Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Steuerung von Krananlagen, Hebezeugen
oder dergleichen durch Umsetzung einer Schwenkbewegung in ein elektrisches Signal
mit einer ortsfest angeordneten Stange, an deren freiem Stangenende ein Griffelement
in X-, Y- und Z-Richtung schwenkbar gelagert ist.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist durch die US-PS 4,738,417 bekannt geworden.
[0003] Diese Vorrichtung weist ein schwenkbares kugelschalenförmiges Element auf, das durch
eine Schutzkappe abgedeckt und mit dieser fest verbunden ist. Das kugelschalenförmige
Element entspricht einem Griffelement. Eine derartige Vorrichtung wird in der industriellen
Joystickanwendung bei Schaltgeräten und Steuerständen eingesetzt.
[0004] Bekannt ist auch, als zentrales Element des Aufbaus der Vorrichtung eine bewegliche
Stange zu verwenden, an deren freiem Stangenende ein Griffelement ortsfest angeordnet
ist. Anderenends ist die Stange schwenkbar gelagert. Die Schwenkbewegung der Stange
in X-, Y- und Z-Richtung wird in elektrische Signale umgesetzt, die dann zur Steuerung
von Krananlagen, Hebezeugen oder dergleichen Geräten eingesetzt werden können. Die
schwenkbare Lagerung der Stange führt dazu, dass zur Signalerzeugung stets eine mehr
oder minder lange Stange ausgelenkt werden muß, und der Anwender hierzu seinen gesamten
Arm bewegen muß. Aus diesem Grund kann es vorkommen, dass der Anwender bei längerem
Betrieb der Vorrichtung Schmerzen im Handgelenk oder Unterarm verspürt.
[0005] Die US-PS 4,738,417 betrifft eine Vorrichtung mit einem Gestell, an dessen freiem
Ende zwei Kugelschalen zur Aufnahme der Mittel zur Umsetzung der Schwenkbewegung und
zur Erzeugung elektrischer Signale starr angeordnet sind. Innerhalb der unteren Kugelschale
befinden sich Lager für einen kleinen schwenkbaren Hebel mit dem Griffelement. Durch
die bekannte technische Lehre wird lediglich die Lagerung des schwenkbaren Hebels
an das freie Ende eines starr angeordneten Gestells oder Stange verlegt. Es wird vorgeschlagen,
einen kleineren Hebel (motion sensing arm) auf eine Weise schwenkbar zu lagern. Die
Last beim Abstützen der Griffhand und beim Betätigen des Griffelements ruht stets
auf dem motion sensing arm.
Aufgabe der Erfindung
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, einen kompakteren Aufbau der Vorrichtung ohne Verwendung
eines schwenkbaren Hebels zu erreichen.
Gegenstand und Vorteile der Erfindung
[0007] Diese Aufgabe wird durch die Integration der Mittel zur Umsetzung der Schwenkbewegung
und Erzeugung elektrischer Signale in das Griffelement gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
Dies führt zu einem kompakteren Aufbau, so dass Freiräume unterhalb des Griffelements
geschaffen werden. Das erfindungsgemäße Griffelement enthält sämtliche zur Umsetzung
der Schwenkbewegung in elektrische Signale relevanten Mittel. Über den Austausch und
ein einfaches Abziehen des Griffelements können schnell und einfach Veränderungen
an der Vorrichtung zur Steuerung von Anlagen vorgenommen werden. Durch die Art der
Anordnung kann das bewegliche Griffelement zusätzlich als Halte- oder Abstützgriff
verwendet werden, weil kein Hebel druckbeaufschlagt wird. Die Schwenkbewegung wird
direkt ohne Verwendung eines schwenkbaren Hebels (motion sensing arm) umgesetzt, der
das Griffelement mit dem Gestell oder der Stange verbindet. Die Bügel gewährleisten,
dass das Griffelement in X, Y- und Z-Richtung bewegt werden kann. Bei Verschiebung
der Bügel in X- und Y-Richtung wird der Wulst zwangsweise in seiner Lagerschale angehoben,
so dass eine Bewegung in Z-Richtung zustande kommt.
[0008] Durch die schwenkbare Lagerung des Griffelements wird vermieden, dass ein Vorrichtungsteil,
beispielsweise eine Stange, bewegt werden muß. Der Drehpunkt des beweglichen Teils
der Vorrichtung wird so weit nach oben in Richtung der Handfläche des Anwenders gelegt,
dass nur noch eine aus dem Handgelenk entstehende Schwenkbewegung erzeugt werden muß.
Das bewegliche Griffelement besitzt idealerweise seine Schwenkachse in seinem Zentrum.
Die Schwenkachse kann jedoch auch weiter nach außen in Richtung des Randes des Griffelements
gelegt werden, so dass der Auslenkwinkel des Griffelements mit seiner zugehörigen
Schwenkachse auf die jeweilige Anwendung und den jeweiligen Anwender abgestimmt werden
kann.
[0009] Die Schwenkbewegung des Griffelements ist dadurch realisiert, dass der Vorrichtungsteil
mit dem Griffelement über eine Art Kugelgelenk verbunden ist. Die unter Federspannung
in einer Pfanne gehaltene Kugel ermöglicht es, dass das Griffelement stets in seine
Ausgangslage zurückkehrt.
[0010] Die Mittel zur Signalerzeugung können durch mindestens einen Schleifkontakte aufweisenden
Codeträger und durch mindestens einen mit den Schleifkontakten in Verbindung bringbaren
Schleifer ausgebildet sein. Auf diese Weise erfolgt eine Umsetzung der Schwenkbewegung
des Griffelements in ein elektrisches Signal. Dabei kommt der Schleifer mit den Schleifkontakten
in Verbindung, so dass ein elektrischer Stromkreis geschlossen wird. Durch die Anzahl
der Impulse, die jedesmal dann erzeugt werden, wenn der Schleifer mit einem der Schleifkontakte
in Verbindung gebracht wird, kann die Schwenkbewegung des Griffelements ermittelt
werden.
[0011] Bei alternativen Ausführungsformen der Mittel zur Signalerzeugung können beispielsweise
induktive oder kapazitive Mittel zur Signalerzeugung vorgesehen sein. Die Mittel zur
Signalerzeugung können auch optische Sensoren oder Hallsensoren zur Erfassung der
Schwenkbewegung des Griffelements umfassen. Ebenso können Mittel zur potentiometrischen
Signalerzeugung vorgesehen sein.
[0012] Zur Minimierung der Anzahl an nach unten zuführenden Kabeln können die erzeugten
Signale im Multiplexverfahren (2 Draht- oder Buskopplung) übertragen werden.
Zeichnung
[0013] Ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Steuerungsvorrichtung ist in der schematischen
Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung anhand der Zeichnung
erläutert.
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung zur Umsetzung einer Schwenkbewegung in ein
elektrisches Signal;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf den Schwenkmechanismus der Vorrichtung nach Fig. 1.
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
[0014] Aus dem Längsschnitt gemäß
Fig. 1 ist ersichtlich, in welcher Weise eine Vorrichtung 1 zur Umsetzung einer per Hand
ausführbaren Schwenkbewegung in ein elektrisches Signal aufgebaut ist. Die Vorrichtung
1 umfaßt ein beweglich gelagertes Vorrichtungsteil, ein Griffelement 2, und ein ortsfest
angebrachtes Vorrichtungsteil, eine Stange 3a und eine die Stange 3a umgebende Hülse
3b, die an einem in der Figur nicht gezeigten Steuerstand montiert sind. An der Stange
3a ist das Griffelement 2 mittels einer Art Kugelgelenk schwenkbar gelagert. Das Griffelement
2 ist in seiner Form derart ausgebildet, dass es in der Handfläche eines Anwenders
zur Betätigung Platz finden kann. An der Innenseite 4 des Griffelements 2 ist ein
Halter 5 vorgesehen, der eine zentrale Lagerschale 6 besitzt. In der Lagerschale 6
ist ein die Stange 3a verdickender kugelförmiger Wulst 7 beweglich gelagert und gegen
ein Herausrutschen fixiert, so dass das Griffelement 2 in X-, Y- und Z-Richtung ausgelenkt
werden kann. Der Wulst 7 und die Lagerschale 6 sind komplementär zueinander ausgebildet.
Zwischen dem Wulst 7 und einem an der Stange 3a fest angebrachten Stützring 8 ist
eine Spannfeder 9 angeordnet, die sich an den auf der Stange 3a verschieblichen Abschnitten
10 und 11 abstützt. Aus diesem Grund wird der Wulst 7 stets in seine Ruhelage in der
Lagerschale 6 zurückgezogen.
[0015] Wenn nun das Griffelement 2 aus der Zeichnungsebene der Fig.1 herausbewegt wird,
wird ein erster Bügel 12 verschwenkt, der beidseitig an Achsen 14a und 14b drehbar
gelagert ist. Im Randbereich 15a des Bügels 12 ist ein Schleifer 16 befestigt, der
zusammen mit dem ersten Bügel 12 ausgelenkt wird. An dem Schleifer 16 zur elektrischen
Kontaktierung vorgesehene Kabel 17 können über die mit einer zentralen, in Richtung
der Längsachse verlaufenden Bohrung ausgebildete Stange 3a aus dem Griffelement 2
nach außen herausgeführt werden. Der Schleifer 16 weist kammartige Finger 18 auf,
die Schleifkontakte an einem Codeträger 19 abtasten können. Wenn die Finger 18 mit
den Schleifkontakten des Codeträgers 19 in Verbindung kommen, wird ein elektrischer
Stromkreis geschlossen. Die Anzahl der dadurch erzeugten elektrischen Impulse entspricht
der Drehbewegung des ersten Bügels 12. Eine Schwenkbewegung des ersten Bügels 12 aus
der Zeichnungsebene heraus kann somit erfaßt werden. Die Schwenkbewegung des Griffelements
2 wird begrenzt, weil die Hülse 3b als Abdeckung der Stange 3a und als Anschlag für
das Griffelement 2 dient.
[0016] Zur Umsetzung der Schwenkbewegung des Griffelements 2 innerhalb der Zeichnungsebene
gemäß Fig. 1 ist ein zweiter Bügel 20 ausgebildet, der analog zum Bügel 12 ausgebildet
ist und ebenfalls mit einem in der Fig. 1 nicht gezeigten Schleifer verbunden ist.
Dieser Schleifer wird mit dem zweiten Bügel 20 mitbewegt, so dass eine Abtastung eines
weiteren in der Figur nicht sichtbaren Codeträgers zustande kommt.
[0017] Zwei Drucktaster 21 und x-dahinterliegende ermöglichen es, dass der Anwender zusätzlich
ein weiteres elektrisches oder mechanisches Signal hervorrufen kann.
[0018] Weitere Drucktaster bzw. Schalter können griffgünstig z.B. im Daumenbereich als Schiebeschalter
für vorwärts-rückwärts Fahrt angeordnet werden.
[0019] Die vereinfachte Draufsicht - der Übersichtlichkeit halber sind weitere Gehäuseteile
des Griffelements 2 weggelassen - veranschaulicht die Anordnung des ersten und zweiten
Bügels 12 und 20 gemäß
Fig. 2. Der erste Bügel 12 ist in seinen Randbereichen 15a und 15b drehbar gelagert. Der
zweite Bügel 20 ist in seinen Randbereichen 21a und 21b ebenfalls schwenkbar gelagert.
Das Griffelement 2 gemäß Fig. 1 kann deshalb in X-, Y- und Z-Richtung bewegt werden,
weil sowohl der erste Bügel 12 als auch der zweite Bügel 20 Längsschlitze 22 und 23
besitzen, durch die das freie Ende 24 der Stange 3a hindurchgeführt ist. Die Bügel
12 und 20 sind relativ zum Stangenende 24 mittels der Längsschlitze 22 und 23 verschieblich.
Mit den Bügeln 12 und 20 jeweils fest verbunden sind die Schleifer 16 und 25. Kabel
17 und 26 können über die zentrale Bohrung in der Stange 3a aus dem Griffelement 2
herausgeführt werden.
[0020] Ein Griffelement 2 ist für eine Vorrichtung 1 vorgesehen, die zur Umsetzung einer
Schwenkbewegung in ein elektrisches Signal dient und ein ortsfest angeordnetes Vorrichtungsteil
3 aufweist. An dem Vorrichtungsteil 3 ist das mit Mitteln zur Signalerzeugung 16 bis
19 verbundene Griffelement 2 in X-, Y- und Z-Richtung schwenkbar gelagert. Aus diesem
Grund kann lediglich eine aus dem Handgelenk des Anwenders heraus erzeugbare Schwenkbewegung
des Griffelements 2 in ein elektrisches Signal umgesetzt werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0021]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- Griffelement
- 3a
- Stange
- 3b
- Hülse
- 4
- Innenseite
- 5
- Halter
- 6
- Lagerschale
- 7
- Wulst
- 8
- Stützring
- 9
- Spannfeder
- 10
- Abschnitt
- 11
- Abschnitt
- 12
- Erster Bügel
- 14a
- Drehachse
- 14b
- Drehachse
- 15a
- Randbereich
- 15b
- Randbereich
- 16
- Schleifer
- 17
- Kabel
- 18
- Finger
- 19
- Codeträger
- 20
- Zweiter Bügel
- 21a
- Randbereich
- 21b
- Randbereich
- 22
- Längsschlitz
- 23
- Längsschlitz
- 24
- Stangenende
- 25
- Schleifer
- 26
- Kabel
1. Vorrichtung (1) zur Steuerung von Krananlagen, Hebezeugen oder dergleichen durch Umsetzung
einer Schwenkbewegung in ein elektrisches Signal mit einer ortsfest angeordneten Stange
(3a), an deren freiem Stangenende (24) ein Griffelement (2) in X-, Y- und Z-Richtung
schwenkbar gelagert ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Stange (3a) unterhalb ihres freien Stangenendes (24) einen die Stange (3a)
umgebenden, in einer Lagerschale (6) des Griffelements (2) gehaltenen Wulst (7) mit
einer kugelförmigen Wulstfläche aufweist, und dass im Griffelement (2) zwei orthogonal
zueinander angeordnete Bügel (12,20) schwenkbar gelagert sind, die Längsschlitze (22,23)
zur Hindurchführung des freien Stangenendes (24) besitzen und mit Mitteln (16 bis
19) zur Erzeugung eines elektrischen Signals verbunden sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Signalerzeugung durch mindestens einen Schleifkontakte aufweisenden
Codeträger (19) und durch mindestens einen mit den Schleifkontakten in Verbindung
bringbaren Schleifer (16) ausgebildet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass induktive Mittel zur Signalerzeugung vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass kapazitive Mittel zur Signalerzeugung vorgesehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Signalerzeugung optische Sensoren zur Erfassung der Bewegung
des Griffelements umfassen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel zur Signalerzeugung Hall-Sensoren zur Erfassung der Bewegung des
Griffelements umfassen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, *dass Mittel zur potentiometrischen Signalerzeugung vorgesehen sind.