[0001] Die Erfindung betrifft einen Gehwagen zum Unterstützen des Gehvorganges eines Menschen,
mit einem Rahmen, an dem zwei hintere Räder mit Bremse und mindestens ein lenkbares
vorderes Rad angeordnet sind, der eine Vorrichtung zum Abstützen des Oberkörpers hat,
und an dem mindestens ein Handgriff angeordnet ist.
[0002] Menschen, die nicht oder nur schwer aus eigener Kraft stehen oder gehen können, benutzten
häufig als Hilfsmittel sogenannte Gehwagen. Diese haben einen Rahmen, der weitgehend
das Gewicht des Anwenders trägt. An dem Rahmen sind mehrere Räder befestigt, die einerseits
einen sicheren Stand gewährleisten sollen, und es andererseits ermöglichen, den Gehwagen
während des Gehens vorwärts zu rollen.
[0003] Es gibt Gehwagen, die dem Anwender dabei helfen, das Gleichgewicht zu halten. Dieser
Typ wird vorwiegend von älteren Menschen verwendet, die sich dann an dem Gehwagen
aus eigener Kraft abstützen und diesen dabei vor sich herschieben.
[0004] Andere Gehwagen werden von Behinderten verwendet, für die regelmäßiges Stehen oder
Gehen aus medizinischer Sicht wichtig ist, die aber nicht oder nur teilweise in der
Lage sind, ihr eigenes Gewicht zu tragen. Bei diesen Gehwagen reicht es nicht, wenn
sich der Anwender darauf abstützen kann, er muß vielmehr von dem Gehwagen derart sicher
gehalten werden, daß ein Sturz vermieden wird.
[0005] Ähnliche Gehwagen finden auch in der Rehabilitationsmedizin Anwendung. Sie dienen
dazu, Personen nach einem Unfall oder einer längeren Krankheit beim Erlangen oder
Wiedererlangen der Fähigkeit des Gehens zu helfen. Vielfach kann eine solche Person
ihr Gewicht nicht selbst tragen, und oft ist auch die Koordinationfähigkeit beeinträchtigt.
[0006] Alle diese Typen von Gehwagen sind üblicherweise mit Bremsen ausgestattet, damit
ein unkontrolliertes Wegrollen bei abschüssigem Boden oder beim Betreten des Gehwagens
verhindert wird. Aus Gründen der besseren Wendigkeit und Stabilität sind bei diesen
Gehwagen die Vorderräder lenkbar, und die Bremsen wirken auf die beiden Hinterräder.
Dazu ist für jedes Hinterrad ein Bremsgriff vorgesehen, mit dem die Bremse des betreffenden
Rades betätigt werden kann.
[0007] Nachteilig dabei ist, daß beide Hinterräder getrennt voneinander aber gleich stark
und gleichzeitig abgebremst werden müssen. Dies setzt aber eine hinreichend gute Koordinationsfähigkeit
des Anwenders voraus. Beim ungleichmäßigen oder zeitverzögerten Abbremsen der beiden
Räder führt der Gehwagen unkontrollierte Bewegungen aus. Dies kann in Extremsituationen
sogar zum Stürzen des Anwenders führen.
[0008] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Gehwagen oben genannter Art anzugeben, bei dem
unabhängig von der Koordinationsfähigkeit des Anwenders jederzeit sichergestellt ist,
daß die Bremsen gleichzeitig und gleich stark auf die beiden gebremsten Räder wirken.
[0009] Die Aufgabe wird bei einem Gehwagen der oben genannten Art dadurch gelöst, daß ein
mit den Bremsen beider hinterer Räder verbundenes Bremsbetätigungsorgan an dem Handgriff
vorgesehen ist.
[0010] Dadurch werden die Räder zwangsweise gemeinsam gebremst. Der Anwender muß sich jetzt
nicht mehr darauf konzentrieren, beide Räder gleichmäßig abzubremsen, und der Gehwagen
kann kontrolliert angehalten oder an einem abschüssigen Untergrund am Wegrollen gehindert
werden, ohne daß es bei einer Bedienung des Bremsbetätigungsorgans zu unkontrollierten
Bewegungen des Gehwagens kommen kann. Die Gefahr eines Stürzens des Anwenders wird
so sicher vermieden. Die Betätigung der Bremsen beider Räder mit einem Bremsbetätigungsorgan
ermöglicht es außerdem auch Anwendern, den Gehwagen kontrolliert zu bremsen, die nur
einen Arm oder eine Hand zu dieser Tätigkeit einsetzen können.
[0011] Wenn der Handgriff mit dem Bremsbetätigungsorgan wahlweise in einer Position zum
Betätigen durch die rechte Hand oder in einer Position zum Betätigen durch die linke
Hand angeordnet sein kann, kann ein Anwender den Gehwagen unabhängig davon bremsen,
ob er diese Tätigkeit mit der rechten oder mit der linken Hand ausführen kann.
[0012] Vorzugsweise ist der Handgriff zwischen beiden Positionen umsetzbar, weil dann der
Gehwagen an die Möglichkeiten des jeweiligen Anwenders angepaßt werden kann.
[0013] Bei einer Weiterbildung der Erfindung hat der Rahmen eine von Auflageflächen zum
Abstützen des Oberkörpers umgebene Öffnung. Wenn sich ein Anwender mit seinem Oberkörper
in dieser Öffnung befindet, kann er sich auf den Auflageflächen abstützen. Er kann
dann ganz von dem Rahmen gehalten werden oder sich zumindest mit einem geringen Kraftaufwand
selbst daran halten. Dies ermöglicht es auch schwachen Anwendern, den Gehwagen zu
nutzen.
[0014] Wenn bei dem Gehwagen Achselstützen vorgesehen sind, können diese das gesamte Gewicht
des Anwenders aufnehmen. Ohne eigenes Zutun wird er sicher gehalten und kann nicht
stürzen. Die Belastung des Anwenders wird so auf ein Minimum reduziert, wodurch z.B.
Rehabilitationspatienten besonders frühzeitig wieder mit dem Training beginnen können.
Dadurch verbessern sich die Erfolgsaussichten erheblich. Außerdem hat der Anwender
durch das Betätigen beider Bremsen mit einem Betätigungsorgan den Gehwagen jederzeit
sicher unter Kontrolle. Das vermittelt ihm Selbssicherheit und Selbstvertrauen, die
sich ebenfalls positiv auf die Therapie auswirken.
[0015] Die Achselstützen sollten höhenverstellbar sein, um den körperlichen Eigenheiten
des jeweiligen Anwenders angepaßt werden zu können. Dadurch sind viele Anwender in
der Lage, die Möglichkeiten des Gehwagens zu nutzen.
[0016] Noch flexibler läßt sich der Gehwagen an den jeweiligen Anwender anpassen, wenn die
Achselstützen auch seitlich zueinander verstellbar sind, bzw. wenn sie um eine vertikale
Achse schwenkbar sind.
[0017] Diese Anforderungen lassen sich besonders einfach dadurch erfüllen, daß die Achselstützen
exzentrisch zu der Achse an dem Rahmen befestigt sind.
[0018] Wenn der Gehwagen zwei Stützräder hat, die jeweils neben dem vorderen Rad in einem
axialen Abstand von diesem an dem Rahmen angeordnet sind, dann erhöht sich die Standfestigkeit
des Gehwagens erheblich.
[0019] Eine Weiterbildung des Gehwagens zeichnet sich durch einen Antrieb zum Fortbewegen
des Gehwagens aus. Dadurch wird einem Anwender das Fortbewegen des Gehwagens erleichtert.
Auch Anwender, die nicht in der Lage sind, den Gehwagen selbsttätig vorwärts zu bewegen,
können mit einem solchen angetriebenen Gehwagen das Gehen trainieren. Weil der Gehwagen
durch den Antrieb fortbewegt wird, müssen sie die Beine nur entsprechend der Fortbewegung
des Gehwagens nachziehen. Eine Gehbewegung des Anwenders wird damit gleichsam erzwungen.
[0020] Wenn der Antrieb das vordere Rad antreibt, läßt sich der Aufbau eines solchen Gehwagens
besonders einfach verwirklichen. Weil das vordere Rad lenkbar ist, können somit auch
Kurven gefahren werden.
[0021] An dem Handgriff des Gehwagens sollte ein Fahrschalter zum Steuern des Antriebs angeordnet
sein, weil der Anwender dann das Fortbewegen des Gehwagens steuern und den Gehwagen
mit dem Bremsbetätigungsorgan an dem Handgriff bremsen kann.
[0022] Eine Weiterbildung zeichnet sich durch zwei Handgriffe aus, wobei das Bremsbetätigungsorgan
an einem der Handgriffe angeordnet ist, und durch Fahrschalter an beiden Handgriffen,
wobei der Antrieb nur dann zum Antreiben des Gehwagens gesteuert wird, wenn die Fahrschalter
an beiden Handgriffen betätigt werden. Dadurch läßt sich vermeiden, daß sich der Gehwagen
durch ein versehentliches Berühren eines Fahrschalters fortbewegt.
[0023] Es sollten Mittel zum Steuern des vorderen Rades vorhanden sein, damit der Anwender
die Richtung bestimmen kann, in die der Gehwagen fortbewegt wird.
[0024] In diesem Fall ist es von Vorteil, wenn eine Betätigungsvorrichtung für die Steuermittel
an dem Handgriff vorgesehen ist. So kann der Anwender die Bewegungsrichtung mit dem
Handgriff kontrollieren.
[0025] Wenn der Rahmen einen unteren Teilrahmen und einen damit verbundenen oberen Teilrahmen
hat, läßt sich der Gehwagen flexibler gestalten, weil der untere und der obere Teilrahmen
jeweils unterschiedliche Aufgaben übernehmen können, auf die sie dann jeweils gezielt
abgestimmt werden können.
[0026] Vorzugsweise ist dann der obere Teilrahmen höhenverstellbar an dem unteren Teilrahmen
angeordnet. Dadurch kann der Gehwagen an die Körpergröße des Anwenders angepaßt werden.
[0027] Bei dem Gehwagen können Gasfedern zum Unterstützen der Höhenverstellung des oberen
Teilrahmens vorgesehen sein. In diesem Fall läßt sich die Höhe des Gehwagens besonders
einfach verstellen, wodurch auch schwache Anwender selbst die richtige Höhe für sich
einstellen können.
[0028] Bei einer Weiterbildung ist die Breite der Öffnung verstellbar. Dadurch läßt sich
der Gehwagen auf Anwender unterschiedlicher Körperfülle einstellen.
[0029] An dem Gehwagen sollten Schienen zum Befestigen von Zubehör vorgesehen sein. Gerade
wenn der Gehwagen in der Rehabilitationsmedizin dazu eingesetzt wird, daß Unfallpatienten
wieder das Laufen erlernen, ermöglichen diese Schienen z.B. einen Tropf daran zu befestigen.
Es ist dann nicht notwendig zusätzlich zu dem Gehwagen auch noch einen Tropfständer
mitzuführen.
[0030] Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Ausführungsbeispiel eines Gehwagens,
- Fig. 2
- einen Teil des Gehwagens in einer anderen Ansicht, und
- Fig. 3
- einen umsteckbaren Griff des Gehwagens.
[0031] Fig. 1 zeigt einen Gehwagen 10 mit einem oberen Teilrahmen 11, auf den später noch
näher eingegangen wird, und mit einem unteren Teilrahmen 12, der nach hinten (in Fig.
1 nach rechts) offen ist, so daß ein Anwender von hinten her in den unteren Teilrahmen
12 eintreten kann. An den hinteren unteren Enden des unteren Teilrahmens 12 sind zwei
hintere Räder 14, 16 angeordnet, die jeweils eine in der Fig. 1 nicht gezeigte Bremse
haben.
[0032] Zwei untere Schenkel 18, 20 des unteren Teilrahmens 12 verlaufen von den beiden hinteren
Rädern 14, 16 nach vorne (in Fig. 1 nach links) und sind an ihren vorderen Enden sichelförmig
so gebogen, daß ihre Öffnungen nach unten zeigen. An den vorderen Enden der beiden
unteren Schenkel 18, 20 ist jeweils ein Stützrad angeordnet, von denen in der Fig.
1 nur das eine Stützrad 22 zu sehen ist. Die Spur der beiden Stützräder ist ähnlich
der Spur der beiden hinteren Räder 14, 16.
[0033] An der Vorderseite des unteren Teilrahmens 12 ist ein kastenförmiges Gehäuse 24 angeordnet,
das die Akkumulatoren und die Elektronik für einen Antriebsmotor aufnimmt, der im
folgenden noch näher beschrieben wird. Das Gehäuse 24 hat eine Klappe 26, die sich
zu Wartungsarbeiten öffnen läßt. An der Unterseite des Gehäuses 24 ist ein vorderes
Rad 28 lenkbar angebracht. Das vordere Rad 28 wird von einem Radnabenmotor als Antriebsmotor
angetrieben, der in Fig. 1 nicht eingezeichnet ist.
[0034] Nach vorne hin steht ein zungenförmiger Gehäuseteil 30 aus dem Gehäuse 24 vor. In
dem Gehäuseteil 30 sind ein Motor für die Lenkung des vorderen Rades 28 und ein Schleifringkontakt
angeordnet, der die Stromversorgung des Antriebsmotors auch bei einer Drehung des
vorderen Rades 28 bis 360° und darüber hinaus gewährleistet. Der Motor für die Lenkung
und der Schleifringkontakt sind in Fig. 1 nicht eingezeichnet. An einer dem Anwender
zugewandten Fläche 32 des Gehäuses 24 sind in der Fig. 1 nicht gezeigte Bedienelemente
wie z.B. ein Hauptstromschalter und eine Ladezustands/Kapazitätsanzeige für die Akkumulatoren
angeordnet.
[0035] An der Rückseite des unteren Teilrahmens 12 verlaufen zwei Standrohre 34, 36 in etwa
vertikal von unten nach oben, die nach oben hin offen sind. In den Standrohren 34,
36 sind teleskopartig zwei Stützrohre 38, 40 des oberen Teilrahmens 11 und in Fig.
1 nicht gezeigt Gasfedern angeordnet. Die Gasfedern spannen die Stützrohre 38, 40
nach oben hin vor. Am oberen Ende der Standrohre sind zwei Verstellhebel angeordnet,
von denen in Fig. 1 nur ein Verstellhebel 44 eingezeichnet ist. Durch Lösen der beiden
Verstellhebel können die beiden Stützrohre 38, 40 in den beiden Standrohren 34, 36
nach oben oder unten verschoben werden, wodurch sich die Höhe des oberen Teilrahmens
11 verstellen läßt. Durch Anziehen der beiden Verstellhebel werden die Stützrohre
38, 40 in den Standrohren 34, 36 festgestellt.
[0036] Die Stützrohre 38, 40 sind an ihren oberen Enden jeweils wechselseitig, zunächst
nach vorne und dann nach oben gebogen. Das obere Ende des Stützrohrs 38 ist an einem
ersten Träger 46 befestigt, und das obere Ende des Stützrohres 40 ist an einem zweiten
Träger 48 befestigt. Der erste und der zweite Träger 46, 48 haben auf ihren Oberseiten
jeweils eine gepolsterte Auflage 50, 52. Zusammen bilden die Träger 46, 48 zusammen
mit den Auflagen 50, 52 eine U-förmige Abstützfläche.
[0037] Im vorderen Bereich ist der erste Träger 46 mit dem zweiten Träger 48 um eine vertikale
Achse schwenkbar verbunden. An der Verbindungsstelle ist ein Hebel 54 vorgesehen,
mit dem die Träger 46, 48 zueinander arretiert werden können. Wenn man den Hebel 54
löst, lassen sich der erste Träger 46 und der zweite Träger 48 zueinander um die vertikale
Achse schwenken. Dadurch kann die Größe der Öffnung der U-förmigen Abstützfläche verändert
werden.
[0038] An den Außenseiten der Träger 46, 48 ist jeweils eine Achselstütze 56, 58 mit je
einer wechselseitig gebogenen Stange und je einem Auflagepolster angeordnet. Mit Klemmhebel,
von denen nur ein Klemmhebel 60 für die Achselstütze 58 gezeigt ist, können die Achselstützen
56, 58 an den Trägern 46, 48 festgestellt werden. Wenn der jeweilige Klemmhebel 60
gelöst wird, kann die Höhe der entsprechenden Achselstütze 56, 58 verstellt und diese
um eine vertikale Achse gedreht werden.
[0039] An der Unterseite der Träger 46, 48 sind im vorderen Bereich jeweils L-förmige Handgriffe
62, 64 so angeordnet, daß sie von der Unterseite der Träger 46, 48 her nach vorne
zeigen und dann aufwärts gebogen sind. Die Handgriffe 62, 64 haben an ihren Oberseiten
jeweils einen Fahrschalter 66, 68, die durch eine Steuerleitung 70, 72 jeweils mit
der Elektronik für die Motorsteuerung in dem Gehäuse 24 verbunden sind.
[0040] An dem Handgriff 64 ist ein Bremsgriff 74 vorgesehen, der über zwei Seilzüge 76,
78 mit den Bremsen der hinteren Räder 14, 16 jeweils verbunden ist.
[0041] Fig. 2 zeigt eine andere Ansicht eines Teiles des Gehwagens 10. Gleiche Elemente
wie in Fig. 1 haben gleiche Bezugszeichen wie dort. In dieser Darstellung ist der
Hebel 44 und ein Hebel 45 zum Verstellen der Höhe des oberen Teilrahmens 11 sowie
der Hebel 60 und ein Hebel 61 zum Verstellen der Höhe der Achselstützen 56, 58. Die
Auflagepolster der Achselstützen 56, 58 stecken drehbar auf den gebogenen Stangen
und können jeweils mittels einer Flügelschraube 57, 59 fixiert werden.
[0042] Wo die beiden Hälften der U-förmige Abstützfläche aneinanderstoßen, sind sie mit
einem Scharnier 80 miteinander verbunden, das durch den Hebel 54 festgestellt werden
kann. So kann die Öffnung zwischen den Auflagen 50, 52 verstellt werden.
[0043] Auf der Fläche 32 des Gehäuses 24 sind ein Hauptstromschalter 82 und eine Ladezustands-/Kapazitätsanzeige
84 für die Akkumulatoren angeordnet.
[0044] Fig. 3 zeigt den Handgriff 62 mit dem Fahrschalter 66. Nicht eingezeichnet ist die
Steuerleitung 70. Der Handgriff 62 hat ein tragendes Rohr 86 und daran befestigt eine
Schelle 88, deren Öffnung vorzugsweise einen rechteckigen Querschnitt hat. Die Schelle
88 steckt auf einem nach oben weisenden Zapfen 90 einer Halterung 92, die an der Unterseite
des in Fig. 3 nicht gezeigten Trägers 46 befestigt ist. Der Zapfen 90 hat vorzugsweise
einen etwas kleineren, der Öffnung der Schelle 88 entsprechenden, rechteckigen Querschnitt.
Der Handgriff 64 ist ähnlich an einer Halterung abnehmbar befestigt.
[0045] Ein Anwender tritt in den unteren Rahmenteil 12 zwischen die Räder 14, 16, 28. Sein
Oberkörper befindet sich dann in der Öffnung der U-förmigen Abstützfläche. Nach Lösen
der Hebel 44, 54, 60 kann der Gehwagen dem jeweiligen Anwender angepaßt werden. Vorzugsweise
stützen die Achselstützen 56, 58 den Anwender unter dessen Achseln so ab, daß praktisch
sein gesamtes Gewicht von diesen getragen wird. Die Höhe der gepolsterten Auflagen
50, 52 sollte dabei so eingestellt werden, daß der Anwender seine Unterarme auf den
Auflagen 50, 52 auflegen kann. Die Größe der Öffnung der U-förmigen Abstützfläche
zwischen den Auflagen 50, 52 wird so eingestellt, daß der Anwender bequem darin Platz
findet. Sind die Einstellungen derart getroffen, werden die einzelnen Elemente des
oberen Teilrahmens 11 durch Festziehen der Hebel 44, 54, 60 fixiert.
[0046] Der Anwender ruht jetzt ohne eigenes Zutun auf den Achselstützen 56, 58, sein Oberkörper
befindet sich zwischen den gepolsterten Auflagen 50, 52, und seine Unterarme liegen
bequem auf diesen auf. Mit seinen Händen kann der Anwender die Handgriffe 62, 64 ohne
Anstrengung umgreifen. Durch Betätigen der Fahrschalter 66, 68 mit seinen Daumen läßt
sich der Motor zum Antreiben des vorderen Rades 28 steuern. Einer der Handgriffe 62,
64 kann wie ein Joystick ausgebildet sein und zum Steuern der Richtung dienen, in
die das vordere Rad 28 angetrieben wird. Durch Betätigen des Bremsgriffes 74 an dem
Handgriff 64 werden durch die Seilzüge 76, 78 die Bremsen der beiden hinteren Räder
14, 16 betätigt.
[0047] Damit sich der Gehwagen nicht durch versehentliches Berühren eines der Fahrschalter
66, 68 in Bewegung setzt, ist in dem Gehäuse 24 eine Schaltung vorgesehen, die den
Motor nur dann zum Antreiben des vorderen Rades 28 steuert, wenn beide Fahrschalter
66, 68 gleichzeitig betätigt werden. Wenn der Anwender den Gehwagen zum Fortbewegen
mit dem Motor steuert, muß er lediglich seine Beine nachziehen. Eine Gehbewegung wird
geradezu erzwungen.
[0048] Abhängig davon, mit welcher Hand der Anwender den Gehwagen sicher führen kann, können
die Handgriffe 62, 64 durch Umstecken auf die Zapfen 90 der Halterungen 92 gegeneinander
vertauscht werden.
1. Gehwagen (10) zum Unterstützen des Gehvorganges eines Menschen, mit einem Rahmen,
an dem zwei hintere Räder (14, 16) mit Bremse und mindestens ein lenkbares vorderes
Rad (28) angeordnet sind, der eine Vorrichtung zum Abstützen des Oberkörpers hat,
und an dem mindestens ein Handgriff (62, 64) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit den Bremsen beider hinterer Räder (14, 16) verbundenes Bremsbetätigungsorgan
(74) an dem Handgriff (64) vorgesehen ist.
2. Gehwagen (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß, der Handgriff (64) mit dem Bremsbetätigungsorgan (74) wahlweise in einer Position
zum Betätigen durch die rechte Hand oder in einer Position zum Betätigen durch die
linke Hand angeordnet sein kann.
3. Gehwagen (10) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff (64) zwischen beiden Positionen umsetzbar ist.
4. Gehwagen (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen eine von Auflageflächen (50, 52) zum Abstützen des Oberkörpers umgebene
Öffnung hat.
5. Gehwagen (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Achselstützen (56, 58) vorgesehen sind.
6. Gehwagen (10) nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Achselstützen (56, 58) höhenverstellbar sind.
7. Gehwagen (10) nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Achselstützen (56, 58) seitlich verstellbar sind.
8. Gehwagen (10) nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Achselstützen (56, 58) um eine vertikale Achse schwenkbar sind.
9. Gehwagen (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Achselstützen (56, 58) exzentrisch zu der Achse an dem Rahmen befestigt
sind.
10. Gehwagen (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch zwei Stützräder (22), die jeweils neben dem vorderen Rad (28) in einem axialen
Abstand von diesem an dem Rahmen angeordnet sind.
11. Gehwagen (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Antrieb zum Fortbewegen des Gehwagens (10) vorgesehen ist.
12. Gehwagen (10) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb das vordere Rad (28) antreibt.
13. Gehwagen (10) nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß ein Fahrschalter (68) zum Steuern des Antriebs an dem Handgriff (64) angeordnet
ist.
14. Gehwagen (10) nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch zwei Handgriffe (62, 64), wobei das Bremsbetätigungsorgan (74) an einem der
Handgriffe (64) angeordnet ist, und durch Fahrschalter (66, 68) an beiden Handgriffen
(62, 64), wobei der Antrieb nur dann zum Antreiben des Gehwagens (10) gesteuert wird,
wenn die Fahrschalter (66, 68) an beiden Handgriffen (62, 64) betätigt werden.
15. Gehwagen (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zum Steuern des vorderen Rades (28) vorgesehen sind.
16. Gehwagen (10) nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine Betätigungsvorrichtung für die Steuermittel an dem Handgriff (64) vorgesehen
ist.
17. Gehwagen (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen einen unteren Teilrahmen (12) und einen damit verbundenen oberen Teilrahmen
(11) hat.
18. Gehwagen (10) nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Teilrahmen (11) höhenverstellbar an dem unteren Teilrahmen (12) angeordnet
ist.
19. Gehwagen (10) nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß Gasfedern zum Unterstützen der Höhenverstellung des oberen Teilrahmens (11) vorgesehen
sind.
20. Gehwagen (10) nach einem der Ansprüche 4 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite der Öffnung verstellbar ist.
21. Gehwagen (10) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Schienen zum Befestigen von Zubehör vorgesehen sind.