(19)
(11) EP 1 020 580 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.07.2000  Patentblatt  2000/29

(21) Anmeldenummer: 00100544.6

(22) Anmeldetag:  12.01.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04B 2/96, E04D 3/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 18.01.1999 DE 29900772 U

(71) Anmelder: SCHÜCO International KG
33609 Bielefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Habicht, Siegfried
    33818 Leopoldshöhe (DE)
  • Steege, Dieter
    32107 Bad Salzuflen (DE)
  • Jürgens, Ingo
    59872 Meschede (DE)

(74) Vertreter: Specht, Peter, Dipl.-Phys. et al
Loesenbeck, Stracke, Loesenbeck, Patentanwälte, Jöllenbecker Strasse 164
33613 Bielefeld
33613 Bielefeld (DE)

   


(54) In einer Verankerungsnut eines Pfosten- oder Sprossenprofils einer Fassade oder eines Lichtdaches festlegbares Falzverkleinerungsprofil


(57) Das Fassadenprofil (1), das ein Pfostenprofil oder ein Sprossenprofil sein kann, weist im Bereich der Längsränder Verankerungsnuten (9), die zum unmittelbaren oder mittelbaren Festlegen von Dichtungsprofilen (10) dienen, auf denen der Rand der Scheiben (7, 8) aufliegt. Diese Scheibenränder greifen somit in den Falzraum (11) des Fassadenprofils ein.
Um die Differenz zwischen der Dicke der Scheiben (7 und 8) auszugleichen, ist ein Falzverkleinerungsprofil (12) vorgesehen, das eine Verankerungsnut für die Scheibendichtung (10) aufweist und mit einem Befestigungsfuß ausgerüstet ist. Eine Haltedichtung ist mit dem Befestigungsfuß formschlüssig verbunden, so daß das Falzverkleinerungsprofil (12) mit der Haltedichtung eine Baueinheit bildet und diese Baueinheit in die Verankerungsnut (9) form- und kraftschlüssig eingesetzt werden kann.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein in einer Verankerungsnut eines Pfosten- oder Sprossenprofils einer Fassade oder eines Lichtdaches festlegbares Falzverkleinerungsprofil, das an der einer Glasscheibe oder Füllungsplatte zugewandten Seite mit einer Aufnahmenut für eine sich am Scheiben- oder Pfostenrand abstützende Dichtung ausgerüstet ist und mit einem Befestigungsfuß in die mit einer Dichtung versehene Verankerungsnut eingreift.

[0002] Das Falzverkleinerungsprofil wird in den Fällen verwendet, in denen in die von Pfosten- und Sprossenprofilen begrenzten Rahmenfelder Glasscheiben oder Füllungsplatten eingesetzt werden, die unterschiedliche Dicken aufweisen. Den Glasscheiben oder Füllungsplatten kleinerer Dicke wird ein Falzverkleinerungsprofil zugeordnet, um die Dickendifferenz zu den dickeren Glasscheiben oder Füllungsplatten auszugleichen.

[0003] Mit einem Befestigungsfuß greifen die Falzverkleinerungsprofile in eine Verankerungsnut des Pfosten- oder Sprossenprofils und müssen in dieser Verankerungsnut nicht nur gehaltert sondern auch abgedichtet werden.
Es ist bekannt, als Dichtmittel eine Dichtmasse, z.B. Silikon, zu verwenden, die über die gesamte Länge in die Verankerungsnut eingebracht wird. Dieses Einbringen ist mit einem relativ großen Aufwand verbunden. Auch die Kosten der Dichtmasse sind nicht unerheblich. Es kommt hinzu, daß ein sauberes Verarbeiten problematisch sein kann, da, wenn zuviel Dichtmasse in die Verankerungsnut eingebracht wird, die Dichtmasse zur Sichtfläche austreten kann und ebenfalls mit großem Aufwand wieder entfernt werden muß.

[0004] Es ist ferner bekannt, in die Verankerungsnut, und zwar zwischen dem Nutboden und dem Befestigungsfuß des Falzverkleinerungsprofil ein Dichtungsprofil einzusetzen.

[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein in einer Verankerungsnut eines Pfosten- oder Sprossenprofils einer Fassade oder eines Lichtdaches festlegbares Falzverkleinerungsprofil und eine zugeordnete Dichtung so zu gestalten, daß das Einsetzen in die Verankerungsnut sowie die Abdichtung gegenüber der Verankerungsnut und das Festlegen in der Verankerungsnut verbessert werden.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß dem Falzverkleinerungsprofil eine Haltedichtung zugeordnet ist, die mit dem Falzverkleinerungsprofil formschlüssig verbunden ist, eine Baueinheit bildet und diese Baueinheit in die Verankerungsnut form- und kraftschlüssig einsetzbar ist.

[0007] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform weist der Befestigungsfuß des Falzverkleinerungsprofils eine hinterschnittene Nut zur formschlüssigen Festlegung der Haltedichtung auf, die mit einer seitlich sich erstreckenden Leiste sich kraftschlüssig an einer Seitenwand der Verankerungsnut abstützt und mit einer am Boden der Verankerungsnut anliegenden Dichtlippe versehen ist, wobei ein Schenkel des Falzverkleinerungsprofils am freien Rand abgewinkelt ist und eine Randleiste der Verankerungsnut hintergreift.

[0008] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Ein vorteilhafte Ausführungsform ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden beschrieben. Es zeigen:
Figur 1
ein Pfostenprofil einer Fassade im Schnitt mit teilweise in den Falzraum ragenden Glasscheiben, die eine unterschiedliche Dicke aufweisen,
Figur 2
das Falzverkleinerungsprofil nach der Fig. 1 in vergrößertem Maßstab im Schnitt,
Figur 3
die mit dem Falzverkleinerungsprofil verbindbare Haltedichtung im Schnitt und
Figur 4
eine Baueinheit aus dem Falzverkleinerungsprofil und der Haltedichtung eingesetzt in die Verankerungsnut des Fassadenprofils im Schnitt.


[0009] Das Fassadenprofil 1, das ein Pfostenprofil oder ein Sprossenprofil sein kann, weist mittig eine Schraubnut 2 auf, in die ein Verankerungsfuß 3 eines Isolatorprofils 4 eingesetzt ist. Dieses Isolatorprofil erstreckt sich bis in die Nähe einer Abdeckleiste 5, die sich mit ihren Dichtungen an den Rändern von Glasscheiben 7,8 abstützt, die in dem Ausführungsbeispiel eine unterschiedliche Dicke aufweisen.

[0010] Die Abdeckleiste 5 wird durch nicht dargestellte Schrauben festgelegt, die mit ihrem Schaft durch das Isolatorprofil geführt und in die Schraubnut 2 eingeschraubt werden.

[0011] Das Fassadenprofil 1 ist im Bereich der Längsränder mit Verankerungsnuten 9 ausgerüstet, die zum unmittelbaren oder mittelbaren Festlegen von Dichtungsprofilen 10 dienen, auf denen der Rand der Scheiben 7,8 aufliegt. Diese Scheibenränder greifen somit in den Falzraum 11 des Fassadenprofils ein.

[0012] Um die Differenz zwischen der Dicke der Scheiben 7 und 8 auszugleichen, ist ein Falzverkleinerungsprofil 12 vorgesehen, das eine Aufnahmenut 13 für die Scheibendichtung 10 aufweist und mit einem Befestigungsfuß 14 ausgerüstet ist, der mit dem Nutboden 15 einstückig ist.

[0013] Der Befestigungsfuß 14 weist eine hinterschnittene Nut 16 zur formschlüssigen Festlegung einer Haltedichtung 17 auf. Diese Haltedichtung ist mit einer seitlich sich erstreckenden Leiste 18 ausgestattet, die sich kraftschlüssig an einer Seitenwand 19 der Verankerungsnut 9 abstützt. Von dieser Leiste 18 erstreckt sich eine Dichtlippe 20, die am Boden 21 der Verankerungsnut 9 anliegt.

[0014] Der Befestigungsfuß 14 weist zwei parallel zueinander laufende, in Längsrichtung des Falzverkleinerungsprofils 12 sich erstreckende Schenkel 22 und 23 auf, mit denen Randleisten 24,25 der hinterschnittenen Nut 16 einstückig sind. Der Schenkel 23 ist am freien Längsrand mit einer Abwinklung 26 versehen, die eine Randleiste 27 der Verankerungsnut 9 hintergreift.

[0015] Die Haltedichtung 17 ist material- und formfedernd ausgebildet. Sie kann aus einem gummiähnlichen Kunststoff oder aus Gummi gefertigt sein.

[0016] Die Haltedichtung 17 weist an ihrer Befestigungsseite nach außen vorspringende Wulstränder 28 auf, die bei der Verbindung der Haltedichtung mit dem Falzverkleinerungsprofil 12 in die Nut 16 eingefedert werden.

[0017] Die Baueinheit aus dem Falzverkleinerungsprofil 12 und aus der Haltedichtung 17 wird dann in die Verankerungsnut 9 eingeführt, wobei einerseits die Leiste 18 die Randleiste 29 der Verankerungsnut 9 hintergreift und andererseits die Abwinklung 26 des Falzverkleinerungsprofil 12 in der Verankerungsnut form- und kraftschlüssig festlegt.

[0018] Die Schenkel 22 und 23 des Befestigungsfußes 14 des Falzverkleinerungsprofils 12 weisen eine unterschiedliche Baulänge auf. In der Baueinheit aus dem Falzverkleinerungsprofil und der Haltedichtung liegt die Abwinklung 26 des Schenkels 23 in der Höhenlage der Leiste 18.

[0019] Durch die Haltedichtung 17 wird das vormontierte Falzverkleinerungsprofil auch bei einem Transport des Fassadenprofils 1 sicher gehalten.


Ansprüche

1. In einer Verankerungsnut eines Pfosten- oder Sprossenprofils einer Fassade oder eines Lichtdaches festlegbares Falzverkleinerungsprofil, das an der einer Glasscheibe oder Füllungsplatte zugewandten Seite mit einer Aufnahmenut für eine sich am Scheiben- oder Plattenrand abstützende Dichtung ausgerüstet ist und mit einem Befestigungsfuß in die mit einer Dichtung versehene Verankerungsnut eingreift, dadurch gekennzeichnet, daß dem Falzverkleinerungsprofil (12) eine Haltedichtung (17) zugeordnet ist, die mit dem Falzverkleinerungsprofil (12) formschlüssig verbunden ist, eine Baueinheit bildet und diese Baueinheit in die Verankerungsnut (9) form- und kraftschlüssig einsetzbar ist.
 
2. In eine Verankerungsnut eines Pfosten- oder Sprossenprofils einer Fassade oder eines Lichtdaches festlegbare Falzverkleinerungsprofil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungsfuß (14) eine hinterschnittene Nut (16) zur Festlegung der Haltedichtung (17) aufweist, die mit einer seitlich sich erstreckenden Leiste (18) sich kraftschlüssig an einer Seitenwand (19) der Verankerungsnut (9) abstützt und mit einer am Boden (21) der Verankerungsnut (9) anliegenden Dichtlippe (20) versehen ist, und daß ein Schenkel (23) des Falzverkleinerungsprofils (12) am freien Rand abgewinkelt ist und eine Randleiste (27) der Verankerungsnut (9) hintergreift.
 
3. In einer Verankerungsnut eines Pfosten- oder Sprossenprofils einer Fassade oder eines Lichtdaches festlegbares Falzverkleinerungsprofil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abwinklung (26) des Schenkels (23) des Falzverkleinerungsprofils (12) sich zu der von der Leiste (18) der Haltedichtung (17) abgewandten Seite erstreckt und die Leiste (18) und die Abwinklung (26) etwa in der gleichen Höhenlage liegen.
 
4. In einer Verankerungsnut eines Pfosten- oder Sprossenprofils einer Fassade oder eines Lichtdaches festlegbares Falzverkleinerungsprofil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltedichtung (17) material- und formfedernd ausgebildet ist.
 
5. In einer Verankerungsnut eines Pfosten- oder Sprossenprofils einer Fassade oder eines Lichtdaches festlegbares Falzverkleinerungsprofil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltedichtung (17) aus einem gummiähnlichen Kunststoff oder aus Gummi besteht.
 
6. In einer Verankerungsnut eines Pfosten- oder Sprossenprofils einer Fassade oder eines Lichtdaches festlegbares Falzverkleinerungsprofil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltedichtung (17) an der Befestigungsseite in ihrer Längsrichtung sich erstreckende, nach außen vorspringende Wulstränder (28) aufweist.
 
7. In einer Verankerungsnut eines Pfosten- oder Sprossenprofils einer Fassade oder eines Lichtdaches festlegbares Falzverkleinerungsprofil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Falzverkleinerungsprofil (12) mit einem zweiten Schenkel (22) ausgerüstet ist, der die Begrenzung der hinterschnittenen Nut (16) an einer Längsseite bildet und sich nur über einen Teil der Bauhöhe des anderen Schenkels (23) erstreckt.
 




Zeichnung