[0001] Die Erfindung betrifft ein Punkt-zu-Mehrpunkt Übertragungsnetz gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1.
[0002] Ein Punkt-zu-Mehrpunkt Übertragungsnetz hat üblicherweise eine Zentrale von der aus
Informationen zu mehreren Unterzentralen übertragen werden. An die Unterzentralen
sind jeweils mehrere Endstellen angeschlossen. Ein typisches Punkt-zu-Mehrpunkt Übertragungsnetz
ist beispielsweise ein Kabelfernsehverteilnetz, bei dem Fernsehsignale von einer Zentrale,
der sog. Kopfstation zu einer Vielzahl von Endstellen, an die die Fernsehgeräte der
Teilnehmer angeschlossen sind, übertragen werden.
[0003] Zunehmend werden Punkt-zu-Mehrpunkt Übertragungsnetze auch rückkanalfähig gemacht,
so daß auch bidirektionale Übertragungen möglich sind. Z.B. wird ein Rückkanal zur
Implementierung von Diensteauf-Abruf, dem sog. Service-on-demand oder von Fernsprechen,
dem sog. Cable Telephony benötigt.
[0004] In Fig. 1 ist der physikalische Aufbau eines Punkt-zu-Mehrpunkt Übertragungsnetzes
dargestellt. Eine Zentrale 0 ist mit zwei Knoten 1 und 2 verbunden. Jeder Knoten ist
z.B. ein sog. Access Node. Der Knoten 1 ist mit vier Unterzentralen 11, 12, 13, 14
verbunden. Der Knoten 2 ist mit vier Unterzentralen 15, 16, 17, 18 verbunden. An jede
Unterzentrale 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18 sind mehrere Endstellen angeschlossen,
beispielsweise 8. Die Zentrale 0 ist somit indirekt mit 64 Endstellen verbunden. Zur
Bereitstellung eines Fernsprechdienstes, z.B. analoger Zugang, ist für jede Endstelle
ein Übertragungskanal vorzusehen. Somit müßten von der Zentrale 64 Übertragungskanäle
bereitgestellt werden. Alle 64 Teilnehmer der 64 Endstellen werden jedoch niemals
gleichzeitig telefonieren, so daß bei geeigneter austauschbarer Zuweisung von Übertragungskanälen
auch eine geringere Anzahl von Übertragungskanälen zur Bereitstellung eines Fernsprechdienstes
für die 64 Endstellen ausreicht. In jedem Knoten 1, 2 findet deshalb beispielsweise
aus Sicht der Endstellen eine Konzentration von 4:1 statt, so daß zwischen der Zentrale
0 und einem Knotenl; 2 jeweils nur 8 Übertragungskanäle bereitgestellt werden müssen.
Ingesamt stellt die Zentrale demnach 16 Übertragungskanäle für 64 Endstellen bereit.
Dies ist durch die logische Darstellung des Punkt-zu-Mehrpunkt Übertragungsnetzes
in Fig. 2 verdeutlicht.
[0005] Die Zentrale 0 in Fig. 2 beinhaltet einen Cross-Connect CC0 und einen Prozessor µP0.
Ein Cross-Connect ist ein elektronisches Bauelement mit mehreren Eingängen und mehreren
Ausgängen, wobei jeder Eingang auf jeden Ausgang geschaltet werden kann. Mittels eines
Cross-Connects können somit vermittlungstechnische Funktionen übernommen werden. Der
Cross-Connect CC0 hat 2m Eingänge und 2m Ausgänge; m ist eine natürliche Zahl, im
Beispiel 8, und repräsentiert die Anzahl der Übertragungskanäle. 8 Übertragungskanäle
werden Knoten 1 bereitgestellt, und weitere 8 Knoten 2. Der Prozessor µP0 ist als
Mikroprozessor oder als Digitaler Signalprozessor ausgelegt und dient zur Steuerung
des Cross-Connects CC0.
[0006] Der Knoten 1 hat einen Prozessor µP1 und einen Cross-Connect CC1. Der Cross-Connect
CC1 hat m Eingänge und 4k Ausgänge; k ist eine natürliche Zahl, im Beispiel 8. Der
Cross-Connect CC1 dient dazu, die von der Zentrale 0 einer mit Knoten 1 verbundenen
Unterzentrale 11, 12, 13, 14 zugewiesenen Übertragungskanäle so weiterzuleiten, daß
sie die jeweilige Unterzentrale 11, 12, 13, 14 erreichen. Gesteuert wird der Cross-Connect
CC1 über den Prozessor µP1, der über eine nicht dargestellte Steuerleitung mit dem
Prozessor µP0 der Zentrale 0 verbunden ist, und von ihm die nötigen Informationen
erhält. Der Cross-Connect kann z.B. auch als Multiplexer ausgeführt sein.
[0007] Jede Unterzentrale 11, 12, 13, 14 ist mit dem Knoten 1 über eine k logische Übertragungskanäle
fassende Leitung verbunden. Bei jeder Unterzentrale 11, 12, 13, 14 ist durch eine
feste Verdrahtung jeweils ein Kanal einer Endstelle fest zugewiesen.
[0008] Knoten 2 hat einen Prozessor µP2 und einen Cross-Connect CC2 und ist mit den Unterzentralen
15, 16, 17, 18 verbunden. Der Aufbau und die Funktionsweise von Knoten 2 in Verbindung
mit den Unterzentralen 15, 16, 17, 18 gleicht dem Aufbau und der Funktionsweise von
Knoten 1 in Verbindung mit den Unterzentralen 11, 12, 13, 14, so daß auf obige Beschreibung
verwiesen wird.
[0009] Zur Realisierung der zu Fig. 1 und 2 erläuterten Bereitstellung von Übertragungskanälen
wird jeweils ein 8x32 Cross Connect benötigt. Cross Connects werden aber üblicherweise
symmetrisch ausgeführt, so daß ein 32x32 Cross Connect notwendig ist. Dadurch bleiben
allerdings 24 Eingänge des Cross Connect unbeschaltet, so daß dieser nicht ausgelastet
ist.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es, ein alternatives Punkt-zu-Mehrpunkt Übertragungsnetz
zu schaffen.
[0011] Gelöst wird die Aufgabe durch ein Punkt-zu-Mehrpunkt Übertragungsnetz gemäß Patentanspruch
1. Das Punkt-zu-Mehrpunkt Übertragungsnetz ist insbesondere dadurch gekennzeichnet,
daß jeder Unterzentrale jeder der n von der Zentrale bereitgestellten Übertragungskanäle
frei zugänglich ist und eine vorbestimmte Zuordnung von Gruppen von Übertragungskanälen
an vorbestimmte Unterzentralen nicht erfolgt. Eine Zuweisung von Übertragungskanälen
an Unterzentralen erfolgt auf einfache Art und Weise durch Prüfen des Belegtzustands
eines Übertragungskanals und der direkten Zuweisung des Übertragungskanals, wenn dieser
noch unbelegt ist. Die starre, vorab bestimmte Aufteilung der verfügbaren Übertragungskanäle
in Gruppen auf die nur bestimmte Unterzentralen zugreifen können wird zugunsten eines
einzigen Pools von Übertragungskanälen, in dem sich alle verfügbaren Übertragungskanäle
befinden, aufgegeben. Dadurch wird höchste Flexibilität bei der Zuweisung und eine
optimale Ausnutzung der verfügbaren Übertragungskanäle erreicht. Des weiteren schwankt
die Zahl der benötigten Übertragungskanäle aufgrund der erhöhten Anzahl mit der Zentrale
verbundenen Endstellen weniger, so daß die Anzahl der Übertragungkanäle einfacher
an den Bedarf angepaßt werden kann. Auch kann eine Erweiterung des Übertragungsnetzes
durch Hinzufügen von weiteren Endstellen, z.B. durch eine weitere Unterzentrale oder
durch weitere Anschaltung von Endstellen an eine vorhandene Unterzentrale (bis zu
n Endstellen an eine Unterzentrale) auf einfache Art und Weise erfolgen, z.B. durch
Bereitstellung weiterer Übertragungskanäle durch die Zentrale. Es ist insbesondere
keine Änderung der Topologie des Übertragungsnetzes erforderlich, was erhöhte Kosten
verursachen und den Betrieb unterbrechen würde.
[0012] Mit der gleichen Hardware in einem Knoten können somit mehr Unterzentralen und damit
mehr Endstellen angeschlossen werden. Bei Verwendung eines 32x32 Cross Connects im
Knoten können z.B. anstatt 4 Unterzentralen mit insgesamt 32 Endstellen (bei 1 Kanal
je Endstelle) nun 16 Unterzentralen mit insgesamt 128 Endstellen (bei 1 Kanal je Endstelle)
angeschlossen werden.
[0013] Alternativ kann bei einer gleichbleibenden Anzahl von angeschlossenen Endstellen
Hardware im Knoten eingespart werden. Z.B. entfällt der 32x32 Cross Connect im Knoten.
Er kann ggf. durch ein 8x8 Cross Connect ersetzt werden.
[0014] Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter Zuhilfenahme
der Figuren 3, 4 und 5 erläutert. Es zeigen:
- Fig. 3
- den physikalischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Übertragungsnetzes,
- Fig. 4
- den logischen Aufbau des erfindungsgemäßen Übertragungsnetzes aus Fig.3 und
- Fig. 5
- einen weiteren Aufbau eines erfindungsgemäßen Übertragungsnetzes.
[0015] Das Punkt-zu-Mehrpunkt Übertragungsnetz aus Fig. 3 beinhaltet eine Zentrale 0 und
mehrere, im Ausführungsbeispiel acht mit der Zentrale 0 verbundene Unterzentralen
11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, wobei die Zentrale 0 geeignet ist, über eine Schnittstelle
2n logische Übertragungskanäle zur Übertragung von Informationen von der Zentrale
0 zu den Unterzentralen 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18 bereitzustellen, wobei n eine
natürliche Zahl größer zwei ist, im Ausführungsbeispiel 8. Zwischen Zentrale 0 und
Unterzentralen 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18 sind optional zwei Knoten 1, 2 geschaltet.
An jede Unterzentrale 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18 sind mehrere Endstellen angeschlossen,
im Ausführungsbeispiel 8. Die Zentrale 0 ist somit indirekt mit 64 Endstellen verbunden.
[0016] Zur Bereitstellung eines Fernsprech- und/oder Datendienstes, z.B. analoger oder digitaler
Zugang, ist für jede Endstelle ein Übertragungskanal vorzusehen. Somit müßten von
der Zentrale 64 Übertragungskanäle bereitgestellt werden. Alle 64 Teilnehmer der 64
Endstellen werden jedoch niemals gleichzeitig telefonieren, so daß bei geeigneter
austauschbarer Zuweisung von Übertragungskanälen auch eine geringere Anzahl von Übertragungskanälen
zur Bereitstellung eines Fernsprech- und/oder Datendienstes für die 64 Endstellen
ausreicht. Auf dem Übertragungsnetz findet deshalb aus Sicht der Endstellen beispielsweise
eine Konzentration von 4:1 statt, so daß die Zentrale 0 demnach nur 16 Übertragungskanäle
für 64 Endstellen bereitstellen muß. Dies ist durch die logische Darstellung des Punkt-zu-Mehrpunkt
Übertragungsnetzes in Fig. 4 verdeutlicht.
[0017] Jede Unterzentrale 11, 12, 13, 14 weist eine Verarbeitungseinrichtung auf, die geeignet
ist, jeden der n über Knoten 1 von der Zentrale 0 bereitgestellten logischen Übertragungskanäle
zu empfangen. Die Verarbeitungseinrichtung überträgt eine Anforderung zum autorisierten
Zugriff auf einen Übertragungskanal zur Zentrale 0. Die Zentrale 0 weist der jeweiligen
Unterzentrale 11, 12, 13, 14 einen unbelegten Übertragungskanal aus den n bereitgestellten
Übertragungskanälen wahlweise zu. Jeder Unterzentrale 11, 12, 13, 14 ist jeder der
n Übertragungskanäle frei zugänglich, so daß jeder Unterzentrale 11, 12, 13, 14 auch
jeder der n Übertragungskanäle zugewiesen werden kann, ohne daß eine vorbestimmte
Zuordnung von Gruppen von Übertragungskanälen an vorbestimmte Unterzentralen 11, 12,
13, 14 erfolgt.
[0018] Entsprechendes gilt für die Unterzentralen 15, 16, 17, 18, denen über Knoten 2 n
Übertragungskanäle zur Verfügung stehen.
[0019] Die Zentrale 0 in Fig. 4 beinhaltet eine als Cross-Connect CC0 ausgebildete Verarbeitungseinrichtung
mit 2n Eingängen und 2n logischen Ausgängen zur Bereitstellung der 2n logischen Übertragungskanäle.
Jede Unterzentrale 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18 beinhaltet eine als Cross-Connect
ausgebildete Verarbeitungseinrichtung mit n logischen Eingängen zum Empfang der n
logischen Übertragungkanäle und n logischen Ausgängen zu den Endstellen. Die Übereinstimmung
zwischen den Ausgängen der Zentrale 0 und den Eingängen der Unterzentralen 11, 12,
13, 14, 15, 16, 17, 18 ist sinnvoll, damit jede Unterzentrale 11, 12, 13, 14, 15,
16, 17, 18 auf jeden beliebigen Übertragungskanal zugreifen kann.
[0020] Die Zentrale 0 beinhaltet einen Prozessor µP0 zur Steuerung ihres Cross-Connects
CC0 und zur Überprüfung des Belegtzustands von Übertragungskanälen sowie zur Zuweisung
von unbelegten Übertragungskanälen. Der Prozessor ist beispielsweise als Mikroprozessor
oder Digitaler Signalprozessor ausgeführt.
[0021] Der Prozessor µP0 ist geeignet, die Zuweisung eines unbelegten Übertragungskanals
zu einer Unterzentrale 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18 über zwei Steuerleitungen zu
den Unterzentralen 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18 zu übertragen. Jede Unterzentrale
11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18 beinhaltet einen Prozessor zur Steuerung ihres Cross-Connects
und zum Empfang der von der Zentrale 0 ausgesandten Zuweisung.
[0022] Der Cross Connect jeder Unterzentrale 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18 weist zwischen
1 und k Ausgängen auf, um den Cross-Connect mit 1 bis k Endstellen zu verbinden, wobei
k eine natürliche Zahl kleiner gleich n ist, z.B. 8.
[0023] Zwischen Zentrale 0 und Unterzentralen 11, 12, 13, 14 ist optional ein Knoten 1 geschaltet,
der einen Prozessor µP1 beinhaltet, der geeignet ist, die Zuweisung von unbelegten
Übertragungskanälen zu den Unterzentralen 11, 12, 13, 14 von der Zentrale 0 zu empfangen
und zu den Unterzentralen 11, 12, 13, 14 weiterzuleiten, ggf. unter Durchführung einer
Protokollumsetzung oder -anpassung. Des weiteren hat Knoten 1 optional die Möglichkeit,
die von der Zentrale 0 belegten Kanäle über einen internen Cross Connect umzuschalten.
Dies ermöglicht eine günstige Sortierung/Umverteilung der Kanäle für die Unterzentralen
11, 12, 13, 14. Zwischen Zentrale 0 und Unterzentralen 15, 16, 17, 18 ist optional
ein Knoten 2 geschaltet, der einen Prozessor µP2 beinhaltet, der geeignet ist, die
Zuweisung von unbelegten Übertragungskanälen zu Unterzentralen 15, 16, 17, 18 von
der Zentrale 0 zu empfangen und zu den Unterzentralen 15, 16, 17, 18 weiterzuleiten.
[0024] Die Übertragungskanäle sind optional als bidirektionale Kanäle ausgelegt. Die von
der Zentrale 0 zu den Unterzentralen 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18 zu übertragenden
Informationen sind beispielsweise analoge oder digitale Fernsprechsignale und/oder
Datensignale.
[0025] Im folgenden wird das Verfahren zum Zuweisen von Übertragungskanälen in dem Punkt-zu-Mehrpunkt
Übertragungsnetz aus Fig. 3 und 4 beschrieben. Die Zentrale 0 stellt über eine Schnittstelle
2n logische Übertragungskanäle zur Übertragung von Informationen von der Zentrale
0 zu den Unterzentralen 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18 bereit; n ist eine natürliche
Zahl größer zwei, z.B. 8. Jede Unterzentrale 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18 fordert
bei Bedarf einen autorisierten Zugriff auf einen der 2n Übertragungskanäle bei der
Zentrale 0 an. Dies erfolgt z.B. durch Aussendung einer Bitfolge, die ein Rahmenkennwort,
die Adresse der Unterzentrale und die Anzahl der benötigten Übertragungskanäle beinhaltet.
Beispielsweise benötigt eine mit Unterzentrale 14 verbundene Endstelle zwei Übertragungskanäle
zur Übertragung von Bild- und Tonsignalen, z.B. zum Aufbau einer Bildtelefonverbindung.
Das Protokoll, das zwischen Unterzentrale 14 und Zentrale 0 verwendet wird, kann z.B.
dem ISDN-Protokoll entsprechen; ISDN = Integrated Services Digital Network. Jeder
Unterzentrale 11, 12, 13, 14 ist jeder der n=8 Übertragungskanäle frei zugänglich.
Dies bedeutet, daß jede mit einer Unterzentrale 11, 12, 13, 14 verbundene Endstelle
beliebig viele der unbelegten Übertragungskanäle anfordern kann, mit der Maßgabe,
daß eine Beschränkung durch die maximal von einer Endstelle gleichzeitig belegbaren
Übertragungskanäle gegeben ist. Die Zentrale 0 weist der jeweiligen Endstelle über
die jeweilige Unterzentrale 11, 12, 13, 14 einen unbelegten Übertragungskanal aus
den n bereitgestellten Übertragungskanälen wahlweise zu. Eine vorbestimmte Zuordnung
von Gruppen von Übertragungskanälen an vorbestimmte Unterzentralen 11, 12, 13, 14
erfolgt nicht. Eine sich ergebende Zuweisung könnte z.B. sein: Übertragungskanal 1
an Endstelle 2 (über Unterzentrale 11), Übertragungskanal 2 an Endstelle 17 (über
Unterzentrale 13), Übertragungskanäle 3-7 an Endstelle 26 (über Unterzentrale 14),
Übertragungskanäle 8-9 an Endstelle 9 (über Unterzentrale 12), Übertragungskanal 10
an Endstelle 7 (über Unterzentrale 11), usw.. Die Endstellen haben also jederzeit
die Möglichkeit eine variable Anzahl von Übertragungskanälen über ihre Unterzentralen
bei der Zentrale 0 anzufordern, die ihnen die angeforderten Übertragunsgkanäle in
unbelegten Übertragungskanälen zuweist und die Zuweisung in einer Tabelle vermerkt,
um eine Übersicht über die belegten Übertragungskanäle zu erstellen, woraufhin die
Übertragung starten kann. Bei Beendigung der Übertragung schaltet die Zentrale die
betroffenen Übertragungskanäle wieder frei. Zwischen Zentrale 0 und Unterzentralen
11, 12, 13, 14 kann optional ein Knoten 1 geschaltet werden, der z.B. als Protokoll-
Adapter, zum Erkennen von Kollisionen, etc. verwendet werden kann. Z.B. kann auf der
Steuerleitung zwischen Unterzentralen 11, 12, 13, 14 und Knoten 1 ein anderes Zugriffsverfahren
realisert sein als auf der Steuerleitung zwischen Knoten 1 und Zentrale 0, beispielseweise
CDMA zu den Unterzentralen 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18 und TDMA zurZentrale 0;
TDM(A) = Time Division Multiple Access, CDM(A) = Code Division Multiple Access. Dies
kann organisatorische Vorteile bringen.
[0026] Im Vergleich zum Übertragungsnetz aus Fig. 1 und 2, das zwei Cross-Connects (Knoten
1, 2) mit je 32 logischen Eingängen und 32 logischen Ausgängen, ggf. acht Cross-Connects
(Unterzentralen 11, 12, 13, 14, 21, 22, 23, 24) mit je 8 logischen Eingängen und 8
logischen Ausgängen, elf Prozessoren (Zentrale 0, Knoten 1, 2, Unterzentralen 11,
12, 13, 14, 21, 22, 23, 24) sowie einen Cross-Connect (Zentrale 0) mit 16 logischen
Ausgängen benötigt, werden beim erfindungsgemäßen Übertragungsnetz aus Fig. 3und 4
lediglich acht Cross-Connects (Unterzentralen 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18) mit
je 8 logischen Eingängen und 8 logischen Ausgängen, neun Prozessoren (Zentrale 0,
Unterzentralen 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18) sowie ein Cross-Connect (Zentrale 0)
mit 16 logischen Ausgängen benötigt. Dies stellt eine erhebliche Einsparung an Hardware
dar, wodurch das Übertragungsnetz aus Fig. 3 und 4 wesentlich kostengünstiger hergestellt
werden kann. Auch ist die Wartung durch die Einsparung vereinfacht.
[0027] In Fig. 5 ist eine weitere Variante des Übertragungsnetzes aus Fig. 3 und 4 dargestellt.
Die Zentrale 0 hat einen Cross Connect CC0 mit 32 Eingängen und 32 Ausgängen und einen
Mikroprozessor µP0. Der Knoten 1 hat einen Cross Connect CC1 mit 32 Eingängen und
32 Ausgängen und einen Mikroprozessor µP1. Zentrale 0 und Knoten 1 sind über 32 logische
Kanäle miteinander verbunden, die in viermal 8 aufgesplittet sind. Auf der Teilnehmerseite
ist der Knoten 1 mit insgesamt 16 Unterzentralen verbunden, wovon 4 dargestellt sind
11, 12, 13, 14. Vier Unterzentralen stehen jeweils 8 Kanäle zur Verfügung. An jeder
Unterzentrale sind maximal 8 Endstellen anschließbar. Damit sind indirekt 128 Endstellen
mit der Zentrale 0 verbunden. Der 32x32 Cross Connect CC1 im Knoten 1 ist voll belegt.
Jede Endstelle kann auf 8 Übertragungskanäle zugreifen. Die Zuweisung der Übertragungskanäle
ist flexibel nach Bedarf.
[0028] Das Prinzip der Erfindung ist anwendbar auf alle üblichen Übertragungsverfahren,
wie beispielsweise TDM(A), FDM(A), CDM(A), WDM; FDM(A) = Frequency Division Multiple
Access, WDM = Wavelength Division Multiplex. Des weiteren kann die Erfindung sowohl
auf elektrische Netze als auch auf optische Netze sowie auf hybride Netze angewendet
werden. Als hybrides Netz kann beispielsweise das Glasfaser-Koaxialkabel-Netz verwendet
werden, welches bereits als Kabelfernsehverteilnetz eingesetzt wird. Die Zentrale
dient dann als Kopfstation, die Unterzentralen als optische Netzabschlüsse. Fernsprechen
über das Kabelfernsehverteilnetz wird auch als Cable Telephony bezeichnet.
[0029] Im Ausführungsbeispiel ist insbesondere zu Fig. 3 ein Zahlenbeispiel angegeben. Die
Anzahl der Übertragungskanäle von Knoten 1 zu den Unterzentralen 11, 12, 13, 14 sowie
die Anzahl der Übertragungskanäle von Knoten 2 zu den Unterzentralen 15, 16, 17, 18
beträgt jeweils 8. Diese Anzahlen sind beispielhaft gewählt und können variert werden.
Die Anzahl der Übertragungskanäle von Knoten 1 zu den Unterzentralen 11, 12, 13, 14
muß nicht zwingend der Anzahl der Übertragungskanäle von Knoten 2 zu den Unterzentralen
15, 16, 17, 18 entsprechen. Beide Anzahlen können unterschiedliche Werte aufweisen.
Die Anzahl der Übertragungskanäle von Knoten 1 zu den Unterzentralen 11, 12, 13, 14
muß nicht zwingend der Anzahl der Übertragungskanäle von der Zentrale 0 zu Knoten
1 entsprechen. Beide Anzahlen können unterschiedliche Werte aufweisen. So kann die
Anzahl der Übertragungskanäle von Knoten 1 zu den Unterzentralen 11, 12, 13, 14 sowohl
höher als auch geringer als die Anzahl der Übertragungskanäle von der Zentrale 0 zu
Knoten 1 gewählt werden. Die Anzahl der Übertragungskanäle von Knoten 2 zu den Unterzentralen
15, 16, 17, 18 muß nicht zwingend der Anzahl der Übertragungskanäle von der Zentrale
0 zu Knoten 2 entsprechen. Beide Anzahlen können unterschiedliche Werte aufweisen.
So kann die Anzahl der Übertragungskanäle von Knoten 2 zu den Unterzentralen 15, 16,
17, 18 sowohl höher als auch geringer als die Anzahl der Übertragungskanäle von der
Zentrale 0 zu Knoten 2 gewählt werden. In vorteilhafter Art und Weise sind Knoten
1 und 2 zur Realisierung obiger Veränderungen jeweils mit einem Cross Connect ausgestattet.
Knoten 1 und 2 werden dann beispielsweise von der Zentrale 0 angesteuert und angewiesen,
Kanäle umzuschalten, um günstige Belegungen zwischen Knoten 1; 2 und Unterzentralen
11, 12, 13, 14; 15,16, 17, 18 realisieren zu können. Alternativ arbeiten die Knoten
1 und 2 autark. Sie sind dann beispielsweise geeignet, n von der Zentrale 0 zugewiesene
Kanäle auf m Kanäle umzuschalten; mit m ungleich n. Für m<n ist jeder Knoten dann
in der Lage Verbindungswünsche seitens der Zentrale oder der Unterzentralen abzuweisen,
wenn keine Kanäle mehr verfügbar sind.
1. Punkt-zu-Mehrpunkt Übertragungsnetz mit einer Zentrale (0) und mehreren mit der Zentrale
(0) verbundenen Unterzentralen (11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18), wobei die Zentrale
(0) geeignet ist, über eine Schnittstelle n logische Übertragungskanäle zur Übertragung
von Informationen von der Zentrale (0) zu den Unterzentralen (11, 12, 13, 14, 15,
16, 17, 18) bereitzustellen, wobei n eine natürliche Zahl größer zwei ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß jede Unterzentrale (11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18) eine Verarbeitungseinrichtung
aufweist, die geeignet ist, jeden der n von der Zentrale (0) bereitgestellten logischen
Übertragungskanäle direkt zu empfangen, und daß bei einer Anforderung einer Unterzentrale
(11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18) zum autorisierten Zugriff auf einen Übertragungskanal
die Zentrale (0) der jeweiligen Unterzentrale (11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18) wahlweise
einen unbelegten Übertragungskanal aus den n bereitgestellten Übertragungskanälen
direkt zuweist, wobei jeder Unterzentrale (11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18) jeder der
n Übertragungskanäle frei zugänglich ist und eine vorbestimmte Zuordnung von Gruppen
von Übertragungskanälen an vorbestimmte Unterzentralen (11, 12, 13, 14, 15, 16, 17,
18) nicht erfolgt.
2. Punkt-zu-Mehrpunkt Übertragungsnetz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zentrale (0) eine als Cross-Connect (CC0) ausgebildete Verarbeitungseinrichtung mit
n logischen Ausgängen zur Bereitstellung der n logischen Übertragungskanäle aufweist,
und daß jede Unterzentrale (11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18) eine als Cross-Connect
ausgebildete Verarbeitungseinrichtung mit n logischen Eingängen zum Empfang der n
logischen Übertragungkanäle aufweist.
3. Punkt-zu-Mehrpunkt Übertragungsnetz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zentrale (0) einen Prozessor (µP0) zur Steuerung ihres Cross-Connects (CC0) und zur
Überprüfung des Belegtzustands von Übertragungskanälen sowie zur Zuweisung von unbelegten
Übertragungskanälen aufweist.
4. Punkt-zu-Mehrpunkt Übertragungsnetz nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Prozessor (µP0) geeignet ist, die Zuweisung eines unbelegten Übertragungskanals zu
einer Unterzentrale (11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18) über eine Steuerleitung zu den
Unterzentralen (11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18) zu übertragen, und daß jede Unterzentrale
(11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18) einen Prozessor zur Steuerung ihres Cross-Connects
und zum Empfang der von der Zentrale (0) ausgesandten Zuweisung beinhaltet.
5. Punkt-zu-Mehrpunkt Übertragungsnetz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Cross-Connect jeder Unterzentrale (11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18) zwischen 1 und
k Ausgängen aufweist, um den Cross-Connect mit 1 bis k Endstellen zu verbinden, wobei
k eine natürliche Zahl kleiner oder gleich n ist.
6. Punkt-zu-Mehrpunkt Übertragungsnetz nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Zentrale (0) und Unterzentralen (11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18) ein Knoten (1) geschaltet
ist, der einen Prozessor (µP1) beinhaltet, der geeignet ist, die Zuweisung von unbelegten
Übertragungskanälen zu Unterzentralen (11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18) von der Zentrale
(0) zu empfangen und zu den Unterzentralen (11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18) weiterzuleiten.
7. Punkt-zu-Mehrpunkt Übertragungsnetz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Übertragungskanäle als bidirektionale Kanäle ausgelegt sind, und daß die von der Zentrale
(0) zu den Unterzentralen (11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18) zu übertragenden Informationen
Fernsprech- und/oder Datensignale sind.
8. Unterzentrale (11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18) zur Verwendung in einem Punkt-zu-Mehrpunkt
Übertragungsnetz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterzentrale (11,
12, 13, 14, 15, 16, 17, 18) eine als Cross-Connect ausgebildete Verarbeitungseinrichtung
mit n logischen Eingängen zum Empfang der n logischen Übertragungkanäle aufweist.
9. Verfahren zum Zuweisen von Übertragungskanälen in einem Punkt-zu-Mehrpunkt Übertragungsnetz
mit einer Zentrale (0) und mehreren mit der Zentrale (0) verbundenen Unterzentralen
(11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18), wobei die Zentrale (0) über eine Schnittstelle n
logische Übertragungskanäle zur Übertragung von Informationen von der Zentrale (0)
zu den Unterzentralen (11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18) bereitstellt, wobei n eine
natürliche Zahl größer zwei ist, dadurch gekennzeichnet, daß jede Unterzentrale (11,
12, 13, 14, 15, 16, 17, 18) bei Bedarf einen autorisierten Zugriff auf einen der n
Übertragungskanäle bei der Zentrale anfordert, wobei jeder Unterzentrale (11, 12,
13, 14, 15, 16, 17, 18) jeder der n Übertragungskanäle frei zugänglich ist, und daß
die Zentrale (0) der jeweiligen Unterzentrale (11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18) wahlweise
einen unbelegten Übertragungskanal aus den n bereitgestellten Übertragungskanälen
direkt zuweist, wobei eine vorbestimmte Zuordnung von Gruppen von Übertragungskanälen
an vorbestimmte Unterzentralen (11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18) nicht erfolgt.