[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abdichten von Öffnungen, insbesondere
Tür- und Fensteröffnungen, in Gebäuden zum Schutz gegen Hochwasser mit einem Schließkörper
zum Verschließen der Öffnung sowie mit einem mit dem Schließkörper im abdichtenden
Zustand zusammenwirkenden Dichtkörper.
[0002] Zum Schutz gegen Hochwasser ist es aus der Praxis bekannt, Gebäudeöffnungen, wie
beispielsweise Türöffnungen und/oder Fensteröffnungen mit an die Größe der jeweiligen
Öffnung angepaßten Platten, insbesondere Stahlplatten, abzudichten. Neben dem hohen
Zeit- und Montageaufwand zum Anbringen dieser Abdeckplatten hat diese Art des Hochwasserschutzes
den Nachteil, daß die Platten für den jeweiligen Einsatzzweck gut erreichbar im Gebäude
bzw. in der Nähe des Gebäudes gelagert werden müssen, wofür wiederum ein großer Platzbedarf
notwendig ist.
[0003] Weiterhin ist aus dem DE-U-76 05 029 ein Sicherheitsschott für Tore zur Abschirmung
gegen Hochwasser bekannt. Dieses bekannte Sicherheitsschott besteht aus einem verwindungssteifen
Hohlkörperschott, welches vertikal vor dem abzudichtenden Tor verfahrbar angeordnet
ist. Das Verfahren dieses Hohlkörperschotts erfolgt über an dem Hohlkörperschott angreifende,
über Umlenkrollen geführte Verbindungsmittel, an deren anderem Ende Kontergewichte
angeordnet sind. Durch die Verlagerung dieser Kontergewichte wird das Hohlkörperschott
entweder abwärts oder aufwärts bewegt. Neben dem hohen gerätetechnischen Aufwand ist
bei diesem Sicherheitsschott nachteilig, daß diese bekannte Konstruktion vor der abzudichtenden
Öffnung des Gebäudes angeordnet von außen immer sichtbar ist, weshalb eine solche
Vorrichtung zum Abdichten von Fensteröffnungen und/oder Türöffnungen von Wohnhäusern
nur in Ausnahmefallen eingesetzt werden wird.
[0004] Eine weitere Abdichtvorrichtung ist aus der DE-OS 44 37 909 bekannt. Bei dieser bekannten
Hochwasserschutzvorrichtung erfolgt das Verschließen von Gebäudeöffnungen über größenmäßig
an die jeweilige Gebäudeöffnung angepaßte Abdichteinsätze aus Metall. Das Abdichten
gegenüber dem Gebäude sowie das Festlegen dieser Abdichteinsätze in den Gebäudeöffnungen
erfolgt über einen mit Druck beaufschlagbaren Dichtkörper, der in einem mit dem Abdichteinsatz
verbundenen Profil angeordnet ist. Nachteilig bei dieser bekannten Vorrichtung ist,
daß für jede Gebäudeöffnung ein entsprechender einteiliger und somit sperriger und
schwerer Abdichteinsatz vorrätig gehalten werden muß, der im Bedarfsfall in die entsprechende
Gebäudeöffnung einzusetzen ist. Auch die Handhabung dieser bekannten Vorrichtung ist
schwierig, da die einzelnen Abdichteinsätze erst dann selbsttätig in den Gebäudeöffnungen
halten, wenn der Dichtkörper mit einem ausreichenden Druck beaufschlagt wurde.
[0005] Ausgehend von diesem bekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die
Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Abdichten von Gebäudeöffnungen zum Schutz gegen Hochwasser
zu schaffen, die bei einem verhältnismäßig geringen gerätetechnischen Aufwand eine
sichere Abdichtung der Gebaudeöffnung ermöglicht und darüber hinaus das Erscheinungsbild
des Gebäudes nur unwesentlich beeinflußt.
[0006] Die
Lösung dieser Aufgabenstellung ist erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß der Schließkörper
als in seitlichen Führungsprofilen geführt vor die zu verschließende Öffnung verfahrbares,
auf eine Trommel aufwickelbares bzw. von einer Trommel abwickelbares Rollschott aus
einem flexiblen Material, insbesondere Gummi, imprägniertem und/oder beschichtetem
textilen Gewebe oder Kunststoff, ausgebildet ist, wobei das Rollschott mit einzelnen,
voneinander beabstandeten und parallel zur Drehachse der Trommel angeordneten Versteifungsleisten
aus einem biegesteifen Material, insbesondere Federstahl oder verstärktem Kunststoff,
versehen ist, daß die Trommel mitsamt einem Antrieb in einer wasserdichten Umhüllung
angeordnet ist und daß der Dichtkörper als das Rollschott im abdichtenden Zustand
entlang dem gesamten Öffnungsumfang mit Druck beaufschlagende, in den Führungsprofilen
angeordnete Druckdichtung ausgebildet ist.
[0007] Durch diese Ausbildung des Schließkörpers als auf eine Trommel aufwickelbares Rollschott
ist es möglich den Schließkörper im Ruhezustand, d. h. in dem Zustand, wenn er nicht
zum Schutz vor Hochwasser verwendet wird, möglichst platzsparend unterzubringen. Die
Trommel zum Aufwickeln des Rollschotts kann beispielsweise im Mauerwerk oberhalb oder
unterhalb der abzudichtenden Gebäudeöffnung angeordnet werden.
[0008] Die Führungsprofile zum Führen des Rollschotts werden dann vorteilhafterweise seitlich
der zu verschließenden Öffnung im Mauerwerk des Gebäudes angeordnet, so daß im nicht
verschlossenen Zustand die Vorrichtung zum Abdichten der Gebäudeöffnung so gut wie
nicht erkennbar ist. Diese Unauffälligkeit der Vorrichtung im Ruhezustand kann auch
dadurch verstärkt werden, daß die seitlichen Führungsprofile durch Blenden abdeckbar
sind.
[0009] Das erfindungsgemäße Rollschott besteht aus einem flexiblen Material, um einerseits
ein einwandfreies Aufwickeln bzw. Abwickeln des Rollschotts auf die Trommel zu gewährleisten
und andererseits einen zuverlässig abdichtenden Schließkörper bereitzustellen. Die
auf dem Material des Rollschotts angeordneten oder in das Material des Rollschotts
eingearbeiteten Versteifungsleisten verhindern ein zu starkes Ausbeulen des aus einem
flexiblen Material gebildeten Rollschotts aufgrund des Wasserdrucks.
[0010] Die Führungsprofile zum Führen des Rollschotts entlang der zu verschließenden Gebäudeöffnungen
sind erfindungsgemäß als zum Rollschott hin offene Hohlprofile, insbesondere U-Profile,
ausgebildet.
[0011] Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung ist die mit dem Rollschott zusammenwirkende
Druckdichtung als aus einem elastischen Material, insbesondere Gummi, imprägniertem
und/oder beschichtetem textilen Gewebe oder Kunststoff, bestehender, pneumatisch oder
hydraulisch aufpumpbarer Schlauch ausgebildet. Durch die Ausbildung der Druckdichtung
als aufpumpbarer Schlauch ist es möglich, zunächst das Rollschott in den Führungsprofilen
vor die abzudichtende Gebäudeöffnung zu verfahren und erst anschileßend über das Aufpumpen
der Druckdichtungen den abdichtenden Anpreßdruck auf das Rollschott zu erzeugen. Durch
dieses Aufbringen des Dichtungsdrucks erst nach dem Verfahren des Rollschotts wird
sichergestellt, daß beim Verfahren des Rollschotts innerhalb der Führungsprofile keine
hohen Reibwiderstände zu überwinden sind, wie dies ansonsten der Fall wäre, wenn das
Rollschott beispielsweise entlang einer festmontierten Gummidichtung verschoben würde.
[0012] Gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Druckdichtung
als mittels Druckfedern in Richtung auf das Rollschott vorgespannte Rollenleiste ausgebildet
ist. Diese Art der Ausbildung der Druckdichtung eignet sich insbesondere für kleine
Gebäudeöffnungen, bei denen es nicht notwendig ist, einen so hohen Anpreßdruck auf
das Rollschott aufzubringen.
[0013] Weiterhin wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß die Trommel zum Aufwickeln bzw.
Abwickeln des Rollschotts motorisch, insbesondere mittels eines Pneumatikmotors antreibbar
ist. Alternativ zu diesem motorischen Antrieb oder als Ergänzung zu diesem Antrieb
wird gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung vorgeschlagen, daß die Trommel
zum Aufwickeln bzw. Abwickeln des Rollschotts mechanisch antreibbar ist.
[0014] Bei der Verwendung eines motorischen Antriebs für die Trommel wird gemäß einer bevorzugten
Ausführungsform der Erfindung vorgeschlagen, daß für das Aufpumpen der als Schlauch
ausgebildeten Druckdichtung sowie zum Antreiben der Trommel derselbe Motor verwendbar
ist.
[0015] Die Dichtwirkung zwischen Führungsprofil und Rollschott kann weiterhin dadurch erhöht
werden, daß auf den als Anlageflächen für das Rollschott dienenden Innenseiten der
Führungsprofile Dichtungen, beispielsweise aus Teflon ®, angeordnet sind. Insbesondere
bei der Verwendung von Teflon ® zur Ausbildung dieser Dichtungen ergibt sich nur ein
geringer Reibwiderstand bei Verfahren des Rollschotts entlang den Führungsprofilen.
[0016] Um das Rollschott beim Aufwickeln und Abwickeln immer auf Spannung zu halten, wird
gemäß einer weiteren Ausführungsform vorgeschlagen, daß an den beiden in den Führungsprofilen
gelagerten Seiten des freien Endes des Rollschotts Zugseile befestigt sind, deren
anderen Enden jeweils über eine Umlenkrolle am trommelfernen Ende der Führungsprofile
umgelenkt derart an der Trommel festgelegt sind, daß die Trommel das Zugseil beim
Abrollen des Rollschotts aufwickelt bzw. beim Aufwickeln des Rollschotts abwickelt.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist das Rollschott als um in den
Führungsprofilen angeordnete Führungsstäbe geführtes endloses Band aus einem flexiblen
Material ausgebildet.
[0018] Schließlich wird mit der Erfindung vorgeschlagen, daß sowohl die Trommel zum Aufwickeln
bzw. Abwickeln des Rollschotts als auch der Antrieb für die Trommel in einer gegenüber
der Umgebung wasserdicht abgedichteten Umhüllung angeordnet sind.
[0019] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
der zugehörigen Zeichnung, in der zwei Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Abdichten von Öffnungen von Gebäuden zum Schutz gegen Hochwasser schematisch
dargestellt sind. In der Zeichnung zeigt:
- Fig. 1
- eine Vorderansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Abdichten von Gebäudeöffnungen;
- Fig. 2
- einen Schnitt entlang der Schnittlinie II - II gemäß Fig. 1;
- Fig. 3
- einen teilweisen Schnitt entlang der Schnittlinie III - III gemäß Fig. 2;
- Fig. 4
- eine ausschnittweise Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Abdichten von Gebäudeöffnungen und
- Fig. 5
- einen teilweisen Schnitt entlang der Schnittlinie V - V gemäß Fig. 4.
[0020] Die in Fig. 1 dargestellte Vorrichtung zum Abdichten von Gebäudeöffnungen besteht
im wesentlichen aus in das Mauerwerk einsetzbaren oder auf dem Mauerwerk befestigbaren
Führungsprofilen 1, einem in den Führungsprofilen 1 verfahrbaren Rollschott 2 als
Schließkörper sowie einer in dem Fahrungsprofil 1 angeordneten, mit dem Rollschott
2 zusammenwirkenden Druckdichtung 3.
[0021] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist das aus elastischem Material gebildete Rollschott
2 auf eine Trommel 4 aufwickelbar bzw. von einer Trommel 4 abwickelbar. Zum Absichern
einer Türöffnung ist es beispielsweise möglich, die in einer wasserdichten Umhüllung
5 angeordnete Trommel 4 mitsamt einem Antrieb 6 zum Drehen der Trommel 4 unterhalb
der Tür, beispielsweise in einem Treppenabsatz, anzuordnen. Die zur Führung des Rollschotts
2 dienenden Führungsprofile 1 werden dann vorteilhafterweise in dem die Türöffnung
umgebenden Mauerwerk der Türwangen 7 sowie des Türsturzes 8 angeordnet, so daß die
Vorrichtung im geöffneten Zustand das Erscheinungsbild des mit dieser Vorrichtung
versehenen Gebäudes nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt.
[0022] Der genauere Aufbau der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform einer Vorrichtung
zum Abdichten einer Gebäudeöffnung ist in den Abbildungen Fig. 2 und 3 zu entnehmen.
Wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, ist an beiden in den Führungsprofilen 1 gelagerten
Seiten des freien Endes des Rollschotts 2 jeweils ein Zugseil 9 befestigt, welches
über jeweils eine Umlenkrolle 10 am trommelfernen Ende der Führungsprofile 1 umgelenkt
mit seinem anderen Ende an der Trommel 4 zum Aufwickeln bzw. Abwickeln des Rollschotts
2 befestigt ist. Wie insbesondere aus Fig. 1 ersichtlich, ist das Zugseil 9 so an
der Trommel 4 befestigt, daß, wenn sich die in Lagern 11 gelagerte Trommel 10 zum
Abwickeln des Rollschotts 2 dreht, das Zugseil 9 auf die Trommel 4 aufgewickelt wird.
Durch dieses Gegenspiel von Abwickeln des Rollschotts 2 und Aufwickeln des Zugseils
9 wird sichergestellt, daß das Rollschott 2 immer auf Spannung gehalten wird.
[0023] Der Aufbau der in dem Führungsprofil 1 angeordneten Druckdichtung 3 ist der Abbildung
3 zu entnehmen. In dargestelltem Ausführungsbeispiel besteht die Druckdichtung 3 aus
einem aus einem elastischen Material gebildeten Schlauch 3a. Zum Andrücken des Rollschotts
gegen die Innenseite des Führungsprofils 1 kann dieser Schlauch 3a pneumatisch oder
hydraulisch aufgepumpt werden. Der beispielsweise mit einem Druck von 4 bar aufgepumpte
Schlauch 3a füllt dann vollständig den Raum zwischen der anderen Innenseite des Führungsprofils
1 und dem in dem Führungsprofil 1 angeordneten Rollschott 2 aus, so daß das Rollschott
2 abdichtend gegen die Innenseite des Führungsprofils 1 gedrückt wird. Um Materialunebenheiten
und eventuelle Verunreinigungen auszugleichen, kann auf der zur Anlage des Rollschotts
2 dienenden Innenseite des Führungsprofils 1 zusätzlich eine Dichtung 12 angeordnet
werden. Um durch diese Dichtung 12 den Reibungswiderstand beim Verfahren des Rollschotts
2 innerhalb der Führungsprofile 1 so gering wie möglich zu halten, wird als Material
für die Dichtung 12 insbesondere Teflon ® verwendet.
[0024] Die Abbildung Fig. 3 zeigt, daß es beim Einbau dieser Ausführungsform der Vorrichtung
gleichgültig ist, von welcher Seite das abzuhaltende Wasser gegen das Rollschott 2
drückt, da in jedem Fall eine vollständige Abdichtung zwischen Rollschott 2 einerseits
und Führungsprofil 1 andererseits aufgrund des über die Druckdichtung 3 aufgebrachten
Drucks gewährleistet ist.
[0025] Da es zum Aufwickeln des Rollschotts 2 auf die Trommel 4 notwendig ist, das Rollschott
2 aus einem elastischen Material, wie beispielsweise Gummi, imprägniertem und/oder
beschichtetem textilen Gewebe oder Kunststoff herzustellen, ist es zum Abdichten großer
Türöffnungen vorteilhaft, wenn das Rollschott 2 einzelne, voneinander beanstandete
und parallel zur Drehachse der Trommel 4 angeordnete Versteifungsleisten 13 aus einem
biegesteifen Material aufweist, die verhindern, daß das Rollschott 2 aufgrund des
Wasserdrucks und der Elastizität des Materials des Rollschotts 2 so stark eingerückt
wird, daß es aus der Führung der Führungsprofile 1 herausrutscht. Als Materialien
für die Versteifungsleisten 13 eignen sich insbesondere Federstahl und verstärkte
Kunststoffe, beispielsweise glasfaser- oder karbonfaserverstärkte Kunststoffe.
[0026] Bei dem in Fig. 4 und 5 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung
zum Abdichten von Gebäudeöffnungen ist die Druckdichtung 3 als Rollenleiste 3b ausgebildet,
die mittels Druckfedern 3c in Richtung auf das Rollschott 2 vorgespannt ist. Diese
Ausführungsform, bei der keine Druckmittelanschlüsse für die Druckdichtung 3 notwendig
sind, eignet sich insbesondere zur Abdichtung kleiner Gebäudeöffnungen.
[0027] Die voranstehend beschriebenen Vorrichtungen zum Abdichten von Gebäudeöffnungen zum
Schutz gegen Hochwasser zeichnen sich dadurch aus, daß das auf die Trommel 4 aufwickelbare
bzw. von der Trommel 4 abwickelbare Rollschott im aufgewickelten Zustand sehr wenig
Platz benötigt und so in das Mauerwerk der abzudichtenden Gebäudeöffnung einsetzbar
ist, daß diese das Erscheinungsbild des Gebäudes - wenn überhaupt - nur unwesentlich
beeinflußt. Die bei den dargestellten Ausführungbeispielen als U-förmige Profile ausgebildeten
Führungsprofile 1 können darüber hinaus im Ruhezustand durch eine (nicht dargestellte)
Abdeckung verschlossen werden, so daß auch die Führungsprofile 1 so gut wie nicht
in Erscheinung treten.
[0028] Der Antrieb der Trommel 4 zum Aufwickeln bzw. Abwickeln des Rollschotts 2 erfolgt
vorteilhafterweise motorisch, insbesondere über einen als Antrieb 6 dienenden Pneumatikmotor.
Der Pneumatikmotor kann dabei so geschaltet werden, daß er einerseits zum Aufwickeln
bzw. Abwickeln des Rollschotts 2 dient und andererseits als Kompressor betreibbar
ist, um den notwendigen Abdichtdruck in den als Schläuche 3a ausgebildeten Druckdichtungen
3 aufzubauen. Die in den Abbildungen Fig. 1 und 4 dargestellten Ausführungsformen
zeichnen sich weiterhin dadurch aus, daß das Rollschott 2 vertikal von unten nach
oben vor die zu verschließende Gebäudeöffnung verfahrbar ist, so daß das Rollschott
dem steigenden Hochwasser angepaßt nach oben verfahrbar ist. Es ist somit nicht notwendig,
zu Beginn des Hochwassers gleich die gesamte Öffnung, insbesondere Türöffnung zu verschließen,
so daß ein Verlassen des Gebäudes durch diese Türöffnung nicht mehr möglich wäre.
[0029] Zusätzlich oder auch alternativ zu dem motorischen Antrieb 6 für die Trommel 4 ist
es auch möglich, die Trommel 4 mechanisch, beispielsweise über eine Kurbel zu betätigen,
so daß auch im Falle eines Stromausfalls das Rollschott 2 verschlossen werden kann.
Der Druckaufbau für die als Schläuche 3a ausgebildeten Druckdichtungen 3 erfolgt in
diesem Fall über separate Druckmittelflaschen.
Bezugszeichenliste
[0030]
- 1
- Führungsprofil
- 2
- Rollschott
- 3
- Druckdichtung
- 3a
- Schlauch
- 3b
- Rollenleiste
- 3c
- Druckfeder
- 4
- Trommel
- 5
- Umhüllung
- 6
- Antrieb
- 7
- Türwange
- 8
- Türsturz
- 9
- Zugseil
- 10
- Umlenkrolle
- 11
- Lager
- 12
- Dichtung
- 13
- Versteifungsleiste
1. Vorrichtung zum Abdichten von Öffnungen, insbesondere Tür- und Fensteröffnungen, in
Gebäuden zum Schutz gegen Hochwasser mit einem Schließkörper zum Verschließen der
Öffnung sowie mit einem mit dem Schließkörper im abdichtenden Zustand zusammenwirkenden
Dichtkörper,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schließkörper als in seitlichen Führungsprofilen (1) geführt vor die zu verschließende
Öffnung verfahrbares, auf eine Trommel (4) aufwickelbares bzw. von einer Trommel (4)
abwickelbares Rollschott (2) aus einem flexiblen Material, insbesondere Gummi, imprägniertem
und/oder beschichtetem textilen Gewebe oder Kunststoff, ausgebildet ist, wobei das
Rollschott (2) mit einzelnen, voneinander beabstandeten und parallel zur Drehachse
der Trommel (4) angeordneten Versteifungsleisten (13) aus einem biegesteifen Material,
insbesondere Federstahl oder verstärktem Kunststoff, versehen ist, daß die Trommel
(4) mitsamt einem Antrieb (6) in einer wasserdichten Umhüllung (5) angeordnet ist
und daß der Dichtkörper als das Rollschott (2) im abdichtenden Zustand entlang dem
gesamten Öffnungsumfang mit Druck beaufschlagende, in den Führungsprofilen (1) angeordnete
Druckdichtung (3) ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fübrungsprofile (1) als
zum Rollschott (2) hin offene Hohlprofile, insbesondere U-Profile, ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckdichtung
(3) als aus einem elastischen Material, insbesondere Gummi imprägniertem und/oder
beschichtetem textilen Gewebe oder Kunststoff, bestehender, pneumatisch oder hydraulisch
aufpumpbarer Schlauch (3a) ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckdichtung
(3) als mittels Druckfedern (3c) in Richtung auf das Rollschott (2) vorgespannte Rollenleiste
(3b) ausgebildet ist.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trommel (4) zum Aufwickeln bzw. Abwickeln des Rollschotts (2) motorisch, insbesondere
mittels eines Pneumatikmotors, antreibbar ist.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Trommel (4) zum Aufwickeln bzw. Abwickeln des Rollschotts (2) mechanisch antreibbar
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß für das Aufpumpen der als
Schlauch (3a) ausgebildeten Druckdichtung (3) sowie zum Antreiben der Trommel (4)
zum Aufwickeln bzw. Abwickeln des Rollschotts (2) derselbe Antrieb (6) verwendbar
ist.
8. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
auf den als Anlageflächen für das Rollschott (2) dienenden Innenseiten der Führungsprofile
(1) Dichtungen (12), beispielsweise aus Teflon ® angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
an beiden in den Führungsprofilen (1) gelagerten Seiten des freien Endes des Rollschotts
(2) Zugseile (9) befestigt sind, deren andere Enden jeweils über eine Umlenkrolle
(10) am trommelfernen Ende der Führungsprofile (1) umgelenkt derart an der Trommel
(4) festgelegt sind, daß die Trommel (4) das Zugseil (9) beim Abrollen des Rollschotts
(2) aufwickelt bzw. beim Aufwickeln des Rollschotts (2) abwickelt.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rollschott als um in
den Führungsprofilen (1) angeordnete Führungsstäbe geführtes endloses Band aus einem
flexiblen Material ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl die Trommel (4) zum Aufwickeln bzw. Abwickeln des Rollschotts (2) als auch
der Antrieb (6) für die Trommel (4) in einer gegenüber der Umgebung wasserdicht abgedichteten
Umhüllung (5) angeordnet sind.