[0001] Die Erfindung betrifft eine Fördereinrichtung für feinkörniges und/oder pulverförmiges
Schüttgut mit den Merkmalen des Oberbegriffes von Anspruch 1.
[0002] Fördereinrichtungen der genannten Art mit einem eine oder zwei Förderschnecken aufweisenden
Förderer sowie mit einem Trichter über dem Gehäuse des Förderers sind weltweit erhältlich
und daher grundsätzlich bekannt. Der Trichter weist eine kreisförmige Trichteröffnung
und eine rechteckige, vor der Eintrittsöffnung des Gehäuses des Förderers befindliche
Austrittsöffnung auf. Zwischen beiden Öffnungen ist der Trichter zum Teil zylindrisch
und zum Teil pyramidenstumpfförmig und weist darüberhinaus ballige Zwischenflächen
auf. Die Seitenwände des Gehäuses für den Förderer stehen zum Teil senkrecht und zum
Teil keilförmig schräg. Bekannt sind derartige Einlauftrichter darüberhinaus aus der
Veröffentlichung "Zum Verhalten volumetrischer Schnecken - Dosiergeräte für Schüttgüter"
Dissertation von Dr. Dieter Fritsch, Erlangen 1988, erschienen bei D. Gräbner, Dissertations-
und Offsetdruckerei Altendorf bei Bamberg, Deutschland).
[0003] Die Herstellung der bekannten Trichter ist aufwendig und teuer. Diesbezügliche Nachteile
werden grundsätzlich in Kauf genommen, weil es darum geht, die Fließfähigkeit vor
allem von schwer fließendem, Brücken bildendem Schüttgut sicherzustellen. Zusätzlich
sind aus diesem Grund in der Regel auch noch Rührwerke im unteren Bereich der Trichter
bzw. jeweils über dem schneckenartigen Förderer vorgesehen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fördereinrichtung der hier interessierenden
Art zu schaffen, wobei der Trichter in noch höherem Maß eine gute Fließfähigkeit von
schwerfließendem Schüttgut gewährleistet.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung mit den Merkmalen des kennzeichnenden
Teiles von Anspruch 1 vor, daß die pyramidenstumpfförmigen Wandstücke in Richtung
der Trichterachse und zwischen den pyramidenstumpfförmigen Wandstücken befindliche,
im Querschnitt bogenförmige Wandstücke in Richtung der Trichterachse deutlich länger
sind als die axiale Länge des zylindrischen Wandstückes.
[0006] Bezogen auf die gesamte axiale Länge des Trichters sind die schräg zu seiner Austrittsöffnung
gerichteten, ebenen Wandstücke wesentlich steiler als bei bekannten Trichtern. Die
Trichter können dadurch kürzer sein als bisher. Die pyramidenstumpfförmigen, ebenen
Wandstücke und die zwischen ihnen befindlichen, im Querschnitt bogenförmigen sowie
in Abwicklung etwa dreieckigen Wandstücke bilden zusammen mit dem zylindrischen Wandstück
eine integrierte Einheit mit optimalen Fließeigenschaften für das Schüttgut. Bei gleicher
axialer Länge des gesamten Trichters und bei jeweils gleicher lichter Weite der Trichteröffnung
und der Austrittsöffnung sind die ebenen Wandstücke etwa doppelt so lang wie bisher
und die im Querschnitt bogenförmigen, zwischen den ebenen Wandstücken befindlichen
Wandstücke sogar um ein Vielfaches länger und daher steiler als die an ihrer Stelle
bisher bekannten, balligen Wandstücke. Die das Schüttgut aufgrund der Schwerkraft
aktiv führenden Wandstücke stehen in ihrer Gesamtheit deutlich steiler als bisher.
Es versteht sich daher, daß der Trichter dem Schüttgut auch bessere Fließeigenschaften
bietet.
[0007] Auf der Hand liegt schließlich, daß die verschiedenen Abmessungen aufgrund des jeweils
benötigten Trichterdurchmessers variieren. Ferner können auch die jeweiligen Anschlußmaße
unterschiedlich sein. Varianten ergeben sich schließlich auch dadurch, daß das zylindrische
Wandstück des Trichters einen rohrförmigen oder flanschartigen Anschluß aufweisen
bzw. einen Flansch und ein kegelstumpfförmiges Wandstück umfassen kann.
[0008] Grundsätzlich ist es auch möglich, zusätzlich ein Rührwerk vorzusehen, wenn dies
notwendig sein sollte.
[0009] Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen, die in den Figuren
dargestellt sind, näher beschrieben. Dabei zeigen:
- Fig. 1:
- schematisch eine Seitenansicht einer Fördereinrichtung;
- Fig. 2:
- im größerem Maßstab eine Ansicht des Trichters als Einzelteil ohne Flansch;
- Fig. 3:
- eine Ansicht des Trichters senkrecht zur Ansicht gemäß Fig. 2 ohne Flansch;
- Fig. 4:
- bezogen auf die Ansichten von Fig. 2 und Fig. 3 eine um 45 Grad gedrehte Ansicht des
Trichters;
- Fig. 5:
- eine Draufsicht auf den Trichter oder eine Ansicht des Trichters von oben gemäß Fig.
3 und
- Fig. 6:
- eine Ansicht des Trichters gemäß Fig. 3 von unten.
[0010] Eine Fördereinrichtung 1 für feinkörniges oder pulverförmiges Schüttgut umfaßt gemäß
Fig. 1 einen schneckenartigen Förderer 2 mit einer oder zwei Förderschnecken 3, von
denen in Fig. 1 nur eine Achse 3' schematisch angedeutet ist. Die Förderschnecke 3
befindet sich mit ihrer Achse 3' in horizontaler Lage in einem Gehäuse 4, das an seinen
Stirnseiten zum Beispiel senkrechtstehende Wandstücke 5 und 6 und dazwischen keilförmig
schräg zueinander angeordnete Wandstücke 7, 8 und bodenseitig eine die Wandstücke
7, 8 verbindende, teilzylindrische Schale 9 umfaßt. Die einstückig miteinander sowie
mit der Schale 9 verbundenen Wandstücke 7, 8 sind in Fig. 3 schematisch sowie gestrichelt
angedeutet.
[0011] Das Gehäuse 4 mit seinen senkrechten Wandstücken 5 und 6 ist zur grundsätzlichen
Verdeutlichung ebenso in Fig. 2 schematisch und mit anderen Abmessungen als in Fig.
1 dargestellt, wie dies für die Darstellung des Gehäuses 4 in Fig. 3 gilt.
[0012] Als Antrieb für eine oder zwei Förderschnecken 3 befindet sich in Verlängerung ihrer
Achse bzw. Achsen 3' ein gemäß Fig. 1 in einem Gehäuse 10 befindlicher Motor sowie
gegebenenfalls ein Getriebe, die bei Bedarf zugleich zum Antrieb eines Rührwerkes
11 dienen, von dem in Fig. 1 ebenfalls nur eine Rührwerksachse 11' dargestellt ist.
[0013] Auf weitere Einzelheiten des Förderers 2, seines Gehäuses 4, des Antriebes und des
Getriebes im Gehäuse 10 sowie des Rührwerkes 11 kommt es hier nicht an. Darüberhinaus
sind diese Teile in vielfacher Weise bekannt.
[0014] Ein wesentliches Bauteil der Fördereinrichtung 1 ist der über dem Gehäuse 4 des Förderers
2 angeordnete Trichter 12. Er weist eine kreisförmige Trichteröffnung 13 und im Querschnitt
viereckige Austrittsöffnung 14 auf, deren Form und lichte Weite der rechteckigen Eintrittsöffnung
15 im Gehäuse 4 entspricht.
[0015] Im Bereich des die Trichteröffnung 13 aufweisenden Endes 16 weist der Trichter 12
ein zylindrisches Wandstück 16' auf. Zwischen dem zylindrischen Wandstück 16' und
der viereckigen Austrittsöffnung 14 besteht der Trichter 12 aus etwa pyramidenstumpfförmigen
Wandstücken 17 und zwischen diesen angeordneten, im Querschnitt bogenförmigen Zwischenwandstücken
18. Die ebenen, pyramidenstumpfförmigen Wandstücke 17 sind großflächig und in Richtung
der Trichterachse 19 deutlich länger als das zylindrische Wandstück 16' (Fig. 2).
[0016] Grundsätzlich Gleiches gilt für die im Querschnitt bogenförmigen Zwischenwandstücke
18. Auch sie sind großflächig und in Richtung der Trichterachse 19 wesentlich länger
als das zylindrische Wandstück 16' (Fig. 4). In Abwicklung sind die Zwischenwandstücke
18 etwa dreieckig und weisen ein schmales Ende 20 auf. Im Querschnitt ist das schmale
Ende 20 fast rinnenartig oder kanalförmig. Zusammen mit dem schmalen Ende 20 sind
die Zwischenwandstücke 18 grundsätzlich gleich lang wie die pyramidenstumpfförmigen
Wandstücke 17.
[0017] Jeweils zwei einander gegenüberliegende pyramidenstumpfförmige Wandstücke 17 sind
über ihre gesamte Länge eben. An ihren unteren Rand 21 schließen die stirnseitig angeordneten
Wandstücke 5 und 6 des Gehäuses 4 an (Fig. 2).
[0018] Die beiden anderen, rechtwinklig zu den über ihre gesamte Länge ebenen Wandstücken
17 angeordneten Wandstücke 17' weisen im Bereich ihres unteren Randes 21' je ein teilzylindrisches
Wandstück 22 auf. An die teilzylindrischen Wandstücke 22 schließen im zusammengebauten
Zustand die keilförmig schräg zueinander angeordneten Wandstücke 7 und 8 des Gehäuses
4 des Förderers 2 an (Fig. 3). Die Austrittsöffnung 14 des Trichters 12 befindet sich
daher bei den pyramidenstumpfförmigen Wandstücken 17' jeweils am Rand der teilzylindrischen
Wandstücke 22.
[0019] Besonders gute Fließeigenschaften für das Schüttgut werden erreicht, wenn sich die
ebenflächigen Wandstücke 17 und 17' nahezu über die gesamte Höhe des Trichters 12
erstrecken und wenn die Wandstücke 17 gemäß Fig. 3 nahe bei der Austrittsöffnung 14
eine Breite B aufweisen, die größer ist als die zugehörige Seitenlänge b der Austrittsöffnung
14.
[0020] Die pyramidenstumpfförmigen, ebenen Wandstücke 17, 17' weisen darüberhinaus nahe
bei der kreisförmigen Trichteröffnung 13 eine etwa parabelförmige Begrenzungslinie
24 auf, längs der sie einstückig in die übrigen Wandstücke des Trichters 13 übergehen.
[0021] Die Wandstücke 17 und 17' stehen schräg geneigt. Grundsätzlich gilt dies auch für
die im Querschnitt bogenförmigen Zwischenwandstücke 18, doch sind diese zur Trichterachse
19 wesentlich weniger geneigt, wie dies auch der Winkel a in Fig. 4 zeigt.
[0022] Ebenfalls ist in Fig. 4 rechts im Bild ein Flansch 25 angedeutet, der die Trichteröffnung
13 begrenzen kann.
[0023] Zwischen dem in Fig. 4 links angedeuteten Flansch 25' und dem zylindrischen Wandstück
16' kann sich ferner ein konisches Wandstück 26 befinden.
[0024] Die pyramidenstumpfförmigen Wandstücke 17 und 17' und die zwischen ihnen befindlichen,
im Querschnitt bogenförmigen Zwischenwandstücke 18 weisen entweder gerade Begrenzungslinien
27 auf, wie dies in den Figuren 2 und 3 dargestellt ist. Die Begrenzungslinien 27
können aber grundsätzlich auch leicht bogenförmig sein.
[0025] Wesentlich ist schließlich, daß die im Querschnitt bogenförmigen Zwischenwandstücke
18 an den vier Ecken der rechteckigen Austrittsöffnung 14 mit bogenförmigen Begrenzungslinien
eine rinnen- oder kanalförmige Kontur bilden.
[0026] Die Herstellung des Trichters 12 erfolgt schließlich zweckmäßigerweise aus einer
Platine, die mit mehreren Umformschritten schließlich die in den Figuren dargestellte
Gestalt erhält. Als Werkstoff dient Metall. Wegen des hohen Umformgrades muß der Werkstoff
zwischengeglüht werden.
[0027] Die Erfindung ist nicht auf das in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt,
vielmehr sind noch mannigfache Abwandlungen möglich, ohne von dem grundsätzlichen
Erfindungsgedanken abzuweichen.
1. Fördereinrichtung für feinkörniges oder pulverförmiges Schüttgut, insbesondere mit
einem schneckenartigen Förderer (2) in einem Gehäuse (4), das eine rechteckige Eintrittsöffnung
(15) aufweist,
sowie mit einem auf dem Gehäuse (4) über dessen Eintrittsöffnung (15) angeordneten
Trichter (12),
der gehäuseseitig eine rechteckige Austrittsöffnung (14) und
an seinem anderen Ende (16) eine kreisförmige Trichteröffnung (13) aufweist und
zwischen seiner kreisförmigen Trichteröffnung (13) und seiner viereckigen Austrittsöffnung
(14) ein zylindrisches Wandstück (16') sowie mindestens teilweise ebene, pyramidenstumpfförmige
Wandstücke (17, 17') und zwischen diesen Zwischenwandstücke (18) aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
a) daß die ebenen, pyramidenstumpfförmigen Wandstücke (17, 17') großflächig und in
Richtung der Trichterachse (19) deutlich länger sind als das zylinrische Wandstück
(16')
b) und daß großflächige, im Querschnitt bogenförmige sowie in Abwicklung etwa dreieckige
Zwischenwandstücke (18) mit annähernd gleicher Länge wie die ebenen Wandstücke (17,
17') jeweils zwischen diesen angeordnet sind.
2. Fördereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenwandstücke
(18) schmale Enden (20) mit rinnenartigem bzw. kanalförmigem Querschnitt aufweisen.
3. Fördereinrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils zwei einander gegenüber angeordnete, ebene Wandstücke (17) des Trichters
(12) bis zu ihrem austrittsseitigen Rand (21) eben sind und daß die beiden anderen,
rechtwinklig dazu angeordneten Wandstücke (17') an ihrem unteren Rand (21') teilzylindrische
Wandstücke (22) aufweisen.
4. Fördereinrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die randseitig eben auslaufenden Wandstücke (17) an stirnseitig angeordnete Wandstücke
(5, 6) des Gehäuses (4) des Förderers (2) anschließen und daß die teilzylindrisch
endenden Wandstücke (17') an keilförmig zueinander stehende Wandstücke (7, 8) des
Gehäuses (4) anschließen.
5. Fördereinrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das sich bis zur rechteckigen Austrittsöffnung (14) ebenflächig erstreckende Wandstück
(17) nahe bei der Austrittsöffnung (14) eine Breite (B) aufweist, die größer ist als
die zugehörige Seitenlänge (b) der Austrittsöffnung (14).
6. Fördereinrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die ebenflächigen Wandstücke (17, 17') nahezu über die gesamte Höhe des Trichters
(12) erstrecken und nahe bei der kreisförmigen Trichteröffnung (13) eine etwa parabelförmige
Begrenzungslinie (24) aufweisen.
7. Fördereinrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die ebenen Wandstücke (17, 17') überwiegend längs bogenförmigen Konturlinien einstückig
in die Zwischenwandstücke (18) übergehen.
8. Fördereinrichtung nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, daß die Zwischenwandstücke
(18) bezogen auf die Trichterachsen (19) steiler (Winkel a) stehen als die pyramidenstumpfförmigen
Wandstücke (17, 17').