Stand der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Hohlraumresonator mit Mitteln zur Abstimmung
seiner Resonanzfrequenz. Bei einem aus Proceedings of the I.R.E., September 1951,
Seite 1055 bis 1059 bekannten Hohlraumresonator ist zur Abstimmung über einen weiten
Frequenzbereich eine verschiebbare Seitenwand bzw. ein verschiebbarer, in den Hohlraumresonator
eindringender Steg vorgesehen. Solche Abstimmvorrichtungen für Hohlraumresonatoren
sind in der Herstellung und Anwendung sehr aufwendig. Ansonsten übliche, in einen
Hohlraumresonator eindringende Abstimmschrauben ermöglichen eine Frequenzabstimmung
nur über einen geringen Frequenzbereich. Denn mit zunehmender Eintauchtiefe einer
Abstimmschraube steigt die Einfügungsdämpfung infolge des Güteverlustes, der durch
den Stromfluß über die Schraube und das in der Hohlraumwand eingelassene Gewinde entsteht.
Um Filter für mehrere Frequenzkanäle eines kompletten Frequenzbandes bereitzustellen,
wären, um den Güteverlust gering zu halten, mehrere Hohlraumresonatoren mit darin
eindringenden Abstimmschrauben erforderlich, die bezüglich ihrer Länge unterschiedlich
dimensioniert sein müßten. Die Bereitstellung von verschieden dimensionierten Hohlraumresonatoren
zur Realisierung von Filtern für unterschiedliche Frequenzbänder, würden den Herstellungsaufwand
in unerwünschter Weise erhöhen.
[0002] Der Anmeldung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Hohlraumresonator anzugeben,
der mit einfachen Mitteln auf eine Vielzahl von Frequenzkanälen abstimmbar ist, ohne
daß dabei Veränderungen seiner Querschnitts- und Längenabmessungen vorgenommen werden
müssen.
Vorteile der Erfindung
[0003] Die genannte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß in
die Hohlraumwandung ein oder mehrere in das Innere des Hohlraumresonators gerichtete
Eindellungen und/oder nach außen gerichtete Ausdellungen geprägt sind. Durch einen
einfachen Prägevorgang ist es also möglich, einen Hohlraumresonator, dessen Querschnitts-
und Längsabmessungen gleich bleiben, auf verschiedene Frequenzkanäle abzustimmen.
Durch die Prägung der Eindellungen bzw. Ausdellungen wird die Güte des Hohlraumresonators
und damit die Einfügedämpfung kaum merkbar verschlechtert.
[0004] Vorteilhafte Ausbildungen gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0005] Es verringert den Herstellungsaufwand, wenn die Hohlraumwandung aus ein oder mehreren
Blechen gefertigt wird.
[0006] Bei einem rechteckförmigen Hohlraum können in zwei einander gegenüberliegenden Wänden
jeweils ein oder mehrere Eindellungen bzw. Ausdellungen geprägt sein. Die Eindellungen
bzw. Ausdellungen sind am wirksamsten, wenn sie jeweils dort vorgesehen werden, wo
das elektrische Feld im Hohlraumresonator ein Maximum aufweist.
[0007] Je nach Frequenzlage können die Eindellungen bzw. Ausdellungen mit verschiedenen
Tiefen geprägt werden.
Zeichnung
[0008] Anhand mehrerer in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele wird nachfolgend
die Erfindung näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Hohlraumresonator mit einer Ausdellung,
Figur 2 einen Hohlraumresonator mit einer Eindellung,
Figur 3 einen Hohlraumresonator mit Eindellungen an gegenüberliegenden Wänden und
Figur 4 einen Hohlraumresonator mit Ausdellungen an gegenüberliegenden Wänden.
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
[0009] In der Figur 1 ist ein rechteckförmiger Hohlraumresonator dargestellt mit einer oberen
Breitseite 1, einer unteren Breitseite 2 und zwei schmalen Seitenwänden 3 und 4. Die
Stirnseiten des Hohlraumresonators sind hier mit Blenden 5 und 6 abgeschlossen. Über
die Blenden 5 und 6 können an den Hohlraumresonator weitere Hohlraumresonatoren, zur
Realisierung einer gewünschten Filtercharakteristik, oder Ein- bzw. Ausgangshohlleiter
angekoppelt werden.
[0010] Mit dem Ziel einer kostengünstigen Herstellbarkeit werden die Wände 1 bis 6 des Hohlraumresonators
aus Blechen gefertigt. Zweckmäßigerweise werden alle Wände 1 bis 6 des Hohlraumresonators
als ein Blechteil gestanzt, das dann zu der Hohlraumform gebogen und zusammengelötet
wird. Soll das hergestellte Filter eine möglichst hohe Temperaturstabilität aufweisen,
so sollten die Bleche vorzugsweise aus versilbertem INVAR bestehen.
[0011] In der Regel werden z. B. in einer Richtfunkanlage mehrere Filter für verschiedene
Frequenzkanäle benötigt. Damit alle Hohlraumresonatoren der Filter gleiche Querschnittsabmessungen
haben können, was einer kostengünstigen Herstellung sehr entgegen kommt, werden Maßnahmen
ergriffen, um die einzelnen Hohlraumresonatoren auf eine gewünschte Resonanzfrequenz
abzustimmen. Diese mit geringem Aufwand realisierbaren Maßnahmen bestehen darin, daß
in die Seitenwände des Hohlraumresonators Eindellungen und/oder Ausdellungen geprägt
werden. Am wirksamsten sind Eindellungen bzw. Ausdellungen an solchen Orten der Seitenwände,
wo Maxima der elektrischen Feldstärke im Hohlraumresonator auftreten. Bei den in den
Figuren 1 bis 4 dargestellten Hohlraumresonatoren sind die Querschnittsabmessungen
so gewählt, daß die elektrischen Feldlinien senkrecht zur oberen Breitseite 1 und
zur unteren Breitseite 2 orientiert sind. Deshalb sind die Ein- bzw. Ausdellungen
in den Breitseiten plaziert.
[0012] Bei dem in der Figur 1 gezeigten Hohlraumresonator ist in die obere Breitseite 1
eine nach außen gerichtete Ausdellung 7 geprägt. Die Figur 2 zeigt in der oberen Breitseite
1 eine in das innere des Hohlraumresonators gerichtete Eindellung 8. Eine Ausdellung
7 bewirkt eine Verschiebung der Resonanzfrequenz des Hohlraumresonators zu einer höheren
Frequenz, und einer Eindellung 8 verschiebt die Resonanzfrequenz zur einer tieferen
Frequenz. Eine andere Resonanzfrequenz erhält man dadurch, daß in beiden gegenüberliegenden
Breitseiten 1 und 2 Eindellungen 9 und 10 geprägt werden, wie Figur 3 zeigt. Eine
nochmals andere Resonanzfrequenz stellt sich ein, wenn in die obere und untere Breitseite
1 und 2 Ausdellungen 11 und 12 geprägt werden, wie man der Figur 4 entnehmen kann.
[0013] An den Ausführungsbeispielen der Figuren 1 bis 4 sieht man, daß mit Ein- und Ausdellungen
gleicher Prägetiefe vier verschiedene Resonanzfrequenzen eines Hohlraumresonators
mit gleichbleibendem Querschnitt erreicht werden können. Durch unterschiedliche Prägetiefen
der Ein- bzw. Ausdellungen können natürlich noch mehr verschiedene Frequenzkanäle
mit Hohlraumresonatoren gleichen Querschnitts realisiert werden.
[0014] Sollte der Hohlraumresonator für Feldtypen mit mehreren Maxima des elektrischen Feldes
ausgelegt sein, so kann für jedes elektrische Feldstärkemaximum eine Ein- bzw. Ausdellung
in die entsprechende Wand des Hohlraumresonators geprägt werden.
[0015] Abweichend von den dargestellten Ausführungsbeispielen kann der Hohlraumresonator
auch einen von der Rechteckform abweichenden Querschnitt haben (z. B. quadratisch,
elliptisch, rund).
[0016] Zusätzlich zu den Ein- bzw. Ausdellungen können im Hohlraumresonator noch Abstimmelemente
(z. B. Abstimmschrauben) vorgesehen werden, um eine durch die Prägung erzielte grobe
Frequenzlage auf eine konkrete gewünschte Frequenz abzustimmen.
1. Hohlraumresonator mit Mitteln zur Abstimmung seiner Resonanzfrequenz, dadurch gekennzeichnet,
daß in die Hohlraumwandung (1, 2) ein oder mehrere in das Innere des Hohlraumresonators
gerichtete Eindellungen (8, 9, 10) und/oder nach außen gerichtete Ausdellungen (7,
11, 12) geprägt sind.
2. Hohlraumresonator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Hohlraumwandung
aus ein oder mehreren Blechen gebildet ist.
3. Hohraumresonator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einen rechteckförmigen
Hohlraum in zwei einander gegenüberliegende Wände (1, 2) jeweils ein oder mehrere
Eindellungen (8, 9, 10) geprägt sind.
4. Hohlraumresonator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem rechteckförmigen
Hohlraum in zwei einander gegenüberliegende Wände (1, 2) jeweils ein oder mehrere
Ausdellungen (7, 11, 12) geprägt sind.
5. Hohlraumresonator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Eindellung (8, 9, 19) bzw. Ausdellung (7, 11, 12) jeweils dort vorgesehen
ist, wo das elektrische Feld im Hohlraumresonator ein Maximum aufweist.
6. Hohlraumresonator nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Eindellungen (8, 9, 10) bzw. Ausdellungen (7, 11, 12) verschiedene Tiefen
haben.