[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Roulettekessel gemäß dem Oberbgeriff
des Anspruches 1.
[0002] Solche Roulettekessel bilden die Grundlage für das auf der ganzen Welt verbreitete
Spiel Roulette. Dabei wird einer Kugel mittels manuellem Anfangsimpuls genügend Energie
gegeben, so daß sich diese für eine gewisse Zeit entlang einer kreisförmigen Laufbahn
des Roulettekessels bewegen kann. Die kreisförmige Laufbahn, der sogenannte

Ball Track" setzt sich aus einer zylindrischen und einer kegelmantelförmigen Lauffläche
zusammen, die eine gemeinsame Verschneidungslinie aufweisen. Bewegt sich die Kugel
kurz nach dem Anfangsimpuls auf dieser Laufbahn, so berührt sie die zylindrische und
kegelmantelförmige Lauffläche gleichzeitig jeweils oberhalb und unterhalb der gemeinsamen
Verschneidungslinie der beiden Laufflächen. Wenn die Bewegungsenergie nicht mehr ausreicht,
um die Kugel in dieser Laufbahn zu halten, so löst sie sich vom zylindrischen Laufflächenteil
und wandert über den kegelmantelförmigen Laufflächenteil in Richtung Zentrum des Roulettekessels.
Der kegelmantelförmige Laufflächenteil solcher Roulettekessel ist in Richtung Boden
des Roulettekessels geneigt und erstreckt sich vom zylindrischen Laufflächenteil im
radial gesehen äußeren Bereich des Kessels in Richtung Zentrum des Kessels und endet
nach ca. einem Viertel bis der Hälfte der Länge des Radius. Direkt anschließend an
das Ende dieses Laufflächenteils ist ein Läufer angeordnet, welcher auf einem zentrisch
im Roulettekessel angeordneten Zapfen drehbar gelagert ist, wobei der Übergang zwischen
dem Läufer und der kegelmantelförmigen Lauffläche eben erfolgt. Die Oberseite des
Läufers ist an seinem an den kegelmantelförmigen Laufflächenteil anschließenden Bereich
ebenfalls kegelmantelförmig ausgeführt und mündet in kreisförmig angeordnete Vertiefungen,
wobei die Anzahl der Vertiefungen der Anzahl der zu spielenden Zahlen entspricht.
Der Läufer weist weiters in seinem Zentrum einen Griff auf, welcher das Drehen des
gesamten Läufers erleichtert.
[0003] Nachteilig bei solchen Roulettekesseln wirken sich die Unregelmäßigkeiten sowohl
am zylindrischen als auch am kegelmantelförmigen Laufflächenteil aus. Roulettekessel
wurden bisher zur Gänze aus Holz gefertigt. Trotz genauester Bearbeitung ist ein gewisser
Verzug bei der Herstellung und eine Abnützung durch den täglichen Gebrauch nicht zu
verhindern. Ein weiteres Problem ist die hygroskopische Eigenschaft von Holz, die
Unregelmäßigkeiten in der Lauffläche verursacht.
[0004] Ein Casinobetreiber hat einerseits die Verpflichtung, dem Spielgast eine echte Zufälligkeit
der Zahlenfolge des Roulettekessels zu garantieren. Nur so ist es möglich, daß für
alle Spieler die gleichen Chancen bestehen und kein Spieler durch Beobachtung des
Roulettekessels bzw. durch sein Fachwissen/elektronische Hilfsmittel sich gegenüber
anderen Mitspielern einen Vorteil verschaffen kann. Andererseits ist es dem Casinobetreiber
ein ökonomisches Anliegen, keinem Spieler einen solchen einseitigen Vorteil zu gewähren,
um auf Dauer seinen kalkulierten Spielgewinn zu erzielen.
[0005] Untersuchungen des Spiel- und Gewinnverhaltens einzelner Spielgäste haben jedoch
ergeben, daß es möglich ist, aufgrund von Unregelmäßigkeiten der Kugellaufbahn eine
Prognose über jenen Sektor abzugeben, in dem die Roulettekugel ihre Kreisbahn verlassen
wird. Dadurch verbessern Personen, die aufgrund ihrer Beobachtungsgabe dieses Verhalten
erkennen können, jedoch ihre Gewinnchancen beträchtlich und aus dem gedachten Glücksspiel
wird eher ein Geschicklichkeitsspiel.
[0006] Ziel der Erfindung ist daher ein Roulettekessel, bei dem sich die Kugel absolut gleichmäßig
auf der Lauffläche des Roulettekessels bewegt und keine Voraussagen über jenen Sektor
gemacht werden können, in dem die Kugel die Kreisbahn verläßt.
[0007] Dies wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 erreicht.
[0008] Gemäß Anspruch 1 kann jener Bereich der Lauffläche, der die kreisförmige Laufbahn
der Kugel umfaßt, aus einem Material gefertigt werden, das den hohen Verschleiß- und
Genauigkeitsanforderungen für diesen Anwendungsbereich entspricht, sowie nicht die
Nachteile aufweist, die durch die hygroskopischen Eigenschaften des Holzes entstehen.
[0009] Durch die Merkmale des Anspruchs 2 wird erreicht, daß die Kugel nach verlassen ihrer
kreisförmigen Laufbahn weiterhin konstant abrollt, ohne durch Unregelmäßigkeiten an
einer bestimmten Stelle der Laufbahn ihr Verhalten vorhersagbar zu machen.
[0010] Anspruch 3 ermöglicht die getrennte Fertigung der erfindungsgemäßen Laufbahn und
den einfachen Austausch dieser, für den Fall, daß die Laufbahn durch äußere Einflüsse
verletzt wurde.
[0011] Die Auswahl des Materials der Laufbahn gemäß Anspruch 4 ermöglicht die verzugsfreie
Herstellung der erfindungsgemäßen Laufbahn, sowie die im wesentlichen verschleißfreie
Benutzung der Laufbahn durch die Roulettekugel. Außerdem besteht die Möglichkeit nicht
hygroskopisches Material für die Laufbahn zu verwenden.
[0012] Die Befestigung der erfindungsgemäßen Laufbahn am Roulettekessel erfolgt vorteilhafterweise
gemäß Anspruch 5 mittels Schrauben, so daß ein einfaches Lösen und Wiederbefestigen
der Laufbahn möglich ist.
[0013] Die Merkmale des Anspruches 6 verhindern, daß die Kugel für den Fall, daß der Anfangsimpuls
zu stark war, über den oberen Rand des Roulettekessels hinausschießt und somit das
Spiel ungültig macht.
[0014] Im folgenden erfolgt nun eine detaillierte Beschreibung des erfindungsgemäßen Roulettekessels
anhand eines Ausführungsbeispiels. Dabei zeigt
Fig. 1 eine vertikale Schnittansicht durch einen erfindungsgemäßen Roulettekessel.
[0015] In einem Roulettekessel 1 ist zentrisch ein Zapfen 2 angeordnet auf dem ein runder
Läufer 7 mit Griff 11 drehbar gelagert ist. Auf dem Läufer 2 sind kreisringförmig
Vertiefungen 3 angeordnet, deren Anzahl der Anzahl der zu spielenden Zahlen entspricht.
Die Oberfläche des Läufers ist in ihrem radial äußeren Bereich, der an die Vertiefungen
3 anschließt, kegelmantelförmig ausgebildet. Im Anschluß an die Läufer 7 und deren
kegelmantelförmigen Oberfläche im äußeren radialen Bereich ist der kegelmantelförmige
Laufflächenteil 4 des Roulettekessels 1 angeordnet, wobei der Übergang eben erfolgt.
Der Laufflächenteil 4 geht an seinem dem Läufer 7 gegenüberliegenden Ende ebenfalls
eben in den kegelmantelförmigen Laufflächentteil 8 des Einzelteils 6 über. Dieser
Bereich 8 weist eine Länge auf die mindestens dem Durchmesser der Roulettekugel entspricht.
Danach geht dieser Laufflächenteil in den zylindrischen Laufflächenteil 5 des Einzelteils
6 über. Während der gesamte Grundkörper des Roulettekessels 1 aus Holz besteht und
somit auch die hohen ästhetischen Anforderungen, die an einen Roulettekessel gesetzt
werden, erfüllt, ist der Einzelteil 6 aus einem anderen Material, vorzugsweise aus
einer Naturmineral-Kunstharzmischung gefertigt, der bessere hygroskopische Eigenschaften,
sowie bessere Eigenschaften hinsichtlich Widerstandsfähigkeit und Verzug aufweist.
Der Einzelteil 6 ist dabei durch Schrauben 9 mit dem Grundkörper des Roulettekessels
1 verbunden.
[0016] An der Oberseite des Einzelteils 6 ist zusätzlich ein Abschlußteil 10 befestigt.
Die Befestigung kann entweder mittels kleben oder über Schrauben, die wie die Schrauben
9 angeordnet sind, jedoch auch den Abschlußteil 10 erfassen, erfolgen.
[0017] Sowohl die Fertigung des Einzelteiles 6 als auch die Fertigung des Grundkörpers des
Roulettekessels 1 erfolgt mit geringsten Toleranzen, so daß der Übergang zwischen
der kegelmantelförmigen Lauffläche des Einzelteils 6 und der kegelmantelförmigen Lauffläche
des Roulettekessels 1 eben ist. Sollte dies jedoch aufgrund technischer Schwierigkeiten
bei der Fertigung nicht möglich sein, so ist jedenfalls zu beachten, daß der Einzelteil
6 und somit auch der oberste Endbereich 8 der kegelmantelförmigen Lauffläche 4 zumindest
auf höherem Niveau liegt als die Lauffläche 4. Dadurch ist gewährleistet, daß die
Kugel ihre kreisförmige Laufbahn nicht in vorherbestimmbaren Sektoren verläßt. Das
Richtungsverhalten der Kugel auf der kegelmantelförmigen Lauffläche 4 ist für den
weiteren Lauf der Kugel nicht mehr so wesentlich, da sie zu diesem Zeitpunkt die Laufbahn
schon verlassen hat.
1. Roulettekessel (1), aus Holz hergestellt, mit einem zentrisch angeordneten senkrechten
zapfen (2) auf dem ein Läufer (7), in welchem kreisringförmig den zu spielenden Zahlen
entsprechende Vertiefungen (3) angeordnet sind, drehbar befestigt ist, wobei der Roulettekessel
eine Laufbahn aufweist, die einen kegelmantelförmigen Laufflächenteil (4) und einen
zylindrischen Laufflächenteil (5) umfaßt und wobei diese Laufflächenteile (4, 5) eine
gemeinsame Verschneidungslinie aufweisen, sowie Drehachsen, die vertikal verlaufen
und fluchtend mit der Achse des Zapfens (2) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß jener Teil des Roulettekessels (1), der die kreisförmige Laufbahn der Kugel umfaßt,
also der zylindrische Laufflächenteil (5) und der oberste Endbereich (8) des daran
anschließenden kegelmantelförmigen Laufflächenteils (4), ein ringförmiger, im Querschnitt
im wesentlichen 1-förmiger Einzelteil (6) ist, der aus Material von unterschiedlicher
Zusammensetzung wie der Rest des Roulettekessels gefertigt ist.
2. Roulettekessel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der oberste Endbereich (8) der kegelmantelförmigen Lauffläche (4) eine radiale
Erstreckung aufweist, die zumindest dem Durchmesser der Kugel entspricht.
3. Roulettekessel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Einzelteil (6) lösbar mit dem Roulettekessel (1) verbunden ist.
4. Roulettekessel (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der ringförmige Einzelteil (6) aus einem widerstandsfähigen, verzugsfreiem, nichthygroskopischen
Werkstoff, vorzugsweise mineralischem Werkstoff gefertigt ist.
5. Roulettekessel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der ringförmige Einzelteil (6) mittels Schrauben (11), welche über Bohrungen
von der Unterseite des Roulettekessels (1) geführt sind, am Roulettekessel (1) befestigt
ist.
6. Roulettekessel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß an jener Oberfläche (9) des Einzelteils (6), die normal zur zylindrischen Lauffläche
(5) und in eingebautem Zustand oben angeordnet ist, ein ringförmiger Abschlußteil
(10) angeordnet ist, dessen Außenradius dem Außenradius des ringförmigen Einzelteils
(6) entspricht und der einen kleineren Innenradius aufweist, als der Radius der zylindrischen
Lauffläche ist, wobei die Außenseite des ringförmigen Abschlußteils (10) bündig mit
der Außenseite des Einzelteiles (6) abschließt.