[0001] Die Erfindung betrifft ein Element zum Verbinden von Möbelteilen nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Möbelstücke, wie Schränke, Betten und dergleichen, werden aus bretterartigen Teilen
zusammengebaut. Bei Holzmöbel werden dafür normalerweise Schrauben und Dübel verwendet.
Um eine elegantere Ausgestaltung der Möbelstücke zu erhalten, werden als Randabschlüsse
und Verbindungselemente Stäbe verwendet, die zentralsymmetrisch, beispielsweise rund
und vierkant, ausgebildet sind. Es gibt bestimmte Möbel, wobei die stabförmigen Randabschlüsse
als Verbindungselement benutzt werden, indem sie mittels spreizbaren Klemmelementen
in Längsnuten festgeschraubt werden. Eine andere Art der Verbindung ist beispielsweise
aus der Patentanmeldung GB-A-2 209 062 bekannt, bei welcher ein Verbindungsrohrstück
mit einer vorstehenden Fahne in eine Nut einer Holzplatte eingeklemmt wird. Das Rohrstück
weist eine geriffelte Innenwandung auf, so dass zwei mit solchen Rohrstücken versehenen
Holzplatten mit einem ebenso geriffelten Verbindungsstange in einem beliebigen Winkel
zueinander angeordnet werden können. Es lassen sich damit Holzplatten für Tische oder
Schränke auf eine relativ einfache Art zusammenstecken. Die dargestellten Verbindungsrohrstücke
können aufgrund der relativ dünnen Wandung ausschliesslich aus Metall oder einem harten
Kunststoff bestehen. Die Riffelung der Innenwandung der Verbindungsrohrstücke und
diejenige der Verbindungsstange müssen sehr genau aufeinander abgestimmt sein, um
ein Verklemmen zwischen der Verbindungsrohrstücke und der Verbindungsstange zu verhindern,
was bei leicht verzogenen Holzplatten bald problematisch wird. Die Herstellung der
Verbindungsrohrstücke und die Verbindungsstange muss daher mit sehr hoher Präzision
geschehen, wodurch diese relativ teuer werden.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verbindungselement
der vorgenannten Art so zu verbessern, dass es einfach herzustellen ist und eine sichere
und formstabile Verbindung zwischen Möbelteilen erlaubt, auch wenn diese leicht verzogen
sind.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Verbindungselement mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0005] Die vorliegende Erfindung hat den Vorteil, dass Möbelteile ausschliesslich mit den
Verbindungselementen ohne zusätzliche Befestigungsmittel wie Schrauben oder Nägel
formstabil zueinander befestigt werden können.
[0006] Weitere Vorteile der Erfindung folgen aus den abhängigen Patentansprüchen und aus
der nachfolgenden Beschreibung, in welcher die Erfindung anhand eines in der schematischen
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert wird. Es zeigt die einzige
Figur zwei Verbindungselemente für zwei Möbelplatten.
[0007] In der Figur ist ein Verbindungselement 1 aus Holz dargestellt, das längs seiner
Achse 2 zentralsymmetrisch, hier als Kreiszylinder, ausgebildet ist. Längs der Achse
2 ist eine zentrale Durchnehmung 3 und im Randbereich sind zwei Längsnuten 4 und 5
vorgesehen. Senkrecht zum Nutengrund 6 ist je eine Sacklochbohrung 7 angebracht. Die
beiden Ebenen 9 und 10, die durch die Achse 2 und die jeweilige Achse 8 der Sacklochbohrung
definiert sind und somit orthogonal zum jeweiligen Nutengrund 6 stehen, bilden einen
Winkel α von 90° zueinander. Das Verbindungselement 1 wird nun mittels eines Dübels
12 fest auf die Kante 13 einer Möbelplatte 14 hineingepresst. Die Breite der Längsnut
4 ist dabei etwas grösser als die Breite der Möbelplatte 14, so dass das Verbindungselement
1 die Kante 13 mit der Längsnut 4 umfasst. In der Möbelplatte 14 ist ebenfalls eine
- hier nicht weiter dargestellte - Sacklochbohrung für den Dübel 12 vorgesehen. Mit
Vorteil wird der Dübel 12 mit etwas Holzleim in den Sacklochbohrungen des Verbindungselementes
1 und der Möbelplatte 12 festgeleimt. Andererseits wird das Verbindungselement 1 mit
der Längsnut 5 auf die Kante 16 einer weiteren Möbelplatte 17 geschoben, so dass die
beiden Möbelplatten 12 und 17 einen spitzen Winkel α einschliessen. In dem vorliegenden
Beispiel ist der Winkel α gleich 90°.
[0008] Das Verbindungselement 1 ist nun mit der Längsnut 5 auf der Möbelplatte 17 geschoben.
Um das Verbindungselement 1 besser auf die Möbelplatten 14 bzw. 17 schieben zu können,
sind die Seitenwände der Längsnuten 4 und 5 mit Vorteil leicht angefast (hier nicht
ersichtlich).
[0009] Gestrichelt ist nun ein weiteres Verbindungselement 1a angedeutet, welches in ähnlicher
Weise mittels eines Dübels 18 fest mit der Möbelplatte 17 verbunden und lösbar auf
die Möbelplatte 14 geklemmt wird. Die aneinanderliegenden Verbindungselemente 1 und
1a sind somit abwechslungsweise formschlüssig mit der einen Möbelplatte 14 und mit
der anderen Möbelplatte 17 verbunden. Um nun die Möbelplatten 14 und 17 mittels der
Verbindungselemente 1 und 1a zu verbinden, muss die Kante 16 der Möbelplatte 17 in
die rechte Längsnut 5 des Verbindungselementes 1 und gleichzeitig die Kante 13 in
die linke Längsnut 4' des Verbindungselementes 1a gebracht werden. Dies geschieht,
indem die beiden Möbelplatten 14 und 17 zunächst in einem spitzeren Winkel als der
Winkel α zueinander aufgestellt werden, beispielsweise in einem Winkel von 70°, und
dann die Kanten 13 bzw. 16 in die Längsnuten 5 bzw. 4' unter einer leichten Drehung
von 70° auf 90° hineingeschoben werden. Die leichte Anfasung der Längsnuten 4 bzw.
5 erleichtert dabei das Zusammenstecken, wonach die Möbelplatten 14 und 17 in den
jeweiligen Längsnuten 5 bzw. 4' der Verbindungselemente 1 und 1a gegenseitig verschränkt
sind. Dadurch entsteht eine sehr formstabile Verbindung zwischen den beiden Möbelplatten
14 und 17. Zur Sicherung können die Verbindungselemente 1 und 1a mit weiteren - hier
nicht dargestellten - Verbindungselementen mittels eines gestrichelt dargestellten
Stiftes 20 zu einem Stab zusammengehalten werden. Dazu sind an den Endbereichen des
Stiftes 20 Schraubengewinde vorgesehen, auf welche mit Schraubenmuttern versehenen
Knäufe geschraubt sind (hier nicht weiter gezeigt), und die solchermassen aneinandergereihten
Verbindungselemente 1, 1a, ... gleichzeitig beispielsweise einen Bettpfosten bilden.
Durch die verschränkte Anordnung der Verbindungslemente 1, 1a, ... können auch leichte
Verzüge in den Möbelplatten 14 und 17 ohne weiteres kompensiert werden.
[0010] Es können natürlich auch andere formschlüssige Befestigungen der Verbindungselemente
1, 1a, .... mit den jeweiligen Möbelplatten 14 und 17 erfolgen, beispielsweise durch
eine Klemmverbindung, bei welcher jeweils eine Nut eine etwas geringere Breite als
die Breite der Kanten 13 bzw. 16 aufweist.
[0011] Es versteht sich für den Fachmann, dass das oben gezeigte Verbindungselement 1 nicht
auf eine kreiszylindrische Form beschränkt ist, sondern euch irgend eine andere zentralsymmetrische
Form aufweisen kann. Auch kann der Winkel α natürlich geringer als 90° sein, beispielsweise
etwa 75°. Ferner kann das Verbindungselement 1 wesentlich länger ausgestaltet sein
und beispielsweise die zwei Möbelplatten 14 und 17 von lediglich zwei Verbindungselementen
1 zusammengehalten werden. Auch braucht das Verbindungselement 1 nicht unbedingt aus
Holz sondern kann auch aus einem Leichtmetall wie Aluminium oder aus einem geeigneten
Kunststoff hergestellt sein. Damit lassen sich die leichten Aluminium-Bauelemente
im Messenbau sehr einfach und schnell an Ort verbinden, was eine enorme Zeitersparnis
mit sich bringt.
[0012] Die Herstellung des oben beschriebenen Verbindungselementes 1 lässt sich mit einer
Schablone auf einer CNC-gesteuerten Drehbank besonders wirtschaftlich fertigen. Für
eine präzise Anordnung der Sacklochbohrungen werden mit Vorteil passende Bohrlehren
verwendet mit im entsprechenden Winkel angeordneten rohrförmige Führungen für den
Bohrer. Falls das Verbindungselement 1 aus Metall besteht, insbesondere Aluminium,
kann es in einem Gussverfahren hergestellt werden.
Bezugszeichenliste
[0013]
- 1, 1a
- Verbindungselement
- 2
- Achse
- 3
- Durchnehmung
- 4
- Längsnut
- 5
- Längsnut
- 6
- Nutengrund
- 7
- Sacklochbohrung
- 8
- Achse
- 9
- Ebene
- 10
- Ebene
- 12
- Dübel
- 13
- Kante
- 14
- Möbelplatte
- 16
- Kante
- 17
- Möbelplatte
- 20
- Stift
- α
- spitzer Winkel
1. Element (1, 1a) zum Verbinden von Möbelteilen mit einer zentralen Durchnehmung (3),
die für einen Längsstab (20) zur Verbindung mehrerer Elemente vorgesehen ist, und
mit seitlich und parallel zur Durchnehmung angeordeten Befestigungsmitteln, dadurch
gekennzeichnet, dass das Element (1) als Befestigungsmittel eine Längsnut (4; 5) aufweist,
welche auf die Längskante (13; 16) eines Möbelteils aufsteckbar ist.
2. Verbindungselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es zentralsymmetrisch
ausgebildet ist.
3. Verbindungselement nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei Längsnuten
(4; 5) als Befestigungsmittel vorgesehen sind, deren Orthogonalen einen spitzen Winkel
(α) einschliessen.
4. Verbindungselement nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der
Längsnuten (4, 5) eine Sacklochbohrung (7) im Nutengrund (6) aufweist, die zur Aufnahme
eines Dübels (12) zwischen dem Möbelteil (14; 17) und dem Verbindungselement (1; 1a)
dient.
5. Verbindungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass
es aus einem Stababschnitt ausgebildet ist.
6. Verbindungselement nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Stababschnitt
als Rundstab ausgebildet ist.
7. Verbindungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
es aus Holz ausgebildet ist.
8. Verbindungselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass
es aus Metall, insbesondere aus Aluminium, ausgebildet ist.