[0001] Die Erfindung betrifft ein Innenrohr für einen Schornstein, wobei das eine Ende des
Innenrohrs als Muffe ausgebildet ist, deren Innendurchmesser mindestens gleich dem
Außendurchmesser des Innenrohres an seinem freien Ende ist.
[0002] Aus der EP 0 711 954 A2 ist ein entsprechendes Innenrohr bekannt, wobei durch Zusammensetzen
mehrerer gleichartiger Innenrohre ein Innenrohrsystem der für den Schornstein erforderlichen
Länge gebildet werden kann.
[0003] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die Muffe möglichst dünnwandig auszubilden
und bei der Montage des Innenrohrsystems Beschädigungen der Rohrenden beim Aufsetzen
des nächstfolgenden Innenrohres zu vermeiden.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Muffe einen trichterförmigen
Aufsatz aufweist, dessen Innendurchmesser maximal gleich dem Innendurchmesser der
Muffe und minimal gleich dem Außendurchmesser des freien Endes des Innenrohres ist.
Vorteilhafterweise ist der Innendurchmesser des trichterförmigen Aufsatzes etwas kleiner
als der Innendurchmesser der Muffe.
[0005] Bei diesem Innenrohr, das auch für die senkrechte Rohrleitung in einem Luft-Abgas-Schornstein
geeignet ist, wird bei der Montage das freie Ende des nächstfolgenden Innenrohres
von dem trichterförmigen Aufsatz geführt und zentriert, so daß das freie Ende des
eingeführten Innenrohres nicht auf dem Rand der Muffe aufsitzen kann. Dadurch werden
Beschädigungen der Muffe und des freien Endes des eingeführten Innenrohres ausgeschlossen.
Dies ist vor allem bei Innenrohren wichtig, die aus sprödem, insbesondere aus keramischem
Werkstoff bestehen. Infolge der dünnwandigen Ausbildung der Muffe wird bei einem Luft-Abgas-Schornstein
ein größtmöglicher Querschnitt des zwischen der Außenfläche der Muffe und der Innenfläche
des Schornsteins gebildeten Ringspalts erreicht.
[0006] Das erfindungsgemäße Innenrohr ist auch besonders gut geeignet zur Sanierung eines
vorhandenen Schornsteins. Sofern der im Haus vorhandene Schornstein ausgefräst werden
muß, kann das Ausfräsen auf einen relativ kleinen Durchmesser beschränkt werden. Vorteilhafterweise
weist die Außenkontur der Muffe einen allmählichen Übergang vom Außendurchmesser des
Innenrohres zum Außendurchmesser der Muffe aüf, so daß bei der Sanierung eines vorhandenen
Schornsteins beim Absenken des Innenrohrsystems vom Schornsteinkopf her die Muffen
nicht an eventuell vorhandenen Vorsprüngen im Schornstein aufsetzen und hängenbleiben
können.
[0007] Eine gasdichte Ausführung des Innenrohrsystems wird erreicht, wenn bei der Montage
eine Dichtungsmasse wie Silikonkunststoff oder Säurekitt in die Muffe bzw. auf die
Stirnfläche des freien Endes des eingeführten Innenrohres aufgebracht wird, so daß
dieses Material die Fuge schließt.
[0008] Vorzugsweise ist die trichterförmige Fläche des Aufsatzes kegelstumpfförmig ausgeführt,
wobei der Basiswinkel des Kegelstumpfs mehr als 45° beträgt, vorzugsweise etwa 60°.
[0009] Der trichterförmige Aufsatz kann als dünnwandiger Stutzen ausgeführt sein, welcher
oberhalb der Muffe eine nach innen weisende Sicke aufweist, die im Querschnitt vorzugsweise
ein sägezahnförmiges Profil aufweist.
[0010] Der Stutzen kann aus dünnwandigem Metallblech ausgeführt sein, vorzugsweise aus rostfreiem
Stahl.
[0011] Die dünnwandige Muffe wird beim Transport und der Montage besonders gut geschützt,
wenn der Stutzen eine die Muffe umgebende Manschette aufweist.
[0012] Der Stutzen wird auf der Muffe sicher befestigt, wenn im Bereich der Manschette nach
innen weisende Klemmlaschen vorgesehen sind. Dadurch können Toleranzen ausgeglichen
werden.
[0013] Eine Zentrierung des Innenrohrsystems in radialer Richtung im Schornstein wird erreicht,
wenn zwischen einem Innenrohr und dem Schornstein Zentrierelemente vorgesehen sind.
Vorteilhafterweise sind am trichterförmigen Aufsatz wenigstens drei über den Umfang
verteilte Zentrierelemente vorgesehen.
[0014] Ungleichmäßigkeiten des Ringspalts zwischen Innenrohr und Schornstein können die
Zentrierelemente ausgleichen, wenn sie elastisch federnd ausgebildet sind
[0015] Das aus den Innenrohren hergestellte Innenrohrsystem ist für große Bauhöhen besonders
geeignet, weil die Zentrierelemente in axialer Richtung im Schornstein gleiten können,
so daß infolge temperaturbedingter Längendehnung der Innenrohre keine mechanischen
Spannungen auftreten.
[0016] Die Zentrierelemente können mit dem Innenrohr lose mitgeliefert und erst auf der
Baustelle mit diesem verbunden werden, wenn der Stutzen über die Sicke hinaus verlängert
ist und in dem verlängerten Abschnitt Aufnahmen für die Zentrierelemente aufweist.
[0017] Die Montage eines Zentrierelements ist besonders einfach, wenn eine Aufnahme und
ein Ende eines Zentrierelements als ineinandergreifende Rastverbindungen ausgebildet
sind.
[0018] In der Zeichnung ist ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
das im folgenden näher erläutert wird.
[0019] Es zeigt
- Fig. 1
- eine Rohrverbindung zweier erfindungsgemäßer Innenrohre in teilweise aufgebrochener
Seitenansicht,
- Fig. 2
- einen Stutzen im Längsschnitt,
- Fig. 3
- ein Zentrierelement in der Draufsicht und
- Fig. 4
- ein Zentrierelement im Längsschnitt.
[0020] In Fig. 1 ist eine Rohrverbindung zweier erfindungsgemäßer Innenrohre 10 für einen
Schornstein in teilweise aufgebrochener Seitenansicht dargestellt. Das eine Ende des
Innenrohrs 10, in Fig. 1 das obere Ende des unteren Innenrohres 10, ist als Muffe
12 ausgebildet, deren Innendurchmesser mindestens gleich dem Außendurchmesser des
Innenrohres an seinem freien Ende 14 ist, wie in Fig. 1 am oberen Innenrohr 10 dargestellt.
Die Außenkontur der Muffe 12 weist einen allmählichen Übergang 16 vom Außendurchmesser
des Innenrohres 10 zum Außendurchmesser der Muffe 12 auf.
[0021] Die Muffe 12 weist einen trichterförmigen Aufsatz 18 auf, dessen Innendurchmesser
maximal gleich dem Innendurchmesser der Muffe 14 und minimal gleich dem Außendurchmesser
des freien Endes 14 des Innenrohres 10 ist. Die trichterförmige Fläche des trichterförmigen
Aufsatzes 18 ist kegelstumpfförmig ausgeführt, wobei der Basiswinkel des Kegelstumpfs
60° beträgt.
[0022] Der trichterförmige Aufsatz 18 ist als Stutzen 20 aus dünnwandigem rostfreiem Edelstahlblech
ausgeführt. Oberhalb der Muffe 12 weist der Stutzen 20 eine nach innen weisende Sicke
22 auf mit im Querschnitt sägezahnförmigem Profil.
[0023] Der Stutzen ist als die Muffe 12 umgebende Manschette 24 ausgeführt. Im Bereich der
Manschette 24 sind nach innen weisende Klemmlaschen 26 vorgesehen, welche den Ausgleich
von Fertigungstoleranzen und somit ein Festklemmen des trichterförmigen Aufsatzes
18 auf der Muffe 12 ermöglichen. Die Klemmlaschen 26 sind als halbkreisförmige Einstanzungen
ausgeführt, deren Lappen als Lasche 26 nach schräg nach innen abgebogen ist. Die Basis
der halbkreisförmigen Einstanzung verläuft in tangentialer Richtung, und das freie
Ende der Lasche 26 weist in Richtung zur Sicke 22. Daher kann die Manschette 24 leicht
auf die Muffe 12 aufgeschoben werden und ist infolge der schräg nach innen weisenden
Klemmlaschen 26 fixiert.
[0024] Am trichterförmigen Aufsatz 18 sind vier über den Umfang verteilte Zentrierelemente
28 vorgesehen. Die Zentrierelemente 28 sind elastisch federnd als Streifen aus Edelstahlblech
ausgebildet. Der Stutzen 18 ist über die Sicke 22 hinaus verlängert, und in dem verlängerten
Abschnitt 30 sind Aufnahmen 32 für die Zentrierelemente 28 vorgesehen.
[0025] Jede der Aufnahmen 26 und ein Ende eines Zentrierelements 28 sind als ineinandergreifende
Rastverbindungen ausgebildet, die nachfolgend an Hand der Fig. 2 bis 4 erläutert werden.
[0026] In Fig. 2 ist ein Stutzen 20 im Längsschnitt, in Fig. 3 ein Zentrierelement 28 in
der Draufsicht und in Fig. 4 im Längsschnitt dargestellt. Jede Aufnahme 32 weist nahe
der Sicke 22 einen ersten Durchbruch 34 in Form eines kreisrunden Loches und zum freien
Ende des verlängerten Abschnitts 30 hin einen zweiten Durchbruch 36 auf, der im wesentlichen
kreissegmentförmig zum Mittelpunkt des ersten Durchbruchs 34 ausgebildet ist. An dem
vom ersten Durchbruch 34 abweisenden Rand des zweiten Durchbruchs 36 ist eine in die
freie Fläche des zweiten Durchbruchs 36 hineinragende Nase 38 angeordnet.
[0027] Am unteren Ende eines Zentrierelements 28 ist ein lappenförmiger Fortsatz 40 angeordnet,
der durch den ersten Durchbruch 34 hindurchgesteckt werden kann und somit einen Drehpunkt
für das Zentrierelement 28 bildet. Am Zentrierelement 28 ist ein schräg abgebogener
halbkreisförmiger Arretierungslappen 42 angeordnet, dessen Abstand vom lappenförmigen
Fortsatz 40 dem Abstand zwischen den beiden Durchbrüchen 34, 36 entspricht. Beim Hindurchstecken
des lappenförmigen Fortsatzes 40 wird das Zentrierelement 28 schräg zur Längsachse
44 des Stutzens 20 eingeführt, so daß der Arretierungslappen 42 durch den zweiten
Durchbruch 36 hindurchtritt. Beim Schwenken des Zentrierelements 28 in zur Längsachse
44 parallele Position gleitet der Arretierungslappen 42 unter der Nase 38 entlang,
federt am Ende der Nase 38 aus und rastet in dem zweiten Durchbruch 36 ein. Dadurch
wird eine bajonettartige Rastverbindung zwischen dem Zentrierelement 28 und der Aufnahme
32 und somit zum trichterförmigen Aufsatz 18 im verlängerten Abschnitt 30 des Stutzens
20 gebildet. Wie in Fig. 4 angedeutet ist, können die elastisch federnden Zentrierelemente
28 auf der Baustelle entsprechend dem Innendurchmesser des Schornsteins so abgewinkelt
werden, daß die gewünschte Federkraft erreicht wird.
1. Innenrohr (10) für einen Schornstein, wobei das eine Ende des Innenrohrs (10) als
Muffe (12) ausgebildet ist, deren Innendurchmesser mindestens gleich dem Außendurchmesser
des Innenrohres (10) an seinem freien Ende ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Muffe (12) einen trichterförmigen Aufsatz (18) aufweist, dessen Innendurchmesser
maximal gleich dem Innendurchmesser der Muffe (12) und minimal gleich dem Außendurchmesser
des freien Endes (14) des Innenrohres (10) ist.
2. Innenrohr nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die trichterförmige Fläche des Aufsatzes (18) kegelstumpfförmig ausgeführt ist,
wobei der Basiswinkel des Kegelstumpfs mehr als 45° beträgt.
3. Innenrohr nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der trichterförmige Aufsatz (18) als dünnwandiger Stutzen (20) ausgeführt ist,
welcher oberhalb der Muffe (12) eine nach innen weisende Sicke (22) aufweist.
4. Innenrohr nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet
daß der Stutzen (20) aus Metallblech ausgeführt ist.
5. Innenrohr nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stutzen (20) eine die Muffe (12) umgebende Manschette (24) aufweist.
6. Innenrohr nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Manschette (24) nach innen weisende Klemmlaschen (26) vorgesehen
sind.
7. Innenrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß am trichterförmigen Aufsatz (18) wenigstens drei über den Umfang verteilte Zentrierelemente
(28) vorgesehen sind.
8. Innenrohr nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zentrierelemente (28) elastisch federnd ausgebildet sind.
9. Innenrohr nach Anspruch 7 oder 8 und einem der Ansprüche 3 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stutzen (20) über die Sicke (22) hinaus verlängert ist und in dem verlängerten
Abschnitt (30) Aufnahmen (32) für die Zentrierelemente (28) aufweist.
10. Innenrohr nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Aufnahme (32) und ein Ende eines Zentrierelements (28) als ineinandergreifende
Rastverbindungen ausgebildet sind.