[0001] Die Erfindung richtet sich auf ein Mascara-Bürstchen umfassend eine Seele aus verdrillten
Drahtabschnitten, zwischen welchen eine Mehrzahl von Borsten festgelegt ist, die sich
von der Seele wegerstreckt, wobei ein mit Borsten nicht besetztes freies Ende der
Seele mit einem Stiel verbunden ist.
[0002] Derartige Mascara-Bürstchen dienen dazu, Mascara-Flüssigkeit aus einem Vorratsbehälter
auf die Augenwimpern der Benutzerin zu transferieren. Dabei ist es wichtig, daß die
Bürstchen einerseits eine gute Transferkapazität besitzen und andererseits hinreichende
Kämm- und Separationseigenschaften, wenn mittels der Bürstchen die Mascara-Flüssigkeit
aufgetragen wird.
[0003] Zur Optimierung und Individualisierung der Eigenschaften derartiger Mascara-Bürstchen
ist es bekannt, unterschiedliches Borstenmaterial oder Mischungen unterschiedlicher
Borsten zu verwenden.
[0004] Aus der DE 44 46 521 A1 sind Mascara-Bürstchen bekannt, bei welchen die Seele ösenartig
gebogen ist.
[0005] Die DE 38 35 843 A1 beschreibt ein Mascara-Bürstchen mit Fasern, die durch Auslösen
eines Bindemittels aufspaltbar sind.
[0006] In DE 198 47 733 ist ein Bürstchen offenbart, bei welchem die Hüllkurve der Borstenspitzen
an der konvex vorgewölbten Seite des Seele im Längsschnitt annähernd kreisbogenabschnittförmig
und an der konkav zurückspringenden Seite der Seele wenigstens längs einer Schnittlinie
annähernd linear ist.
[0007] Die DE 296 18 479 U beschreibt ein Mascara-Bürstchen, bei welchem die Borsten so
beschnitten sind, daß sie einerseits im Querschnitt gesehen derart asymmetrisch sind,
daß sich zur einen Seite die Borsten von den verdrillten Drahtabschnitten kürzer und
zur anderen Seite weiter weg erstrekken, und daß andererseits im Längsschnitt gesehen
die Borsten ebenfalls asymmetrisch derart beschnitten sind, daß sie unterschiedliche
Längen aufweisen.
[0008] Aus der DE 93 16 562 U ist ein Bürstchen bekannt, bei dem die durch die verdrillten
Drahtabschnitte gebildete Bürstenseele in sich nochmals verdrillt ist, so daß ein
zylindrischer innerer Hohlraum vorliegt.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Mascara-Bürstchen zu schaffen, welches
ein neuartiges, ansprechendes Design aufweist und bisher nicht bekannte Applikationsmöglichkeiten
eröffnet.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Draht-Seele eine wellenförmige
Konfiguration aufweist.
[0011] Hierdurch wird zum einen beim Drehen des noch im Vorratsbehälter befindlichen Bürstchens
ein ausgeprägter Rühreffekt erzeugt, der zu einer Vergleichmäßigung und Aufrührung
der Pigmente in der Mascara-Flüssigkeit führt. Zum anderen wird während des Auftrag-
und Kämmvorganges erreicht, daß die Wimpern von den Borsten aus unterschiedlichen
Winkeln beaufschlagt werden und dementsprechend ein sehr gleichmäßiger Auftrag der
Mascara-Flüssigkeit erfolgt.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Mittellängsachse
der Wellenkonfiguration versetzt ist gegen die Mittellängsachse des Stiels.
[0013] Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß die Borsten an dem freien Ende
des Bürstchens sich halbkreisförmig zu beiden Seiten der Mittellängsachse wegerstrecken.
[0014] Dies kann beispielsweise dadurch realisiert werden, daß die Seele am freien Ende
nach hinten auf den Stiel zu umgebogen ist.
[0015] Weiterhin kann vorgesehen sein, daß der Abschnitt der Seele zwischen Stiel und Bürstenbesatz
gegenüber der Längsachse um einen spitzen oder stumpfen Winkel bzw. um 90° gebogen
ist, wobei die Längsachse des Besatzes selbst sich parallel zur Längsachse des Stiels
erstreckt.
[0016] Die Erfindung richtet sich auch auf eine Mascara-Einheit umfassend ein Mascara-Bürstchen
der vorstehend beschriebenen Art und einen Behälter zur Aufnahme von Mascara-Flüssigkeit,
in welchen das Bürstchen eintaucht.
[0017] Bei einer solchen Mascara-Einheit ist mit Vorteil vorgesehen, daß wenigstens ein
Teil der Borsten des Besatzes des Bürstchens im eingetauchten Zustand die Innenwand
des Behälters berührt. Es kann auf diese Weise ein Umrühr- und Abstreifeffekt realisiert
werden.
Der Behälter kann einen Durchmesser zwischen 9,0 mm und 18,0 mm und eine Länge von
25 mm bis 80 mm aufweisen.
[0018] Es kann vorteilhafterweise vorgesehen sein, daß der Behälter einen nichtrunden Querschnitt
aufweist und die runde Umhüllende der Querschnittskonfiguration des Behälters einen
Durchmesser von 9 mm bis 25 mm besitzt.
[0019] Der Behälter kann in Längsrichtung gesehen unterschiedliche Querschnitte aufweisen,
wobei die kreisförmigen Umhüllenden einen Durchmesser von 5 mm bis 18 mm aufweisen.
[0020] Bei einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Längsachse des Bürstenbesatzes
eine derartige Neigung relativ zur Längsachse des Stiels und damit zur Behälterlängsachse
aufweist, daß der Besatz parallel zu einem Innenwandabschnitt des Behälters an diesem
im eingetauchten Zustand des Bürstchens anliegend angeordnet ist.
[0021] Nachfolgend wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele in Verbindung
mit der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Mascara-Bürstchens,
- Fig. 2
- eine zweite Ausführungsform mit umgebogenem Ende,
- Fig. 3
- eine Modifikation der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform,
- Fig. 4 bis 6
- weitere Ausführungsformen mit abgekröpftem Stiel und
- Fig. 7
- einen Querschnitt durch den Behälter einer erfindungsgemäßen Mascara-Einheit mit eingesetztem
Bürstchen.
[0022] Ein in der Zeichnung dargestelltes Mascara-Bürstchen 1 umfaßt eine Seele 2, welche
in an sich bekannter Weise aus verdrillten Drahtabschnitten gebildet ist, wie dies
beispielsweise in DE 38 35 843 A1 dargestellt ist.
[0023] Zwischen den verdrillten Drahtabschnitten sind Borsten 3 eingeklemmt, welche radial
nach außen wegstehen. In den in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
sind die Borsten büschelartig angeordnet, wobei in der Regel allerdings eine gleichmäßige
Borstenverteilung längs der verdrillten Drahtabschnitte vorgesehen ist.
[0024] Die Seele 2 ist gewellt ausgebildet, d. h. sie ist mit Ausbauchungen 4 versehen,
welche sich in unterschiedliche Richtungen erstrecken.
[0025] Die Seele 2 weist ein freies Ende 5 auf, welches nicht mit Borsten besetzt ist und
welches in einem Stiel 6 befestigt ist.
[0026] Die Mittellängsachse 7 des Stiels definiert eine Mittellängsachse des gesamten Bürstchens
1, wobei die Seele 2 relativ zu dieser Mittellängsachse - in Fig. 1 nach unten - versetzt
verläuft, so daß die die Wellentäler verbindende Gerade 8 einen Abstand a von der
Mittellängsachse 7 aufweist.
[0027] Bei der in Fig. 2 dargestellten Ausführungsform ist die Seele 2 an ihrem dem Stiel
6 abgewandten Ende um einen Krümmungsmittelpunkt 10, der einen Abstand b von der Mittellängsachse
7 aufweist und in der Zeichnung oberhalb derselben liegt, um etwa 200° umgebogen,
so daß ein halbkreisförmiger Abschnitt 11 von radial nach außen stehenden Borsten
ausgebildet wird.
[0028] Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform liegt der Krümmungsmittelpunkt 12
auf der Mittellängsachse 7 und die Seele 2 ist um nahezu 360° umgebogen.
[0029] Bei den in Fig. 4 bis 6 dargestellten Ausführungsformen ist der Abschnitt 13 der
Seele 2 zwischen dem Besatz 14 und dem Stiel 6 jeweils abgekröpft, und zwar bei der
Ausführungsform nach Fig. 4 um einen stumpfen Winkel a bezogen auf die Längsachse
7 des Stiels 6, bei der Ausführungsform nach Fig. 5 um einen Winkel a von 90° und
bei der Ausführungsform nach Fig. 6 um einen spitzem Winkel a. Hierdurch kann beim
Auf- und Abschrauben der den Stiel tragenden, in der Zeichnung nicht dargestellten
Schraubkappe ein Rühr- und Abschabeffekt erzielt werden.
[0030] Dies wird insbesondere anhand von Fig. 7 deutlich, wo ein Querschnitt durch einen
Behälter 15 dargestellt ist, und woraus erkennbar ist, daß die Abkröpfung in dem Abschnitt
13 dazu führt, daß der Besatz 14 an der Innenwand 16 des Behälters 15 im eingetauchten
Zustand anliegt.
1. Mascara-Bürstchen (1) umfassend eine Seele (2) aus verdrillten Drahtabschnitten, zwischen
denen eine Mehrzahl von Borsten (3) festgelegt ist und sich von der Seele (2) wegerstreckt,
wobei ein mit Borsten (3) nicht besetztes freies Ende (5) der Seele (2) mit einem
Stiel (6) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Seele (2) eine wellenförmige Konfiguration aufweist.
2. Mascara-Bürstchen (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittellängsachse (7) der Wellenkonfiguration seitlich versetzt ist gegen die
Mittellängsachse (7) des Stiels (6).
3. Mascara-Bürstchen (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Borsten (3) an dem freien Ende des Bürstchens sich halbkreisförmig zu beiden
Seiten der Mittellängsachse wegerstrecken.
4. Mascara-Bürstchen (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seele (2) am freien Ende nach hinten auf den Stiel (6) zu umgebogen ist.
5. Mascara-Bürstchen (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Abschnitt (13) der Seele (2) zwischen Stiel (6) und Bürstenbesatz (14) gegenüber
der Längsachse (7) des Stiels (6) um einen spitzen oder stumpfen Winkel (a) bzw. um
90° gebogen ist, wobei die Längsachse des Besatzes (14) selbst sich parallel zur Längsachse
(7) des Stiels (6) erstreckt.
6. Mascara-Einheit umfassend ein Mascara-Bürstchen (1) nach einem der Ansprüche 1 bis
5 und einen Behälter zur Aufnahme von Mascaraflüssigkeit, in welchen das Bürstchen
eintaucht, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil der Borsten des Besatzes (14) des Bürstchens im eingetauchten
Zustand die Innenwand (16) des Behälters (15) berührt.
7. Mascara-Einheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (15) einen Durchmesser zwischen 9,0 mm und 18,0 mm und eine Länge von
25 mm bis 80 mm aufweist.
8. Mascara-Einheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (15) wenigstens abschnittsweise einen nicht runden Querschnitt aufweist
und die runde Umhüllende der Querschnittskonfiguration des Behälters (15) einen Durchmesser
von 9 mm bis 25 mm besitzt.
9. Mascara-Einheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (15) in Längsrichtung gesehen unterschiedliche Querschnitte aufweist,
wobei die kreisförmigen Umhüllenden einen Durchmesser von 5 mm bis 18 mm aufweisen.
10. Mascara-Einheit nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsachse des Bürstenbesatzes eine derartige Neigung relativ zur Längsachse
des Stiels (6) und damit zur Behälterlängsachse aufweist, daß der Besatz parallel
zu einem Innenwandabschnitt des Behälters an diesem im eingetauchten Zustand des Bürstchens
anliegend angeordnet ist.