 8. Der Brief 1 gelangt zunächst
in den Bereich eines federnd gelagerten, kufenförmigen Andruckhebel 44. Das freie
Ende dieses Andruckhebels 44 hat einen kleinen Abstand - circa 5 mm - zur Führungsplatte
41, so daß dünne Briefe 1 diesen zunächst ungehindert passieren können. Bei dicken
Briefen 1 liegt der Andruckhebel 44 gleich zu Beginn an diesen an, so daß die Umschlagklappe
11 an die Tasche 12 des Briefes 1 angelegt wird.
Nach dem Passieren des Andruckhebels 44 treffen die Briefe 1 auf den Zahnriemen 48.
Mittels des Zahnriemens 48 wird der Brief 1 zur Führungsplatte 41 geleitet und dann
zwischen den Schließwalzen 421, 422 mit Pressung auf die Rinne 531 im Einsatz 5 geschoben,
um von dieser über die hintere Führungsschräge 5313 in den Ablagekasten 6 abzukippen.
[0016] Die Rinne 531 verläuft waagerecht in Anpassung an die Standebene der Briefe 1 in
der Frankiermaschine 3 und der horizontalen Führung der Briefe in dem Schließmodul
4, siehe auch Ausführungen zu Fig. 9. Die Briefe 1 sind auf Grund der Neigung der
Führungsplatte 41 und der parallelen Anordnung der Schließwalzen 421, 422 zur ersteren
eindeutig vororientiert, so daß eine Ablage in Richtung Ablagekasten 6 garantiert
ist. Die Briefe 1 liegen übereinander gestapelt auf dem Boden des Ablagekastens 6.
Die rechte Seitenwand 62 verhindert ein seitliches Auswandern der Briefel 1. Die Vorderwand
61 des Ablagekastens 6 ist verstellbar entsprechend dem jeweils größten zu verarbeitenden
Briefformat in einem Schlitz 532 der Vorderwand 53 des Einsatzes 5 geführt, siehe
auch Fig. 9.
Der Schließmodul 4 ist mit seiner linken Seitenwand 46 im Bereich der Führungsplatte
41 an die rechte Seitenwand der Frankiermaschine 3 angedockt. Der Schließmodul 4 weist
im Frontbereich eine vordere Abdeckung 40 für das Schließwalzenpaar 42 sowie einen
Versteifungswinkel 401 zur inneren Stützung auf.
Die Seitenwand 46 ist im Eingangsbereich für die Briefe 1 mit einem abgewinkelten
Lappen 460 zur unteren Führung der Briefe 1 versehen. Darüberhinaus ist die Seitenwand
46 als Haltewinkel für den Andruckhebel 44 sowie dessen Achse 441 und für den Traghebel
45 sowie dessen Achse 451 ausgebildet und mit entsprechenden abgewinkelten Lappen
461 bis 464 ausgestattet.
Die Achse 441 für den kufenförmigen Andruckhebel 44 ist in den parallelen Lappen 462
und 463 befestigt. Der Andruckhebel 44 ist ab dem bereits genannten geringen Abstand
zur Führungsplatte 41 drehbar gegen eine gleichfalls auf die Achse 441 aufgeschobene
Feder 442 angeordnet. Die Feder 442 ist mit ihrem einen Ende an dem Andruckhebel 44
und mit ihrem anderen Ende an einem Lappen 464 der Seitenwand 46 abgestützt. Auf den
Abstand zur Führungsplatte 41 kann verzichtet werden, wenn die Federkraft im Anfangsbereich
entsprechend klein bemessen ist.
Der Traghebel 45 für die angetriebene Schließwalze 421 ist federnd drehbar auf einer
Achse 451 gelagert, die in zwei parallelen Lappen 461 und 463 befestigt ist. Der Traghebel
45 ist am oberen und unteren Ende abgewinkelt zwecks Aufnahme der Achsen 451 und 4211.
Eine Feder 454 ist gleichfalls auf die Achse 451 geschoben. Die Feder 454 ist mit
ihrem einen Ende an dem Traghebel 45 und mit ihrem anderen Ende an dem Lappen 461
abgestützt. Außerdem sind auf dem unteren Ende der Achse 451 ein Zahnrad 452 und auf
dem oberen Ende der Achse 451 ein Ritzel 453 befestigt, siehe auch Fig. 7.
Die Achse 4211 ist mit der auf ihr befestigten Schließwalze 421 im äußeren Schwenkbereich
des Traghebels 45 drehbar gelagert. Am oberen Ende der Achse 4211 ist außerdem noch
ein Zahnrad 4212 befestigt. Das Zahnrad 4212 ist mit dem Ritzel 453 auf der Achse
451 durch einen Zahnriemen 48 kinematisch gekoppelt.
Die abgetriebene Schließwalze 422 ist so hinter der Führungsplatte 41 in einer Öffnung
411 derselben angeordnet, daß die Schließwalze 422 außen mit der vorderen Ebene -
die bekanntlich die Anlageebene für den Brief 1 ist - der Führungsplatte 41 bündig
ist, siehe auch Fig. 8.
[0017] Wie in Fig. 7 ersichtlich, ist das Zahnrad 452 mit einem Ritzel 431 durch einen Zahnriemen
47 kinematisch gekoppelt. Das Ritzel 431 ist auf der Achse 430 des Motors 43 befestigt,
der über eine Stromversorgungsleitung 432 mit derselben Stromquelle und infolgedessen
auch derselben Steuerung in der Frankiermaschine 3 verbunden ist, die zum Antrieb
des Transportbandes 32 dient, siehe auch Fig. 3. Mit anderen Worten: wenn das Transportband
32 läuft, drehen sich auch die Schließwalzen 421, 422 und zwar so, daß der Transport
in dem Schließmodul 4 synchron, aber etwas schneller - ungefähr bis 13% -, zum Transport
in der Frankiermaschine 3 ist. Damit wird jegliche Staubildung verhindert.
Der Motor 43 ist an einen Lappen 466 der Seitenwand 46 angeflanscht. Die Achse 4221
der abgetriebenen Schließwalze 422 ist in den parallelen Lappen 465 und 466 befestigt.
Die Schließwalze 422 ist auf der Achse 4221 drehbar angeordnet.
Im dargestellten Fall, daß heißt von unten gesehen, wird bei laufendem Motor 43 das
Ritzel 431 entgegengesetzt zum Uhrzeigersinn gedreht und die Bewegung über den Zahnriemen
47 auf das Zahnrad 452 übertragen. Da das Zahnrad 452 fest auf der Achse 451 sitzt
und letztere drehbar ist, wird die Drehbewegung des Zahnrades 452 über die Achse 451
auf das Ritzel 453 übertragen, das gleichfalls fest auf der Achse 451 sitzt. Das Ritzel
453 treibt über der Zahnriemen 48 das Zahnrad 4212 an, das gemeinsam mit der Schließwalze
421 fest auf der drehbaren Achse 4211 sitzt. Auf diese Weise wird dann die Schließwalze
421 von dem Zahnrad 4212 über die Achse 4211 angetrieben.
Die Drehbewegung der angetriebenen Schließwalze 421 wird kraftschlüssig durch Reibung
über den Brief 1 oder direkt auf die andere Schließwalze 422 übertragen. Um die Haftreibung
günstig zu gestalten, weist die angetriebene beziehungsweise die den Brief antreibende
Schließwalze 421 einen rillenförmigen Außenbelag 4210 auf, siehe auch Fig. 8. Die
Rillen verlaufen dabei parallel zur Achse 4211 und weisen eine haifischzahnförmige
Kontur auf. Infolge der sich elastisch anlegenden Zähne werden sowohl eine hochelastische
Anpassung an Briefunebenheiten als auch eine Vergrößerung der Mitnahmefläche und damit
gute Hafteigenschaften erreicht. Durch Verwendung eines geeigneten Silikonkautschuks
wird die Wirkung noch erhöht.
Als Außenbelag 4220 für die abgetriebene Schließwalze 422 wird ein weicher, gut saugfähiger
Moosgummi beziehungsweise offenporiger, microzellig geschäumter Polyurethan verwendet.
Auf diese Weise wirkt diese Schließwalze 422 wie eine Löschwalze für noch feuchte
Druckstellen; Verschmierungen werden dadurch vermieden.
[0018] In Fig. 8 sind die Lagebeziehungen zwischen der angetriebenen Schließwalze 421 und
der abgetriebenen Schließwalze 422 erkennbar. Im Ruhezustand liegen beide Schließwalzen
421, 422 achsenparallel auf einer orthogonalen Linie - strichpunktiert - zur Vorderseite
der Führungsplatte 41 beziehungsweise zur Anlageebene für den Brief 1 aneinander an.
Dieser Zustand bleibt auch weitgehend für dünne Briefe erhalten.
Mit zunehmender Briefdicke wird der Traghebel 45 für die Schließwalze 421 um seine
Achse 451 federnd nach vorn zur Frontseite gedreht. Die Achse 4211 wandert dabei entsprechend
auf einer Kreisbahn - gestrichelt - mit, so daß die angetriebene Schließwalze 421
in Transportrichtung des Briefes 1 gesehen nach der abgetriebenen Schließwalze 422
zu liegen kommt. Das hat zur Folge, daß der Brief 1 einerseits durch die Schließwalze
421 leicht um die Schließwalze 422 herumgebogen wird, während andererseits der kufenförmige
Andruckhebel 44 als Gegenlager wirkt. Durch diese erzwungene Wölbung des Briefes 1
wird erreicht, daß sich die Umschlagklappe 11 bereits vor dem Durchlauf durch das
Schließwalzenpaar 42 eng an die Tasche 12 des Briefes 1 anschmiegt.
Die abgetriebene Schließwalze 422 ist etwas länger als die angetriebene Schließwalze
421 und so angeordnet, daß die Unterkante mindestens so tief liegt wie die Briefunterkante.
Die angetriebene Schließwalze 421 ist so angeordnet, daß ihre Unterkante etwas höher
- ungefähr 5 mm - liegt als die Briefunterkante. Dadurch wird erreicht, daß der volle
Anpreßdruck im Bereich der Leimkante auf die Umschlagklappe 11 des Briefumschlages
1 wirkt.
Zur weiteren Unterstützung eines erfolgreichen Schließvorganges sind beide Schließwalzen
421, 422 beziehungsweise deren Achsen 4211, 4221 geringfügig - das heißt kleiner 3°,
vorzugsweise 1,7° - in Brieftransportrichtung geneigt. Damit werden insbesondere Falten-
und Tütenbildungen vermieden. Dieses Problem ist besonders bei dicken und teilweise
unregelmäßig gefüllten Briefen schwer zu lösen. Die positive Wirkung wird noch durch
die besondere Gestaltung des Außenbelages 4210 der angetriebenen Schließwalze 421
unterstützt.
Auch die Art und Weise der Briefablage kann den Schließvorgang beeinträchtigen. Insbesondere
wenn dick gefüllte Briefumschläge 1 hart auf die Kante oder noch schlimmer auf eine
Ecke fallen, besteht die Gefahr, daß der Verschluß wieder aufspringt. Zur Vermeidung
dieses Effektes ist der Einsatz 5 entsprechend gestaltet, wie nachfolgend beschrieben.
[0019] In Fig. 9 sind der Aufbau des Einsatzes 5 und der Bewegungsablauf der Briefe 1 bei
der Ablage vom Einsatz 5 in den Ablagekasten 6 ausführlicher dargestellt. Besonderen
Einfluß hat dabei die Gestaltung der Rinne 531 und der Rückseite 532 der Vorderwand
53.
Wie bereits vorher erwähnt, verläuft die Rinne 531 in Transportrichtung insgesamt
horizontal aber leicht schräg nach hinten hinter die vordere Ebene der Führungsplatte
41.
Am Anfang weist die Rinne 531 eine Nase 5310 auf, die über die Seitenwand 54 des Einsatzes
5 herausragt bis in den Schließmodul 4 hinein. Die Nase 5310 ist als nach außen abfallende
schiefe Ebene ausgebildet, um ein Verhaken der Briefe 1 beim Übergang auf die Rinne
531 zu verhindern, siehe auch Fig. 6. Außerdem weist die Rinne 531 am Anfang im rückwärtigen
Bereich eine Stützplatte 5314 auf, die der Neigung der Führungsplatte 41 im Schließmodul
4 angepaßt ist. Mit dieser Stützplatte 5314 wird verhindert, daß dünne leichte Briefe
1 ins Flattern kommen und als Folge nicht ordnungsgemäß abgelegt werden, siehe gleichfalls
Fig. 6.
Die Rinne 531 weist eine vordere obere Führungsschräge 5311, eine vordere untere Führungsschräge
5312 und eine hintere Führungsschräge 5313 auf. Im Querprofil ergibt sich eine einseitig
abgeknickte keilförmige Vertiefung. Ein in die Rinne 531 einlaufender Brief 1 rutscht
an den Führungsschrägen 5311, 5312, 5313 so weit zum Grund hinab, wie es die Dicke
der aufsetzenden Briefkante gestattet.
Die Rückseite 533 der Vorderwand 53 unterschneidet die Rinne 531 beziehungsweise die
hintere Führungsschräge 5313.
Wenn der Brief 1 den Schließmodul 4 vollständig verlassen hat, kippt dieser über die
hintere Führungsschräge 5313 zunächst ab, um dann mit der der Umschlagklappe 11 gegenüberliegenden
Kante unter einem schrägen Winkel auf den Boden 63 des Ablagekastens 6 beziehungsweise
den vorher abgelegten Brief 1 aufzutreffen. Anschließend rutscht der Brief 1 mit der
Kante der Umschlagklappe 12 an der Rückseite 533 der Vorderwand 53 nach unten.
Auf diese Weise gelangt der Brief 1 gleitend in den Ablagekasten 6 und Stoßbelastungen
werden demzufolge vermieden.
Verwendete Bezugszeichen
[0020]
- 1
- Brief, Briefumschlag, Druckträger
- 11
- Umschlagklappe des Briefes 1
- 12
- Tasche des Briefes 1
- 2
- Briefvereinzelungsvorrichtung
- 21
- seitliche Führungplatte in der Briefvereinzelungsvorrichtung 2
- 22
- untere Führungsplatte in der Briefvereinzelungsvorrichtung 2
- 23
- Führungseinheit für Umschlagklappe 11
- 234
- Mittel zur Leimkantenbefeuchtung
- 27
- Andruckbügel für Briefstapel im Vorvereinzelungsabschnitt 27
- 28
- Auswurfwalzenpaar
- 281
- angetriebene Auswurfwalze
- 282
- abgetriebene Auswurfswalze
- 3
- Frankiermaschine
- 31
- Führungsplatte in der Frankiermaschine
- 32
- Transportband
- 33
- Andruckelemente für den Brieftransport
- 4
- Schließmodul
- 40
- vordere Abdeckung
- 401
- Versteifungswinkel
- 41
- Führungsplatte im Schließmodul
- 411
- Öffnung in der Führungsplatte 41 für Schließwalze 422
- 42
- Schließwalzenpaar
- 421
- angetriebene Schließwalze
- 4210
- rillenförmiger Außenbelag der Schließwalze 421
- 4211
- Achse der Schließwalze 421
- 4212
- Zahnrad auf der Achse 4211
- 422
- abgetriebene Schließwalze
- 4220
- Außenbelag der Schließwalze 422
- 4221
- Achse der Schließwalze 422
- 43
- Motor für angetriebene Schließwalze 421
- 430
- Achse des Motors 43
- 431
- Ritzel auf der Achse 430 des Motors 43
- 432
- Stromversorgungsleitung für Motor 43
- 44
- kufenförmiger Andruckhebel
- 441
- Achse für Hebel 44
- 442
- Feder für Hebel 44
- 45
- Traghebel für Schließwalze 421 beziehungsweise Achse 4211
- 451
- Achse für Traghebel 45
- 452
- Zahnrad auf der Achse 451
- 453
- Ritzel auf der Achse 451
- 454
- Feder auf der Achse 451
- 46
- linke Seitenwand des Schließmoduls 4
- 460
- Lappen an der Seitenwand 46 im Eingangsbereich
- 461
- Lappen zur Aufnahme der Achse 451
- 462
- Lappen zur Aufnahme der Achse 441
- 463
- Lappen zur Aufnahme der Achse 441 und 451
- 464
- Lappen zur Abstützung der Feder 442
- 465
- Lappen zur Aufnahme der Achse 4221
- 466
- Lappen zur Aufnahme des Motors 43 und der Achse 4221
- 47
- Zahnriemen zwischen Ritzel 431 und Zahnrad 452
- 48
- Zahnriemen zwischen Ritzel 453 und Zahnrad 4212
- 49
- Bodententeil
- 5
- Einsatz
- 51
- Wippe im Einsatz
- 52
- Rückwand des Einsatzes 5
- 53
- Vorderwand des Einsatzes 5
- 531
- Rinne im Einsatz 5 beziehungsweise in der Vorderwand 53
- 5310
- Nase der Rinne 531
- 5311
- vordere, obere Führungsschräge der Rinne 531
- 5312
- vordere, untere Führungsschräge der Rinne 531
- 5313
- hintere Führungsschräge der Rinne 531
- 5314
- Stützplatte am Anfang der Rinne 531
- 532
- Schlitz in der Vorderwand 53 zur Aufnahme der Vorderwand 61 des Ablagekastens 6
- 533
- Rückseite der Vorderwand 53
- 534
- Anschlag an der Vorderwand
- 54
- Seitenwand des Einsatzes 5
- 6
- Ablagekasten, Kasten
- 61
- Vorderwand des Ablagekastens 6
- 62
- Seitenwand des Ablagekastens 6
- 63
- Boden des Ablagekastens
1. Anordnung zum Schließen von Briefumschlägen in einem Briefpostverarbeitungssystem,
nachdem die Leimkante der Umschlagklappe befeuchtet worden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß nacheinander eine den Briefumschlag (1) unverschlossen abgebende Briefvereinzelungsvorrichtung
(2) mit einer Befeuchtungsvorrichtung, eine optional mit einer Waage versehene Frankiereinrichtung
(3), in der die Umschlagklappe (11) mit der angefeuchteten Leimkante mittels zum Transport
dienender Andruckelemente (33) partiell gegen die Umschlagtasche (12) gedrückt wird,
und ein Schließmodul (4) mit einem Schließwalzenpaar (42) vorgesehen sind.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Briefe (1) in der Briefvereinzelungsvorrichtung (2) stapelweise, mit der Umschlagklappe
(11) frontseitig vor der Tasche (12) des Briefes (1), auf der Kante der nach oben
gerichteten Umschlagklappe (11) mit der Leimkante stehend an eine leicht geneigte
Führungsplatte (21) angelegt, vereinzelt, an der Leimkante befeuchtet und anschließend
aber offen mittels eines entsprechend gestalteten Auswurfwalzenpaares (28) ausgegeben
werden,
daß der einzelne Brief (1) anschließend in einer optional mit einer Waage versehenen
Frankiereinrichtung (3) analog wie in der Briefvereinzelungsvorrichtung (2) auf der
Kante stehend und an einer leicht geneigten Führungsplatte (31) anliegend mit Hilfe
von Andruckelementen (33) transportiert wird, die den Brief (1) in ihrem Eingriffsbereich
gegen die Führungsplatte (31) drücken und dabei so gestaltet und angeordnet sind,
daß die Umschlagklappe (11) partiell mindestens im Bereich der Leimkante gegen die
Tasche (12) des Briefumschlages (1) gedrückt wird und
daß der Brief (1) ein Schließmodul (4) mit einer leicht geneigten Führungsplatte (41)
und einem zu dieser parallelen und für Mischpostbetrieb angepaßt gestalteten Schließwalzenpaar
(42) passiert.
3. Anordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Schließmodul (4) ein Einsatz (5) angeschlossen ist, der eine horizontal
leicht nach hinten verlaufende Rinne (531) aufweist, in der die Briefe (1) entlang
gleiten und
daß der Einsatz (5) mit einem Ablagekasten (6) für die Briefe (1) verbunden ist.
4. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Briefe (1) in der Briefvereinzelungsvorrichtung (2) stapelweise, mit der Umschlagklappe
(11) frontseitig vor der Tasche (12) des Briefes (1), auf der Kante der nach oben
gerichteten Umschlagklappe (11) mit der Leimkante stehend an eine leicht geneigte
Führungsplatte (21) angelegt, vereinzelt, an der Leimkante befeuchtet und anschließend
aber offen mittels eines entsprechend gestalteten Auswurfwalzenpaares (28) ausgegeben
werden, wobei die Transportebene mindestens so hoch ist wie die maximale Stapeltiefe,
daß der einzelne Brief (1) anschließend in einer optional mit einer Waage versehenen
Frankiereinrichtung (3) analog wie in der Briefvereinzelungsvorrichtung (2) auf der
Kante stehend und an einer leicht geneigten Führungsplatte (31) anliegend mit Hilfe
von Andruckelementen (33) transportiert wird, die an einem Transportband (32) befestigt
sind und auf die Führungsplatte (31) zu und von ihr weg federnd beweglich angeordnet
sind und den Brief (1) in ihrem Eingriffsbereich gegen die Führungsplatte (31) drücken
und dabei so gestaltet und angeordnet sind, daß die Umschlagklappe (11) partiell mindestens
im Bereich der Leimkante gegen die Tasche (12) des Briefumschlages (1) gedrückt wird,
daß der Brief (1) ein Schließmodul (4) mit einer leicht geneigten Führungsplatte (41)
und einem zu dieser parallelen und für Mischpostbetrieb angepaßt gestalteten Schließwalzenpaar
(42) passiert,
daß der Brief in einem an den Schließmodul (4) angeschlossenen Einsatz (5) in einer
horizontal leicht nach hinten verlaufenden Rinne (531) entlang gleitet und
daß der Brief (1) in einem mit dem Einsatz (5) verbundenen Ablagekasten (6) stapelweise
abgelegt wird.
5. Anordnung nach Anspruch 2 bis 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schließmodul (4) lösbar an die Frankiermaschine (3) und der Einsatz (5) gleichfalls
lösbar an den Schließmodul (4) angedockt sind und der Ablagekasten (6) entlang dem
Transportweg des Briefes (1) in dem Einsatz (5) verstellbar geführt ist und
daß die Führungsplatten (21, 31, 41) aneinander angepaßt sind, insbesondere dieselbe
Neigung von vorzugsweise 18° über die Senkrechte hinaus aufweisen und in einer Flucht
liegen.
6. Anordnung nach Anspruch 2 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Andruckelemente (33) in der Frankiereinrichtung (3) so hoch erstreckt sind,
daß der Leimkantenbereich der Umschlagklappen (11) mit der größten Höhe noch erfaßt
wird.
7. Anordnung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Schließwalzenpaar (42) aus einer federnd, schwenkbar vor der Führungsplatte
(41) angeordneten, angetriebenen Schließwalze (421) und aus einer hinter der Führungsplatte
(41) ortsfest angeordneten, abgetriebenen Schließwalze (422) besteht, wobei letztere
durch eine Öffnung (411) der Führungsplatte (41) so weit ragt, daß sie bündig mit
der Vorderseite derselben abschließt.
8. Anordnung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schließwalzen (421, 422) so lang sind, daß die Umschlagklappen (11) mit der
größten Höhe noch voll erfaßt werden,
daß die abgetriebene Schließwalze (422) etwas länger ist als die angetriebene Schließwalze
(421) und
daß die Unterkante der abgetriebenen Schließwalze (422) mindestens so tief liegt wie
die Briefunterkante und
daß die Unterkante der angetriebenen Schließwalze (421) etwas - circa 5 mm - höher
liegt als die Briefunterkante.
9. Anordnung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß entgegen der Brieftransportrichtung vor dem Schließwalzenpaar (42) ein kufenförmiger,
federnd schwenkbarer Andruckhebel (44) vorgesehen ist, dessen freies Ende bereits
in Ruhestellung einen Abstand zur Führungsplatte (41) hat, der größer ist als die
mittlere Dicke dünner Briefe (1).
10. Anordnung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die angetriebene Schließwalze (421) mit ihrer Achse (4211) am freien Ende eines
federnd drehbaren Traghebels (45) so gelagert und entsprechend der Briefdicke von
der Führungsplatte (41) weg auslenkbar ist, daß deren Achse (4211) mit wachsender
Auslenkung bezüglich der parallelen Achse (4221) der abgetriebenen Schließwalze (422)
in Brieftransportrichtung hinter letzterer liegt und
daß beide Achsen (4211, 4221) geringfügig, vorzugsweise 1,7°, in Brietransportrichtung
geneigt sind.
11. Anordnung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die angetriebene Schließwalze (421) einen rillenförmigen Außenbelag (4210) mit
haifischzahnförmiger Kontur aus einem geeigneten Silikonkautschuk aufweist, wobei
die Rillen parallel zur Achse (4211) der Schließwalze (421) verlaufen und
daß die abgetriebenen Schließwalze (422) einen glatten Außenbelag (4220) aus einem
offenporigen microzellig geschäumten Polyurethan aufweist.
12. Anordnung nach Anspruch 7 und 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Motor (43) mit der angetriebenen Schließwalze (421) kinematisch mittelbar
über ein Ritzel (431), das auf der Achse (430) des Motors (43) befestigt ist, einen
Zahnriemen (47), ein Zahnrad (452) und ein Ritzel (453); die beide auf der drehbaren
Achse (451) für den Traghebel (45) für die Schließwalze (421) befestigt sind, einen
Zahnriemen (48) und ein Zahnrad (4212), das auf der drehbaren Achse (4211) der Schließwalze
(421) befestigt ist, gekoppelt ist,
daß der Motor (43) über eine Stromversorgungsleitung (432) mit der Stromquelle und
deren Steuerung für den Antrieb des Transportbandes (32) in der Frankiermaschine (3)
elektrisch verbunden ist und
daß der Antrieb für die Schließwalze (421) so dimensioniert ist, daß die Brieftransportgeschwindigkeit
im Schließmodul (4) größer - circa 13 % - ist als in der Frankiermaschine (3).
13. Anordnung nach Anspruch 7 und 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zahnriemen (48) zur angetriebenen Schließwalze (421) und die Führungsplatte
(41) eine keilförmige Verengung in Brieftransportrichtung zum Schließwalzenpaar (42)
hin bilden.
14. Anordnung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekenneichnet,
daß die Rinne (531) in die Vorderwand (53) des Einsatzes (5) eingeformt ist, am Anfang
eine Nase (5310) aufweist, die als schiefe Ebene abfallend über die Seitenwand (54)
des Einsatzes (5) herausragt bis in den Schließmodul (4) hinein,
daß die Rinne (531) außerdem am Anfang im rückwärtigen Bereich eine Stützplatte (5314)
aufweist, die der Neigung der Führungsplatte (41) im Schließmodul (4) angepaßt ist,
daß die Rinne (531) eine vordere obere Führungsschräge (5311), eine vordere untere
Führungsschräge (5312) und eine hintere Führungsschräge (5313) aufweist, so daß im
Querprofil eine einseitig abgeknickte keilförmige Vertiefung vorliegt, und
daß die Rückseite (533) der Vorderwand (53) die Rinne (531) unterschneidet.
15. Anordnung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ablagekasten (6) mit seiner Vorderwand (61) in einem angepaßten Schlitz (532)
in der Vorderwand (53) des Einsatzes (5) verstellbar geführt ist.